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Beiträge zu den Tlawiicben Ortsnamen im Kreife 6r.-$trehlitz

W dokumencie Oberschlesien, 1909, Jg. 8, H. 2 (Stron 22-25)

Bon

HL Per m c 1? r e u.

)em intereffanten 21 uf faß u cm prof. 23 o e n i f d? ini Oktober^

Ejeft 1908 über flau?ifct?e (Ortsnamen imKreife (Sroß= Streßliß taffe id? einige (Erklärungen aus bem füblicßen unb fübwefK ließen (teil bes Kneifes folgen, gd? fcßitfe aber voraus, baß id? kein Philologe unb and? ber polnifdjen Spracße nid?t mäeßtig bin unb baß id? mid? freuen mürbe, wenn icß auf ^eßler unb Ungenauigkeiten von berufener Seite aufmertfam gemaeßt würbe.

') Hebenbei fei ermähnt, baff Bug \870 (Einberufung uaefj jranfreid? erhielt unb bei ber jelbeifenbafin tätig roar. — Bon feinem Scßarffinn ßeugt feine erfinberifdje Betätigung; fo fonftruierte er 3. 23. bas erfte (Telephon. (Bgl. geitfdjr. „Sdjlcfien", 3909, S. 339.)

2) Beri. € u 1 i tß, Stiffa i. p. (2,00 litt.), tyos.

Beiträge 311 ben ftaróifdjen (Drtsnamen im Mreifc (Sr.*Strel|Iitj. 77

Als AusgangspunBt müßte icf? ben ©rt ©cfdjowiß. (Er ift 23 ahn»

uub poftftation unb ©TittelpunBt eines beträchtlichen DerBehrs, ber fiel]

namentlich 311 ben feiten ber großen Wallfahrten nach bem Zinnaberge ins

©roßartige fteigert. Seiber Bann ich eine ausreießenbe (ErBIärung bes Wortes ©efdjomiß nicht geben, ©er alte Abamy leitet es von Deska = Z3rett ab. Pas rvirb aber fcßwerlich rid?tig fein, ©ie alte Sdjreibweife, bie nod? vor runb to fahren auf einigen WegeBrengen 311 lefen tvar, lautet ©giefchomiß. Diellcidit liegt bas polnifche Wort Dzicszka 311 ©runbe, bas fo viel als 23acftrog bebeutet.

^aft genau nörblich von ©efdfomiß liegt bas ©orf Koswab3e, faft ebenfo groß tvie erfteres. ©as Wort ftammt aus bem ITTährifdjen, wo rozwadza etivas auseinanbenvirren bebeutet, 3. 23. ein in Unorbmmg geratenes Knäuel ©am. Zlbarny überfeßt es mit Schiebsridjterort, mo=

rin berfelbe nur auf perfönliche Angelegenheiten übertragene Sinn liegt,

©trs Wort ift ber hiefigen polnifdjen 2SevölBetung gan3 fremb, es gebrandet bafiir rozwiazac, ivas wohl auf benfelben urfpriiuglichen Stamm 3urücf*

inführen ift. ©rtsnamen, bie mit ros, eigentlich roz, anfangen, gibt es noch ńt großer ©Tenge in ©berfchleficn. ©en meiften liegt bie proportion roz 311 ©runbe, bie ftets auf ein trennenbes, auseinanberftrebenbes ITtoment Innbeutet. Kosbjin (Katt 0 tu iß) = abgetrennter ©rt, Ko sn och au (ZTeuftabt)

= 3erftreut liegenber ©rt, audi ber ZTame Koftocf i. 111. gehört hierher;

bie Stabt liegt bort, wo fid? ber ^luß Warnom plößlid? ausbreitet.

Wie her ©rt Bosrvabge 311 feinem ZTamen geBommen ift, wirb wohl Baum 110dl feft3uftellen fein, bagegen haben 3wei DormcrBe, bie 311 bem

©nt ZTosmabse gehören, gan3 crficßtlich ihre ZTamen von ihrer Sage be»

Bommen. ©as eine heißt 23oreB, von hör = ZTabelwalb, in beffen ZTäße nod; heute fich Kiefernwalbungen befinben, bie früher wohl einen viel größeren Kaum in ber ©egenb eingenommen haben, ©er ZTame 23oreB fommt außerbem noch häufig in ©berfd?lefien vor, fo heißt gleich in ber ZTähe ein Ceil bes norbweftlid? von Koswabse liegenben ©orfes Krempa ebenfo, obwohl bort heute Beine Kabelwalbungen mehr vorBommen. ©as anbere DormerB heißt Seng unb liegt in tief gelegenen Wiefen unb Ziefern hart an ber ©ber. ©er ZTame ift nach ©amroth abgeleitet von leg = ZTieberung, unb biefes hat audf einem an bereu tLeil bes ©oifes Krempa, ber norbtveftlichen ^ortfeßung bes ZToswabier DormerBs, feinen ZTamen gegeben, wie auch fonft noch verfchiebcnen ©rtf(haften ©berfdjlefiens berfelbe Stamm 311 ©runbe liegt.

©as DorwerB ZSoreB liegt an bem Wege von Koswabic nach ^efd?=s niß. Audj ber ZTame biefer Bleincn Stabt bebeutet foviel als Walbort, worin aber ber Stamm las = Saubwalb im ©egenfaß 311 bor enthalten ift.

?8 21. Dermcljien, Beiträge 31t ben flaroifdjen ©rtsnamen :c.

Anbere Ableitungen nom Worte las gibt Boenifd? für mehrere ®rte bes Kreifes in fetjr hübfcfjer Weife, fo für Salefd/e u. f. m. Unweit Scfcbniß liegen noch gwei ®rte, bie ebenfalls ber früher aujgerorbentlid? walbreicfjen (Segenb ihren Hamen nerbanfen. Horblid? bas Dorf poremba, fo viel wie Sicf?tung, unb öftlid? banon ber beliebte Ausflugsort Sdjarnofin, Sdqwaxy ort, fo benannt nad? ber Habe ber bunflen Walbungen. ~Sn biefen ftebt an einfanter Stelle ein einfaches Steinfreug mit ber furzen 3itfd?rift „ ^ilio“.

pier würbe ber junge (Sraf pippolyt Henarb, ber gmeite Sol?n bes ba=

maligen Befißers ber perrfd?aft <Sroß= StrehHß, am (8. ®ftobcr 1855 von mörberifcl?er panb erfd? offen.

Von Sefdfniß führt ein Weg nad? bem norbweftlid? gelegenen Tyrawa, für bas Boenifd? eine fepr eingeljenbe (Erklärung gibt, bie fiep am letzten (Enbe mit ber von Abamy gegebenen betft. Don Iper füprt ber Weg weiter nad? bem nörblid? banon poep an ben Ausläufern bes Annaberges ober beffer bes (Ebetms = (Sipfel ober Spitze, wie früher ber gange (Scbirgs«

gug fepr bcgeid?nenb genannt mürbe, gelegenen Meinen Dorf ffilefcbfa.

Piefcr Harne bietet ein febr intereffantes Bcifpiel bafiir, wie bie lErflärung burd? ben Klang irregefiiprt werben fann. 21bamv bringt ben Hamen in gufammenljang mit ®Ifd?owa, ®ls u. f. w., alfo mit all ben vielen ®rts«

namen, bie ohne ^rage von olsza — (Erle abftammen. Hun ift es aber von vornherein befrembenb, baß in biefer fteinigen unb wafferarmen (Segenb bie (Erle als fo eparafteriftifeper Baum vorfommeu foli, baß fie eiuft namengebenb auftreten tonnte, wie bie (Efdje im benachbarten, tiefer gelegenen j^efdiona. Had? Damrott? hieß benn audi ber ®rt früher ®Iesfe, worin wieber ber Stamm las ftedt unb bie präpofition o = in, bei u. f. w.

®lefd?fa bebeutet alfo ebenfalls fo viel wie Walbort, womit and? bie Sage übercinftimmt, ba ber Walb noch heut biept herantritt unb bas Meine Dorf früher wol?l gang umgeben I?at. Die Kalffteine finb h'er oben billig;

banon geugen bie vielen MTauern, bie bie Dorfftraßen eingämten unb faft jebes (Sehöft umgeben, fo baß ber (Einbruct, ben ber Meine ®rt macht, ein gang eigenartiger ift.

~Sn norbweftlidjer 2\icf?tnng führt ber Weg weiter über bas Donnert Dalinie (entfernter ®rt ?) nad? Dombrowta "= (Eid?enwalb an ber (Eßauffee non (Sogolin nad? (Sroß« Stretjliß. 3n ber Witte biefer Streife liegt bas Dorf Hiewfe = ^lur ober 2lcferlanb, 311 welcher Begeicßnung (ebenfalls bie ebene Sage im (Segenfaß 311 bem füblicp banon fid? erßebenben Anna«

berg beigetragen hat. Süblid? non Dombrowta fommt man nad? Safran

= h'n^er ^ein 3K'ßh, bie präpofition za = hinter unb Kierz = Bufd?.

(Sang in ber Bähe bes (Sntshofes biefes Dorfes fteht eine Buine von beträchtlichem Umfang. (Es ift allerbings nur nod? bas (Erbgcfd?oß

5 c r b i u a n b B r o f i g , patfdjfcm im 5prid;roort. 79 Vorlauben, aber bic alten Wauern mit ben De^ierungen um bie jenfter nnb bte ßaupttiir madpen bocfp einen großartigen (Einbrud, namentlich menn man ganj unvermittelt plößlidp vor ilpnen ftefpt. Hacfp mir juge^

gegangenen juverläffigen Witteilungen biente bas (Sebäube einftmals als Eperrenfpaus, woraus bann fpäter, wolpl in ben vierziger fahren bes vorigen 3aljrl}unberts, eine Meine gjuderfabrif gemadpt würbe, bie p85^ abge*

brannt ift.

Weftlidp von Safran liegt bie fleine Kolonie Strebinow, fo viel wie gerobetes £anb, 311t Eperrfdpaft gyrowa gelpörig. Über Wygoba, be*

quemer, paffenber ©rt, ebenfalls nur aus wenigen fpäufern beftefpenb, fiilprt bann ber Weg na dp bem größeren Dorfe ©berwiß, unweit ber ©ber, öem bas Wort obora == Kulpftall ober Dielpftanb 31t (Srunbe liegt. Don hier getpt es fiiböftlidp na dp Krempa. Abamy gibt bafiir bie (Erflärung jeuerfteiuplaß. 3dp perfönlidp babe niemals bort ober in ber weiteren Umgebung jeuerftein geftutben, es mag aber immerhin von bem tfdpedpi*

fdpen Wort Kremen = jeuerftein abjuleiten fein.

Das Dorf Krempa beftelpt aus mehreren (Teilen, bereu Begeidpnungen fdpon oben erwälpnt finb. 3n ber Witte befinbet fidp ein größerer Üeidp, c'ine in tpiefiger (Segenb feltene (Erfdpeimmg. Abgefefpen von gauj fleinen Uotfteidpen finb an größeren (Sewäffern nur nodp bie füblidp von Safran gelegenen, baju gehörigen Cteidpe 311 nennen, bie fogar verfdpiebenen Sumpf* nnb Waffervögeln willfommene Aufenthaltsorte unb Hiftpfäße gewähren.

Don Krempa gebt mtfer Weg über Kosun^c nadp Defcfpowitj 3urü(f.

W dokumencie Oberschlesien, 1909, Jg. 8, H. 2 (Stron 22-25)

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