• Nie Znaleziono Wyników

PatscbKau im Sprichwort.*)

W dokumencie Oberschlesien, 1909, Jg. 8, H. 2 (Stron 25-32)

Don

jerbin anb 23 r 0 fig.

ine (Erflärung bes Spridp Wortes: „ Sn dp midp 311 potfdpfe!“

bat ber im vorigen 3<U?rgange erwäfpnte anonyme Bürger ebenfalls 311 geben verfudpt, inbent er im patfdpfauer Wodpert*

blatt, 3alprgang p838, Hr. \3, S. po2, unter an berem fagt:

Has Spridpwort: „ Sudp' midp 311 patfdpfe", ift ein fo gangbares Ul,b befanntes, nidpt nur hierorts unb in ber Umgegenb, fonberu au dp in 11 len entfernten ©rtfdpaften, baß es näher 3U erwähnen nidpt mehr bc=

nötiget, ebeufo, baß es eine Art Schimpfen ift, wenn man fidp beffen

*) defter Ceil, ßafprgang (908—^909, Seite 598 ff.

80 5 e r b i n a u ö 23 r o f i g ,

bebient, inbem es nichts anberes, ais „fu cfj e m i d? b i n t e n " beißen unb bebeuten foli, unb meift non pcrfoncn bes nieberen Stanbes, gleidj*

viel ob fie patfdąfau einmal gefeiten, ober von biefem ©rte fonft etwas gehört haben, häufig unb vorzüglich in zorniger Stimmung angewenbet wirb. 3cb zähle fcbon manches £ebensjabr, unb habe von meinen (Eltern unb (Sroßeltern feine anbere Hebeutung gehört, als bie gefügte. Warum es aber „ f u dj e m i d) h i n t e n " bebeutet, foli ber (Srunb barin liegen, weil patfdjfau, als ein fleiner von aller pauptftraße entlegener ©rt, in feinem Sauftanbe fo befcbaffen war, baß jebes paus als bis zum £ebm=

giebel unb Sdjinbelbach von Bruchfteinen maffiv erbaut, von vorn zur Dermeibung von ^enftern (wegen ber bamals beftanben haben follenben

^cnfterfteuer) nichts wie pausflur unb oben Kammern, unb „ hint e n“

eine große unb refpeftioe bie paupt= unb Wofptftube befaß, welche letztere Zum Hier»Sdianflofale biente; beim befanntlidj fdjenfte in früheren geiten jeber 23iirger=pausbefißer fein fogenanntes Baus^BediKHicr, beffen Z'tußung ben größten «Teil feiner Hahrungs= Quellen ausmachte ...

Hoch beute finbet man, mit Ausnahme ber neu erbauten päufer, bie ßauptftube in ben päufern „hinten“, unb vorne hinaus entweber Kammern, ober in neuerer gfeit, baraus eingerichtete Stübchen. Wollte man baher in früheren feiten, wo überhaupt bie §abl ber (Einwohner unb Wohnungen gering war, ^emanben hierorts, b. h< 3U patfdifau finben, fo mußte man ilpt in feiner Wohnung „ h i n t e n “ fudjen, woher benn and] bas Sprichwort: „Suche midj zu patfdjfe“, ober wie gemeint

„hinten“, entftanben unb bie ausgebreitete Hcfanntfcfiaft erhalten haben mag."

Hiefe (Erflärung, weldje an Stelle bes wörtlichen Ztusbruds bes Sprichwortes einen ganz anberen unb zwar anftößigen unterfcbiebt, ben berjenige, ber bie Hebensart gebrandete, eigentlich im Sinne gehabt haben foil, fönnen wir nicht für richtig halten. Denn fonft müßten wir auch am nehmen, baß ber baulichen (Einrichtung ber päufer, bie Wohnftube nade hinten hinaus zu verlegen, etwas Zlbfdjrecfenbes unb Derächtlid^es ange=

haftet habe, was bodj als ganz unbenfbar zurücEzutveifen ift.

Huf bie weitere Zlngabe, baß bie aus Hrucbfteinen maffiv erbauten päufer einen Cehmgiebel gehabt hätten, ift zu erwibern, baß es maffive päufer mit berartigen (Siebein wenigftens in ber eigentlichen Stabt fdeon feit 3ahr^unberten überhaupt nicht ober höchftens nur ganz vereinzelt gegeben hat. Dielmehr fcheinen biefe (Siebe! ebenfo wie bie ^enfterfteuer ein Phantafie»Probuft bes 21rtifelfdąreibers getvefen zu fein. Hei meinen

^orfdjungen über bie Stabigefchidite habe idą bisher nidits gefunben, was eine foldąe Steuer hätte aitbeuten fönnen.

patfdifcui im Spridjmort. 8 i 3n (Ermiberung auf Pie obige Deutung bes Sprichwortes fdireibt 30fcph Sdiueiber im Wochenblatt, 3ai)r9an5 t838/ l8' "

„ Die 0011 bem elfteren Spricf?worte gegebene (Erklärung war mir 3tvar itid?t gang uubefanut, aber mehrfache Sebenflidjfetten ließen mid?

auf biefelbe feinen großen Wert legen; audi gweifelte id? nidjt, baß fid?

vielleicht etwas guverläffigetes angeben ließe.1) Da biefes aber nid?t ber all gu fein fdieiut, fo befcßeibc id? mid? gern mit biefer gangbaren unb feit UTenfdjenaltern fdjou fortgepflangten Scbcutuug befagten Sprich*

uiortes. Dod? bie frühere Sitte, bie Wohnftuben n a d? bin te n 3111?aben, ijt feine <Eigentiimlid?feit, bie unferer Stabt allein gitfam, ba fic vielmehr als allgemein üblicher Sauftil in allen Stabten Sd?Iefieiis vorherrfd?enb mar. Sollten fiel? für biefc Satfadie gegenwärtig and? itidit gerabe viele 23eweife aufftellen 1affen; fo liegt bies nioßl bar an, weil in anberen Stabten frittier, als in patfd?fau, bas 211tertiimlid?e burd? Neubauten immer melir in ben fjintergrunb gefd?oben ober gang vertilgt worben ift; beim in patfd?fau t?at befanutlid? erft nad? ben leßten Kriegen bie Sauluft begonnen.

- (Eine anbere (Erflärung biefes Sprichworts will id? gurüdl?alten, um nid;t bei einem (Segcnftanbc, ber ohnehin für bie meiften £efer fein 3n=

tereffe haben mag, länger 311 verweilen."

Der (Srunb, weshalb Sd?neiber fein e (Erflärung bet fprid?mört»

lieben 2\cbensart, bie er offenbar für gutreffenber hielt, uid?t mitteilte, war wol?I ber, baß biefe anbere Deutung 1111b ihre Scgrüubung fid? nic£?t mit furgeu Worten wiebergeben ließ, fonbern eine längere I?iftorifd?e 2lus«

fiibrung nötig machte. Später hat Sd?neiber im Wochenblatt -) eine intereffaute Sdjilberung von ben in ber gweiten pälfte bes ?8. 3ahrhunberts in ber Stabt patfd?fau herrfd?enben guftänben veröffentlicht, bie nad?

unferer 21nfid?t bas Spridjwort in 21ufnahme gebracht haben. Diefett Mitteilungen Sd?neibers fiitb bie folgenben 21ad?rid?ten entnommen, bie von mir nad? 23erid?tcn ber 2Ttagiftrats*2Iften ergängt worben finb.

21 ad? ber Sefißergreifung Sd?lefiens burd? jriebrid? b. (Sr. würbe in bie Stabt patfd?fau eine gahlreidie tSarnifon gelegt, befteßenb aus vier bis fünf Kampagnien 3nfanterie mit einem (Dberften als Stabtfomman*

bauten unb etwa 20 anberen (Dffigieren. (Ein großer Seil ber Unteroffigiere unb (Sememen, weld? leßtcre von ihrer täglid?en Löhnung „ S e d? s * g r ö f d? I e r " genannt würben, war verheiratet unb befaß Kinber, fo baß bie §al?l ber lliilitärperfonen, bie in Bürgerquartieren ber inneren

') D. h.: 5d?neiber batte ermattet, baß jemanb eine richtigere (Erflärung ber Hebens«

art ueröffcntliihen mürbe.

-) Jahrgang 1,842, Hr. 39, 5. 308 f., Hr. 40, 5. 3{6 ff., Hr. 4?, 5. 323ff., unb Hr. 42, S. 33? ff.

82 ^erbinctnö 8 r o f i g ,

Stabt untergebrad?t merben mußten, gegen 700 betrug. Die Saft, welcf?e bie ftarfe unb ^abrge^nte lang bauernbe (Einquartierung bcn Bürgern verurfad?te, fowie bas Begabten einer traben (Belbfumme,' bie unter bem Hamen 5 e r c i s jäbrlid? aufgebracht werben muffte, unb nicf?t ntinber aud? bie Übergriffe unb Bcbriicfungen, bie fid? bas ZIZilitär bcn 3)it>il=

perfonen gegenüber herausnahm, erzeugten unter ben Bewohnern ber Stabt eine große ZBißftimmung, bie noch baburd? erhöbt würbe, baß bie gemeinen Solbaten bürgerliche (Bewerbe trieben ober fid? als ©agelöbtter einen Hebenoerbienft 311 oerfdjaffen fud?ten, wo burd? bie (Erwerbsquellen ber

©rtseinwohner, beten Sage ohnehin fehr gebrüdt war, nod? mehr verfüm«

mert würbe, ©roß allebcm herrfdite 3wifd?en ber (8 am if on unb ber Bürgerfcfjaft ein leibliches (Einvernehmen, fo lange bie Begimentscf?efs v. Blancfenfee unb v. ZTlülbe Kommanbanten ber Stabt waren. Der

©berft v. Blancfenfee ftarb, 7 n. ~Sal?re alt, 31t allgemeinem Bebauern gegen (Enbe bes Jahres Z765, unb ibm folgte als ©hef ber ©berft v. ITiiilbe, ber als (Beneralmajor im Sabre f780 ftarb unb in ber fatbolifd?en Pfarrkirche bicfjt vor ben HatsbänJen beerbigt würbe.1) Sein Had?folger, ber ©berft v. Köniß, traf am 22. f\uni besfelben %%al?res in patfd?Fau ein. Diefer witterte überall öfterreid?ifd?c (Befinnung unb überwachte fogar bie privaten panbluitgen ber ZTtitglieber bes Zitagiftrats, bie bod? von einer preußifd?en Beljörbe in ihr Zimt eingefeßt worben waren. Ztuf feinen Befebt würbe an ben ©oren jeber (Einpaffierenbe von ber ZPad?e angehalten, fd?arf examiniert unb nidjt eher eingelaffen, als bis er fid? von je bem Perbacbt gereinigt batte. So 3. B. gefd?al? es, baß ber (Sraf v. Sd?afgotfcf? auf ZZieber«pomsborf am 7. Ztuguft %785 feinen Heittnecßt nad? ber Stabt fcfjicfte, um C’bombrefartcn 311 h°len. 21m ©ore würbe ber Knecht am gehalten, fdjarf examiniert unb hierauf, wiewohl er ben §wecf feines per«

einfommens angegeben, von einem (Befreiten ber ©orwacße bis ins Zimts«

5immer bes bamaligen profonfuls piibner verfolgt. Diefer verwies bem (Befreiten fein Benehmen, worauf leßterer ben Dorf all bem ©berften v. Köniß mclbete. Der ©berft ließ fogleid? bcn Beitfnecßt aus bem paufc bes profonfuls holen, febimpfte ihn auf öffentlichem Plaße eine öfter«

reid?ifd?e Kanaille unb ließ ihn auf bie ZDad?e führen mit bem Befehle, ihn frumm 311 fdflteßen. Dann eilte er voll §orn in bie Stube bes profonfuls unb Fünbigte ibm augenblicklichen Zlrreft an, weil er einen föniglid?en (Befreiten infnltiert hätte, pierauf verließ ber ©berft bas Simmer mit berfelben paft, mit ber er gekommen war, kehrte aber nod?

einmal ßurücf, um bem profonful gebieterifd? 311 miebert?oten, baß er

') Der Dedftein feines (Stabes ift nid?t metjr »otljanben.

83

2lrreftant märe. Diefer crjä^Ite nun ben £?ergang ber Sad?e unb fd?loß mit ber bestimmten (Erflärung, baß er fid? in feiner Wohnung von me»

nianbem infultieren laffe, mas ;ur ^folge l?atte, baß ber (Obcrft l?öf t ?er fortging unb auf bie ^ürfprad?e bes profonfuts aud? ben 2\eitfned?t entließ.

(Es mürbe 511 meit führen, menu bie fd?meren Beleibigungen aufge- jäbtt merben füllten, bie fid? ©berft v. Köniß bei anberen Gelegenheiten gegen bie Beamten bes ITtagiftrats 311 Sd?nlben tommen ließ. J»n bei Übergeugung, baß man auf eine Genugtuung feitens bes ©berften ver»

gebens martert mürbe, berid?tete ber lltagiftrat am 6. September 1785 alle vorgefallenen IHißljelligfeiten an ben Commissarius loci, ben Kriegs» 1111b Steuerrat von Subenborf 3U Brieg, unb fd?loß feinen Bericf?t mit ben Worten:

„Wir riskieren überhaupt allemal, fo oft mir in ©ienftgefdräften über bie Grenge reifen tnüffen, hier als Sanbesverräther ausgefdrrieeri 311 merben, unb jenfeitig müffen mir unangenehme Behanblnngen ermatten, nadrbem ber ©berft bie in Gcfd?äften anherfommenben öfterreid?ifd?eii Unterthanen ohne Unterfd?ieb 311 fid? bringen läßt, fdjarf ejaminirt unb fie 311m ©eil mit horten 2lusbriicfen annimmt. (E i n » u n b 21 u s I ä n b e r fud? eri b e s h o 1 b h i e f i 9 e n ®rt m ö g I i d? ft 3 11 vermeid ben, 1111b bie ohnehin menige Zlahrung mirb gemaltfam vertrieben."

Diefen Berirfit fanbte ber Kriegs» unb Steuerrat an bie Königliche Kriegs» unb Domänenfammcr 311 Breslau.

Oberbies erftattete ber lltagiftrat bent fd?lcfifd?ert lltinifter, Grafen von E?oym, eine ausführliche 2in3eige von ben burd? ben ©berften verur»

fadjten ^einbfeligfeiten unb bat ihn um Belehrung barüber, mo bie Klage am geeiguetften angebracht merben tonnte.

211s 2liitmort auf biefe Befd?merbeti erhielt ber lltagiftrat von bcm Kriegs» unb unb Steuerrate ein Beffript ber Breslauer Kammer, d. d.

Breslau, ben 27. September 1,785, int 2lus3uge mit einem Begleitschreiben, d.d.Brieg, ben 5. ©ftobcr 3785, überfanbt. bem Bcfd?eibe ber Kammer

•mürbe gefagt:

„Was bie Differenten bes ITtagiftrats 311 patfdjfau mit bent Kom»

ntanbeur ber bärtigen Garntfon betrifft, fo fönnen mir nidjt bergen, baß ber profonfnl £?iibner 311 meit gegangen, menu er bem Gefreiten feinen angeblid?eii Ungeftüm vorgehalten, benn er hat blefem Solbaten nid?ts 311 befehlen, unb ber Komntanbeur I?at 2ted?t, menu er SoId?es nicht geftatten tvollen. Überhaupt geht es ben profonfnl gar uid?ts an, meld?ergeftalt ber Kommanbeur ben üeitfnedjt bes Grafen v. Sd?afgotfd? be»

hau be In tvollen, unb es ift von bem p. Bübtier fehr unüberlegt gemefen, fid? barem 311 tnifdjen; mithin ift es feine Sd?ulb, meint er fid? llnannehm»

patfdjfnu im Spridimort.

5erb tttctnö Brofią,

lid?Eeiten gugejogen. ~\l?r W&3 biefes bem p. ffübner in ernftlid?en Terminis rorgufyalten, bert 313agiftrat aber ansumeifert, alles (Erfinulicbe 311 tbun, um ficfj mit ber Sarnifon, unb befonbers beren Kommanbeur gu compor*

irren, norgügltd? and? bern IHagiftrat aufjugeben, fid? rrid?t irrt Serirrgften barttrn 31t bekümmern, nod? weniger bas Seringfte bariibcr 3# äußern, wenn bie (Ein* unb 2luspaffierenbeu fd?arf ejaminirt werben, weil biefes lebiglid? ber Sarnifon gebühret, unb fount 3br nur bert lltagiftrat bebeuten, baß, wenn er fid? burd? fold? unüberlegtes Setragen llnanuehrnlidjfeiten 3U3tel?t, Unfere p. Kammer ihn nid?t fdriißen werbe; vielmehr rrtüffe er fid?

bemühen, bem Kommanbeur burd? Sefälligfeit bei aller Selegcrrßeit feine 2ltterrtiorr 3U 3eigen urrb fid? forgfältig hüten, beffen Setragen unter irgenb einem Dormanbe 3a iajiren."

Ken vorftel?euben Kusjug bes Kammer*Seffripts fomrncntierte ber Kriegs* unb Steuerrat in üblid?er Werfe unb fd?ärfte, wie Sd?neiber weiter mitteilt, bie genaue 23ad?ad?hmg nod?maIs folgenbermaßert ein:

„(Einem £öblid?en IKagiftrat 31t patfd?fau communicire id? vorfteben*

ben (Ejtraft eines bei mir eingegangenen Königlichen Kammer*Seffrtpts 3irr Sad?rid?t unb gan3 gerraucfteu Sefolgung, fo als wenn ber %W?aIt besfelben in blefem Communicatorio de passu ad passum wieberbolt worben wäre. Unb weife id? 2T3agiftraium hiennit befonbers bal?in an, alles (Erfinulicbe 3U tl?un, um ein gutes Serrebrnert unb (Eornportement mit ber bafigeu Sarnifon unb befonbers mit ben £?errn cotttmattbirenbcn (Offerers 31t unterhalten, barnit auf fotbane 313aße alle Querelen urrb lln*

armel?mlid?feiten vermteben werben mögen, unb l?at fid? befonbers and?

£?r. profortful pübrrer nad? bern urnftänblrd?en Inhalt obigen (Eprafts genau 31t ad?ten.“

Sie über ben (Dberften v. Itöniß vielfach laut geworbenen Klagen brad?ten es enbltcf? 3trwege, baß er verfeßt würbe. (Er erhielt bas vafarrtc v. Sillerbc(ffd?e %fnfanterie*Segiment mit bem Sange eines Seneral*

majors urrb verließ patfdjfau am \2. 313ai ?786. Sie 2Tad?rid?t von feiner Seförberung würbe von jcbetrnann mit großer Sefriebigurtg aufgenom»

men. 2»bm folgte als neuer Segimentsd?ef ber (Dberft von Sven.

ISenn wir von ben I?ier bargeftellten üorgängen nur bie eine Sat*

fad?e in (Erwägung 3ieben, baß jeber burd? bie Sore ber Stabt (Ein* urrb Kusgel?enbe von ber 3Vad?e burd? wiberwärtiges 2tusfrageu: wer er fei, woher er forrrme, wohin er gehe, weld?es ber §mecf feiner Seife fei, rt. f. w., beläftigt würbe unb fogar vor einer Serbaftuug nicht fid?er war, rnod?tc er and? nod? fo harmlos feirt, urrb werttr wir ferner bebenfert, baß burd? biefc 2T3aßregeitt ber SerM?r mit ber Stabt in I^obem Srabc beeinträchtigt würbe, irtbem ein jeber fie mieb, ber nicht unbedingt geswungen 84

paifĄfau im SpriĄmort. 85 U)ar, bel?ufs (Erlebigung irgenb melier <Sefd?äfte in tfyre UTauern ringm treten, fo werben mir oßne weiteres gngeben, baß bie veröbete Stabt bei ben Bewohnern ber umliegenben © rtf d?aften in ben Ruf ber Ungaftlid?keit unb Ungemiitlid?keit fomtncn mußte.

~Sn meiner ^ugenb habe id? bas Sprichwort in Rathmannsborf ) unb in ben benachbarten Dörfern anmenben hören in fällen, wo jemanb burd? vielfache unb aufbri?tglid?e fragen ober überhaupt burd? ein an»

maßenbes Benehmen ben Unwillen eines anberen erregte, ber bann bcm läftigen ^ragefteller ober bem il?m wiberwärtigen Utenfd?en in großem Unmut 3urief: „ Such mid? bod? 3U potfehke!"

Dem (Erfinbcr bes Sprichworts wirb alfo einem 3nbringltd?en Ulen»

fd?en gegenüber bie unausgefprod?ene (Sebankenreil?e vorgefd?webt haben:

Saß mid? in Ruß, id? will von bir nid?ts wiffeu, fuche mich an einem ©rte auf, wo bu mich nicht antreffen wirft, nämlid? 311 patfd?kau, wohin id?

nid?t geße, weil man bort allerlei Belüftigungen unb willkürlichen (Sewalt»

maßregeln ausgefeßt ift.

Unfere (Erklärung enthält and? 3iigleid? bie Rntwort auf bie ^rage, 311 welcher ßfeit wohl biefe fprid?mörtlic£?e Rebensaft aufgekommen fein mag. 3n keiner geitperiobe waren fo günftige Bebingungen für bie Der»

breitung berfclbcn vorßanben, wie in ben 3ahren von 3780 bis 3786, in weld?cn ber ©berft v. Köniß Kommcmbant ber Stabt patfd?tau war unb mit feiner Spionenried?erei fo unerguicflid?e Derl?ältniffc hervorrief.

Die Dariante bes Sprichwortes, weld?e Sdjroller, Schießen, £anb unb Seute, 3. Bb., S. 65, ebenfalls anführt, ift, wie fd?on if?r anftößiger RusbrucE verrät, nur eine fpätere Umbilbung ber urfpdinglichen Rebensart.

) Port patfcMau 30 Kilometer nart? Siiöoften gelegen.

86 Die olierfdjiefifdje Ittontaninbuftrie im 3<d;re \<)08.

W dokumencie Oberschlesien, 1909, Jg. 8, H. 2 (Stron 25-32)

Powiązane dokumenty