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berfetjt Ijatte, unb ß u in tu g w ar einfid£)tig genug, p erlernten, Wer bon beiben aus bem Kampfe als ©ieger ijerborgegangen w ar. Sfielleicht alfo ift ber Äönig burd) ß u in tu g „au] bag hebenilidje ©reiben unb ben toiffenfcfjaftlidjen 33anlerott biefeg neumobifchen ]3i)itoioiogen aufmerifam geworben, ber bie ßofung auggegeben ^atte: (Sott erweife ©ud) bie

©nabe, weniger gelehrt ju Werben“ 1).

ÜJtan hat bon ber „© leidjgültigteit" griebridjg beg ©rohen gegen bie Uniberfitdten gefprodjen2). $ a m it ift meineg ©radjteng 31t biel gefegt.

©g ift richtig, baff griebrid) anberen ©ebieten beg öffentlichen ßebeng unb ber ©taatgberWaltung regeren unb ftetigeren A nteil jugeWenbet l^at.

316er wäre benn ein fteteg ©inreben unb ©ingreifen beg Sanbegljerrn in

% ©onberleBen für bie Uniberfitäten überhaupt ein ©eWinn gewefen?

@g wäre ja benibar geroefen, baff ber freigeiftige Sönig 3. 33. ber theo=

logifdjen fyaiultät 3U ■'palle algbalb lauter entfdjiebene ©egner beg herrfdjenben fpietigmug alg fprofefforen aufgenötigt hätte. $ a g lag ipm ferne, unb bie fffolge w ar, baff nun bie Umwanblung ber fpaEifdjen S a iu ltä t 3War gan3 aEmählid), aber, w eil bon innen Ijeraug, „immer burchgreifenber unb umfaffenber“ bor fid) ging, ber Übergang „bon bem 3 wede ber ©rbauung 3ur ©elehrfamfeit", bon ber „unbefangenen 3ltt=

nähme ber biblifchen unb iirdjlidjen Überlieferung" 3U ber fritifchen

©rwagung unb P rü fu n g 3).

©g ift richtig, bah ber Stufwanb für wiffenfdjaftliche 8 * ° ^ in bem bamaligen fpreufjcn fich in fehr 6 efd) eibenen ©rettjen hielt, bah bie Dotation ber Uniberfitäten nur eine gan3 unerhebliche ©rhöhung erfuhr, im m e rh in largte ber Äönig nidljt m it auherorbentlidjen gufdjüffen, wenn eg galt, eine herborragenbe Ä raft bon auherhalb 5U gewinnen4), unb ntan wirb nicht jagen lönnen, bah bie Uniberfitäten beg übrigen ©>eutfch=

lanbg finansiell beffer gefteEt waren alg bie preuhifdjen. $ a h bag junge ©öttingen bem älteren ^aE e ben Sorfprung abgewann, erilärt fich 3um guten ©eile aug einem anberen ©runbe. ©öttingen berbanlte feinen Anlauf bod) nid)t in le^ter Stnie ber fßflege, bie bag ius publi­

cum beg alten fReicheg bort fa n b : ©tephan Jßütter m it feinem 3lu=

bitorium boEer ©bedeute, Freiherren, Dieichggrafen unb geWöhnlidjer 1) „ itö n ig B ie b ric h ber © rohe" I I , 594.

2) ©djraber I, 359 unb » o n ilja t © . 106 brauchen beibe biefen äluSbtuci.

3) © djraber I , 306. » g l. oben © . 142.

4) » g l. © . 134, 137.

153] grtebrid) bet ®rojje uitb bte preufjtfdien Uniberfitäten.

1 5 4 Seinbotb itofer. [ 1 5 4

©rafen War Sabrsebnte T^inburti) bie erfle gugfraft ber Georgia Augusta.

2In ben Uniberfitäten b e § Staateg aber, bet m it feiner neueften ®e=

fdjidjte in immer ftärleren ©egenfaij gegen bag alte Seid) unb fein ge»

priefeneg ius publicum trat, toar für bie Sßfiege biefer $ ig 3iplin tein SBoben, ieine Stim m ung, man möchte fagen feine Snbadft mcpr tior=

fianben. Unb fo gefdjab eg m it innerer Sotwenbigfeit, bafj eg ber Unitierfitüt fpaEe nidjt mehr getang, einen grofjen qßubiiaiften im Sange eineg Subewig, ettna Mütter feibft, ju geroinnen.

Sud) bag tnirb nid)t gefagt werben bürfen, baff gtiebrid) tierfucfjt fjabe, „in mittelalterlicher SOÖeife bie ßefjre an beftimmte Sutoritäten 3u binben"1). S n fotd^e banb fie fid) nod) feibft a pufelp;, unb baff ber ßönig borfdjlug, in ber Stebisin Soer'hatie ftatt fjoffm ann unb in ber SP^ilofob^ie Sode ftatt Söofff jum fßotbilb 311 nehmen, jeigt ifjn tebig=

lief) afg Vertreter beg f^ortfd^rittS. 2)afi Stiebrid) gerabe auf mebi=

ginifcbjem ©ebiete für bag Seue, bag Seffere freien 58lid unb richtiges Serftänbnig hatte, ift neuerbingg an einer ainjafd le^rreidier gälte nadp gewiefen Worben2). Unb fdjarf in ber tion bem Könige geWiefenen Sichtung tierwieg eg ber S lin ifter 3 eb li| 1775 ber S’öniggbergcr Uni=

tierfität, baff bort nod) in rüdftünbiger äßeife bie Srufianifcfje 3ߣ)iIo=

fop^ie gelefirt Werbe, „über bereu Unwert bie erlauchteften ©elehrten längft einig finb" 3). 3ßie if)m bag SBerbienft gebüßt, bie «podenimpfung

„zeitig anerfannt, bann aber tior aUem für bie UnterWeifung ber S rjte in ber neuen 2Jtetf>obe in ber umfaffenbiten SBeife Sorge getragen ju haben", fo ijat gricbrid) and) tion ber ©ntbedung beg Sauerftoffg ober, Wie man anfänglich fagte, ber „bep'ptogiftifierten ßuft" afgbalb ßenntnig genommen, unb im Gharite=Äranfenhaufe 3U SBerlin tjat fein ßeibarjt Seite, tion bem tßrinjen fpcinrid) m it ©elbmitteln unterftüfd, 178 3 bie erften »erfudie, bie neue ©tfinbung für bie ^pgiene beg ßranfenjimmerg augäubenten, angeftellt.

Sud) für feine gotberung, baff bag fiaffifdje S ltertum burd) eine geeignete ßefjrmetpobe bem Skrftänbnig nähet 31t bringen fei, baff mau in ber ptjiiologie nicht blof) bie äßorte, fonbern bie Sad)e lebten müffe4), bat griebricf) bei ben Seften feiner Seit tiolle guftim m ung gefunben:

tion ber 1 7 8 2 burcb griebrid) Suguft 2Solf tieröffenttic£)ten Suggabe 1) SBorntia! 161. SSgl. and) © atbe, Fragm ente (1798) I I , 74.

2) Slufjer ber oben © . 147 gitterten S c h rift bon S ta n d o rt b g l. bie S tit*

teitnngen bele ih e n S erfafferg in bet S rä ttid je n © a d jb o rfiä n b ig e m ffe itu n g 1904 S r . 2 unb in ber .g e itjd jrift fü r biätetifcbe unb p '^rjfitalifdie $f)erapic V I I , .g>eft 9.

3) Srenbelenburg, g rie b rid ) ber © ro |e unb geblits © . 9.

4) S g l. bie ftabineU Sorbrc bont 5. September 1779 a. a. £>.

beê 5piatonifdjen ©tunpofion m it beutfdE)er ©inleitung, gnbaltëgliebernng unb (Sriäuterung fagt ber @efc£)ic£)tfc£jrei6er ber llniberfität .{patte m it 9tec£)t, bafe fie m it feinem SSerftanbniê bie Slbfidjt beê Königs aufgefafet i)abe, „ber an ber tjergebraiijten, m it breiter ©elebrfamieit überfüÜten Sluêlegung ber M a ffife r teinen ©efatten fanb" 1).

5Die L e ttre sur l ’éducation liefe it)r föniglidjer Siet raff er gieid) nad) ber tSrudlegung bem m it ber Seitung beê Unterricbtêmefenê be=

trauten SJtinifter griebemann bon Sftündfbaufen2 3) pgeljen „in ber gn=

tention, baff iïjr folcfje tefen fotCt, toeit gd) glaube, baff barinn einige Keflexiones befinblid) finb, bon meidfen beb ben Uniöerfitäten ©ebraud) p machen nid)t otjne Stufen fein bürfte". 2)aê Program m blieb, alê lltündjijaufcn bemnäci)ft p rü d tra t, auch für feinen Stadjifolger mafegebenb, ben greitjerrn Ä a tt Slbrai)atu bon 3 ebbi^=ßeif3e.

SJtit 3 cbli^ toar ber redjte SJtann gefunben, baê, toa§ bem Könige bor Singen ftanb, oerftänbnisöott unb hmedntäfeig auêpfüïjren, bie ge=

çiante Steform praïtifd) anpfaffen. 3)er SJtinifter, ber bie Skbeutung .ttantê getnürbigt i)at, „etje nod), mie ein 3 ai)rje()nt fpater, ,liants Stülpt bitrcfi SDeutfdjlanb g in g "8) , ber bemnädjft griebrid) Sluguft SBotf für fpatte getoann unb bamit einer preufeifdfen fpodjfdple bie güijrung in ber ijß^ilologie berfdjaffte, 3 ebiii} ^at in ber ©efdEjid^ie beê preufeifcben Unterridjtêmefenê unPergänglidje (Spuren tjinteriaffen, ©puren, bie bod) am lebten ©nbe auf ©anêfouci prüdfüïjren. 916er loenn ber grofee

•Sönig auf feinen grofeen SJlinifter anregenb unb beftimmenb eingemirit I)at, fo liefe er tlnn bod) botten Spielraum für bie Slusfüijrung, für alte

©ntfdjeibungen fotoo^l in ißerfonalfragen, mie in ber Slusgeftaltung beê Seïjrbetriebeê. $ a s „Ijödjfte SSerbienft", fagt .{paxnatf in feiner ©efdjidjte ber b erlin er Slfabentie in S te p ip n g auf griebrid) Sßiiijeim I I I . , er*

toerbe fidj ein SJtonard) um bie Sßiffenfdjaft, „menn er über ifjre Un=

ob^ängigteit tuad)t unb iljre pflege einfic£)tigen diäten anbertraut". llnb biefei SSerbienft um bie Söiffenfdpft gebührt aud) griebrid) bem ©rofeen in feinem SSeripItniê p Sebtife.

1) S djtaber I , 4 3 4 , 438. tilgt, aud) Ä le in e rt, Schiebungen grtebricfjS beê

®wfeen aut S tiftu n g ber U niberfität S e rlin (berliner Steïtoratêrebe 1886) © . 7.

2) Über bie ©rünbe ber ©rfepung SMndjijaufen? burcf) SeMifs bürfte bie Eingabe bei Süfetjing V , 70 ptreffenb fein.

3) Srenbelenburg, griebrid) ber ©cufje unb geblip © . 11.

155J griebrid) bet ©rofee unb bie preufeifdjen llniberfitäten. 155

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