• Nie Znaleziono Wyników

frieb ÜJtehlhoin im 3ahre 171 7 unb fpäter nachgeWiefen, ben ber Äönig bom üJtilitärbienfte befreit hatte, um ihn in ber S tanufaftur p ge=

brauchen4 5).

3ohann ©eorg fJJtehlhorn hatte brei Söhne, bie, wie eS fcheint, WenigftenS teilweife ben unruhigen © inn beS SPaterS geerbt hatten, © ie behaupteten alle, bah fie baS „Slrcanum böüig befähen", aber fie hatten nach einem bon ihnen rebenben 33eric£)t „infonberheit fein gut ßob ’).

Siner bon ihnen ging im 3 a h « 173 6 nach i>oEanb, um bort bie DfRalerei p treiben6). S e i ifjni hatte fein S a te r, ber jeitweilig bom

1) Slnlage Dir. 1.

2) £auptftaat§arcf)ib f. b. ÄBrtigt. ©acbfen, So!. 1339, © . 310 b.

3) ^auptftaatSardjiD, Sof. 1431, Sßol. V , © . 324,

4) S r lä jjt fidff bi§ sum Sapre 1731 als W aler nadjtoeifen, fpauptftaatSarcbm,

£of. 1339, © . 315; Sof. 1341, S o l. V , © . 351.

5) |iauptftaat3arct)iD, Sof. 1341, S o l. V I , © . 57.

6) ^auptffaatSard|ib, Sof. 1341, S o l. V , <S. 251.

(grafen .ßotjm entlaffen worben w ar, „einige fölonate in ber grembbe tftmmerliß unb betrübt" 3ugebraßt. ®in anberer © cijn, Sobann Srnft ÜJie^orn, feit 172 8 als Former angefteßt, füllte fiß bei biefer Arbeit n iß t g lü ß liß , fonbern beríangte im ©ßlemm= unb ¿Brennbaufe befßäftigt ju werben. @r behauptete, baff er baöon me^r berftänbe als bon ber ©reberarbeit; bie 2lrlaniften bagegen befßulbigten i^n , baff er bort nur funbftíhaften unb bie praftifchen ¿anbgriffe fiß aneignen woße, um bann, fein tbeoretifßeS ¿ffiiffen bamit befrußtenb, im 2iu3lanbe fein

®tüß ju fu ß en 1)- 33on einem bodh offenbar anberen Sodann Srnft iö te ^ o rn wirb berietet, baff er „SontrefaiPfütabler" getbefen fei unb im Satire 1 730 als folßer naß $oßanb unb Sranlreiß ging, um fictj in feiner tu n ft 3U berboßfommnen2). S erm utliß liegt 'hier eine ¿Ber=

weßfelung mit bem anberen oben ermähnten ©ohne bot, beffen 9ruf=

namen uidht mitgeteilt finb.

Sodann ®eorg fßte^l^orn, ber ¿Bater, fßeint eine poeifeltiafte

©teßung in ber üßeiffner üßanufattur eingenommen ju haben. Sin

■pinbticE auf feinen bollen ¿ütonatSlobn w irft ibm ein ¿Berißt ber m it ber ¿Berwaltung ber fja b rif betrauten Äommiffare im S a b « 171 9 öor,

„bafe er bis h« 1^ 1 bafitr nißtS ¿u öertißten gehabt"3). Unb ber fDtanufatturinfpeftor Sobann 9 M ß i o r © teinbrüß fagt bon ibm wörtlich :

„fßleblborn, ber baS Sßorceßain = ‘äßaßen beffer als £ e tr Söttger ber=

fichen w iß 4)." Sleicbwobl würbe, ihm einige S a b « fpäter, im ©eptember 1722, im h o f ber © ß le if= unb ßloliermüble ein ¿Raum ju r S rriß tu n g eineé SaboratoriumS angewiefen. @r foßte bebufS ber 2lrbeit in biefem gegen bareS @elb brei Rentner Äobalb laufen bürfen unb aßen ben 3 “ = tritt fberren5). 2lu ß feine fßon erwähnte Eingabe an ben $önig bom 4. S u li 1 7 8 1 , naebbem er entlaffen Worben w a r , würbe erhört. Ad mandatum Serenissimi regis würbe poei ©age barauf berfügt, bafj er naß) wie bor 20 Dttbir. monatlich bejieben foßte. (53 würbe ihm jeboeb gleißjeitig berboten, ficb irgenbwie in ben ¿Betrieb ber ¿ßorjeßanf abril bineinaumifeben. 2Bobl aber berpfliihtete er ficb, nicht auffer SanbeS ju geben, unb faßS er etwas p ir ¿Berbefferung ber fßtanufaltur ausfinbig maßen foßte, folßeS fogleiß gebörigenortS a n ju p ig e n 6).

®S lönnte naß aße biefem gweifeíbaft fein, ob w irtliß ber Sobann 1) pauptfiaatSarßiC , Sol. 1341, ¿Bol. V I , © . 63.

2) pauptftaatSarßiD , Sol. 1341, ¿Bol. V I , @. 98.

3) p a u p tftaatäarß i», Sol. 1339, © . 328 b.

4) 17. S a n . 1717. p a u p tß a a tS a rß ib , Sol. 1390, © . 226.

5) p a u p iila a ts a rß io , Sol. 1341, ¿Bol. 111, © . 274.

6) pauplftaatS arß ib, Sol. 1341, ¿Bol. V , © . 323.

7 5 ] 3 « * © e fß iß te ber ¿Porjetlanfabnfation in bet ¿Uíar! ¿Branbenburg. 7 5

7 6 SBiitjelm ©tieba. [7 6

©eorg SJtdjfljotn ber fDteifjner R lanufattu r m it bem in ¿piaue genannten beSjelben RarnenS ibentifch ift. S a et sJ3iei^en gar nicht beriaffen haben m iß , fo ift e§ nidjt au§gefc£)loffen, baff eine SSermedjfeiung ber ¿Bor=

namen borläge ober bielieicEjt einer feiner ©ohne in ¿ptaue tätig geWefen märe. 3 n einem ¿Briefe an ben ¿pribatfetretär beS ÄönigS, © aultier, bout 26. 3 u n i 1715, erjätjlt ¿Böttger, toie © ijeßenj non ©örne gröblich getäufcht worben. S ie ©jäellenä habe einen R tann ber R teifper 9Ranu=

faitu r nad) ¿plane geholt, um bie ^erfteüung be§ weiften ¿porjeßanS tennen ju lernen. fDiefer -äJlann tjabe aber ba§ ©eheimniS felbft nid£)t befeffen unb batjer nur ©elb genommen, ohne etwas bafür p leiften.

©örne habe it)m fchliejjlich 3 0 0 R th lr. p m ©intauf bott Rohmaterialien gegeben, m it benen jeboct) jener in Sregben geblieben fei. ©jcjeßenj bon

©örne habe aber nicht gewagt, bcswegen 91 lärm p fc^Iagenx). Sicher atfo ift, baff ein Arbeiter ber R ianufaftur in ¿Dteifjen fich in ¿piaue p r Verfügung fteßte. ©benfo ftet)t feft, baff man in ¿piaue ba§ Weifte tporjeßan niemals anpfertigen berftanben hat- Offenbar ift jener ß o n tra tt bom 30. R fn il 1 7 1 5 , obwohl eS in ihm heihh baff alle 23e=

teiligten ihn eigenhänbig unterfchrieben unb m it ihrem ¿petfcfjaft befiegelt hätten, nie in ffra ft getreten. ¿Demnach bleibt nur bie g-rage nach ber Sibentität be§ Johann ©eorg Rlehltwrn in ¿Reiften unb in ¿plane un=

beantwortet.

itaum hatte ©¿-jedens bon ©örne feine fyabrif fo Weit, baff er fic^

an ben ©rjolgen ihres ¿Betriebs hätte erfreuen tonnen, fo bemühte er fich fie Wieber loSpwerben. 6 r lieft fie burch ben Äam m errat Rehmiij bem Äurfürften bon ©achfen fü r ben ßaufbreiS bon 13 0 0 0 R tt)irn. anbieten, b. h- eine © um m e, bie ben bisher gemachten Rufwanb barfieltte1 2).

3Ba§ ben preuftifchen fötinifter b a p beWog, fich fo tafch ieitteS ©tabliffe=

mentS Wieber p enttebigen, ba§ er bocf) nur nach Überwinbung mancher

©chwierigteiien hatte inS Seben rufen tonnen, ift nicht recht ttar.

¿Böttgcr, über baS fta u p ro je ft p m ©utactßen aufgeforbert, riet in einem Sfmmebiatbericht an ben ^urfürften bom 5. 3 n n i 171 5 ganj ent=

fchieben a b 3). @r War über ben Slntrag, ber bon anberer ©eite fchon llnterftühnng gefunben hatte, „faft erfchrocfen" unb fßrach fich bahin au§, bah -fperr bon ©örne ben $önig nur hintergehen Woße. Rieht einmal m it ¿Dlobeßen unb „WaS fonften nötijig" an bie fpanb 3U gehen, wie

^ e r r bon ©örne gebeten, wollte ¿Böttger befürworten, ©r fürchtete,

1) Slnlage R r. 5.

2) SB. b. Seibltb a. a. €>. ReueS SlrcfnD ¿Bb. X , © . 60.

3) SInlage Sir. 4.

baff gjjeE enj bon ©örne „nur erft fein SBerd in gutifen ©tanb bringen WoEe", um eS n a d le t feinem eigenen SanbeSperrn jum Anläufe anau=

bieten.’ gebenfaES bat SSöttger ben .ßurrürften, in biefer Angelegenheit nichts p tu n , ehe er ihm einen genaueren ^Bericht hütie erftatten fönnen. @r werbe fid) bemühen, bie 3Cöa£>ri)eit §u ermitteln, „benn eS tput m ir gar ju tneh, ba£ id) fehcn m u |, mie berpflid)tete Seutpe 6 » . A taj. fo fchänbiich ju betrügen fucfjen, toobon ber SeWeiS au aEen ba ift".

SSierjehn Sage ffaöter, am 19. g u n i 1 7 1 5 , ift biefer in Ausfidjt geftettte «Bericht, wiebcr birett an ben Äurffirften, auch erfolgt1). Aach ihm w ar ®örne§ üble finanaieEe Sage bie SBerantaffung ju r SSeräufferung be§ StabüffementS geWefen. ©Säeflenä fottte 10 0 0 0 A fp lr. auSgegeben, iebodj „bis bato nicht ben geringften S e b it , biei weniger profitablen Ueberfchnh babon gefpührct" haben. S ie ißlauefchcn gabrifate waren

„plump, fcpmer unb unfasonnirlich". „A lan tonnte ihnen Weber Suftre noch Seicptigfeit beibringen." $ a lje r toaren fie fcfjwer bertauflidi «nb bie g rau Wie bie Süchter' beS Atinifters hätten ii)re .rechte S a ft, wenn fie in ihrer berliner Sßopnung ben fie befudhenben gremben biefe ©tüde

¿eigen fodten. S e r A tinifter berfotge feinen anberen 3w ed , als bah er

»feines ©djabenS wieberum b e k lo m m e n fudfe". Semgemaf? hiclt

©öttger bie tpiauefdje Äonfurrena nicht für bebenfad) unb empfahl baS für ipren A nfauf beftimmte ©elb lieber ¡$u boEftänbigerer unb befferer Einrichtung ber A tanufaftur in Ateifjen ju berwenben. „S ie S8 ranben=

burgifdjen gabrtquen ju berniepten," fo fcfjlo^ er feine A usfüllungen,

»hatte rep oor ein fiihereS A tiite l, bah ßto. A lajeft. Sero eigene in guthen ©taub fe|en unb erhalten; unb baSjenige (Selb, welche? m it fo bieler ©efaprligfeit auf bie gßlauifcpe geWenbet Werben m üfte, lieber beb btnen gbrigen emplopiren (affen: unb bieS aEeS auS benen Upriadjen, 'neldie ich oben angeführt. ©onften aber bin WiEenS umb h i« bie aljugrohe Sßeitlüufftigfcit ju bermeiben, toegen biefer tpiauifdjen gabrique noch infonberheit meine unmaajjgeblidje ©ebanden ferner aEerunter«

thanigft boraufteEen unb foldpeä tprofect ©W. Atajeft. m it nedjften in aEerunterthänigfter Sebotion hinüberfenben, wohin mich bann bor ipo bejiepenb m it aEerbebotefter ©ubmiffion beharre2) . '1

S alb barauf ging ein in bent gleichen ©inne gehaltenes Schreiben SöttgerS an © aultier a b 8). Söttger behauptete nunmehr burd) eine

1) gaft bottftembig abgebrndt bei SB. bon ©eiblip a. a. O. AeueS Atcf)ib 3?b. X , ©. 67— 69.

2) paupiftaatsanhio, So!. 1836, @. 279x.

3) SBom 26. guni 1715, Anlage Ar. 5.

7 7 ] 3 u t ®dct)i(^te bet Sßoxaeiianfabtttatton in bet A ta ri Sranbenburg. 77

7 8 äöiitjetm ©tieba. [ 7 8 gewiffe ^ßexfon, bie er inbe§ nicEjt n a n n te , genauere 9irtd£>vid£)ten über tßtaue betom m en ju tjaben. S ie fe [ei an O r t uub © te ile gewefen unb habe W ahrgenom m en, baff noch biet fehle. S ie Ö fe n feien bon m angel*

b a fte r S o n ftr u ltio n . S e r U nternehm er beratoeifeic feine aufgetnanbten S o fte n w ieber einbringen ju tö n n e n , fei aber gleichw ohl 3U tbeiteren O p fe rn geneigt. 3in§befonbere iä m e ifjm b a ra u f a n , tjtn te r ba§ @e=

heim niS ber B e re itu n g be§ Weihen tporgellans 3U fom m en. tßöttger fd je in t nad) biefent B rie fe anaunelim en, baff ber S c t f h la g , bie tpianefcpe g a b r if 3U la u fe n , gleichseitig eine S n trig u e gegen iijn enthalten hatte,

©etbiffe S eu te, bereu Flam en er au f ä ß u n fh beS S önigS nennen W olle, h ätten Weber ihre beffere S in fic h t 3um S tn lau f jn g e re b it, in ber 2 tb fid |t, ih n nnb feine S rftn b u n g 3U ru in ie re n . S8 ei)uf§ lln te rb rü d u n g ber S o m turrens brauche m a n bie fffabri! 3U iß laue nicht 3U la u fe n , benn tat=

fachlich fei if u W e ttb e w e rb fü r W e ifte n nicht

gefährlich-S§ mag in biefen SluSführungen SöttgerS moht W ahrheit liegen.

©jjelXenä bon ©örne gibt in feinem Sriefwechiel m it bettt Sammerrat giehmih felbft 3U, baff „bie W aaren anfangs grob nnb fchlecht fabriciret"

unb liegen geblieben feien 1). 2lud| ift nicht 3« überfehen, baff Spcellena bon ©örne, bebor er m it 9tehmit} berfjanbeite, fc^on m it bem fächfifchen

©efanbten in B erlin, bem ©rafen Wanteuffel, tJiüdfprahe genommen unb batnalS 15 OOO 9ttf)tr. bertangt hatte, ülehmih gegenüber begnügte er fid) jet}t m it bem betrage bon 12 000 SRthlr. 9loh ehe Söttger fidf hatte ber=

nehmen laffen, hatte Whmifs bem W inifter mitgeteilt, bah © . W ajeftät ber Sönig bon ißolen nicht abgeneigt fei, bie S a b ril 3U erwerben, borauS=

gefetjt, bah fperr bon ©örne ©arantie böte, feine fjabritationegeheimniffe nicht tbeiter 3U „propoliren". 23areS ©elb hatte © . W ajeftät für ben beregten 3 wed nicht 3ur Verfügung,' unb W hm it; forberte baher fperrn bon ©örne auf, ihm irgenb ein ©runbftüd ober eine 2ln fta lt in !ur=

fächfifchen Sanben 3U nennen, bie er ebentuell bereit märe im Saufdfe gegen baS tßlauefhe (Stabliffement an3unehmen. ©oUte baS nicht möglich fein, fo märe ber einzige SluSWeg ben Kaufpreis als -fphPottief ftehen ju laffen unb fo lange m it 5 ^ 03. 3U berainfen, bis eS möglich geworben Wäre, ihn bar au8jU 3al)len.

2ß a r SSöttgerS S in n a h m e ¿ u tre ffe n b , fo w a r m it biefen © o rfc p lä g e n

<f?errn b o n © ö rn e n i h t fe h r g e b ie n t. S r to n n te W o h l im W eiteren $er-- la u fe ber S o rre fp o n b e n s b e r fih e r n , b a h er im 2 ln ta u fS fa lle ba§ S trla n u n t fe in e m a nberen p reisgeben Werbe, a b e r Weber b o n bem ge fo rb e rte n g r e ife h e ru n te rg e h e n , noch a u f ben V e r la u f ü b e rh a u p t b e le ih te n . S r b e to n te

1) Sönigl. preuh- föanbefem.

bie beträchtlichen llnloften, bie „bie ainridjtung eines groBen iJJtanufaltur»

Kaufes unb bie Dielen D eten, worinnen jejst wirtlich H a u , roth unb toei^ «porjeEan gebrannt würbe unb babón baS erfte fo fi)ön unb be=

ftänbig wäre, baB eS benen le|teren beiben ©orten ju praeferireu' berurfacht Ratten. 9ticf)tSbeftoWeniger erllärte e r, faítg man i^m ein fielen in ©achfen überweifen wolle — „benn ja betannt w ä r e, baB e§

in (S arjen jo biete unb mancherlei 9lrt 2 et)ne gebe unb jogar 3U 3Beiber=8et)ne bettariret würben" — er auf einen Daufch eingeljen mürbe.

SiS ein geeignetes Derartiges © u t gefunben wäre, nähme er ben 3 in®