Fer enczi figyelemremelto eszmeit teljes egeszeben nem oszt- hatom. A peremi reszek tanulmanyozasara mar evek ota nagy gondot
I. BERGBAUGE0L0GI3CHE AUFNAHMEN
Entsprechend dem durch Se. Excellenz dem H e rrn Finanzminister genehmigten E n tw u rf, wurden im vergangenen Jahr die Forschungen nach E rdöl, Gas und Steinsalz am N -lichen Rand der grossen ungari
schen Tiefebene ausgeführt. A n diesen Aufnahmen nahmen insgesamt vier Gruppen T eil. D ie unter Leitung des a. o. Universitätsprofessors, Sektionsgeologen D ¡r. S t e p h a n F e r e n c z i stehende Gruppe im Tisza— Kraszna-'Winkel, weiters ebenhier die unter der Leitung des Assistenten E l i g i u s R o b e r t S c h m i d t und des ihm zugeteilten Grubeningenieurs J o s e f H o r v a t h arbeitende Gruppe. In T o k a j- hegyalja wurden die Arbeiten unter der Leitung des o. ö. Professors D r . K a r l R o t h v o n T e l e g d durch die H e rrn D r . L a d i s l a u s S t r a u s z und K a r l G o t t h a r d durchgeführt, während die im Schwerpunkt der geologischen Aufnahmen stehende Gruppe zu Füssen des Bükk-Gebirges unter der Leitung des Chefgeologen D r . Z o l t ä n S c h r e t e r arbeitete, dem der Universitätsassistent D r . F r a n z S z e n - t e s und die Grubeningenieure J o h a n n D i n d a und K a r l G o t t h a r d zugeteilt waren. A n der Spitze der m it der Aufnahm e der V o r
gebirge der M ä tra betrauten Gruppe stand Sektionsgeologe D r. J u l i u s V i g h, neben dem A n d r e a s K u b a c s k a Museumskustos und D r . N i k o l a u s K r e t z o i eingeteilt waren.
In Anbetracht der Tatsache, dass eine unter der Leitung des Ober
bergrates, Chefgeologen D r . F r a n z P ä v a i V a j n a stehende Gruppe m it Universitätsassistenten D r . F r a n z H o r u s i t z k y im Aufträge der H a u p t- und Residenzstadt zwischen Budapest und H a tva n arbeitete, können w ir feststellen, dass sich unsere E rdöl-, Gas- und Salzforschungen nunmehr über den ganzen N -R and des A lfö ld , von
Budapest bis Szatmär erstreckten.
F r a n z P ä v a i V a j n a führte fü r das Kön. Uing. Finanz
ministerium noch eine detaillierte tektonische Aufnahm e in der Umge
bung von Debrecen durch, w o er auf Grund von 50 m tiefen Craelius- Bohrungen die schon fertiggestellte und sowohl Gas als auch Therm al
wasser liefernde Tiefbohrung Debrecen N o. I I . aussteckte.
Die hauptsächlichsten Ergebnisse der bergbaugeologischen Forschun
gen seien im Nachfolgenden zusammengefasst:
BERICHT 1933 123
A ) P e t r o l e u m-, E r d g a s - u n d S a l z f o r s c h u n g e n . 1' Forschungen auf dem Gebiet der R um pfkom itate Szatmar und Beregn
Die aus ao. Professor, Sektionsgeologen D r . S t e p h a n F e r e n - c z 1 und Grubeningenieur J o s e f H o r v a t h bestehende Gruppe setzte m it ihrer A rb e it anschliessend an die älteren Aufnahmen auf dem Gebiet von R äpolt und ,des Ecseder Moores ein und führte sie bis an den O-Rand der N yirseg fo rt. Die Leitung der Gruppe übernahm während des Urlaubes von D r . F e r e n c z i , in der zweiten H ä lfte der Arbeitsperiode, Assisstent D r . E l i g i u s R o b e r t S c h m i d t .
2‘ Forschungen am S-lichen T e il des Tokajhegyalja und zwischen der H ernad und Boldva.
Diese Gruppe fü h rte im vergangenen Jahr auf zwei getrennten Gebieten Aufnahmen durch.
Der Leiter der Gruppe w ar o. ö. Universitätsprofessor D r. K a r l R o t h v o n T e 1 e g d. E r setzte die Aufnahmen des Ghefgeologen P a u l R o z l o z s n i k im Tokajhegyalja-Gebirge fo rt und arbeitete zwei Monate in der Gegend von T o ka j, Bodrogkeresztur und Erdö- benye. v. R o t h konnte nachwaisen, dass Erdöbenyefürdb und seine W -liche Nachbarschaft in der emporgehobenen M itte einer sattel- bzw.
gewölbeartigen Lagerung liegt. A n gleicher Stelle zeigen sich die Spuren einer älteren, ausserordentlich zersetzten Andesiterruption m it starker Verquarzung und geringen Erzspuren. Dieser Gewölbescheitel w ird int O, W und S halbkreisförm ig von den sog. basalen R io littu ffb ild u n g e n umgeben. Gegen O endet diese E inheit m it einer N — S-lich gerichteten Verwerfung, w o rauf die auch durch Fossilien nachweisbar sohon sartna- tische, mehr lockere, jüngere R iolittuffiserie fo lg t. Es konnte auch fest
gestellt werden, dass die Andesite in der Gegend des duch seine sarma- tischen Fossilien schon lange bekannten Barnamäj la k k o lita rtig in die sarmatisehen Sedimente eingedrungen sind, wobei sie diese leicht kontakt-
metamorfisierten und emporhoben.
Das in der Gegend von Szikszo, zwischen der Boldva und H ernad gelegene pannonische Gebiet, wurde von unseren äusseren M itarbeitern, D r . L a d i s l a u s S t r a u s s und D r . K a r l G o t t h a r d , studiert.
D r . G o t t h a r d wies SW -lich von Szikszo eine flache Brachyanti- künale nach, D r . S t r a u s z eine Synklinale, die sich vom Frank-Berg'
bis zur Weide von Alsovadaszi erstreckt und N -lic h hievon eine A n ti
klinale und endlich zwischen Szikszo und Aszalo eine M ulde. D ie
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Achsen der A n tiklin a le n verlaufen in O — W -licher Richtung. Bei der Bewertung der meist in Schächten gemessenen Einfallen, w ird die grosse A nzahl der Messungen als Positivum, die an vielen Stellen fest
stellbare Unregelmässigkeit der Schichtung als Negativum angeführt.
Fossilien kamen aus dem ganzen Aufnahmsgebiet keine zum Vorschein.
Dem Bericht von D r . S t r a u s z kann hinzugefügt werden dass der vo r dem szikszoer Spital abgeteufte 177,5 m tiefe artesische Brun
nen, auf G rund der aufnotierten Kennzeichen der durchbohrten Schich
ten tatsächlich noch im Pannon ve rlä u ft und den, am O -rand der Sajö—
B oldva Talebene in einigen Aufschlüssen erscheinenden und von grobem Schotter (jungpliozänen Alters?) verdeckten R io littu ff noch nicht erreicht hat. Infolgedessen gehört das Pannon der Umgebung von Szikszö wahrscheinlich der oberen pannonischen Stufe an, dessen Schich
tungsverhältnisse nicht mehr so günstig sind, wie die des unteren Pan
non. In der Nähe der Sajo und Hernäd, zwischen dem Szerencs- und Bükk-Gebirge befindlichen Senke, müssen w ir einen, Graben erblicken, dessen Senkung sich auch noch nach der Ablagerung des Pannon fo r t
setzte.
3. Forschungen auf dem S-lich an das Mdtragebirge anschliessenden pannonischen Gebiet.
Die im vergangenen Jahre begonnenen Aufnahmen am N -lichen Rand des A lfö ld , Zu Füssen des Mätragebirges leitete kön. ung. Sek
tionsgeologe D r . J u l i u s V i g h, dem D r . A n d r e a s K u b a c s k a und D r . N i k o l a u s K r e t z o i zugeteilt waren. D ie Aufnahms arbei
ten wurden in der Nähe der Lignitgrube von Rözsaszentmärton begon
nen. Einesteils w ar das Studium der Aufschlüsse und Tiefbohrungen des Grubenbetriebs ein sicherer Ausgangspunkt, anderseits w o llte der G ru
bendirektor U l r i c h in einer Beschreibung der Grube von Rozsa- szentmärton zwischen dem welligen V e rla u f des Hauptflözes und den oberflächlichen Hügelbildungen einen engen Zusammenhang festgestellt
haben.
A u f G rund der Studien der Aufnahmsgruppe hängt die wellige Lagerung des Hauptflözes einesteils m it dem analogen V e rla u f der A b lagerungsfläche zusammen, anderseits ist sie die Folge der entlang, der die plastischen Bildungen durchdringenden Brüche entstandenen Flexuren und zum T e il einer regionalen Faltung.
A u f G rund der von der Grube Rozsaszentmärton bezw. des Beckens und des Hauptflözes sorgfältig hergestellten tektonischen Karte, is t sowohl das H a u p tflö z , als auch die dasselbe umschliessende
Schich-BERICHT 1933
125
tangnippe! w ellig gefaltet. Die einzelnen Fältelungen sind sehr flach, die N iveaudifferenz zwischen Sättel und M ulden beträgt m axim al 20 m, wobei die Entfernung der einzelnen Antiklinalachsen voneinander
M km nicht überschreitet. Die erwähnten W ellen besitzen unregel
mässigen V e rla u f und Anordnung und erwecken den Eindruck, dass sie auf den Flügeln der von SSW gegen N N O verlaufenden Falten sitzende sekundäre Falten sind.
Es wurde noch festgestellt, dass der V e rla u f des FJauptflözes nicht
™!t der „K o n fig u ra tio n “ der Oberfläche übereinstimmt, wie dies U 1 r i c h beschrieben hat. O -lich vom T a l Szücs— Ecsed bis zur Grube Gyöngyöstarjän ve rlä u ft eine flache Synklinale. O -lich von Gyöngyös Wird die von deutlichen Brüchen begrenzte, w e it in das Becken vorsprin- gende Masse des Särberges m antelartig vom Pannon umgeben, das in dem durch die,1 S-lich von ihm gelegene Lignitgrube gelegten P ro fil öne flache a ntiklinale Lagerung aufweist. Diese A n tik lin a le zieht sich 'n einem sanften Gefälle bis Visonta hin. Im Ganzen genommen, sinkt das Pannon vom zagyvavölgyer Andesitrand gegen O, bzw. SO, vom N ordrand gegen S, tro tz seiner sanften Faltung gegen die T iefe zu stufenweise ab, wobei diese auch ansonsten schwachen Falten gegen
S hin wahrscheinlich ganz austönen.
Erwähnenswert ist noch die bei anderer Gelegenheit gemachte Beobachtung von D r. V i g h, nach welcher sich die SO-lich von Gyöngyös in den Ortschaften Tarnaörs, E rk, Zarank, und Tarnamera erbohrten gashaltigen Brunnen entlang einer nahezu in der Richtung SW N O , parallel zum L a u f der T arna verlaufenden Linie aneinander
reihen. Hieraus fo lg e rt D r. V i g h, dass hier eine grössere Bruchlinie verläuft, die eine SW -liche Fortsetzung des S-liahen Randbruches des Bükk-Gebirges wäre. E rw ähnt sei noch, dass N O -lic h der Linie, im arte
sischen Brunnen von Jäszärökszälläs, ebenfalls Gasaustritt beobachtet wurde.
Oie Faunenelemente dieses Gebietes zeugen fü r oberpannonisches A lte r. Dies ist eine umso auffallendere Erscheinung, als w ir jenseits des Zagyvabruches, in Päszto schon Unterpannon antrieffen und auch im Pannon am Fusse des Bükk-Gebirgesi nur unteres Pannon nachzuweisen w a r> während als oberes Pannon bloss die fossilleeren Deckschichten gedeutet werden konnten. D ie Verbindung und der Vergleich der pan- noini sehen Gebiete zu Füssen des B ükk- und Mätra-Gebirges b ild e t die Aufgabe dieser Gruppe fü r 1934.
D r. V i g h studierte ausserdem noch die sarmatische, Diatomazeen- schiefer enthaltende Bucht von Gyöngyöspata.
126 L ó c z y
4- Geologische Aufnahmen am S-Rand des Bükk-Gehirges.
W ir verlegten den Schwerpunkt der Forschungen des Vorjahres auf dieses Gebiet, auf dem die unter der Leitung des Ghefgeologen D r. Z o l t á n S e h r é t e r stehende Gruppe vom Anfang M ai 1933 bis M itte November, also ungefähr $y2 Monate hindurch eingehende, m it der Anlegung von Schurfschäehten und Schürfbohrungen verbun
dene tektonische Aufnahmen durchführte, so dass die detaillierte A u f
nahme des S-lichen Vorgebirges des B ukk vom egerbaktaer H idegtal nach O, bis zur L inie des Tales von Borsodgeszt beendet ist.
D ie Bitumenspuren im S-lichen Vorgebirge des B ükk sind schon seit 1908 bekannt. H ie r haben K o l o r n a n M ü n i c h , später die Salgótarjáner Steinkohlenbergwerks A .-G . durch insgesamt 6 erfolg
reiche Bohrungen auf einem zwischen Bogács und T a rd gelegenen ellip tischen Gebiet von ungefähr 2,5 km Länge und 1,5 km Breite bedeu
tende Bitumenvorkommen nachgewiesen. Die Bitumenimprägnation zeigte sich in den untersten sandigen Schichten der unteren pannonischen Stufe, auf den darunter liegenden dünnen sarmatischen Schichten, sowie im obersten T e il des unter diesen lagernden R io littu ffe s, 100— 230 m unter der Erdoberfläche, in einer 20— 22 m mächtigen Schiohtenserie und w ar in einer durchschnittlichen M ächtigkeit von 2 m so reichhaltig, dass sie sich, der Grenze der A b baufw ü rdigkeit näherte. Es ist zw eifel
los, das w ir es hier m it einem aus der T iefe migrierten E rdöl zu tun haben, dass sich hier verdichtet und oxidiert hat und dessen M u tte r
gestein in den unter den R io littu ffe n liegenden paleogenen Sedimenten zu vermuten ist. W ie ich schon mehrfach Gelegenheit hatte darauf hin
zuweisen, sind hier, so wie auch überhaupt in Ungarn, die der rupelischen Stufe des m ittleren Oligozän angehörenden Kiszeller Tone das M u tte r
gestein der Kohlenwasserstoffe, die gleiches A lte r besitzen, wie die M enilitschiefer der Karpatischen Sandsteinzone.
Für die Petroleumforschung dieses Gebietes w ar es von besonderer W ichtigkeit, dass w ir im vergangenem Sommer in einem N -lic h der Gemeinde Sály schon im Jahre 1883 vorgetriebenen Schürfstollen eine bedeutende Asphaltölsickerung beobachten konnten. Die chemische Analyse kennzeichnete den Fund als ein, an Schmierölen reiches Erdpech guter Q ualität, das -aus dem anstehenden öberoligozänen T on durch die diesen durchdringende, gegen 280o h in um 40o geneigte Bruchspalte her- vorsickert. Dieses neuere Bitumenvorkommen lässt ebenfalls darauf schliessen, dass das ö l aus dem Oligozän stammt. W enn w ir den U m stand in Betracht ziehen, dass die Asphaltölindikationen von Sály und
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L a to rv iz f0 in der L u ftlin ie nur n km von dem Bogäcs-Tarder Asphalt
gebiet entfernt sind und beide Fundorte, sowie das dazwischenliegende Gebiet übereinstimmenden geologischen Aufbau zeigt, können w ir m it Recht annehmen, dass im S-lichen Vorgebirge des B ükk Kohlenwasser- S ° e auf einem grossen, zusammenhängenden Gebiet entstanden sind.
kann als günstiges Zeichen angesehen werden, das S-lich vom u 'Gebirge fast die komplette tertiäre Schichtenserie vorhanden ist, in we eher auch die, einer A kkum ulation der Kohlenwasserstoffe günstigen porösen Gesteine vorhanden sind. So könnte der oberoligozäne chattische andstein — der stellenweise in losen Sand übergehend und m it abdich
tenden Tonhorizonten abwechselt — als Reservoirgestein in erster Linie ln Betracht kommen. Z ur Speicherung der Kohlenwasserstoffe ist aber au°h noch der der priabonischen Stufe des Eozän angehörende, meist sehr zerklüftete N um m ulinenkalk geeignet. Ein weiteres geeignetes Reser
voirgestein kann aber auch die kontinentale Schichtenserie des unteren und m ittleren Eozän umsohliessen, die unm ittelbar im Hangenden der paleozoisohen Bildungen lagert. Z u r Speicherung können sich sehliess- ich noch die grobporösen eruptiven T u ffe eignen, aber nur in dem Falle, wenn sie von pannonischen Tonen gut abgedichtet sind. Nach einer Bestimmung des Ing. Chemikers T i h a m e r G e d e o n hat sich das Porenvolumen des waissen Andessittuffes der helvetischen Stufe im Durchschnitt m it 36.27%, das des bimssteinhältigen R io littu ffe s m it z9 -%5% ergeben.
dßrn fraglichen Gebiet fehlen aber auch die gut absperrenden c ic ten tonigen Bildungen nicht, die zum Abschliessen der Ö lakkum ula
tionen unbedingt erforderlich sind. So bilden die dichten Kiszeller Tone des iMitteloligozän, sowie die unterpannonischen Tone in feuchtem Zustand hervorragend abdichtende Schichten.
Eine der wichtigsten Forderungen vom Standpunkt der Petroleum
möglichkeiten, b ildet aber die günstige Tektonik. Laut Feststellung D r. S c h r e t e r s weist dieses Gebiet Bruch- und Faltungsstrukturen auf.
Es sind hier zwei aufeinander senkrechte tektonische Hauptrichtungen nachweisbar. Die T e kto n ik w ird zweifellos von den SW — N O -lic h ver
mutenden Längsverwerfungen beherrscht, die die tertiären Bildungen in reiter Zone parallel zur Streiahrichtung des bükker Paleozoikums gegen SO, dem A lfö ld zu) staffelförm ig verworfen haben. W ährend te u er wiegende Zahl der Längsverwerfungen zur Zeit der savischen e mgsbildungen am Ende des Oligozän und der steirischen Gebirgs- 1 düngen in M iozänzeit (?) entstanden ist, sind die darauf senkrechten SO-lich gerichteten Querbrüche im allgemeinen jüngeren Alters,
128 L ö c z y
nachdem sich diese zum grössten T eil erst in der zwischen dem M iozän und Pliozän einsetzenden attischen Phase gebildet haben. Die tertiären Bildungen des besprochenen Gebietes haben mehrfach eine leichte Fal
tung erfahren. Eine Faltungsphase spielte sich am Ende des Oligozän, zur Z e it der sog. savischen, eine in der zwischen dem H elvetien und T ortonien zu setzenden steirischen, eine in der zwischen dem M iozän und Pliozän zu stellenden attischen und schliesslich eine während der sich im Pliozän abspielenden rhodanisohen Gebirgsbildungsphase ab. D ie Streich
richtung der das S-liche Vorgebirge des B ükk aufbauenden Schichten
serien is t eine S W —N O -liche, ihr vorherrschendes Fallen beträgt io — 150 gegen SO.
Die nach SO gegen das A lfö ld zu immer tiefer versinkenden älteren tertiären Schichtenserien werden von einer mehr und mehr anschwellen
den pannonischen Sedimentserie bedeckt, obzwar nach der am B ükkrand erkannten tektonischen Analogie anzunehmen ist, dass die im weiteren SO in der Tiefe versinkenden älteren Bildungen entlang einiger Längs
verwerfungen wieder in höhere Positionen gelangten. So lässt das geophi- sische M axim um von Mezokövesd auf einen derartig gehobenen Piorst schliessen.
Vom Standpunkt der A kkum ulationen der Kohlenwasserstoffe kön
nen sowohl die Faltungen, als auch die Verwerfungen von ausserordent
lich grosser Bedeutung sein. W irtsch a ftlich verwertbare Ö lakkum ula
tionen können nicht nur in den antiklinalen Aufwölbungen, sondern auch in den von Längs- und Querverwerfungen umschlossenen Schollen v o r
handen sein, wenn diese gegen die Oberfläche zu durch tonige B ild u n gen gut abgeschlossen sind. Es sind besonders solche von Verwerfungen
begrenzte Schollen zur A kkum ulation des Öles geeignet, innerhalb w el
cher die tertiären Ablagerungen einen D om bilden. Die klaffenden V e r
werfungsflächen befördern die M igrationen des Öles nach oben, doch versehliessen sie sich m it der Z e it fast ausnahmslos und spielen dann eine ebensolche Rolle, w ie die absperrenden tonigen Bildungen.
Sowohl die M ü n i c Eschen und die durch die Salgotarjäner Kohlenbergwerks A . G. abgeteuften Kohleschurfbohrungen, als auah unsere Schurfschächtchen und Craelius-Bohrungen weisen darauf hin, dass zwischen T a rd und Bogäcs eine leichtgewölbte S tru ktu r m it N W — SO-licher Längsachse vorhanden ist, die durch die sie beiderseits umsäumenden Längs- und Querverwerfungen horstartig ausmodelliert wurde.
Innerhalb eines elliptischen Gebietes befinden sich die älteren B il
dungen in einer tektonisch gehobenen Lage. Besonders O -lich der in der
BERICHT 19» 129 Nähe des tarder Maierhofes N agym ajor N N W -S S O -lich verlaufenden Querverwerfung sinkt die Grenzfläche des unteren Pannon und Andesit- tuffes p lötzlich in eine Tiefe von über 260 m. Die N -liche Seite des Horstes w ird ebenfalls von einem bedeutenden Bruch, der Längs-Rand- Verwerfung von Nagybäbaszek begrenzt, entlang welcher im Hangenden des nach SO abgesunkenen eruptiven T uffes p lötzlich pannonische Schichten von grosser M ächtigkeit folgen. A n der S- und W-Seite sinkt die vorerwähnte Grenzfläche unter einem sanfteren W in k e l flügelartig abi obzwar auch hier die M öglichkeit einer Verw erfung nicht ausge
schlossen ist.
Es is t zweifellos, dass das Ö l aus der T iefe in die durch die pannoni- schen Tone nu r unvollkom m en abgesperrten Dome migrierte. D ie Scholle Urnsäumende Bruchflächen erleichterten dem ö l die M igration, allerdings Machten sie auch sein Entweichen möglich, weshalb bloss Asphalt zurück
geblieben ist. In den grobporigen eruptiven T u ffe n von grossem Poren- 'rolumen dürfen w ir infolge der mangelnden Abdichtung kaum etwas anderes als einketrocknetes Asphaltöl erwarten. Doch bleibt die H o ffn u n g bestehen, dass aus den in der Tiefe der szekrenytaler Scholle befindlichen Reservoirgesteinen noch unter D ruck stehendes flüssiges E rdöl zu ge
winnen sein w ird . E in derartig abgesperrtes Reservoirgestein ist zuerst im Liegenden der miozänen E ru p tiv tu ffe in einer ungefähren T iefe von 500— 650 m zu erwarten, wo, bei Voraussetzung normaler Lagerungs
verhältnisse, die dem Chattien angehörendc ungefähr 150 m mächtige überwiegend sandige Schichtenserie zu erwarten ist.
Nachdem diese Schichtenserie ausser sandigen, m it diesen ab
wechselnde tonige H orizonte enthält, ist es möglich, dass sich schon hier die ersten bedeutenderen flüssigen ölspuren zeigen werden. In günstigem Falle können w ir produzierbare ölmengen in dem das Liegende des, eine gute Sperrschicht darstellenden Kiszeller Tones bildendem N um m ulinen- k a lk erwarten und in den darunter folgenden kontinentalen m itte l- und untereozänen Sedimenten, welche H orizonte, eine ruhige Lagerung und normale Schichtenfolge vorausgesetzt, zwischen 850— 1200 m zu erreichen, sein werden. O bw ohl es als W iderspruch erscheint, ist es doch möglich, dass die im Liegenden der als Muttergestein der Kohlenwasserstoffe an
gesehenen Kiszeller Tone befindlichen, zur Speicherung geeigneten Ge
steine noch Ö lakkum ulationen enthalten können. Mehrere ausländische Analogien lassen nämlich den Schluss zu, dass die horstartige, tektonisch höher liegende Gewölbescholle von Szekrenyesvölgy ältere Reservoir
gesteine enthält, die sich entlang der die Scholle resultierenden V er- werwungsfläohen aus den Muttergesteinen der versunkenen Grabenteile
m it Ö l angefüllt haben. 9
130 L ö c z y
In H in b lia k darauf, dass die älteren tertiären Bildungen der Tiefe kaum eine so ruhige Lagerung aufweisen werden, als die Bildungen des oberen Pannon, sondern in ihnen, entsprechend den Analogien am Bükk- rand F a llw in ke l von 15— 20° zu erwarten sein werden, können w ir das Erreichen des aus mesozoischen und paleozoischen Bildungen aufgebauten Grundgebirges erst in einer Tiefe von 1300— 1450 m erwarten. Selbstre
dend müssen w ir auch darauf hinweisen, dass uns, im Falle ein Andesit- oder R io litsch lo t angebohrt w ird , unangenehme Überraschungen erw ar
ten können, ja ist m öglich, dass die in der T iefe befindlichen älteren Verwerfungen, die das Pannon nicht mehr berührt haben, das voraus
gesetzte B o h rp ro fil ebenfalls ändern können. Wegen diesem letzteren Umstand muss auf die genaue Aussetzung des Bohrloches besondere Sorgfalt verwendet werden. Dieses soll möglichst w eit vom dem das Gewölbe nach N abgrenzenden Bruchsystem, das die miozänen T u f f horizonte von Nagybäbaszek entlang nach SO fallenden Verwerfungs
ebenen in die Tiefe versenkte, abliegen. W enn w ir die Bohrung zu nahe an diese in der T iefe eventuell flacher einfallenden Verwerfungsfläche heranbringen, so kann der F all eintreten, dass w ir das, unter der n ich t abgeschlossenen paleogenen Scholle liegende mesozoisch- paleozoische Grundgebirge erreichen, ohne jedoch auf ö l zu stos- sen. Deshalb wäre die Stelle der Bohrung SO-lioh des Triangulierungs
punktes 182,2 m an der NO-Seite des durch S c h r e t e r vorgeschlage- ncn Gewölbescheitels anzusetzen, im F iim b lic k darauf, dass die das Gewölbe von Szekrenyesvölgy umgebenden Verwerfungsebenen im a ll
gemeinen nach SO ablaufen.
Eine genauere Erforschung dieses Gewölbes wäre durch Abteufung von drei bis vier 150— 200 m tiefen Studienbohrungen möglich, m it deren H ilfe die Oberfläche und Neigung der unter der pannonischen Schichtengruppe gelegenen eruptiven T u ffe genauer festgestellt werden könnte. In Anbetracht der grossen Kosten und des Umstandes, dass schon in verhältmässig geringer Tiefe, um ung. 650 m, der erste Ö lh o ri
Eine genauere Erforschung dieses Gewölbes wäre durch Abteufung von drei bis vier 150— 200 m tiefen Studienbohrungen möglich, m it deren H ilfe die Oberfläche und Neigung der unter der pannonischen Schichtengruppe gelegenen eruptiven T u ffe genauer festgestellt werden könnte. In Anbetracht der grossen Kosten und des Umstandes, dass schon in verhältmässig geringer Tiefe, um ung. 650 m, der erste Ö lh o ri