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gen dienenden, auf das Praktische gerichteten Forschungen

H u g o v o n B l o c k h nahm die Reorganisierung der A nstalt energisch in A n g r iff und verfasste eine ihre allgemeine Geschäftsgebah- r ung betreffende Verordnung. Ih m gelang es, die Montangeologische Teilung des Finanzministeriums der A n sta lt einzuverleiben, was, wie schon erwähnt, vor ihm schon B a r o n N o p c s a angestrebt hatte.

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Hiedurch gelangte die A n sta lt zu einer beträchtlichen Mehrarbeit, doch erweiterte sich gleichzeitig ih r Arbeitsgebiet durch Einschaltung in die sinngemässe Leitung der agrikulturellen Produktion, sowie durch das Studium der von Jahr zu Jahr zunehmenden hygienischen und w ir t­

schaftlichen Wasserfragen und das Studium der E rd- und Bergrutsche.

H u g o v o n B ö c k h gelang es die fü r diese neuartigen Aufnahmen gebrauchten M itte l fü r die A nstalt sicherzustellen, wodurch die durch Jahre ausgesetzte geologische A ufnahm stätigkeit wieder m it voller K ra ft einsetzte. Gleichzeitig wurden die wissenschaftlichen Reambulationen älteren Systems gestrichen, nachdem die aufs Praktische gerichtete T ä tig ­ k e it die Z eit der Geologen und den K re d it der A nstalt in immer grös­

serem Masse in Anspruch nahmen, wodurch auch immer weniger fü r die Veröffentlichungen übrigblieb. Da w ir durch den Zwangsfrieden die w ertw ollsten Montanschätze unseres Landes verloren hatten, w ar ein derartiges, aufs Praktische gerichtetes Programm E i u g o v o n B ö c k h ’s in mancher Eiinsicht gerechtfertigt. Piiedurch führte v. B ö c k h die ih re r wichtigsten Arbeitsgebiete beraubte und den Weg des Abstieges beschreitende A nstalt wieder einer neuen Blüte entgegen. Leider verhin­

derte sein früher Tod, den ein in den Tropen verschafftes schweres Lei­

den verursachte, ihn, an der D urchführung und Beendigung seines Arbeitsprogrammes.

Im H erbst 1931 wurde interimistisch K g l. Ung. Chefchemiker D r.

K o l o m a n E m s z t zum Leiter der A n sta lt bestellt, der unter M it­

w irku n g des m it der D urchführung der montangeologischen Aufnahmen betrauten K gl. Ung. Chefgeologen P a u l R o z l o z s n i k die F o rt­

setzung des von B ö c k h ausgearbeiteten Arbeitsplanes sicherte. W ie aus den Jahresberichten 1932— 1935 hervorgeht, haben beide H e rrn eine hervorragende und hingebungsvolle A rb e it geleistet und die A n sta lt den W eg zu weiterer E ntw icklung geführt.

A ls ich im Herbst 1932 die D ire k tio n der A nstalt übernahm, stand ich vor schwerer Aufgabe und schweren Entschlüssen. Das neue Programm musste unter vollkom m en veränderten Bedingungen vorgeschrieben werden. Zu Zeiten L. v. L 6 c z y d. ä. erfolgte die Forschung in wissen­

schaftlicher Richtung auf grossen Gebieten Grossungarns, während in Rum pfungarn immer mehr die aufs Praktische gerichteten montangeologi­

schen Forschungen in den V ordergrund traten. O bw ohl w ir unser H och­

gebirge, in dem sich fü r den Geologen, das reichste Arbeitsgebiet findet, fast zur Gänze verloren haben, setzte die A rb e it auf dem verbliebenen Gebiet m it umso grösserer Intensität ein. Entsprechend den geänderten Verhältnissen und Aufgaben änderte sich auch die T ä tig k e it der Anstalt.

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In dieser H insicht gereichte ih r der häufige Wechsel in der Leitung nicht zum V o rte il ihrer wissenschaftlichen P ro d u ktivitä t. Innerhalb k u r­

zer Zeit begannen sowohl B a r o n N o p c s a als auch v. B ö c k h nur neuer Zielsteckung ihre A rbeit. W ährend B a r o n N o p c s a die orkriegsziele der A nstalt vor Augen, diese in ausgesprochen wissen- sc E tlich e r Richtung entwickelte, verlegte v. IB ö c k h sowohl die ägr°- als auch die montangeologischen Forschungen auf praktische 'rundlagen und sistierte die Reambulationsaufnahmen. Hiedurch w u r- cn die Neuorganisierung der Anstalt, die geologischen Aufnahmen, so- ' Vle die m it ihnen zusammenhängenden internen wissenschaftlichen A r- e‘ten im m er nach neuen Prinzipien durchgeführt. D arunter litte n in ers- ier Linie die Veröffentlichungen der Anstalt, obwohl B a r o n N o p c s a die wissenschaftlichen Monographien und Übersichtskarten wieder er­

scheinen Hess und aus dem eigens beschafften Zusatzkredit eine schöne Zahl W ertvoller und umfangericher Monografien erscheinen Hess.

N o p c s a strebte, w ie er dies in seinem Jahresbericht aus dem Jahre 1926 selbst festlegt, in erster Linie die Ausgabe von abgeschlossenen fertigen Monographien an, stellte aber das Erscheinen der Jahresberichte in ihrer alten Form ein. N u n bedingen aber die meisten geologischen Aufgabenkreise bis zu ihrer Beendigung eine 5— 6 Jahre dauernde an­

gestrengte A rbeit. Es kann sehr leicht Vorkommen, dass infolge von K rankheit oder von anderweitigen unvorhergesehnen Umständen, wie die zwingende anderweitige Einteilung des Geologen etz., die geplante Bearbeitung nie bis zu ihrer Beendigung gelangt, wobei durch U nter­

bleiben der Publikation der Teilergebnisse die A rb e it von Jahren sehr häufig fü r die Allgemeinheit unrettbar verlorengeht, ganz abgesehen von dem V erlust der auf die A rb e it angewandten Auslagen.

Später verschlimmerte sich die Lage noch mehr. Die Z eit der M it­

arbeiter wurde immer mehr durch die praktische Aufnahme, sowie durch Abgebe von Sachverständigenurteilen und deren Ausarbeitung in A n ­ spruch genommen. H iezu kam noch die neue A dm inistration, sowie die sich durch die Einführung der pedanten Arbeitsmethoden der engli­

schen Ölgeologen ergebende M ehrarbeit, wodurch fü r die eingehende 'wissenschaftliche Bearbeitung des bei den Aufnahmen gesammelten M a­

teriales keine Z e it übrig bleib. Die m it den durch H u g o v. B ö c k h inaugurierten praktischen apparativen Aufnahmen v o ll beschäftigten Geologen gelangten auf diese Weise nicht einmal zur Publikation der Ergebnisse ih re r älteren Forschungsresultaten, wodurch viele Geisteswerte verloren gingen. Ich fürchte, dass unser auf die Karpaten und Sieben­

bürgen bezügliches Erbe, sowie das M aterial vieler auf mehrere Jahr­

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zehnte zurüokreichender Bodenuntersuchungen am A lfö ld n ich t mehr zu retten sein werden. D urch übertriebene Adm inistration, sowie durch die ausserordentliche Intensität der in der angedeuteten Richtung durchge- führtan T ä tig k e it wurde auch das Erscheinen der Veröffentlichungen der A nstalt in grossem Masse hintangehalten.

A ls ich die D irektion der A nstalt übernahm, waren die deutschen Jahresberichte seit 1917, die ungarischen seit 1924 n ich t mehr erschienen.

Auch die Ausgabe der detaillierten geologischen Karten w ar vollkom m en unterblieben. Seit 1914 erschien insgesamt eine m it erläuterndem T e x t versehene K arte im Masstabe 1 : 75.000.

Ich entschloss mich also dazu, in erster Linie diesen Mangel zu ergänzen. A m geeignetsten schien es m ir, über die vergangene Epoche in gekürzten und auszugsweisen Aufsätzen zu berichten. N a tü rlic h haben sich die geologischen Untersuchungsmethoden m ittlerw eile sehr entwickelt, wodurch ein T e il der Jahresberichte schon unzeitgemäss geworden w ar und den Anforderungen der modernen Geologie nicht mehr ganz ent­

sprach, trotzdem fand ich es im Interesse der Überbrückung der Z eit und der K o n tin u itä t notwendig, dieselben doch herauszubringen.

W ie ich das in meiner vom Jahre 1933 datierten Originaleingabe:

„R ic h tlin ie n und Ziele der Salz- und Kohlenwasserstofforschung in R um pfungarn“ (Siehe Seite 424.) schon auseinandergesetzt habe, habe ich mich, betreffs meines Arbeitsprogrammes den Anforderungen der Z eit gefügt und habe, dem durch H u g o v o n B ö c k h vorgezeichneten Weg folgend, die praktische Richtung aufrechterhalten und weiterent­

w ickelt, mich aber gleichzeitig auch um W iederaufnahme der Reambu- lation und der wissenschaftlichen Richtung bemüht, da m ir stets das Wissen vo r Augen schwebte, dass die Erfolge der aufs Praktische ge­

richteten Forschung auf regionalen Kartenaufnahmen fussen, und w ir aus den in der Vergangenheit • getätigten Kartenaufnahmen nicht mehr allzulange schöpfen werden können.

Die Neuaufnahme der unterbliebenen Reambulationen'musste einst­

weilen wegen Mangel an Geologen und finanzieller Deckung leider unterbleiben. Ich suchte die Schwierigkeiten in der Weise zu überbrücken, dass bei den im A ufträge des Finanzministeriums durchgeführten mon­

tangeologischen Forschungen sta tt der bisherigen übertrieben pedanten Messungen und Profilierungen, die Geologen zu einer weiteren und eingehenderen Begehung des betreffenden Gebietes angehalten wurden.

Diese Methode erwies sich in erster Linie vom Standpunkt der m ontan­

geologischen Forschungen selbst als sehr erfolgreich, da sie die K lä ru n g der tektonischen Verhältnisse in viel hervorragenderem Masse diente,

AMTSANTRITT 53 als die instrumenteile K onstruktion der Profile. Anderseits gelang es auf diese Weise im Zusammenhang m it den Kohlenwasserstoff- und anderen aufs Praktische gerichteten (Wasser-) Forschungen einen Grossteil der wissenschaftlichen Reambulation des N -lichen Randgebirges des A lfö ld durchzuführen, so dass es nach Ergänzung der freigebliebenen Lücken (Andesitzüge) in Bälde möglich sein w ird , die im Masstab von 1:25.000 angefertigten und m it Erläuterungen versehenen geologischen Karten eineS grossen zusammenhängenden Gebietes zu veröffentlichen.

Entsprechend den veränderten Verhältnissen wäre es am idealsten gewesen, wenn im Verhältnis zur Erweiterung des Arbeitsgebietes der A nstalt auch der Stand der Fachbeamten entsprechend erhöht worden wäre. Infolge der schweren finanziellen Lage des Landes geschah leider eben das Gegenteil. Seit der Beendigung des Krieges sank der Stand der Beamten in ausserordentlichem Masse, da tro tz T o d und Ausscheiden die freigewordenen Posten nicht neu besetzt wurden, ja sogar noch eine A' erminderung des Standes durchgeführt wurde.

Die Geologische A nstalt als unabhängiges, in spezieller Richtung arbeitendes wissenschaftliches In s titu t, hatte noch im Jahre 1918 einen aus 24 ernannten Fachbeamten bestehenden separaten Status. Im Jahre 1 wur de dieser Status m it dem des Meteorologischen Institutes zu- sammengelegt und im Jahre 1929 beide dem gemeinsamen Status fü r Versuchswesen des Ackerbauministeriums angeliedert. Diese V er­

einigung w ar fü r die A n sta lt von ausserordentlich schwerwiegenden Folgen begleitet. Sie bot zwar den älteren Beamten einige V orteile bezüglich der Erreichung des wohlverdienten rascheren und vorteilhafte­

ren Avancementes, benachteiligte aber die jüngeren Geologen, indem sie ih r Avancement ausserordentlich erschwerte und verzögerte, wodurch auch die natürliche Ergänzung in grossem Masse geschädigt wurde. Seit Schaffung des neuen gemeinsamen Status fü r Versuchswesen wurden die an der Geologischen A n sta lt freigewordenen Stellen in den meisten Fällen nicht wieder besetzt, sondern, nachdem die Finanzregierung neuere Stellen nicht genehmigte, den neugegründeten Versuchsanstalten zugewiesen.

D ie schwerste Folge dieser Statusvereinigung w ar aber die, dass auch Geologen m it mehrjähriger Praxis nur als D ijurnisten angestellt werden können und erst nach A b la u f langer Jahre zu Praktikanten ernannt werden, von wo sie ebenfalls häufig erst nach A b la u f von 5— 6 Jahren, wenn die Reihe an sie kom m t, in die X I . oder X . Gehalts­

klasse befördert und dadurch erst d e fin itiv werden. Gegenüber den V e r­

hältnissen von 1929, als die Fachbeamten der A nstalt sofort in der X .

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und I X . Gehaltsklasse d e fin itiv wurden, bedeutet das einen gewaltigen R ückfall und schuf sehr schwere Verhältnisse auf dem Gebiete der Rekrutierung der Geologen. Bleiben die Verhältnisse noch lange so un­

günstig, w ird die A nstalt bald keine entsprechend gebildeten und auch m it der nötigen Praxis versehene Fachkräfte mehr bekommen, abgesehen davon, dass unter den obwaltenden Umständen auch die bei den geolo­

gischen Lehrkanzeln auf den Universitäten bestehende In s titu tio n der A djunkten ihrer Aufgabe auf dem Gebiet der Ausbildung von Geologen nicht Genüge leisten kann. Für die Geologische A n sta lt wäre es am V o r­

teilhaftesten, wenn ihre im Gründungsbrief von 1869 festgelegte Autono­

mie wiederhergestellt und die Rückversetzung in einen separaten Status ehestens durchgeführt würde.

Der Stand der D e fin itive n hat sich also aus obigen Gründen von 24 im Jahre 1918 auf 14 im Jahre 1932 verringert, trotzdem eine durch Erweiterung des Arbeitsgebietes verursachte Vermehrung der A rb e it die A n sta lt belastet.

Bei Festlegung meines Programmes nahm ich besonders auf die sozialen Fragen der M itglieder der A nstalt Rücksicht, da eine dauernde Leistung einer derart anstrengenden und angespannten A rbeit, wie sie unsere Geologen zu leisten haben, nur von w ohldotierten, von jeder materiellen Sorge befreiten Beamten erwartet werden kann. Die Geolo­

gen konnten bei der Aussenarbeit nicht der gleichen Beurteilung unter­

zogen werden, wie andere Beamte, da ihre Feldarbeit in den meisten Fällen ausserordentlich intensiv und ermüdend ist. Infolge des unregel­

mässigen Lebens erkranken die meisten Geologen (Magenerkrankungen), wodurch sie vorzeitig ausscheiden. Die Personalstatistik der Geolo­

gischen A nstalt legt auch davon Zeugnis ab, dass die meisten Geologen verhältnismässig jung der m it aufopferungsvoller Flingebung durch­

geführten A rb e it zum O pfer fallen. Deshalb werden die Geologen überall auf der W elt, speziell während ihrer Feldarbeit, besser dotiert als andere Beamte. Leider sind die Grundgehälter der Beamten unserer A nstalt so niedrig wie nirgends sonst in Europa. Demnach habe ich es fü r meine P flic h t erachtet, die Interessen der Beamten weitgehendst zu schützen und ihnen die Taggelder fü r die Aussenarbeit ungeschmälert zu erhalten, und durchzusetzen.

Ich übernahm das Museum der A nstalt im H erbst 1932 zum gros­

sen T e il ohne Inventar. Es bedarf einer volkommenen Neuordnung und zeitgemässen Modernisierung, wobei das paleontologische M aterial noch einer gründlichen Bearbeitung harrt. Ausserdem zeigt sich eine den Zwecken des Unterrichtes und den Anforderungen der Praxis ange­

AMTSANTRITT 55 passte Um ordnung des Museums nötig, sowie die Betonung der R u m p f­

ungarn vertretenden Materialien. Eine sofortige Verarbeitung der um-

™ssenen Aufgaben wurde nicht nur wegen Mangel an Deckung und r citskräften, nicht durchgeführt, sondern auch aus dem Grunde, w eil im W inter, wenn sich unsere Beamten daheim aufhalten, das Museum ln °^öe der veralteten und zur Feuerung unserer heimischen Kohlen

¡“ cht geeigneten Heizeinrichtung unheizbar ist. Bei meinem A m tsa n tritt abe ich tro tz allem die Inventur angeordnet, die m it der Ordnung der U rwirbeltiere und der Coquand-schen Sammlung begann.

In einem sehr schlechten Zustand befand sich das Palais der A n ­ stalt selbst, da seit seinem Bestand keine systematischen Renovierungs­

arbeiten durchgeführt wurden. Die Gas- und elektrischen Leitungen be­

durften einer gründlichen Reparatur, da sie derart verrostet waren, dass ihre Auswechslung schon lange fä llig war. Zu ernsten Bedenken gab der Umstand Ursache, dass die Grundmauern der Anstalt, da sie nicht auf festen Unterboden gebaut wurden sanken, wodurch an der Stirnseite und den Mauern des Gebäudes bedeutende Sprünge entstanden, die m it einem Zusammensturz der Stirnwand des Gebäudes drohten. Es mussten also dringendst Betonierungsarbeiten an den Grundmauern eingeleitet werden.

Bei der Übernahme der Leitung der A nstalt sah ich mich also einer grossen Zahl von Schwierigkeiten gegenüberstehen, deren Hauptquelle im Mangel an Geologen und der der angewachsenen A rb e it nicht ent­

sprechenden D otation gelegen war. A n diesen üblen Zuständen konnte von heute auf morgen nichts geändert werden. Nachdem die finanzielle Lage des Landes eine radikale und rasche Lösung nicht zuliess, hielt ich einen progressiven, auf Grundlage von Kompromissen aufgebauten schrittweise langsamen Übergang als das geeignete M itte l, bei zähem Festhalten am gesteckten Ziel, die T ä tig ke it der A nstalt auf das durch die heutigen Zeiten gebotene und erforderte N iveau zu heben.

Meine M itarbeiter, die Beamten der Anstalt, unterstützten m ich in der D urchführung meines oben angeführten Programmes durch inten­

sive A rbeit. Ich muss hier insbesondere V izedirektor d r . K o l O m a n E m s z t und den Chef-Geologen, nachmaligen V izedirektor P a u l R o z l o z s n i k hervorheben, die m ir durch ihre hingebende A rb e it und urch rasche Erledigung der angewachsenen A rb e it der A n sta lt und ihre unermüdliche T ä tig k e it in adm inistrativer Elinsicht eine hervorragende E iilfe waren. H iebei bemühte sich R o z l o z s n i k um die Bearbeitung und Publikation der früher auf besetztem Gebiet, anlässlich

damaligen Aufnahm en gesammelten Erfahrungen.

seiner

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Organisatorische, adm inistrative und Ausrüstungsangelegenheiten.

Im H erbst 1932 befasste ich mich m it wichtigen organisatorischen Fragen, deren hauptsächlichste hier folgen mögen.

Im erster Linie bemühten w ir uns der durch H ugo von B ö c k h verfassten Hausordnung in der Weise Geltung zu verschaffen, dass w ir die übertriebenen und überflüssigen adm inistrativen Verfahren auf das unumgänglich notwendige M inim um reduzierten. Auch an den Ausbau der einzelnen Abteilungen der A n sta lt gingen w ir heran, soweit es beim stark verringerten Beamtenstatus möglich war.

Im Jahr 1934 übernahm K g l. Ung. Chefgeologe D r. E m e r i c h v. M a r o s auf meine A nordnung die Leitung der Bücherei, während ich |ao. Universitätsprofessor D r. K o l o m a n L a m b r e c h t m it der Leitung des paleontologischen Teiles des Museums betraute. Gleich­

zeitig ernannte ich den Sekretär der A nstalt D r . Z o l t a n J ä m b o r zum Hausverwalter, während der Anstaltsassistent D r. E 1 e g i u s R o b e r t S c h m i d t m it der Leitung der hydrologischen und Boh­

rungsabteilung betraut wurde.

D er W irkungskreis der einzelnen Abteilungen wurde d e ta illie rt fest­

gesetzt und ihre Funktion in der Weise gesichert, dass jeder Beamte im N o tfa ll in jeder beliebigen Abteilungen eingestellt werden kann. D ie zur Leitung der einzelnen Abteilung bestimmten Beamten hatten die Agen­

den ihrer Abteilungen zu führen und hierüber zeitw eilig dem D ire k to r Bericht zu erstatten. Soweit dies die im Gang befindlichen Aufnahmen gestatteten, versuchte ich dahinzuwirken, dass die Beamten, sowie in der Vergangenheit, sich nach ihrem Arbeitsgebiet wieder spezialisieren konnten.

M it eingehend begründeten Eingaben wandte ich mich an meine Vorgesetzte Behörde m it dem Ersuchen, eine ehebaldige gründliche Reno­

vierung des Palais und den Austausch der Beheizungsanlage anzuordnen.

Durch das W ohlw ollen des Ackerbauministeriums erweiterte sich die A n sta lt im Jahre 1923 um neue Räumlichkeiten. Im Garten der A nstalt wurde ein m it dem Hauptgebäude durch einen geschlossenen Gang verbundenes Steingebäude m it vier, Laboratorien und Magazine enthaltenden Räumen m it 10 Fenstern erbaut, während im den Boden­

räumlichkeiten des Hauptgebäudes ein grosser Zeichensaal m it 8 Fen­

stern eingerichtet wurde, wodurch nach Renovierung des freigewordenen bisherigen Zeichensaales der alte Vorlesungssaal wiederhergestellt werden, und auch die Bücherei vergrössert werden konnte. So konnte also der Vorlesungssaal seiner ursprünglichen Bestimmung übergeben werden.

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Grosses G ewicht legte ich auf die moderne Ausrüstung des chemi­

schen Laboratoriums der Anstalt. Aus dem uns infolge des m it d er European Electric and Gas Company, geschlossen Vertrages zur Verfügung stehenden Kredites, sowie aus dem Spesenbeitrag des Ackerbauministeriums wurde im Jahre 1934 ein spektral- analytisches Gerät von grossem T y p angeschafft, m it dessen Bedienung ich Ing. Chemiker T i b o r S z e 1 e n y i betraute, nach- detn er zur Erlernung der Bedienung auf 2 Wochen zu den Zeiss- Werken nach Jena geschickt wurde. D ie Anschaffung des Gerätes w ar ur>Utngänglich nötig, um die moderne praktische und wissenschaftliche T ätigkeit der A nstalt sichern zu können. Im Zusammenhang m it den neuen geologischen Forschungsmethoden hat sich die N otw endigkeit von chemischen Untersuchungen erwiesen, — so besonders bei den Erdgas­

analysen (H elium ), sowie bei den seltenen Elementen (Beryllium , Vana­

dium ) und bei vielen anderen Untersuchungen, — die nur m it H ilfe eines so grossen Spektrografes durchgeführt werden können. Nachdem ich ins Arbeitsprogram m der A nstalt auch die Untersuchung der bisher noch nicht bekannten seltenen Bestandteile der ungarischen Mineralien aufgenommen habe, habe ich Schritte unternommen um das bisher nur qualitativen Untersuchungen dienende Gerät ehestens m it den zur quan­

tita tiv e n Analyse nötigen Bestandteilen zu ergänzen. Auch reorgani­

sierte ich das von H u g o v o n B ö c k h gegründete Bohrungslabora- to riu m nach ausländischen Mustern und erweiterte es m it einem modern eingerichteten Saal. Hiebei entwickelte ich die Untersuchungsmethoden der Bohrproben, wie ich sie bei ausländischen Petroleumgesellschaften kennengelernt hatte. Das aus den Tiefbohrungen zum Vorschein ge­

kommene aufgestellte Gesteinsmaterial der Bohrung w ird durch das Labo­

ratorium sofort geschlämmt, vorbereitet und auf G rund der m ikroskopi­

schen Untersuchung klassifiziert, sodann in petrografischer, paleontologi- saher und stratigrafischen H in sich t bearbeitet. Dies w ar sehr notwendig.

Denn bevor die Kohlenwasserstofforschung an die A n sta lt kam, wurde das M aterial der Tiefbohrungen unsystematisch, o ft erst nach Jahren und nicht so vielseitig untersucht, als es je tz t geschieht. N ach seinem A m ts a n tritt ordnete Verfasser sofort eine neuerliche systematische Untersuchung des aus den nach Kohlenwasserstoffen abgeteuften Tiefbohrungen des A lfö ld stammenden Materiales an m it gleichzeitiger A nfertigung genauer Bohr­

profile. Seit 1933 lä u ft die Untersuchung der Bohrproben schon parallel m it der Abteufung der Tiefbohrungen, wobei durch wöchentliche M e l­

dungen konkrete D ire ktive n fü r die weitere Leitung der Bohrung gege­

ben werden können.

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Ebenfalls im H erbst 1932 beganen w ir m it der Reorganisation der hydrogeologischen Abteilung, soweit dies die bestehenden Verordnungen und Dotationen zuliessen. In erster Linie legten w ir Gewicht auf genaue Unterbringung und Registrierung der einlaufenden Bohrproben, sowie auf deren Bearbeitung, was eigentlich die wichtigste Grundlage des ar­

tesischen 'Wasserhaushaltes ist. Verfasser Hess auch die aus allen Gegen­

den des Landes an die A nstalt gesandten Bohrproben bearbeiten, was früher nur zeitw eilig geschah. Gleich im ersten Jahr wurden die Proben von 43 transdanubischen Bohrungen und 230 Bohrungen des A lfö ld untersucht und dieselben in eigens angefertigten Kästen leicht zugäng­

lich untergebracht.

Bei der Untersuchung und Registrierung der Bohrproben der arte­

Bei der Untersuchung und Registrierung der Bohrproben der arte­

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