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Danzig als Geburteftätte t>er öeutfehen Kriegemartne

'Som 7. W ai bis jum 2. 3uni b. 3$. bietet ber 7Reid)Sbunb Seutfcber Seegcl- tung gemeinfam mit bem 9iatiouatfojialiitifcbcn Seutfdfen 932arinebunb mit Sinter- ftiitjung beS OberfommanboS bei- Kriegsmarine unter ber Scbirmberrfcbaft non

©auleiter 9lei<bSftattbalter 2llbert gorfter in ben Räumen beS ©rünen SorS in S anjig ber Öffentlicbfeit eine auffebtuffreiebe 2luSfteßung „Seegeltung — W e lt­

geltung". Sie miß im 2lnfd)tu§ an bie gemaltigen KriegSereigniffe ber ©egen- mart bem 23efud)er baS SerftäubniS für bie fragen beutfeber Seegeltung, für bie 23ebeutung beutfeber Seemacht unb für bie großen (Entweihungen unferer Sage erteiltem .

2tuS einer Überfctjau boit 100 3abrcit ber (Entmicflung ber heutigen Kriegs­

marine ergibt fict>, bafe aus ber 23egrünbung ber Sandiger KriegStnerft, ber fpäte-ren Kaiferlicben W erft, im 3abre 1844

Seemacht unb Seegeltung ermud)S.

W it ber §eimfet)r SattjigS ins 9leicb burd) bie 23efreiungStat beS ^üßrerS mürbe ber altetjrmürbigen See- unb SanbelSftabt S anjig bie groffe 23ebeu- tung als wichtiger Stübpunft ber beut- fd)en Kriegsmarine miebergegeben. 23iS jum (Enbe beS WeltfriegeS 1918 mar S anjig m it ber Kaiferlicben W erft unb ben boiben Sandiger Tprinatmerften non Klamitter unb Sd)id)au feit ber W itte beS Porigen 3at)rt)unbertS & a u p t - b a u 1) o f f ii r b i e b e u t f cb e K r i e g s ­ f l o t t e . ünauStöf(ä)tid) bleibt bie ©r- innerung an bie bielen KriegSfcbiffe, bie einft aitS S anjig 511111 Kampfe für baS QJaterlanb auSliefen unb ebrenooll im Weltfriege befianben, menn nur tyinQe- miefen merben mag auf bie ruhmreiche erfte „©ntben", auf bie „Sütjoto" unb bie nieten erfolgreichen Sorpeboboote unb

£l--23oote m it ihren mutigen Komman- banten unb 23efabungen. 3u groffen iyreubentageti ber Sanjiger 23eoölEerung mürben ftetS 23efucbc beutfeber KriegS­

fcbiffe mäbrenb ber 3 abre ber 2tbtren- nung SanjigS nom 9leid)e. SaS W or- genrot ber Freiheit aber für baS jmanjig 3abre in ben $effeln non 33erfaißeS ge­

haltene beutfd)e S anjig leuchtete, als am 25. 2luguft beS Q3orjabreS bie

„ScbleS-ber Slufftieg Tpreufsen-SeutfcblanbS ju r

mig-öolftein" unter unenblicbem 3»bel ber 23ebötferung in ben Sanjiger Sfafen eintief. Sie Satfacbe, baff biefeS beutfebe KriegSfcbiff ben 23efreiungSfampf San­

jigS einteitete, binbet S anjig in Sreue noch fefter mit ber heutigen Kriegs­

marine.

Sie ©ntmicflung ber preuftifeb-beut- feben Kriegsmarine ift aufS engfte mit Sandig nerbunbeti. 3 " Tpreuffen batte ber f^riebenSfcbluf) non 1815, in bem 9leunorpommem unb 9titgen in feinen 23efib übergingen, ben gtottengebanfen neu belebt/ 3mei 3abne banacb, 1817, mürbe in S anjig bie erfte preufnfebe SeefabrtSfcbute gegrünbet. Tpreuffen be- faff als nennenSmerte Sfäfen »Infang beS porigen 3 abrbunbertS nur Weinel, ‘p il- la i‘ Sanjig, Kotberg unb Stettin. 3n ben 3abren 1842 bis 1848 fuhr in ber Sfauptfacbe non S anjig aitS bie ÜbuitgS- tornette „Slmajone", bereu 23eftiin- mungSbafen non Stettin nach S anjig oertegt mar, als Scbulfcbiff für fämtticbc preuffifiben 92anigationSfcbulen. 23ei bem 23eftreben, für biefe ÜbungSforoette, auf ber ebenfo mie auf ber Sanjiger 9iani- gationSfcbule bie erften O ffijiere unb iltiteroffijicre für bie im (Entflohen be­

griffene Kgl. preuffifebe Wanne auSge*

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biíbet mürben, cinc Unterbringung itnb eine bequeme Steparaturgelegenbeit gu fct)ttffen, richtete fict> ber 23ticf auf San»

gig. h ier toaren bie unter ben batna»

ligen Serßättniffen au eine KriegSmerft gu ftelíenben Stnforberungen oorbanbert.

Sie QBaffer- utib Siefenoerbaítuiffe toaren günftig, ber 'plaß tag unter bem Scßuß ber fjefíung, ■ Scßiffsbaubolg bit- bete einen befonberen SanbelSartifel.

S ajú bevrbbte in Sangig feit 3aßrbun- berten ein reger ‘prioátfcbiffbau mit ge­

übten Sdnffégimmerteuten.

Unter biefen günftigen limftänben er- marb bie preußifdje Regierung am 22. 3uni 1844 oon bem SJtagiftrat in Sangig ein an ber Soten S3eid>fet unb bem §edergraben neben bem Sungftäbti- fd)en §otgraum gelegenes, ber Stabtge»

meinbe gehöriges ©runbftüd oon fünf SJtorgen, baS bie 33egeid)nung „Kgl.

Koroetten-Sepotplaß" erbiett. Stuf ißm mürben außer einem m it öotgmänben oerfebenen 23affiu bie gur Unterbringung oon lltenfilien, Sienft» unb Sßobnräumen nottoenbigen 23auten auSgefüßrt. Sam it mar ber ©runbftein für bie [pätere San»

giger KriegSmerft gelegt.

Sa bie triegerifeben Q3ermidlungen mit Sänemarf Snbe ber oiergiger unb 2ln»

fang ber 1850er Sabre, in benen bie preu»

ßifebe Kriegsflotte gemeinfam mit ber 1848 gegrünbeten beutfeben Statte fämpfte, ben geringen QBert ber lebig- ticb m it Stiemen unb Segeln gu beme- genben Kanonenboote gegeigt batte, ent»

fcßloß fief) bie preußißße Stegierung ju r ÖerfteUung größerer, m it Sampffraft ge­

triebener KriegSfcbiffe. Sie beutfebe 23unbeSftotte, bie nur aus einigen ar­

mierten Kauffatjrteifctiiffcn beftanb, batte firf) als oöHig ungulänglicb gegenüber ber bänifeben Statte ermiefen. Sie oon ben einzelnen Kleinftaaten bemiltigten ©etb- beiträge mürben nicht einmal regelmäßig bejablt, unb fo enbete bie beutfebe 23unbesflotte als SluSbrud eines uneini­

gen, gerfptitterten StcicßeS im Sabre 1852 fläglicf) in Stremen if>r furgeS Safein.

Sie fam unter ben Kammer unb mürbe oon Sannibal Sifcticr unfeligen 2lttben»

fenS oerfauft. SaS mar baS Snbe beS beutfeben SraumeS oon ber Seegematt.

Unabhängig oom Steidje aber betrieb unterbeffen Tpreußett unter bem raftlofen

Srängen beS springen Slbalbert oon

°Preußen ben 2lufbau ber jungen preußi»

feben Kriegsmarine. (Er arbeitete iptäne gur 2luSbilbung beS 'perfonalS auS unb feßte ben 23au oon feetüd)tigen Kriegs»

feßiffen inS QBerf. 211S erfter fetbftän»

biger preußifeber SampffriegSßßiffbau mürbe auf ber neuen KriegSmerft in Sangig bie Siabforoette „Sangig" nad) bem Sntmurf beS Sd)iffSbaumeifterS 3a- banu QBilßelm Klamitter am 3. Stooem»

ber 1851 auf Stapel gelegt unb 1853 im 23au oollenbet. Sebón um 1840 batte Klamitter, boffen feßiffbaufunbige Ś3or- fabren bereits 1610 in Sangig nadpoeiS- bar finb, ben 23au eiferner Schiffe in Sangig eingefübrt. SJiit bem 23au ber Siabforoette „Siangig" [teilte er erneut fein großes tedmifcßeS Können als Schiffbauer unter 23emeiS, mie ißm bei ber Stbnaßme bitrcß bie preußifdje Kriegs­

marine begeugt mürbe. Stad) ßollän» Kriegsmarine für Steparatur ber 3aßr»

geuge gebient bat.

Sie 23ebeutung SangigS als SDtarine»

ftabt mucßS, als hierher 1853 unter £oS»

iöfung ber Sltarineoermaltung oom KriegSminifterium bie 2lbmiralität ber Kgl. ‘tpreußifcben SJiarine ocrlegt mürbe.

S)iit ber neuen Siabforoette „Sangig"

unb bem ScßiffSbod oon Klamitter mürbe ber Sßeg freigemaeßt, eine eigene Kriegsflotte im £anbe m it b^mifeßen Kräften git erbauen. 3bren erften Stußm erntete bie junge preußißße Kriegs­

marine, als fie m it ber KorOette „S a n ­ gig", an 23orb als 23efebtSßaber 2lbmi»

ral 2pring 2lbatbert oon Preußen, eine Strafeppebition gegen bie Seeräubereien maroffanifeber Stiffabplen in bie norb- afrifanifeßen ©emäffer ituternabm. Ser 23efeblSßaber lieferte ben Sliffabplen am 7. 2luguft 1856 am Kap SreS £for»

caS ein ¿ttnbiingSgefeebt. S r fehtc ficb an bie Spiße ber SanbungSabteilung, bie auf barten QBiberffanb ber See­

piraten ftieß. 3« bc'lbenmütigcm Kampfe fielen eine Slngaßt SJtannfd)aften unb Offigiere, barunter aud) ber Slbjutant,

S ie 9 l a b f o r » e t t e „ S a n d ig " b e i S re s g o r c a #

i m f l e m p f m i t 31 i f £ a 8 g l e n a m 7. 8 u g tt jt 1 8 5 6

fieutnant 3. S. Piefemann. 'p rin j 2lbal-- bcrt felbft murbe oermunbet.

Sa# für bie junge preufjifcbe Kriegs­

marine fo benfmürbige 3af>r 1856 mar jugleid) ba# ©ebitrisjabr be# leisten, im Sanjiger Schiffbau füijrenb gemefenen

£eiter# be# luitcrlicben SSerftunter»

nebrnen#, be# 1929 oerftorbenen ^präfi»

beuten ber Sanjiger öanbelsfammer, S r. b. c. SBilli Siüamitter. Sr butte bem Seutfcben Pfufeum in 9Mncben ba#

h o b e lt einer alten Sanjiger SBerft ge»

ftiftet, mie er e# au# eigenem ©ebäcbtni#

unb au# alten planen feiner Q3orfahren jufammenftelten fonnte.

Sie ©ci)iffSmerft Sblamittcr, bereu Per»

bieuftnoIieS QBirfen au# ber ©efebiebte be# Sandiger <Sd)iffSbaiteS nicht megju»

benfen iff, muffte 2tnfang 1932 infolge febrnerer mirtfdjaftlicber Sjemmniffe füll»

gelegt tuerben. Sie butte feit Snbe ber 1850er 3abre, bon mann ab 23auliffen mit laufenber Pummer oorliegeu, über 400 Sürieg#» unb &anbel#fcbiffe in S30I3 unb Sifen erbaut unb Porber ntebr al#

100 Segler für bic Sandiger Peebereien.

3bre 'Pionierarbeit aber ¿um 23effen ber

im Sntfteben begriffenen preu^ifd>cn 5\!rieg#mariue bleibt uubergeffen.

Verfölgen m ir bie ©efebiebte be# preu»

fjifcben KricgSfei)iffbaueS in S anjig feit Srmcrb eigenen ©elänbe# im 3ubre 1844, fo ergibt fid>, baff ba# Kgl. 9Karinebepof in S anjig im 3abl'e 1848 ju einer SBerft ermeitert mürbe, bie lange 3eit al# ein»

jige beutfebe Sßerfffatte KriegSfdbiffe bauen tonnte, aber erft im 3ubrß 1869 jutn Sifenfebiffbau überging. Q3ou 3uter- effe mag fein, baft 1848 bei ber Kgl.

preuf;if<ben Slbmiralität aueb ba# pro»

fett eine# S?rieg#bafen# auf ¿ela beftanb.

9Kancb burte ScbicffalSfcbläge trafen KriegSfcbiffe, bie in S anjig erbaut ober ftationiert maren. So mürbe au# bem Srlö# einer nationalen Sammlung, mo»

^u in S anjig allein 3000 Peicb#taler auffamen, ber Schoner „grauentob" auf ber Sanjiger Sßerft erbaut, ber 1860 in Oftafien mäbrenb eine# Paifun# fünf.

Sie 1843 in S tettin gebaute Kornette

„Stmajone", bie am 30. Oftober 1861 bie Slusreife Pon S anjig au# antrat, ging einen Ptonat fpäter an ber bollänbifcben Küfte mit 5 Offijieren, 1 21rjt, 19

Sce-183

fabelten, 38 Matrofen unb 36 SdpiffS- jungen »erloren.

Sie 1858 in Sanaig »om Stapel ge- laufene gebedte Sorbette „Strfona" ge- pikte ju bem preupifepen ©efepwaber, baS in befonberer M iffio n jum Slbfcplup eines §anbelS»ertrageS m it Sapan Oft*

afieit auffrtepte. 3 « biefer Klaffe gepikte auep bie 1859 in Sandig »om Stapel ge­

laufene Kornette „©ajette". 2luf ber

„Strfona" fämpfte ber in ©anjig im preupifepen SeefaprtSfcpule Hnterricpt erteilte. 2US 1864 ber Krieg ‘ipreupenS gegen Sänemarf auSbracp, erpielt 3acp- mann als Kapitän ju r See baS Kom- manbo über bie „ 2lrfona" unb bamit gleichzeitig als Komtnobore auep ben 93e- fepl über bie gleichfalls in Sandig (1860) erbaute ©lattbedsforbette „Mpmppe", bie unter bem in S anjig geborenen Ka­

pitän j. S. QBeidpmann im Sluguff 1870 einen pelbenmütigen OluSfalt auS Sanjig- Meufaprwaffer auf ein »or Spela liegen*

beS franaöfifcpeS ©efepwaber maepte unb baburep bie ijranaofen »eranlapte, bie gegen S aujig eröffnete 231odabe aufju- Ausfall ber „2lrfona" au» Swinemünbe, bei bem ipn bie Scpiffe „Mpmppe" unb

„Coretep" begleiteten. ©S laut bei 3<t$- munb au einem ©efeept m it ben über­

legenen bänifepen KriegSfcpiffen „G jäl*

tanb", „S fio lb ", „S por", „heimball",

„Sorbenffiolb" unb „©fbarne Snare"

unter bem bänifepen Stbmiral »an Sodum.

Sic Scpiffe ber jungen preupifepen Kriegsmarine hielten fiep tapfer gegen bie bänifepe Übermacht. Kapitän' 3. S.

3acpmann würbe jum Konterabmiral be- förbert. Ser Tprina-Slbmiral 2lba(bert telegraphierte nach bem ©efeept bei 3 a^*

munb an 3 acpmann: „Sur<p 3P»e füpne

S!at ift bie 2preupifcpe M arine feft be- grtinbet." —

Ser fiegretepe Krieg »on 1870/71, ber in ber Macptffeltung SeutfcptanbS unb feiner wü'tfcpaftticpen 3 »tereffen einen

»ölligen ümfcpwung perbeigefüprt patte, war »on wefentlicpem ©influp auf bie fernere Sntwidlung ber flo tte unb auep ber Sßerft tu Saujig, bie fortan ben Flamen „Kaiferliepe Sßerft" führte. 3n- awifepen war (1865) bie Marineftation ber Oftfee »on S anjig' naep Kiel »erlegt worben, wo eine neue leiftungSfäpige Kriegswerft entftanb. S aju lam bie am paben, bie Hmwanbtung ber biSperigeit

»orlättfigen Einlagen in enbgüttige be- feptoffen. 3 n bem erweiterten ©rün- bungSplan ber nitnmepr beutfepen 9teicpS«

flotte erpielt aud) Sanaig feinen befon- beren cpiap.

3m 9lapmen beS erften gropen beut*

fepen (JiottenbauplanS naep 1870/71 laut in einer amtlicpen Senffcprift, bie am 21. Slpril 1873 bem MeicpStage auging, ber ©runbfap 3um SluSbntd, bap ber 23au ber noep feplenben KriegSfcpiffe auSfcpliepticp im Snlattbe unter möglich*

fter 2luSntipung ber Marinewerften unb tuntiepfter Sjeranaiepung ber fonfurrena*

fäpigen cpri»atunternepmungen gefepe- pen falle. Ser Slnfang 1872 sum ©pef ber Kaiferlicpcn Stbmiralität ernannte

©eneralleutuant 2ltbrecpt »on Stofcp er­

härte im MeicpStage, bap „opne beut­

fepen Scpiffbau feine beutfepe M arine"

möglicp fei. Sam it würbe bie ©runb- lage für bie ©ntwidlung einer leiftungS- fäpigen beutfepen Sepiffbauinbuftrie ge- fepaffen. 9lun fonnten bie beutfepen SBerfte'n trop aller Scpwierigfeiten ben Kampf gegen bie auSlänbifepen Scpiff- bauer aufnepmen unb mit waepfenber Kraft burtpfüpren. Scpon swansig 3aprc naep Sjerftellung beS erften ^panser- fepiffeS in Seutfcplanb war ber beutfepe Scpiffbau auf gleicher teepnifeper höbe wie in ben SßcttbcwerbSlänbern. Sie mit 23cginn ber 1880er 3apve fiep ent*

widelnbe Sorpebowaffe — ber jpätere

©ropabmirat 2llfreb »on S irpip war

ba-& a f p a r2) a Pi b 5 r i e b r i cf) : 9K ö n cb amM e e

2l r t i t i e r i e e £ e r j i e r e n an 23orb © 2KS. 21r f o n a (1 86 0)

\

rnalS als Kapitänleutnant fieiter beS 3PrpeboDerfu<hSfommanboS — leitete einen neuen 2lbfct>nitt beS S?ricgsfd)iff- baueS ein. 2lucf) feie 2)anjiger QBerfteu batten baratt ihren bcbeutenben Stnteil.

®aju brängte bie Srmerbung bon Kolo- nieu um bie SOiitte ber 1880er 3 ahre 3ur Q3erffärfung ber ®eutf<f)en Kriegs- marine.

3mei Kanonenboote „3 ltiS ", bie in S anjig erbaut mürben, leben rüt)mlid)fi fort in ber beutfcben SeefriegSgefcbicbte- SaS erfte Kanonenboot „3 ttiS " tief 1878 auf ber Sandiger QfBerft Dom S ta­

pel. 21m 23. 3 u ti 1896 ftranbete baS Sdjiff in einem Taifun an ber d)inefifd)en Küfte bei Stjantung. günf Offiziere unb 69 202anu ber 23efat)ung mit bent Korn- manbanten, Kapitänleutnant 23raun, fanben bamalS bcn Seemannstob nach einem lebten breifad>en §urra auf baS Q3aterlanb unb ben oberften Kriegs­

herrn. 3« baS 23raufen beS SturmeS hinein aber ertönte baS jjlaggentieb, bas feit jenem Sage nod> beute in feier­

lichen Stunben oft erflingt. N u r 13 Niann ber tapferen 23efai)ung mürben gerettet.

®er jmeite „3 ltiS " mürbe auf ber Schid>aumerft in Sandig gebaut. Unter bem bamatigen Kommanbanten, Kor-

»ettenfapitan Sans, »erlief) baS Ka­

nonenboot im Februar 1899 bie §eimat, um nach Offafien auf Station ju gehen.

3 n benfelben ©emäffern, in benen ber erfte „31tiS" fein §elbengrab gefunben hatte, ' erntete ber neue „3 ltiS " unter feinem tapferen Kommanbanten neuen, uimergänglicben Nubm. 3n ber Nad)t jutu 17. 3«ni 1900 unterftütjte Kor*

Dettenfapitän £anS mit feinem Keinen Schiff até erfter ber Kampflinie Don See aitS mätjrenb beS 33oreraufffanbeS ben Sturm auf bie ffarfen chinefifcpen ía fu - fortS. Sans batte ben Singriffsplan auS- gearbeitet, ben bie an ber Sßefdpefjung beteiligten Kanonenboote anberer N a­

tionen angenommen hatten. £rol) einer fchmeren Q3ermunbung blieb ber pflicht­

treue Kommanbant auf ber Kommanbo- brücfe. S r erhielt für feinen halben- mütigen Sinfal) ben Orben Tpouv le me- rite. $aS K'anonenboot burffe fortan bas 23ilb biefer hbchften preufpfchen Kriegs­

auszeichnung am 23ug führen. ®iefeS

4 185

©efed>t, in beut 23efat)ung unb Offiziere in fchmerffem feinblid)em geuer it)ren Sienft in bölliger 9tut)e taten, geigte, mie auSgegeidmet ber (Seift unb bie SiS»

giplin in ber beutfdjen Kriegsmarine mären.

3» ben auf ber Sangiger QBerft ge«

bauten Schiffen gehörten ferner bie 0 cf}uifct)iffe „©neifenau" unb „9)toltfe", bon benen bie „©neifenau" im Segember 1900 bei 90talaga ftranbete. 9iad)bem im 3at)re 1906 nod) ber nact) bem Kriege abgeiieferte Kreuger „Sangig" auf ber Sangiger SBerft erbaut mar, liefen t)ier als leiste größere Schiffe 1908 bie beiben Kreuger „S tu ttg a rt" unb „Stuben"

(3650 ©o.) bom Stapel. 9Jtit bem 23au ber für alle 3 eiten burd) ifjre Selben«

taten im Kreugeririege (1914) itnbergef)«

lidien „©mben" íjat bie frühere Kaifer«

lidie QBerft in Sangig, míe Kapitän g. S.

a. S. ©üntfier M a rtin i in feiner marine«

fachlichen Sßürbigung ber 23ebeutung SangigS als KriegSfjafert ber beutfd)en Kriegsmarine Ijerborbebt, einen ruf)m«

bollen 2lbfd)luf) ihrer größeren Sd)iffS«

bauten erreicht, mie er fid) fd)einer unb anerfennenSmerter nid)t benfen läfjt.

Seit 1908 bemährte fid) bie Sangiger Q33erft im 23au bou it=23ooten, bon benen 55 an bie Kriegsmarine abgeliefert mürben. H 21 unter Kapitänleutnant Serfing unternahm im Sßelttriege bie bermegene ffa tirt nach ben SarbaneHen unb torpebierte bort gmei feinblidje ginienfehiffe. Siefe fiibne Seit bilbete ba«

matS mit ben öauptanlaf) gur 2litfgabe beS SarbaneüenunternetjmenS burd) bie tfeinbe.

Sie 23ebeutung SangigS als früherer Sauptbaubof für bie beutfd>e fflotte aber ergibt fid) am beutlid)ften aus ber ^eft«

ftelluug, baf? bon ber Kriegsmerft mit ben beiben ‘pribatmerften bon Klamitter unb Sd)id)uu innerhalb ber 70 3af?re bon ber Sdiitte beS hörigen 3ahrt)tmbertS bis gum Snbe beS SBeltfriegeS 1918 runb 300 000 So. Seplacement bon Kriegs«

fdüffen abgeüefert mürben.

3m QBettfriege mar Sangig als Kriegs«

hafen ber Sauptftühpunit ber beutfdien Öftfeeftreitfräfte in ber öftlidjen Offfee.

Q3on hier auS gelang eS, ben Q3er£et)r burd) bie Oftfee für bie notmenbigen SrgtranSporte aus Schmeben aufrecht gu

erhalten. 9teben ber günftigen mirtfd)aft«

liehen Sage Sangigs an ber Oftfee geigte fid), mie and) in früheren 3 af)rfmnberten, ber marineftrategifche Sßert beS San«

giger SafenS. —

Serborragenb am KriegSfd)iffbau in Sangig beteiligt mar and) bis gum Sube beS SßeltfriegeS 1918 bie SdiiffSmcrft Sd)id)au, bie 2lnfang 1892 in Sangig ein neues QBerftunternet)meu eröffnete.

Sie im 3al)re 1837 bon fferbinanb Sd)id)au in Slbiug errichtete 93tafrf)inen»

bauanftalt bemühte fid) fd>on im 3 abre 1849 um preupifche SOÍarinebauaufträge, ba ber 23au ber 93t a Kt inen für bie KriegSfcf)iffe, bor allem für bie (leinen Kanonenboote, bom preufjifchen Kriegs«

minifterium bietfach an piábate 93tafd)i«

nenbatianftalten bergeben mürbe. 3 m 2lpril 1849 bat ber <i>tagiffrat ber Stabt Slbiug baS KriegSminifterium, beim 23au bon Kanonenbooten auch Slbing gtt berüdfichtigen, unb gmar mit fotgenber 23egrünbung: „QBir haben hier eine aus«

gegeichnete 93tafd)inenbauanffalt, bereu 23efiher ©oftlob (Jerbinanb Sd)id)au im«

ffanbe unb millenS märe, ben 23ait ber nötigen 93tafd)incu für jene Schiffe gu übernehmen." So erhielt Sd)ichau als erften2luftrag bon ber preufjifdjen Kriegs«

marine bie gieferung ber 93tafd)incn«

teile, 2luSrüffungSgegenftänbe unb 93ta«

fchinenmertgeuge für bie Sampfmafctine ber eingangs genannten KriegSbampffor- bette „Sangig". Siefer Auftrag iff, fo l)eif)f eS in bem bon Sd)id)au ©. in. b.

9). in Slbing herausgegebenen SBerf

„100 3ahre Sdjidjau" (1937), für bie ©e«

fchichte ber fjirm a bon Sßichtigfeit, meil er bie 23egief)ungen gur Kriegsmarine einleitete, bie feither mit furger Unter­

brechung nach bem Serfailler S ifta t bis gur ©egenmart beftehen.

93tafd)ine unb Keffel ber „Sangig"

mürben bon einer auslänbifcben $irm a geliefert, 2luSrüftungSgegenftänbe bage«

gen im 3 nlgnbe beffellt. Unter ben 23e«

merberti mar auch gerbinanb Schichait, beffeu 2lngebot mit 14 820 9?ei<hStalern aber um etma 10 b. &. höher lag als baS einer anberen (Juma. Srobbem empfahl baS Kgl. 93tarinebepot in Sangig in einem Schreiben an baS KriegSbepar«

ternent in 23erlin, Sd)id)au ben Sluftrag gu erteilen; beim „feine Srflärung laute

bat)in, bafj itjn bei geftfteHung beS fcßon am 27. 9toöember 1851 eingereid)ten

^reiSberseidmißeS weniger baS Streben nad) einem bebeutenben pefuniären V o r­

teil, als ber bringenbe QBunfd) geleitet habe, fämttiche 9teferPeteile, fomohl ber

©üte beS 902aterialS, als ber ©enauig- feit uitb Sauberfeit ber Slrbeit nad), ben cngtifcßen $abrifaten gattj gleid) berju- ftellen, fid) babureb ein gewifieS V er­

trauen 31t erwerben unb für fpätere Stuf­

träge bem Kgl. Stilgemeinen Kriegs- bepartement ju empfehlen, ttnb baff er, wenn er biefen d)auptgefid)tspunft nid)t aufgeben wolle, non feinen früheren

^Preisangaben nicht abgehen bürfe." Sa bie geforbertc Summe „in ben ©renjen beS gebräuchlichen 'preifeS unb ber Vit»

ligfeit lag" unb gerbinanb Schichau felbft mehrmals in S anjig war, „um bie Fertigung ber Sdjablonen unb Vlobellc 31t leiten" unb um fid) felbft „bie grünb- lichften Kenntniße unb Slnfchauungen aller PDiafchincnteilc 31t oerfd)affen", würbe er m it ber Stusführung beS Stuf=

traget betraut. ES bauerte aber nod) mehrere 3 nhre, bis Schieben bon ber prcufjifchcn Kriegsmarine auch ben erfien Sluftrag 3itr öerftellung einer boUftän«

bigen Scbiffsinafchinc erhielt. Oiachbem Schichau im 3nhre 1859 für bie auf ber PJiibittffwerft in (Elbing hergeftellten työU 3ernen Kanonenboote „3äger" unb „Kro- fobil" Viafcßinen unb Keßct gebaut hatte, folgte wieber eine längere Tpaufe im Vau bon KriegSfchiffmafcbinen, bie erft im 3nßre 1877 burd) bie Stufnahme beS VaueS oollftänbiger KricgSfcbiffe cinfchließlid) ber Viafcßinen unb Keßel beenbet würbe.

Vfäßrenb getbinanb Sd)id)cut fo 1877 in Elbing 311m Vau oou Kriegsschiffen übergegangen war, erfianb Stnfang 1892

Vfäßrenb getbinanb Sd)id)cut fo 1877 in Elbing 311m Vau oou Kriegsschiffen übergegangen war, erfianb Stnfang 1892