Dierter 21bfd)nitt - Geschichte der Juden und ihrer Literatur für Schule und Haus. Tl. 1, Vom

®ie ^ubctt mttcr eigenen .^crrfdjcrn.

(140 Dor 6i§ 6 nad) Seginn ber d)riftlid)en Seitredjnung.)

(S rfte S Ä a p i t e l .

@imon a ls freier juirjt (140— 135). K u n ö b lii a u f bas geifłige Geben ber fju&en.

© ie S te tig fe it, m it m eldjer u n te r S im o n S m eifer (Regierung fid) bie 33erl)öltniffe be§ ^eilig en £ an b e§ im m er m etjr befestigten, erregte b alb ben 9'teib un b bie W ifegunft beS S p re rfö n ig S , beffett (Reicfe im © egenfafe gu her ju genblid) au fftreben b en (Diacfet ber (p a S m o n ä e r') gufepettbS öem (B erfall entgegeneilte. U neiugebenf ber erft fitrglid) gefcploffenen V e rträ g e roollte er non S im o n bie ß a p lm tg einer S u m m e non taufen b © alenten (etroa 4 ÜJiill.

3R ar!) ergmirtgeu un b liefe, a ls itjm n u r ber gefente © eil be=

tn illig t m ürbe, ein ftarfeS § e e r in ^ u b ä a e in rü d e n . § i e r p atte S im o n S ju ng e ftefeenbe Ä rieg S m ad)t gurn erftenm al © elegenpeit, ifere $ ü d )tig fe it gu erp rob en , © e r greife (Stpnard) ü b ertru g ben D berbefepl ü b er bie © ru p pen feinen S ö p n e n 3 o d ) a n a n u n b S u b a . 9R it 2 2 0 0 0 -JRann gu $ufe u n b gu (Rofe gogen fie in ’S ß e lb , fdjlugen bie $ e in b e u n b nertrieben fie a u s bern S an b e. U m fid) a b er gegen m eitere fprifcpe Ü bergriffe fid)er gu ftellen, erneuerte S im o n bie (B erbinbungen, meld)e b ereits feine SSrüber m it ben m äcbtigften jjein b en ber S p r e r, m it ben (Röm ern, an g e fn ü p ft p atten . © etreu iprern © runbfafe, a u s ber S ® ie tra d )t ber S tatio n en Stufeen gu giepen, liefeen fid) bie (Römer bie (BunbeSgenoffenfcpaft ber 3 u b e n g efallen, m eil fie

0 ©iefen Flamen füEjrte bie gatnilie beS 3Jtattt)atiaS öietleidit nad) ber S ta b t 6 pefcl)mon, 3of. 15, 27. §ftad) einer anberen ©eutung foll ber gunam e feine Quelle an bem sßfalmeinuort 68, 32 paben.

© im onS g lM licß e Sftegterung. 3)a6 geiftige Seßen bet 3u ben in ägßpten. 8 3

tyoffen burften, a u f © ru n b berfelben gelegentliti) ben S y r e rn ober Ślgtyptern © ctym ierigfeiten bereiten gu tonnen. $ ü r bie

3uben felber R atten bie leifen S te u e ru n g e n tw rläufig (einerlei

@o roirfte © tm o n a ls etijter j ü n g e r SX^aronö ben ^ rie b e n liebenb un b ityn förBernb. 2ro $ b em m a r eS il)m fo w enig a ls feinen B rü b e rn befdjieben, in ^ rie b e n feine S a g e gu be=

fctyliefsen. © eine S ßü rbe un b fein Infetyen m ürben ityrn non feinem @ d)roiegerfol)n B toIem äuS m iß g ö n n t. B iit [)eud)lerifd)er

$ re u u b lid )te it locfte i%n biefer in fein H au S unb lief; i£)n m ertdp lingS erm orben. . S o d) a n a n , ber ältefte ©otyn © im onS , roeld)em b a s gleidje @ d)icffal brotyte, m ürbe redjtgeitig g e w arn t u n b to n n te fein Beben in © itiprtyeit b rin gen .

S ö a r n u n S u b ä a aud) burd) baS § elb en g efd )led )t ber §oS=

m oitäer tion ber ft)rifd)en @ em altt)errfd)aft b au ern b befreit unb feine p o litifd je © elb ftän b ig feit m ieber erru n g en , fo m äl)rte ber Ä a m p f ber © eifter bod) nod) fo rt. 9 M u rg e ro a lte n gleid), bie nid)t oom ©(tymerte getroffen w erben fönnen, ra n g e n ber fäbifd)e u n b ber t)ellenifct)e B oIfS geift m it ein an b er, gm ei gnm boerfd)iebene

2ö e lta n fd )a u u n g e n , bie fid) b alb in roilbem H a fle flotyen, b alb burd) il)re B erfötynung neue eigen artig e Ä ultu rg eb ilb e fd)ufen.

© ie % uben m uß ten n a tü rlid ) t%re ($igentüm liti)feit am etyeften einbüf;en, w o fie in ber B tinbergatyl gerftreut u n ter griedpfd) benfenben u n b grted)ifd) rebenben B ö lfe rn roofjnten, w ie in S lg ty p te n . © a fie tjxer p o litifd p ß ie le nicf)t gu erftreben tjatten , m an b te n fie alle it>re © eifteS fräfte eifrig ben friebltdfeu B e g e b u n g e n a u f bem © ebiete beS H an b elS u n b ber 3Biffen=

fd)aft gu u n b m ürben in biefent B e g in n en , w ie m ir roiffen, tion b e n iß to le m ä ern geförbert u n b b eg ü n ftig t. © e r o o n £ ) n i a S l V . in H e l i o p o l i s erb au te © em pel (oben @. 6 8) erw arb fid) um bie p fle g e beS jübifetyen © eifteś bei ben in % ,typten geborenen S u b e n otyne ß to eifel einig es SSerbienft. %n ben H ergen lebte bie fietyre SRofeS, ab er bie © eifter m ürben betyerrfd)t tion ber tyellenifdpn $ o rm . S öen n m an n ad) ber @ inrid)tung ber

© o ferim © ebete tierrictytete un b bie ©ctyrift im U rtepte laS, fo en tftanb baS B e b ü rfn iS , neben bem B o rlefer einen ©olmetfetyer gu fteHen, ber baS H ebräifd)e ben m eift n u r griedpfd) rebenben

8 4 S w eiter Seitrm tm . g r fte 3l6teilung (586 tioi Big 70 n a * B e g in n ber fljtiftt. ßeitr.)

H ö re rn V erftänbliti) m ad)te. S o tarn £)ter oljne ß m eifel bie gried)ifd)e S ib e lü b erfeß u n g nic£)t foroohl p l ö ß l i d ) burd) beit fag en ß aft v erflärte n g le iß v o n 7 0 ober 7 2 S d)riftg elef)rten Ü su r ß e it beS 3113eiten ißtolem äerS 311 ftattbe, a ls vielm ehr a l l m ä h l i c h burd) baS b rin gen b e ß eitb eb ü rfttiS , ber $^ora= 33or!efung ißren betetjrenben n n b fn td )tb a re n E in flu ß beim © otteS bienft 311 er*

h alten . § i e r bilbete fid) and) feit ber ß e it ber m affab äifd jen g reih eitS fä m p fe eine u m fa n g reic h e S itte ra tu r, m etä)efid) bergriecht*

fd)eu S p ra d )e bebiente u n b eS fid) 3um ß ie le feßte, bie 2Bei§heit ber

® riechen m it ber geoffenbarten © otteSleßre 31t oerfchmelgen. (Sie g in g Von ber freilid) nngefd)id)tlid)en 23orauSfeßung a u s , b aß bie h eilig en 23rtd)er ber 3 u b e n bie Q u e lle u n b ber U rfp ru n g ber t)eilenifdien ißhilofophte feien u nb m achte $ I a to u n b E riftoteleS ;u S ch ü lern ber göttlichen P ro p h e te n . ® te k a n te n einer ftattlid jen Slngab)! von © eiehrten, bie a n blefem S c h rifttu m fid) b eteiligten , u n b einseine ih rer 2Berfe finb ber iRachroelt erh alten geblieben.

ale;ranbrinifchen SebenS bietet baS © eifteSleben ber % uben beS h e i l i g e n S a n b e S ein bebeutenb b u n teres u n b vielgeftaltigereS SBtlb. g re tlid ) ben frieb lid jen E ro b eru n g en beS m obernen g rien t*

fd)en S p rac ß g u te S to n n ten fid) and) bie S u b e n in iß a lä ftin a n id )t g an s entstehen. E n tleh n ten fte bod) au§ bem griedjifchen S prach*

feßaß bie SSeseichnung fü r bie höd)fte S anbeS beßörbe (S h n h e b riu m ), bie a ls bie [R ed)tSnad)folgerin ber großen 23erfam m lung eigens bagu b erufen m ar, ben fübifd)en © eift 31t pflegen un b m elier ;u en tm id eln . 9 M )i m eh r eine © efam th eit, roie in ben S a g e n ber großen 23er*

fam m lu ttg b rin g t u n s fü rb er in ß u fa m n te n h o n g m it ben gött*

ließen O ffe n b a ru n g e n b er 3Sorgeit, fo n b ern einseine ß erv o rrag en b e 23erfönlid)feiten, u nb sm ar su n äd)ft bie 23orfißenben ber höchfiett SBeßörbe, löfett fid) a u s bem gefd)id)tlid) gegebenen [Rahm en beS S ß n h e b r i u m S ab u n b roerben u n s bie S rä g e r ber Ü berlieferung.

S i e b au en von @ efd)Ied)t gu © efd)Ied)t a n bem S eßrgeböube m etter, baS erft in viel fp aterer ß e it feine 23ollenbung erreichte.

U m bie [Reihenfolge biefer fü tän n e r feftsu ßalten u n b sugleid) jeben etngelnen treffenb 3U !ennseid)tten, ftellte m an je einen iß rer beften üluSfprüche a ls DJierfntal ober 2B aI)lfprud) ß tn , etm a

*) SSexgl. oben @. 58.

iSntitetjim g ber jitb.-ctlej-aiibrm ifiiieu B itteratur. 3)nS geiftige feebeit ber Ś u b en 8 5

in ber SBeife, roie bie fiebert äß eltw eifen © riecpettlanb s burd) bie il)nen gugefcpriebenen Ä ernfprfidße d jara fte rifie rt gu tu erben pflegen.

@ine «Sam m lung foldjer © eb an fen p erlen befißen m ir in beit

„ S p r ü h e n ber % ä te r" ( S lb o tp ) 1), roeld)e a ls ß eftü re fü r ben S ab b atß = 9 tacß m ittag in alle © ebetb üd jer Slufnaßm e gefunben p aben . ß u m S e il en th alten fie S epren allg em ein er 8ebenSweiS=

peil, gunt S e il finb fie — roie bie S im o n S beS © e re d )te n 2) unb feiner 9Zaä)folger SlnttgonuS a u s S o d ) o 3) unb g o fe ben S o e f e r4) — ein treu es S p ie g e lb ilb ip rer ß e it unb legen ben ßeitg en offen (ärm ap n u n g en a n s ,§erg, welcpe ben jew eiligen S ep rern a ls befonberö roid)tig erfd)ietten. © leid )m äß ig ab er finb fie alle b urcpbrungen com 0 elfte rein fter unb ebelfter S ittlid jfe it unb gereidjen ip ren U rpebern gur (Stjre u n b gum dtuprne.

S e n Stapm en, roeld)en bie große üßerfam m lung b ereits fü r bie p eilig e S d ) r if t au S g efp au n t p a tt e 5), fü llte ba§ S ß n p e b riu m DoHenbS a u s . 2B enn jene n u r baS gufam m engeftellt p atte, roaS bem 33olfe Don 3)1 ofe b is 3)7alead)i im S o n e ber g ö ttlidjen O f f e n = b a r u t t g ü b erm itte lt roorben roar, fo fü g te biefeS pingu, roaS ältere u n b geitgenöffifdje S d )riftfte lle r, Dom p e i l i g e n 0 e l f t e erfüllt, gefcprieben p atten , ißfalm en, roeldje geiftigeS E ig e n tu m beS 33oIfeS gew orben ober oon jü ng eren S em p elfän g ern b is a u f bie u taffab äifd je ß e it D erfaßt w aren , w ü rb en gefanuuelt u n b bem

$ f a lte r S a o i b S pingugefügt, m äprenb 33etrad)tungen ( Ä o p e le t ) u n b S ieber (b a S p o p e S ie b ) , w eld)e bie ü berlieferte M e in u n g bem S a l o m o gufd)rieb, u n te r feinem k a n te n in bie peiligenS 3üd)er au fg en o m m en w ü rb en . S a g u tarn en bie gefd)id)tlid)en S ü d )e r ber G p r o n i t , w eld)e m it ip ren um fang reid )en 0efd)IecptSregiftern ben ß u fa m m e n p a n g ber 0 efd)led)ter im neu erftan b en en dteidje m it ben in bie © efan g en fd jaft © e fü p rten aufgeigen u nb babu rd) bie religiöfe u n b n a tio n a le d tein p eit ber S e g r ü n b e r ber gw eiten S htfiebeluug uacproeifen w ollen, b a n n ab er au d) eine neue 33e=

!) n in s r a s a ober n to s ’fn E s) «S. 61, »gl. 53.

») ®. 66.

‘) @. 75.

») 52. 62.

'8 6 S w e itet S eitm u m . 6 rfte to te ih m g (586 oor 6iS 70 nad) SSeginit bet djrtftl. 8 eTtr.)

arb eitu n g ber ® efd)id)te be§ 9teid)e§ 3fuba b i§ ju r (S rlaubntS be§ neuen SEempelbaueS burd) G t)ru§ liefern. © benfo rourbe ba§

in ber V ta ffa b ä e rje it abgefdfloffene 33ud) © a n i e l aufgenom m en, meld)e§ bie © e fta lt © a n ie le , be§ ß eitg en offen ber babt)Ionifd)en

© efan g en fd jaft, b enufd, um bem fjartb eb rän g ten V o lle Ś ro ft itnb E u friä jtu n g einjuflöffen burd) ba§ er%ebenbe V ew ufjtfein, b aß ber ,§ e rr fü r % 3rael ein in allen S elb en erp rob ter R eifer geroefen ift.

3 n biefer Säöeife febdc fid) au § bem iß en ta teu d )*), ben a d ) t V ü d jern propl)elifd)en 3n b a lt§ 2) un b ben e lf ^ a g io g r a p ^ e it3) ber Ä a n o n ber Ijeiligen @ d )rift4) ju fam m en , mie er g egenm ärtig in o ie r=

u u b j r o a n j i g 33üd)ern o o rlieg t.

S B ährenb fo bie Süßeifen be§ @ t)nt)ebrium § in beftänbigem S u fa m m e n t)an g m it ber V erg an g e n h eit ihren g an jen (Sifer einfeitig ber @ rl)altung u n b ^ o rtb ilb u n g ber religiöfen un b n a tio n a le n

S trahlu n gen be§ gried)ifd)en © eifteś im m er tiefer in ad e @ d)id)ten b er V eo ö lfe ru n g u n b erzeugten au f bem V ta rftp la tj be§ öffent- lid)en un b gefeUfd)aftlid)etx SebenS eine ungeroohnte 9Jtanuigfaltig=

feit ber % nfd)auungen u n b © eifte§ rid )tu n g en. 9 iad) bem Vtafj=

1 ®ie Setjre SDtofeS (nt»ä rnifi) ober baS günfbud) ('iton nfttn:

r n in ) m it 5 Südjern: 1) nnWnja ober ©enefiS (llrgefcpicbte). 2) ntoet ober @pobu§ (äluäjug aus Ägypten). 3) K ij?1.! ober 2eoiticu§ (Opfer« unb ißrieftergefe|e, baper aud) ti'in a rnin). 4) ober Dtumeri (SßolfS«

jäplungen, baper and) n'Tipan tótih). 5) B'i3p ober Seuteronomium (Sffiieberpolung be§ ©efe^eS, baper and) nnin rntpü).

2) D'X'33 mit 8 Bücpern, meid)« in 4 ®üd)er gefd)id)tlicpen 3npalt§

(Sofua, gtidjter (O'ESiBi). (Samuel, Äönige (B’Bbp) unb 4 ©üdjer reb«

nerifdpen S n p alt (3 efaia§, 3 eremia§, SedjeSfel unb bie 12 Keinen Sßro=

ppeten ptol? ' i n ) : ^,ofea, 3 oeI, 2tmo§, D babjap, Sonat), SJticpa, Baipum,

©p ab af u f , ßefaujap, ©paggai, ©ecparja unb SMeacpi) zerfallen. ®ie legieren heißen D 'iiin s n'S'p) im ©egenfatj ;u ben elfteren ( D ') W i D'K'33).

3) Schriften (D’pm p ) m it folgenben 11 Büchern: 1. ißfalmen (Q'f’n n).

2. Sprüche ( t # ) , 3. 3job, 4 . - 8 . bie fünf TOegtootp (nteąę dteh):

j^opeSIieb (B’T^n W ) , Stuth, Slagelieber (n3'K ober ni3'p), Äopelet unb

©ftper, 9. ©aniel, 10. @§ra unb Dtepemia, 11. bie beiben Bücher ber (Shrontf ( B W n 37)).

*) u h p '3 p s T 3 , aud) l"3p nacp ber afrofticpifcpen ßu fam m enfehu ng ber B ezeichnungen fü r bie brei feauptteile. (D 'p m p /D'łt'33 /rn in )

im 1)1. Saube. SBtrtfamteit beS @tjnf)ebnumt>. S c m m Ł bet ()l. © T riften . 8 iitflit6 b«8 8 7

fiab e ber größeren ober geringeren $ reu n b licß !eit gegen baS ßeHenifcße äö efen g ru p p ierten fid) im allgem einen bie P a rte ie n ,

© ie üJtaffe beS SBolfeS rä u m te bem © efeß u n b ber «Sitte, bie n on ben 33ätern ererbt un b in ben lebten Sabjrgetjnten m it fo nieiern ebiem SBIute befiegelt m aren, bie erfte S te lle in ißrem b e rg e n ein. © ie r’eligiöfe S u lä ffig fe it m ar fü r fie ber leitenbe

© u rd ) bie au g en fällig e ro u n berb are R e ttu n g beS © em einm efenS auS ber © p ran n e i ber fprifdjen © e m altp ab er m aren © otteS fu rd )t u n b © o ttn e rtra u e n fo lebenbig in ipren © em ü tern , b aß fte eS fd)on a ls eine bloße ißflidjt ber © a n fb a rte it an faß , biefelbe au f S c ß r itt u n b © ritt gu b e tä tig e n , © a rn m genügte es ben fr o m m e n n id )t, baS S ö o rt © otteS n u r n a ä ) feinem SSucßftaben gu erfüllen.

S i e p atten n ielm epr baS S e b ü rf n is , feinen © eift gu erfaffen un b b erartig auSgubepnen, b aß er baS gange © eb iet beS m enfdjlicpen B ebens u m faß te un b eS m it 2öeiße u n b H e ilig u n g burcp brang .

‘© Ut gleicher (Sprfurcpt p in g en fie a n b e n f c p r i f t l i c ß aufgegeicpneten

fdplecpt fortgepflangten 2Sorfd)riften. 23eibe g alten tß n en a ls bem=

felben Q u e ll, ber O ffen b aru n g am S in a i , eu tfp ru n g en . %n beiben erblicften fie ben lebenbigen SluSbrucf beS göttlicpen © eifteS, un b eS erfcßien ip n en a ls ein beS pöcßften HtupmeS m erteS U nternepm en, ben in n ig e n u n b u n tre n n b a re n B u fam m en p an g beiber nadjgum eifen u n b aufrecpt gu erp alten . © ie ißflege un b SSeobacßtung beS

© efeßeS m ar ip nen nid)t ein O p fe r un b eine © tüpe, fonbern bie eigentlicße A ufgabe ipreS B eb ens. S ie begn ü g ten fiep m it ben p arm lo fen un b befeßeibenen ß re u b e n , bie baS © efeß ge=

fü llt non bem © ta u b e n a n bie g ü tig e u n b geredpte SSorfepung, b u rcp b ran g fie bie Ü bergeugung, b aß bie opferfreu b ig e E in g e b u n g ber © tä rtp re r, melcpe © n t u n b SSIut ad)tloS fü r baS Ä leinob ber Beßre eingefeßt p atten , unenblicpen S oß n in ber gufünftigen SBelt finben m erbe. © a ra u S erroucpS ip n en bie frope H offn u n g, b aß fü r ben 2Sergid)t a u f bie ffre u b e n un b bie (Srgebung in bie Beiben beS © ieSfeitS feber tu g en b p afte ©tenfep einiges § e i l un b

8 8 Stoeitct Seitrcm m . g rfte A bteilung (586 Bor Bis 70 nad) SBeginn ber djriftl Seite.)

@ otteß fo biß inß M ein fte burchgeführt, u n b bod) geiftig öer=

H art, baß gange geben burd)W ob un b m it ernfter unb ftrenger V flidjttreu e erfüllte, fo w ü rb e fie eine w irflid je S d )e ib e w a n b , bie baß § e im ifd )e oon bem S rem b e n tren n te, un b ben S u b e n , felbft w e n n er griedjifd) rebete u n b gried)ifd) gebilbet w a r, oon bem h eibnifd)en 3öefen ab fonberte. Ü tbgefonberte]) ober $ ( ) a r t f a e r w ü rb en b aru m bie 2ln l)än g er biefer 9 tid )tim g g en an n t. 3f)re ftreng en V ertre te r gen offen baß altgem einfte V e rtrau en , w eil fie felbft o oll Sirene gegen ® o tt, ooll S tre n g e gegen fid) felbft unb ooE 9Jiilbe gegen ibjre 9tebem nenfd)en w a re n . 2 ß en n ber (äifer, jübifd)e © efinnitngen gu b e tä tig e n , £)in u n b w ieber oon eingelnen ü b ertrieb en m ürbe, fo w ürb e n irg enb ß fd)ćirfer, alß in m itte n ber iß ljarifäer felber eine b erartig e Söer!= un b S d )ein l)eilig feit g etab elt u n b gegeißelt. S i e F rö m m ler, bie m it £)eud)Ierifd)er S u lb e rtn ie n e , m it g c M m m te m E tü den unb m it oergüdtem 3lugenauffc£)lag burd) b aß geben fd)lid)en, ober bie § e u d )le r, bie au ß @ tgennu$ un b w eltlicher E tü dfid)t o b er au ß ab erg ldu b ifd )er S u rd )t o or ber S tr a f e baß ®efe& au ßü b ten, ober bie h eru m g in gen m it ber be = ftd n big en S ta g e au f ben g ip s e n : w o giebt eß nod) eine religiöfe

# i d ) t , bie id) o ern ad )laffig t h ä tte ? fielen gu feber g e it b er aE gem etnen V erach tu n g an h eim . 9 iu r biejenigeit w ürben alß bie ed)ten un b rechten V h a r ifäer angefeheit, bie au ß giebe gu @ ott u n b auß giebe gur g ehre baß ® efe$ au ß ü b ten . (Sß ift b a ru m eine g alfch u n g ber gefd)id)tlid)en 2öal)i’h eit, p h a r ifätfd) u n b fd)etnheilig fü r gleid)bebeutenb gu erad jten .

S e m p h ai"ifäifd)en V o lle g egenüber ftan b bie P a r t e i ber S a b b u c ä e r . 3h m r j^ern bilbeten bie burd) ererbten 9teid)=

tu m oornehm en u n b u n ab h än g ig en V tän n e r, welche bem heiteren gebenßgenuf) ber @riecl)en, fei eß burd) G e w ö h n u n g un b @r=

giehung, fei eß au ß p erfö n ltd ier V orlieb e, g ugethan w are n , g u ih nen h ielten fid) nicht n u r bie o erm etn tlid )en § o l)en p riefter, fonbern and) bie fin g en S ta a tß m ä n n e r, welche burd) bie Ve=

rü h ru n g m it ben R eib en freiere geben ß anfid)ten g ew an n en, unb bie tap feren Ä rieg er, welche in ben b lutig en K äm p fen gegen bie

i) D'tyne

grtediifäien S eifte? auf beit jübifdien $ \ brei ^Parteien, a) b. % a n fä e r . b ) b. S a b b u ca et, 8 9

S p r e r bie f^reiEjeit u n b U n a b p ä n g ig fe it beS 33aterlanbe§ a ls bie fo ftb arften © ü te r fcpäpen un b m firbigen gelernt p atten . © ie glüp en be 23egeifterung fü r bie © rp altu n g ber jitbifdjen 9'tntion m ar bie erfte © m p fü tb un g , bie fie befelte. © rft in 3m eit er Gitiie ftan b iptten bie © o ttfe lig feit eines from m en G ebenSroanbelS. Un=

gleid) ro id jtig er u n b m ertoo tier a ls bie bem unbernSroerte £)pfer=

freu b ig feit ber fü llen © u lb er, bie fü r baS ä k te r la n b ben ©ob erlitten , erfcpien ipnett bie ftreitb are © apferfeit, meldpe ^ u n b e r ü taufen be non M itb ü rg e rn baS Geben un b bie ^ re ip e it errungen t)atte.

Sßie in a ller 2B elt, bad)ten fie, füllte beim bie 33eobati)tung beS ©efepeS gu ftanbe tom m en tonnen, tnenn n id )t baS Geben u n b bie S icp erp eit ber SSoItSgenoffen o o r geroaltfam en © ingriffen gefd)üpt m a r? M u t u n b © ntfdpoffenpeit, K iip n p eit u nb ©pat=

tr a f t m aren n ad) ib rer 9tnfid)t bem M etifd )en eben bagu vom S d m p fe r oerliel)en, b ap er burd) fie fein Geben frieblid) unb freu nb lid) geftalte. © e r © rfolg iEjrer 23em üpungen, ber bepag=

lid)e © en u p eines peiteren © afeinS m ar ip nen GopneS genug fü r tp r raftlofeS un b unerm üblicpeS S tre b e n . S ie fud)ten ip n nicpt fepnfücptigen S licfeS in einer bem M enfcpen o erp ü llten ß u tu n f t u n b üergidjteten au f bie überfdpoenglicpe © ef epestreue, meldje bie iß p arifäer fü r unentbeprlicp pielten, um fid) ip ren Slnteil am S enfeitS 311 fidpern. © a ru m b eg n ü g ten fie fid) burd)auS m it ben 33orfd)riften, meld)e bie © po ra gur H e ilig u n g beS G ebens- m anbelS gegeben, un b geporcpten ipren © efepen treu u n b reblid).

lieferte E rlä u te ru n g , melcpe päitfig bie £>ärte beS tBudfftabenS m ilberte, g a lt ipneit n id )t a ls 9 tid )tfd)n ur fü r tp r © pun un b Gaffen. S ie pielten tiielutepr fta rr u nb u n ab ä n b erlid ) an bem 2 B o rtlau t beS © efepeS feft, felbft roo er fie 31t ü b erm äp ig er S tre n g e fo rtrip . M i t g rau fam er ißeinlicpfeit ftraften fie ben aSerbredjer, ber einen K ö rp e rte il beS 9łebem nenfd)en n erlep t p a tte , inbem fie bie inofaifdje S ln o rb tiu n g 1) in ftrenger 2B irflid )feit

') 3. iDt. 24, 20: „ mie er getpan pat, folt (nacp ber Zra«

bitton: foltte) ipm getpan merben: Srucp um Śrucp, Stuge um Sluge, g a p n um ß a p u . . . . "

9 0 Stoeiter g ettm u m . @rfte SIBtetlimg (586 Bot Big 70 nad) S e g im t bet d jriftl geitr.)

an m an b ten , burd) ben S e rlu ft begfelben K ö rp erteiles, mćiljrenb bie ęj3parifaer bem S e fd jä b ig te n nad) u ralte m p e rfo m m e n eine angenteffene @ ntfd )ätigu n g gfu m m e gufom m en liefe n . fpieff eg a n einer an bereu © telle ber fjeiligen © d frift u n m itte lb a r nad)

© rm äljn u n g beg $ e f5ad)=ffefteg, b a^ „b om S a g e n ad ) b em © ab b ati) a n 1)" m an beginnen folie ffinfgig S a g e bi§ gum SSodfenfefte gu gäfjlen, u n b o erftan b m an allg em ein , un b groar o%ne ß toeifel in Ü bereinftinronm g m it ber u ra lte n Ü bung, u n te r biefem © abb att) ben erften S a g beg fffefteg ber u n g efäu erten S r o te , fo n ah m en and) f)ier bie © a b b u c ä e r ben SluSbrucf „ © ab b atl)" in feiner u rfp rü n g lid )en S e b e u tu n g un b g ä lt e n febeg # a l uon bem in bie fyeftmodje faü en b en © o n n ta g ab fünfgig S a g e , m ie eg nod) l)eute bie S a m a r ita n e r t%un, ol)ne Stücffid)t au f bie gmie=

fp ältig e freier beg $ efte§ ber ® ef Begebung, bie babu rd) beranla& t m ürbe. 2 B ar m an g e m e in t, am p ü tte n fe ft ben Stegen fü r ba§

lid)e§ 355affer=Opfer unb burd) fpm bolifdje p a n b lu n g e n gu erflehen u nb babei in tjerg ebradjter Söeife ein frolfeS S o lfg fe ft gu feiern, fo p a tte n bie © ab b u eäer fein 33erftätibni§ fü r eine fold)e im

W dokumencie Geschichte der Juden und ihrer Literatur für Schule und Haus. Tl. 1, Vom Auszug aus Ägypten bis zum Abschluss des Talmuds. - 2. Aufl. (Stron 94-150)