«fünfter 2lbfd)nitt - Geschichte der Juden und ihrer Literatur für Schule und Haus. Tl. 1, Vom

$>ie ^ n i e n unter rvnttfd)cr jperrfdfttfi.

(6—70 n. Beginn b. djriftl. geitr.i

G rrfteß K a p i t e l .

D ie ^uben unter ben beiben erjten fiaifern.

(6— 37 n. Beginn b. djriftl. gettr.)

93on n u n an ro ar S u b ä a eine rom ifd)e ißrooing. ® ie 3tu§- itbu n g ber [R egierungßgeroalt ü b ertru g ber I n i f e r in ber [Regel ö erb ienteu Ä rieg ßleu ten , bie alß i ß r o f u r a t o r e n ober £ a n b = P f l e g e r u n te r ber 9luffid)t ber S ta tth a lte r no n S p r ie n ftan b en.

U n b efan n t m it S a n b u n b B euten un b ohne Iß erftänb n iß fü r bie 2 lnfd)auungen u nb S itte n beß üüolfeß, baß fie beperrfdjen follten, öermocf)ten fie nid)t baß g u tr a u e n un b bie Siebe ber Unter*

m orfenen gu gew in n en. 33alb n erle^ten fie ah n u n g ß lo ß burd)

‘M taftregeln, bie ih nen l)arm lo§ erfd)ienen, bie beiltgften Grmpfin*

bringen b er DJtaffe, b alb erb itterten fie burd) nieb rig e § a b fu d )t u n b fd)am lofe © rpreffungen bie © en tü ter felbft ber beut römi<fd)en [Regim ent freu nb lid) gefinnten 3 u b e n . S iefen S d p n e rg em pfanb b aß 28olf im m entlid) ü b er bie © inbu^e an DJtaä)t, meld)e baß S p n lje b riu m gu erleiben h atte, alß bie le$te © n tf^ e ib u n g in peitilid)en [R ed)tßfragen bem t)örf)fteir ® erid)tßt)ofe entgegen un b bem S an b p fleg er ü b ertrag en m ürbe. DJtit größerem U nm u t tru g er bie u n g ew o hn te S a ft ber Ä opffteuer, welche ber Ä a ifer ihm au ferleg te. 2 ß ie S a d )e n gegäl)lt gu w erben, g a lt ben 3’ubeu fo fehr alß ein g e id je n u n m ü rb ig er S tla o e re i, baff fie oerächtlid) jebe gerid)tlid) o erm irfte © elb ftrafe m it bem D tam en jener

$ t e erftcn Scmbpfleger ln Sttbäa (fi -4 1 ). PontiuS pitatit? (27—37). 1 3 9

jübifcbe ^ e r g ber llm fta n b , baß ber § e i b e bie 2S ü rb e beś fpoben»

priefterd gu tiergeben b atte un b an bie S ero erb er nic£)t foroobl ben S t a ß f t a b ber fffrömmigfeit un b © otte§furd)t, a ls tiielmebr ben ber unterroürfigen © e fin n u n g gegen Mont angulegen pflegte,

©elbft bie 6>ot)enp)rrefterIid}en © eroänber lagen u n te r bcm Ser»

fcßluß be§ SanbpflegerS in ber S u r g 2lutonia, unb e§ ftanb ibm gu, b arü b e r gu befinben, ob im ©etnpel © o tteś ber heilige

© e r befanntefte un b nerlfaßtefte ber S tä n n e r , bie tion ben erften Ä aifern nad) S u b ä a gefd)id't rourb u, roar S o n t i u S S i l a t u § ( 2 7 — 37). g n trotziger S ii ß a d ) t u n g ber jtibifdben MeIigion§tiorfd)riften roagte er e§ aleid) gu Slnfang feiner amt«

lid)en ©bütigfeit, rßmifdje gelbgeid)en, an benen fid) ba§ S i l b be§ Ä a ife rs befanb, Jjetinlict) nad) g e ru fa le m bringen gu laffen.

inüiern be§ S o l f e ś beroor, ba§ burd) bie fyreoeltbat bie heilige

© t a b t befubelt u n b entroeil)t fal). M ur bie g u rd )t, baß bie a u fs 9'lußerfte gereigten g u b e n gu ben 2ö affeu greifen to nn ten, beroog ihn, bie © ta n b a rte n nad) feinem 2Bol)itfiß © äfarea fortfd)affen gu laffen. g e h n g a b r e la n g feufgten fie unter ber © eißel biefeS dtötnerv, beffen M am eu bie Höeltgefd)id)te roegen einer attberen uurül)m tid)en un b tierl)ängnidoollen ©t)üi bauern b gebranb«

m a r ft b

Qt-2Bäl)renb ^ u b ä a ba§ römifd)e 3od) me£)r ober m in b er ge«

bulbig trug, l)errfd)teu in ben benad )barten S aub fd jaften bie attberen beiben ©öl)ne beś Ą erobed in fdjeittbarer ©elbftänbig»

feit. @ie tjatten bie fd)led)ten u n b guten @igenfd)aften be§

S a te r ß , b a ru n te r aud) feine foftfpielige S a u l u f t , geerbt un b roerben al§ © rtin b e r fd)öner © tä b te u n b ü p p ig e r ß u ftb au ten ge»

rü h m t. i ß b i l i P P erbaute fid) an ben S o rb a n q u e lle n eine p räd jtig e

£>auptftabt © ä f a r e a , bie burd) ben S e if a ß feitteS MantenS ( S b iliW Ö tion ber a m S tee re gelegenen gleidjnantigen Mefibeng

i) D3p = census.

1 4 0 Bi»eitei- B ettm nm . ©rfte SlBteihmg (586 Bor Big 70 nad) B eg in n Bei djrtftX. B eiti.)

ber Sanbpfleger unterfd)ieben tourbe. § i e r regierte er 3 8 3 & W l a n g (4 o. big 3 4 n.) in ^ rie b e n . 2ll§ er otjne 0 r b e n ftarb, gog ber Ä aifer fein Steid) ein un b bereinigte eS m it ber ißrooiug S g riett.

S e i n S r u b e r § > e r o b e § S l u t i p a S oerfäpoenbete ebenfalls bie burd) g arten S te u e rb ru c f erpreßten S te u e r n gur Serfdjötte«

ru n g alter unb A nlag e neuer S ta b t e . W i t rücffid)tSlofer ©leid)-- gültigfeit feiste er fid) üb er bie biblifdjen gteiutjeitSgefe^e tjinmeg, a ls bei ber © ru n b ftein le g u n g fü r feine ip au p tfta b t, bie er in an m u tig e r S ag e a m roeftlid)eu © eftabe beg S eeS o a n ©enegaretl) erbaute u nb gu 01)reu beS ÄaiferS Z iberiuS L i b e r i a s nann te, Zotengebeine gefunben m ürben u n b gemiffenljafte g u b e n 33e=

beuten tru g en, fid) a n bem u nreinen O r t e angufiebeht. 5Rur burd) bie g u f a g e oon allerlei S orre d )ten un b S e r g ü n f ttg u n g e n g elang eS fdjliefflid) bem Zetrard)eit, eine S e ü ö lfe ru n g in bie S t a b t gu loden, ćibntid) gufammengeroürfelt, rote biejenige, roeld)e guerft in Stom fid) niebergelaffen t)aben foll. 91m fd)roerften aber oerfünbigte er fid) gegen baS göttliche ®efe$, a ls er H e r o b i a S 1), baS ÜBeib feines 23ruber§, entführte un b nad) S er=

ftofjung feiner erften ©emal)litt m it iljr in blutfd)änberifd)er 01)e lebte. Z ie fe r f r e u e t m a r ber gelegentliche 9lulafi, eine S e ro e g u n g in ß l u # gu bringen, roeld)e in it)ren f o l g e n gu meltgefd)id)tltd)er 33ebeutung l)erangemad)fen ift. 0 i n W a n n , tRamenS S o d ja n a tt (3ol)anneg), angeblid) auS prtefterlid)em ©efd)led)t, tjatte ben effäifd)en © eban fen ber 2BeltfIud)t in feinem fd)märmerifd)en

n atürlicher 0rlöfung gefteigert. 0r forberte b a ru m bie S u b e n gur SSuße a u f u n b m atjute fie, fid) burd) ein S a b im V o rb au ocm allen S ü n b e n gu reinigen. S ie le folgten feinem Stufe, in bem © ta u b e n , baff baS Himmelreich nat)e fei. Z a erfolgte bie gotllofe H e ir a t beS Z etrard)en , u n b S o Ą a n a n m agte es, if)n öffent=

lid) gur 3ted)enfd)aft gu gieren. 2lntipaS lief) ben tü § n en Z a b le r

') J p e r o b la 8 , bie (Snlelin ber ^aSm onäerin DJlariamnc, oon bereu

©ob« Striftobul, mar in erfter (Sf)c mit ^»erobeS, bem @oI)n bvr $roeiten ö iariam ne oertjetratet. (SSgi. ©. 120, Stnmert. 1.) $ a § mofaifdbe %efeß geftattet (unb gebietet) nur bie (5t)e mit ber f i n b e r l o f e n äBitme be@

SBruberS.

sppipp (4 o. MS 34 it.). JperobeS 9tntiya6 <A 6. BiS 39 n.). (SntfteĄ. beg GfjriftentumS. 141

itt bie $ e ftu n g 9J?ad)äru§ brin gen u nb fpöter bafelbft en thaupten,

© ie Sehren S o d ja n a n S m ürben m it gleicher B e g e if e r u n g von anbereti geprebigt u n b machten ben n ad)halttgften © in b r u d im ÜJiunbe be§ fsefdm a (3e!u§), eines S o ß u e S beö g im m e rm a n n ö

3ofeph vo n 9tagareth in © a l i l ä a u n b feiner % rau M i r j a m (W a r i a ) . @r m irlte au f bie fd)lid)ten S anb leute © aliliiaS u m fo gem altiger, a ls biefeiben m ehr a ls bie anberen S u b e n burd) 3Sermifd)img m it ben 9 tad)barvölfern von hetbnifdjem 2Bunber=

glau b en beeinflußt m ürben un b eine höhere menfd)tid)e B e g a b u n g in ein übernatürlidjeS Sid)t 311 r ü d e n liebten. © a g u tarn, baß fie in ihrer b rü d e u b e n älrm ut einen fd)roffen © egenfaß gu bem verfd)menberifd)en un b gügellofen Beben ber Iperobäer bilbeten unb baburd) in einer S age m aren, meldje fie befonbcrß empfäng-- lid) fü r ben © eban fen ber n ä ß e n ß rlö fu n g un b ber § e rfte lln n g ber ®Ieid)heit u n te r ben 9dtenfd)en mad)te. B a l b erfd)ien ihnen b a ru m SefuS a ls BteffiaS u n b S o ß n © otteS. SllS er fid) aber im 3 u fa m m e n h a n g e b a m it aud) fü r ben H on ig ber S u b e n erflärte un b ben Dtömern a ls Slufroiegler gegen ißre % tad)t ver=

bäd)tig erfd)ien, m ürbe ißm vom S anb p fle g er ißontiuS ißilatnS un b bem b am aligen ^ o ß e n p rie fte r H aip ß aS , einem roitligen SGerfgeng ber Stornier, ber Brogeß gemacht. @r m ürbe nad) römifcßer (Sitte gefreugigt. © a S g a ß r u n b ber © ag feines ©obeS u n b faft alle U m ftänbe feines SebenS finb in ein tiefes gefd)idd=

lidieS © u n fe l gehüllt, roeil u n s b arü b e r n u r Berichte erhalten finb, roeldm in einer fpäteren g e i t Verfaßt finb. © e r Sid)tftrat)l ber © otteSerfenntniS aber, meid)er felbft biefeS © n n f e l burd)=

bringt, genügte, u m bie ißrer © ö tte r beraubte $Renfd)t)eit gu e rm a n n e n u n b gu erleudjten, fo baß fie eine neue H ulturepod)e a u f ben © rü m m e rn beS alten § e ib e n tu m S b erüorgubringen vermochte.

3 m e i t e S H a p i t e l . ' Z l g r i p p a I.

( 3 7 - 4 4 ).

142 zw eiter Seitnm m . @rfte SlBteilmifi. (586 tior Big 70 nad) B eginn bet djriftl. 3eitr.)

btnbung m it it)r bie Std)timg beS BolfeS eingebii^t ßatte, brachte it)ü ißre tnaßlofe |)crrfd )fu d)t u n b 9)tißgunft fcßtießlid) um Ä rone u u b 9teid). © u rd ) eine rounberbare B erfe ttu u g ber Utnftäiibe m ürbe iß r B r u b e r 3X g r i p p a I., meld)etn eS gelang, fü r roenige 3af)re baS l)erobianifd)e 9teid) micber ßerguftetlen, ber glücflid)e Grbe ißrer § e rrlid )!e it.

@d)on al§ jfn a b e m a r 31 g r i p p a nad) IRom gefommen unb bafelbft beS U m g a n g s un b ber »-reunbfdmft beS ßodfbegabten jfaiferfoßneS © r u f n S G ä f a r geroürbigt m orben. ® a S ner=

fd)roenberifd)e Beben am |)o fe g e m ein te it)n an B r a d ) t unb Ü ppigfeit, u n b lingefudjt boten fid) ißm bie M i t te l bar, an allen S üften teilguneßmen. ® ie glängenben 2luefid)ten für bie ß u f n n f t bie m a n ißm gufprad), u nb ber große Ginfluß, ben m an ißm gutraute, eröffneten ißm unnerfiegbare ©elbquellen, bie er in feiner forglofen W a n i c r u u be füm m ert auSbeutete. © a ging ißm m it einem ©cßlage alles Grbeugliicf in © rüm m er, a ls fein

$ r e u n b un b © ö n n e r non linem plößlid)en un b, roie m a n fid) guflüfterte, gem altfam en ©obe bat)ingerafft m ürbe (‘2 3 nad) B eg . b. d)riftl. ß e itr.). 23oxx © tu n b e a n mod)tc ber Ä aifer ben Weiteren u n b lebensluftigen jungen W a n n nid)t m eßr em pfangen, roeil er alles, maS ißn an ben größten @d)tnerg feixxeS Bebens erinnerte, a u s feinem ©efid)tSfreiS n erbanute. SllS fid) bie .jfmfgunft non ißm m anbte, ließen ißn and) bie ©enoffen feiner g te u b e n fcßnetl im © tid). S i e in ißren H offn u n gen getäufdjten gaßlreid)en

© la u b ig e r braßten u u b b ra n g te n ißn im m er rücffid)tSlofer u nb trieben ißn rußeloS non £ )rt gu O r t . ©cßon m a r er non allen H ilfsq u ellen entblößt u n b ber Bergm eifluug naße, im Begriffe, burd) einen freimilligen ©ob biefem eleuben © afein ein Gmbe gu m ad)en, a ls im Slugcnblicfe ber ßöcßften 9?ot feine @d)roefter H e r o b i a S fid) feiner erbarm te un b ißm ein befcßeibeneS 3lmt in ißrer neuen H o u p t f t a b t © iberiaS gu nerfcßaffen m ußte. Slber aucß baS neue ©liicf ßielt ißm nid)t lange ftanb. W i t 9teib u n b W iß g u n f t faß fein fleinlidjer un b befdjränfter ©cßroager au f bie ßößere B i l b u n g uu b bie überlegene meltmdnnifcße ©e=

roanbtßeit feines © dßüßlingS u n b ließ iß n in frän fen ber @ng=

ßergigfeit a u f © cßritt u n b © ritt bie Slbßängigfeit non feiner

StgrippaS Sugenbleben. S a g aEmäftlidje 28ad)gtum f. Stcidjeg. 143

I g r i b f e a für bie B a u e r nid)t. @r liefe fein 2lmt faferen u nb fa n n au f neue Söege, u m fid) ein beffereS 2oS gu fid)ern. (Racfe m an n ig fad je n Slbenteuern, bie ifen feäufig tnefer fd)led)t a ls red)t gu feanbeln gmangeu, tru g ifen fein S d)ictfal a b erm als nad) (Rom.

£)ier brofete ifem ber S d ) u lb tu r m , a l s feine © la u b ig e r non feiner Slnfunft feörten. Slber m it ber oerfcfelagenen (Berwegenfeeit eines M a n n e S , ber nid)tS gu nerlieren aber alles gu geminnen feat, nerftanb er eS, alle $ßed)felfälle beS ®efd)icfeS gu befiegen unb fd)liefelid) bie © ön n e rfdja ft beS b a m a lig e n BferonfolgerS G a j u S

© a l i g u l a bauern b gu gew innen. M i t ber SBieberfefer ber g uten ß e ite n lebte aud) ber alte unbefonnene, £)oct)fat)renbe S i n n n on neuem in ifent a u f u n b brad)te ifen gum britten M a l in bie feöcfefte 9 M u nb $ e i n . 3m ber irrigen M e i n u n g , unbelaufd)t gu fein, w a g te er einft u n beb ad jtfam bie g e i t fefenlicfeft feerbci«

guwünfd)en, in melcfeer © a l i g u l a ben Bferon ber Gaf aren bereits beftiegen feaben werbe. 21 iS bie Slufeerung bem greifen B i b e r i u S gugetragen w ürbe, liefe er ifen in Ä etten legen u n b in s © efängniS werfen. § i e r fcfemocfetete er, in fteter BobcSfurd)t gitternb, fed)S M o n a t e lang, b is © a l i g u l a a n bie (Regierung fa m un b ifem fofort m it eigener § a n b bie Ueffeln löfte. ß u m Sofene für bie Selben, bie er feinetwegen erbulbet, fcfeenfte er tfeitt eine golbene Äette, fo fefemer wie bie eiferne bie er getragen featte, fcfemücfte ifen m it ber ^ ö n ig S tr o n e u n b maefete ifen gum © ebieter ber Sanbftricfee, bie einft fein Ofeeim ißfeilipp befeffen featte (37).

M i t unDerfeofelenem 9%eibe bliefte jefet § e r o b i a S a u f ben w u n b e rb a re n äB anbel im ©efd)icf ifereS SBruberS, ben fie einft auS M i t le i b a n iferem § e r b e aufgenom m en, un b ber nunmefer ifere eigene £>errlicfefeit bei w eitem überftrafelte. S i e fpornte iferen trügen u n b tfeatenlofen © a tte n an , nidjt efeer gu rufeen, a l s b is menigftenS fü r ifer umfangreicfeereS © ebiet ber gleicfee (Rang u n b B itei oom Ä aife r erbeten fei. 3 " feiner (Begleitung eilte fie nad) (Rom, u m ofetie (Bcrgug bie Angelegenheit gu be=

treiben. 2lber fcfeneller a l s ifer (Bittgefuefe erreid)ten ben Ä aifer bie oerleumberifcfeen M itte ilu n g e n S l g r i f e p a S , ber fid) eine uneble (Raifee a n feinem Scfemager nid)t oerfagen moefete. @r beutete a n , bafe ber Betrarcfe au f (Berrat u n b Unabfeängigfeit finne u n b übermäfeige S ß affen ü orräte in feinen 2lrfenalen liegen

1 4 4 Stoeiter Settraum . S tftc 5I6teiImta. (586 oor Bi8 70 nad) Segttm ber Ąriftl. Seitr.)

habe. ® a S genügte, u m ihn gu tierberben. © a l i g u l a erflärte if)n feiner Ä ro n e fü r tierluftig u n b fdjirtte i()n nacf) S p o t t in bie V e rb a n n u n g . ^ r e im itlig folgte ihm ( p e r o b i a S borttjin.

( ü g r i p p a ab er erhielt bie ©ebiete, bie it)m bisher im terttjan geroefen m aren (39).

(Balb bot fid) bent neuen Könige, ber n u n m e h r bereits groei d r i t t e l beS (Reid)eS feines © ro ß oa te rS in feiner ^ a n b tiereinigte, bie ©elegenheit, bie © a n f b a r fe it u n b baS (Bohlroollen feiner

© la u b en S b rü b er gu geminnen. ® e r Ä aifer © a l i g u l a , beffen (R eg ieru n g santritt bie (Römer m it frohen H offnungen begrübt Ratten, tierfiel m ehrere W o n a te nach bem (Beginn feiner Herr»

fd)aft burd) Ä ranfl)eit unb m aßlofe SluSfdpueifungett in un£)eil=

b aren (B ah n fin n . 3'u ben roentgen (ßerfonen, roeld)e feei ben U nfällen tiotr (Raferei, bie ben Ä aifer fjeimfuä)ten, einen ge=

roiffen © influß au f ihn bedielten, gehörte aud) fein g t e u n b ( ä g r i p p a . 3 n einer tollen S a u n e hotte © a lig u la ben (Befehl gegeben, in allen T em p eln feines (Reid)eS feiner (Bilbföule gött=

lid)e @l)ren gu erroeifen. ® ent roahnftnnigen (Befehle roagten bie (Juben allein heftigen (B ib e rftan b entgegengufeßen. ® e m fprifd)en S ta t t h a l t e r , ber b ea u ftrag t roar, bie Slufftellung ber (Bilbfäule u n b ihre A nb etu ng getoaltfam gu ergroingen, roarfen fid) T au fe n b e gu S ü ß e n u n b befcfpooren ihn fm nmernb unb roel)flagenb, bie ©utroeilfung beS H e ilig tu m s gu unterlaffen.

Viergig T a g e la n g ließen fie troß ber fortfd)reitenben günftigen 3 ahreS g eit bie S e lb e r brad) u nb u n b eb au t liegen u n b u m rin g te n tiont föiorgen b is gurn Slbenb fdfarenroeife bie (B o h n u n g beS röm ifdjen (Beamten un b rourben nid)t mübe, fein (Dtitleib an»

guflehen, b is er a u f eigene © e fa h r hin fid) entfdjloß, nad) (Rom gu melben, b aß er ohne u n geheures (Blutoergießen unmöglich ben (Befeßl ooHgiehen fönne. T a n t a l s roeilte E p r i p p a gerabe in (Rom u n b m ußte bem jta if e r ben Vergidjt a u f bie angebrol)ten ß ro a n g S m a ß reg e ln gu en tlo d en. @r lub iß n gu einem prächtigen 9Ral)le u n b feßte ißm bie feitenften ßed'erbiffen fü r ih n un b feine ® ie n e r a u f bie T a fel. S ü r berartige Sreunbfd)aftSberoeife h a tte ber Ä a ife r baS lebhaftefte V erftän b niS un b erlaubte bem geroanbten © ü n ftlin g , fid) gum S ohne fü r eine folcße auSgefucßte Ulufmertfamfeit eine bcfonbere © n a b e auSgubitten. 211S E)öct)fte

EuSgeidjnung begehrte E g r i p p a einzig un b allein bie gurüc!=

n ähm e beS 23efet)I§ roegen beS S ta n b b ilb e S . © ein äß un fd) m ürbe erfüllt. (Saligula lieh bem (S tatth alte r entbieten, falls bie B ilb fä u te im fübifdjen Stempel nod) nid)t aufgeftellt fei, bie Angelegenheit ruhen gu taffen. .Raum ab e r m a r baS neue S chreiben nach © p rieu abgefanbt, a ls vo n bort her ber B ericht einlief, b ah bie S u b e n lieber beti Stob erleiben, a l s beS Ä aiferS S t a n b b i t b in ihrem Stempel bulben roollten. © e r © ro $ ber S u b e n u n b ber U ngehorfam be§

B e a m te n erroecften ben gangen g o r n beS 2Büterid)S. S o f o r t ließ er bie letjte Sßeifung m iberrufen u nb ben ftrengen B efeh l ergehen, fdjonungSloS bie E n b e tu n g feines B ilbeS bei ben S u b e n gu er=

$ re u b e n b o tfd )aft überholt, b ah ber m ah n fin n ig e S p r a n n non feiner Seibm adfe erm orbet morben fei. © ie gtürftid)e E b m e n b u n g ber

E u f bem Stprone ber G afaren folgte ihm fein © h e im ( S l a u b i u S (41). g ü r bie m i s t i g e n ©ienfte, bie ih m E g r i p p a beim E n t r i t t feiner (Regierung leiften tonnte, geigte er fid) banf=

b a r, inbem er ben (Reft beS heiligen SanbeS, bie einft non E r d ) e l a u S bel)errfd)ten Sanbfchaften, feinem S c e p te r unterftellte.

2Rit @hfen u n b Sßttrben ü b erh äuft, fehrte E g r i p p a in baS B a t c r l a n b gurücf, meldjem bie m enigen S ^ h r e feiner m ilben § err=

h in bie gügellofe Seibenfdjaft u n b S öiU tür ber -fperrfcher führte, h atte er in (Rout Elar oor E u g e n gefehen u n b b ara u S roeife 'X'iähignng u n b ftrenge S e lb ftfu d jt üben gelernt. $Rit Streue un b E in g e b u n g h in g baS B o l ! an ihm, meil eS Die gange B itte r n is ber E b l)ängigfeit non ben röutifd)en B e a m te n burd)gefoftet hatte, u n b meil er m it leifer u n b gefcptcfter § a u b ben rechten B a l f a m für bie alten SBunbeit auSfinbig gu machen muffte. SRit SBopl*

mollen un b ÜRenfd)enfreunblid)feit behanbelte er bie U n t e r t a n e n u n b ergriff jebe © elegenpeit, u m ihnen gu geigen, b ah ber Stropfen BtafEabäerbluteS, ben er n o n feiner © ro h m u tte r S R ariam n e geerbt hatte, in ihm lebenbig geblieben fei. 2ö ie bie ^ a S m o n ä e r ehrte er baS @ e fe |. (Sr tru g felbft feinen jfo rb m it $ r ü d ) te n unter allem B o l ! gum Stempel, a l s m a n bie (Srftlinge barbrachte, feierte roürbig baS £ ü tte n fe ft, meihte bem H e ilig tu m bie golbene

SBr(um, (SSejd)id)te ber Suben. 1. Seit. 10

1 4 6 Stoeiter S ettrau m . Erfte 3lBteitmtg (586 oor Bis 70 nad) 93egmtt ber tfjriftl. Seitr.)

.Rette, roeldje it)m einft (Saliguta gefdienft, irnb t r a t felbft in 23efd)eibent)eit tior einem SBrautguge g u rü d, ber au f ber S tra ffe tior itjm al§ bem R ö n ig e aitSmeidjen moHte. Sind) ben S t e u e o b r u d fud)te er gu erleid)tern, inbem er ben tBemofmeru ber f e a u p tfta b t bie © eböubefteuer erliefe. @o b egan n e n 3Bot)Iftanb u n b $ e t)a g en bei ben %uben mieber eingufetjreu. W i t SBeforgniS u n b E rg m o h n fatjen bie Stömer, roie ftdj baS 33oltSmot)t t)ob, u n b tjemmten balb feeitnlicfe, b a lb g em altfam bie W a ß re g e ln , bie er f ü r nötig tjielt. EIS er üerfndjte, bie g tftu n g S m e rfe ber fe a u p tfta b t auSgubeffern, tra te n bie 9töm er iß m feiirbernb in ben SBeg, u n b a ls er m it b en ad )barten feürften gu üerfeferen begann, ermad)te baS SORtfetrauen, baff er b a r a n beute, bie tiöttige Unab=

h ä n g ig fe it gu erfäm pfen. S o roirb root)t aud) fein felöfeltcfeer

g a n g m ürbe non ben S u b e n tief betrauert. S i e ah nten root)l, baff m it ifem ber lefete S o n n e n ftral)! a u s ihrem © ta a tsle b e n en bgüttig geroid)en fei.

B ie 3uben im 'Uuslan&e. p tiilo .

fatl ber £>a§m onäerm ad)t baS h e i l i g e S a n b tierheerten, featten roährenb beS lefetert g ah rlju n b e rtS gal)Ireid)en %uben bie ^ re n b e am 33aterlanbe oerleibet, © a r u m gogen fie im m er häufiger ein frieb!id)eS © a fe in , fern non ber ^ e i m a t , ber imnertneiblid)en H eiln ah m e a n ben enblofen U nru hen u n b SBürgerfriegen nor, u n ter benen iß aläftin a gu leiben fyatte. @o m ud)S ftill u n b allm ählid) bie E u S m a n b e ru n g ber %uben in n ah e un b ferne S ättber, u n b fo n a h m e n bie Enfiebelungen in ber $ re m b e einen im m e r größeren U m fa n g an.

E n ben U fern beS ( ä u p h r a t u n b © i g r i S , in jenen S ä u b ern , bie ihnen gum gmeiten © ta m m la n b e geroorben m aren , gelang es iß nen fo g a r geitmeife,, fid) u n ter fraftootlen $reifd)aren=

$ ie Subcn in S a S t j l D i t t e n u. im röm. Meidje, 6ef. in ägqpten. SSt 2?erI)äItniS 147

@§ gab b ort einen Meinen S t a a t , beffen U nab b ä n g ig feit non ben part£)ifd)en K ön ig en a n e r t a n n t w a rb , b is U nfrieben u n b ßwie=

trad )t bie äöurgeln feiner S t ö r t e u n te rg ru b . 3nner% alb beS non ben Otömern beberrfd)ten SeiteS beS (SrbfreifeS, ber natfegu bie gange bam atS be$)errfd)te Ä u ttu rw e tt u m faßte, w oh n ten in ber S e it, a ls £>erobeS ftarb, niete g u b e n bereits in S a m a S t u S , 3 t n t i o d ) i a , @ p t ) e f u S , S t t t j e n , S a l a m i s , ü o r i n t b unb S b e f f a l o n i d ) , in nieten S t ä b t e n I t a l i e n s unb, feit ber 23er=

b a n n u n g berobäifd)er d ü rfte n , root)t aud) fd)on in © a t l i e n . S i e g rö ß ten © em einb en a b er bitbeten fie in ben beiben 3ßett=

ftäbten beS SlttertumS, in 9 t o m , mofetbft gur ß e i t © atigutaS etw a ge§ntaufenb 3uben lebten, un b n am entlid), wie w ir längft wiffen, in E t e ^ a n b r i e n 1).

Stile bie S tam m eS g en o ffen e rb tidten im Stemmet gu ^ e ru fa te m it)ren iö iittelp u n ft, fan b ten b o rtbin jälfrlid) bie norgefd)riebene

© e lb fp e n b e 2), m it beren ^ i t f e bie Ä often beS SempetbienfteS beftritten, u n b a u s bereu 9teften ber Sem pelfdiat) gefam mett w ü r b e . %n retigiöfen S i n g e n get)orä)ten fie getreutid) bem St)n=

tjebrium gu g e ru fa te m . 9iad) beffen Stnweifung feierten fie bie

% eum onbe un b bie gefte. S i e 33erfünbigung a n bie au§tanbi=

fd)en 3uben gefdjat) nunm efjr, nadjb em bie $euergeid)en, weld)e m an frü her non ber tjeitigen S t a b t auS gegeben tjatte, no n ben S a m a r i t a n e r n 3) abfid)ttid), u m bie © em ü ter ber © la u b ig e n gu n erw irren , a n fatfdjen S a g e n angegünbet w orben w a re n , burd)

W dokumencie Geschichte der Juden und ihrer Literatur für Schule und Haus. Tl. 1, Vom Auszug aus Ägypten bis zum Abschluss des Talmuds. - 2. Aufl. (Stron 150-192)