groeiter 21bfd)nitt - Geschichte der Juden und ihrer Literatur für Schule und Haus. Tl. 1, Vom

®tc £$ui>cti imier pcrftfrfjcr ^»crvfdjaft.

(538—333 D. Segtnn b. djriftl. ß e it r .)

Die H ü d feb r in s gelobte C anb. D er C em pelbau.

(538—458 a. iBeginn b. d)riftl. geitr.)

<Sd)on im erften S a p r e feiner [R egierung gab G g r u S ( 5 3 8 — 5 2 9 ), ber hod)gefinnte S efieg er V ab p lo n S , ben V e rb a n n te n bie © rlau bn iS , in bie Jp eim at gurücfgutehren u n b ben T em pel roiebertjergufielten. (Sr liefe ipnen bie einfi bem H e ilig tu m eni=

fü h rten © eräte ü bergeben un b em p fahl benen, bie in ber g re m b e bleiben m ailten, ih re V rü b e r m it © ab en reichlich gu unterftüfeen.

2BaS ben m ächtigen (gröberer gu folther § o d )h erg ig feit bew ogen, ift u id jt g en au b efan n t. V ielleicht leitete ih n ber ftaatS=

m än n ifd je © eb an te, burd) Slnfiebelung eines treu ergebeneu V oIfSftam m eS a n ber äufeerften S anbeSgrenge bie ägpptifchen V ergröfeerungS gelüfte eingubäm m en un b gugleid) ftd) eine fix e re

Sticht bie Sitten, welche burd) S chm ach u n b S d )u lb in s (Slenb gekommen, fo n b ern ein ju n g es © efd)ted)t w ürbe, w ie einft nach bem Sibfall a u f ber S ö fiften w an b eru n g , fü r w ü rb tg befunben, in s gelobte ß a n b gu giefeen. S e r u b b a b e l , ein S p rö felin g

© a ö ib S , u n b S o f u a , ein (Snfel beS lefeten § o h e n p rie fte rS , ber im erften Stem pel ben heiligen © ien ft oerfehen h a tte , fü h rte n etw a f ü n f g i g t a u f e n b ißerfonen a n bie gew eihten S tä tte n , bie jefet obe u n b nerlaffen la g e n , © erin g a n 3al)l w a r baS H äu flein ber 3urüc!gefel)rten, ab er grofe u n b ftarf burd) © o tttie rtra u e n .

@S beftanb gum ü b erw ieg en b gröfeten © eil a u s V achtom m en ber

42 Stoeiter S eitraum . Grfte A bteilung (586 n o t b is 70 tt. $ e g . b. djrfftl.’ S e t t t )

(S täm m e % nba u n b S e n ja m in , u n b bei Dt (tum, a u f m eldfem e§ ftdE) anfiebelte, u m fing m efentlid) bie Sanb'ftriche, bie etjemalS baß Dteid) S n b a gebilbet R atten. S o roarb Don n u n a n bei V am e fü r ben Dteft ^ ß ra e lß gebräud)tid). S ie einzelnen S tam m eß u n terfd jieb e oerfdjm an b en m ehr u nb m ehr. 9 tu r u n ter ben S ebiten, u n b in n erh alb berfelben u n te r ben V adjfom m en E h a ro n ß , blieb b aß V em u fd fein ber E b ftam m u n g lebenbtg im p i n b ü d a u f bie relig iö fen 9ted)te u n b V flid)ten, bie baß m ofaifdbe ©efef) ih n en gnerteilte.

S)ie n eu en E n fieb ler tra fen ü b erall, rool)in fie tarnen, frem be

© in m an b erer Jjetbnifctjer E b fu n ft, bie möfyrenb ber V e rb a n n u n g in ben beröbeten D rtfd ja fte n fid) niebergelaffen l)atten. V efonberß gahlreid) m aren bie S a m a r i t a n e r , bie S p rö ß lin g e fetter Völfer=

fd)aren, m eldjen bie Efftyrer b aß en tb ö lterte © ebiet beß Dteidfeß

3§ rael, bon beffen ehem aliger ^ a u p tf ta b t S a m a r i a fie ben V am en tra g e n , gum 9 B o l)n fi| ü b erlaffen h atten . 3 " aber»

g läu b ifd fer $ u rd )t b o r ben m ilben S te re n , bie fie t)cimfucf)ten, h a tte n bereu V o rfa h re n n aä) t)etbmfct)er M a n ie r ben © o tt bes S an b eß fü rd)ten gelern t u n b baneben ben ererbten © öfgenbienft gu feber ß e it m it © ifer feftgel)alten. S n bem © em einm efen ab er, meid)eg bie B u rü d g efe h rte n f e |t b egrü nb en rooHten, gab eS fü r gange u n b halb e @ ö$enO iener feinen D taum . EHe b e rg e n m aren u n g eteilt ber S ehre © otteß g ngethan, u nb erblicften in bem geroiffenhaften © eh o rjam gegen fein © eb o t ih r £>eil un b ih re D tettung. S e r u b b a b e l , ber m ürbig e © nfel beß Äönigß=

haufeß, melcher alß perfifdjer S ta tth a lte r im S a n b e m attete, u n b S o f u a , ber gum h o hen priefterlidjen S ie n f t erfehen m ar, roiefen b a ru m m it © ntfd)iebenheit feglid)e © em einfchaft m it ber an fäffig en V eb ö lferu n g g u rü d .

M u tig un b unberbro ffen b egannen fie baß S öerf ber $ßieber=

h erftellung beß h eilig en p a u fe ß a u f M o r i a . S Ą o n im 2>a hre b er p e im fe h r errichteten fie im fiebenten M o n a t ben O p fe ra lta r a u f b er alten S tä t t e u n b feierten baß p ü tte n fe ft, u n b im gmetten S a h r e legten fie ben © ru n b gum neuen S em p elb au . E b e r b alb b erflo g ber Dtaufdj ber erften V egeifterun g , alß 2B iberm ärtig=

feiten m ancher E r t bie © em ü ter ber E n fö m m lin g e n ieb e rb rü d te n . p a g e l u n b M iß m ad fß fu d jten bie © eftlbe heim , u n b bie Ver=

•fceimtetjr aitS $a5t)Ion. Sem B B aB el u. S ofua. Efyaggai tt. ©edmriafj. D er Sem pelBau. 4 3

teum bungen ber (S a m a rita n e r fan b en ein geneigte^ D t)r bei ber perfifchen [R egierung. S ie m ußten e§ g lau b h aft ju m ad)en, baß bie 3uben b a ra u f f (innen, nad) betn 2lu fb a u be§ $£etnpel§ ba§

3od) ber S rem b h e rrfd )aft ab ju fd )ü tteln , u n b b aß fte m ie j u r g e it beś erften Steid)e§, bei ben Ś g ifp tern [R at un b S e ifta n b fucßen un b finben m ürben , © a ru n t m itrbe bie S o rtfe ß u n g ber A rbeiten n o n ben 5Rad)fotgern be§ G gruö oerboten, u n b fü n fjeß n 3a£)re ta n g m ußte b a s g a n je U nternehm en ruhen.

9?ur bie P ro p h e te n ^ h a g g a i un b S e c h a r j a ß , bie bem

@ efd)led)t ber erften Stnfiebter an geh ö rten , m ürben n id )t m übe, j u r ÜBoUenbung be§ 23aue§ an ju feu ern . 2tl§ göttliche S tr a f e fü r bie S äffig feit un b 2 R attig feit am gro ß en S öerfe fteHte S h a g g a i bie S ü r r e u n b ben Ä o rn b ra n b h in , bie ü b er ba§

ß a n b hereingebrochen m aren . @t fp rad) im t a r n e n © otteö ju ben S eitg eno ffen :

„Sßeil mein £ ait§ e§ ift, ba§ müfte ftetjt, unb jeglicßer non eud) nad) feinem Jpaufe rennt, barum oerfagt ber ^im m ei eitel) ben Z ^au unb bie (Srbe it)r @eroäcE)§

U nb ben © reifen, metdfe bie 9 trm lid)feit ber © egen ro art im 33ergleid) ju ber o erfunfenen iß rad ft un b § e rrlid )fe it f>eroor=

ju h eb en liebten, rief er j u :

„Wein ift ba§ Silber, unb mein ift baS ©olb, -fpridjt ber @ott ber ^ieere,

unb größer roirb bie ^errlidjteit biefeS leiden beim bie beS erften -paufeS fein,

bet ich an biefem O rte ^ieil unb gtieben ftiften roerbe2)."

9JZit g luto o llerer 33erebfam feit ftan b al§ jü n g erer © enoffe S e d f a r j a t ) iß m j u r S e ite . 2luf bie E n fra g e roegen S e ih a ltu n g ber S ra u e rta g e , bie a n ben U n terg an g be§ erften Stem pels erin n erten, oerhieß er bem 93olfe, „b aß ber fp err jene S a fte n in SBonne u n b S re u b e un b fröhliche S efte m anbeln roerbe. 9 tu r m üß ten fie bie 355aE)rl)eit u n b ben S tie b e n ü b er atte§ lie b e n 3)."

') Stjaggai 1, 9. 10.

») ®af. 3, 8 . 9.

3) ©edjarjat) 7, 1 ff. 8 , 19 f.

44 Btoeiter g ettm u m . Gśtfte SCŁteilung (586 öor Bis 70 n . S e g . b. djriftl. Seitr.)

( 5 2 2 — 4 8 5 ) bert $f)rort beftiegen t)atte, erm an nten fid) bie g a b e n , bie begonnenen A rb eiten , u n te r B e ru fu n g au f baß Don G gru ö ih nen Derbriefte lRed)t, entfdjloffen roieber aufgunehm en.

SSßaren bod) bie angeblichen 33efürd)tungen w egen ber ägt)ptifd)en ü tad )b arfd )aft DöHig w efenloS gew orben, feitbem b a§ Dteid) ber P h a ra o n e n ber ^3erfertjerrfdjaft u n terw o rfen w a r. g n ben SlrdjiDen Don (S fb atan a fa n b fid) n u n m eh r and) bie ttrfu n b e, b u rd ) w eld)e 6t)rug ben © em pelbau g eftattet h atte, u n b ber neue Ä ö n ig h ielt fie nid)t n u r ihrem gangen g n h a lte nad) aufrecht, fonbern gab auch ben 33efel)l, ba§ SGerf gu fö rbern , bie Ä often au § ben !öniglid)en (Sinnahm en gu beftreiten un b ben g a b e n

© p ferg ab e n gu liefern, b atn it fie fü r ba§ 2ö o h l bes Ä önigS un b fü r bad Beben feiner Ä in b e r beten m ögen. S o w are n enblid) alle (S törungen befeitigt, u n b am 3. S lb a r1) 5 1 6 , f i e b g i g g a h r e n ad) ber B erftö ru n g be§ erften © em pel§, w a rb ber g w e ite m it einem feierlichen © otteg bien fte eingew eiht.

tra f t ber b am alig en g u b e n be§ heiligen B anbeS erfd)öpft gu h aben . 9B enigften§ w irb un § a u s bern u n m itte lb a r folgenben h alb e n g a h rh u n b e rt ein irg en b w ie bem erfenSw erteś (SreigniS nicht gem elbet. w a r eben o ffenb ar eine B ett fü llen k eim en d u n b 2Berben§, in w eldjer bie 3 lu§ faaten ber V erg a n g en h eit be=

fru d)tenb ba§ © rbreid) b u rd )b ran g en u n b e§ fü r eine neue @pod)e D orbereiteten, b er bie @ efd)id)te g § ra e l§ entgegen g in g . Sind) u n te r ben in SSabplon gurüä'gebliebenen V o lB g en offen fd)lum m erten gahlreid)e eble © riebe, bie burch bie S o n n e föniglicher § u l b u n b © n ab e gu h errü d )er SSIüte fid) en tfalteten , © ie äu ßere Seben§rul)e, bie ih nen g eg ö n n t w a r, b egünftigte ben S i n n fü r bie S ehre, bereu S tu b iu m bie trefflid)ften © eifter m it (Sifer u n b E in g e b u n g pflegten. S ie alte ü b erra g te n @ § ra u nb D te h e m ia .

!) <$§ra 6, 15.

@8m § StMtetyr in ba8 fjl. Sanb (458). 45

ß w e i t e S Ä a p i t e l .

£ s r a un6 Uef>emia. D ie -0 a m a rita n e r.

(458—420 tior ©egintt bet djrtftl. Seitredjmmg.)

@ § ra a u s bent © efd)led)t be§ £o£)enpriefter§ S lßaron richtete non % ugenb au f „fein ^>erg b a ra u f, bie S ehre © otteS gu erforfd)en u n b in 3ß ? a e l © efeß u n b 3ied)t gu le h re n 1)" . S i e f)etße S ef)n fud )t n ad ) ben gem einten S tä tte n trieb iß n a u s bent S an b e ber © e b u rt in baS tjeilige S a n b ber 93äter. S cho tt in ber ^ e i n t a t ftan b er burd) g rö m m ig te it unb © eleljrfam feit in t)ot>em Slnfeßen bei feinen © lau b en S b rttb ern un b bei beren

© eb ietern . © a fü r legt beutlid) ß e u g n iS ab ber © eleitsb rief, roeld)en ber einfid)tige Ä öttig S lr t a ^ e r ^ e ß I. (4 6 5 — 4 2 4 ) it)m auSguftellett gebot. @r erh ielt b a rin bie 33efugniS, eine S d ) a r non Slnfieblern m it fid) gu fü h ren u n b n ad) ber S lnfunft in ber h eiligen S t a b t bie U nterfud)ung angufteU en, ob % uba u n b 2>e=

ru falem n ad ) bent © efeße © otteS lebte. U m 3ted)t u n b O rb n u n g in S t a b t u n b S a n b gu g rü n ben un b gu fidjern, roarb er er=

m äd )tig t, fu n b ig e 9 tid )ter u n b S ted jtsn erw alter n ad) feinem @ut=

b u n ten ü b era ll eingufeßen u n b bie U n g e te ilte n in ber Selfre

© otteS gu u u terrid )ten . ß u g l e i h w ürbe ber S ta tth a lte r JenfeitS beS S tro m e s , beffen V e rw a ltu n g S ßatäftina u n terftan b , angem iefen, fein 2Berf frä ftig gu fö rbern , bie ißriefter u nb S eoiten fü n ftig non allen lo n ig lid jen A bgaben u n b S aften frei gu laffen unb reg elm äß ig bie V eb ü rfn iffe fü r ben S em p elb ien ft gu liefern.

9 R it fo lg e n um fangreichen Stecßteu au S geftattet, u n b fo ftb are

@ efd)enfe beS Ä önigS u n b ber © ro ß en fü r ben Stem pel m it fid) fü ßrenb, t r a t @ § ra a u ber S p iß e non etm a 1 5 0 0 F a m ilie n bie feineSm egS gefaßrlofe ^ S ä u b e ru n g an . %m V e rtra u e n a u f

b ed u n g , bie ißm ber Ä ö n ig an b o t, b anfen b ab u n b lan g te nad) fü n fm o natlich er Steife int § o d )fo m n ter beS S a ß te S 4 5 8 glüdflid) am S tele feiner S ef)n fu d )t an .

S i e ß u ftä n b e , bie er ß ier n o rfattb , w a re n n id )t gleichm äßig erfreulich), 3 w a r frem b en © O ttern biente fd)on lang e n iem an b

') @§ra 7, 10. 12 ff.

46 Stoeiter Seitraum , ß rfte 3I6teilimg (586 Dor 6i§ 70 it. 58eg. b. djriftl. Seitr.).

m ehr, un b bie ü n jo ra liebte u nb efjrte ein jeglicher öon ganzem b e rg e n a ls baS l)errlid)fte Ä lein o b. Slber bei lebettbige SBunfd) un b SBille, bie © ebote @ otte§ p ü nftlicß gu erfüllen, to n n te n u r auSnahm Sm eife gur rechten $ h a t geheimen, w eit ber allgem einen ffiereitw illigfeit gum © elforfam in feiner Sßeife bie ^ ä ^ ig f e it en tfp rad ), b a§ © efeß and) n u r gu fennen, gefd)m eige benn es auSguführen. © ie Stbfd)riften ber Zeitigen ßeljre w aren fetber eine fettene Ä o ftb arfeit. © e r ^fiinbigen gab eS oerfd)w inbenb w enige im ßartbe, u n b gew iß faurn einen eingigen gefdficften ß eh rer, b er ber S öiffenSuot abhelfen fo n n te. S o g a r bie fßriefter, welchen bie ^>ut beS H e ilig tu m s befouberS obgelegen h ätte, be=

fjanbelten baS H eilig e O eräd)tlid) u n b erfuhren ob ifjreS 6igen=

nußeS u nb ih rer U nfittlid)feit w ieberhott bie h arte g u red ftw eifu n g beS P ro p h e te n sD t a l e a d ) i . g ü rn e n b rief er ih nen gu:

„($in @ot)n etjrt ben tBater unb ein Änedjt feinen .perrn.

@o id) SSater bin, mo ift meine Cg£)re?

Unb fo id) £ e rr bin, mo ift meine $urdjt?

fpridjt ber ©ott ber .fpeere gu euch, itjr tßriefter, SSeräcfiter meines 9tamen§ . . . .*)

@§ fotten bie Sippen beS ißriefterS Kenntnis bewahren, unb bie Setjre foü man flicken au s feinem SDtunbe, benn ein S o te beS ©otteS ber ^eere ift er.

3 b r aber, i£)r meid)et ab non biefem SESege, i£)r tjabt oiele gutn fjatte gebracht in ber Sehre, ihr habt 'gebrodjen ben ©unb mit Seoi, fpridjt ber ©ott ber .fpeere.

@o habe and) id) euch oeräditlid) gemacht unb niebrig oor altem ©olfe,

biemeii ihr meine SBege nid)t hattet unb meine Sehre nid)t ehrt2)."

Slber b a§ S ö o rt be§ P ro p h e te n o erhaftte m adjtloS , u n b bie fM lißftänbe blieben u n o e rä n b e rt.

3 u ih re r b au ern b en 33efeitigung erfd)ien © S r a a ls ber red)te un b geeignete H elfer. Ger w a r ein g ew an b ter un b er=

fa h ren e r S d jriftfu n b ig e r in ber ßehre föiofeS. © r fa n n te bie göttlichen © efeße u n b befaß bie © efd)itflid)feit, fie abgufchreiben

*) SDtaleadji 1, 6.

2) ©af. 2, 7 - 9 .

S e t ^ropfjet 5Dialeacf)i. 9!el)emia8 2tnhm ft (414). 4 7

u n b beutlicf) 311 e rlä u tern . fö tit ttm fid it u n b S tja tfr a ft be=

fäm p fte er bie eingeriffene U nm iffenßeit, oerfam m elte bie @r=

m ad)fenen u n b laß ih n en a u s ber Setjre o o r 1), gab befäh igten g jiän n ern un b J ü n g lin g e n bie A n leitu n g , ben J n l j a l t beS ®e=

feßeS ben S u p r e m fla r u n b oerftän b lid ) 311 m achen, u n b räu m te m it f ü p e m DJtut jebeS £>inberniS p n ro e g , m eldjeß bie S re u e gegen baS © efeß g e fä p b e n form te. AIS eine folcße fd)toere ®e=

f a p erfan n te er m it H arem SSlicf bie @t)e m it bjeibnifc^en g ra u e n , m eldje u n te r ben A nfieblern felbft in ben ebelften F a m ilie n u n b in ben M eiljen ber $ rie fte r erfdjrecfenb ü b erljan b genom m en h atte. S ß en n an berß baS p ra n m a d )fe n b e @efd)Ied)t o o r bem M ücffall in © äß en b ien ft un b A berg lau b en u n b in alle

© reu el, burd) bie b aß erfte Meid) gu © ru n b e gegangen m ar, gerettet m erben feilte, fo g a lt eß, biefen S ch ab en rücffid)tSloS m it ber SBurgel auS gutilgen. A n bem fyeuer feiner eigenen 23e=

geifternng entgünbete er ben E ife r ber S au en u n b S d jm an fen b en , u n b in einer SBoIfßüerfam m lung riß er bie gatjlreicf) E rfcßienenen gu bem einm ü tig en 23efd)luffe fo rt, b aß bie beftehenben u m gefeßlid)en @l)en fd)Ieunigft aufgulöfen, u n b ber A bfcßluß neuer ftrengftenß gu oerbieten f e i2). S i e u n erbittliche S u rd jfü ß ru n g ber aQ erbtngß n o tm enb ig en DJiaßregel m uß te m it u n fan fter tp an b bie garteften ^ a m ilie n b a n b e an g reifen u nb ergeugte b abu rd) u m geheuren S d)tnerg bei ben (S ntfagenben, © ro ll u n b E rb itte ru n g ab er bei ben SSerftoßenen. S i e entlaffenen SSeiber un b Ä in b er p flan gten bie feinbfelige © e ftn u u n g in bie Ä reife ber E)eibni=

fd)en M ad jb arn fort, benen fie en tflam m ten , u n b oerm ehrten bie S a h t ber © eg n er, meld)e n u r ben rechten ß e itp u n ft erroarteten, um a n ben J u b e n ben erfahrenen Sd)im f>f gu rächen. S a g u fam , b aß in n e rh a lb beß fan g en © em einm efenS bie DJtittel gur A b m e p bebetrflid) g erin g m aren . S e n n noch ® Qr J e ru fa le m eine offene, fdfm ad) beoölferte, h alb in K rü m m ern liegenbe S ta b t.

A u§ biefer neuen M ot u n b ĘJein rettete E ß ra ß jü n g erer 3 eü>

J n feiner h ° h en S te llu n g a ls DOlunbfchenf beß Ä önigS

:) %eh. 8, 1 ff.

3) @Sra c. 9. 10. gieß. 9, 2. 10, 31.

48 Sweiter Seitraum. @rfte SBteilimc) (586 »or Big 70 n. SBeg. b. djriftl. Seitr.).

E r t a p e r p e ß erfreute er fid) ber befonberen © u n ft u n b © ttabe feines .fperrn, n erg aß ab er ü b er ber .gw fgunft baß © lenb unb bie © dfm ad) ber S riib e r n id)t. © djm erglid) ergriffen burd) bie D tadjridjt Don ber fd)Iim m en S age ber i)eiiigen © ta b t u n b be=

retcĘje ^ a u b gu leiften, erb at er bom Ä ön ig einen U rlau b gur Steife in ß gelobte S a u b un b bie © rlau b n iß , bie STtauern 3eru=

falernß w ieberßerguftellen. SSeibeß u n b nod) m el)r m arb i£)nt ge=

m öß rt. $ e r jtö n ig ern an n te il)n gum @ tattl)alter beß H eim at*

lanbeß, u n b u n g efäu m t brad) er, non S teitern u n b Ä rieg ßn o lf begleitet, im S a ß re 4 4 4 baljin au f, u m fein SSorßaben inß fffierf gu feßen. Ä ü ß n unb entfcßloffen n b ertoan b er bie S ift, Sücfe u n b © em alt ber räu b erifd fen © egn er u n b ootlenbete burd) raft=

lofe E rb e it, in bem er ftetß einen S e il feiner Beute b au en ließ, m äl)renb febeßm al ber an bere bem affnet bie S a u e n b e u befdfüßte, in gm eiunbfünfgig l a g e n ben S a u ber 9Jtauern non g e ru fa le m *).

fäh ig er gu m ad)en, tra f er um fid)tige S ta ß re g e ln , bie fü r fpätere

9tad)bem in fold)er 2Seife baß © em einm efen n ad) au ßen ß in ficßer geftellt m ar, tru g er gem einfam m it © ß ra b a fü r © orge, bie in neren g u ftä n b e au f ber u n o e rrü ä 'b a re n © ru n b la g e beß gött=

f a m m l u n g , bie fie feierlid) beriefen, betnogen fie bie © bien, fßriefter u n b S enilen, fid) burd) © ibfdjm ur, © iegel u n b U nterfd)rift u rfu n b lid ) gu nerpflid)ten, il)r Beben g en au n a(ß ber Beßre # o f e ß eingitrid)ten, u n b ergo gen fid) in ben fU titgliebern biefer 33erfamm=

lu n g eine g lau b en ß treu e © d ja r, m eldie in ißrern © eifte fortgu-- m irfen bereit w a r. S efo n b erß eiferten fie fü r bie H eilig u n g beß

*) Diel), c. 1—4. c. 6.

2) g. $ . für ben englifäjen Äönig (Sbuarb (Senior unb feinen gelb genoffen, ben beutfdjen Äönig .fpeinrtcE) I.

3) Diel). 11, 1 ff.

*) Dieb. 10, 32. 13, 15 ff.

DZeßemin'S S"f)ätig$eit im ĘL S an b e (444). SErettnuttg ber S a m a r ita n e r . 4 9

S t i t berfelbert t)eilfam en u n b gielberoufsten S tre n g e beseitigten fie jebe S p u r t)eibnifd)en © influffeS a u f baS F am ilien leb en ,

3tlS d a m a ls felbft ein n aljer S e rro a n b te r beS ^ofyenpriefterS, ber eine oornebm e S a m a r ita n e r in £)eimgefü£)rt £)atte, anS biefem

© ru n b e g e ru fa le m nerlaffen rnufste, beroirfte er, bafg ftd) bie auSgeftofgenen SeibenSgefätjrten u m bie S a m a r ita n e r fd)arten u n b tiereint m it biefen einen neuen © em pel au f bem S e rg e

© e r i f i n t b au ten . © o rtb in fta tt au f S to r ia tierlegten fie bie O p fe ru n g S fa a fS u n b e rflärten biefen O r t fü r diejenige S tä tte , bie im ©efeig a u S b rü ä lid ) a ls bie einzige gurn D p ferb ien ft geeignete begeidjnet fei. S ie b felbft ab er n a n n te n fie befd)eiben d a s edjte un b roabre I s r a e l . © ie Sefjre fötofeS n ah m en fie an, ocrfälfcfcten fie a b er in itjren 2lb fd )riften burd) l$m fd)tebung foldjer S te lle n , bie i%ren 3tnfid)ten en tfp rad jen . © ie ü b rig en S ü d ) e r ber peiligen S d jr if t ü erm arfen fie. 97ur ein m it fagen*

paften g u fä ^ e n oerm ebrteS S u d ) 3 o fu o erfa n n ten fie neben ber

© t)ora a ls bjetltg an . S o rourben fie ein lebendiger © eaenfafs gu 3u b ä a , ein fü h lb a re r © o rn in feinem F letfd je. 2ö ie ein Ä eil fdjob fid) if)r © eb iet tren n en d grotfdjen bie nördlichen unb füblid)en S e to o b n e r des b eilig en S anbeS , Ęem m te den S e rfe b r u n b ftörte den g u fa m m e n b a n g ber gleidjgefinnten S ta m m e s*

genoffen. 2B enn bie S G allfabrer auS bem W orden gu den ß e fte n n ad ) S eru falem p ilg e rn rooHten, oerboten fie den ® urd )g u g burd) ipre S a n b fd ja ft u n b groangen bie from m en S S an b erer, den S ie g burd) beibnifd)eS © eb iet gu nehm en u n b fid) b an ad ) roegen ber S e rü b r u n g m it © öjgenbienern bem um ftänblicben 9teinigungS=

cerem oniel gu u n terw erfen .

3 a fie lieben, roenigfteng in Späterer Seit, eg fid) angelegen fein, and) ben babeim bleibenben Suben bie gefte gu öerteiben. @g beftanb nämlid) bie alte (Sitte, bafe ber Beginn beg neuen $Ronatg, non beffen ©intritt bie rechtzeitige geier ber gefte abbing, burd) geuergeidfen auf beftimmten bügeln non ber heiligen S ta b t anS ben fernen ©laubengbrübern betannt gemacht mürbe. ®ie S a m a rita n e r entgünbeten nun, um bie ßeitredjnung gu ner- roirren unb bie oerhaßten ©egner gur Übertretung wichtiger 9teIigionggefe$e gu nerleiten, bie Bergfeuer an unrichtigen Sagen unb groangen Schließlich bie

SBrann, ®e1d)id)te ber Subett. 1. 5£eit. 4

5 0 Sw eitet S eitrau m @rite tó te ilu n g (586 not 618 7C n a * $ e g in n bet (SirtftI. Seitr.)

SefjSrben tion Serufalem, ben auswärtigen 3uben burd) befonbere Soten ben ©intritt beS ifteumonbS anjugeigen. Slber baS auS fo oerfchiebenen, un=

gleichartigen Elementen jufammengeroürfelte ©emeinwefen oerfiel nad) einigen 3aljrt)Uttberten unb hat fid) bis auf bie ©egenwart nur in einem Meinen fü n ftem oon menig über hunbert (Seelen erhalten, welche noch heute in ber uralten S ta b t S ic h e rn (SRabluS) wohnen unb alljährlich oon ihrem ißriefier baS tßefadh=Opfer auf bem Serge ©ertfim an ber

W dokumencie Geschichte der Juden und ihrer Literatur für Schule und Haus. Tl. 1, Vom Auszug aus Ägypten bis zum Abschluss des Talmuds. - 2. Aufl. (Stron 53-67)