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nuf bns $eljnlt.*)

9. fiunlutmitfltlnitfel für iMvirbr-brnmtc.*)

©er pr. 3)1 i n i ft e r für $ anbei u n b

© e w e r b e richtete am 31. 3)1 arg 1906 an bie .^anbetßfammcrn folgenben (Maß:

„©er § 74 beß ZpanbelßgefeßbrtcßS enthält Botfcßrifien über bie Berbinblicßfeit fold)er Ber»

einbanmgen gtoifdfeti bem Bmtgipat unb bem .'panbtungßgeßitfcu, burd) welche biefcr für bie Seit nad) ber Beenbignng beß ©ienftVerßiilt»

niffeß in feiner gewerblichen ©ätigleit befd)ränft Wirb, ©iefe Borfcßriften haben burct) § 1331 ber ©ewerbcorbmtng and) für bie im § 133a beßfetben ©efeßeß bcgeicßneten Angeftellten

©ettung erlangt, mit Außnaßme jebod) ber Be»

ftimmuug im § 74 Ab}. 2 beß $. ©. B., Wo­

nach bie Befdjninfung nicht auf einen Seitraum von mehr atß 3 gaßreit von ber Beenbtgung beß ©ienftvert)ättniffeß an erftreift Werben tarnt,

©in von bem Abgeordneten Dr. Bvttßoff ge»

fteüter Antrag geht baljin, in ben § 1331 ber

©eloerbeordmmg atß Abf. 2 eine bem § 74 Abf. 2 beß §. ©. B. cntfpredjenbe Borfcßrift eiugufcßatten. Bon anberer Seite ift beantragt, bie Anwenbung bicfeß neuen Abf. 2 beß § 1331 bcr ©ewerbeordnuitg bann außgufdjließen, wenn ber Angeftctfte ein gaßreßgeßalt von minbeftcnß SOOO ^ ober 5000 JK begieht/)

gef) erfud)cSic, fiel) iunlicßft halb and) barüber gu äußern, ob unb welche Bebertfcn biefen An»

trägen entgegenfteßen unb ob gßre Bebcnfen etwa burd) bie nichtigere Bemeffung beß BZ in»

beftgeßaftß, bei Welchem bie Anwenbung ber Borfcßrift außgefeßtoffen fein foil, (gu vergt.

§ 68 Abf. 1 beß ©. B.) befeitigt Werden könnten."

©ic ^anbelSta m m c r erftattete om 2. guli 1906 folgenben Bericht:

,,©ie ^mtbclßfmnmer ßat fid) in ihrer Blennrfißung bom 23. BZni b. gß.*) mit bem

') Sie Anträge lauten:

a) ben § 133 f mirb at8 Stof. 2 folgcnbe <ße=

ftimmuug eingefdjattet:

„Sic SBefdjrüitlitng fanit liirfjt auf einen Seitraum Von mcl)v als 3 gaßren Von bet Söeenbigung beS SienftUcrljiiltuiffeS an erftrecft merben."

b) Sem Vt nt vage Dr. püttljuff für ben ßall ber Annatjme bcijufügcit:

„Sie Söorfctjrift beS §1331 Stof. 2 fiubet leine Sinrocnbmtg, menu bcr SlngcftcIIte ein (Melialt von minbeftcuS 8000 Jt, für bas galjr Vcjieijt."

c) 3n bem Anträge, ftati „adjttaufeitb" p fetieit

„fünftaufenb".

*) SScrgt. Vorlieg. §eft S. 38 u. 60.

Erlaß (Suer Egceflrng befaßt unb ift babci ein«

ftimmig gu ber Slnfidjt gelangt, baß bet Eintrag bed Abgeordneten Dr. poitljoff, nad) )veld)em eine gleidje Regelung ber Sfonfurrengflaufel für bie in § 183a ber ©. £). begeidjneten tedjnifdjen Beamten entfprcdjenb ber für bie §anblungd=

geljilfen gemäß § 74, Ab|. 2 $. ©. 93. befteljen»

ben geiitidjen 93efd),ränfung auf 3 Saljre ein»

treten faß, nidjt gu befürworten fei.

Huf eres Eracljtcud liegen bie 93erl)ältniffe bei ben gewerblichen 33etriebdbeainten bod) er«

fjeblid) anberd aid bei ben tpanblungdgeljilfen.

©er §anblungdgel)ilfe fann im allgemeinen über»

Ijaupt nidjt fo in Wichtige ©efdjäftdgeheimniffc einbringen, lute bied bei ben gewerblichen 93e=

iriebdgeljilfen möglich ift. 3t ud) Werben inner«

Mb eines Qeitraumd tion 3 fahren 5. 93. bie Beziehungen bed abgegangeneu $anblungd=

geljilfen gu ber śfunbfdjaft feined früheren Pringtpold unb bie etwaige .(t'eimtnid bc=

fonberer güuftiger 93egugdqueHen unb 91 b=

faßgebielc meiftend an 953ert jo feljr ber»

loten hoben, baß rtacl) biefem Zeitraum eine über bad natürliche ÜDtaß Ijinandgehenbc

©djäbigung bed früheren ©efdjäftdljerrn bei ge»

niigenber 9lufmcrff amfeit fauni mehr in grage fommt. 9Tuberd liegt cd bei ben ©ewerbe»

bctriebdgeljilfen. (Sd gibt hier häufig 93ctricbd=

geheimniffc unb fccljuifcljc Borteile, burd) beten Betrat felbft nad) Stblauf bon meljr aid 3 fahren ber SSetrieb noch recht erheblich gcfdjäbigt werben fann. ©urd) etwaige Patentierung feiner 93er«

befferung fann fid) ber ©ewcrbeuiitcrnchmcr feinen audretdjenben Sdjuß fdjaffen, ba wtrflidj ivertbolle 9?euerimgen im ©ewerhebetriebe häufig nicht unter patentfdjuß geftclft werben fÖnnen, Weil fie entwebet im Sinne bed Patent«

gefeßcd nicljt aid neu angufeljcn finb ober weil gcrobe burd) eine SSeröffentlidjung aid leidjt umgehbored Patent bad probuft ober bad 93er«

fahren ber Entwertung audgefeßt Wirb, ©cm«

gegenüber bleibt alfo bent ©ewerbeunterneljmer nur ber Schuß ber Äfonfurreugflaufel. $ic int

§ 133f ber ©ewerbeorbmtng bereitd befteljenbe Einengung ber ©iltigfeit biefer 93ercinbarung, Wonad) hie 93inbnng bed 93etricbdgchitfen nur infoweit gütig ift, aid bie auferlegte 93efd)tän«

fang nad) Qeit, 3trt unb ©egenffanb ben ©e=

hilfen in feinem ßfortfoinmen nicht in unbilligem Bi'aßc berljinbere, bietet u. E. beut 9tngcftctltcu einen fo audreicl)cnbcit Schuß, baß cd cincd Qu»

faßcd in bem angebeuteten Sinne einer geitlidjen 93efd)ränfung, etwa Wie fie im ©. 93. befteljt, nidjt bebotf.

91ud) ben bou einigen Seiten angeregten 93orfd)Iägen, bie Einführung einer zeitlich auf 3 $af)re befdjränften ^onfurrcugflaufet nur bid gu einer beftimmten ©chaltdgrcnge (5000 begW.

8000 cä) borgufchreiben, hat bie .U'ammcr in Anbetracht ber in ben einzelnen gewerblichen

Unternehmungen öurchauS Vcifdjicbcnen Be=

triebdberhättniffen nicht guguftimmen vermod)t;

cd crfdjien itjr bebenllidj einmal bedtoegen, weil jebe ©ehaltdgrenge Willlürttd) gegriffen lucrbeit müßte unb gmn anberen namentlich, weil gerade

©ewertegeljilfen mit nichtigerem ©eljalt feljr häufig in bie Mage lammen, wichtige ted)nifd)e

©eljeimniffe lennen gu lernen, unb burd) Betrat berfclben beit früheren ©efdjäftdljerat ebenfo ober vielleicht nach mehr Jdjäbigen füittteu aid höhere Beamte."

10. ^rtmfftd)tigmtr| bes |crln'l)t’S mit

^neimitteln außerhalb ber glputljckcii. *) gn Andführnng bed Bcfdptffed ber 84. pie»

narfißmtg richtete bie Ipanbeldlam m er am 3. Quit 1906 an ben Slegterungdpräfibenten gu Oppeln folgenbed Schreiben:

„Artifel I unb 11 bed Erlaffed bed SJiinifterd ber Btebigimil» Angelegenheiten, betr. ©ritnbgitge über bie Siegelung bed Berlefjrd mit Argue i»

mittein außerhalb ber Apathefcn unb bie Be»

auffichtiguug bedfclbett, vom 22. ©egember 1902 lernten:

„1. Berlaufdftellen, an welchen Argneimittel,

©ifte ober giftige garden feilgehnltcn werben, finb iicbft ben gugehörigen Bor»

ratd» unb Arbeitdränmen, foluie beut ©e»

[djäftdgimnter bed gnijaberd ber Handlung in ber Siegel alljährlich einmal unvermutet gu bcfict)tigcn.

2. ©ie Befidjtigung erfolgt burd) bie Ortd=

potigei bci)örbc unter SAitmivlmig eined approbierten Apotljflerd unb, fomeit tun lieh, unter Qugiel)ung bed guftänbigen Mreidargted, ber in biefem gälte die Be*

fidjligung leitet, gu feinem Blut)norie leitet ber Älreidargt fteid bie Bcfidjtipimg.

Ein Apotheler bnrf an beut Orte, in Welchem er eine Apotljele befißt, an ber Befiehligung nur teilnehmen, wenn ber Ort über 20 000 Seelen gäljtt; and) in foldjctt Orten ift Von her SJiitWirlmig eined bort gefdjüftlid) angefoffenen ApotljefcTd in ben gälten abgufeheit, in betten bie gu befiehlt«

gertbe .^anblung aid $oitfitrrenggefd)äfi für hoffen Apothefe gu betrachten ift."

gu praxi gel)t bie Audfrihrung ber SleVi«

fronen heute in ber Siegel fo Vor fiel), baß bie betr. Ortdpoligeibchörbc ben Xtreidargt auf»

fordert, bie Sievifion Vorgunehmen, unb biefer fid) nadj Belieben in jebern einzelnen gälte einen approbierten Apotheler aid SJfilrevifor wählt, gu biefem Berfahren liegt givcifellod ein Übel ftonb infofern, aid ber eingelne revibierenbe

*) SBctgl. tiuriicß. deft 6. 3ft.

-bl —

Epothefer gu feiten gut* 9tuSübung ber ©ötigfeit fommt, um fiel) bie wünfdjenSWerte Erfahrung angueignen.

Unter Hinweis barauf fjot ber 93erein ober«

fdjlefifdjer ©rogiften bie HonbelSfammer erfitdjt, bnljin gu Wirten, baß feitenS ber königlichen Regierung ein ober einige 91 p o t h c = fer als ftönbige ÜDtitrebiforen für bie Söcaufftdjtigung ber ©rogenfjanblungen er«

nannt Werben.

über bie 9tngetegenljeit hot bie HonbelS«

fammer in ihrer Sptcnarfipung Dom 23. SJiai b. %.*) DerijanbcU unb ift babci gu bent 93efd)Iuß gelangt, baß ber Śtntrag ber ©rogiften gu befitr«

Worten fei. SJiaßgebenb für biefc Stellungnahme waren folgcnbc Grünbe: ©ie Sßcftintmungen ber kaif erlichen 93erorbnung haben eine fo fdjwierige Raffung, baß — Wie bie Dielen Wiberfprcd)en«

ben Urteile über benfelben Gcgenftanb feitenS ber Gerichte ernennen taffen — üfre 9TnWenbuug fdfon an fiel) in Dielen Ratten gWeifelljnft ift.

Eußerbem finben burd) bie fortfdjreitenbe Gut«

wicfclung ber chemifdfen unb tedjuifdjen SBiffen«

fdjaften in Hcrftdlitng unb 93erwenbung ber Sßaren fortwäfjrcnb 93eränberungen begun Gr«

Weiterungen ftait. So gibt eS ßeute eine gange 9lngatjt Zubereitungen, bie als Heilmittel 93er«

wenbung finben unb in biefern $alle bem freien 93erfet)r entgegen finb, bie gleidfgeitig aber and) ted)hifd)en Zweifeit bienen unb in fo'läjcm fvalle beut freien 93crfcßr übertaffen finb. 9TuS biefen Gritnben ift cS wünfdfenSWert, baß ftönbige dieüiforen im gangen Śegirf ernannt werben, bannt einmal burd) bie häufigeren Eebifionen bie betr. Iperfonen Gelegenheit hoben, fid) bie crforberlidje SndjfenntniS unb (Erfahrung an«

gueignen unb gum nnberen bamit auf biefe 3Beife gtcidjgeitig einheitliche Gcfid)tSpunftc für größere Gebiete bei ber Gntfd)cibung ber Streit«

fragen bcobndjtct werben.

Giter Hod)Wohtgcborcn unterbreiten wir er«

gebenft bie 9tngelegenheit gur geneigten Prüfung, mit ber 93itte, um 93eriidfftd)tigung ber borge«

trogenen 9S3iinfdje.

SGSir geftatten unS nod) habet gu bemerfen, baß ber Śerein obcrfdjlefifdjcr ©rogiften einen Weiteren 9Tntrag bnhiitgchenb gcftdlt f)ot, baß in Zufunft gu Diebiforcn ber ©rogenhanbtungen nur mehr foldje approbierte 9Tpothefcr ernannt Werben, bie feine Epotljefen befißen. GS würben b ein nach für bie Grncnnung gu Üfepiforen neben früheren 9fpothefenbefiperń, bie fid) gur 9htf)c gefeßt hoben, unb jungen unfefbftnnbigen 5f3er=

foncit in erftcr Sinic foM)c approbierte 9tpotf)C=

fer übrig bleiben, bie fid) bem ©rogiftenftonbe geWibmet hoben, ©crcn Zof)I ift befannter«

maßen nicht gering, unb aus bem Schreiben beS

*) yergt. Uotl. §cft ©. 35.

©rogiftcnberbanbeS gept offenbar perbor, baß er gerabc bie Grnennttng fotdjer $J3erfonett gu Eebiforett Wünfdjt. ©er Entrag auf EuSfdjtuß ber Epotpefenbcfiper Don ber Grneitnung gu E'ebiforen Wirb bamit begrünbet, baß btefcn als beteiligten konfurrenten bie Unpatieilidjfeit fehle.

©ie HonbelSfammer hat biefc weitere gorbe«

rung ber ©rogiften jeboct) aus berfcpiebenen Gritnben, tnSbefonbere int Hinbticf auf baS gWeifelloS borpanbene Zittere ff e beS Epotpefer«

geWerheS an einer richtigen ©urdppnmg ber kaif etlichen SSerorbnitng betr. 93 er f ehr mit Ergneimitteln, als gu Weitgepenb erachtet unb bie llntcrftüßung beS EntrageS abgclepnt. Sie heilt eS freilich für empfehlenswert, baß im Zn«

tcreffe eines EuSglei# ber entgegengefeßten Zntereffen ber Epotpefenbcfiper unb ©rogen«

pänbler, bort Wo eS angängig ift, foldje appro«

bierte Epotpefer gu Eebiforen ernannt werben, bie nicht mehr baS Epotpefer« ober ©rogiften«

gewerbe betreiben."

Gin Sefcpeib ift hierauf ttoep nicht cinge«

gongen.

11. $ritrngspflidjt jur §anbrorrhskdmmer.

©er SB er ein £> b e r f d) t e f i f d) c r 6 c() u pWarenpönble r in GteiWiß rid)=

tote am 16. Wat 1906 an bie HatibelSfautmer, mit ber Bitte um EuSfunft, fotgenbeS Schreiben:

„Giuigc Witgtieber unfereS SBeretnS— kauf«

leute mit eingetragenen ginnen — finb bom picfigenW'agiftrat guHonbWerfSfammerbeiträgen perangegogen worben, Weit biefe Reparaturen annehmen, foldfe burd) ZnnungSmeifter per«

fteüen taffen, aber baS bagrt nötige Seber, feboep feine gournituren liefern, ©iefelben füllen an«

gcblidj amp Scpupwarcn ttaep Waß fjerfteHen, inbem fic fctbft Waß nepmett unb burd) ipre als Gefeiten nngufcpeitbcn ZnnungSmeifter fertigen taffen. ScßtereS berußt auf einem Zrrtum, bie Waßpaarc Werben altcrbingS nad) Waßangabc, aber in ber gabrif beftcllt unb Wie anbere Säger«

Ware geliefert, ©ie girma, um Welcpe eS fid) in biefer grage panbelt, gaptt HanbelSfammerbci«

träge, cbenfo Werben Wopt bie ZnnungSmeifter für ipre kotnmer Beiträge gapten. GS Würbe pier eine ©oppetbefteuerüng oortiegen.

Euf bie ergangene BefcpWerbe pat ber Herr RcgieruugSpräfibent bie mtgegogenen Werfmale atS bie fetbftänbigc EttSübung eines HmtbwerfS bargefteltt.

Zm 93ege ber guföffigen Rechtsmittel finb wir gegen biefen Befcpeib weitergegangen unb bebtirfen Wir piergu baS Gutachten ber bereprt.

kainmer barüber."

®ie $ a n b e I g t a in in c r erteilte mit 16. Suni folgenbe Eugkunft:

„£>ic ^fließt gur Zahlung Don ,<panbwertg=

fammcrbeitragen Wirb in er ft er ßinie bunt)

§ 1031 ber ©cwc'rbeorbuung geregelt. ®cm=

nad) finb bie' ©emeinben berechtigt, bie auf fie cntfallenben Enteile gut 2>etfung ber ,<panbwerkg=

fmnnierfoften nad) einem von ber höheren SSer=

waltunggbcl)orbc gu beftimmenben Vertciluugg=

maßftabe auf bie einzelnen $ a n b = Wcrf&bc triebe umgutegen.

gur ben vorliegenben gad ift alfo gu cnt=

fdjeiben, ob fid) ber ^Betrieb beg betr. ©d)ith=

Warenhänblerö atö ßanbwcrkgbctrieb anfpredjen läßt, begw. ob ber (Sd)ul)WarenIjänblei' $anb=

WerkggcWerbctreibcnber ift. ©ewerbetreibenber b. !)• ‘ felbftänbiger ©eWerbetreibenber ift, Wer eine gewerbliche Tätigkeit auf eigene Rechnung unb unter eigener Verantwortlichkeit nitgiiöt ober burd) anbere auSiiben läßt. (Gutfd). beg 3teidjg=

geridjtg Vom 4. III. 81, 27. IX. 83; Gntfcl).

beg ,%ammergcrid)tg vom 12. II. 92). llnfeveg Grachteng ift bieg im Vorliegenben gall, voraug=

gefeßt, baß bie ung gemachten Eingaben in allen, teilen gutreffenb unb uoUftänbig finb, gu ver=

neinen. Gg hmtbclt fiel) barum, baß ber (Sdjulj*

warenhänbler, ber Weber felbft (SdjußWaren hen ftellt, noch Eugbefferungen an fold)cn Vornimmt, noch fvlclje Erbei ten burd) feine EngefteHten Verrichten läßt, (Schul)Waren gur Eugbefferung annimmt unb bie Eugbefferung in anberweiten felbftänbigen^anbwerfgbetrieben augfüf)reit läßt, wobei er bag lieber liefert; ferner hmibelt cg fuß barum, baß ber <Sd)ul)Warenbänbler für neu augufertigenbe (Schüße 9Üaß nimmt, um biefc bann in einer Fabrik hfflteHen gu taffen. ®ie begetd)ttcie Tätigkeit beg <Sd)uI)WarenhänbIcrg ift ein rein kaufmäniüftfjeg 93cmiittclungggcfd)äft begw. Verkaufggcfchäft. Giite hunbwerfgniäßigc

Tätigkeit wirb weber Von bein .föänbler noch feinen EngefteDten auggeitbt. Qwar werben bie Reparaturen für ihn niiggcführt, ober er be=

gaplt nicht bie Tätigkeit, fonbern bag fertige SZBcrk ber hanbWeiSmäßigen Stätigkeit.

Unter feiner Verantwortung unb auf feine Eed>

nung gcl)t nicht bie gewerbliche Stätigkeit Vor fiel), feine Verantwortlichkeit gegenüber Sem MunSeit erftreckt fiel) nur auf bag Rcfultat ber Stätigkeit, bie fertiggefteüte' Eugbefferung. ©er Vctrieb beg ipanbwertg gcfchicpt vielmehr nur auf Rechnung unb unter Verantwortlichkeit beg Sd)uhmad)eruicifterg. ©er Apaitbwerfer ftept gum Sd)ut)Warenf)ättbler in einem 9Berk= begw.

3BerklicfcrunggVcrtrag, nicht im ©ienftvertrag.

Eng allebem muß fcftgeftcltt werben, baß ber betr. Schuhworenhänbier kein .fianbwcrtg»

gewerbe betreibt, ba er unter eigener Verant=

Wortung unb auf eigene Rechnung ein hnnb=

werkgm'äßigeg ©eWerbe Weber betreibt noch burd) onScre betreiben läßt.

SBeiter ergibt fiel) aber nod) klarer bie Vci=

tiaggfreißeit von ,'panbwerkgkammerbeiträgen aui bem Sßortlaut beg oben erwähnten § 1031.

Sic Veiträgc follcn vom .sp anbwerkg- betriebe entrichtet Werben, gi'tr bie in einem Vctricbe vorkommenben Erbettelt kann baßer ber ,'panbwerkgkammerbeitrag nur einmal ge=.

forbert Werben. Sm vorlicgenbcu gälte würbe, wenn ber SdjuhWarenhänbler .$panbwerfg=

fammerbeiträge gaplcn foüte, für e i n e h<inb=

WerkggeWcrbliche Erbcit ber Veitrag hoppelt, einmal vom Schuhmacher, bag onbere Rial vom Scl)uhwnrent)äub(er erhoben werben. ®ag ift felbftVerftänblich nicht ftattßaft. @g kann baßer nicht nod) für benfelben Vctrieb ber Schul)5 warcuf)änbtcr gu Veitrügen herangegogen werben."

IV. Pitkiliingni mis ber Intiiilirit brs $nitfd)tn fmtbelstnp,