getlftoff» unb Rapicrinbuftrie - P»tent»2ftufter«3cid2enfd?ui$

P»tent»2ftufter«3cid2enfd?ui$

F. getlftoff» unb Rapicrinbuftrie

Ser flotte (Geschäftsgang in ber gcllftoff» unb Rapicrinbuftrie hielt auch in bem neuen gahr untieränbert an. gn ben greifen für fertige Sßare waren jebod) wieberum nur gang geringe Eufbcfjcrungen möglich, bie in feinem Rerljält»

niß gu ben infolge ber Knappheit ftetig an»

giejhenben ^olgpreifen unb ben fortwä'fjrenb fteigenben Löhnen ftanben. (Ein abfchliefjenbeß Urteil barüber, welche (Einwirfungen bie neuen gollfäfje für bie geilftoff» unb Rapierinbuftric haben Werben, lägt fiel) bei ber furgen geit feit bem gnfrofttreteu ber $anbelßberträge nod) nid)t abgeben.

G. Lcbcriitbuftric.

(Gleiches ift im wcfeittlidjen von ber Leber»

inbuftrie gu berichten. Sie (Gefdjäftßlage war günftig. 3M)renb jebod) bie greife für jpäute unb gelle nach einer flehten EöfdjWädjung im gattuar bom gebruar ab weiter um 4—5 % ftiegen, tonnten bicLeberpreife nicht entfpred)enb folgen. (Eine (EinWirfttng ber neuen ßanbelß»

Verträge machte fiel) nicht bemerfbnr.

II. Sabafiitbuftrie.

gn ber Sabaf» unb gigarreninbuftrie haben fid) bie Rerhältniffe nicht geänbert. Sie neuen .ßaubelßuerträgc übten bisher auf bie gabrifo»

tion feinen (Sinflttjg auß, bagegen Wirfte bie Un»

gewiffheit über bie (Steuervorlagen feijr ftörenb.

J. Raubet,

1) Sie günftige (Gefdjäftßlage int .§olg=

hanbet blieb aud) int neuen gal)re befteljen.

Sic fteigenben greife hielten wie im vorigen Quartal fowoljt für (Grubenhölzer, bie infolge geringer (Einfehläge unb mongeluber gufuhren recht fnapp Waren, als aud) für bie ©dpteibe»

runbhÖIger unb Schnittmaterial weiter an. Saß nod) Porhanbene (Sdjneebrudjholg würbe wegen feiner geringen Qualität unb Weil ber (Sinfdjnitt ttnlohncnb War, größtenteils nach Roten unb überfeeifch abgeftofjen. Sie SBivfmtg ber neuen .ßanbelßbcrträge auf beit .^olgljaubel läßt fid) bei ber furgen (Geltungßbauer nod) nicht beurteilen.

2) ©et Mtcinljnnbel in ŚMonialwaten loot luic in ben fonftigen Sal)ten in bent Quartal naci) 2Beil)nad)ten nict)t feijr lebhaft. Sn ben greifen für bie .'pauptartifel finb wcfcntlidje SSemnberungcn itidjt cingctrcten; nut ©djmalft mußte in bet lenten Sett etiua 8 Jl für ben Rentner teurer begaI)Tt luerben. ®ic neuen ,§anbel$Wermige Ijabcii für ben SMtmia.lwaren=

Ijanbel nur Wenig Anbetungen gebracht; eine Śirtung betreiben würbe in bet furzen Seit nod) nidjt berffnirt.

2, $eförbmui(| unit JIufHadjett putfrijvit ftattmuiß uitb gosnuroite.

®ie $andel&fa m m m e r richtete am 14. 9)iai 1906 an die Sü|. Q)L>et=^oflbiveftion Oppeln folgendes ©djreiben:

„Slug .W'nttowiljcv Greifen wirb bei un8 bar*

über Mage geführt, baß in beit Sägen: 10"r’ ltl)r bartu. und 9°“bißt abends ab.U'nttowiß nacp©oS=

nornice fein Sßoftbegleitbeamter mitfäßrt, (andern lebigließ „33cutclpoft" befördert wirb. 9tament=

lief), baß in beut SBormittagSgug, im Skgenfatj 31t früher, fein Segleitbeamter inept mitfäßrt, wirb ban der Siufmanńfepaft afö ein den gc=

fcßäftlicpcn SSerfeßr mit der (^rengfunbfeßafi cr=

feßlaerenber Übelftanb empfunden.

(Sine weitere Sage begießt fiep darauf, baß in den genannten Sägen bad) ein iß oft Wagen mit Sfrieffaften eingeftedt fei; boburd) Werde dag ißubtifum, dag mit den SSerßältniffen nidjt ge

nau bertraut fei, bcrleitet, Briefe in den ÜBageit cingn werfen, die bann lange unabgefertigt liegen bleiben und nidjt feiten gang berieten gingen,

©a ipoftfneßen, die bireft in die Säge geftetft Werden, in der Siegel gerade befandet# eilig und driitglid) find, ja entfteßen infolge bet bergöget»

ten aber unterbleibenden 3iid)tabfertigung oft große Unguträglidjfeiten und Üiacpteite für die Abfender.

SBir bitten die Siiferlicßc Oberpaftbircftian ergebenft, die ttuS borgetragenen Skfcpwerbeu einer geneigten ißrüfung gtt untergießen, ©ein an gloeitcr ©teile erwäßnten llbctftanbc dürfte u. (S. feßr leidßt babitrcß abgeßolfeu werden fönitcu, daß in allen fallen, in denen fiel) an in den Sägen mitgefüßrten SBagen Slricffäfteu be=

finden, oßitc baß ein SBeglcitbcamtcr im S»ge mitfäßrt, an biefen S3rieffäften Settel o. ä. mit bet Auffeprift „(9ef eßloffen" ongebrneßt Werden."

®ie St a i f. O b e r»po ft d i r e $ t i o n Oppeln erteilte ber .ftanbelsfa muter om 1. Sunt

1906 folgenden Befcßeid:

„Sur Sßoftbeförberung gtoijcßen ÄattoWiß und ©oSuomice werden die um 6r'2, 108C, l4"

und 9° llßr Don .UYittowiß abgeßenden Säge bc=

mißt. Sn dem .1. und 3. der borbegeicßnetenSäge üerfeßren Baßnpoften, die außer Briefen aucß ißafete und Sertfenbungen befördern; bei den um 1035und9"llßr abgeßenden Sägen findet nur Beförderung gefcßloffener Briefbeutel durcßi Bcr=

mittelung de# EifenbaßngugperfonatS ftatt.

Briefe, die mit einem biefer Säge befördert Werden [ollen, muffen bis 1010 B. und 84"llßr9f.

bei dem iß oft amt in tiattowiß eingeliefert fein; fie dürfen nießt in den BaßnßofSbrieffaften ober in den iß oftwagen gelegt werden, der Wäßrend des Aufenthalts auf ntffifcßem (Gebiete auf Beranlaffung der ruffifcßcu SoKbeßördc nießt berfcploffeit werden darf.

©ent um 10“ ltßr Don MattoWiß abgeßenden Suge War fritßer ein ißoftbegleiter beigegeben;

er ift jeboeß int Saßre 1904 gurtufgegogen Worden, da die iß oft faft ftets nur attS gefcßlof*

feiten Briefbeuteln beftand, die, Wie eS ander

wärts Dielfacß gefeßießt, Dom Eifenbaßngug- perfonal nebenbei beforgt werden tonnten.

Übrigens ift der ißoftDerfeßr gWifcßen Sittoloiß und SoSnoWice feßr gering, da die Wreng- beWoßner bei den günftigen EifcttbaßiiDerbin- düngen und der geringen Entfernung beider Orte iß re Wefcßäftc ineiftenS perfönlicß ab- Witfeln.

Bei den Sägen, die gut ißoftbeförderung nießt benußt oder mit denen nur Briefbeutel dureß das Eifenbaßngugperfonal befördert Werden, foil der Briefeinwurf am iß oft Wagen ftetS gefcßloffeit fein. OaS ißerfonal ift erneut auf diefe Borfcprift ßingewiefen worden.

Ilm gu Derßinderu, daß mit den örtlicßcit Berßältniffen nießt befannte Berfoneit Briefe in den ißoftwogen legen, Wenn ein Begleiter fteß in demfetben nießt befindet, fallen die Berfeßluß- flappeit der Briefeinwürfe an dem Sagen in augenfälliger Seife mit der Auffeßrift „We- feßloffen" berfeßen Werden."

3. Ifrrlieffeniitg brr gdjnellßtgsucvbtnbungen jniifrßcit bem ubnjrijlefifdjc» fnbufinebejirlt

**und gvcslan lirjui. grrlitt. *)**

Oie Rändelst a m in c r 3 tt B r e S = l a u und die Rondels ln in, m e r f i't r den B c g. - B e 3i r t Op p e l n rich

teten am 30. April 1906 an den pr. Btinifter der öff entließen Arbeiten folgende gemein fame Eingabe:

„Bacp einer Bcrbefferuitg der Sugberbin*

dung gWifcßen BreSlntt und dem obcrfeßlefifcßcit

*) '-Bergt. Durtieg. $cft 6. 31.

— 49 — Stbuftrttoeßirf liegt befoitberß beß Somit»

tagß - ein feit langem cinfifnnbeneß brtngenbcß Sebürfniß Vor.

©itr bie Sevbinbuitg von Sreßtau nad) £)6er=

id(cfien ftefjcn bent SSevMjr fofgenbe /füge gut Verfügung:

©dfndl§ng 11 ab SreSlau 522 lltjr

(über ©r.=©trcl)lilt) Stattoloife an 82S VKjr,

©dncltjng 1 ab SreSlau 610 Üfjr,

Aanbrgin an 823, (alß ^erfonenjng 271) ab 845, Äattomit) an IO20 Uljr,

tßerfonengug 273 ab Sreßtau 840 IHjr,

Sanbr^in an 1135, ab ll45, Stattoloib an 12B,

^erfonenjug 275 ab Sreßtau ll53 Utjr, Sanbtgin an 302, ab 310, Äattoloifi an 502,

©dneUgng 3 ab Sreßtau 215 Ufjr,

Äanbr^in an 402, ab 416, .tattoioit; an 523 ,

©er ilJiorgenfdnefi^tg 11 fonunt für ben SofalVerfef)!' doifdjcn Sre'ßlau unb Obcrfd)Icficn nidt in Sctrad)t, lvcit er, für ben SerFebr von SerFiit mit Sreßlau be,do. Dberfdlcfien bered5 net, ątt friil) von Sreßlau abgebt. ($ß bleibt alfo afß einziger fyrii^ug gug 1/27:1. ©iefet ab er

gebt fdon von Sreßlau biß Äanbrgin biel lang»

famev atß anberc ©dnellgüge, lvcit er auf Vielen Rlvifdenftativuen fjätt. llberbteß lvirb er Von ,^anbi'dn auß nad bem %nbuftriegebiet nidt ntß

©dneifgug fonbern nur aIß ^erfonendtg inerter geführt. $ie Jvafjrt erfordert baffer auf bet nur 187 km langen ©treefe Sreßfam.^attütoih 4 ©tunben 10 Minuten gegen ungefähr 3 ©tb.

bei ben cigcntliden ©dgiefld'igcn. ©er Son mittagß»Scrfoncndtg mit einer ^atyrgeit bon 4n/.i ©tunben Fommt für ben SerFebr auf tiefer Vevf)ciltnißnüifdg langen ©trccFc Fa um. in Sc»

tvad)t, unb ber ffug 275, ber evft Furfl Vor beut

©ducFlgugc 3 in ©bcrfdlcfien eintrifft, fdeibet überFjaubt für ben burdgefjenben SerFebr auß.

©er nädyftc ©dnelldtg gebt fobann erft 21/4II br außSvcßFait ab. ©emScvFebrftcbtfomit im Saufe beß akovgenß unb beß Sonnittagß biß 2\/4 tlljr nur ein einziger 3«g dtr Setfügung, ber nur dim: ©eit atß ©dnelTdtg geführt lvirb unb eine Viel di hinge fWrgctt bat. ©aff biefc Serbin»

bit na cn ben äufferft lebhaften Schiebungen glvifden ber SuiVindalntiubtftabt Sreßlau mit einer ScVöIFcruna Von 475 000 @inlvof)ucru unb bem vberfdfefifden 3nbuftriebedrF mit einer bofdett fo groffen ScVüffentngßdffcr bei iveitern nidt genügen, beborf Fcincß iveiteren Sadioeifcß; ift bodj Sreßlau für Viele ber ober»

fdFcfifdcit %nbuftrieerheugniffe ber .ßaufüban»

bcFßidab, unb be,deben bod bie Blvifdcnbanb Ittngß« unb ©ctaiFfirmen DbevfdFeficnß ihren Seborf ,dtm großen ©eil Von ben Olroffbanb»

Fuitgcn ber SroVhuiaFbnubtftabt.

(Sß beftebt hunädft ein tringenbeß Sebitrf»

niß, baff ber Siorgcudtg 1/271 alß regefred)tcr

©dnelThttg biß in ben ^nbuftricbedrF iv etter»

geführt unb in feiner ftfabrtbauer auf bie normale ff eit non ungefähr 3 ©tunben verfürgt lvirb, bamit bie Seifenben if)re ©efdjäfte, toenn mög»

tief), noch beß Sormittagß in 0herfcl)tefien er»

lebigcit unb nötigenfaltß fd)on gu Wittag guri'uf»

fahren fönnen. (Sin cnifprecljcnber Sin trag ift Von ber .ipanbelßfammer gu Sreßlau ncuetbingß an bie königliche ©ifenhabnbireftion gu kaito»

lvilg gerichtet, Von biefer febocl) mit ber Segritn»

bung ahgclehnt ivorbcn, „baff bem mit ber Stuf»

enthaltßhcfeitigung verhunbenen Sorteilc einer geringen Slhfürgung ber Setfegcit feljr erhebliche ioirtfchafllichc Sachteile für bie SInluobner ber

ftationen Ventrfacht Ivcrbcn fönnten, meinen je»

bod), baff ber SerFebr gioifden Sreßlau unb 0herfcf)leften lvof)f auf Sefd)Feunigung ber fyafjrt, eVentl. burcl) ©integung eineß neuen 6e=

ftcnß ben gleichen Sfnfbrud) hat. ©eß Iv eiteren lvirb cß olß eine Sotlvenbigfeit empfunben, bafg im: Saufe beß Sonnittagß ein neuer ©dfucllgug eingelegt lvirb. Sind) biefer Slntrag ift Von ber ßonbclßfommcr gu Sreßlau an bie königliche

©ifcithahnbircftion gu kattolvit) gerichtet, Von biefer febocl) mit ber Wotivicntng ahgefchnt ivorbcn, baff gunächft anbere bringenbere Ser»

fchvßhebürfniffc crlebigt ivcrbcn mufften, Ivcnu auch bie ^Berechtigung beß geftcllten Sßunfcbeß nicht in SThrcbe gefteht Ivorbcn ift. SSir finb ba=

gegen in tihcreinftimmimg mit bem Scgirfß»

ftimmig angenommen hot, ber STnfidjt, baff biefc Serfehrßverheffenmg gu ben bringenbften Sc«

friebigung erl)eifcf>t.

Sicht heffer finb bie SerlehrßVerhältniffe in umgefehrter Sichtung. Stud) für bie ©afirt von bem ffnbuftriegchiet nad) Sreßlau ftel)t beß SJtorgcnß fein eigentlicher ©djncHgug gur Ser»

ftigung, beim ber Worgcngug (ah kattoivip an kanbrgiu 8 20) fährt hiß kanbrgin atß Ser»

äug Ivcitcr geführt, (an Sreßtau 10M), erfor»

?ua, unb ber nächfte geht erft um 1211 hr Si it tagß auß kattoloih ah. ©ic Serhinbung lvirb aher in biefer Sidjtima atß uurfo imgittängficher cmpfitn»

gug nicht Vorhanbcit ift, mithin auf ber fbalfri nad) Serfin ein STufcnthoft Von mehr alß einer

©tunbe in Sreßlau eintritt. ©ntfprcdfcnb ben erfvrbcrlichen Scrheffenmaen auf ber ©treefe Von Sreßlau nach DberfdfFeften erfd>eint eß alß

nottoenbig, bnf; an ben SKorgenfdjneüßug ßtoi=

fcljen Mnnbrßiu unb SreStau bereits bon bent Snbuftriegebiet aus ein Scf)nellßuganfcl)luf3 gc=

fcfjaffen unb ein neuer SSormittag^fdjneEgvtß ein»

Ew. EjcelTcuß erlauben Wir uns efjrerbietigft bie Sitte ßtt unterbreiten, bie erforberlidfe Ser»

befferung ber SormittagSfcljnellßugSberbinbung ßWifcljert SreStau unb bem oberfcC)lefifd>en %n»

bufiriebeßirf balbigft fjerbeißufiifiten unb ßu bicfcmi 3dwef für bie Einlegung bon Schnell»

ßiigen ßloifctjeu .ftmtbtßin unb Öberfdflcfien int 9lnfcf)litfs an bie SforgenfcljitcITßtige ßWifdjett SreSlau unb .ffanbrßin, unb für bie Einlegung neuerSormittagSfcbnellßiige Ifoclfgeneigteft Sorge tragen ßit Wolfen."

4. ^on ber fjnttbelslmmmrr in (§tfcn(ml)n=

W dokumencie Mitteilungen der Handelskammer für den Regierungsbezirk Oppeln, 1906, Jg. 12, Nr. 1 (Stron 49-52)