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Die Forfchungereifen öee öcutfchcn Zoologen Gerd Heinrich

®icf)t Oer bei- pommerellifcpen 51‘reiS»

fiabt 3empetburg liegt eine Heine CEifett- bapnpatteftclle, auf ber bev gaprgaft »er­

schließ einen uniformierten 23apnbeatnten SU erbtiefen verflicht unb loo nur fetten 9?eifcnbe ein-- unb auSffeigen. ©Mitunter inbeffen fallen bie fetfenen (Säfte befon- ber3 auf, unb ber bureßreifenbe gaßrgaft, ber aus feinem Stbteitfenffer btieft, fragt fiel), beüor neue Siubrüefe ipn oon feinen

©ebanfen abtenten, wie fict> mopt jener ftetig läcpetnbe, bebrillte Heine 3 apaner hierher in biefe Sinfam feif o e rirrt paßen möge ober ber längere glngelfacpfe, ber fidf>

meber in beutfeper noch in polnifcper Sprache m it bem 3ugfeßaffner »erftänbi- gen tonnte, ober luaS bie beiben lebhaft geftitutierenben ^ra n jo fe n pier fuepten.

QBenu auSnapmStoeife ein „eingebore­

ner" pinauffeigt, loirb ber ©rftaunte vie l­

leicht au pören betommen, baß ba in ber 9iiipe ein beuffeper ©utSbefißer toopne, ber nicht blofj ben ©prgeia pabe, fiep ben ererbten 23efiß 51t erpalten, fonbern auep ben Spieen, oon 3 e it au S eit beS länge­

ren gerabe bort umperaureifen, loo bie iß e tt am 10 eit eff en entfernt fei. © o rt fange er 53ögel, Sufetten unb anbereS

©ieraeug, m it befouberer §artnäcfigfeit aber ein gana fettfameS ©eflügel, nämlicp Scplupfmefpen, bie er Scßneumoniben neune. ©iefer ©kann fepreibe auep 23ücper, fpannenbe, unterpattfame 23ücper über feine Reifen, boep cbenfo anbere, toiffen- fcpaftlicpe, unb bie tönne fein SOienfcp lefen außer folcpeu ba, mie fie eben aitS bem 3 uge geftiegen nmreu unb im b e g riffe ffanben, fiep im ©Sagen abfapren au taffen.

© er feltfame ©kann, au bem folcpe niept tninber feltfameu £eute fommen, ift ber 3ootoge © e r b § e i u r i cp. © r ift peute 42 3apre alt. ©aS © ut, baS feiner F a ­ m ilie feit ©enerationen gepbrf, pat ben anpeimelnben ©tarnen 23orön>fi, obmopt

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eS bort in beit ©Kälbern nicht ntepr unb niept toeuiger öeibetbeeren gibt als in anberen ©Kälbern auep. S e r ©3orfapre, ber fiep pier §auS unb § o f erbaut patte, gepörte aur Fam ilie ber einem alten pro- teffantifepen 'po jener 23ürgergefcpteept aus fepottifeßer unb beutfeper ©Burael entffam*

tnenben sergufon-Sepper, ber berüpmten

©Karfcßauer 33anficrs ber Saepfetifönige unb StaniSJatv StuguffS, bie man bie

„23anfperren beS ©torbenS" nannte, ©r patte fiep ben fepönften p la ß auf feinem 23efip erioäplf. © in reichlich berhrilberter 'p a ri oerpüllt jebe ft’unbe oon einer menfeptiepen ©Kopnffätte ben 23licfen beS StnfömmtingS, ber auf »erbrießlicßer Sanbftraße bem Siete entgegenfäprt, unb

■ eigentlich erft, loenu ber ©Sagen oor bem Saufe pätf, merft er, baß er angelangt ift.

©toeßmats 23äume unb ein fepöner Äafta*

nienioeg trennen oon ber anberen Seite baS SauS 00m ©SirtfcßaftSßof. „©Bie fcpön!" fagt ber Stäbter, — „©Kie un- praftifcp!" ber fianbtoirt.

©er ©nbmoräneneparafter ber £aub- fepaft, bie niept allamoeit oon ber ©uepeter Seibe unb ber Shiffubifcpcu Septoeia ent­

fernt ift, e rftä rt ipre ©teige. Stber fie pat pier uoep etloaS befoubereS: 3n ber ©e- marfung oon 23orölofi gibt eS, oon ber großen Scpneefcpmelae am StuSgang ber

©iSaeit berfcß tagen, Pflanaen, bie fiep fünft nur in ffanbinaoifepeu Soepmooreu finben unb loopl nirgenbloo fonft in nufe­

rer fontinentaten 3 one. ©runb genug, um in einem aufgefeptoffenen 5?nabenperaen

©ntbeeferfreitbe unb jjorfcßereprgeia früp- aeitig au loecfeit. So jebenfallS erging es

©erb Seinriep, ber feßon als ©pmnafiaft unter ©kitfcßülern unb Seprern als ein geteprfer 23otanifer unb 3ootoge galt.

Hub alles, loaS er fiep toeiterpin an QBiffeu unb ©eteprfamfeit errungen, ift aus eigenem ©rieb unb eigenem ©rang

nad) SrfenntniS erworben, Ejeinricp ift fein Slfabemifer, Weber nad) feinem B it»

bungSgaitg nod) etwa nad) einer Sinfeitig»

feit ber 3ntereffen, bie aitS bem Pßefen ber afabemifdpen gacpbilbung teicpt zu er»

fiären wäre. Slber er ift benttod) peute ein in ber wiffenfcpafttidjen Sßelt berühmter gadpgeteprter. (Er ift, wie eS einer ber erften beutfepen 3 oologen einmal aus»

briidte, zugteicp ©eleprter unb Trapper, Scpriftfteller unb £anbw irt bon Beruf.

S er grembe, ber aus einer geräufcp»

notier ©egenwart pierperfommt, mag ben Sßorteu ober bem Sinne nad) wie Speo»

bor S torm bom Speibeborf fagen:

iSein £ärm ber aufgeregten Seit S rang nod) in biefe (Einfamfeit.

Biellcicpt mad)t picr nur ber gernfpreeper

£ärm, boep fetten, öfter fepott baS Bellen ber §unbe, bie ipre StuffiddSpflicpten fepr ernft nepmen. 3« biefer (Einfamfeit firtb bie 'plane 31t ben immer füpneren Unter»

nepmen entftanben, burep bie £)einrid)S 9iame wiffenfepafttiepen SSIang erpiett.

3 e weiter bie 'plane gefpannt würben, um fo lebpafter fepüttetten alle bie köpfe, benen fiep bie ornitpologifcpe Begeiferung niept m itteiten wollte unb bie fiep bon ber Seiberifcpaft fü r Scptupfwefpen niept pin»

reiften taffen fonnten. Sie fepüttetten um fo mepr bie Stopfe, als Ejeinrid) auS ben gorfcpungSreifen eine Slrt Familien»

unternepmen utaepeu wollte. Seine 5 rau Sinnetiefe imb bon 1929 ab aud) ipre Scpwefter fiiefetotte 2D2acpatfd)ed aus bem nape gelegenen Bromberg fotiten fiep Begleiterinnen unb wiffenfcpaftlicpe 992it»

arbeitcrinnen m it bem k a p ita l iprer Str» bie groften Srfotge ber gorfefturtgSreifen überpaupt mögtiep gemadpt. 3o einer einzigartigen ©emeinfepaft paben fiep 13 3apre pinburep QBiffenfdpaftSbrang unb 3 ielbewufttfein, kamerabfepaft unb 9)2ut im tapferen Srtragen aud) ber arg»

ften ©efapren unb förpertiepen £eiben bei biefen brei 9Penfcpen bewäprt. S in Seut»

feper in 'Polen pat niept fo biet ©ctb, um Zit einer Sppebition eine lupuriöfe kara»

waue auSzurüften, bie fid) gewöpnticp 2poienS erpob baS Setbftgefüpt. 1925 folgte bie erfte gröftere Steife naep bem rumänifepen Sppebition unb bie grünb»

iiepe unb fadpgeredpte Bericpterftattung barüber bie in einer beutfepen ornitpoto»

gifepen Seitfcprift oeröffenttiept würbe, tenften zum erften 202ale bie Slufmerffam»

feit eines größeren Greifes oon gaepge»

dep bie atemerregenben ©efapren unb abenteuerlicpe» Sßetibungen befeprieben.

z B bie 92ettung beS tnalariafranfen cforfcperS auS bem unwegfamen Öoepge»

birge burd) ein 3 uuferSflugzeug, baS feine g ra u oon ber beutfepen ©efanbt»

tepaft in Seperan perbeigefabelt patte, kber aud) reiepe wiffenfcpaftlicpe Srfotge braepte bie Sppebition in biefen unerfun»

beten ©ebieten. 1929 würbe eme 92etfe burd) 3 u g 0 f t a w i e n unternommen.

SaS B e rlin e r 3ootogifcpe 9)2ufeum, inSbefonbere fein kuftoS, 'profeffor S r.

S t r e f c m a n n , ein gacpgeleprter oon pßcltruf, patte inzwifepeu auf Öetnncp bte 2lufmerffamfeit amerifanifeper kreife ge»

teuft bie fid) um baS Slmerican 9J2ufeum of 92aturat ö ifto rp in 92ew 2)orf, baS reicPfte ber SÖelt, gruppierten. Stu bc»

rüpmteS englifcpeS 932ufeum, baS einen T e il ber perfifepen Beute angefauft patte, Abrieb einen faft überfepwängtiepen B rie f, voll beS £obeS über bie ©üte ber 'präpa»

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vatc, bie baS QBerf ber ^rauentjänbc 'baren, unb bat um bic 93orpanb fü r alte fpäteren Gjpebitionen. So mar geinricpS 9iame in ber miffenfchaftlicpen SBelt be­

reite ju einem 23egriff gemorben.

9 K it ben 9iem Dörfern mürben Q3er»

panblungen aufgenommen. 1930 tonnte 511 b r itt bie 91eife uaep ber großen nieber- länbifcp»inbifcpen 3 n f e t © e l e b e S an»

getreten merben. Sie bauerte jmei 3apre.

®eti Slmerifanern fehlte in ihren Samm- tungen, auf bereu faft lücfenlofe Q3oltftcin=

bigfeit fie ffols maren, eine 9lalle, ein Saufoogel, ber nur einmal überhaupt bor 40 3al;ren erbeutet unb feitbem berfcpollen mar. SieS fepeue S ier follte Seinriep itacp M ögticpfeit nebenbei mitbringen — ein faft unerfüllbarer Sßunfcp! ©ansamGnbe ber gerabeju fentationell erfolgreichen, aber auch unfagbar entbeprungSbollen unb opferreichen Unternehmung fanb er eS m irtlid). 3n feinem 23ucp „S e r Q3oget Schnarch" (bei Sietriep Reimer) hat Heinrich bie fchmierige ©elebeS»©ppebition m it meifterpafter SarfteHungSfunft be»

fchrieben. S ie SSiffenfcpaftler aber ftellten feft, buff burd) SeinricpS (JorfepungSer»

gebniffe ber OSiffenfcpaff, nicht nur ber joologifcpen, oöllig neue ©rfenntniffe ber»

m itte lt morben feien unb baff bie 3 nfel Gelebeö jept fü r grünblicher erforfcht gelten tonne als bas übrige Snfulinbien, bas man hoch i ’c'ftenS ju fennen geglaubt habe. cDiit feiner feffetnben natürlichen S rjäplerfunft errang Heinrich auch bor einer breiteren Öffenflicpfeit bitreh Sicpt»

bilberborfriige über Werften unb über ©e»

lebeS 23eifall: in 23romberg bor ber Scut»

fchen ©efellfcpüft für Kuuff unb QBiffen»

fdjaft, in ^o fe n bor bem 9iaturmiffen»

fchaftlichen 33erein, in Sandig bor ber 92aturforfcpenben ©efellfcpüft unb bor bem Überfecflub unb ebenfo in bieten Stabten beS Seuffcpen 9leicpeS.

1933 follte Heinrich, mieberurn im 2tuf»

trage ber 2lmcrifaner, nach 9ieu»©utnea gepeu. ‘üioep fein sootogifeper Qmrfcper hatte bort rechten © rfolg gehabt, ©in be»

fonbereS glugjeug follte gebaut merben, um bie riefigen menfcpenleeren 9läume überminben ju halfen, ¿einrief) felbft, ber

ben Krieg bom 2lnfang bis juin bitteren

©nbe juerft als Sporner Silan, bann als Säugjeugfüprer in 3talien unb an ber Sßeftfront mitgemacht patte, follte es füpren. Stuf einer 3ufammeufuuft in £on»

bou mar fepon alles notmenbige mit bem amerifantfepen ©eiehrten S r. S a u f 0 r b befprochen. Snbeffeu fepeiterte biefer qptau gemiffermapen in lepter Stunbe bor bem Start.

So muffte man mieber befepeibener merben. S ie joogeograppifepe Sitrcpfor»

fepung Sübofteuropas mürbe fpftematifcp meitergefüprt. 1933 mürben bie S r a u S - biete Beiträge fü r faepmiffenfepafttiepe 3eitfcpriften berfcpicbeiter Sauber, iuSbe»

foubere SeutfcptanbS unb ‘cpotenS, gelie»

fert. 3 u feinen perborragenbften 2lrbeiten gepören eine auep in ber 21uSftattung foft»

bare Monographie über bie 3 cp n c u » m 0 n e n b e r 3 n f e l M a b a g a S f a r in franjöfifcper Sprache, bie in biefem 3apre perauSgefommen ift, unb ein 23ei»

frag über bie Scplupfmefpenfauna in einem gleichfalls franjofifepeu entomolo»

gifepen S a mm e lm e r f ü b e r 2t f r i f a.

3m 3 u li 1937 ffartete bie britte afia»

tifepe Gjpebition bes Saufes Sc’iuricp.

S ic füprte nach 23 u r m a, jenem bon ein»

gemanbertcu Sibetanern bemoputeu unb burep bie ©nglänber unter einem befon»

bereu, bon S a lfu tta unabhängigen ©ou»

berneur bermalteten ©ebiet beS inbifepen 9iaumS, baS im QBeften bon 23ritifch»Öin»

teriubien, im Offen burep baS Königreich Siam uitb baS jufammen m it Gocpiucpiua bon ben f^ranjofen beperrfcf)te ehemalige Kaiferreicp 2tnuam begrenjt mirb. ßänger alS ein 3apr bauerte bie 9teife. 3m Sep»

S T Ä D T E I M O S T E N

Hcrimnnftaöt

V on ô e r m a n n "Pb l e p é , ® a n jig

fié ift fd)on an ficb nicht leicht über eine S tabt m it reicher gcfd)ict)ttid>er V e r­

gangenheit m it einigen 3 eiten hinweg«

gteiten ju iönnen, nm ft> fiftwercr, wenn fie jugleicb bie S tätte ber 3 ugenbjeit ge«

Wefen ift. So gebt eé bem Schreiber m it ber attebrwürbigen Sjermannftabt, bem Sammeipuntt beutfcber K u ltu r in Sieben­

bürgen, ja im Süboften überhaupt. ® o joli man anfangen m it bem firjäbten.

V Jir begeben uñé ju bem auf benacftbar«

ter §öbe, bem igammersborfer Verg, ge­

legenen Kriegerfricbbof beutfcber Solba«

ten, unb lehren bon biefem geheiligten Voben aus ben 23lict nach ber fibene ju.

Vorgelagert einer bon Oft nach V5eft fiel) hin,fiebenben ©ebirgSfette breitet fi<h bie bon ben dürfen „S ic Uneinnehm­

bare", bon einem Spapft „ber ganjen fibriftenheit Schuh unb V ollm ert" ge­

nannte S tabt auS. 2lm beutfeben Slnttit) ihrer alten Sürutc ertennt man weithin, Wer fie erbaut bût. Sas V ilb erinnert in feiner K larheit unb padenben freier«

licbteit an bie V ierte eineé fiafpar Sabib cVriebrict). S e r lwhe V crgw all ju r £inten U'irb bom 9totbenturmpaft burcbfd)nitten, ber uralten fiinfaßSpforte friegerifcher V o tie r unb wieberhottem Scbauptah beut«

feijen SelbentumS. 9) ier fiubet ber 2Ut, ben fehon Hermann bon S a lja febiffbar machen wollte, feinen Vßeg nach ber V a t- fanbalbinfet ju. Sod) nur wollen uñé nicht ju feh r in bie ^erne bertieren unb bon ber S tabt felbft näheres ju erfahren fucben.

& icr würbe in ber V íitte bes 12. 3 ahr- bunberts währenb ber erften, graften beutfeben fiiuwanberung ôermannêborf gegrünbet, baé fieft aber fefton nach ftunbert 3abrcn ju r S tabt entwideln faßte. Von bem „gotbenen F re ib rie f", ben bon 2tn«

breas II. 1224 ben beutfeben 2lnfiebtern erteilten Rechten an, fpiett fie unter ben

Siebenbürger Sachfen eine fiibrenbe grolle. 3 n ihrem Sßappen jeigt fie brei Seeblätter unb jwei getreuste Schwerter.

Von ben letzteren berichtet bie ©age, bie- fes feien bie Schwerter, bie jwei Rührer bei ber Vefiftnabme in ben Voben ge«

ftoften unb auf bie bie beutfeben Siebter ben Schwur gleicher "Pflichten unb gleicher Rechte geteiftet hätten.

3n öermannftabt war ber Sit? bes

©orneé, beé Sacftfengrafen, beé Führers ber «Station unb ih r V e rm ittle r m it ber Krone. V o r feinem &aus auf bem groften 9tiug ftanben bié jum 3atwe 1918 brei Sannen, bie fleté in einem ber fäcbfifcben

«Station gebörenben VSalb gefällt würben unb bie nie oerborren burften. V3ie oft bin id) até Schüler oor ihnen finnenb flehen geblieben, wenn uñé in ber Sdjule befonbere 2tbf<hnitte nuferer ©efebäfte oorgetragen worben waren. Vom finbe be«c 17- bié jum finbe bes 18. 3 abl'bun- berté ift Sermannftabt S ift bes öfter«

reichifeften ©ouPerneuré unb als folcfter Vunbesbauptftabt gewefen.

Schreitet man beute bureb feine ©affen unb über feine Tpläfte, fo überrafd)t bie ben Stabten beé Reiches oermanbte cjßefensart. Sie ftattticbe eoangetifcbc Stabtpfarrfircbe, baé "Pfarrhaus unb bas ihnen benachbarte 9latbauS tragen noch mittelalterliche 3 üge unb im einjetnen beachtenswerte fieiftungen hoch- unb fpat- gotifeber Sfeinmeftfunft, M alerei unb firjgiefterei. 2lu<h bie Sluftenräume muten hier ftart mittelalterlich an. Unter ben Vürgerbäufern beé SauptplafteS, beé

©roften Píingeé, berrfebt jeboeb, abgefehen twn ben Neubauten, bie «Kenaiffance unb baé Varad, oon benen baé tefttere im vornehmen, einen feböuen Sjof umfcblieften- ben Vrudenthalfchen 'palaié feine K rö­

nung fanb. '21 uf biefem "ptaft jtebt and) baé

"PalaiSbeseoangelifchenbeutfchenVifihofS.

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Ö e r m a n n f t ' a b t

Ö o f e i n e é " P a t r i j i e r p a u f e é a u f bem © r a f f e n 91 i n g

ten |inb, eine Kupferftiipfaiumlung, eine TÜiünjfamtnlung, bann befonberS Sieben- bürgen itmfaffenbe Sammlungen über Strcpäotogie, 33otfSfunbe unb ©olb- fepmiebefunft. S ie Seiftung bes 2tufbaueS biefer bon einem Siebenbürger Saufen ermorbenen Sammlungen fann man erft richtig ermeffen, rnenn man bebenft, baft etma ein unb cinpalb <3aprpunbert her­

ber bau einem QEüftting auf bem Sieben- bürgiftpen gürftenffupl faft bie ganje Sin- mopnerfepaft bon §ermanufiabt ber- trieben, bie ßrbgefepoffe ihrer §äufer bon J>cn e in g e fa lle n e n „23tutpunben"

ju Ställen benuanbelt toorben mären, unb baff bie barauf folgenben 3 eiten burep duftere unb innere Kämpfe bie Sacpfen SU gröftten Opfern jmangen.

Q3on ber alten 23efeftigung ift leiber menig erpalten geblieben. S ie Sßelle, bie im hörigen 3abrbunbert im %>icp japt- reiefte alte 23aubenfmäter bem Q3erfepr opferte, pat auch bis nach Siebenbürgen pinübetgefcftlagen. 3 n ber Sjartenedgaffe fiepen noep brei QBaprtürme. 3 pre 3

iera-d)ian put nicht feiten bas Straftenbilb SermannftabtS m it bem QBeimars ber- glichen, momit man ben traulich beutfepen

©inbruef meinte. Socp fiept man tiefer, finbet man meitere 23inbegtieber. Sßeintar ift bie 23epüterin ber an unfere ©eifteS- fünften gebunbenen Überlieferungen unb fo ber 9}fittelpunft ber bon hier aus uñé gefepenften K u ltu rg ü te r; öermaunftabt gibt bom meit nad) Süboften borgefepobe- nen Q3orpoften ben QBiberpall barauf.

Saft eS fepon ju fiebjeiten bes jungen

©oetpe m it bem 9ieicp gleichen Schritt gehalten pat, belegt bas bon 23aron S a m u e l b o n 23 r u cf e n t h a t 1782 ge- fepaffene 202 u f e u m. 23rudentpal, ber ßnfel eines £efcpfircper 23auern, mar

©ouoerneur bon Siebenbürgen unb einer ber erften Ratgeber 9Jiana SperefiaS.

Seine 23ebeutung patte auch fjriebricp ber

©rofte erfannt, ber iptt in feine Sieuftc fiepen mollte. Sas fXRufeutn birg t eine 23ibliotpef bon 120 000 SBänben, eine

©etnälbegalerie, ber erften im bamaligen Ungarn, m it 1 300 ©emälben, morunter bie 9iieberlänber befonberS ffarf

bertre-Ö e r m a n n f f a b t

S o f e i n e s ‘p a t r i j i e r p a u f e S a u f bem © r o f t e n 91 i n g

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, z „ « i n „ n ai n ft e r ra a n n ff a b t.

9 í e f t c b e r a l t e n « t a t o t , t f ^ ,6c„ * „ * „ » M c « „ f e t Den o o rb e rfte n S u r m u e rtc ib ig te n btc n j c r t n n e K ä S e ijrrtu g 40 f o l d e r S ttr tn e . m b ben Icfcte n b ic S im m e r lc u t c . e ijc m a l» e' n e in g e b a u te n b e u tfd je n S w e a te r.

Daê gro ß e $ a d , im ® t i. t e r flx « n b oe&ort bem t n cute

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teil offenbaren ein ähnliches Gmpfinben, 1'ici) in ben frönen ©ticfereien ber fäd)fifcf)en Väuerinnen funbgibt. Siefe tei3ten 3eugen einer triegcrifctjen V e r­

g a n g e n s t halten beute bie Ghrenwacbe neben bem in eine Vaftei eingebauten, nicht iuenig bebrängfen beutfcben Sweater.

2ttë fo r 3 ab re n ber rührige ©efangoer«

ein „§erittania", ber jebeS 3af)r eine beutfcbe Oper aufguftihren pflegt, ben VSaffenfcbmieb bon £orbing gab, mailten bie Sagbaren — ob ecpte ober unechte iienb, bas beutfcbe 9laturwiffenfcbaftlicbe Vhtfeum unb wenige 97fittufen ftabtein- locirts bas SlrcbiP ber ©äci)fifd)en 9îationS=

UniPerfität. V on ben Stanbbilbern, bie eine befonberS berebte S praye führen, feien brei herPorgehoben. So gibt bem bon ber epangelifcben ©tabtpfarrfirche unb bem epangelifcben beutfcben ©pmna- fmm umfäumten 9ptai3 baS Vrongebenf- mat bes SacbfettbifcbofS ©. V . i© e u t f et) fchüchtert eine ©cijillerbüfte, bie früher ben ©olbifcbparf, umgeben bon einem gu umgiehen. ©o entftanben tnalerifcbe unb attheimelnbe 9?aumbilber. 3nmitten

biefer Käufer fämpfen heute ber beutfcbe Öanbwerfer unb ber beutfcbe Kaufmann um fich auf ber §öhe beS alten 9tubmeS tätig waren. 3m ©ebaffiun=&ann=Verciu, ber feinen ta rn e n Pon einem berühmten fiebenbürgifeb-fächfifeben ©olbfcbmieb ab­

leitet, finbet bie bilbenbe 5?unft unb baS U’unftgewerbe ihre befonbere Förberung.

®afi baS aus eigenen V litte ln erhaltene unb altem Vautttbeffanb. Vurcb beit 3uugen Qßalb gelangt man weiter gu bem am Aufjc beS ©ebirgeS gelagerten, rein beutfcben Viicbctsberg. V on einem aus beS VorfeS 9Jlitte fich erhebeuben V urg- hügel, ben eine rontanifebe Kirche frönt, geniefit man eine wunberbare SluSficpt.

®er Volfsm unb gab biefer Sanbfchaft ben

?iameu „fparabieS" wegen ber im F rü h ­ jahr in ungegarter Fülle bliihenben 3firfchbäume.

®afi Wir uns in nuferer Unterhaltung aus ber S tabt bis gu beit SluSläufern bes

©ebirgeS tnnauSgeWagt haben, barf nicht wunberuebmen, betttt bie 9 ia tu r biefer Umgebung gehört m it gu ben Gigenbeiten pon Sermanttffabf. ©epon lange Por ber Tßattberpogelbewegung gog eS uns beut­

fcbe 'pennäler hinaus ins Freie. Kaum hatte bie Schnecfchmetge begonnen, giugS hinauf auf bie 'PreSba (1745 nt), ben ©u- hielt itt öermannftabt, bem beutfcben V o llw e rf gegen Offen.

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