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2380 fRechtfhrecßung [guriftifche sesocfymfcfinTt

64. gaprg. 1935 §eft 33] 9ledjtfprecE)ung 2383

SBeibe, öblaitb, M o o r ufw.) unb bic gniereffenten» ober SCuSciit»

anberfeßungSgenteinbe (9ieafgenteinbe bei XeilungS» unb Berfop»

pelungSintereffenten), bie panf>tjäd;li(ß gWedgrunbftüde umfaßt (Sßege, T rifte n, ©anb», Xon» unb Mergelgrubett uflu.). g e naep»

bent, dB man baS ©cpwergewicpt auf bic B eteiligung beS einzelnen B auern an bei SRealgemeinbe ober auf fein MußungSrecpt an bent 3teaigemeinbe»®runbfiüd legt, ift ber Slnteil als MitglicbfcpaftS»

red)t (perrfeßenbe Slnficpt) ober als MußungSredjt an frember @ad;c au fp fa ffe n (bgl. iiBer bie grage 8 t n d e I m a n n » 2 B t e b e » m a n n , SaS pannobcrfd;e S]3ribcttrecf)t, ©. 35 ff.; S a n g c: g iS . 1933, 2376; © f> o ß r , S ie ßannoberfdie Bcalgemeinbe; 2 i n d e l » m a n n , ©annööfe©., p § 6). S ie 9tealgemeiltbegrunbftüde Wei»

fett grunbbud;Iicp als eingetragenen Eigentümer auf entWeber Bei»

igielSWcife „bie SReaigentcinbe ber aeßt SSoIlIjöfncr, bier fpalßpöfner uftb. bon . . . " , ober „bie Mcalgenteinbe ber XeilungS» unb Ber»

foppelungsintereffenten bon . . Bisweilen aber aud) bie eingel»

tten berechtigten tpofeSeigeutümer als M iteigentüm er unter 21tt=

gäbe ißreS ipnen pfteßenben ibeeüen BrudjtetiS. S er Stnteil beS Bauern an ber fRealgemeinbe ift Bei ber Minbeftgröße beS Erb»

ßofs infofern p berüdfieptigen, als bie aus ipm flicßcubeu SRüßun»

gen unb Einnahmen einen S eil ber Stdernaßrung bilben. Saßin»

gegen ift na cp ber ptreffenben Begr. beS 8Erbp®er. ¿eile ber S n te il bei Beredjnuitg ber §öd;ftgren5e eines Erbhofes gern. § 3 KErbßof® . im gntereffe ber E rpaltung beS m ittleren bauerlidjen BefißeS niept mitpreepnen. gW eifel tonnten aEerbings fü r ben gaE beftepen, Wenn baS im Eigentum mehrerer Berfonen fteßenbe

© rn n b ftitd geteilt Wirb m tter bic Beredjtigtcn oBtte Umfdfreibung im ©runbbudf (BermeffungS» unb ttmfcpreibungSfoften foEen ge»

(pari merben). ObWopI pier Wirtfcpaftlicp baS n u r noep furiftifrp befteßenbe M iteigentum in 2lEeineigentunt berWanbelt ift, wirb man eS bent Eigeubefiß erft precßneit fönnett, loeitit auep grunbbudfntäßig bas M iteigentum in SlEeineigentunt überge»

gangen ift. B ei Berechnung ber Erbßofgröße tarnt n u r baS grunb»

buchmäßig auSgeWiefene Sliieineigentum beS IfofeSbefiperS in grage fommen.

9t2l. unb SRotar Dr. B r i n i nt a n n , geben t. .§.

* Nürnberg

4 5 . 1. S ie Eprbarf eit eines Bauern, bet Wegen Branb»

ftiftu n g Beftraft ift, iann auep bann n itfjt bejapt Werben, Wenn ipm baS ©trafgeridf»t mi t 8tecpt milbernbe llmftänbe äuerfaitnt pat.

2. Sie Branbf t i f t ung gepört gu beit fdjlim m ften Ber»

Brecpen unb wi rb gerabe Bon ben Bauern als BefonberS gefäprlicp unb DerabfcpeuungSwürbig angefepen.

SluS ben Sitten beS 8®. gegen 35. gofef unb 3). Äatßarina toegen Branbftiftung u. a. wirb feftgeftelit: gofef 35. pat in ber 9iacpt b. 14./15. Seg. 1931 in ber p feinem SlnWefen gepörigen

©eßeune Brattb gelegt. 3)em Brattb finb bie @d;eunc unb eine ttape baBciliegenbe ©ipupfe mit eingebauten ©(pWeineftäEen p m Opfer gefallen. Sem Bertreter ber geuerberfidjerungSgefellfcpaft gegenüber paben er unb feine grau toaprpeitSloibrig eine fReipe bon ®egenftänbett im ®e|amttuert bon über 1000 J lJ t als mit»

berbrannt ober als burd) ben Branb befepäbigt Bejeicpnet. Sie BerficperungSgefellftpaft pat fiep täufepen iaffen unb pat unter Stnerfennung auep ber EnifcpäbigungSpflicpt für bie üBerpaupt ttiept berbraitnten ©aepen ben Epeleuten S. eine Entfcpäbigung bon 3281,80 M J I geleiftet. Sie Epeieute paben auep berfuept, eine

®ntf^äbigung für niept berbrannte ©egenftänbe gu erlangen, bie aber unter eine Madpberficpcrung fielen; bie BerftcperungSgefeE»

fepaft pat eine EntfcpäbigungSpflidjt berneint unb ift iitfotoeit niept gefdfäbigt toorben. Sie Epeleute paben Weiter, um eine pöpere

®tttfcpäbigung§funtme p betommen, ber BerfieperungSgefeEfcpaft borpfpiegeln berfuept, baff fie bie tprämie für bie Madjberfidje»

T,tng bor bent Branb Bejaplt paben; bie ©efeEfdjaft pat fid; aber biept täufepen Iaffen. Sofef S. unb feine grau Würbe bemgentäp feegen Branbftiftung in SEateitipeit mit Betrug unb BetrugSber»

Ibcp 5U ©efängnisftrafen bon brei gapren bjw. fieben Monaten Berurteilt.

Sie llricißgrüttbe befagen^ ju ber Bemeffung ber gegen

\jofef S. feftgefepten ©träfe: „§inficptlicp ber Berbreepen Billigte

»äs ®erid;t bent Slttgcfl. milbernbe Umftänbe p , Weil er JriegS»

Mcpäbigt unb niept erpeblicp borbeftraft ift, auep feelifd) etwas .ttanfpaft beranlagt erfepeint. Siefe ©rürtbe Wttrben auep ftrafmil»

oernb in fämtlidjen ©traffäEen berüdfid)tigt. SinbererfcitS patte oer SIngetl. ieine Beranlaffung p r Begepung foId;er Straftaten Sepabt. Er befiept eine monatiidfe SRente bon 79 M J l, bie ipm btit ben Einiünften ans feinem StnWefen Bei entfpredfenbem Wirt»

Kpaftlicpen Berpalten ein auSretd)enbeS SIuSEommen fidferte. ©eine

§anbIungSWeife mup baper als BefonberS fribol bejeiepnet Werben,

’iuep bie Xatfaepe, ba| bie Branbftiftungen in erfipreefenber SBeife

pttepnten uttb baS BoitSberntögett fd;Wer fcpäbigen, ntup in Be»

traipt gezogen Werben, gut Qrtiereffe ber SIEgemeinpeit muj; baper gegen Branbftifter mit empfiitblicpen ©trafen borgegangen Werben."

Sap gofef S. in feiner ©d)eune ben Branb gelegt pat, ftept auep p r ilberfeugung beS Slnerb®. feft. ©oitft pätte er gewiß nidjt bereits am fünften Xage natp ber gäEung beS Urteils auf bas IRecpiSmittel ber iReb. berfieptet. Saß gofef unb Satparina S.

bie BerficperungSgefeEfdfaft betrogen uttb berfudjt paben, fie noep weiter p betrügen, paben bie Berurteilten felBft pgegeben. SBetttt matt aEe MilberuttgSgrünbe für bie £anbluitgen beS gofef S.

Wie baS 2®. Berüdficptigt, fo bleibt bod) Beftepeit, baß Branb»

ftiftung p ben fcplimmften Berbreepen gepört, baS audj gerabe bon Bauern als BefonberS gefäprlicp unb berabfcpcuungSWürbig attgefepen Wirb. SBoEte matt einen Branbftifter, Weil ipm für feine «Straftat Bei ber Erlaffung beS Strafurteils mit fRecpt mil»

bernbe Umftänbe pgebiEigt Worben finb, für Bauernfäpig er»

Hären, fo müßte baS auf ben Eprbegriff beS Bauern berWüftenb Wirten.

(ErbpEer. b. 02®. Nürnberg, Befcpl. ti. 13. gebr. 1935, We 78/35.)

! *

Stuttgart

4 6 . § 14 Sibf. 2 ber 1. ®urd)fBD. i- 9t®rbpof®.; § 157 9Ibf. 1 ©. 2 u. Slbf. 2 8 B£). Eine Befcpw. gegen bie gurüd»

weifung ber Eingabe einer Berfoit, bte baS Berpanbelit Bor ©eridjt, opne SR91. ju fein, gefepaftSmäßig betreibt, ift in ietnem g a l t gegeben; bieS g i l t auep bann, wenn mit ber Befcpw. geitenb gentaept Werben fott, baß bie i n g r a g e ftepenben Berfonen baS Berpanbeln Bor ©eriept niept ge»1 fcpäftgmäßig Betreiben.f)

§• uttb ©., Welcpe in ©t. tt. a. ein gntmobiliengefdjäft be»

treiBen unb fiep mit §ppotpeienangeIegenpeiten unb ginansierun»

gen befaffeu, paben unter bent 26. Mob. 1934 namens beS gabrt»

tauten ©eorg ©r. in B. unter Borlage einer „SprojeßboIImacpt"

Bei bem Slnerb®. Beantragt, ber grau Marie i%., SBitWe in C., gegen Welcpe bem ©r. eine pgpotpeiarifcp gefid)erte gorberung p»

ftept, bie „Bauernfäpigtcit abäueriennen". Surcp Befcpluß beS Bor»

fipenben beS Slnerb®. ift „ber SIntrag ber gitnta §. unb ©." unter 3ufcßeibttng ber Soften an ben ©laubiger ®r. pritdgewiefen Wor»

bett, ba bie genannte girrna aus ber Bertretung anberer gegen»

über ben ©eriepten ein ©efepäft maepe, fomit p ben nad; § 14 Slbf. 2 ber 1. SurcpfBO. Bott ber Bertretung in ErBpoffacpen attS»

gefepioffenen sperfonen gepöre. ©egen biefen am 26. gebr. 1935

„ber girma §. unb ©." pgeftellten Befd;Iuß pa6en §. unb ©.

Befcpw. erpoben unb Beitritten, baß fie baS Berpanbeln bor ©e»

riept geftpäftsmäßig Betreiben; fie bertreten §gf>otpeiengiäü6iger lebiglitp p n t gwed beS EinpgS iprer §ppotpe!enforberungen unb treten in feiner SSkife gefdjäftSmäßig bor ©eriept auf.

ES ift babott aitSäugeßen, baß unb ©. namens beS bon tpnen bertretenen ©läubigerS ®r. bie Befcpw. eingelegt paben, niept etwa in eigenem Manten. Sie Befcpw. ift unjuläffig. ©etnöß

§ 14 Slbf. 2 ber 1. SurcpfBO. finb fßerfonen, Weld;e — opne SR31.

p fein — baS Berpanbeln bor ©erid;t gefcpäftSntäßig betreiben, bor ben Slnerbenbepörben als Betftänbe ober 5ßroseßbeboümäd;tigte auSgefd;Ioffen. § 14 Slbf. 2 ©aß 2 beftimmt: „ÜBerben bon biefen

^5crfonen fd;riftlicpe Eingaben eingereiept, fo foB ber Borfißenbe ober baS ©eriept fie pritcfWeifen . . . gm übrigen finben bie Bor»

fd;riften beS § 157 Stbf. 1 ©.2 unb Slbf. 2 3B©. entfpred;enbe SlitWenbttttg." Macp ber piept genannten Beft. ift eine Slnorbnuttg beS ©eridfts unanfeiptbar, burip Weld;e Parteien, BeboEmäd;tigten unb Beiftänben, Welcpe nteßt 9191. finb, ber Weitere Bortrag unter»

fagt Wirb, Weil ipnen bie gäpigfeit gitm geeigneten Bortrag man»

gelt. SaS Erbp®er. Mürttberg pat itt feiner in Erbp9t'fpr. ju

§ 14 ber 1. SurcpfBD. beröffentlicptcn Etttfd;, (bgl. auep gäö.

1935, 582) eine Befcpw. gegen eine 3 UIodWeifung gern. § 14 Stbf. 2 ber 1. SurcpfBO. als unpläffig berWorfen; eS fei babort auSpgepeu, baß bie in § 157 Slbf. 2 @. 2 3 $ 0 . auSgefprod;ene Unanfed;tbarfeit bon Beftimmten Slnorbnungen beS ®ericptS naep

§ 14 Stbf. 2 a. E. ber 1. SurcpfBO. boEinpaltlicp gang allgemein auf bie bort Beßanbelten gälte, alfo aud; auf bie gurüdWeifitng bon Eingaben ber gefcpäftSmäßig baS Berpanbeln bor ®erid;t be»

treibenben Sf5erfonen 5Intocnbung p finben pabe. Siefer Stellung»

napme wirb beigetreten. Sanacp ift alfo eine Befcpw. gegen eine guriiäWeifitng gern. § 14 Slbf. 2 ber 1. SurcpfBO. in feinem galt gegeben, unb p a r nad) Sluficpt beS ErBp®er. auep bann niept, Wenn geitenb gemaept Wirb, baß bie in grage ftepenben 5ßerfoneit baS Berpanbeln bor ®ericpt gar niept gefcpäftSmäßig Betreiben. ES Bebarf baper feiner Huterfucpung, ob biefe BorauSfepung pier bor»

liegt ober niept.

(®rbp©er. b. DS®. ©tuttgart, Befäpt. b. 20. Märj 1935, We 143/35.) [©.]

2384 fRectjtípredjung Slnmcrlung: Sie Entfh- beg Erb!)® er. Stuttgart ift ju*

treffenb. Sie Hart äPei mit § 14 abf. 2 ber 1. Sur<hf550. pfam- ntenßängenbe gragen.

1. Sie erfte grage ift, ob bie Entfh., buxci) bie bag ©erid)t ober ber 55orfißenoe eine Eingabe bon aßerfonen, bte bas! 55er«

ßanbeln bor ©eitcf)t gefcßäftSmäßig betreiben (5ßinfelab0ofateit,

«projeßagenten), surüdPeift, mit ber 5öefcf)tü. anfehtbar ift ®«S Erbß©er. i>at biefe grage berneint. Sie Unanfecßtbarfett ber Entfd).

ift im 5 14 abf. 2 felbft nicf)t auggefprocßen; fte fann nur au§ beut in 33epg genommenen § 157 abf. 2 gipO. ßergeleitet Perben.

«Rurt beßanbelt § 157 (in ber neuen gaffung) aber nur bte Unterfagung beg münblicßen 55ortragg bon Parteien unb ihrer 55ertreter unb erflärt anorbnungen beg ©erid)t§, burd) bie eine foldje Unterfagung auggefprocßen Pirb, für unanfechtbar. dagegen ift int § 157 32ßO. bon gurüdPeifuna bon Eingaben £etne Dtebe.

Eg tonnte begßalb äPeifelßaft fein, ob bie im § 157 BJßC1- nu*

für bie Unterfagung beg miinbli^en 55ortrageS auggefprocßene Un«

anfecbtbarteit fid) aud) auf bie gurüdPeifung bon Eingaben er- ftredtc $a§ Erbß®er. hat bag im anfcßluß an bag Erbt)@er.

Nürnberg (g2B. 1934, 1734 = ErbßSRjpr. § 14 Kr. 1 mit Stnnt.

bon S i e ß r ) unb in übereinftimmung mit bem Schrifttum (bgl.

5 B a g e m a n n « § o p p , 3. Stuft., S. 303) angenommen, «Kit

«Recht. Senn § 157 3«ßO. ift nicht Pörtlicß, fonbern „entfprecßenb"

ansuPenben. Sie entfprecßenbe anPenbung muß aber bap führen, alte im § 14 Stbf. 2 aufgeführten gerichtlichen Entfd). für unan­

fechtbar p ertiären.

2. Sie jtoeite bom Erbßöer. entfcßiebene grage ift bie, ob bie gurüdPeifung ber Eingabe aud) bann unanfechtbar ift, Penn mit ber t8efd)P. geltenb gemadjt Pirb, baß bie in grage jteßenbe SSerfoit bag 55erßanbeln bor ©erid)t gar nicht gefhäfiSntäßig be«

treibe. Sag ©tbß®er. hat mit «Recht auch für biefen galt bte Unanfechtbarleit angenommen, Penn e§^ aud) feine ©runbe bafur angeführt hat.

Siefe grage ift fcßon früher auf ©runb eiltet ähnlichen

«Rechtslage ju r Entfd). ber höheren ©ericßte berftetlt porben. «-Rad)

§ 157' Stbf. 1 ber alten gaffung Paren «ßerfonen, bie ba§ ntitnb-- ließe 5$erßanbeln bor ®erid)t gefd)äft§mäßig betrieben, nicht traft

©efeßeg auggefd)Ioffen, fonbern tonnten bom ®ericßt prüdge»

Piefen Pcrben. auch biefe Entfd). Par unanfechtbar. Sa§ 0 8 0 . Hamburg hat in 08® . 29, 69 im ©egenfaß p m Ä®. (08®. 25, 85) angenommen, baß biefe Unanfed)tbar!eit auch bann beftelie, Penn geltenb gemad)t Perbe, bie in grage tommenbe «Perfon be»

treibe bag 53erbanbeln gar nicht gefdpftgmäßig. ®g führt baju fol«

genbeg au§: „Ser § 157 abf. 3, ber eine «Rnfehtung ber gemäß abf. 1 getroffenen anorbnung nid)t geftattet, unterfeßeibet nid)t, ob ber 55efd)Iuß mit b e r 53egr. angefod)ten Pirb, baß ber 3 utud*

gePiefene bag 55erßanbeln nicht gefchäftgmäßig betreibe, ober mit b e r SBegr., baß ba§ ©ericht aug aitberen, befonberg BPedmaßig«

teitggrünben, eine «Perfon, bie unftreittg bag 55erßanbeln gefcßäftg«

mäßig betreibt, nid)t sugelaffen habe. §ätte tn bem erften gatte bie 53efd)P. gegeben fein füllen, fo hätte bag um fo mehr p m augbruef gebracht Perben muffen, afg bie höheren ©erichte in ber

«Regel nicht in ber Sage fein Perben, ohne Peitereg nacßäupriifen, ob bie annahme beg St®., baß ber gurüdgePiefeue ba§ 5$erßan«

bellt gefchäftgmäßig betreibe, richtig ift. Sie müßten begßalb, el)c fie entfeßeiben tonnten, regelmäßig Peitlänfige «BePetgcrtjebungcn bornehmen. Sag tann aber nicht bie «Keinung beg ©efeßgeberS ge=

Pefen fein, ba bamit unabfeßbaren «proseßberfhleppungen Kaum gegeben fein Piirbe."

Siefe ©rünbe taffen fid) auf ben fy n fraglichen galt, in bem eg fich um bie gurüdPeifung bon Eingaben hanbett, übertragen.

«Dian tann bie ®riinbe für bag Erbßofrecßt fogar nod) berftärfeit.

Senn Pährenb eg nad) § 157 B^ßO- (tu ber alten gaffung) im E r m e f f e n beg ©ericßtS ftanb, ob eg gefd)äft§mäßige 55ertreter mrüdPeifen Pottte („tann" . . . pritefpeifen), haben bie Stnerben«

behörben nach § 14 abf. 2 ber 1. Surd)f55D. bie « P f t i d j t , bte bon biefen ißerfonen eingereictiten fd)rifttid)en Eingaben surüct«

suPcifen („fott" . . . ptiiefpeifen). Saß biefe «Pflicht nur in^ einer SoIi"«58orfd)rift enthalten ift, änbert nid)tg an ber unbebingten SBerbftichtung beg ©erieptg, bie Burö<lb)cifung augpfprechen. Ser

»efdiPg- hat baßer rechtlich gar nicht bie «(Röglichteit, feine »efchto- bamit p begrünben, baß bag ©ericht bei ber 3uri'tcitDctfurtcc ber Eingabe bon feinem Ermeffen unridjtigen ©ebraud) gemadjt ßaoe, ba eine Q u I a f f u n g ber Eingabe überhaupt nicht in grage fommt Er fann feine 58efä)P. bielmehr nur bamit begrünben, baß bie «Boraugfeßungen für eine BarüdPeifung, nämlich ein ge«

fhäftgmäßigeg betreiben, nicf)t gegeben feien. SBenn man aifo überhaupt annimmt, baß bie Entfh- über bie BurüdPeifung bon Eingaben unanfechtbar finb, fo muß fich bwfe Unanfechtbarfett ge»

rabe auf ben gaE, baß bag Unerb®. angebtih p Unreht ein ,,ge»

fhäftgmäßigeg «Betreiben" angenommen hat, erftreden.

OS@«R. unb ©rbh®SA. Dr. SB o h r m a n n , Gelle.

fg u riftifh e SBohenfhrift

< D b c d o n d c 0 0 « í ^ í c : 3 Í P Í ir oc^ en SSerlín

4 7 . § 6 S itU r f) ® . B u r u r í) e b e r r e d ) ttih e n © te ífu itg bc§ f i i t t f t í c r í f h eu O B e ríe ite ré b e im g ií n t . f )

Sie 93eïl. hat anfang 1933 bon ben Sd)riftfteEern O. unb St. bie Urheberrechte an einem fertigen Srethucb unter bem baj maligen Sitel „1 ." erPorben unb banah einen Sonfitm „0 .

hergeftellt. .

Ser ÄI. hat unter ber SBeßauptung, er fei an ber Slu§atbct«

tung beg SRanuffriptg Beteiligt gePefen unb habe bie Seil, bor Srehbeginn Pieberhott bergeblih auf fein «IRiturhebcrred)t hm*

gePiefen, eine Entfhäbigung in §öl)e bon 4000 â lJ l, nämtta) benjenigen ^Betrag berlangt, ben ihm bie urfprünglid)e »efteEertn, bie injPifd)en in Äonfurg gegangene ip.=gilm ®mb§. für fente

«Kitarbeit an bem «JKanuffript angebtih in augfid)t geftcltt hatte.

Sie 33efl. beftreitet ben Stnfprud) itad) ©runb unb höße unb ift ber anfiht, baß ber ÄI. feine Urheberrechte an bem g Um«

manuffript erPorben habe, benn er habe lebigtih alg tünftiger 9ce«

giffeur, Pie bieg 3ur SSorbereitung ber eigentlichen «Regietätigfett üblich fei, anregungen für bie auggeftaltung beg Sret)bud)g ae«

geben, fei aber an ber gormgebung beg ÜBerteg n ih t betetitgt gePefen. —

Ser Ät. beanfpruht ein «Kiturheberreht an bem bon ber

«Beit, yur §erfteEung ißreg Sonfitmg benußten «Kanuffript „3£. • gm ©egenfaß ^um 8®. ift ber Senat ber anfiht, baß er als

«Kitberfaffer nicht angefeßen Perben fann, Peil eg fur bte £attg«

feit, bie er bei ber abfaffung beg — fhußfäßigen — Sd)rtftPerfS entPidett hat, an ben SBoraugfeßuitgcn ber im § 6 SitUrß®. ge«

regelten «Kiturßeberfhaft feßlt. Eine fotd)e unb alg ihre «Red)tgfotge eine ©emeinfhaft nah ®ruhteüen an bem fertigen SBerf Pürbe nur bann befteßen, Penn ber ÄI. bag gilmmanuffript gerneinfam mit ben alg autoren genannten Shiiftfteltern O. unb St. ber«

faßt hätte. Sie gemeinfame SBerfaffertätigfeit Pärc in ber SBetfc mögtid) gePefen, baß bie «Beteiligten in gegenfeitigem Einberftänb«

nig an ber abfaffung beg SBerfeg alg einer gemeinfamen aufgabe gteihbereeßtigt äufammenarbeiteten, Pie bieg unftreitig im 55er«

ßättnig äPifheu ben angegebenen beiben autoren ber gqE ge«

Pefen ift. Sie «KitPirfung beg ÄI. Par aber eine anbere alg etne fhriftftellerifhe; fié lag ißrer gansen 2Irt Pie ißrent Bü>ede nad) nidjt auf bem ©ebiete beg Scßriftiuntg, fonbern biente sur Erful«

lung einer babón berfeßiebenen, ißm aEein übertragenen Seiftung, bie fich aus feinem Sienftbcrtrage mit ber «f$.=gilm ©mb§. ergab.

«Rah ben Beugenaugfageit Par bem ÄI. bie fünftlerifhe Ober«

leitung für bie §erfteEung beg gilmg anbertraut Porben. Ste 2ätigfeit, bie er in biefer SteEung 5U entfalten hatte, feßte fhoit bei ber abfaffung beg gilmmanuffriptg ein. 5ßag babei ju feinem aufgabenfreig gehörte, umfeßteibt ber 3 euge Ä. äutreffenb baßm, baß er ißn unb bie aitberen «Kitberfaffer bermöge feiner Erfaßrun«

gen auf bem ©ebiete beg SPnfilntg bei bem EntPurf beg 9Ra«

nuffriptg su unterftüßen, fie burh feine gbeen ju leiten unb alle Einselßeiten mit ißnen ju beraten, überhaupt anregenb unb frittfte«

renb auf fie einsuPirfen hatte, a u h ber Beuge St. beftattgi, baß ber ÄI. bie gefamte fünftlerifhe Oberleitung fur bag « Ka n u * f f r i p t unb bie «Regie gehabt habe, g n biefer Eigenfcßaft, atja nid)t alg gleihberehtigter 55erf. beg S h h to e rfg , ßat er an ben aSefprecßuttgen ber autoren teiigenommen, fid) ißre EinfäEe um

«Pläne angeßört, fie gebiEigt ober berPorfen unb feine eigenen

®ebanfen über ben ©ang ber gilmßanblung, über bte Unlage einjelner Suenen unb bie auggeftaltung ber hauptroEen geäußert, aud) feine abänberunggpünfhe gegenüber bem urfprünglihen EntPurf burhgefeßt. ©g mag ferner fein, baß er Jemen anregun«

gen bigpeilen eine gePiffe gorm gegeben ßat, bei ber borlättftgei Kieberfcßrift sugegen gePefen ift unb burd) 55orfhIäge ßiu un°

Piebcr fogar auf bie gaffung beg Sialogg Einfluß genommen ßat.

Sttleê bag lag aber im «Rahmen feiner Sätigfcit alg fünftlertfhm OBerleiter, ber für bie ©eftaltung beg Sonfilmg big 3u feiner enb*

gültigen gertigfteltung in boitent Umfange unb auf aEen in trad)t fommenben ©ebieten bie 5?erantPortung trug. Surcß fstU fritifd) beratenbe «Beteiligung foltte fhon bei ber herfteitung bc»

«Kanuffriptg ben fünftlerifhen ©efeßen beg Sonfilmg Kehnunfl qctragen unb nad) «Köglicßfcit ben häufig Pcitrethenben abanbe*

rungett borgebeugt Perben, bie fid) fortft erft Bet ber Buricßtung be Sre'ßbuhS unb bei ber bilbtecßnifheu aufnaßme beg gilmS o‘»

nötig erPicfen hätten, gn Pciterem Sinne mag er begßalb Pt ber gilmregiffeur (bgl. K®. 107, 65 - gÜB. 1924, 171.9) a

„«Kitarbeiter" ber gilmberfaffer angefeßen Perben. Urheberrecht1’.^

genügt aber im borl. galle bas niht, üsag ber ÄI. bei ferner tn ber üauptfahe fritifhen SBetcitigung pofttib an berPertbarcn um bon ben 55crf. berPerteten ©ebanfen crPeiglih beigefteuert hfll' um ißn alg «Kitberfaffer ber im fertigen gilmmanuffript bm»

64. Saljrg. 1935 §eft 33) SRedjtfpredjuttn 2385 gefteEten geiftigen @d)öpfungen erflehten gu iaffeti. Oemt im

©ebiet beS literarifd)en Urheberrechts ift baS auSfchlaggebenbc SRerfmal auci) bet ber Beteiligung mehrerer bte felbftänbig fcf;af=

fcnbe ober mitfdjaffettbc Xätigfeit bet ber §erfteEitng beS ©d)rtft»

inerte als eines foldjen. §ier blieb aber bie fcl)riftftelierifdje gorm»

gebung uitb bie Iiterarifc£)=filmifc[;e StuSgeftaltung and) bei bcn bom SI. gegebenen Slttregungen bett Bcrf. itberlaffcn, bie iljm ii)tc 9lieberfd)rift fobann bei ber näd)ften Beitreibung gur 9tac£)ptüfmtg bont ©tanbpunft ber füuftlerifdien Oberleitung aus borlegten.

E in 99iiturl)eberred)t i. ©. beS § 6 S itU rh® . ift ii)m beSI)aI6 Su berfageit. O a m it entfällt ber auf bie Beriefmng eines foId)en geftü^te ©ntfd)äbigungS= ober BereicherungSanfprud).

( m . , litt. b. 9. SDiai 1935, 27 ü 6556/34.)

Ber. bott 3131. D r. § o f f t n a n n » B u t g e § , B e rlin . Slnmerlung: Sem U rte il ift guguftimmen.

BeifaEStoürbig irtirb grunbfäfjlid) baS Befteiien eines 9Rit»

Urheberrechts bon ber Beteiligung an ber fd)affenben Oätigfeit, b. b- an ber Formgebung abhängig gemacht. Befd)ränft fid) alfo biefe Beteiligung auf Slnxegungen gum ©djaffen ober auf eine S ritif beS bereits ©efdjaffenen, fo fehlt eS an biefer formgeben»

ben Oätigfeit. Oer Anreger, Sritifer, ift bielleidjt Reifer beim Schaffen, aber nicht 9Ritfc|affenber (ähnlich ber SRed)tsfteIiung beS BerlcgerS als SlnregerS bgl. 3t®.: 9RuSB. 27/28, 144 unb SR@3- 140, 103 = 3SEB. 1933, 1307).

3 u beachten ift babei aber, baff baS S © . lebiglid) bte Frage nad) ber 2RiturheBerfd)aft am F ilm m a n u flrip t gu entfiheiben hatte, fo baff h in a u s nichts barüber entnommen toerben fann, ob ettoa bent F ilm rcgiffeur, ber Ijtnfirf;tlidj beS F>Imina,1ui^r 'P le§ als 5Jtn=

3 u beachten ift babei aber, baff baS S © . lebiglid) bte Frage nad) ber 2RiturheBerfd)aft am F ilm m a n u flrip t gu entfiheiben hatte, fo baff h in a u s nichts barüber entnommen toerben fann, ob ettoa bent F ilm rcgiffeur, ber Ijtnfirf;tlidj beS F>Imina,1ui^r 'P le§ als 5Jtn=