Hetd)0fittanjl)of - Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1934.04.07 H

Seridjtet »on ben 3teidjgfinanpätcn Strlt, Sobenftein u. ©Bich -[X 2Birb in ber amtlichen ©ammtung ber ©ntfdjeibitngen beg Setcljg»

finanjhofg abgebrucBt.]

Xl. §§ 6 StBf. 1 9lr. 1, 7 StBf. 3 ©inï@t@. Sei ©nt«

fdjeibung ber grage, ob ein tanbmirtfchafttidher SetrieB atg SlugüBung einer SieBhaBerei ¡$u gelten hat ober o&

ber Eigentümer im täirtgelfall ernfthaft bie ©Nietung

»on.Einlommen i. ©. ein eg ©ewinng erftrebt, ifl im mefent«

liehen ein objeïtiüer SRaggab anjulegen, b. h- eg iommt baranf an, bah ber SetrieB nach BetrieBgmirtfcIjaftlidjen

©tunbfägert geführt Wirb, ©er fubjelfiben ©infteltung beg SetrieBginhaBerg lommt nur in ©rensfätten (j. S.

©rwerb eineg {leinest Sauernguteg in lanbfdjaftlidj fihö» net ©egenb burch einen ©täbter alg Sanbfig) entfehei»

benbe Scbeutung ju.

(SS§., 6. ©en., litt. ». 24. San. 1934, VI A 1230/31 S.)

X 2 . §§ 12, 26 ©inï@t©. Stiegt einem Sanbmirt eine

©ntfdjabigung für bauernbe Söirtfdjaftgeridjmernig, S. aug Slntag eineg SahnBauê, ju, fo ift bie ©ntfehabigung ein Setriebgöermögen. ©er Sanbmirt ift jebodj berechtigt, einen ber ©ntfehäbigung entfpredjenben ißaffiBpoften an» Sufejjen.

(3iS§., 6. ©en., Urt. ». 14. gebt. 1934, VI A 1058/33 S.)

3 u 1. ® ie augerorbenttid) raiefttige Ë ittfdj. w irb in bem am 28. Slpril 1934 erfdjeinenben £>eft ber QSB. augführlieh neBft Se»

fpreefjung beröffentlieijt. §»•

X 3 . §§ 35, 69 ff. ® in f © t © . ® a g D B e rh a u h t e in e r g a » m i l i e , bag § a n B tn u h u n g g b e r e d ) tig te r e in e r an © te ile beg

» o r m a lig e n g a m ilie n f ib e ilo m m if f e g g e tre te n e n g a m itie n » g ü t e r f t if t u n g i f t , ia ttn nach 5er S e r ie h r g a u f f a f f u n g f ü r b ie S e r g ü t u n g , b ie eg a tg S e r W a lte r ber S t i f t u n g u n b

3 m 3 a h « 1927 würbe bie befdjmerbefülirenbe §.fd)e S tiftu n g errichtet. Stach 5er © a|m tg ift iljr SwecB haupfädjtich bie ©rhaltung bet p ben bisherigen gamilienfibeiBontmiffen ber_ fiirftlid)ett g an tilie gehörigen ÜSatbungen in ihrer ®efamtwirtfd)aft im öffentlichen 3 lts tereffe, bie gürforge fü r bie fürftlidje gam itie unb fü r bie Seamten unb SlngefteKten oer bigherigeit gamilienfibeiBommiffe. ®ag Ser»

mögen ber © tiftun g begeht aug 2Balbgütern unb fonftigem Bigherigen gibeiBommiggtunbbefth. §auhtnu|unggbercd)tigter ift regelmägig bag jeweilige gam ilienoberhaup, p r g e it ber ^a u g tftifte r g ü rft 36. ©er

^auhPugunggbereehtigte hat Slnfbrud) auf freie SBohnung, Sing»

Übung »on gagb unb gifcherei unb unentgeltliche ©ntnahme ber fü r feinen igaughatt erforberlichen Staturalien. Organe ber © tiftun g finb ber Sorftanb unb ber SBirtfcliafter. © er Sorftanb Beftel)t aug fünf SJiitglieberit, Wooott ftmei nid)t 31t ben SHitgliebern ber ©tiftmtgg»

fam ilie gehören hülfen; ber § au j3tnuhunggbered)tigte ift regelmägig SDtitglieb beg Sorftanbeg, bie übrigen Sltitglieber beg Sorftanbeä finb p r g e it burd) ben g iirfte n |) . Beftimmt. © er Sorftanb » e rtritt bie S tiftu n g unb ift fü r otbnunggmägige ©efchäftgführung »erantworttich;

foweit aber Serwattung unb ©efehäftgftthrung burd) ben 28irtfchafter auggeübt werben — wag in ber maggebenben Seit ber g a lt war — , ftegt bem Sorftanb n ur bie Sluffidjt unb Oberleitung p . © er Sor»

ftanb t r it t nach Sebarf, attjährtieh wenigfteng einmal, pfam m en.

2Birtfei)after ift ber §auj3tnu|unggBerechtigte; er erhält fü r feine ©atig»

Beit neben 2lufwanbgentfd)äbigung eine Sergütung.

S tre itig ift, ob biefe Sergütung beg SBirtfdjafterg Strbeitgtotm i. ©. ber §§ 36, 69 ff. @inB<3t®. ift unb baljer ber Sohngeuer, bet fcifenlohngeuer unb ber SIBgaBe p r Slrbeitglofenhitfe unterworfen ift. ® ic Sorbeljörben haben bie grage Bejaht, im ©egenfa^ p einem

©utadgen beg S ta f. beg pftanbigen i^reug. Sluflöfunggamteg für gam itiengüter; biefer hatte angenommen, bag bei © rtidgung ber S tiftu n g 6eaBfid)tigt getuefeit fei, bem SBirtfcEiafter eine felbftänbige

©tetlung im SRahmen ber © tiftun g einprättm en, unb bag ber Um»

fang feiner SRedjte unb Pflichten n u r burch bie ©tiftunggur&unbe feg»

gefejjt werben follte, er ittäbef. bei feiner ©ätigüeit an 2ßeifuitgen beg Sorftanbeg n id jt gebunben fei.

® ie giedjtgBefchwerbe ber S tiftu n g ig Begrünbet.

ben Sermögeitä gehört, wie ber ©enat fdjon in ber ©ntfd). »ont 16. ®ea. 1932, V I A 1900/32: St28. 1933 iRr. 220, auggefül;rt hat, regelmägig nicht nadj § 36 2lbf. 1 9ir. 1 © inB S t® . ju bent ©in«

Bommen aug unfetbftänbiger SlrBeitgtätigBeit, fonbern _ nach § 35 2lBf. 1 9tr. 2 p ben ©inBünften aug fonftiger fclBftanbiger Serufg»

tätigBeit. © ie ©ätigBeit eineg ©egameutgoollftreeBerg, eineg ¡SionBurg«

»erwalterg unb fonftigen Serwalterg fremben Sermögeng, S. eineg .^äuferBerwalterg (»gl. D ig§. »• 2 4 .3 u n i 1931, V I A 751/31:

St2B. 1931 9h. 892), rechnet naeh bet SerBehtgauffaffitng unb nach ben Befonberen fteuerrechtlidjen Sorfchriften beg § 35 @inB@t®. Tticfjt p ber ©inBommengart ber gegen Sohn angefteitten unfelbftänbigen StrBeitnehmer, auch 5ann nicht, wenn biefe Serwatter ganj ober teil»

Weife frembe Selange wahrnehmen unb bafür p r Scfriebignng ihreg SeBengunterhattg taufenbe Sejahlung in ©elb ober ©aef/metten nehmen. S ei ber ©ntfefteibung ber grage, ob tnetmach int einzelnen g alle ein Sengögengoerwalter anberer 2 lrt p beit felBftänbigen Se»

rufen ober p ben Soljnangegellten p tcdjtten ift, mug ebenfalls auf bie SerBehrgauffaffuttg, bie ©ntwicBlung ber Sertjältniffe unb bie Wirtfchaftliche unb rechtliche Sebeutung beg SwecBoermögeng uitb feiner Organe fRücBficht genommen werben, igieraug ergibt fich, bag in ber SRegel and) ein g am ilim m itgtieb alg Serwalter einer gamiliett»

giftung, wie hier ber „S ürtfchafter" ber fütgiidjen gam ilienftiftung, nicht alg bienenbeg Organ frembeit ©Bittens angefetjen W irb; eine foleije Seurteilung würbe »on ber SerBehrgauffaffuttg a ß unmöglich emp»

funben werben, wenn eg and) S tiftungen geben mag, wo bem ©tif»

tmtggBeamten eine ©teßung pgemtefen ift, bie im SerBeljt gattj ober nbetwiegettb atg bie eineg imfelbftänbigen Singegetiten aitgefehen w irb, ber im SerBefjr in erfter Sinie alg Organ ber (Stiftung, atg beren (leiten»

ber) Stngefteitter 6el)anbelt w irb, ber ber © tiftun g p bienen Berufen ift. ©iefe 2lngnal)tne tr ifft aber i)ia nicht p . 3 » ben metgen gälten bient »ietmehr bie ©rrichtuttg einer berartigeit gam tltengiftung fü r frühere gibeiüommiggüter bem S>»ecIiC 5 « Erhaltung biefeS Sefi|cg in ber g a m ilie in einer gefehlid)en pgelaffenett g o rm unb m it ben gefeglid) notwenbigen SefdjränBuugett, 5. S . in gälten, in benen eine fibeiBommiffarifche Sinbung infolge ber DladjBriegggefehgebung nitht mehr p tä ffig war. ©rog biefer Befonberen g orm ber Sinbung burch eine © tiftung foll burd) bie © rridjtuitg ber S tiftu n g bag © ut nicht

»on ber gam itie toggelöft fein. 3 n berartigen gäKen w irb baljer and) p rn Seiter ber ©efchäfte bet © tiftung gerabe bet Sorftcger ber gam itie berufen fein (»gl. 5ßr3t89l. I I 4 § 3 8 ; j)3r9lugf®. j . S@S.

63. S agrg. 1934 § e ft 14]

9ie(fjtft>Ee<ijung 859

B. 20.'@ept. 1899 [© © . 77] S lrt 1 § 1 mtb Slrt. 3 [wemigieicg audj- baS lejjtgcnannte SluSf®. MargefteHt gat, bafe nid jt bie g-antilie als feilte, fonbern bie S tiftu ng als feibftanbige SledjtSperföntidjiieit Eigentümerin beS ©tiftungSBermögenS ift]). ©otegenfaHS würbe es beut © in tt unb ßtuetfe ber © tiftun g unb ber ©teliung beS ©tiftungS»

gefdjäftSfügrerS im SBirtfdjaftSleben niegt cntfprecEjert, tiefen, bas gatnilienoBergaupt:, als unfetbftänbigen Singefteilten (Slrbeitnegmer) ber in ber g orm ber S tiftu n g pfammengefaßten g am ilie anpfegen;

Bielinegr gat gier ber ©tiftungStoirtfdjafter eilte freie, im 9lagmen ber Stiftungsfagungen felbftänbige Stellung m it beut Slufitag p r SluSgleiegung Berfcgtebener gnterefftttftreife, ägnlieg einem _ Sefta»

nteittSBottfiredter. VefortberS g ilt baä in gälten, luo ber BiSgerige Sngabet be§ gamiiienguteS ober berjenige, ber im gatte ber gort»

fügrung beS gamilienguteS Sngaber märe, ober ber ¡gauptnupungS*

BerecE)tigte felbft, bie S tiftu n g uerWaltet, p m a t gier inBefonberent SRaße bie treugattberifege SBagrnegmmtg ber gamilienäWecfee neben ber SBagrung bet StiftungSBelange bureg baä Organ einer juriftifcgeit ißerfon eingergegt unb bie S tiftu n g an ©teile eines aufgelöften gibeifeommiffeS getreten ift, eBenfo Bei einer SBalbftiftuug naeg § 14 V rg m S iufiV D . B. 19.37ob. 1920 (© © . 463), beten Einkünfte fü r

¿¡Weifte ber gam ilienmitglieber p nerwenöen fiitb unb bie bem gwefte bienen, einerfeits bie öffeutlicgen Vetange p fdjiigen unb bie BolüSloirtfcgaftlicge SeiftungSfägigiteit beS SBatbeS p ergögen, babei aber boeg bem gamillenbeftp eine gemiffe VewegungSfreigeit 511 laffen.

Qn betätigen gälten ift naeg ber VetßegrSauffaffung, wie fidj _ aueg aus bem (Sutaegten beS juftänbigen SluflofungSamteS fü r gamtlien»

güter ergibt, ber StiftungSBerroalter niegt bienenbeS ©lieb ber

®mb®., fonbem in erfter Sinie Vertreter unb igaupt beS gamitienBer»

BanbeS (ogl. § 4 Sßreug. gamitiengiiterO . o. 10. SÄärä 1919 unb 30. $ e j. 1920 [®@. 1919 © . 39; 1920 ©. 77]). S ei bet ® ntb§. i ■ SB.

gat ber ©efegäftSfügrer niegt in biefer S353eife eine felbftänbige Streu»

gänberftettung, Bei ber er eigene Vetange gugleicE) m it frembem Sßribatintereffe unb ben gmeften beS ©emeinmoglS magrjunegmen gat.

®teS unterfegeibet bas ÖBergaupt einer g ü m ilie als Verwalter ber gam üiengüterftiftung mirtfcgaftlicg unb naeg. ber VerfeegrSauffaffung Bon bem Vorftanb ober ©efcgäftSfütjrergefettfdjafter einet gam ilien*

Silit®, ober gatnilien*©ntb&., beffen Vergütung, toenn fie niegt Ber*

beeile ©ewinnauSfegüttmtfl ift, immer StrbeitSiogn fein wirb.

StuS ber Saguttg ber Befegmerbefügrenben gam itienftiftung er»

gibt fidj, baß aueg gier ber SBirtfcgafter in SBirtdicgbeit niegt,nur ber gefcgäftSfügrenbe Seiter ber © tiftung ift, fonbetn im Stagmen ber

© tiftun g Bornegmlid) bie g am ilie o ertritt, wie er aueg gleiegpitig ber ¿auptnupungSbereegtigte ift. © r gat bie Verwaltung, Vertretung unb ©efdjäftSfügrung ber © tiftu n g ; bem Vorftanb ftegt nur bie Stuf*

fiegt unb Oberleitung p ; ba bie Verwaltung unb ©efegäftSfügrung bem gürften als SBirtfegafter übertragen ift, » e rtritt ber Vorftaitb bie

gauptS, ¿auptuugungSberedjttgten, SSirtfegafterS unb Verwalters^ ber

beS § 3 6 © üft© t@ . n id jt Wogt gefproegen werben. ©S gönnte ficTj götgfienä fragen, 06 baS ©infeomnten beS StiftungSmirtfegafterS foldjeS aus bem eigenen VetrieB ber Sanb» unb g o rftw irtfd ja ft ift (§ 26

©infeSt®.) ober aus felbftänbiger Sätigfeeit i ©. beS § 35 Slbf. 1 3tr. 2 @iug@t®. ®S gamt bieS gier bagingefteHt Bleiben, g-ebenfatts aber ift eS redjtsirrtümlicg, gier ben gürften als tognfteuerpflicgtigen Slngeftellten ber © tiftung i. © . bet §§ 36, 69 ff. ®ing@t@- anjufegen.

(3 ig ig ., 6. © eit., U rt. B. 24. 3att. 1934 VI A 1395/33 S.)

X4L.

§§ 4 S lb f. 2 9 lr. 2 b u. 11 9?r. 5 f ö r p S t ® - © i i t e

m i t g l i e b e r B e r m i e t e t , w i r b n u r b a n n a l s f t e u e r & e g i i n f t i g t e B r o ' b u f t i n g e n o f f e n f i g a f t a n e r l a n n t w e r b e n i ö n n e n , w e n n f i e a u s g w i n g e n b e n © r ü n b e n g e i ) i n b e r t w a r , b i e Bon i g t e r r i e g t e t e n K ä u f e r a l S b a l b n e t f a u f e n .

(3 ig ® ., 1. © eit., U rt. B. 3.

gebt.

1934, I A 393/32 S.)

5 . § 13 S lbf. 2 U .rn fS t® . 1932. Slucg U m f ä g e Bon © e - t r e i b e a u f bem § a l m u n t e r l i e g e n m i n b e f t e n S b a n n n u r ber e r m ä ß i g t e n © t e u e r , Wenn f i e t u r j Bor bet Steife e r f o l g e n .

(3 ig § ., 5. S eit., U rt. B. 8. g e b t. 1934, V A 549/33 S.)

6 . § 1 V e r f © t ® . Ü b e r n i m m t e i n e V i e g b e r l a u f S g e » n o f f e i i f c g a f t i g r e n S K i t g l i e b c r n g e g e n ü b e r b i e ¡ ö a f t u n g f ü r ¿ r a n S p o r t f e g ä b e n a n b e m j u m S K a r t t o r t b e f ö r b e r t e i t V i e l ) , f o i f t b i e f e St b r e b e n i d j t e i n e V e r f i d j e r u n g , f o n b e r n V e f t a n b t e i l beS © e n o f f e n f c g a f t S B e r t r a g e S .

f$n jutreffeitber ffiiirbig un g beS ©adjoergalts fiegt baS gin® er.

barin, bnft bie Veftgwetbegegnerin, eine VieguergaufSgenoffenfcgaft,

in gewiffen gälten igren Sltitgliebern ©tttfegäbigung fü r Unfälle be§

transportierten ViegS gewägrt, n iig t ein VerjidjerungSO-ergättniS, fon*

bem einen Veftanbteil ber igaupttätiggeit ber ©enoffenfegaft, nämltig ber V erm ittlung beS SlbfageS ber ©rjeugitiffe ber ©enoffen. ®aS gin»

©er. Berneint bager m it 3te(gt bie VerfidjerungSfieuerpflicgt. ©S Be»

jiegt fid) babei jutreffenb auf baS U rt. beS 3 ig § . B. 12. QJlärg 1929, I I A 82/29 (3 ig § - 25, 57 ber Stmtt. ©ammi.). ® o rt ift auS»

gefproegen, eS fei geine Verficgernng, fonbern ein Veftanbteil beS SieferungSBertrageS, wenn ber Steferer gegen BefottbereS Entgelt über baS ©efeg ginauS bie Haftung fü r Vrucgfegäben übernegme, bie wägrenb ber Veförberung ju m Veftetter entftänben; baran änbere fieg aueg bann nidgts, wenn ber Sieferet felbft bie ¡gaftungSübernagme als Verfiigernng begeiegne. S)ie gleicge grmtbfägliige Sluffaffung gat baS SRSluffSKßtiBVerf. ginfiigtlicg ber Wägrenb beS triegeS erriegteten ViegganbelSbetbänbe oertreten. ®iefe matgten Slb^üge bom Kaufpreis, um bamit Stücglagen fü r ©ewägrfegafts* unb SJranSportfcgäben an»

äitfammeln. SBieS ift nitgt als Verfidjerung, fonbern nur als befonbere Vebingnng beS ÄaufbertrageS angefegen worben (Veröffentlidjungen beS SRSluffSlBribVerf. 1919, 78).

SBie in biefen gälten bie igaftung fü r gemiffe ©egäben niegt Verficgernng, fonbern Veftanbteil beS Siauf» ober SieferungSBertrageS ift, fo ift * ber ©tfag fü r SlranSportfcgäben, ben bie Vefcgmerfee»

gegnerin übernimmt, 'ebenfalls niegt Verfidjerung, fonbern Veftanb»

teil beS äwifdjen ber Vefegwerbegegnerin unb ben Sanbwirten be*

ftegenben ©enoffenfegaftSBergältniffeS, baS auf _ V erm ittlung beS Slb»

fageS ber ©rjeugniffe ber ©enoffen gerichtet ift.

( 3 i g § . , 2. ©en., U rt. B. 16. g e b t . 1934, IIA 415/33.)

7 . §§ 2 S a g 2, 28 Slbf. 1 SRVem®. 1931. g ü r b ie g ta g e , ob e in © u tS g a u S V e f t a n b te il beS © u te S i f t , i f t b ie o b je itib e © ae gla ge e n tfe g e ib e n b . ® ie f u b je f t iB e © e fta l*

tu n g ber V e jie g u n g e n ä W ifd je n © u tS g e rr n u n b © n t ia n n in ä to e if e lS fä lt e n a ls V e W e iS m itte l oon V e b e u tu n g fe in . V e r p a d jtu n g Bon © tr e u p a r ä e lle n g e b t tg r e 3 « g eg ö r i g l e i t j u r m ir tfc g a ftlic g e n © in g e it beS © ta m m g u ts re g e lm ä ß ig n id jt a u f. O b e in naeg S lrt u n b U m fa n g b ie © e m e in ü b lic g » l e i t ü b e rfd jre ite ttb e S © u tS g a u S f e in e r § a u p ib e ftim m u itg naeg D ie p rä fe n ta tio u S g e b ä u b e i f t , o b e r ob eS n o d j a tS ö u tS » g aitS — m it © e b ä u b e ü b e rb e fta n b — a n g e fe g e n w e rb e n ia n n , if t naeg b e r V c r ie g r S a n fd ja u u n g %\\ e n tfd je ib e n . g ü r b ie © ntfeg. ia n n aueg b e r U m fta n b Bon V e ia n g f e in , baß baS © u tS g a u S g le ic g ä e itig m e g re re n w ir t fd g a f t tit g e n © in » g e ite n (e tw a b e r S a n b m ir tfc g a ft u n b b er g o r f t w ir t f e g a f t ) b ie n t.

( 8 { g i g . , 3. Sen., Urt. B. 19. San. 1934, III A 121/32.)

8 . § 14 Slbf. 2 ® r ® r m © t® . S o w e it ber V iir g e g n r 3 e it ber V e rw e ig e ru n g fe in e V ü r g fd g a ftS B e rp flic g tu n g bnreg g a g lu n g b e r g o r b e r u n g b e re its e r f ü l l t g a tte , io m m t nieg t m e g r b ie S lnW e nb nn g beS § 14 Slbf. 2, fo n b e rn n u r b ie S in*

W enbung l(eS § 14 Slbf. 1 in g ra g e . f )

$ e r Vefcgtog. erw arb in t ^ w S ^ e E fi^ S ^ ttn g S ü e rfa g r e n bureg g u W ittS ^e fc g lu ß eilt biSger bem g a b riia n te n ©. gegörigeS

gezogen, © r Beanfprucgt © teuerfreigeit a uf © rn n b be§ § 14 Slbf. 2

@ r© rln © t® ., bie igm jcboig in Bciben Vorentfcgeibungcit berfagt ioorben ift. äueg bie giergegen Pon igm eingelegte fReegtSbefcginerbe ia n n leinen E rfo lg gaben, ba bem g in © e r. {ebenfalls im fteuer»

lidjen © rgebnis beigetreten Werben muß.

® e r © teuerbefreiungSantrag grünbet fteg auf folgenben ©mg»

bergalt.

Stuf bem berfteigerfen © ru n b ftü d ftanb feit 18. gebr. 1929 eine ©icgerungSggpotgel im §ödjftbetrage bem 15 000 ¿ fiJL fü r bie V a n ffirm a 97. eingetragen, unb gwar j» r ©iegerung ber gor»

berungert, bie biefer g itm a gegen ben ©runbftüciSeigentüm er S.

äuftanben. ® e r V e fd jw g ., ber felbft p bem © djulbner S. ebenfalls in ©efdjäftsbe,5iegungen ftanb, gat n u n angeblidj bereits im 9lo»

bember 1929 fieg ber V a n ffirm a gegenüber münbtieg berpfliegtet, ben u nter biefe ©icgerungSggpotgef fallenben V a n fire b it beS Eigen«

w irb t, in ber gleidjen 2Beife Wie ber erWetbenbe b in g litg Veredj*

tigte p befreien. 2)iefe V e ftim m u ng , bie bureg megrere U rt. beS 3 ig ^ . auS legier Qm* eine weitere Ä la rfte tlu n g erfagren gat, Wirb g inftdjilicg ber bom @efeg erforberten einjägrigen V e fife e it bor Vefcglagnagme näger in bem oben abgebrueften u rt. erörtert. V ei bem ®runbftücfSerWerb bureg ben Vüxgen finb brei g ä lte p unter»

fdjeiben:

1. ® e r V ürge e rw irb t bas bingliege SReegt, f ü r baS er fieg ber*

8 6 0

tümerS E. burcp eine B ap lu ng bon 10 000 M J l „absubeden" unb bte §hPotpel fel&ft feft su übernehmen. (Eaffäcptich pat er am 11. Q u li 1930 an bie p ir a ta SR. 10 000 J IM gejaíjlt, toofür bet E igentüm er tim t gleichseitig an bem Belüfteten © ru n b ftü d eine fefte .gbpotpel bon 12 000 ¿R JI im SRangc nací) ber ©icperungSphpotpel einräum te. © i e n e u e § p p o t p e 1 t f t b a n n a m 5. S lu g . 1930 e i n g e t r a g e n u n b a m f e l B e n S a g e b i e © i cp e » r u tt g S p p ft o t p e £ g e Í ö f cp t in o r b e n. © a bte erfte ©e»

fcplagitapme beS © runbftücls in bem bis sur © erfteigerung fottgefepien BtuauflSbertoaltungSberfapren (bgi. (Rg£>. 31, 251) jepon am 5. ©es. 1930 b e to irlt unb beSpalb Bei ber E in tra g u n g ber feften §t)faot£)eI fü r ben ©efeptog. nod) le in bolle® Q apr berfloffen toar, beruft ber ©efeptog. fiep sur © egrünbung feines ©efreiungS»

anfprueps auf § 14 Sl b f. 2 @ r© rto© t® ., inbem er in erfter Stnte bte S luffaffung b e rtritt, bajj er bereits im SRobember 1929 burcp bte bamaltgen münblicpen unb bei feiner ÄaufmannSeigenfcpaft nicht form bebürftigen (§350 § ® © .) Vereinbarungen gegenüber ber

gegenüber ber © a n ! ¿toar eine BapIungSpflicpt, aber EeineStoegS eine © ürgfcpaft übernommen habe, baf¡ eS fiep bielm ehr auf feiner

©eite enttoeber um eine befreiende (pribatibe) ©cpulbübetnapme i. ©. beS § 414 ©@ ©. ober um einen getoöpnlicpen ^i)5faotí)eíenfauf hanble, Bet bem eS ihm baritrn su tun getoefen fei, fich gegen Bap»

lu n g bon 10 000 ¿R JI eine ^ijfaotljelenforberung. bon 12 000 ¿ /IJ l SU Derfdjaffen unb in fo fe rn ein borteilhafteS ©efepäft $u machen.

Befchtoerbe toiberfproepen unb babei toeiter geltenb gemacht, baff, toemt m an baS V orliegen einer „© ü rg fc p a ft" im eigentlichen S in n e nicht anerlennen toolle, bann jebenfalls bie Vereinbarungen aus bem Qapre 1929 fü r ihn als beftäxlenbe (lu m u la tib e ) ©cpulbiiber»

nähme ober als U re b ita u ftra g i. @. beS § 778 © ® © . ansnfepen feien ttnb baff and) fotche bürgfd;aftsäpnlid)c V erh ä ltn iffe bom § 14 Slbf. 2 u m fa |t toerben.

Sille btefe SlttSführungen beS ©efeptog. finb in le in e t ©Seife geeignet, bie Slntoenbung beS § 1 4 , (ei eS beS Slbf. 1, fei eS beS Slbf. 2, su rechtfertigen, Bunäcpft beruht bie S luffaffung beS gin»

nommen ha&e, auf iatfädgidjen Ertoägungen, bie leinen SRecptS»

irr tu m erlennen laffen. h ie rb e i fei barauf hirtgetoiefen, bajj ber erl. ©en. bie SCntoenbbarleit beS § 14 Slbf. 2 auf einen © e f a m t « f cp u I b tt e r bereits in feinem U rt. I I A 443/33 b. 3. SRob. 1933 (sunt Slbbrud in ber © te u e rla rte i bon SIR r o s e 1 beftim m t) ber»

nein t hat.

Q m übrigen if t su bemerfen, baff eS sunäepft (ebenfalls fü r bie Stntoenbbarleit beS § 14 St b f. 2 auf bie rechtliche SRatur ber Stoifcpen bem ©efeptog. unb ber g irm a SR. im Qapre 1929 getrof»

fenen V ereinbarungen überhaupt nicht anlom m t. © ie Stntoenbung biefer © orfe prift lönnte bielmehr, auep toenn m an bürgfcpaftS»

74) an fich i. beS § 14 SIBf. 2 ber © ürgfehaft gleicpftellen to ill, boch sugunften beS ©efeptog. n u r bann in g rag e tomm en, toenn * § 401 ©@ ©. © a m t toirb ih m nach bem l l r t . beS (R gß. b. 27. ©ebt.

1933 ( I I A 323/33: ©t©S. 1934 SRr. 40 = (R g§. 34, 169) b ie S e i t , to ä p r e n b b e r e n e r V ü r g e t o a r , a u f f e i n e

© e f i h S e i t a n g e r e ch n e t. Q ft er Bereits ein Q apr bor ber erften ©efcplagnapme be§ © runbftücls © ürge getoefen, fo tarnt er bie © teuerbergünftigung nach § 14 Slbf. 1 ® rE rto © t@ . in Slnfprucp nehmen, toenn er bas © ru n b ftitc i in ber QtoangSberfteigerung er»

toirbt.

SBirb aber baS b in g lid je SRedjt, baS ber © ütg e abgelöft hat, im ©runbBuch gelöfcht unb fta tt beffett bom © runbftüdSeigentüm er fü r ihn ein neues bingliches (Recht eingetragen, fo geht barnit bte Stnred^tungSm öglichleit berloren. ©ieS ift bie d itin te ffe n s obigen U rte ils .

2. © e r © ürge löft baS bingliche Sß^cht n id jt ab, e rto irb t aber baS © ru nb ftitci. © a n n fa n n er bie © teuerbergünftigung n a ^ § 14 Slbf. 2 ©rG ertoSt®. in Slnfgruch nehmen, toenn er bereits feit län»

E rto irb t aisbann ber bisherige §hf>°theiengiäubtger unb jehige

[Q uriftifcije SBochenfchrift noch s u r B e i t b e r V c r f t e i g e r u n g bie g h fa tb e f f ü r bie

© a n lfirm a Beffanben hätte, ber ©efchtoQ. ferner su biefer B e it ber S a n tfirm a fü r ben ettoatgen StuSfall ber §bpathef haftbar getoefen toäre unb m it SRücifidft hierauf, um einen foldfen U uS fail burch E rhöhung beS VerfteigerungSerlöfeS nad) SIRögIid)Eeit absutoenben, felbft auf baS © ru n b ftü d geboten hätte. SllleS biefeS t r if f t aber im borliegettben Qalie n id )t su. © er ©efdjtoQ. toar bielm ehr sur B eü ber V erfteigerung felbft §hpothelengIäubiger, unb er Eann baS bem Bufchlag sugrunbe liegenbe SIReiftgebot n u r sur (Rettung feiner eigenen §hpothel abgegeben haben, g ü r einen foldjen g a li tom m t n u r bie Stntoenbung beS § 14 31 b f. 1 in grage. Q m borliegenben g ä lte fdfeibet aber aud; bie Slntoenbung biefer V o rfch rift aus, toeil ber © efd;tog. feine ^b pa the l erft innerhalb beS lebten QahreS bor ber erften ©efchlagnahme ertoorben hat, fo b a | bie VorauSfehung beS § 1 4 Slbf. 1 SRr. 2 nicht e rfü llt ift. StuS § 14 Slbf. 1 ©afs 2 er»

rungShhpothel ber © a n lfirm a sugeftanben hat, bem ©efchtog. nicht angerechnet toerben Eann. ©ieS toürbe auch bann gelten, toenn bie

©idjerungShhpothef i. Q. 1930 Bei ber B ahlung bon 10 000 ¿ /IJ t an bie © a n lfirm a nicht gelöfcht, fortbern. unter Um toanbtung in eine getoähnliche §t)pothel bon 12 000 M J t (§ 1186 ©@ ©.) in bie»

W dokumencie Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1934.04.07 H. 14 (Stron 66-70)