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Unter ©ingunahme ber SlbfchnittSüBerfdjrift

G3. 3apcg. 1934 § e ft 14]

fütuffäjje 815

S iE rbpof® . e rm irft, mürbe aBer bei Betreffcnbe £ o f aucp in ber

$anb beS ©cpulbnerS ErBpof i. © . beS ©efepeS getoorben fein, fo m uff bei SlnfecptungSgegner im SBege bei SBoIIftredungSgegentlagc geitenb rnacpen tönnen, baff bie ¡Benachteiligung be§ ©läuBigerS nunm epr in g o rtfa ll geraten fei, toobei eS ipm freilich obliegt, gu Belneifen, baff eS bem © lau big er aud) opne bie SBeräuperung beS

§ofeS niept gelungen märe, bie QmangSBottftredung gegen ben

©cpulbner xerfit^eitig (box Q ü tra fttrc te n beS StErBpof®.) burepgu»

füpren.

g re ilid ) brängen Bei biefem E rgebnis bie $ ntercffe n gcmiffer Sßribatgläubiger bie bei ©emeinfepaft in gemiffern Umfange gurüct.

S lllem hier aus biefem ©xunbe einen abmeidjenben © ta n b p u n tt 'entnehmen mollte, bexmifet fid), päpftlicper gu fein a ls bei ¡papft:

S e r ©efepgeber felBft ift eS, lüeldjex untex Slufnapnte einex tppifdjen ÜBertung bem © läuBigex eines ftttbiBibualanfpruepeS ben SSortritt gelaffen pat.

fta lu ltä tS a ffifte n t S B e x n e x S e e m a n n ,

Äticl-Die ^nlVtfüdrc fc*n §8 30, 31

S en n id jt gu §ofexBen Bexufenen Slbtöm m lingen be§ ©rB»

laffexS fteijt, fom eit fie ffltiterBen ober lncnigftenS pflicptteilsberecp»

tig t finb, Bis gu ip re r aSoHjä^xigfeit ein Slnfprucp auf U nterha lt unb ©rgiepung auf bem $ofe, fexnex ein Stnfprud) auf SluSbil»

bung bgh>. Bei ben Söeptern auf SluSftattung unb fe in e r f ü r alle S e it bas Dteept gu, a u f bem §ofe g u flitc p t P fucpen; ben lebten Slnfprud) paben aud) bie © K ein bcS ErBIafferS (§ 30 S tErbpof® .).

S e r üBerleBenbe ©begatte beS ©xBIaffexS pat einen Slnfprucp auf U n te rp a lt auf bem §ofe.

S e r Slnfprud) aus § 30 auf § eim fep r a u f ben § o f fe |t bor»

aus, baff ber §ehnteprenbe unberfcpulbet in 9lot geraten ift. S e r SCnfpruep aus § 3 1 a uf Seitenteil fepl borauS, baff ber ÜBerleBenbe Epegatte m iterbberedjtigt ift, b a | ex auf alle ifjm gegen ben 3tacp»

la f guftepenben 2tnfpritci)e bergicptet unb baff ex fid) felBft auS eigenem Verm ögen niept erhalten ian n .

S iefe Slnfprücpe bei © Itern, SXBfömmlinge unb ©Regatten entfielen fofort, ipre ©eltenbmaepmtg ift jebod) an bie genannten IBorauSfepungen ber §§ 30, 31 3t© rbpof® . gefniipft. Sex Slnfprud) felBft beftept aber n u r bann, tnenn feftftept, bah bie SBetreffenben SMterben ober gum minbeften pflicptteilsberedjtigt finb.

S e r Slnfprucp gept in ben g älten beS §§ 30, 1 unb 3, 31 auf

© em äprung bon HBopnung unb U n te riia lt auf bem $ofe, im Satte be§ § 30, 3. a uf StuSbilbung unb SluSftattung, alfo meiftenS auf eine einm alige Seiftung in ©elb ober äpnlidjem .

S iefe Stnfprüdje finb rccptlid) BeadjtenSmert.

S ie Betreffen ben ErBpof felBft unb Belaften biefen. ©§ pan»

beit fid) n id )t n u r um eine perfönlidje S k iB in b licp le it beS ¡Bauern, fonbern aud) um eine ¡Belüftung beS ©tbpofcS. S iefe Slnfprüd)e finb aus bem Erbpofe gu erfüllen. ©§ panbelt fid) alfo gugleid) um bingliepe Slecpte (bgl. 18 o g e 1 S , 2. SlufL, © . 139).

S ie Slnfprücpe gielen aB auf ©ett>äl)iung bon Sföopnung unb auf © em äprung bon angemeffenem U nterha lt. @S finb pödjft per»

fönliepe Sfteepte ip re r Sttatur u aclU i ’ e fi«b nic^t üBertragBar unb e rlö s e n m it bem £obe beS ®ered)tigten. @ie liebten fid) auf teil»

toeife S3enub«ng (SBotinrec^t) unb auf te ito e ife 5ttu|ung (Unter»

h a lt) beS ©rBbofeS. 3iRitt)in finb fie ih re r red)tlid)en ilo n ftru itio n ltad) B infid)tli(b beS SBcf)nred)teS Befd)ränft perfönlid)e S ienftbar»

leiten i. © . ber §§ 1090 ff. 18©®. ® ei bem HBolinxecbt Bmrbelt eS ficb n i^ t um ein foldieS nad) § 1093, ba bei biefem bie » en ub un g ber HBobnung n u r u nter SluSfd)Iufj beS © tgentüm ers ftattfinbet, Inas ja l)ier n atürlich n id it ber S afl- 1fr SbicfeS UBohnrecht ift alfo nichts toeiter als eine Befchxänlt perföntiche S ie n ftB a rle it, ba es auf SBenufmng beS ©rBhofeS abgielt. SaS 9led)t a uf U n te rh a lt ift eine Ijöchft perföntiche, nicht übertragbare Ifteallaft, ba es ab»

sxclt auf © eioährung toieberiehrenber Seiftnngen aus bem ©rbhof.

Sttach § 1090 ® ® ® . i. ®exb. m. § 873 ® ® © . entfteljt eine befchxänlt perföntiche S ie n ftb a rle it n u r öurd) © in ig u ttg unb

© in tra g u n g . Ohne E in ig u n g unb E in tra g u n g mögen u. U. oBIi»

gatorifd)e S e rp fli^ tu n g e n iigenbtt>etd)er 2lxt bcfteljen, aber leine befd)ränlt p e rfö n li^ e S ie n ftb a rle it im @innc beS ©efepeS; biefc ex»

forbext E in ig u n g unb Bor altem bie © in tra g u n g . S a s Bisherige dteid)Sred)t lannte feit E in fü h ru n g beS ® ® ® . leine S ie n ftb a rle it ohne E in tra g u n g . Ausnahm en mären n u r bem £anbeSred)t bor»

behalten. SiefeS f ü r bie S ie n ftb a rle it ©efagte g ilt aud) fü r bie Ütteatlaften. © oio eit bem SanbeSredjt IBorbehaltc gemad)t finb, ftn»

ben m ir biefc in ben Strt. 65, 66, 69 unb 128 E©S8®18. SBetrachtct m an biefe üSeftimmungen genauer, fo ftettt es fidh heraus, bah eS fiep hier meniger um fo!d)e ® elaftungcn h°ubelt, bie bem Einget»

intcreffe bienen, fonbexn bielm ehr ber 2ttlgem einheit unb bah eS

® efdiräntungcn in t Stttgemeinintereffe finb; eS ift eine 2 lrt ®er»

mifchmtg bon öffentlid)em unb pribatem 9ted)t, fo bor allem im SBaffer» unb Seid)red)t.

Slcatlaften oljnc E in tra g u n g ftubett fiel) eBcnfo im 9tcid)Srecht n id jt — n u r bie sJtad)barred)te, bie UBerbaurente, nach §§912,

914 ® ® ® . m erben als IReallaft Behanbelt, oBmopI fie ohne ©in»

tragung entftehen. ülud) im SanbeSredit finben fiep SReatlaften ohne E in tra g u n g nid)t, fotoeit fie pribatrechtiichen © haraltex tra»

gen. Sltur öffentiich»rechtlid)e ttleallaften lönnen nad) 5Reid)§» unb SanbeSrecpt opne © in tra g u n g entftehen, fo bor allen bie ba§

© runbftücf Belaftenbett öffentlidjeit S teuern unb älBgaBen unb, aus neuefter bte S nbuftriebelaftung.

S ie SlnerBenrecpte, bie gum ¿ e il ben SBeftimmungen beS IRErBhof®. fehr äpneln, lennen aud) in fa ft gleicher UBeife, aber bodj m it S3erfcpiebenheiten bie SlltenteilS» unb nnterhaliS anfprüipe.

Slud) biefe Slnfpriicpe, bie fid) a ls IReallaften unb Befd)ränlt perfönlid)e S ie n ftb a rte itcn barftetten, Bebiirfen, um ipren toahren iRechtScparatter gu erhalten unb binglid)e Ü Birlung gu ergielett, ber E in tra g u n g . SaS m ir bortiegenbe SttedlenB urgif^e SlnerBen»

reept — bas StttedlenBurgifcpe IRecpt hatte ja im Befonberen IKahc f ü r fa ft alle SBaiteinftetten bas Iflring ip beS u nteilbaren ©onber»

bermögenS m it ©ottbererbfolge burcpgeBilbet — gemährt SlBlömm»

lingen uttb überlebenben Epegatten gleiche 2lnfpxitd)e mie baS SRErBhof©., m it SluSnahme bcS ^uflutptrechteS. Sitte biefe Sin»

fprüdje Beburften aber gu .iprer S B irlfa m le it ber E in tra g u n g ; bor ber E in tra g u n g maren eS hödfftenS ben Stauern perfönlicp ber»

pflicptenbe Sln'iprücpe, niept aber binglicpe, ben § o f erfaffenbe.

S a ru m m ar es üBlid), baff Bei üBergabeberträgen gmifepen Ißatcr unb ©opn baS SUtenteil unb gugteiep bie SlBfinbungSfumme ber übrigen ©efepmifter feftgeftettt unb gur gmeiten ül&teilung beS

©runbbuipeS eingetragen mürben. ©Bettfo mürben im ©rbfaEe opne £eftam ettt bas S lltenteil beS üBerle&enbeit Epegatten unb bie Sl6finbungSfummen ber übrigen Siblöm m linge n a ^ Beftimmten 9 tia )tlinic'n feftgefept unb fobann auf Slntrag eingetragen; eper maren biefe 9ted)te m irlfa m niept borpanben; biefeS m ar ja info»

fern bon SBicptigleit, als Bis babin bie ® auernftetten beräuffert unb belaftet merben lonnten, a lfo opne E in tra g u n g biefe Sin»

fprüd)e böltig in ber S itft fepmebten.

S iefe Slnfprücpe erhielten alfo ipren E p a ra lte r als ©runb»

ftiidSbelaftungen aud) p ier niept tr a ft ©efepeS, fonbern erft m it ber E in tra g u n g .

SlnberS lie g t ber f?att Bei ben Slnfprücpen naep bem 91ErB»

pof® . ©ine ® eräuherung unb ® elaftung, inSBef. eine 3tt>angS»

berfteigerung, finb fo gut mie unmöglich. SBeiter ift, unb ba§

ift baS mefentlicpe, bie Betreffenbe ® auernftelle a ls ErBpof im

©runbBud) eingetragen. SluS ber Satfacpe aber, bah Ber § o f als ErBpof eingetragen ift, gept ja fepon perbor, bap u. 11. auf ipm alle einen ErBpof Befd)ränlenbett Selaftungen liegen tonnen.

Semnacp Bebarf eS m einer Slnficpt gur m irlfa rn en E ntftepung ber Slnfprüdje aus ben §§ 30, 31 SRErBpof®. als Sleallaften Bgm.

als Befcpränlt perfönlidje S ien ftB a rfe ite n n id )t ber E in tra g u n g , bielm epr entftepen biefe einfad) tra ft ©efepes im ©egenfap unb als StuSnapme gum Bisherigen Stedpt. SaS 3t@ r6pof®. fiept ja eine berartige S ela ftun g üBerpaupt gar niept bor, patte fie gu»

näd)ft unterfagt, fo bap'biefe ifteallaften unb S ien ftB a rfe ite n n u r tr a ft ©efepeS entftepen tonnten.

S a | neuerbingS eine © in tra g u n g biefer Saften, ober richtiger n u r be§ SBopnrecptS als B e f^ rä n lt p e rfö n li^ e r S ie n ftb a rle it, feber»

geit erfolgen tann, gept aus § 6 4 S urcpflB D . gum SRErBpof©.

b. 19. p t t . 1933 perbor, monad) ber ErBpof m it perfönlicpen S ien ftB a rfe ite n Belaftet merben tann. S arauS ergibt fiep, bap fonft gur SBegrünbung bon S ien ftB a rte ite n an ErBpöfen naep mie bor bie E in tra g u n g crforberlicp ift.

ES mürbe fiep m. E. empfehlen, biefe IBelaftungSmögticpteit aud) a uf bie gefamten Slnfpriicpe auS ben §§ 30, 31 SlErBpof® . auSgubepnen. ©S Beftept ja fdilieplicp im m e rh in bie 3Röglid)feit eines S k ila u fe s ober fonftigen SSeräuperung beS Et&pofeS; bann if t eS f ü r ben Erm erBer münfepenSmert, gu m iffen, m it melcpen SSelaftungen in biefer § in fie p t er gu reepnen pat. Slucp^ ift es fü r bie Slttgemeinpeit u. U. bon $ntereffe gu erfahren, mie ber § o f Belaftet ift unb mie fiep bementfprecpenb bie gefamte SBirtfcpaftS»

läge beS §ofeS barftettt.

Stacp bem © in n unb Sibed beS ©efepeS fin b aber bie auS ben §§ 30, 31 ®ereeptigten auch opne E in tra g u n g gefidpert. SluS ber S atfad)e, bap eS fiep um einen ErBpof paitbelt, gept perbor, bap Slnfprüepe gegen ben § o f Beftepen, menn auep o ft im Slugenblid niept im eingelnen bie §öpe ber 3lnfprüd)e feftguftetten ift. Söer baper eilten ErBpof erm irBt, m up bam it redjneu, bap folepe Slnfprücpe Beftepen unb geftettt merben fönnen. SBerben bie Slnfpriicpe auS ben §§ 30, 31 SRErBpof®. niept e rfü llt, fo n ü p t ben

¡Berechtigten bie © in tra g u n g aud) nicptS, ba eine QmangSberfteige»

ru n g n id jt ftattfinben b a rf; trä g t ber § o f bie ® elaftungen n id it, fo m üffen bie IBereeptigten eben ipre Slnfprücpe gurüdfteÖen; mer»

ben biefe Slnfprüepe B ösm ittig niept e rfü llt, fo p ilf t n u r § 15 SRErBpof®.

Sluf jeben f^a ll aber finb bie Slnfprüepe aus ben §§30, 31

■ UtErbpof®. als Sleallaften unb befcpränlt perföntiepe Sienftbar»

leiten angitfepen, bie Bei SSorpanbenfein ber in ben genannten Ißaragrappen geforberten SBorauSfepmtgen opne borpergepenbe

816 Stuffätse

[Surtftifdj-e 3Boi$enfc6rift

E in ig u n g unb E in tra g u n g entftehen unb bem Berechtigten gegen jeben E igentüm er beS ErWjof,e§ juftehen, Weil fie ben Erbhof fel&j't belüften.

® u rd j bie E in tra g u n g ber Erbhofeigenfd>aft einer Bauern»

(teile im © runbbud) entließen gleichzeitig, fa lls B e ra t)tig te nad)

§§ 30, 31 ObErBIjof®. üorljanbeu finb, biefe ®runb(tüd§BeIa(tungen.

ES finbett bentnad) auf biefe Slnfprüdje bie B eftim m ungen über bie Befcfjränit perfönlichett S ie n ftb a rfe ite n unb über 9ieal»

laften Slntoenbung. ® e r $ n i)a lt beS äBoI)nrec£)t§ ergibt fiel) au§

bent SüEt&hof®. unb finb et bementffirecEienb feine Befcfiränfim g gern. § 1091 B ® B . SBirb baS 91ed)t beeinträchtigt, fo ift bie ifaage aus §§1029, 1004 u nter gutücfgeljen auf baS 91ed)t ge»

geben; ber Berechtigte muß bann bie Bo'tauSfefjungen nacfjtpeifen, nad) benen er zur © eltenbm adjung feiner Slnfprüdje berechtigt ift, toäiirenb ber Belaftete u. U. — §30 , 2 — bie hnrtfchaftlidje Un»

fä h ig ie it zur E rfü llu n g ber S lnfpriidje b a rtu n m ufj. ® er B.efih»

fdjuf) nach § 1029 B ® B . ergibt fid) »on felbft aus ber Satfadje, baff ber Berechtigte bie SBoIjnung im B efib ober -Dlitbefth hat.

Bggl. ber S leallaft gelten bie enifprechenben B orfchriftett ber §§1105 ff., jeboeb tom m t §1106 nicht in grage, ba eilt 9Jtit»

eigentum am E rbhof auSgefdjloffen ift, im übrigen bon biefett Slnfprüdjen auch ber ganze E rbhof erfaßt inirb. S e r B au e r haftet gern. §1108 f ü r biefe S lnfpriidje auch perfünlidj. §§1109— 1112 B © B . finb gegenftaubSloS, ba ihre Satbeftänbe fü r biefe Sin»

fpriiebe n id ft in g rage iontmen.

2tff. © dj m i b t , ©chtoerin.

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JU»w«iep«na ««dj § 15 A.

B eriiert ber Bauer feine Ehre, w irb er unfähig, ben Erbhof otbttungSTnäfjig zu bewirtfdjaften ober kommt er feinen ©djutböer»

pflicktungen nicht nach, obwohl ihm bie§ bet orbnitngSmäfiiger Bürt»

fchaftsfiifrntng möglich Wäre, fo bann ihn baS Slnerbengericht nad)

§ 15 iRErbliof®. abmeiern, b. h- bem Bauern bann bie Berwaltung unb Stujäniefiung be§ Erbhofes batternb ober auf g e it entzogen wer»

ben (§ 15 Slbf. 2), toobei er Eigentümer beS ErbhofeS bleibt, ober eS bann ihm feilt Eigentum am Erbhof überhaupt genommen ¡»erben (§ 15 Slbf. 3). ®aS EriäuterungSBucf) »on 3 B a g e t n a n n » § o p p zum tRErbljof®. nemtt biefe beiben fo rm e n ber Slbmeieritttg „m ilb e " unb

„ftrenge" Slbmeierung. ffitefe Bejeidjitungen fotteu auch h 'et ber Stürze toegeit angemenbet werben.

gmifdjen biefen beiben fo rm e n ber Slbmeierung befteht aber nicht nur, tote aus ben Bezeichnungen „m ilb e " unb „ftrenge" Slb»

meierung gefolgert werben bönnte, ein grabuetier Unterfchteb tjia*

fichtlich ber ©djwete ber in bie 3tedjte beS Slbzumeiernben eingteifert»

beit KRahnahmen, fie unterfcheiben fid) bietmehr toefentlich hiafiditltch ber Bericmm, auf bie fie angemenbet werben. Söäljrenb ein Bauer, ber eine Ehefrau ober anerbenberechtigte BerWanbte beftfjt, n ur ber ratiben Slbmeierung unterliegt, finb auf einen Bauern, bet bem biefe BorauSfejwngen nicht gegeben finb, bie B orfdjriften über bie ftrenge Slbmeierung anzuwenben.

g n biefer Unterfcheibung aber liegt eine grofje §ärte, wie baS folgeitbc Beifpiel geigen foit.

SaS Slnerbengericht hat über bie aibmeterung gmeter Bauern wegen ehrlofen BerhaltenS zu eittfdjeiben. ®aS Berhalten Berber Bauern fei gleich zu beurteilen. Betbe finb jung, ber eine aber ift

»erheiratet, ber anbete bagegen ift lebig unb w ar gugletcf) baS einzige Stinb feiner »erftorbenen Ettern, er befifjt alfo auch Beine anexbenberedjtigten Berwanbten. SSätjrenb nun baS Slnerbengertcht tm erften gatte, auf ben bie milbe Slbmeierung anzuwenben ift, nod)

Z it erwägen tjat, ob eS bent Bauern bie Bermattung unb Oiuhniefjung

auf Seit ober fü r bauentb entzieht unb bann etwa zu ber Ent»

fdjeibung kommt, baß bie Berwaltung unb (Ruhntefjung ber Ehefrau beS Bauern auf ge^n gahte übertragen w irb, weit eine bauernbe Übertragung gegenüber bem Berhalten beS Bauern eine zu fd)!»ete SKahnafme bebeitten Würbe, kann baS ©eriefjt tm zweiten gatte berartige Erwägungen nicht anftetten, eS kamt nur bie Slbmeierung ablehnen ober eS muff, wenn eS, auf Slbmeierung erkennen Witt, bem Bauer fein Eigentum am Erbhofe entziehen mtb eS auf bie »om iReicf)Sbauentführer öorgefdjtagene Sßcrfon übertragen.

® ie gaffung beS ®efefseS führt alfo bazu, baff baS Stnerben»

gerid)t bei ber mitben Slbmeierung llrfad)en unb golge gegeneinander abjuwägen unb in gerechten Einklang zu bringen hat, was ans ber SRöglichkeit einer bauernben ober zeitigen Entziehung^ ber Berwal»

tung unb SJuhntefjung ju fchtiegen ift, bah eS aber bei ber ftrengen Slbmeierung biefe Überlegungen nicht anftetten kann, fottbetn n ur zu entfeheiben §at, ob ber Bauet abzumeierit ift, b. !)• ,0 k fein Eigentum am Erbhof »edieren fott ober ob, um bet obigem Betfptel Zu bleiben, trog feines ehrlofen BerhaltenS nichts gegen tl)n unter»

nommen werben fott.

Ob man habet nun bie Slbmeierung als ©träfe betrachtet (wie bieS nad) B a u m e c k e t , iganbbudj beS gefilmten 31eid)Serbhofred)teS,

II. Slbfdjuitt, D, ber g a tt zu fein fcljeint) ober als Enteignung zum SBoljie ber Slffgemetnheit (f. S o l l e , Sum StbmeiermtgSreiht beS 9lErbI)of®.: ,QSB- 1934, 398) ober als polijetltdje SRahnahme zum

©chuge ber Siligemeinijeit unb zur ©anberhattung beS BauernftaubeS, ift gleich, in ben weutgfteit gatten w irb man bas Ergebnis gut»

hetgen können, baS fid) aus ber formalen Unterfcheibung »on miibet unb ftrenger Slbmeierung ergibt.

$ e t ®efehgebcr ift offenbar »ott bent ©ebankeit auSgegangeu, bah bet Erbhof eines Bauern, ber keine Sluerben b efi|t, nad) feinem Sobe hoch an eilten nicht anerbenberedjtigten Berwanbten ober au einen gamitienfremben falten würbe, alfo an B etfoneu, auf bie naih bem Borfdjlage beS 3?eicI)S6auernführerS bet ber ftrengen Slbmeierung baS Eigentum am Erbljof Zlt übertragen ift, unb bah beSlfalb keine Bebenken befteheu, biefen Übergang fcijoit bei Sebgeiten beS Bauern ftattfinben z« laffett. ®abei ift aber atther ad)t gelaffen, bah, wie ber oben gefcijilberte g a lt zeigt, bie Slbmeierung einen »erhättniSmähig jungen Bauern betreffen kann, ber n ur zufällig itod) nicht »erheiratet ift, aber butdjauS bie Sl6ftd)t hat, fpäter noch zu tyiw ttxi.

®urd) bie Slbmeierung ift fein ©of in frernbe igättbe geraten, Währaib er, wenn bie SJtöglühkeit einer mitben Slbmeierung geboten gewefen wäre, ber gam itie erhalten geblieben wäre, ba bei einer fpäteren Berheiratung beS Bauern m it grober SBahrfchetnlichkeit Slb»

Itömmiinge z« erwarten finb. D ie gefehlidje Siegelung bebeutet fom it nicht nur unter llm ftaitbeit eine unbillige ¡gärte fü r beit Betroffenen, fie bringt aucl), wie baS Beifpiet zeigt, eine Entfdjeibung m it fid), bie bem ©inne beS ®efeheS wiberfprid)t. Sind) ben in ben Einleitung®»

Worten zum SlErbpof®. enthaltenen ®ntnbfähen fott ber © rb |of bauernb als „E rbe ber ©tppe" in ber iganb einer gam itie bleiben, n u r ganz auSitaljmSwetfe fott ber § o f auf einen fremben ©tamrn übergehen können. ®tefer ©runbfah beS ®efegeS w irb burch bie ftrenge Slbmeierung häufig »ereitelt werben, wäl>renb anbererfeitS ber gwedt ber Beftimmungeit beS § 15 SRErbhof®. awh erreid)t werben könnte, wenn man bie SKöglidjkeit fdjafft, Me mübe Slbmeierung auch in foieijen gatten anzuwenben, Wo ber Bauer Weber »erheiratet ift noch anerbenberedjtigte Berloanbte beftgt, wo aber nad) beit Berljöit»

niffen bamit gerechnet werben kann, bah M r Slbzumeiernbe fpäter nod) heiratet unb Slnber erhalt.

D6 bie Sliterbengeridjte fdjon jej)t in ber Sage finb, folche §ärten ZU »ermeiben, inbem fie in gälten, Wo au (ich auf ftrenge Slb»

meierung zu erkennen wäre, g e ftii|t auf § 56 SKErbljof®. bem Bauern etwa bie Berwaltung auf gett entzögen, wie bieS S B e n b t : gSB. 1934, 18 itt anberem gufammenljange »orgefd)iagen hat, er»

feijeint fraglich. SRan könnte I)öchftenS, Wie bieS »on S o l l e a .a .0 . als allenfalls möglich hingeftettt w irb, fagen, bah, tuen« bem Sttt»

erbeitgeridjt bie SJtögitdjkeit gegeben ift, einem Bauern fogar baS Eigentum am Erbhof- zu nehmen, eS auch P einer Weniger fdjarfen fOlahnahme, etwa ber Entziehung bet Berwaltung auf g eit, befugt fein tniiffe, wenn eine folche Entfdjeibung bem ©inne beS ®efe|eS beffer entfpräche. Bet ber klaren gaffung beS § 15 fRErbljof®.

hantelt eS fitf) aber meiner SCRetnitng itacl) nicht um eine zmeifet»

hafte ©efegeSftette, bie m it § tlfe beS § 56 SRErbfwf®. auSzulegeit ift, fonbern um eine offenbare Sticke beS @efe|eS, bie n u r burcl) anberweite gefe^lic^e ^Regelung gefcl)loffen werben kann.

9ieferenbar I B t t n n e b i e r , SHeihen.

B.

g n »orftchenbem Sluffah fotuie in ben Beiträgen »on S B e n b t (33B. 1934, 18) unb S ö t t e (QSB. 1934, 398) w irb angeregt, ben

§ 15 fRErbiwf®. über bie Stbmetramg zu änbern, Weil er z«

billigen Ergebntffen führe, hierbei w irb aber nt. E . überfeljen, bah baS SlbmeierungSOerfahren n u r eingeteitet werben kann, wenn ein hochgeftettter Bertreter beS 91eid)SnährftanbeS nämlich bet ber „m ilb e n "

Slbmeierung ber S a n b e S bauernfii|rer ober bet ber „ftrengen" Slb»

meierung ber SRetchSbauernfüfjter einen entfpredjenben Slntrag (teilt.

Bisher ift eS noch tn keinem gatte z« einem foldjen Slntrag ge»

kommen, gefdjweige berat, bah ein ®erid)t eine Slbmeierung aus»

gefprochett ober bah etn foldjer Befdjluh rechtskräftig geworben Wäre.

S ie Bebenken werben alfo ausnahmslos aus tt)eoretifchen Etwa»

gungen ^ergeteitet, benen praktifdje Erfahrungen nod) nicht zu»

gxunbe liegen. ®te SlbänberuitgSmünfdje beziehen ftch auf folgenbe ijSunkte:

1. ES w irb als u n b illig bezeichnet, bah bte Slbmeierung auch barat guläffig fei, wenn ber Bauer bte gähigkett, ben i0of zu 6e»

wirtfehaften, burd) u n « e r f c £ ) u I b e t e S i r a n k h e i t ober bet lobeitS»

Werten ¡gaitblimgen wie ^riegSbienft ober burch U nfall bet ber Be»

rufsarbeit »ertöten hn&e ( S B e nb t unb S o l l e a. a. € .) . Siefen Be»

benken ift jebod) entgegenzuhalte.it, bah ber SanbeS» ober 3letd)S»

Bauernführer in einem foldjen gatte , beit Slntrag auf Slbmeierung nid jt ftetteit, ober bah baS ® eridjt einen bemtod) geftettteit Antrag fidjedidj ablehneit wirb.

2. ES w irb als eine befonbere §ärte bezeichnet, bah ci» j u t t g e r u n o e r h e t r a t e t e r B a u e r , ber baS einzige ifin b feiner »er»

ftorbenett Ettern ift, bei E hrlofigkeit n. U. beS Eigentums am §ofc

63. 3a b rg . 1934 § e ft 14] S t u f f ä | e

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für üerluftig erBIärt merben Bann, oBtoohl bie URBglichBeit Beftehe, b a | re fpätre heirate unb eine gur ©rBfoIge Berechtigte gam iite ffritnbe; bie SlBmeierung führe in einem folißen Satte gu bent utt=

erioünfd)ten ©rge&niä, baß bet § o f entgegen bem gmecü beä ©efeßeä bet angeftammten Sam tlie entgegen rnerbe. OB foldje gälte in bet

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