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64. Saßrg. 1935 §eft 10]

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Sn einem ©¿treiben Born 26. San. 1935 (S'JÖ. 1935, 595) nimmt ber SReicfjS- unb preufjtfße Suftizminifter au btefer grage Stellung. gm Stnfßluß an bie ©ntfßeibungen beS 9t®.: S®- 19i3<

214; 1930, 6 4 « unb 1931, 2907 «* 91®. 133, 137 ßält aueß et für unjutäffig, baß baS iprogeßgerid^t non fiß aus einen bei bem erfaßten

©erißt zugelaffenen Slnwalt beiorbnet. St b we i ß e n b oom 91®.

bertritt er bagegen bie Sluffaffung, baß bie Söeiorbnung eines türmen*

anmalts burd) baS erfaßte ©ericßt für baS bor ißm ftattfinbenbe 93e*

weiSaufttaßmeBerfaßren reßttid) unbebeitkliß ift.

®iefe ©tellungnaßme beS gaßmiuifterS ¡,er S uftij kann bon uns Stnwälten nur begrüßt werben. ®urß bie genannten ©ntfßeibungen beS 91®. feilten bie grage eitbgültig baßtu abgetan, baß naß befteßen*

bem gießt eine SBeiorbnung für baS Verfaßten bor bem erfaßten 91iß»

ter überßaupt nid)t ntögliß ift. ®amit war oßne grage eine redjt et»

liebliche ©ßleßterftellung ber armen Spartet int SBerßältniS ju t ber»

mögenben gartet ßerbeigefüßrt. ®eittt nati) reißSgctidftlicßer^ Sluffaf»

fung fßiett keinerlei SUlöglißkeit eröffnet, ber armen gartet eine Set*

tretung im auswärtigen ¡Termine, ben bet prozeßbeoollmäßtigte Strmenanwalt nießt felbft Waßrneßnten konnte, zu befßaffen. Slug ber Erkenntnis ßerauS, baß ein berartiger gießtSzuftanb unerträgtiß fei, ift offenbar bie ©ntfßeibung beS ®@. (S®. b. 11. SDlärj 1933 — S9B.

1933, 16045) ergangen, bie berantwortungSfreubig ben einzigen nun*

meßr noß gangbaren Sluäweg gefuitben uitb bet ißrajiS gewiefen ßat:

bie SSeftetlung eines ©ubftituten bureß ben prozeßbeoottmäßtigten Sirmenanroalt im eigenen 9iamett nnb bie ©rftattungSfäßigkeit ber ba»

bureß bem Slrmenanwalt entftanbenen Äoften als feine eigenen SluS*

lagen, ©oweit man beobachten konnte, ift bie 91ed)tfpreßung im aß»

gemeinen bereitwillig ben SBeifpielett beS S®. gefolgt unb ßat gunt Slußen ber 9leßtSpflcge im allgemeinen unb ber armen ^arteten im befonberen bon biefem SKittel, eine offenbare unb empfinbliße ßüdte auSäufülIen, ©ebraud) gemacht (ju bgl. j. 93. OS®. 9laumburg: 32B.

1934, 1928).

©ewiß war biefe ßöfung bom ¡ä®. jutn ©ßuße ber ©taatskaffe gegen übermäßige Swrnfprudjnaßme auf btefem 9Bege mit oerfdjiebenen uautelen oerfeßen: 93efßränkung auf ben 93etrag, ber fonft bom Slrmenanwalt felbft aufzuwenbettben ftteifekoften, Serljinberuitg beS StrmenanwaltS an perföntißer SBaßrneßmung beS Termins unb fßließ»

lid) SSefdjränkung ber ©ubftitutenkoften auf bie ©äße beS SlrmSlnw©.

©S mag baßinfteßen, ob man biefe S3e[d)ränkungen burßweg billigen kamt, bon benen jebeitfallS bie leßtere befonberS bebenklid) erfeßeint, ba fie eine bon Ootitßerein nur begrenzte SluSlagenerftattung, wie fie bem ¡Begriff ber StuStagen eigentlid) fretnb ift, oorfiefjt._ Sßiel wefent»

Iidjer ift, baß biefe ßöfung z w a n g s l ä u f i g an^ einem anberen 91aßteil leibet, ber aber ein folcßet beS ©efeßeö felbft i f t ®iefe Soften Werben bem Strineuanwatt nidft erftattet, wenn biejfteife nißt erfot»

berltß war. Sllfo Werben amß bie Soften beS ©ubftitufen bem türmen»

anwalt nitßt erftattet, wenn feine 9teife, mit anberen SBorten, bie SSaßrneßmung beS auswärtigen Termins, nitßt erforberücß gewefen Wäre. ®ettn nur att ©teile ber Steife, alfo ber Tätigkeit beS $roaeß*

beboHmäcßtigten felbft, tritt ber ©ubftitut. ®aS bebeutet, baß ber 'Ärmenanwalt baS 91i[tko trägt, ob biefe bon ißm für notwendig ge*

ßaltene Skaßnaßme nacßträglid) and) bom ©erießt als notwenbig an*

erkannt wirb. Sft baS nießt ber fja ll, fo jaßlt er, wie aueß bie 9leife»

koften, fo bie Soften beS ©ubftituten au§ eigener Safcße. y n ber ®at eine Sumutmtg, bie man uns Slnmälten fd)Werlicß ftettett kann.

Um fo meßr ift zu begrüßen, baß nunmeßr ber SüfHäünmfta biefe Srage Wiebcr aufgreift. ®et nattonalfozialiftifcße (Staat will, baß bie arme Sßartei, foweit bie 9ted)tSpflege itt $ ra8e kommt, nißt unter ißrer Slrmut leibe uitb nießt gleidjfam Bon ©taatS wcgen_9led)tä»

uadjteilen auSgefeßt fei, bie bie oerntögenbe Partei nießt treffen. ®ö ift alfo nur folgerichtig, weint ber ¡gebet ba attgefeßl Wirb, wo atu fcßjieUften unb wirkfamften biefe erftrebte ©Icidjfeßmtg in bie ®at um»

Sffeßt Werben kann. ©S ift nun non größtem Sutcreffe, zu feljen, baß bie Wuffaffung beS SuftizminifterS bet beS 91®. entgegeugefeßt läuft,

©in befonberS cinbrudtSbolter ßatt bafiit, baß bie ©urÄbtingung ber Slecßtspftcge mit natioitalfozialiftifcßer Ülnfcßauung nießt oor gegen»

teiligen ßöcßftridjterlicßen ©ntfeßeibungen aus früßerer ¿eit ßaltmacßt.

™ir SlmtägeridjtSanWälte feßen ja am unmittelbarften, wie unetfreulid) uitb wie unzulättglicß ein ®efeß ober WentgftenS eine ®t'feßeSau§»

legurtg ift, bie bem erfudjteit ®eritßt bie SRöglidjkeit berfagt, ber armen -Partei für baS Bor ißm ftattfinbenbe SSerfaßren in benjettigen gälten, 'bo es notwenbig Wäre, Bon ütmtS wegen eilten SBeiftattb im Slrmenrecßt

|u ftelleu. ®aS recßtfndfenbe Publikum ßat bafür kein SSerflänbniS.

®te arme Partei füßtt fieß — mit 91ed)t — in ißrer recßtlidjen fßofition

«ßebtidj beeinträißtigt. ©S ift ganz befonberS bemerkenswert, baß ber -Juftigminifter eine ©efeßeSänberung ttidft für notwenbig ßätt, fott»

Bern bie befteßenben ®efeße für anSreießettb aitfießt, um auf @rmti>

ißrer ben gegenteiligen SurS zu fteuern, wie ißn ja bie fprajiS bis z«

bet leßteu ©ntfeßeibung beS 91®. and) tatfädfticß in Weiteftem Umfange,

^ben aus bet Erkenntnis ber 9lotwenbigkeit eines fo!d>en ISerfaßrenS ßetaus, fitß ju eigen gemaeßt ßatte.

gür uttS Slnwälte entfälti bamit baS 91ifiko, baß wir üluSlagen aufwenbett muffen, bie uns nacßßer aus ber ©taatskaffe nidjt erfeßt werben, ober baß wir — als ©ubftituten — eine Stätigkeit entwickeln, auf bie ©efaßr ßtn, bafüt nießt ßonoriert ju werben. ®enn wenn fieß bie 91®., was gtt ßoffen ift, in weiteftem Umfange ben ©tanbpunkt beS SuftizminifterS zu e'0tu madjen unb nunmeßr tßrerfeits 9trmen»

anwälte für bie Bor ißnen als erfutßten 91iißtern ftattfinbenben 58e*

weiSartfnaßmen beiorbnen, bann erwätßft biefen ein unmittelbarer ®e»

b ü ß r e n anfprud) au bie ©taatskaffe.

2Bir atnwälte können baßer Bom ©tanbpunkt ber armen ißartei wie Bon unferem eigenen ©tanbpunkt aus biefe nunmeßr angebaßnte 91ed)tSentwidtlung nur begrüßen.

9191. u. 91otar ffi ubi fcß, Siibben (©preern.).

©in 3iu#fd)l«n tum {ioditetuuuällcn in t w |ltttre t« n 0 von Jlrriittiinujricgcnljiitrn kann nur infanteit anerkannt

merken, aia er aunkriidtUd) fcflgcleot iß

®et SBerfucf) einer ©taatspolizeiftelle, einen Stnwalt als SSer*

tretet eines ©cßußßaftgefaitgenen zuriitkzuweifen, ßat ju bem naeß*

ftcßeitben ©eßriftwediiet gefüßrt, in bem fieß bie Sperren 91eicßS* unb Sßreußifcßen SKinifter beS Snnern unb ber Suftig klar baßin au§»

fpreeßen, baß ein Stnwalt bon ber 83ertretung in einer giecßtSange»

tegenßeit gruttbfäßlitß nitßt auSgefßloffen werben kann:

SBunb 91ationalfoziaiiftifßer ®eutfcßer Suriften

©au OberlanbcSgerid)tS»S3ezirk §amm.

SHünfter i. SB., ben 10. Oktober 1934.

9ln ben

¡gerat 9ieid)Sjuftizminifter

S Serlin.

Stnliegenb überreiße iß eine Äußerung ber ©taatspolizeiftelle für ben 91egierungSbezirk ®lünfter, in meldjer biefe ©taatspolizeiftelle bie Sluffaffung Bertritt, baß in ©ßußßaftfaßen SlnmaltSoertretung n iß t zuläffig fei. S ß kann miß biefer Sluffaffung nißt anfßließen.

Seber beutfße SSolkSgenoffe kamt fieß in allen feinen Slngelegenßeiten beS 91ateS unb ber S3ertretnng eines StnwalteS bebienen mit SluS»

ttaßmc berjenigen gälte, in benen eine foteße SSertretnng gefeßliß aus»

gefßloffen ift. 93on bem gefeßlidjen Serbot ber SBaßrneßmung ber Sntereffen eines ©ßußßäftlingS gegenüber ber Staatspolizei burß einen 91eßtSanwatt ift mir nißtä bekannt. Sß bitte ba§ Suftij' minifterium, feinerfeits meine Sluffaffung naßzuprüfen unb, falls meine Sluffaffung geteilt wirb, bei bem S'weaminifterium baßin oor*

ftellig zu werben, baß bie Sßolizeiftellen, oorneßmliß bie fßoliseiftelte in 91., über bie Suläffigkett ber SlnwaltSoertrctung auß in ©ßuß»

ßaftfaßen unterrießtet wirb.

S ß Will nur kurz barauf ßittweifen, baß bie SBegrünbung ber

©taatspolizeiftelle für ißre Sluffaffung offenbar oerfeßlt ift. SBenn bie

©taatspolizeiftelle auß aus potitifßen ©rünben naß eigenem ©rmeffett ßanbelt, fo ßat baS boß ntßts bamit z« tun, baß ber ©ßnßßäftling perföntiß ober burß einen Slnwalt feine Sntereffen gegenüber ber SKaßnaßme ber Staatspolizei maßrnimmt. Serfeßlt ift auß bie 93e»

grünbung, baß minberbemittelte ©ßußßäftlittge nißt fßleßter geftellt fein fotlten als woßlßabenbe. ®S kann m. ®. ber Staatspolizei nur reßt fein, Wenn ein ©ßnßßäftling bie SJlittel anfwenbet, um feine

©teHungnaßnte gu einer ffllaßnaßme ber Staatspolizei in faßlißer unb angemeffener gorrn burd) einen Slnwalt Beantragen, ©ine foteße 93er*

tretung ift um fo wünfßenSwerter, Wenn ber ¡päftUns felbft perfön*

tiß jn r faßließen SBaßrneßmung feiner Qtttereffett gar nißt in ber Sage ift.

¡geil ßitler!

gej. Dr. © t e i n ß a u S .

®er 91eid)S* unb Sßreußifcße Quftijmirtifter V a 24085/35

SSertin W 8, ben 31. San. 1935.

S ö e t r i f f t : S l n w a l t S o e r t r e t u n g i n © ß u ß ß a f t f a ß e n . 3u bem bortigen ©ßreibett Bom 10. Oktober 1934 ßat fiß ber

§err 9ieicßS* unb ^reußifße SJlinifter beS gim « « tote folgt geäußert:

®er in feiner bom 10. Oktober 1934 geäußerten Sluffaffung beS SunbeS 9!ationaIfozialiftifßer ®eutfd>er S ut'ft611'

©au OberlanbeSgerißtSbezirk §amm, trete iß bei. ©in SluSfcßluß Bon 91eßtSanwäIten in ber Übertretung oon 91ed)tSangelegenßeiten kann nur infoweit anerkannt toerben, als er auSbrückliß feft*

gelegt ift.

®iefcr Sluffaffung trete iß bei.

gm Stuftrage

, gej. 91 i ß t e t.

76 0

áuffa^é

[Suriftifdje SBodjenfdtríft

|titd)wcifii«ß titv laJjl í»et Jícfevcu tutor bei bítt glußtj- beiiíeben «nt 1. gan. 1935

Sejte «Rad)toetfung, je nadj betn ©taube Bont 1. Síuq., für bie Sabré 1910 bié 1922 im SDK331. 1922 ©. 388, für bie Sabré 1923 big 1925 int Q«N©I. 1923 ©. 363, für bie Satire 1926 bi® 1928 im SSKSt. 1928 ©. 403, für baé Satjr 1929 im S®i33(. 1929 <S. 290 uns je nach bem ©taube Born 1. San- für bie Sabre 1930 big 1934 jn ber Seutfdjen Saftij 1934 ©. 144.

©ejitf ®S toaren oor»

fjanbett am Sfnmmergeridjt...

1. Qan. 1935

©reSlau...

S e ile ...

S iiffe lb o rf...

granffurt a. SÄ...

¡ jja m in ...

S affel...

Stiel ...

S tö b t...

StönigSberg . . . .

SÄariemoerber . . . . . . 93 Sfaumburg...

© t e t t i n ...

S K iin d je n ...

«Äürnberg...

© a m b e tq ...

S toeibrüden...

SreSbett...

© tu t tg a r t...

SfatlSm be...

Sacmftabt ...

S e tta ...

SRoftocf...

ölbenburg...

©raunfd|ioeig...

S ln h a lt...

£ipBe»SetmoIb...

© chainnburgdjippe...

H a m b u rg ...

Sübecf...

© renten...

auf. 12640 banmter iReferenbare, bie nidjt bie bcutfdje

0taat5angei;öiig!eit befi^en . . . . . 9 238). (Seutfdje 3 u ftij ©. 243.)

U er 3?ei(f)«.«al)r|í<ttt!í «1* ictttif beteiligte $taetei eines ala fónriforbuntig weitergcUeitbett nidjt allgemein

ner-binblirijcn IrtitimmtriljiiftUrijcH ftarifu ertrages

$m §inbticf auf bie Slitorbttung über bie SBeitergettung Bott Sarifberträgen als Sarifotbnungen Born 28. «JRarj 1934 befiehl eine BöIIig fiare 9tcd;t§Iage nur ttinfidjiltclj berjentgen Sarifberträge, bie am 30. «¡Rarj 1934 allgemein berbinbltdj toaren, ©te gelten p«

näcbft für alle SlrbeitSBerträgc ittnerbaib üjreá räumlichen unb fadjltdjen ©eltungSbereidjcS alé Berbinbli^e Sariforbnungen toet«

tex. Ru ©ebtoierigfeiten unb fid) teiltoeife erheblich toiberfpredjen«

ben ©ntftbcibungen bat inbeffen bie ©eljanblung ber grage ber SBeitergeltung ber niefjt für allgemein berbinblid; erflärten SEartf*

Berträge geführt, ©o ift 3.39. einerfeits bie Slnfiajt Bertretcn toor»

ben, als tarifbeteiligt feien aüe biejenigen — aber aitdj nur bie — Slrbeitnehmer unb Slrbeitgeber anpfeben, bie ber Seutfdjen Sir»

beitSfront angeboren, ba biefe bie Slufgaben ber fortgefallenen früheren ©etoevffdjaften unb Slrbeitgeberberbänbe übernommen habe, ©tne anbere ftrengere Stuffaffung, bie inbeffen alé überholt anpfehen fern burfte, fteltíe eé barauf ab, ob beibe ©crtragSteile am 21.9Rai 1933 ben ©erbänben angebörten, bie alé 2/räger beé nicht allgemein berbinblidjen SarifbertrageS anpfehen toaren. Sin biefem Sage tft baé ©efe| über Sreubänber ber Slrbeit Bom 19.2Rai 1933 in Straft getreten, baé ben Srettbänbern bie Slufgabe ber Die»

gelung ber Strbeitébebingungen an ©teile ber bisherigen ©erbänbe ubertrug. 3>iefe Stuffaffung burfte neuerbingé burd) bie ber ©illtg«

feit eher entfpreebenbe Stnfidjt berbrängt ioorben fein, baff beim Strbeitnebmer feine «Prüfung ber früheren Sarifbeteiligung mehr erforberlich ift. @S ift Bielmebr barauf abguftetlen, ob bie Sarif»

orbnung für ben in grage fommenben «Betrieb gilt. Sft baé ber gall, fo gelten ihre ©eftimmungen für alle ©efolgfdjaftSmitgtieber

be§ ©etriebeS, gleichgültig ob fie bem früheren tarifbeteiligten Sir»

bettnehmerberbanb angehört haben ober nicht.

• x i bängt alfo bie f^ragc ber Stntoettbbarfeit eines nicht allgemein Berbinblicben Bon beftimmten lanbtoirtfdjaftlidjcn

«Arbeitnehmer* unb Strbeitgeberorganifationen abgefchloffenen Sa»

baBon ab, ob ber ianbtoirtfdjaftlicbe ©etrieb am 21.3Rat 1933 bem betreffenben lanbtoirtfdjaftlidjen Slrbeitgeber»

Berbanb angehört hat. Ser DletdjSnäbrftanb ftetlt eine ^Bereinigung Bon Slrbeitgebern unb Slrbeitnebmcrn bar unb erffrebt fo eine 33er«

■totrflichung beS ftänbifd;en StufbaugebanfenS. «Rad) § 6 330. Bom

°-,®ej. 1933 über ben borläufigen Stufbau beS «ReidjInährftanbeS tritt er als ytecbtSnacIjfoIger an bie ©teile lebiglicb in ber ©efttm»

mung genannter öffentlid;«redjtticher Äörperfcbaften. «Rad) § 7 fön»

nett burd) Stnorbnung beS SRetcbSbauernfüljrerS p m fftoeefe ber

©eretnfaa)uug bei StufbaueS unb ber ©ertoaltung ©eretnigungen unb ©erbäube in ben DleidjSnäbrftanb eingegtiebert toerben. StlS

«Rechtsnachfolger anberer als auf biefe ©Seife eingeglieberter 33er«

bänbe fann inbeffen ber 3leid)Snäl)rftanb, bem traft ©efcpcS fämt»

6cbe lanbtoirtfdjaftlidjen Slrbeitgeber angetiören, nicht angefeben toerben. SttSbef. nidjt in bem ©inne, ba| bie ben früheren lanb»

ton-tfdjaftlicljen «StrbeitgeberBerbänben anhaftenbe Sariffät)igfeit auf thn übergegangen toäre. DRafjgebenb für bie Sarifgebunbenheit beS tanbtoirt|d;afttid)en ©etriebeS ift atfo nicht feine .Sugeljörigfeit p m fReichSnährftanb, fonbern feine SRitgliebfchaft in bem früheren tarif«

beteiligten StrbeitgeberBerbanb.

©ebeutung getoinnt bie grage, ob ber «ReidjSnäbrftanb ©c»

btngungen für ben Stbfdjlujj Bon «SlrbeitSBerträgen regeln fann, in ben ¡falten, in benen ber «ReicIjSnäl)rftanb in ber Seit Bor bem Sn»

frafttreten beS StrbO®. einen berartigen Sarifbertrag einer «Sin»

regung beS SreubänberS forgenb anerfannt ober burd) pfäMitfte

©eftimmungen ertoeitert hat. S>aS SSlrb®. ©erlitt I;nt in ber ©nt«

fdjeibung Bom 25. Oft. 1934 (Bgt. StrbiRfpr. 1935, 6 ff.) bie ffrage berneint ttttb in ber ©egrünbung barauf tjingetoiefen, bah bei be'm

«RetdjSnährftanb als föarmonteberbanb Bon einer Sariffähigfeit im

©inne beS bisherigen «Rechts feine Siebe fein fönne. Sariffätjig feien namftcb nur bie ©erbänbe beS alten auf bem ©ebanfett beS StrbcitS«

fatttpfeS aufgebauten ©osialred;tS getuefen. ®ie «Regelung Bon SlrbeitSbebiugungen habe nur Bom Sreubänber attSgehen bürfen, eine Sätigfeit auf biefem ®ebiete fei fd;on nidjt mehr ben in ber ÜbergangSäeit fontteE ttod; fortbeftebenben ©erbänbeit erlaubt ge»

toefen.

fRicIjtig ift cS, bah ^ nach § 2 ©ef. B. 19.3Rai 1933 über Sreubänber ber Slrbeit allein bie Sreubänber toaren, bie an ©teile ber ^Bereinigungen bon Slrbeitnebmern, ©inäelarbcitgebern, ober ber ©ereintgungen Bon Slrbeitgebern red;tSBerbinbIid>- für bie be»

teiligten «Perfonen bie ©ebingungen für ben Slbfdjluh bon Slrbeits»

Bertragen 5U regeln batten. Ser burd) ben Sreubänber berfügte Sarifbertrag fonnte baher nur für bie beiferfeitigen ©erbanbSmit«

glieber toirlen unb ©erbanbSauhenfeiter nur bann erfaffen, toenn bie StHgemeinBerbinblichfeitSerflärung nadjträglid) erfolgte. SluS bem SBortlaut ber genannten ©eftimmung ergibt fich, bah ber Srcu»

hänber bon ficb aus feinen allgemein berbtnblidjen Sarifbertrag berfügen fonnte. SScnn ber Sreubänber alfo einen tanbtoirtfdjaft»

liehen Sarifbertrag Bott fiel; aus über ben «Rahmen eines bebett»

tungSlofen örtlichen SlrbeitgeberBerbanbeS hinaus für einen gröhe«

ren ÄreiS Ianbtoirtfd)aftlid)er ©etriebe ttt SBirfung fehen toollte, fo toar bieS nur möglich, toenn er ben «ReidjSnährftanb Beranlahte, in einem «Rachtrag ben Sarifbertrag burd) Unterfdjrift für ein be«

ftimmteS ©ebiet anätterfennen, ober aber toenn er ben SarifBertrag auSbrüdlid) für ben 9leid)Snäbrftanb in biefem ©ebiete Berfügte.

Ob bie eine ober btc anbere «Regelung als recl)tStoirffam angefefjen toerben fann, totrb babott abbangen, ob ber «ReichSnährftanb als

©ereinigung im ©tnne be§ § 2 ©ef. b. 19. «Dtai 1933 über Sreu«

hänber ber Slrbett anpfehen ift. ©ei ber SluSlegung toirb babott auSpgeben fein, bah baS fel)r toeit gefaxte Sreuhänbergefch als aus ber «Rottoenbtgfeit beS Slugenblids heraus geborene rebolutio»

näre 2RahnaI)me eine Böllige iuriftifebe tote praftifdje Klarheit auf bent ©ebtete ber «Reuorbnung beS ©osialretfitS nicht p fchaffen ber«

mochte. «Rad) bem SBillen beS ©efehgeberS fottte eS nur notbürftig bie in nuferem ©ojialfhftem entftanbene 8üde berfd)Iie|en, bie ber Sar'tfall ber bisherigen Sarifträger auf geriffelt Ijatte (Bgl. «IR a n S«

f e I b «tp 0 h I , Sie Orbnung ber nationalen Slrbeit, Äomm. ©in»

leitung, @. 6 ff.). Sluf ber ©jjiftenä bon ©etoerffdjaften unb Slrbeit»

geberberbanben beruhten bie Sarifberträge, beren toichtige Stuf«

gäbe ein eiuigcrmahen erträgltdjer ffntereffenauSgleidb im Slrbeits«

JalIljff burd) Siegelung ber SobnBerbältniffe getoefen toar. Q'n ber burd) baS Sreul)änbergefeh gefdjaffenen ÜbergangSjeit bauten fid;

bte Sartfberträge nur noch auf ber giftion bon ©erbänben auf, bie p m Seil fd)on aufgelöft toaren unb auf jeben $all nad) bem SBiKen ber «JtetdjSregierung ihren bisherigen SafetnSätoed berloren batten (bgi. a n § f e I b a. a. £).). 2)ie ftd^ au§ tiefer ^iftion ergebenben praftifeijen unb redptlicijcn 6 d;n?ierigfeiten geigen fid; 5. in ber

64. 3af)tg. 1935 §eft 10]

2iufid|e 761

bereingelt bertretenen Sluffaffung, bie alten Sarifberträge toirtten im §inblic! auf ben SBerluft ber SariffäfiigEett bet tartfbeteiligten

©erbänbe ober ben bölligen BortfaE ber ©erbänbe nur nod) in ben altert SlrbeitSberträgen fort, Ratten aber ihre Sßirifamfeit für ben Stbfd)Iuf3 neuer StrbeitSberträge berloren. ©ebor burd) bas SlrbD®.

über bic fReugeftaltung beS beutfdjen ©ogialfpftemS bölltge iHar»

f>ett gefdjaffen tourbe, tnurbe im Xreuhänbergefeh lebtglid) formell eine materiell bereits aufgegebene Äonftrultion aufrecbterhaliett.

Um baS beutfdje Sohnaebäube nad) bem ßfortfalt feiner loidjtigften

©runbpfeiler in ber übergangSgeit feinen Erfdjütterungett unb ba»

mit ben SlrbeitSfrieben einer ©efährbung auSgufeben, tourbe noch an bem ErforbcrniS ber SarifbertragSpartcien feftgehaiten. Ein allgu ftarrcS geftbaltcn an biefer formellen Ä'onftruftion muff eS bebeitten, toenn man ben 3ieid)§nät)rftanb beStoegeu nidjt als ©et»

eittigung im ©inne bc§ § 2 ©cf. b. 19. 3Rai 1933 anfeben 511 tonnen . glaubt, 'toeil er als §armonieberbanb beS neu geraffenen SRedjtS einen ftarfen ©egettfab gu ben bisherigen ©erbättben beS alten auf bem ©ebanten beS SlrbeitSfampfeS aufgebauten ©ogiaIred)tS bar»

ftelle. ttberbies ift bem dleidjSnäljrftanb im § 2 ©D. b. 8. $eg. 1933 auSbrücflidt bie Stufgabe geftettt toorbcn, bie tiairtfc^aftlici;crt unb gefellfdjaftlidien Slngcleßcntjeiten gtoifci)en feinen Stngefjörigen 51t regeln, ©erabe bie toeite unb behttbarc Raffung be§ ©reuhättbcr»

gefetjeS, bie nicht eine febe 9JiögIid;feit gefonbert ins Singe fafjen tonnte, follte eS ermöglichen, bie in ber ÜbergangSgeit entftebenben

©dpoierigfeiten gu übertoinben. ®iefem ^toectgebanfen cntfprtcrjt e§ allein, toenn man an ben ©egriff ber Strbeitgeberbereinigung im

©inne beS § 2 beS ©efe^eS feinen alljuftrengen 2JiaBftab legt unb aud) ben 9teid)Snährftttnb unter bie ©eftimmung fallen läjft. ®artn aber loirb man gu bem Ergebnis lommen, bafj ein nicht allgemein bctbinblid)er lanbtoirtfdjaftlidjer Sarifbertrag, ben ber 3lcid)Snahr=

ftanb entfprechenb einer Slnregitng be§ SreuhänberS anerfannt bat, ober aber ber bom Sreuhättber in einem Kadjtrag für ben SRetcbS»

itälirftanb in einem beftimmten ©ebiet berfiigt toorben ift, beute bis 511 einer Hieuregelung gern. § 32 Slbf. 2 SlrbD®. für alle lanb»

toirtfcbaftlicben ©etriebc in feinem räuntlicben ©eltungSberetcb als Sariforbnung toeitergilt.

Slff. 211 f r e b Dl 0 e b e r , SBrttenberge.

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ß i*ie ijcririiticjunu bea lifünbMngeberdllwlT*® * ttf $ e~

tvribrn ber iJnrtet obtv wo» tveuen jupßeUen?

I.

BuftBufp. © r 0 ft bertritt S2B. 1934, 3259 bie 2lu[id)t, ber auf Antrag beS ©läubigerS auf ©rutrb beS ©efebeS bom 14. Oft.

1934 unb beS neugefajjten § 850 b 2lbf. 5, § 850 2lbf. 4 B P p t in = folge §erabfebung ber ©fänbungSfreigrettge gu erlöffcnbc ©e|d;lufs über bie ©erichttgung — Erweiterung — eines ©ehaltS», Soi)n»

ober ähnlichen SlufpruchSpfänbungSbefchluffeS fei unter Slufoutburtg ber burd) bie Erlaffuttg unb B«ftellung entftehenben Soften auf bte

©taatSfaffe bon Slmts tocgen gugufteEcn. B u r ©egrünburtg macht ber ©crfaffer geltenb, bei bem ©erid;tigungSbefd)luh habble eS ftd) um einen niajtberfünbetcn 5öefd;Iuft, ber nad) ber Söorfdjrtft oeS

§ 329 Slbf. 3 ©ah 1 B P ^ bon SlnttS toe0en ,ben beteiligten gu»

gufteEen fei. S er ©erid)tiguttgSbefd)Iuf5 fei eine golge ber ber»

anberten ©efebgebung, unb beSbalb müfjte bie ©taatSfaffe bie burd) bie Srlaffung unb BufteEung beS ©efchfuffeS entftehenben ACofteu tragen.

®icfer älnfiiht fann nid)t beigeftimmt toerben.

®icfer älnfiiht fann nid)t beigeftimmt toerben.

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