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Saijra. 1935 §eft 10] Stedjtfprecfiuttg 8 0 3

ift, ift bie Beurteilung eine anbere. ®ang abgefeßen babon, baß er toegen bet iHagerWeiterung bem ÄI. nießt beigeorbnet luorben ift

«nb fcßon_ beSßaib anS ber ffilagerWeiterung ein 91nfprucß an bie

©taatSfaffe nießt ßergeleitet tnerben fann, Würbe aucß troft er*

neuter Beiorbnung eine ßößere ißrogeßgebüßr als bie bisßer Bereits sttfftanbcne unb auS ber ©taatSfaffe tßut erftattete nidjt in grage wrnmen. Tenn maßgebenb ift bie ®ebüßrenffala be§ § 1 Slrm*

“litW©., bie als ßödjfte ®ebitßrenftufe eine foldze nacß einem Streit»

toert bon 2000 ¿HJl borfießt. SBar baßer biefc ©renge Bereits im

«ftert BerufungSberfaßren erreidjt, fo ßat eine ©rßößung beS Streitwertes auf bie Berechnung ber SlrmenaninaltSgebiiliren feinen Einfluß meßr.

(Ä©., 20. 3ibSen., BefdjI. ö. 15. 97ob. 1933, 20 W a 289/33.)

* Gelle

41

.

§ 7 8 9 i9I® cb0.; 9tei feI ofl enbergütung§®. b. 15. Teg.

1933 (9l©Bi. I, 1067ff.) Tagegel ber f ü r 8ted) tsanwäl t e. T i e SReifefoftenbergütungS®. f ü r Beamte borgefeßene 21&*

ftufung ber Tagegel ber ttadj ber T a u e r ber T i e n f t r e i f e g i l t für SRecBtSattmälte gern. § 78 91 Bf. 2 SR9l®ebD. n id jt. Ti ef e

‘ onnen bei e i n e r T i e n f t r e i f e 6 i § ä u 4 © t u n b e n ' s/i obeS©a| eS, Bei ei ner l ängeren T i e n f i r e i f e baS bol l e TageSgel b Bean*

fprucßen. f )

Teilt ©rinnerungSfüßrer fteßt für bie Teilnahme an bem Auswärtigen 2lugenfdjeinStermine fowoßl für ben 12. als aucl) für ben 13. guii 1934 je ein botleS Tagegelb gu.

®emäß § 78 319l®ebD. erßält ber 9191. Tagegelber „nacß ben für bie SlcidjSbeamten ber Stufe I I I (§ 2 9lbf. 2 Slcifckoftcn»

<50. für bie Steicßsbeamten b. 14. Dkt. 1921 [9t®Bl. 1345]) gel*

ienbeit Säften". Ślad) § 19 9Ibf. 2 Saft 1. unb bem leftten Safte beS ©ef. über SMfeBoftenbergütung b. 15. Teg. 1933 (910331.

1067 ff.) finb bie Säfte ber angeführten SteifekoftenBD. au Steile ber in früheren ©efeften Beftimmtcn Säfte getreten. Ta bie frühere

®tufe I I I jeftt ber Stufe I I entfprießt (bal. ®fg. b. 9tg2R. bom 9- guni 1934: Teutfcfte guffig 1934, 724), fo finb bem Sinnen»

bntoalt für jeben ber angeführten Tage nidjt nur 4,50 ¡UM gugu*

billigen, mie eS ber UrkB. getan ßat, fonbent gern. § 9 SIBf. 1 b

■lieifekoftenoergiitungS®. b. 15. Teg. 1933 bie bollett 9 M l.

Ter Slnfitht beS UrkunbS&eamten, baß § 78 SIBf. 2 9i9I@eBD.

bnrd) bie feit ber Sßeufaffung beS § 78 ergangenen Sleifekoften*

bergütungS®. aufgehoben fei unb bie Tagegelber ber 9191. jeftt naeft

§ 9 9IBf. 3 SteifekofienüergühmgS©. b. 15. Teg. 1933 gu Bcmeffen Jbten, kann nießt beigetreten werben. TieS ift aus ber jeitlidjen lirihenfolge ber ©efefte gu folgern.

Ter § 78 a. a. 0 . f)at feine jefttge, bon ber ißm burdj m©ef. o. 8. guli 1921 (910B1. 910) gegebenen böllig abweidjenbe Raffung burd) baS 91©ef. b. 18. Slug. 1923 (91®®!. 813) er»

halten. Tantals b e ft a tt b Bereits bie im § 78 9lbf. 1 in Begug ge»

nommene 9tetfekoftenB0. für bie 9teid)Sbeamten b. 14. Dkt. 1921 (m©33l. 1345), in beffen § 2 9Ibf. 3 folgenbe Beft. getroffen ift:

mür Tienftreifen, bie an bemfelben fatenbertag angetreten unb oeenbet werben unb nidjt meftr als 3 Stunben bauern, wirb ein

^ aßegelb nicht gewährt. Tauert eine folcfte Tienftreife mehr als jebod) nidjt über 6 Stunben, fo werben 8/ , 0, bauert fie meljr

6, jebodj nidjt über 8 Stunben, fo werben 6/io heS bollen

^ugegelbcS gegahlt."

SEemt bemgegenüber einerfeits ber § 78 SIBf. 1 auf bie

®“ fte ber DlcifekoftenBD. b. 14. Dkt. 1921 Begug nimmt, bet

§ 78 9tbf. 2 anbererfeitS anorbnet, baß, falls bic ©efcßäftSreife 5l© meßr als 4 Stunben beanfprudjt, fidj baS Tagegelb um bie galfte ermäßige, fo ergibt fidj bet gmingenbe Sdjlufi, baß bie 9tn*

i^nbung beS § 2 SIBf. 3 9feifekoftcnB0. b. 14. Dkt. 1921 für

•üd. burdj bie Beft. beS § 78 SIbf. 2 9t9l®ebD. auSgcfdjIoficn fein WUte. Teint ber § 78 fiefit eine Ermäßigung beS TageSgelbeS auf / « n u r für ©efcljäftSreifen unter 4 Stunben bor unb kennt tage»

geiblofc ©efcßäftSreifen überhaupt nidjt. Tie Sleufaffung beS an»

jWfüßrten SIbf. 3 burdj bie SReifekoftenBD. b. 18. 9tug. 1931, nad) ew bic 9letd)Sbeamten bei einer Tauet ber Tienftreife Bis gu totunben keine Tagegelber bekommen, unb in bem bie Bergütung ie nadj ber Tauer ber Tienftreife über 6—8, über 8— 12 nnb über 12 Stunben abgeftuft wirb, konnte an biefern Ergebnis

^ 3 « 41. Bei biefer ©etegenljeit fei batauf Ijingcwiefen, baß bie h wminkalenber für SRedjtSanwäite unb Siotare für 1935, ©. 239, i j j " ' f entlid)te SReifekoftentabeHe ingtoifdjett überljolt ift. @S gelten i* ~ folgenbe ©äfte: Tagegelb 9 ¡UM, bei SReifen bott weniger als 4,50 3U I; übernadjtungSgelb 6 M i. g iir 1km Saubmea

tBerben 0,10 M l bergiitet. T . S.

auS ben oben angeführten ©rünben nidjts ätt&em (ebenfo 2BiI»

i e n b ü d j e r [11] gu § 78 9Inm.3). TaSfelbe gilt bon bem am 1. 9lpril 1934 iu Siraft getretenen ©ef. über 9ieifeboftenbergütung ber DteidjSbeamten n. 15. Teg. 1933, baS bie Sübftufung ber oben angeführten Säfte nad) ber Tauer ber Tienftbeifen lebiglidj bei»

behält.

(0£®. Gelle, 8. gibScn., BefdjI. b. 13. Teg. 1934; 6 U 331/33.) Ber. Bort 9191. © a g e b i c l , ©eHe.

* Tarmffabt

4 3 . § 11 T®S®. ; §§ 606, 640 3BO- gamil i enßanbs»

fachen fin b leine ©hefadjen. g u t grage ber§öhe beSStreit»

Wertes in gamilienftanbSfadien.

Ijanbelt fieß um einen 3 1 e c ß t 8 f t r e i t a u f g e ft ft e I » l u n g be§ i Ri c ß t b e f t e ß e n g e i n e s Ä l n b e S b e r ß ä l t * n i f f e § (§ 640 3 fß 0).) ber im SInnenredjt gefüßrt Würbe. £®.

ßatte ben S t r e i t w e r t auf 500 ¿ ¡U l feftgefeftt. Ter SlnWalt beS ÄI. Begehrt mit feiner Befdßto. ©rßößung auf 1000 35^«. Tie B e f d j W e r b e e r f e ß e i n t b e g r ü n b e t : ÜRaßgebenb für bie

©treitWertfeftfeftung ift ber § 11 T@Si®., Wonadj bei nießt ber»

ntögenSrecßtlicßen SIngelegenßeiten ber ÜBert beS ©treitgegenftan»

beS regelmäßig auf 2000 ¿ ¡U l feftgufeften ift, jebodj nad) Sage beS galieS auf einen ßößeren ober mit SluSnaßme bon ©ßefaeßen (§ 606 3^50.) auf einen niebrigeren Betrag, jebodj nießt unter 500 3?««

feftgefeftt werben lamt.

Ten bisweilen betretenen © t a n b p u n f t ( B a u n t b a d j , 3 p § 11: SuriRbfcß. 29, 2048), als f t ü n b e n g a m i l i e n » f t a n b S f a d j e n naeß 3ibecE unb ©inn ber Borfcßr. für © ß e » } a dj e n g I e t d), I e ß n t ber © e n a t in übereinftimmung mit ber ß. a b. Tenn unter ©ßefaeßen finb nur bie im § 606 SIbf. 1 3 5ßC>. genannten ©treitfadjen gu berfteßen (QäB. 1930, 13163; 1935, 141s; 9 l i t t m a n n » 2 ß e n ä , 2gu§ 11).

Tatfacße ift aüerbingS, baß baS Berfaßren für gamtlien»

ftanbSfacßen bem für ©ßefaeßen äßnlidj geftaltet ift (§§ 640 ff.

S

D.) WaS fieß barauS erflärt, baß ber ©efeftgeber ber geftftel»

g be§ BedjtSberßältniffeS gwifeßen ©Itern unb Äinbern eine äßntidje Bebeutung beimißt Wie berjenigen in ©ßefaeßen. Sßenn eS nun mit Stüdfidjt auf bie auSbrüdlidje Beft. beS § 11 T©Ji©.

an fitß Woßl möglicß hen 9legelbetrag bon 2000 ¿ ¡U l ßerabgugeßen, fo bürfte ber Umftanb aHein, baß eS fidj bei bem K l ä g e r um eine 5 ß e r f o n ßanbelt, bie bem S l r b e i t e r f t a n b angeßört unb (gletclj bem befiagten Äinb) bermögenSloS ift, an fidß noeß nießt redjtfertigen, ben «Streitwert auf bie überhaupt nie*

brigfte ©iufe (500 3?««) feftgufeften. 9Rit 9ted)t wirb in ber ober»

geridjtlicßen 9tfpr. barauf ßingeWiefen (g-SEB. 1930, 2924s), baß eine foldje gefifeftung nur guläffig fein bürfte, wenn ißerfonen in Betracßt lommen, bie ber niebrigften Stufe ber Bebölfernng gu»

gugäßlen finb (3tgeuner, Sanbftreicßer ufw.) ober fonft fittlicß auf tiefer ©iufe fteßen (®cwoßnßeitSberbred)er, 3 uß®Iter ufw.). §an»

bejt e§ fidß aber Wie ßier um eine tßerfon beS SlrbeiterftanbeS, fo Würbe eine gefifeftung beS ©treitWerteS auf bie niebrigfte ©iufe nidjt ber Bebeutung eines SRedjtSftrettS biefer 9Irt geredjt Werben unb geeignet fein, einen falfcßen ©inbruef ßerborgurufen. ©S muß and) nodj barauf ßingeWiefen Werben, baß gum Beifpiel für ©trei»

tigfeiten familienredjtiidjer 9lrt bon crßeblicß geringerer Beben*

tung (g. B. bie Siegelung ber Äinberfürforge gern. § 627 3 ^ 0 .) ber ©treüWert nad) § 11 T ® $® . auf minbeftenS 500 ¿Rjfc feft»

gufeftcu ift ( g m 1930, 316; 1935, 141).

B e r ü c f f i d j t i g t man fonadj a u f b e r e i n e n © e i t e , baß int $in6H(f auf bie B e r m ö g e n SI o f i g f e i t ber Parteien bic b er nt ö gett Sred) 11id) ctt golgett nur gang u n b e b e u » t e n b e finb, beadjtet man aber auf ber anbereu ©eite bie oben bargeiegte B e b e n t u n p b e r g a m i l i c n f t a n b S p r o g e f f e unb baß gerabe eine gu niebrige geftfeftung beS ©treiiWerteS biefer Bebeutung nidjt gered)t Würbe nnb ben unrid)tigen ©inbruef er*

Wecfen fönnte, als Werbe bem ißrogeß, ba eS fidj um Slngeßörige beS SlrbeiterfiaitbeS ßanble, eine Weniger Widjtige Bebeutung bei*

gemeffen als bem in anberen @d)id)ten ber Bebölfernng, fo er»

feßeint für ben borl. gaH bie geftfeftung be§ Streitwerts auf ben bon ben Befd)Wg. begehrten Betrag bon 1000 .¡¡U l als angemeffen.

Taß ber ißrogeß im S l r m e n r e c ß t gefüßrt Würbe, eraeßtete habet ber © e n a t f ü r u n e r ß e b l i d j (bgl. bagu g ffi. 1930, 13163 unb Sinnt.).

(D£®. Tarntftabt, 3. 3iu©ett., BefdjI. b. 24. San. 1935, 3 W 10/35.) Ber. bon 0£®9t. Dr. g u cß S, Tarniftabt.

*

101*

8 0 4

SRedjtfprecfjung

[Quriftifcße SSodfjenfd^rift

Srcäbcn.

4 4 . § 5 StrmStnro®.; §§ 117, 124 3 Sßß. $ ie ©taai®»

f af f e fann b ie Bon i i) r »erl egten Soften beż Slrmenanroalt®

ber obfiegenbeit P a r t e i Bon bem unt er l egenen Segnet and) bann e i nf o r b e r n , wenn biefer fclbft ba® Slrntenredjt iiat. f)

®ie 93eM. fiat in ben Beiben SiedfitSjögen gefiegt. 33 e i b e n Spar»

teien mar ba® S t r me n r e d j t bemilligt morben. ®ie ®erid)t®kaffe forbert oon beit St. SRücberftattung ber ben beiberfeitigen Stnnenanroäf»

ten au® ber ©taat®kaffe gezahlten 33eträge. Sie gegen biefe Slnforbe»

rung Bpn ben St. eingelegte (Erinnerung ßat ba® 2®. SBaußen zurüdi«

geioiefen. hiergegen meitoen fid) bie St. mit ifjcer SBefdjro.

©ic ift unbegriinbet.

®ie SBeroitiigung be® Strmenredjt® bat auf bie Sßerpfticßtung jur Erfiattung ber bem ©egner erroadjfenben Soften {¡einen (Einfluß (§ 117

|f£ 0 .). Sie Stnroätte ber S3et{(. fjatten alfo gegen bie St. einen Sin»

fprudj auf (Srftattung tßtet Soften unb Stuślagen. SEJiit beren Erftat»

tung au® ber ©taatäkaffe ift ber Stnfpruet) auf bie ©taatäkaffe über»

gegangen (§ 5 StrmStnro©.). Stuf bie ©eltenbmacijung biefe® Stnfprud)®

finbeit gern. § 5 ©aß 2 StrmStnro®. bie SSorfdjr. über bie Erhebung oon

®erid)t®koften entfpreeßenbe Stnroenbung.

63 mar &t§fjer in Schrifttum unb Difpr. einbettige SOieimtng, baß bie SPorfdjr. be® § 5 ©aß 2 StrmStnro®. tebigtid) ben 3weck bat. für bie ®eltenbmad)ung be® auf bie ©taatäkaffe übergegangenen Soften»

erftatmngSanfprudje® ben für bie Beitreibung Bon ©cridjtäkoften ge»

gebenen 33eg be® SBerroattungSgroange® zu eröffnen, baß aber burd) biefe 33eft. ber Softenerftattung®anfprucb roeber in feinem Ci^arakter at§ Stnfprud) auf Srftattung non Sßarteikoften neränbert nod) in ber SDlögtidjkeit feiner ©ettenbmaebung irgenbroie befcßränkt lncrben füllte.

®iefe SJieittung ift erft neuertid) burd) einen S3efd)t. be® 02®. Sart®»

rube B. 11. SKai 1934 (Q2B. 1934, 29366) beftätigt roorben.

Sine abroeicbenbe ©tetluug bat tebigticb ba® S®. in feinem 33efd)I.

B. 12. Qan. 1931 (20 Wa 7/31; ©ae b e k e Softenredjtfpredjung 1934 9ir. 379) unb ®aebek e in feiner S3efpred)ung ber genannten Entfdj.

be® 02®. Sart®rut)e (322-1934, 29365) eingenommen.

®er ©ett. oermag biefer abeießenben SJieimtng nidjt ju folgen.

Siad) Stnficßt be® ©en. trifft bie Sinnabme be® S®. nid)t zu, baff ber Begriff ber „®ettenbmad)ung" in § 5 Saß 2 StrmStnro®. weiter ift at® ber Begriff ber „Einziehung", unb baff beSßatb bie S3orau®feßttn»

3u 44. Qcß kann roeber ba® Srgcbni® nod) bie ®rünbe ber Sntfd). be® 02®. ®re®ben billigen. SDian feilte meinen, baß — wenn man einmal ben fi®katifd)en ©tanbpunkt au® bem ©piete läßt — febe ungezwungene, natürliche 23eurteitung ber zur Entfcß. ftet)enben ffrage ju gar keiner anberen SSeantroortung führen kann, al® ber: bei beiber»

feitigent Strmenredjt kann bie ©taat®kaffc auf keinem irgenbroie ge»

arteten SK3ege bie Oon ißr gezahlten Strmenanroaltäkoften »on einer ber Beiben Parteien einjiehett, fotaitge nicht ein SIiad)zaßtuiig®befd)luß Bor»

Hegt. ®azu bebarf e® eigentlich nidjt einmal Befonberer r e c h t t i d) e r ÜBertegung. SJtan fteHe fid) Bor: St. unb Bckt. haben ba® Strmenredjt.

Beibc finb burd) Silrmenanroatte Bertreteu. ®er Staat hat atfo ba®

ltnnermögen b e i b e r S e i t e , ohne ®efäf)rbung ihre® 2 e6en®unter»

halt® bie Stnroatt®» unb @eridjt®koften be® SßrogeffeS zu tragen, aner»

könnt. Sr muß fotgtid) bie StrmenanroattSkoften ber e i ne n wie ber a n b e r e n ißartei tragen. Sr barf — außer beim Sladjzaßtung®»

Befdjluß — Bon keiner Eßartei bie f ü r f ie aufgewenbeten Strmen»

anroatt®koften erftattet »ertangen. ®abet würbe e® betoenben, wenn nur bie e i ne , namtidj bie unterlegene, Spartei ba® Sfrmenrecßt hätte.

Sott nun ptößtieß biefe materielle 3tecßt8iage fich g u g u n ft e n ber

©taatäkaffe baburd) geänbert haben, baß bie ©taatäkaffe ba® ®Iück hat, zwei armen Parteien gegenüberzufteßen, unb baß atfo aud) ber obfiegenben Spartei ba® Strmenrecht bewilligt ift?

Qd) möchte meinen, baß ein jebe® ©ericßt, ba® fid) biefen ©adj»

nerhatt einmal roirklidj klar Bor Stugen halt, in feiner Sntfd). nidjt meßr zweifelhaft fein könnte.

©etbft bann, wenn wirklich ber SBorttaut be® ©efeße® für eine anbere £öfung zu fpredjen f d ) i e n e , müßte bie Entfcß. gegen ben SBortlaut ausfauen. ©o ift e® aber nidjt einmal. § 117 3 S$D- Be»

weift allein fdjon bureß feine Sjiftenz, baß oßne biefe pofitioe Beft.

man togifeßerroeife zu einer SSer nei nung ber Srftattung®fäßigkeit ber Soften — forooßt ®ericßt®» wie Stnroattäkoften — bureß bie arme Sßartei aueß ber ®egeupartei gegenüber gelangen würbe. S® ift nun rießtig, § 117 3 ? ö - finbet auf bie Stoftenfeftfeßung zugunften be® Str»

menanroatt® au® § 124 3 ? ö - unb bamit an fid) aueß zugunften ber

©taatgkaffe at® 8ted)t®nacßfolgerin biefe® Stnfprud)® gern. § 5 Sinn»

Stnro®. Stnroenbung. ®erabe ßier ßat aber bie (Erwägung einzufeßen, ob roirklidj bie ©taatgkaffe aueß einer non ißr at® a rm a n e r k a n n » t en unb mit bem Slrmenrecfjt für biefen Prozeß auäaerfifteten Spartei gegenüber ftdj biefer Sfatfadje bann nerfdjtießen unb fie at® nidjt Bor»

ijanben Beßanbetu barf, wenn nicht ber u it m i t t e t Bare Qugriff gegen bie anbre Partei, fonberit ber — nur urfprüngtieß — »erfaßten®»

redjttidj etwa® anbere, m i t t e l b a r e SSeg über bie Softenfeftfeßung

gen be® § 125 3SPD. für bie Beitretbunq oon ®erid)t®koften Bon ber armen Spartei ooriiegen muffen. (Siegen biefe Stnnaßme fpreeßen inäbef.

bie zu biefen Borfctjr. ergangenen SiuäjSeft., au® benen fid) Siüdsfdjtüjfe auf ben ©inn be® § 5 ©aß 2 StrmStnro®. zießen taffen.

§ 949 a Stbf. 3 ®efcßD. für bie födjfifcßen Quftizbeßörben beflintmt, baß zu 2 aften ber armen Sßartei bie Soften i ß r e ® 812t. nur unter ben Sßorau®feßungen be® § 125 3 'i® . angefeßt toerben biirfen. ®ie® be»

beutet, baß e® für bie Stnfcßung ber ffioften be® g e g n e r i f dj e n Stn»

matt® gegen bie arme ipartei eine® Befct)t. naeß § 125 3ißD. uidjt Bebarf.

SSJettn ferner § 20 Stbf. 4 iprifaffD. bie Slttroeifung aufftettt, baß

»mt ber Sinforbetung Bott Stnroattäkoften Bon bem gteidjfalt® armen

©egner abzufeßen ift, wenn beffeit 3aßtung®unBermögen al® zweifelt»®

bekannt ift, fo ergibt fiel) getabe barau® at® ©inn be® ®efeße®, baß g r u i t b f ä ß t i d ) bie Beitreibung ber Stnroattäkoften aueß Boit bem armen ®egner zu erfotgen ßat, oßne baß bie SBotauäfeßungen be®

§ 125 3'$Ö. oorzutiegeu braudjeu.

Stu® bem Begriff ber „@ettenbmad)ung" in § 5 ©aß 2 Str»

Stnro®. läßt fid) mitßin nidjt entnehmen, baß bie faeßfidjen 33orau®»

feßungen für bie Beitreibung oon ©erießtäkoften oon ber armen ipartei (§ 125 3?£1) Bortiegen müßten.

S® ift aber aueß nidjt, wie © a e b e k e annimmt, ein unoerftänb»

tidje® Ergebni®, bemjetben ©taat, ber einer ißartei ba® Strmenredjt Bewilligt, ba® Sfiedjt einzuräumen, bennoeß Bon biefer Sßartei bie Soften be® gegnerifdjen Slrmcnanroatt® beizutreiben. ®er ©taat Bewilligt eben ba® Strmenredjt unter bem gefeßtießen SSorbeßatt be® § 117 8 ißD.

SBenn er nunnteßr gern. § 5 StrmStnro®. bie bem ®egner au® ber

©taatäkaffe erftatteten Stnroattäkoften anforbert, fo mad)t er tebigtid)

»on biefem SSorbeßatt ©ebraudj.

SBiefe Stnforberung ift baßer gefeßtid) gerechtfertigt.

(02®. ®re®ben, 3. 3i»©eu., S3efdjL B. 21. ®eg. 1934, 3 CReg 427/34.)

*

4 5 . § 1 StrmStnro©.; §§ 115, 119 3SßD. S3eiorbnnng eine® StrmStnro. im Stnroattäprozeß erftreett fid) nießt auf bie int £anf e be® Sßrozeffe® »or bem beauf t ragt en 8ti d)t er f t at t f i nbenbe S3eroei®aufnaßme. f)

$)er SprozeßbeBottmäd)tigte ber Söckt. z« 2—4, ber biefen bureß Befcfjt. o. 4. Stprit 1934 at® Str m.en a nto a11 beigeorbnet roorben au® ß 124 8 ^PÖ. für fie in fffrage käme. 6 ® fteßt nirgenb®, baß § 117 3SßO. aud) für bie ©taatäkaffe gilt unb itn SSerßältnt® zwifeßen iß r unb einer a r m e n Sßartei aitzuroenben ift. @r p a ß t auf biefe® SSet»

ßattni® einfach begßatb ni eßt, weit biefe® feine maßgebenbe 8?egetung in § 115 8 iff. 1 8 $£)- erfahren ßat. ®ie bort gewährte SSefreiung wirb im SSerßättni® zwifcßeit armer Sßartei unb ©taatäkaffe n u r bureß eine Siacßzaßtungäanorbnung befeitigt. ®ie Stnnaßme be® D2®. ®re§»

ben, baß ba® Strmenrecßt „unter bem SSorbeßatt be® § 117 gißO." be»

w illigt roerbe, liegt beäßatb neben ber ©aeße. ®ie ©taatäkaffe ßat, wenn man fdjon bei ber »om 0 2 ®. $re®ben gewählten Siuäbtudtä»

weife bleiben Witt, für fid) gegenüber ber armen Sßartei nur ben SSot»

Beßatt ber SKacßzaßiungganorbnung.

©o erfdjeint fogar bie »om $©. geroäßtte Begt-., ber Begriff ber

©ettenbmadjung in § 5 StrmStnro®. fei gegenüber bem ber Einziehung ber roeitergeßenbe, an fid) entbeßrtieß. SBeitn § 5 StrmStnro®. ßat nie»

mal® baratt gebadjt, etwa ben SKad)zat)timg®befct)tnß ju erfeßen ober ittuforifd) zu maeßen, inbem c® bem ©taat ben Sugriff auf bie arme ißartei, gieidjgüttig, ob am eigenem ober abgeleiteten 8iecßt be® Strmen»

anroatt®, ßat geftatten lootten.

Qm übrigen ßatte id) aueß bie ©rüitbe gegen bie Stu®tegmtg be®

Begriffs ,,®cttenbmacßung" n i i ß t für fticßßattig. (E® geßt nießt gut an, ben ©inn be® ©efeße® au® ben für bie o e r r o a l t u n g S m ä ß i g e iganbßabnng gegebenen Beft. ergrünbeit zu wollen. Stur at® fotdje ftetten fiel) aber bie ©äd)f©efdjD. unb bie SßtSaffO. bar. Qd) kann atfo ben Stuäfüßrungen oon © a e b e k e (QS5.1934, 2936) nur bei»

treten, baß ba® Ergebni®, in bem zur Entfdj. fteßenben ffalte ber

©taatäkaffe ein 8iecßt ^ur Einziehung zu gewähren, u n o e r f t ä n b » tid ) ift. Qcß möcßte btefe Stuffaffung fogar noeß u n t e r ft reießen bttreß ba® SSeifpiet, baß bann ber ©taat m i t ' ber einen ¡ganb geben roürbe, roa® er mit ber anberen nimmt. ®em natürlichen 8techt®empa ftnbeit roürbe jebenfatt® eine foteße 2 öfung kaum entfpredjeit.

8?ut kurz mödjte icß nod) bie r e i n p r a k t i f e ß e Seite ber f$rage Jtreifen. SBo b e i b e Sßarteien arm finb, loirb für ben Staat nießt oiet zu ßoten fein. ®a® Ergebnis roürbe atfo ttt alter Sieget fein, baß bureß bie EinzießungSOerfucße nur neue unnötige Soften entfteßen.

©o ift zu ßoffen, baß bet ©tanbpunkt be® ffi®. attmäßiidj überall biejenige SSeacßtmtg unb SKacßaßmung finbet, bie er au® redjtticßen unb praktifeßen Ertoägungen ßerau® zu beanfprueßen ßat.

9iSt. Dr. i ß i e m a n n , Berlin.

3 u 45. Eilt arger SEHißgriff ber SRfpr.! E® ift nur gut, baß kaum bie ©efaßr befießt, baß anbere ©eridjte biefer Entfdj. folgen ¡»erben. ®enn

64. gaßrg. 1935. ¡ßeft 10] syiecfjtfpredjurtg

805

h”tt, ßat bie Sekt, am 6. Dkt. 1934 in einem Bor &em beauftragten Siirfjter in Setp^ig a6gei;altenen SBeroeiSaujitaßmetermin oertreten, ©ein

«Intrag, ifjnt ßierfür 49,47 9UL SReifekoften aus bcr ©taatSkaffe ju er»

ftatten, ift oom UrkunbSbeamten in bem angef. SBefdjl. mit bet SBegr.

fjbgeleßnt toorben, baß bie SBeiorbnung als 21rmenanroalt bie bem StnroaltSäroang nicfjt unterliegenben Sßrojefjßanbtüngen oor bem beauf»

tragteu SRidjter nidjt mit umfaßt ßabe. XRit ber bagegen erhobenen Erinnerung rnadjt ber Sprojeßbeoodmacßtigte ber SBekl. geltend, Sßor»

ouSfeßung für ben ErftattungSanfprud) ßiitfiißtiicß ber SReifekoften fei Bur, baß bie SReife im Qutereffe ber armen spartet als notioenbig an»

äufeljen fei, mag fjier gutreffe.

®ie Erinnerung ift nidjt begrünbet.

SRadj § 115 2tbf. 1 8 iff- 3 8 ipO. erfolgt bie SBeiorbnung beS SRedjtSanroaltS im 21rmenrecfjt nur infomeit, als eine SBertretung burd) einen Sünroalt geboten ift. ©eboten ift fie aber im Sinne biefer SBorfdjr.

ttidjt fdjon bann, roenn fie megen ber SBebeutung bcr eiitgelnen Spro»

äeßßanbtung erforberlicf) erfeßeint, fonbern nur, foroeit fie oont ©efeß borgefdjrieben ift. ®aS SBerfaßren oor bem beauftragten SRidjter ift aber Bnd) § 78 21bf. 2 8SP0- and) im StmualtSprogeffe oom 2tnroattS§loang ßuSbrüddid) ausgenommen. ®ic SBeiorbnung beS 21rmenaitroaItS er»

ftredit fid) mitßin nidjt oßne roeitereS auf SBeroeiSaufnaßmen oor bem beauftragten SRidjter.

E§ foH jroar nidjt berkannt toerben, bafj eine arme Partei in

%er Sprojcßfüßrung nidjt fdjledjter geftedt fein fotl als eine bie Spro»

|e6füt)rung aus eigenen SDiitteln beftreitenbe. Ebenfo mie fic§ biefe bei midjtigen mtb feßroiertgeu SBeroeiSaufnaßmen and) oor einem be»

“ Bftragten. SRidjter burd) einen 21nroatt oertreten laffen roirb, ift biefe -Uiögüdjkeit alfo and) einer armen Partei eiitätiräumen. ®aju bebarf

eg aber, um bie ©runbtage für einen ErftattungSanfprud) beS ülrmen*

anroalts gegenüber ber ©taatSkaffe ju frfjaffen, einer b e f o n b e r e n SBeiorbnung beS 21rmenamoaiteS, weil eben bie allgemeine SBemidigung bed 2trmenred)teS mtb bie aiigemeine SBeiorbnung eiiteS SdnroattS nad)

§ 115 21bf. 1 8 iff- 3 3^© - berartige Sproäeßßanbluitgen nidjt oßne toeitereg mit umfaffen. ®ie ©runblage für eine foidje ©onberbeiorb»

nmtg gibt § 34 SR210., ber einerfeitS bie 'Seroidigung beg SdrmenrecßteS oorauSfeßt, anberfeitg aber gerabe bie gälte betrifft, in roetdjen kein 21rtroa(tSäroang ßerrfdjt.

$em fteßt aud) bie SBeft. in § 1 ütbf. 3 9lrm?lnro©. nidjt ent»

gegen, bafj SReifekoften nidjt Oergütet toerben, menn bie betreffenbe SReife nidjt erforberiidj mar. ®enn bamit ift nidjt gejagt, bafj SReife»

koften bei SBejaßung ber SRotmenbigkeit ber SReife ftets oergütet mürben.

Eg mufj oietmeßr, mie ficl> au§ § 1 2lbf. 1 2trm2tnro@. ergibt, bie SBorattSfeßung „ber SBemidigung beg 21ntteitrecßteS" aud) hier erfüllt fein, für beffen Umfang im SßerfjältniS beS SümoaltS ju r ©taatSkaffe mieberunt bie ffieiorbnung entfdjeibenb ift.

®tefe SduSlcguitg entfpridjt aud) ber ftänbigen SRfpt. beS früheren

®tefe SduSlcguitg entfpridjt aud) ber ftänbigen SRfpt. beS früheren

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