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SBeric^tet bon Dberftaatgauwatt S te e , SRünd;en.

11. § 19 Stbf. 2 © a ftftä tt® . $ e n t g u g e n b a m t nnb ben w ir t f c ^ a f t t ii^ e n B e re in ig u n g e n ber A rb e itg e b e r unb Sir»

b e itn e b m e r im © aft» unb © c b a n lw irtfd b a ftg g e w e rb e fte ljt gegen b ie E r te ilu n g ber E r la u 6 n ig g u r S lugbe finu ng Be»

ftelienber B e trie b e a u f n ic l)t g u g e ta ffe n e 3 lä u m e feinSReditg»

m it t e l gu.

g ü r bie SBefcf)Wetbeberecf)iigung beg ©aftWirtggeWerbe»

beretng SW. ift bie 3iec|tgjrage entfdfeibenb, in Welkem lim » fange § 19 Stbf. 2 © aftftätt® . ben fner genannten ©teilen gegen bie E rteilung einer © djanierlaubnig ein Anfechtungsrecht ge»

w ä^rt. ® iefer Bisher bom S3©_§. n o * nicht entfd;iebenen IRecijtg»

frage mufe Wegen i^re r allgemeinen Bebeutung fü r ben ©efe^eg»

boHgug bie grunbfäbKdie SSebeutung gueriannt Werben.

(Streitsbeteiligt ift gegenüber bem Surnberein SW. alg ©efud)»

fteller im jWeiten iRechtSguge lebiglich ber ©aftwirtggeWerbeberein S«., ber aßein im erftinftanglidjen Berfaliren gegen bie 2lugbe|nung ber 6d)anierlaubnig dinWenbungen erljoben unb gegen bie Bom Begirfgamt SU. erteilte ErlauBnig Befdiwerbe eingelegt |a t.

g n fachlicher Begiefmng ift ber bom Stegierunggfenat in ber Sluglegung beS §19 Stbf. 2 © aftftätt© . bertretenen 3teditg»

anfd/auung beigupflt^iten.

a) S e r bem 3t®. borgetegte EntW. eineg © aftftätt® . b.

20. SRai 1927 (9t® B e r|. 1924/27 S ru tff. 3lr. 3412) enthält alg § 19 lebiglidh bie bem fe ig e n Slbf. 1 eniffsrecfienbe Beftimmung, baff bor ber E rteilung ber Erlaubnig (§ 1) bie örtliche ^otigeibefiörbe unb bie ©emeinbebelwrbe gu |ören finb unb bie oberften Sanbeg»

beworben beftimmen tonnen, ba| aud) ber ®eWerbeauffid)t§beamte, bag Q'ugenbamt (bann c rfe |t buri^ SBol)If2l.), gemeinniibige Ber»

eine foWie bie örtlichen ober begirtgweifen Berufgbertretungen ber

Strbeitgeber unb Strbeitneljmer ber beteiligten ©eWerbe gehört Werben.

Siefeg Stecht ber Slnljörung Begießt ficb auf a l l e gäße ber Erlaubnigerteitung nad; § 1 © aftftätt® . AIS foldje tommen nad) ber gefehlichen Siegelung in grage bie E rlaubnig fü r

1. bie 3leuerrid;tuna bon erlaubnigbflid/tigen Betrieben, 2. bie Übernahme befte|enber Betriebe ober bie Stnberung ihrer Betriebgart,

3. bie Slugbelfnung befteljenber Betriebe auf nickt gugelaffene Strten bon ©etränten,

4. bie Slugbeljnung befte|enber Betriebe auf nicht sugelaffene 3iäume.

Enttyredfenb biefen berfcfiiebenen Strten ber Erlaubnigertei»

lungert unterfd;eibet bag ©efeb fdiarf gwifdien ben Erlaubniffen fü r neu gu erric^tenbe Betriebe unb fü r biejenigen Betriebe, bie bereits eine noc| gültige Erlaubnig gum ©aft» ober ©cfiantwirt»

S

tgbetrieb befi|en u n b eine Weitere (neue) E rlau bnis benötigen, entWeber ein SSedüel in ber Ijßerfon beg Unternelimerg ein»

treten foß ober gegenüber ben Binbungen beg § 3 beg ©ef.

eine Sinberung ber Betriebgart ober eine Stugbeljnung ber Er»

laubnig auf ntd;t gugetaffene SIrten bon ©etränten ober auf nicht gugetaffene Bäume beabfidjtigt ift.

Sagegeit fannte ber EntW. nod; fein Slnfed)tunggre*t ber

©teßen, bie |iernad| bei Erlaubnigerteilung gu liören finb § 19 Slbf. 2, ber biefeS 9ted)t erft fd)uf, beruht auf einem Befdjl. beg StSSlugfcfi. unb ift offenftd}tIid) auf bie gorberungen ber Äreife guritetguführen, bie im Qntereffe ber ^ugenbfjflege unb ber berufg»

ftänbifdjen Bertrehtng um eine erboste Einfluknabm e auf bie oe»

hörbliche Erlaubnigerteilung tämfjften.

S ie Raffung beg §19 Slbf. 2 beg ©ef. ergibt tla r bie Be»

beuturtg biefer Sefitm m ung ai§ einer ö o n b e r r e g e l u n g gegenüber ber aßgemeinen B o rfdir. beg Slbf. 1 gu erlernen. S n erfter Sinie ift bag 3iec|t ber Slnfiörung, m it bem ein Slnfecbtungg»

recht berbnnben ift, n u r bem Qiugenbamt unb ben fü r bie ®e»

metnbe ober ben Begirf beM enben Wirtfchaftlichen Bereinigun»

aen ber Arbeitgeber unb Arbeitnehmer im ©aft» unb @d;anfwirt»

fdiaftggeWerbe emgeräumt Worben. Siefeg «Recht ift gegenüber ben Erlaubnigfälten beg Abf. 1 augbrüdlid) bcfchräntt auf bie Erlaub»

nig fü r neu gu errichtenbe Betriebe (g a ß lo b e n ) unb fü r bie Aitgbehnung befteljenber Betriebe auf n id it gugetaffene Arten bon

©etränten ($aß 3 oben) unb in beiben fräßen Wieber m it ber Wei»

teren Einfd^räntung bei gaß 1 auf folc^e m it bem Augfd;anf gei»

ftiger ©eträrtfe unb bei $ a ß 3 auf bie Erlaubnig gum Augfdfant bon B ranntw ein. S o m it ift gang beWujjt — Wohl alg itombro»

mife — n u r fü r einen A u g f ch n i 11 ber Erlaubnigfäße nad; § 1

© aftftätt© . bag m it einem Anfedbtunggrecht berbnnbene 9ied)t ber Anhörung ber hier genannten ©teßen gewährt Worben. Enblid;

befchränft fid; fachlich bag Attfedftunggrecht auf bie SBürbigung unb Entfd). ber Bebürfnigfrage.

S a m it erlebigt fich ohne Weitereg bie Auffteßung beg Ber»

treterg beg befd;Werbeführenben ©aftwirtggeWerbebereing, bafe nach bent ©inne unb bem Stnede beg ©efeheg bag Anfechtunggrecgt ben in_ § 19 Abf. 2 genannten ©teßen in aßen fräßen guftefje, in benen bei E rteilung einer neuen ©dfanferlaubnig, einerlei, ob fü r einen bößig neuen ober einen bereits beftehenben unb gn erWeiternben Betrieb bie B e b ü r f n i g f r a g e gu Würbigen ift. Eg tann bieg bielleicht eine gorberung ber Wirtfchaftlidfen Bereinigungen ge»

Wefen fein; in bem ®efc|e felbft, bag fonft notWenbig eine gang anbere Raffung haben müfete, hat jebenfaßg biefe gorberung teine B e rW irtlid jun g gefunben. SBie fta rt bielmehr bag Steichggefeö bag Anfechtunggred;t eingefd;ränti hat, beWeift am beften feine Be»

febräntung im gaße 3 (oben) auf ben Augfd;ant bon B ranntw ein, obwohl g. B . burch bie Augbehnung ber Erlaubnig gum Augfcbanf bon B ie r ober SBein fü r beftetjenbe Betriebe, bie bisher n u r fü r bag eine ober anbere biefer ©etränte bie ©chanferlaubnig befeffen haben, bie Wirtfchaftlichen Belange beg ©aft» unb ©dfanfwirt»

idjaftggewerbeg fehr fta rt beeinflußt Werben fönnen, in bielen /fällen bielleicht jog a r ftä rle r alg burch bie Augbehnung eineg be»

[tehenben BetrieÖg auf nicht gugelaffene 3täume. Srohbem fteht biefe Einfd;räntung nad; augbrücflicher gefepcher Beftim m ung einWanbfrei feft.

Ebenfo muß aber a u ^ ber Berfud) fcheiiern, fü r bie Erlaub»

nig gur Stugbehnung beftehenber Betriebe a u f n i c h t g u g e l a f » f e n e D i ä u m e bie gleiche Behanblung Wie bei ben Erlaubniffen fü r bie 3leuerrid;tung bon erlaubniShflichtigen Betrieben in bag

©efeh hineingulegen, Weil folche ©efud;e um räumliche Augbehnung beftehenber Betriebe nach anerfannten 3ted)tggrunbfähen gang Wie © efu^e um eine neue Erlaubnig gu behanbeln feien. Siefer an fick nicht gu beftreitenbe «RechtSfah betrifft in erfter Sinie bie f a h I i d ) e n B o r a u g f e j u n g e n ber Erlaubnigerteilung, tngbef. bie bon ber urfp rü n g lih e n Erlaubnigerteilung unabhän»

gige, erneute Ißrüfung ber perfönlihen Eignung beg ©efudrftel»

lerg, foWie ber Bebürfnigfrage. $ ü r bag Berfahren felbft fmbet biefer 9iehtgfah aber feine © infd;räntung in ben ©onberbeftim»

Cl. 3¡nfirg. 1932 $eft 32/33] fR eáitÍpreáim tg 24Ó1 rnungen beg ©efepeg, bie gerade tote liier bie gälte bet ©rlaubnig»

etteilung fü t neu p errichtende SSctrtcBe unb fü r bie Slusbefenung beftefeenber Setriebe unterfcfeeiben. ZÜBenn § 19 Stbf. 2 alg ©onber»

regelung gegenüber ben allgemeinen SSoxfdjr. beg Slbf. 1 neben bet Keuerricfetung erlaubnigpfltcfetiget betriebe bte Slugbefenung be»

fiepender Setriebe n u r fo toeit in feine /Regelung einbegie^t, alg bie Slugbefenung auf ben StuSfcEjanE bon Sranntm ein in grage fomrnt, ben gaE ber Slugbefenung auf anbere /Räume aber n ia jt aufgenommen fiat, fo berbietet fiep febe ertoeiternbe Sluglegung biefer ©efepegbeftimmung fcfeon durch ben gleichfalls aneriannten /Recfetggrunbfap, baß Slusnafeme» ober ©onberbeftimmungen ftrenge augplegen find.

Safe bie Kicfetermähnung ber Slugbefenung ber © rlaubnig fü r bejtefeenbe Setriebe auf anbere /Räume niept etloa m it einem überfeinen begrünbet toerben fann, beloeift bie fü r bie ©rlaubnig»

fperre in §21 Slbf. 2 beS @ef. getroffene /Regelung, too U> eitet»

gepend (amtliche gäEe ber © rlaubnig p t Stugbefenuna beftefeenber Setriebe auf niefet pgelaffene Sitten bon © etränien ober auf ntdft pgelaffene /Räume neben ben © rlaubniffen fü r neu su errichtende Setriebe angeführt finb.

hiernach fiept jebenfaEg nach / R e i h S r e c f e t unsmeifelfeaft feft, bafe ben in § 19 Slbf. 2 beg ®ef. genannten ©teilen ein /Refurgrecfet in beit gäEen n i df t pftefet, in benen bie meitere (neue) © rlaubnig lediglich bie Slugbefenung einer fü r einen be»

ftim m ten SBirtfcfeaftäbetrieb noch gültigen © rlaubnig auf bisher nid jt pgelaffene /Räume p m ©egenftanb hot. g ü r bie llnterfcfeei»

bung gioifchen Setrieben, bie neu errichtet ober n u r ertoeitert mer»

ben foEen, ift felbftberftänblicfe nicht bie in bem ©efuefee ober bent Sefcgeib getüpfelte Sejeicfenung, fonbern bie fachliche Soraugfet»

ju n g mafegebenb, bafe hinficfetlich ber StBirtihaftgfüiirung mie in räumlicher S.eäiefeung bie E inheit beg u rfp tü n g lih genehmigten Setriebg erhalten bleibt, biefer alfo alg e i n Setrieb, ¡nenn auch räumlich ertoeitert, fortbeftefet. Safe biefe Soraugfeputtg im borl.

gaEe e rfü llt ift, begegnet feinem Sebenfen. S ie Setnirtfchaftung foE gemeinfam fü r bie bigfeer genehmigten ZBirtfcfeciftgräume^ unb ben S u rnfaal fortgeführt inerben; lepterer befinbet fih in einem gefcfeloffenen jfufammenfeang m it erfteren, in beten 3Ritte er liegt.

S ie erhöhte 2BettbemerbgfäfeigEeit, bie eine nottoenbige golge feber Setriebäerlneiterung ift, fann fü r bie SBürbigung ber grage, ob eg fich um bie Keuerricfetung eineg Setriebeg ober um feine räum»

licfee Slugbefenung hanbelt, aEein nicht augfchlaggebenb fein.

b) Siefe nach /Reicbgrecht böEig slneifelgfreie /Rechtslage fann nun allerbingg burch S a n b e g r e c f e t auf © runb ber ©rmäcfe»

tigung beg § 1 8 © aftftätt® . ergättät merben, in bem and) noch anbere ©rlaubnigfäEe ben Serfahrengborfhr. be§ § 19 Slbf. 2 unter»

fteEt inerben, ©o hot bie SBürttSoEsSD. § 30 Slbf. 3 i. Serb. m.

§ 26 S iff. 2b bie ©rtoeiterung beftefeenber ©aft» unb ©efegnfmitt»

fdiaften auf bigher nicht äuaelaffene /Räume ober neiftfge ©e»

tränte, borauggefefet, bafe eg (ich nicht n u r um unmefentlicfee Ineiterungen handelt, allgemein in bie burd) § 19 Slbf. 2 beg ©ef.

qetroffene /Regelung einbepgen. Sagegen hQt § 25 SafeSD.

b. 12. ©ept. 1931 (© S S I. 251) ben in §19 Slbf. 2 © aftftätt® . ge»

nannten ©teEen lanbegrecfetlicfe ein /Refurgreht n u r fü r bie gäEe gemährt, in benen eine © hanfetlaubnig a u h n o h auf anbere geiftige ©etränfe alg S ranntm ein auggebefent toirb; fü r bie @t»

toeiterung ber © rlaubnig auf anbere /Räume ift eine gleiche Se»

ftintm ung nid)t getroffen tobrben. g i l t biefe gäEe pat eg bafeer in Safeern bei ber xeirf)§ted)tlid)cn /Regelung, bie ein /Refurg»

re h t n ih t gemährt, fein Semenben.

3 m übrigen bemeifen a u h biefe lanbegrecfetlihen Seftimmun»

gen, bie beloufet eine © rg ä n p n g beg /Reihgrehtg gebracht hoben, bafe § 19 Slbf. 2 © aftftätt® . n u r auf bie hier genannten beiben Sitten bon ©rlaubnigerteilungen Slntoenbung finbet, ba foult ein Slnlafe p biefen befonberen lanbegrecfetlicfeen /Regelungen n ih t be»

ftanben hätte.

(S a g S © §., ©ntfh- b- 13. Sion. 1931, Sir. 60 I I 31.)

*

12

.

S i e © t a a t g a u f f i d j t g b e f e ö r b e f a n n b ie © e n e fe m i»

n u n g e in e r g e m e in d lic h e n © e b f if e r e n r e g e lu n g t ü d m i r f e n b a u f b ie S e i t b e r g e m e in b lid je n S e f d j l u f e f a f f u n g e r t e i l e n .

3 u r © ntfh- (teilt bie /Recfetgfrage, bon melc/feem 3 e itp u n ft ab ber S e fh I. beg ©tabtratg Sb. b. 25. Slferil 1930 über bie 100°/oige

©rhöhung ber © hlohhauggebühren /R ehtgm irffam feit erlangt hat.

S ie /Regierung erbiieft in bem bom © tabtrat 51. feftgefefeten S erm in fü r bag 3 n fra fttre te n ber ©ebührenerhöhung ab 1. SRai 1930 eine unjuläffige /Rüdmirfung, ba bie ju biefer ©afeunggänberung nach Slrt. 44 Slbf. 6 ©emD. notmenbige jta a tg a u ffih tK $ e ©enefemi»

gung ber /Regierung erft am 19. SiRai 1930 erteilt morden fei, fo bafe lediglich der § m e i t e n , am 2 4 .2Rai 1930 erfolgten öffent»

lih e n Sefanntgabe ber ©ahunggänberung eine SRehtätoirffamfeit jufomme.

S iefer Slnfhauung ber /Regierung ift infotoeit beisupfl., alg

a) grunbfäfelih gemeinblihe ©afeungen, bie ber ftaatgauffidjt»

lih e n ©enehmigung bedürfen, erft m it E rteilung biefer ©enefe»

migung rehtgm irffarn erlaffen finb unb

b) bie ©emeinben unb an iferer ©teEe a u h die ©taatgauf»

fihtgbehörben n ih t befugt finb, fü r bie Senufeung gem einblih«

ä nftalten eine ©ebührenerhöhung tüdm irfenb auf einen nu n ft feftäufefeen, ber bor bem ©rlafe ber ©afeung ober ber ftaatg»

a u ffid )tlih eit Serfügung liegt (f. S © § 52, 18).

S e r borl. gaE ift aber infofern befonberg gelagert, alg ber

© tabtrat 51. bie ©ebührenerhöhung bercitg am 25. S lpril 1930 be»

fhloffen unb biefen S e fhI- aud) noh bor bem 1. ER ail930 im ftabtifhen Slmtgblatt befanntgegeben hatte unb n u r bie ©enehmi»

gung ber /Regierung alg ©taatgauffichtSbehörbe erft n a h äem 1. SFiai 1930 erteilt mürbe.

§ ie r ift bie grage entfhsibenb, ob in ben gäEen beg Slrt. 44 Slbf.6 ©emD. bie © t a a t g a u f f i h t g b e h ö r b e n rechtlich be»

hindert finb, bie ©enehmigung t ü d m i r f e n b a u f b i e 3 e H b e r g e m e i n d l i c h e n S e f h l u f e f a f f u n g p erteilen m it ber SBirfung, bafe a u h bei ©rlafe ober Stnberung bon ©afeungen, bie bon ber @taatgauffid)tgbehörbe ju genehmigen finb, alg 3 eH‘

p u n ft beg reht§m irffam en ©rlaffeg ber Sag ber gemeinblihen Sefhlufefaffung gelten fann.

/Rah altem ©emeinbereht ift biefe grage bon S a fe r in fei»

nem ©rlauterunggmerfe p r Sap©emD. (I, 423 Slnm. 53) befafet morben, nahbem fh o n ber S ® § . in feiner © ntfh- in 33b. 7 ©. 81 den gleichen © tanbpunft bertreten hatte. Sind) © e p b e l eracfetet in feinem Saper. ©taatgredit (2. SlufL, I I , 676, gufen. 33) eine folhe /Rüdmirfung ber ftaatgauffichtltdien ©enefemigung alg p » läffig, minbefteng alg bertretbar.

Sag neue ©emeinbereht enthält feine Seftim m ung, die p einer © in fh rä n fu n g biefeg ©rmeffeng ber @taatgauffiht§behörben ämingen mürbe. S e r Seftim m ung beg Slrt. 26 Slbf. 3 ©emD. liegt ber bereits früher bom S@ §. in ftänbiger ZRfpr. bertretene /RehtS»

gebanfe pgrunbe, bafe bie ©emeinben n ih t befugt find, m it einer

©afeunggregelung j u S a f t e n b e r © e m e i n b e a n g e f e ö r t » g e n tüdm irfenb in beftefeenbe /RehtSberfeältoiffe einpgreifen, mie fie ingbef. m it iferen gegenjeitigen Sinbungen bei Senupung ge»

m eittbliher Slnftalten gegeben finb. Siefern /Rehtggebanten mirb aber bann n i cp t miberfproefeen, menn die fta a tg a u ffih tlih e ®e»

nehmigung fih n u r auf die 3 ^ it der gemeinblihen Sefhlufefaffung prüdbesiefet u n b bie ©apung ben Seteiligten b o r bem 3® lls p u n ft ifereg g nfrafttreteng in ber fü r a m tlih e Seröffentlihungen borgefhtiebenen g o rm befanntgegeben mürbe. Siefe Soraugfet»

p n g e n finb hier gegeben.

S a trop einer folcfeen, menn a u h äunähft n u r borläufigen, öffentlichen Sefanntgabe beg ©emeinbebefd;!. ber ©taatgauffiefetg»

befeörbe ifere boEe ©ntfhliefeunggfreiheit gemafert bleibt, fann ben

©emeinben biefe Sefanntgabe n ih t ettoa alg ein unsuläffiger ©in»

g riff in bie /Reifete ber ©taatgauffihtgbefeörben bermefert merben.

Sind) der Umftanb, bafe big äur E rte ilu n g ber ©enefemigung bie ZRecfetgmirffamfeit ber neuen ©apunggbeftimmung in ©htoebe unb big sur ©ntfefe. ber ©taatgauf{iht§6efeörbe menigfteng ein panggm eifeg Sorgefeen ber ©emeinoe auggefcfeloffen ift, mufe bei dem oft bringenden öffentlichen gntereffe an einem rafefeen 3n»

frafttreten einer neuen ©apunggbeftimmung, bag gerade in ber heutigen ZRotjeit befonberg fla t jutage tr itt, m it in 5iauf genom»

men merben.

©ine augbrüdlih« Seftim m ung, monaefe bie ©enefemigung tüdm irfenb auf bie 3<üt der gemeinblihen Sefhlufefaffung erteilt merbe, ift im borl. gaEe in ber ©ntfhüefeung ber /Regierung b.

19. /IRai 1930 aEerbingg n ih t enthalten. /Racfebem afeer bie /Regie»

rung bie gemeinblihe ©apung, bie alg 3 e itp u n lt ifeieg g n fra ft»

tretend ben 1. /K a i 1930 beftimmt, in biefer Sejiepung ohne Sor»

befealt genehmigt feat, mufe alg SBiEe ber /Regierung a u h oie /Rüd»

m irfung ber ©enefemigung auf bie 3 e it der gemeindlichen Se»

fcfelufeMiung angenommen merben, ba ofene biefe /Rüdm irfung ber bon ber /Regierung genehmigte 3 e itp u n ft beg g nfrafttreteng ber neuen ©apung rehtlicfe au§gefhI°ííeTt getoefen märe.

S ie in bem ü r t. beg S a b S © § . b. 16. Kob. 1927 (SabSerm 3- 1928, 36, K S e rm S I. 49, 698) bertretene Slnfhauung, bafe bte

©taatgaufiihtööefeörben p einer fold)en K ü d m irfu n g iferer ®e»

nefemigungen einer a u g b rü d lih e n . gefeplihen Ermächtigung be»

dürften, fann n a h ber bigfeerigen Übung unb ZRfpr. fü r bag bap.

©emeinbereht niefet übernommen merben, jebenfaEg infomeit nidfet, alg bie oben bargeleaten befonberen Soraugfepungen fü r bie Küd»

m irfung ftaatgaufficfetlich61 ©enefemigungen gegeben finb.

Entgegen ber Slnfhcmung ber Sorinftanä hgt bafeer alg 3 « t=

pu n ft ber feiet in grage fiependen ©ebührenerfeöfeung ber 1. /K a i 1930 p gelten.

(SapSESi., ©ntfh- S. 25. ©ept. 1931, Kr. 38 I I 31.)

812*

2492 $etfitfi>recf)uug [Furiftifdje SöocEienfc^rift

2 . Sonftfge t>cra»alt«itgsbcl)ör6en uni> Denoaliuttg$=

geriete.

Preußen.

$)reußt(d)cs U ö itö m in t fü r ü m ilin tg iitc r .

S en k te t Bon Kinifterialbirigent D r. t l ä f f e l , V erlin , i]3räf. beS SanbeSamtS für f5nn n t o 0ütet.

I . SBegen ber S ln fß rü c ß e , b ie auS © e fd jä f te n ober

§ a n b lu n g e n beS F a m ilie n g u t S O e r w a lt e r S e n tfta n b e n fit t b , ta n n 3W a r, fo fe r n fie nicf)t b in g lid ) g e fid je r t f in b , w äß«

re n b b er S a u e r b e r F o n t ilie n g u iS O e r W a lt u n g b ie B w a n g S » B o llftr e d u n g in baS F ib e ifo m m iß B e r m ö g e n nießt B e trie b e n W erben. S ie f e Ü lnfßrücße f in b jeboeß naeß 8( r t fo n iu r S » re c ß tlic ß e r K a f f e f d p l b e n üotn F n m it ie n g u t S ü e r W a lt e r B o r- aB ju b e ric h tig e n . ^ i e r j u ift b e r F a m ilie n g u t S B e r w a lt e r n o t f a l l s Oont 8t u f iö f u n g g a m t a n a u ß a lte it. f )

® ie Verbinblußkeiten, bie ber FotniliengutSBerWalter int iRaß»

m m feinet Vefugniffe, unb fomeit erforberlicTj., unter K itw irk u n g ber SluflöfungSbeßörbe ober ber fibeikommißbereeßtigten F«w itie wäßrenb ber S auer ber FamiliengutSnerWaltung eingeht, ftetten UibeiBtomTniß- Berbittblicßkeiten bar, ba ber ffamilieugutäoerWalter bei ber V er- waltung beS Vermögens an bie ©teile beS FüwikontmißbefijjerS tritt unb bie Vermattung für beffen ¡Rechnung führt (§ 18 © ah 1 F a n t© © .). SSelcße ¡RecßtSfteliung bie ©laubiger ber 8lnffirüd)e, bie auS

©efdjäften ober §anblungen beS FamiliengutSOerwalterS ßerrüßren, im Nahmen ber FamitiengutSBermaltung entnehmen, ift in beit Vor»

feßriften über bie FamiliengutSBerwaltuug itid)t näher geregelt.

@S kann jeboeß nicht angenommen werben, baff biefe ©läubiger beit Bei Einleitung ber FamiliengutSBerwaltung Bereits Borhaubenen

©laubigem gleicßgeftetlt fein folien. S enn fonft könnte ber Familien»

gutSbermatter bie ißm gepellten Stufgaben nicht fachgemäß erlebigen, unb ber 3toedü ber FamiliengutSBerwaltuug wäre non Bornherein in F r «ge geftetft. S e r FamiliengutSBermalter muß fitfj, um baS ißm unterteilte, in Schwierigkeiten geratene fjibeikommiß ju fanieren unb orbnungSmüßig _ ju uerwatten, bie erforberlicßen Arbeitskräfte Befchaffen, aueß Sfrebite aufnehmen unb für bie SBejcßaffurtg ber fon»

ftigen p r 3lufrecßterßattung unb Fortführung ber Fibeikommißmirt»

fdfaft erforberlicßen K it t e l ©orge tragen. SieS ift ißm aber in fach»

gemäßer unb aweckentffirecßenber SBeife nidp möglich, Wenn bie Ver»

Biublichkeiten, bie er eittgeßt, kein Vorredjt oor beit bereits Beftehenbeit Verßftid)tungen genießen. S enn in biefem Falle wirb feßwertieß jemanb Bereit fein, bent F amiIiengutSberwaIter feine Seiftungen unb Sienfte aur Verfügung au fteßett unb fieß in ©efcßäftsoerkeßr m it ißm

B « 1- ® te Vefriebigung ber ©läubiger Bon Füwikommiß»

Befißern ift Bon jößer ein fcßmietigeS (ogl. 3. V . 3t® . 30, 385) unb p m S eil auch recht unburchficßtigeä fa p ite l gewefen. ©cßon aus ber Soßßelftelluug beS FibeikommiSbefißerS als FnßaberS feines Vm»at*

BennögenS (Sttlob) unb beS fibeikomntiffarifcß geBunbenen ©onber- BermögenS (33B. 1932, 1087 unb 8lnm . beS Unteraeicßneten ba*

felbft) ergaben fid) jaßlreicße ©djwierigkeiten. 815er felbft, wenn unb naeßbem eS gelungen War, baS ©ebiet ber Sttlob» gegen bie ^ibei- kommißfeßuiben abaugrenaen, war, mie bie Entfdj. seigt, aueß inner­

halb beS ©ebieteS ber Fibeiüommißfcßulben noeß meßt jeber ßweifel BeßoBeit. S e r Entm. eines Fibmkommißgef. non 1913 oerfud>te burd) feßarfe Sefinitionen Fibeikommiß» unb Slllobfdjulbeit abaugrenaen unb ber ©egenftanb ieBßafter Erörterung geworbene ¡RE. beS S 3iFam © . N r. 57 Berfudßte naeßauweifen, baß bie SRecßtSgebanken biefeS Entm.

audj für baS fog. BwangSauflöfungSrecßt utaßgeBenb geblieben feien (ngl. baau f l a e f f e l , ©cßulbenßaftung unb gwanqSBoliftreckung bei ipreuß. F a m F ® .: FSB. 1927, 74 7 ; 5R©.: QSS. 1931, 3427 fowie bie Sinnt. Bon t ü b l e r bafelbft). SSiele Streitfragen feßien bie Neu­

regelung B. 22. Slßril 1930, unb amar teilweife in bewußter 8lbkeßt oon bem jit. 3t©. N r. 57 (ogl. öegrüttb. au b. ©ntw. eines @ef. über Sinberung ber 300 Sluflöfung ber F^witiengüter erg. @ef. u. SBD.

© . 27 ff. u. S3ef. SSegr. © . 8) abgefdßnitten 3U ßaben. S e r Borliegettbe 8t® . beweift baS ©egenteil. S ie Slbfidjt ber Neuregelung war, bie

©läubiger beffer au fteßen als biSßer. S aS follte erreießt werben ba- bureß, baß auuäcßft eine Slrt Bon BwangSBerwaltung in SBerbefferung ber bisherigen SSorfcßriften als Fantiltena^berm altun g m it bem boßfjelteu Bmecke eingerichtet würbe, ber orbnungSmaßigen SSeftiebi»

gung ber Fii>eiI?oniraW ä u b ig e r (a. K . © e e l m a i t n - E g g e b e r t , Slum. 8 au § 18 Fuw © @ .) unb ber 8lbwettbung Bon ©efaßren 31t bienen, bie bureß baS SSerßatten beS SBefißerS eine erßeblidje ©djö- bigung beS F&eikommißguteS bebeuten (S3egr. © .4 8 ). Qur 33er- ftärkuug biefeS SdßußeS würbe im SRaßmen ber F i beikommißoermal«

tung ein befottbereS ©cßulbentilgungSBerfaßren Borgefeßeit, wieberunt einem boßßelten Bwedte bienenb, nämlicß ber fdpetlen Feftftellung be§ Umfanges ber 83erfcßulbung unb ber ©idferung ber ©läubiger, baß fie in ber ißnen aukommenben SReißenfotge befriebigt werben (SBegr. © . 49). F ü r ben FoÜ ber Übetfcßuibung oeS gebunbeueu S3er«

entplaffeu. Bwar ift( eS rießtig, baß bie eigentlichen ©anierungS- Rrebtte regelmäßig ^ niißt oßne binglicße ©icßexung gegeben werben unb baß bte binglicß ffiereeßtigten Bon ber FamiliengutSBerwaltuug

■mcljt Detroffen iuerbeir, foiueit fici) um bie 33efckbtgung au^ beit ißnen ßaftenben ©egenftänben ßanbelt (§ 23 ©aß 3 Fam ®@ .). SBenn baßer aueß bei ber Slufnaßme ber ©anierungSkrebite ber Fruße/

ob bie Sfeugläubiger BoraugSWeife »efriebigung beanfprtteßen können, in bert meiften Fallen keine auSfdflaggebenbe 83ebeutung aitkommt, fo bletben bod) bie aaßlreicßen fonftigen gefcßäftlid;en Söeaießungen, bte ber FamutengutSoerwalter im Staßmeit feiner SSerWaltung auf­

nehmen muß, übrig, bie fieß in erfßrießlicßer SBeife niißt entwickeln können, wenn bie Serftfliißtuitgen, bie ber FamiliengutSBerWalter eingeijt, xm gieicljeu SRaitge m it beit uitert ^ibeiitoiitmifjuetbiiibiidv

nehmen muß, übrig, bie fieß in erfßrießlicßer SBeife niißt entwickeln können, wenn bie Serftfliißtuitgen, bie ber FamiliengutSBerWalter eingeijt, xm gieicljeu SRaitge m it beit uitert ^ibeiitoiitmifjuetbiiibiidv

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