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S. Rabow, Übersicht der im L a u fe des Jahres 1911 bekannt gewordenen thera­

peutischen Neuheiten einschließlich der Spezialitäten und Geheimmittel. (Vgl. Chem.- Ztg. 35. 162; 1911. I. 1001.) Nach einigen einleitenden Bem erkungen über das Kurpfuschertum und die zwischen den A pothekern und der chemischen Groß­

industrie ausgebrochene F eindschaft zählt Vf. zunächst die M ittel auf, welche im Laufe des letzten Jahres endgültig von der Bildfläche verschwunden sind u. bringt dann, wie im vorigen Jahre, eine nach der angeblichen W rkg. angeordnete Ü ber­

sicht der neuen Mittel, auf welche er eine Beschreibung derselben in alphabetischer Reihenfolge folgen läßt. W iedergegeben w erden hier nu r die im C. noch nicht a.a.O . erw ähnten Mittel. — Allocain ist ein Gemisch von Novocain und A lypin;

wird in Verb. m it Suprarenin und Thymol zur L okalanästhesie empfohlen. — Arsen-Eämatose ist ein As, P u. F e enthaltender Chinawein mit 0,005% As20 3, 0|05°/o Chinaalkaloiden und 0,15% P in Form von glycerophosphorsaurem Fe. — Arthigon ist Gonokokken-Vaccine zur spezifischen B ehandlung der Gonnorrhoe. — Aurochin ist der p-Am inobenzoesäurechininester. — B arzarin heißt ein aus Süd­

amerika stammendes Spezifikum gegen Diabetes. — B ilatin ist der geschützte Karne für ein aus entfetteter Trockenmilch u. Ovolecithin bestehendes geschmack­

freies N ährpräparat. — Borsain ist ein Gemisch aus gleichen Teilen Phenol, Men­

thol u. Cocain. — Carmol besteht aus Karm elitergeist, Spiritus melissae comp. — Chocolin ist ein aus Kakao, M anna u. 0,5% Phenolphthalein bestehendes A bführ­

mittel. — Curbitin besteht aus getrockneten, gepulverten K ürbiskernen. — Cyclo- renal ist eine Kombination von Adrenalin, Perubalsam und Coryfin in Form von Salben und Suppositorien.

Dialon ist der geschützte Name für D iachylon-W undpuder; enthält als w irk­

same Bestandteile Bleipflaster u. Borsäure. — Bioradin ist ein neues Mittel gegen

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Tuberkulose, das aus Jodpepton, Menthol und einer äth. Lsg. von Radium-Barium­

chlorid besteht u. subcutan injiziert wird. — E le p tin ist eine Kombination von Brom, ZnO, Borax, Phenacetin, Sulfonal, NaCl etc. in Tablettenform . — EuJcadol ist ein nicht unangenehm riechendes T eerp räp arat, das sich zu etw a 50% in Olivenöl löst und in hohem Grade juekstillend w irkt. — Ifw espinn-T abletten ent­

halten angeblich Lobelia inflata und G entiana lutea. — G a d io l ist aromatischer L ebertran. — G lycerin a n ist eine Lsg. von 1 Tl. Epirenan in 750 Tin. W . und 250 Tin. Glycerin. — G lu coheptonsäu relacton verm ehrt bei D iabetikern die Gluco- surie nicht, sondern setzt sie herab. — G r a fö lin ist eine neue Salbengrundlage aus Alkoholen und E stern des W achses und W ollfettes. — H ellserin ist ein neuer Name für Sirupus guajacoli comp. Hell. — H o rm o n a l (P eristaltikh orm on ). Hormone sind K örper, welche von bestim m ten Organen, bei ihrer T ätigkeit innerlich secer- niert, zu anderen Organen befördert werden, um diese zur A rbeit anzuregen. Das Peristaltikhorm on wird vom Magen und Duodenum produziert und ist in großer Menge in der Milz aufgespeichert. In die Blutbahn injiziert, verursacht es eine peristaltische W elle vom Duodenum bis zum Rectum.

H y p n o v a l ist Bromisovalerylamidchloral, ein neues Schlafmittel. — I d in , ein Mittel gegen Zahnschmerz, enthält A., Campher und Menthol. — M en th asept-Pa­

stillen ;enthalten nach Angabe des F abrikanten ein nach einem bestimm ten Verf.

bereitetes P araform derivat in organischer Verb. m it Milchzucker. — M y r m a ly d ist eine Verb. aus 7 Tin. Urotropin und 3 Tin. N atrium form iat in Tablettenform. — N e u sp erin ist eine neue Bezeichnung für Acetylsalicylsäure. — N o v a rsa n heißt das von einer französischen F abrik hergestellte, dem deutschen Salvarsan ent­

sprechende F abrikat, — O notoxin, auch G o n o jo d in genannt, ist ein Antigonor- rhoikum von unbekannter Zus. — Otosclerol, eine gegen Ohrensausen angepriesene Spezialität, soll außer Brom und Phosphorsäure noch Cimifugin enthalten. — Bheo- p u r g in ist ein R habarber und Phenolphthalein enthaltendes A bführm ittel in Tab­

lettenform. — P ic ilin ist gereinigtes Ricinusöl mit likörartigem Geschmack. — S a n o fix ist ein aus Menthol, Eucalyptol und Terpineol bestehendes Keuchhusten­

mittel, das in einem besonderen Inhalationsapp. vergast w erden muß. — Semori heißt ein Anticoncipiens in Tablettenform , welches W einsäure, N aH C 03, Borsäure und Chinosol enthält. — S oldon a ist ein Gemisch von Form alin, H 30 3 und W., welches zur Milchkonservierung dienen soll, aber nach 0 . v. Sobbe ungeeignet ist. — S o to p a n enthält angeblich Br, Ca und H 3P 0 4 (Calciumglycerophosphat). — S u d ia n ist eine Mischung von 80% Kaliumseife, 17% Sapen und 3% gefälltem Schwefel. Soll zur Behandlung der Skrofulöse und chirurgischen Tuberkulose dienen. — T erm in öl ist der geschützte Name für eine nach G r u n e r t s Angaben hergestellte, 5% Cuprum citricum in feiner V erteilung enthaltende Salbe. — Thio- e strin ist ein fl. Schw efelpräparat zur äußerlichen B ehandlung rheum atischer und entzündlich-chronischer Gelenkleiden. — T h y m ip in ist ein neuer, geschützter Name für das bisherige „Thym i et Pinguiculae dialysata Golaz“. — T u lisa n heißt eine gegen A sthm a empfohlene, aus Perubalsam , Alypin, Eum ydrin, Nebenniere und Glycerin bestehende Inhalationsflüssigkeit. — U zaron ist ein noch nicht im Handel befindliches U zarapräparat. — V aporole ist Extractum Hypophysis ex infundibulo;

gleicht dem P itu itrin und Pituglandol. (Chem.-Ztg. 36. 189—90. 17/2. 196—97.

20/2. 206—7. 22/2. 246—47. 5/3. 258—60. 7/3. Lausanne.) DüSt e r b e h n.

U baldo C orb elli, K o n servieru n g v o n A p o m orph in öh lorh ydratlösu n gen fü r sub- cutane In jek tio n en m it un terph osplioriger Säu re. D er von Gu a r e s c h i vorgeschriebene Zusatz von HCl (1 Tropfen von D. 1,124 für 20 ccm Lsg.) genügt nicht, um die Zers, von Apomorphinchlorhydratlsgg. zu verhindern. Die sm aragdgrüne Lsg. wird nach einiger Zeit violett, dann u nter flockiger A usscheidung schwarz. Eine

ge-nügende K onservierung wird jedoch erzielt, w enn die sterilisierte l°/0ige Apomor- phinchlorhydratlsg. m it ca. 1 °/0 unterphosphoriger S. angesäuert wird. Die farb ­ losen oder höchstens scliwaehgrünlichen Lsgg. werden schwachviolett u. bleiben so w ährend m ehrerer Monate. N ach einem Ja h r ist die F ärbung golblich, nie jedoch Bchwarz, stets durchsichtig und physiologisch unverändert wirksam. Die Acidität der Lsg. ist ungefähr dieselbe wie beim A nsäuern m it H C l (0,0007 NaOH pro ccm). Beim Kochen der Lsg. erfolgt eine geringe B. von P H 3, welche aber nur qualitativ (mit AgNOs K rystall), nicht quantitativ feststellbar i s t D ieser Um­

stand ist aber ohne B edeutung, da die äußerst geringen Mengen nicht in B etracht kommen. (Boll. Chim. F arm . 50. 871—73. 30/11. 1911. Rom. Sterilisationslab. der

Poliklinik Um berto I.) Gü g g e n h e i m.

Agrikulturcliemie.

A. Müntz und E. L aine, D ie W asserm en ge u n d die H äu figkeit der B ew ässeru n g, je nach den p h ysik a lisch en E ig en sch a ften des B oden s. (Vgl. Mü n t z u. Fa u k e, C.

r. d. l’Acad. des Sciences 148. 1435; C. 1909. H . 1074.) Vff. haben festgestellt, daß der physikalische Z ustand des Bodens, welcher die H auptrolle bei der Be­

wässerung spielt, die A rt der B ew ässerung noch stärker beeinflußt, als die Häufig­

keit derselben. Am vorteilhaftesten ist es, jedesm al nicht m ehr W . zufließen zu lassen, als eben notw endig ist, dam it das W . die tiefsten Stellen des zu be­

wässernden Gebietes erreicht, u. die B ew ässerung regelm äßig etwa alle 7—8 Tage zu wiederholen. In der Regel wird des G uten zu viel gethan. (C. r. d. l ’Acad.

des sciences 154. 481—87. [19/2.*].) Dü s t e k b e h n. 0. A sch an, Ü ber die A u sn ü tzb a rk e it des K a lig eh a ltes in den „ B a p a k iv i“- u n d den P eg m a titg ra n ite n . (Vgl. Bidrag tili kännedom om F inlands n atu r och folk 72.

Nr. 3. 19/12. 1910; ferner W lT T u. J e b s e n , Norw. P a te n t 20306; Chem.-Ztg. Rep.

34. 569 [1910].) S ä u re n , wie H jS 0 4 oder H C l, sind auch bei höherer T em peratur zum A u fsch ließen von O rthoklas aus Rapakivi w enig geeignet, da sie n u r einen kleinen Teil des Alkalis in 1. Form bringen. D u rc h K a lk , in Ggw. von W ., wird bei Zimmertemp. ein geringer Teil des K alis freigem acht; die Menge desselben steigt mit der Temp. und dem Druck, jedoch ebenfalls, ohne daß eine vollständige Zerlegung erzielt wird. Dagegen gelang es nach der Methode von R h o d i n (Journ.

Soc. Chem. Ind. 2 0. 439; C. 1901. II. 242) schon nach 2-stünd. E rhitzen m ehr als

*ls der gesamten Kalim enge durch Schm elzen m it K a lk u . K o c h sa lz in 1. Form zu bringen. D urch geschmolzenes C alcium chlorid (2—3-fache Menge) gelingt es sogar in ca. 7 , Stde. den K alifeldspat fast vollständig (94—100°/o) zu zerlegen. Endlich werden noch einige orientierende Verss. über die Einw. von A ckererde, bezw.

Moorboden, au f Feldspatm ehl m itgeteilt; Interessenten müssen bezüglich dieser auf das Original verwiesen werden. (Ztschr. f. anorg. Ch. 74. 55—73. 30/1. 1912.

[25/11. 1911.] H elsingfors. Chem. Lab. d. Univ.) G k o s c h u f f . Eero M äkinen, B estim m u n g d e r A lk a lie n in S ilic a ten du rch A u fsch ließ en m ittels Chlorcalcium. (Vgl. vorstehendes R eferat, sowie Sm i t h, Amer. Journ. Science, Sil l im a n vom 1/4. 1871; Li e b i g s Ann. 159. 82. [1871]; Journ. f. prakt. Ch.

60. 244. [1853].) 0,5 g fein gemahlenes Silicatpulver m ischt man m it 7 g (in manchen F ällen genügen auch 5 g) gepulvertes CaCl2, welches durch 2-maliges Ausfällen als C aC 03 gereinigt und durch Schmelzen getrocknet worden w ar (5 g enthielten danach noch 0,0014 g Alkalichlorid), in einem Platintiegel, der zur H älfte m eine m it passendem Loch versehene Asbestscheibe gestellt w ird, so daß beim

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Erhitzen n ur die untere H älfte des Tiegels von der Flamme berührt w ird und die obere als K ühler w irken kann. Man erhitzt zunächst mit kleiner Flamm e bis alles CaClj geschmolzen, dann 25—30 Min. m it einem Teclubrenner (bei Anw endung des Gebläses wird Alkali verflüchtigt) zu voller Rotglut. Die anfangs klare Schmelze wird dabei infolge B. von CaO wieder undurchsichtig u. mehr oder w eniger fest. Dann kühlt man p l ö t z l i c h (damit der Schmelzkuchen sich leichter vom Tiegel ablöst) ab u. behandelt die Schmelze w eiter wie bei der Methode von Sm i t h. Die (meist ein klein w enig höheren) A nalysenresultate stimmen ausgezeichnet m it den nach dem Verf. von Sm i t h erhaltenen überein. (Ztschr. f. anorg. Ch. 74. 74—78. 30/1.

1912. [25/11. 1911.] Helsingfors. Mineral.-geol. Inst. d. Univ.) Gr o s c h u f f.

M a x G e ld m a c h e r , Betrachtungen über die Düngefähigkeit des kieselsauren K alium s im Phonolith. D ie U nlöslichkeit des Kaliumsilicats ist kein Argument gegen seinen W e rt als Kalidüngem ittel. D üngungsresultate m it K alisilicat, hei welchen neben der guten K aliw irkung noch eine besondere K räftigung des Pflanzen­

baues zu konstatieren w ar, sind vielleicht darauf zurüekzuführen, daß neben dem K ali auch die K ieselsäure des K alisilicats T räger einer günstigen Einw. auf die Pflanzen ist. D a die SiO, in Form von Q uarz, Sand etc. in W . fast absolut uni.

ist, ist es wohl denkbar, daß eine Pflanze auf sandigem Boden sogar Kieselsäure­

hunger hat. A us Silicaten, und zw ar aus denen des Kaliums und Natrium s weit m ehr als aus Tonerde- und M agnesiasilicaten, gehen durch W ., besonders kohlen­

säurehaltiges, beträchtliche Mengen Kieselsäure in Lsg. (Ztschr. f. angew. Ch. 25.

2 9 2 - 9 3 . 10/2. 1912. [27/12. 1911.].) Höhn.

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