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Hugo B ra c h , Untersuchungen über den chemischen A u fb a u des Chitins. Die Analysen des Vfs. ergaben folgende Zus. des Chitins (% M ittelwerte): C 46,40, H 6,44, N 6,66, 0 40,50, Aeetyl 22,5, Glucosamin 85,35, in Ü bereinstim m ung m it der Formel C a .H ^ N A i- Aus dem gefundenen V erhältnis N : A e e ty l: Glucosamin = 1:1,100 : 1,0024 ergibt sich, daß im Chitin au f je ein N-Atom ein Essigsäurerest und ein Glucosamin entfällt. Das Chitin enthält demnach au f je vier N-Atome vier Acetyle. D a im Chitinmolekül keine von N und E ssigsäureresten freien Kohlenhydrate vorhanden sind, erscheint die A nnahm e O f f e e s einer Amin-Aldehyd­

verkettung eines Glucosamins m it einem Monoacetylglucosamin als nicht den T a t­

sachen entsprechend. In Übereinstim m ung m it der T atsache, daß im Chitosan mindestens vier Glucosamine verkettet sein müssen ( L e n k ) , ergibt sich auch aus Analysen des Vfs., daß aus M onoacetylglucosaminen bestehende Vierkomplexe die kleinsten B austeine des Chitins bilden. Nach den analytischen Ergebnissen voll­

zieht sich der A bbau des Chitins zu Monoacetylkomplexen, resp. Glucosamin und Essigsäure nach der Gleichung:

( C s A . N A , ) * "H 3(H a0 ) x- = AiCaHisNOjlx, bezw.

(C3JH5<N 40 ,i)x + 7(H aO)x = 4(CeH 1, N 0 6)x + 4(CH3-COOH)x.

Der Übergang des Chitins in Chitosan bei der K alischm elze erfolgt unter A b ­ sprengung der H älfte der in Chitin vorhandenen E ssigsäuregruppen nach der Gleichung: (CMH MN A .) x + 2(HsO)x = (CS3H30N ,O 16)x + 2(CH3.COOH)x. Für die Annahme einer Anordnung der E ssigsäurereste in Form von A cetessigsäure, bezrv. Acetylacetatessigsäureresten ergeben sich keine Anhaltspunkte, und dürfte die Annahme einer gleichm äßigen V erteilung der E ssigsäurereste au f alle N -Atom e am einfachsten und ungezw ungensten erscheinen. Durch salpetrige S. wird der N des Chitosans quantitativ abgespalten, w as einer säureamidartigen B indung der Essigsäurereste im Chitosan-, bezw . Chitinmolekül nicht widerspricht, eine weitere Verkettung von N -A to m en innerhalb des M olekularverbandes jedoch unwahr­

scheinlich macht. (Biochem. Ztschr. 3 8 . 4 6 8 — 9 1 . 1 0 /2 . 1 9 1 2 . [2 1 /1 2 . 1 9 1 1 .] W ien.

Ehysiolog. Inst. d. U niv.) R o n a .

James Burm ann, Über ein neues aktives P rinzip des Boggenmutterkorns. 500 g mutterkom w urden entfettet u. m it 50% A. erschöpft, die Lsg. m it H Cl

neutrali-1 2 2 2

siert u. im Vakuum zur Trockne verdam pft. Aufnehmen in W., filtrierte Lsg. mit Tierkohle entfärben, abdampfen u. m it absol. A. behandeln. Aus der alkoh. Lsg.

fällt nach Zusatz von Ä. 0,3 g einer krystallinischen Substanz fnit folgenden Eigen­

schaften: Mit NaOH tritt der charakteristische Amingeruch auf, Ferrisalze werden reduziert, m it Kalium ferrocyanid entsteht Berlinerblau (Ptomainrk.), MlLLONsches Reagens erzeugt in der K älte einen geringen N d., in der W ärm e intensive Rot- färbung. D er K örper w ar vollständig identisch m it p-Oxyphenyläthylam in. Vf. gibt A ngaben aus der L iteratur über die Synthese dieser Verb. (Schweiz. W chschr. f.

Chem. u. Pharm . 5 0 . 8 5 — 8 9 . 10/2.1912. [Dez. 1911.] Aigle.) Gr i m m e. W . R n h la n d , Die W anderung und Speicherung des Zuckers in der Zucker­

rühenpflanze. Vf. untersuchte zunächst die Verteilung der Invertase in der Hüben- pflanze. Die Invertase bei Beta ist in W . 1. und in allen Teilen der Pflanze mit Ausnahm e des Samens und der fertig ausgebildeten W urzel dauernd vorhanden.

Die junge W urzel des Keimlings enthält ebenfalls Invertase. Im w eiteren Wachs­

tum nehm en die invertasischen Eigenschaften der W urzel rasch ab u. beschränken sich schließlich in der H auptsache au f die jüngsten wachsenden P artien. In der fertigen W urzel w ird auch beim A ustreiben im 2. V egetationsjahre keine Invertase gebildet. Eine regulatorische B. von Invertase findet aber in der ausgewachsenen W urzel im Gefolge traum atischer Reizungen statt. So erklären sich die großen Mengen von Invertzucker, welche Rübenstücke nach längerer Zeit an W . abgeben.

Die zuerst von St o k l a s a (Beiträge z. chem. Physiol. u. Pathol. 3. 460; C. 1903.

I. 797) bei der intram olekularen A tm ung von Betawurzeln beobachtete Invertase, welche den Rohrzucker in vergärbaren Zucker um w andelt, entsteht auch wahr­

scheinlich nu r au f traum atische Reizwirkung hin. Die Invertase ist nicht in be­

sonderen Zellen, getrennt vom Rohrzucker, lokalisiert. In A nbetracht hauptsächlich der Zellsaftreaktion ist nicht anzunehmen, daß das Enzym in den Zellsaft sezerniert wird, sondern der Rohrzucker wird wahrscheinlich erst nach E in tritt in das Plasma invertiert. Eine Sekretion des Enzyms in umgebendes W . w urde nicht beobachtet.

W as die V e r t e i l u n g d e s Z u c k e r s anbetriflt, so ergab sich, daß der vor­

herrschende Zucker im gesamten L aube Invertzucker ist. Dasselbe gilt für die B lattstiele. Diese Befunde ergaben sich bei quantitativen Bestst. D er mikro­

chemische Nachweis m it Hilfe von Osazonen gibt nach den Ausführungen des Vf.

n u r unsichere Resultate. Deshalb sind auch die Schlüsse, welche S t r a k o s c h über die W anderung der Zucker in der Rübe gezogen h a t (vgl. Österr.-ung. Ztschr. f- Zucker-Ind. und Landw . 35. 1; C. 1 9 0 6 . I. 1455), nicht zwingend. — Für den Zuckertransport ist vor allem die P e r m e a b i l i t ä t d e r in B e t r a c h t k o m m en d en l e b e n d e n Z e l l e n entscheidend. Vf. untersuchte sie mit Hilfe der endosmotischen Methode, die au f der Zuführung von Zucker zu entstärkten B lättern beruht u. vom Vf. steril ausgeführt wurde. Es ergab sich in Übereinstim m ung m it den Verss.

von A. M e y e r (Botan. Ztg. 4 4 . 81), daß R o h r z u c k e r , G lu e o s e und F ru c to s e in das B latt aufgenommen werden. A uch aus G l y c e r i n , R a f f i n o s e , M altose, G a l a k t o s e , d - M a n n o s e , S o r b o s e u. R h a m n o s e , m eist allerdings nu r in sehr geringer Menge, vermögen die B lätter von Beta Stärke zu bilden. Dagegen gilt dies nicht von A r a b i n o s e , X y l o s e , E r y t h r i t , M a n n it und D u lc i t. Eine Messung der Perm eabilität versuchte Vf. nach der plasm olytischen Methode (vgl- L e p e s c h k i n , Ber. Dtsch. Botan. Ges. 2 6 . 198; C. 1 9 0 8 . I. 2105). Es zeigte sich, daß die P erm eabilität der Betazellen für Rohrzucker u. die Invertzucker sehr gering ist (für die Zellen der W urzel noch geringer als für die des Laubes) u. knapp über der Fehlergrenze liegt. Glucose und Fructose permeieren etwas leichter als Rohr­

zucker. Beleuchtungsverhältnisse üben einen meßbaren Einfluß nicht aus. Dagegen konnten, offenbar im Zusammenhang m it der A bleitung der Assimilate, regulaton­

sehe Perm eabilitätsänderungen wahrgenommen werden. Verss. über das p l a s m o ­ ly tis c h e V e r h a l t e n d e r S i e b r ö h r e n , welche auf G rund einer besonderen Intravitalfärbung (mit der Toluylenrotbase) ausgeführt wurden, ergaben, daß diese Organe nicht perm eabler für Zucker als die ändern Zellen sind. Sie dürften schwerlich bei der Zuckerwanderung eine besondere Rolle spielen. — Aus der ausgewachsenen W urzel exosmiert hauptsächlich Rohrzucker.

Auf Grund seiner Verss. kommt Vf. zu folgenden A nschauungen über die Wanderung des Zuckers in den Zuckerrüben: 1. D er Zucker ström t nicht, wie nach dem Vorgänge Cz a p e k s allgemein angenommen wird, als Rohrzucker, sondern hauptsächlich als Invertzucker der W urzel zu , um dort erst zu Rohrzucker kon­

densiert zu werden. — 2. A uf dem W ege von der Spreite basalw ärts in den B latt­

stiel w andert neben Invert- auch Rohrzucker; der Ü b e rtritt in die W urzel erfolgt aber lediglich als Invertzucker. — 3. D er Zucker w andert in der zweiten Vege­

tationsperiode innerhalb der W urzel als Rohrzucker und w ird erst beim E in tritt in die B lätter gespalten. — 4. In den Achsen der blütentragenden Langsprosse steigt sehr wahrscheinlich ein Rohrzuckerstrom aufw ärts. E rst in den jungen Blüten findet eine w eitere Inversion statt. (Ztschr. Ver. D tsch. Zuckerind. 1912.

1—19. Januar. H alle a. S.) Ke m p e.

0. R ubo, Über Grayanatoxin, den giftigen Bestandteil des Leucothoe M ax. Mit­

geteilt von H . H a y a s b i. Vf. konnte aus den in Ja p an Niesbaum, in China Vera­

trumbaum genannten Pflanzen eine Graynatoxin genannte Substanz isolieren. Diese verursacht an Fröschen in minimalen Dosen (%000—6/I000 mg) heftige W ürgbewe- gungen, darauf fibrilläre Zuckungen der Skelettmuskeln, gesteigerte Erschöpfbarkeit der Endigungen der motorischen N erven u. schließlich ihre vollständige Lähm ung.

Auf das Froschherz w irkt das G ift lähmend wie Aconitin. Beim Kaninchen ist die intravenöse letale Dosis ca. 0,0004 g pro kg, die subcutane ca. 0,0015 g. Innerlich ist das Gift selbst im 20—30facher Menge der intravenösen letalen Gabe bisweilen unwirksam, nur am H ungertier ist die 10fache Dosis schon w irksam , die 20 fache tödlich. Die direkte Todesursache ist A tem stillstand. D er B lutdruck wird herab­

gesetzt. An H unden ruft das Gift innerlich und subcutan, sowie auch intravenös Erbrechen hervor. Es scheint, als ob das Gift sowohl direkt als auch reflektorisch durch Reizung der sensiblen M agennerven au f das Brechzentrum wirkt. 5 mg töten einen 8,0 kg schweren Hund. G rayanatoxin verursacht lokal sensible Reizung (Niesen, Tränenfluß, H usten etc.). Objektive Reizerscheinungen sind nicht zu kon­

statieren.

Grayanatoxin, C9H u 0 3, D arst. Die getrockneten B lätter w erden m it h. W.

ausgekocht, filtriert, m it Pb-A cetat, dann m it Pb-Essig -)- N H 3 gefällt. Die Fl. wird entbleit konz., m it A. versetzt, vom W . abfiltriert, abermals zum Sirup konz., mit IV. aufgenommen u. filtriert. Die gelbbräunliche Fl. wird zur Entfernung gefärbter Beimengungen ein p aar mal m it w. Chlf. ausgeschüttelt, dann, ev. nach dem E in­

engen, wiederholt m it h. Chlf. extrahiert. D er Rückstand des Chlf.-Extraktes event.

noch einmal m it W . aufgenommen u. filtriert. I s t er rein genug, so wird er aus möglichst wenig w. Chlf. um krystallisiert, welches man bei 50° vertreiben muß, da sich sonst beim E rkalten eino feste G allerte bildet. Beim w. A bdunsten bilden sich weiße Nüdelchen in büschelförmiger A nordnung, F. 222—223°. In A. zu

«a. 1,4% 1., in Eg. 1,5%, in h. W . 0,23%, 0,08% in k. W ., in h. Chlf. 0,08%, in A. 0,002% 1., in Bzl. PAe. u. Amylalkohol swl. Die Substanz schmeckt bitter.

Die wss. Lsg. reagiert neutral. Beim Erhitzen mit M ineralsäuren entsteht kein reduzierendes Prod. (Arch. f. exp. Pathol. u. Pharm ak. 67. 111—17. 9/2. Fukuoka

Pharmakol Inst. d. K . Univ.) Gu g g e n h e i m.

1224

K. I w a k a w a , Experimentelle Untersuchungen über „Cynanchotoxin11, den giftigen Bestandteil des Cynanchum caudatum M axim , un d zur Frage der E xistenz des

„Phytolaccotoxins“. Die getrocknete und gepulverte W urzel von Cynanchum cau­

datum wurde m it h. A. extrahiert, der E xtrakt eingedampft und der sirupartige Rückstand m it dem 4-fachen Volumen W . behandelt. Die ausgeschiedene harz­

artige M. w urde nach dem Trocknen über H sS 0 4 mit Ä. erschöpft und die äth.

Auszüge m it Sodalsg., dann m it W ., dann mit verd. KOH, dann abermals mit W.

gewaschen. Die äth. Lsg. hinterließ einen schwach weißgelblichen Sirup, der über H 2S 0 4 z u einer spröden M. erhärtete, welche nach dem Entfetten m it PAe. ein fast farbloses P ulver, das Cynanchotoxin, zurückließ. Es erweicht bei ca. 116° u.

schm, bei 125—128° zu einer gelblichen Fl. LI. in CIL,OH, A., Amylalkohol, Chlf., Ä., Bzl., Eg. und Essigsäureanhydrid, uni. in PAe., W ., verd. Alkalien u. SS. Die alkoh. Lsg. reagiert fast neutral. Es ist N-frei.

Das Cynanchotoxin gehört nach seiner an Fröschen und W arm blütern fest­

gestellten pharmakologischen W rkg. in die G ruppe des Pikrotoxins. Eá verursacht an Fröschen (R. esculenta und R. temporaria) in Gaben von 0,001—0,003 pro 10 g K örpergew icht nach vorausgegangenen schwachen Depressionserscheinungen erst unkoordinierte Bewegungen, dann die charakteristischen konvulsivischen Krampf­

anfälle. Die Verlangsamung der H erztätigkeit und der diastolische Herzstillstand w ährend der Krämpfe hängen von einer E rregung der U rsprünge der herzhemmenden Nervenfasern im Gehirn ab, wie beim Pikrotoxin; dann folgt eine Schädigung oder U nterdrückung der H erztätigkeit hauptsächlich infolge der Lähm ung der auto­

matischen motorischen Herznerven. — A n W arm blütern beherrschen die Krampf­

anfälle das V ergiftungsbild. Die minimale kram pferregende Dosis beträgt bei der E inspritzung in die Venen pro kg Kaninchen 0,040 g, die L etalgabe 0,055 g. Bei der stomachalen Einführung ist dazu die 3-fache Dosis erforderlich. An der Katze führten bei subcutaner Injektion 0,2 g pro kg den Tod nach 30 Stdn. herbei. An der Maus beträgt die minimale kram pferregende Dosis subcutan 1,4 mg, intravenös 0,5 mg. — Das von N a g a i (Journ. of pharm. Society of Ja p an Nr. 98. 1891) be­

schriebene Phytolaccatoxin, welches von anderen Forschern und auch vom Vf. ver­

geblich in dem von N a g a i angegebenen A usgangsm aterial (W urzel von Phytolacca acinosa) gesucht worden war, ist wahrscheinlich identisch m it dem Cynanchotoxin.

D as makroskopisch ähnliche Aussehen der W urzeln dieser beiden Pflanzen läßt eine Verwechslung der Droge sehr wohl möglich erscheinen. (Arch. f. exp. Pathol.

u. Pharm ak. 67. 118—26. 9/2. Tokio. Pharmakol. Inst. d. Univ.) G u g g e n h e i m . E m . B o u rq u e lo t und A. F ic h te n h o lz , Identifizierung des Glucosids der Blätter von Kalmia latifolia m it Asebotin. Vff. haben das von ihnen vor kurzem (S. 585, 732) aus den B lättern von Kalm ia latifolia isolierte Glucosid m it dem 1883 von E y k h a n in den B lättern von Androm eda japónica aufgefundenen Glucosid Asebotin verglichen, indem sie dasselbe von neuem aus den letztgenannten B lättern in üb­

licher W eise extrahierten. Es ergab sich, daß beide Glucoside identisch waren. — D ie B lätter von Androm eda japónica enthalten übrigens w eit weniger Asebotin (0,415% ), als die B lätter von K alm ia latifolia (2,66%). (C. r. d. l’Acad. des Sciences 154. 526 — 28. [19/2.*]; Journ. Pharm , et Chim. [7] 5. 296— 300. 16/3.) Dü s t e r b e h n. G a b r ie l B e r tr a n d , R o s e n b la tt und F r a u R o s e n b la tt, Untersuchungen über die vergleichsweise Hydrolyse der Saccharose durch verschiedene Säuren in Gegen­

wart von Hefesucrase. (Kurzes Ref. nach C. r. d. l’Acad. des Sciences s. S. 586.) N achzutragen ist folgendes. Die untersuchten SS. und sauren Salze sind um fol­

gende verm ehrt w orden: p-Toluolsulfosäure, p-Xylolsulfosäure, Naphthalinsülfosäure, Benzoesäure, Äpfelsäure, Mononatriumsuccinat. — Eine A usnahm e von der 1. c.

an-gegebenen Gesetzmäßigkeit bilden Trichloressigsüure, Diebloressigsäure u. Milch­

säure. — Bei der Peroxydiastase, der Sucrase und zweifelsohne auch bei vielen anderen 1. Enzymen ist man anscheinend genötigt, anzunehmen, daß in Ggw. der spezifischen kolloidalen Substanz, der wirksamen Ergänzung, die A ktivität der SS.

nicht allein von den H -Ionen, welche bei der elektrolytischen Dissoziation en t­

stehen, sondern auch in ziemlich w eitgehender W eise von der N atur der Radikale oder Anione abhängt, an welche dieser H in dem Säuremolekül gebunden ist.

(Bull. Soc. Chim. de F rance [4] 11. 176—86. 20/2.) D üSTE R B EH N . G eorges M asson, Cyclamen europaeum. Knollen. Analyse. Die getrocknete, mit sd. 95%ig. A. erschöpfte W urzel gibt an 70°/0ig. A. weitere Stoffe ab. Das nach dem Abdestillieren des 95%ig. A. verbleibende E xtrakt enthält mindestens 2 Stoffe, einen in W . und wss. A. 1., in absol. A. uni. und einen in W . uni., in absol. A. 1. K örper. D urch Extraktion der W urzel m it PAe. erhält man eine be­

trächtliche Menge eines Fettes, welches durch absol. A. in ein 1. grünes 01 und eine uni. feste M. getrennt wird. — Die Extraktion der entfetteten W urzel mit sd.

95°/0ig. A. führt zu einem sirupöseD, in der K älte gelatinierenden Extrakt, welches sich in W . zu einer trüben, unfiltrierbaren, das Aussehen einer Emulsion besitzen­

den Fl. löst. Letztere reduziert FEHLINGsche Lsg., fällt Tannin, Barytw asser und Bleiacetat. Diese Fl. enthält u. a. ein Saponoid, die Cyclaminsäure, welche nach umständlicher Reinigung ein weißes, pseudokrystallinisches P ulver bildet, uni. in W., A. und Essigester, wl. in k., 11. in h. absol. A., 1. in wss. Alkalien u nter B.

sehr leicht dissoziierbarer Verbb. Die Alkalicyclamate sind weiß, amorph, uni. in absol. A., 1. in W ., 11. in wss. A., u. besitzen m ilchsaftartige Eigenschaften. Die Cu-, Ba- u. Pb-Salze sind gelatinös und uni. Die Cyclaminsäure ist opt.-inakt., bildet mit T annin eine in W . uni., in A. 1. Verb., F. 212—214° (M A Q H E N N E scher Block) unter Zers. 1 g Cyclaminsäure entspricht an A cidität 5,8 ccm 1/10-n. HsS 0 4, Beim Erhitzen m it verd. IT,S04 in alkoh. Lsg. spaltet sieh die Cyclaminsäure in Glucose und einen weißen, in Ä. uni., in absol. A. 1. Körper, der m it Alkalien in W. 1., in absol. A. uni. Verbb. bildet.

Durch sd. 65%ig. A. w ird der mit sd. 95°/0ig. A. erschöpften W urzel u. a. ein Kohlenhydrat, die Cyclamose, entzogen. W eißes, amorphes P ulver von süßlichem, an Gummi arabicum erinnerndem Geschmack, sehr hygroskopisch, reduziert nach einigen Augenblicken FEHLINGsche Lsg. in der Kälte, färbt sich beim Erhitzen u.

zerg. sieh dabei rasch, [«]D = —18,90° (0,139—0,180 g gel. in 1 ccm). Bildet ein aus sehr feinen, kurzen, gelben Nadeln bestehendes, in Methylalkohol uni. Osazon, F. 20S—210° (MAQUENNEscher Block) u nter Zers. W ird durch sd. verd. HsS 0 4 unter B. von Glucose hydrolysiert, scheint also ein Polysaccharid zu sein. — Die Wurzeln enthalten außerdem Glucose. (Bull. d. Sciences Pharmacol. 18. 477—82.)

Dü s t e r b e h n. S. Z eisel, Z u r Kenntnis der Entstehung der Korlcsubstanz. Fortsetzung der Polemik gegen v. Sc h m i d t (S. 833). v. Sc h m i d t h at weder festzustellen vermocht, daß die charakteristischen SS. der K orksubstanz im Chloroformextrakt des Korkes uls Glyceride enthalten sind, noch einwandfrei bewiesen, daß die Glyceride dieser SS. unmittelbar in die in B etracht kommenden uni. und wl. Umwandlungsprodd.

derselben SS. überzugehen vermögen. (Journ. f. prakt. Ch. [2] 85. 226—30. 6/2.

Wien. Chem. Lab. der Hochschule f. Bodenkultur.) Hö h n. G. C. M a th iso n , Der E influß von Säuren a u f die Reduktion von arteriellem Dlui. Es w ird eine einfache Methode beschrieben, welche gestattet, N durch Blut durchzublasen und Proben zu entnehm en, um die hierdurch bewirkte Reduktion ün Gasanalysenapp. von Ba r c r o f t, Ro b e r t s (Journ. of Physiol. 39. 429; C. 1910'.

1226

I. 1296) zu bestimmen. Es ergab sich, daß die lieduktionsgeschivindigkeit des arte­

riellen Blutes durch Zugabe verschiedener organischer und anorganischer SS. — M i l c h s ä u r e , E s s i g s ä u r e , A m e i s e n s ä u r e , H C l, H 2S 0 4, C 0 2 — bedeutend beschleunigt wird. Diese Beschleunigung ist hauptsächlich, wenn auch nicht aus­

schließlich, durch die Veränderung der H -Ionenkonzentration des Serums bewirkt.

Es zeigte sich, m it Hilfe der Methode von SöR E N SE N (Biochem. Ztschr. 2 1 . 131;

C. 1 9 0 9 . II. 1577), daß Serum die Eigenschaft besitzt, den Einfluß äquimolekularer Mengen schwacher u. starker SS. — M ilchsäure, Salzsäure — auf die II'-Konzen- tration zu egalisieren, so daß 7soo Mol. Milchsäure und ‘/soo Mol. HCl dieselbe W rkg. besitzen, während in RiNGERscher Lsg. die hierdurch bew irkten Verände­

rungen der H'-K onzentration sich wie 2 : 3 verhalten. Die Reduktionsgeschwindig­

keit von C 0 2-haltigem und milchsäurehaltigem B lut, welches nach der Indicator- methode dieselbe A cidität besitzt, ist nahezu gleich groß. D a Schwankungen in der Milchsäure- u. COa-Konzentration, wie sie physiologischerweise bei mangelhafter O-Zu- fuhr in den Geweben erfolgen können, die Reduktionsgeschwindigkeit des arteriellen Blutes, d. h. dessen O-Abgabe an die Gewebe, häufig verdoppeln können, so erhellt daraus die W ichtigkeit dieser SS. für die Gewebsatmung. (Journ. of Physiol. 43.

347—63. 22/12. 1911. Cambridge. Physiol. Lab. u. London. Physiol. Inst. d. Univ.) Gu g g e n h e i m. S o ro k u O inum a, Die relativen Geschwindigkeiten der Oxydation und Reduktion des Blutes. Mit der in der vorstehenden A rbeit beschriebenen Methode Ma t iiis o n s

gelangte Vf. zu folgenden Feststellungen. Die Reduktionsgeschwindigkeit des Blutes wird durch Tem peraturerhöhung stark erhöht, die Oxydationsgeschwindig­

keit etwas verm indert. Ggw. von C 02 erhöht die Reduktionsgeschwindigkeit, verm indert die Oxydationsgeschwindigkeit. Die K urve, welche die Reduktions- geschwindigkeit des Blutes durch H-Gas hei 37,5° angibt, und die K urve seiner Oxydationsgeschwindigkeit durch eine der Alveolarluft äquivalente Mischung von 0 und C 0 2 liegen völlig symmetrisch. D er O-Verbrauch in den Capillaren kann dem nach im selben Tempo vor sich gehen wie die O-Aufnahme in den Lungen.

Die Oxydationsgeschwindigkeit w ird halb so groß, wenn der O-Gehalt des oxy­

dierenden Gasgemisches halb so groß wird, wie der der Alveolarluft. (Journ. of Physiol. 43. 364—73. 22/12. 1912. Cambridge. Physiol. Lab.) Gu g g e n h e i m.

H e in r ic h S ch le c h t, Über experimentelle Eosinophilie nach parenteraler Zufuhr artfremden Eiweißes und über die Beziehungen der Eosinophilie zur Anaphylaxie.

D urch fortlaufende parenterale Injektionen artfrem den Eiweißes kann man beim Meerschweinchen eine experimentelle Eosinophilie (Vermehrung der eosinophilen Leukocyten) erzeugen u. zwar eine allgemeine Eosinophilie des Blutes u. eine lokal»

des Peritoneum s erzeugen. W irksam sind die Injektionen genuinem Eiweißes, so­

wie der niedrigeren Eiweiße bis herab zu den Peptonen. Die tieferen Abbauprodd., wie die Aminosäuren, sind unwirksam . Die Eosinophilie setzt nach einer gewissen Inkubationszeit ein, die event. auch von einer Hypeosinophilie begleitet sein kann.

Die H auptquelle der allgemeinen und lokalen Eosinophilie ist eine vermehrte B.

im Knochenmark und eine verm ehrte Ausschwemmung aus demselben. — Die experimentelle Eosinophilie (nach Eiweißinjektion) ist in Beziehung zu setzen zu den F ragen der A n a p h y l a x i e und der I m m u n i t ä t , denn T iere, welche den ana­

phylaktischen Shock überstehen, reagieren mit einer hochgradischen Eosinophilie- Immune Tiere und solche im antianaphylaktischen Zustand zeigen bei erneuter In­

jektion erneuten A nstieg der Eosinophilen.

Die beschriebene Eosinophilie im anaphylaktischen Vers. bildet das E ndglied in einer Reihe von klinischen Manifestationen der Überem pfindlichkeit, hei denen eine allgemeine Bluteosinophilie das sie alle vereinigende Symptom ist. Dabei kommt

ihr, sowohl im Experim ent als im analogen klinischen Zustand eine günstige Be­

deutung zu, insofern sie der A usdruck einer Rk. des K örpers gegen die durch Zu­

fuhr artfremder oder auch bei abnormem Zerfall arteigenen Eiweißes sich bildenden toxischen Ahbauprod. ist. In dieser ihr bei der V erarbeitung des zugeführten art­

fremden Eiweißes im allgemeinen und der Eiweißanaphylaxie im besonderen zu­

kommenden T ätigkeit scheint eine wichtige funktionelle Bedeutung der eosinophilen Zelle zu liegen. — Die allgemeine Bluteosinophilie, sowie die lokale Eosinophilie in den Lungen ist neben den schon bekannten pathologisch anatomischen Befunden ein gemeinsames Merkmal des Asthm a bronchiale und des anaphylaktischen Zu­

standes. (Arch. f. exp. P athol. u. Pharm ak. 67. 137—71. 9/2. Kiel. Med. Klinik.) Gu g g e n h e i m. J. M org en ro th . und E. R o s e n th a l, Amboceptoren un d Receptoren. II. Mit­

teilung (vgl. Biochem. Ztschr. 36. 1 9 0 ; C. 1911. II. 1 7 4 0 .) In der I. Mitteilung haben die Vff. über ihre Beobachtungen beim Ü bergang des häm olytischen Ambo- ceptors von Erythrocyten auf Erythrocyten der gleichen A rt berichtet. Die vor­

liegende A bhandlung enthält die Verss. über die Bedingungen des Amboceptor- überganges unter den komplizierten V erhältnissen, die bei E rythrocyten u. Zellen verschiedener Spezies und bei verschiedenartigen Zellen ein und derselben T ierart vorliegen. Von Ziegenblut auf R inderblut erfolgt kein Ü bergang von Ziegen- Kaninchenamboceptor auch bei reichlicher Sensibilisierung der Ziegenblutkörperchen.

In gleicher W eise bleibt der Ü bergang des Rinder-Kaninchenamboceptors von Rinderblut auf Ziegenblut aus. D er an homologe B lutkörperchen gebundene hämo­

lytische Amboceptor verm ag, entsprechend den früheren Verss. P h i l o s o p h o w s , somit nicht au f heterologe Erythrocyten überzugehen. Von Hammelleberzellen u.

lytische Amboceptor verm ag, entsprechend den früheren Verss. P h i l o s o p h o w s , somit nicht au f heterologe Erythrocyten überzugehen. Von Hammelleberzellen u.

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