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M o rte n S tille s e n , Über das in den Früchten von Aesculus H ippocastanum ent­

haltene fette Öl. Vf. h a t bereits 1860 a u f der skandinavischen Naturforscherversam m - lung in K openhagen über dieses ö l berichtet, das er neuerdings näh er studiert hat.

D ie trockenen K astanien enthielten 1,5—3 % fettes Öl, das m it sd. Ä. aus den fein zerhackten, getrockneten K astanien oder bequem er m it Bzn. ex trah iert w urde. Beim A bdestillieren des Lösungsm ittels tr a t Senfölgerueh au f, doch ist der G ehalt der K astanien an äth. Öl jedenfalls sehr gering. D as getrocknete, filtrierte gelbbraune Öl, E. —20°, bei —37° w acbsartig fest, zeigt folgende K onstanten: D. 1615 0,926, nD!0 ==■ 1,4747, V erseifungszahl 194,5, Jodzahl 95,4, REiCHERT-MEiSSLsche Zahl 1,54, HEHNERsehe Zahl 92,9, A cetylzahl 13,5, U nverseif bares (Phytosterin) 0,53%- Aus 100 g Öl w urden durch V erseifung 55 g flüssige SS. erhalten m it SZ. 186,9, entsprechend einem Mol.-Gew. 300 und Jo d zah l 95,8. Bei der n äheren U nters, des Öles nach den b ek an n ten M ethoden von Ha z ü r a und A. Ha l l e r ergab sich, daß das Öl hauptsächlich aus Olein, sowie aus kleinen M engen von L in o lein , P alm itin u n d S tearin besteht. Schwefel ist im ö l nich t vorhanden. D as K astanienöl liegt a u f der G renze zw ischen den halbtrocknenden u n d n ic h t trocknenden Ö len; seine K onstanten kommen denjenigen von M andelöl u. von gelbem Senföl am nächsten.

(Chem.-Ztg. 33. 497—98. 8/5. K ristiania. Chem. U niv.-Lab.) RöTH-Cöthen.

E d o u ard . H e c k e i, Über die harzige N a tu r der Sarcocaulonrinden vom Cap u n d einiger Kalanchoearten von M adagaskar. D ie S. 31 genannte neue S arcocaulonart h a t sich inzwischen als identisch m it K alanchoe G randidieri erwiesen. — Die Rinde von Sarcocaulon rigidum g ib t an CC14 5% eines in bezug a u f G eruch un d physi­

kalische E igenschaften dem K alanchoeharz sehr ähnlichen H arzes, ferner an Ä. ein festes W achs, welches schm, öhne zu b ren n e n , und an CSs ein halbfestes, n ich t m ehr brennendes W achs ab. (C. r. d. l’A cad. des Sciences 148. 1073—75. [26/4.*].)

Dü s t e r b e h n. E . P e r r o t und A. G o ris, Versuch einer Terminologie der allgemein m it dem N am en „ T annin“ bezeichneten Körper. V f. bezeichnet m it dem A usdruck „Tannoide“

die in den f r i s c h e n P f l a n z e n enthaltenen kom plexen V erbb., deren Spaltungs- prodd. allein bisw eilen g u t definierte K örper sind. Bei der S paltung dieser T annoide entstehen u n te r anderem T an n id e oder T annoside. D ie Tannide besitzen die Eigenschaften der gew öhnlich als „T an n in e“ bezeichneten K örper, w ährend die Tannoside V erbb. der T an n id e m it einem K ohlenhydrat (Zucker) vorstellen. Die T an n id e und T annoside enthalten stets m indestens eine P henolgruppe, und gleich­

zeitig m it ihn en k an n ein Glucosid oder A lkaloid abgespalten w erden. D as T annoid lä ß t sich dem nach schem atisch durch die F orm el: T annoid = (A — [C6H u 0 5]n — B)

1 9 9 9 zum A usdruck brin g en , wobei A u. B an das K o b lenbydrat gebundene chemische Verbb. von verschiedener N atur bedeuten. So liefert das T annoid des K astanien­

baum es bei der S paltung Ä sculigerbsäure, Glucose und Ä sculetin. D ie Ä sculigerb- säure ist ein T an n id ; Glucose u. Äsculetin sind die Spaltungsprodd. des Glucosids Ä sculin, welches in dem T annoid an Ä sculigerbsäure gebunden ist. D as T annoid des Kaffees spaltet sich anders, näm lich in K affeegerbsäure u. Kaffein. D ie Kaffee- gerbsäure ist ein Tannoaid u. spaltet sich in K affeesäure u. Glucose oder Mannose.

Beim T annoid der G alläpfel sind die S paltungsprodd. A u. B einander gleich; das T annoid zerfällt in G allussäure und Glucose.

D ie T annoide sind 11. in W ., A., Aceton, wl. oder uni. in Ä., PAo. und Chlf.

Die gleichzeitig m it den T annoiden in den frischen Pflanzen enthaltenen Enzym e spalten die ersteren entw eder in T annide oder T annoside u n te r A bspaltung von G lueosid oder Alkaloid, oder oxydieren die T annide un d T annoside zu Phlobaphen- r o t, w ie C olarot, C hinarot etc. (Bull. d. Sciences Pharm acol. 16. 189—91. April.)

Dü s t e b b e h n. E . H u e r r e , E influß der Beaktion des M ilieus a u f die A ktivitä t der M altosen des M ais. (Ports, von S. 1024. 1168.) Schw ankungen in der E k. des Milieus be­

einflussen die A k tiv ität der M altasen des Mais beträchtlich. Gewisse M aisarten, wie Ja u n o des Landes, K ing P hilipp u. Auxonne, liefern Enzym e, deren W irksam keits­

maximum dann erreicht ist, w enn die A lkalinität des Milieus in Ggw. von H eli­

anthin 2 Tropfen 7io‘n - H ,S 04 pro 10 ccm entspricht. D ie M altase des weißen F rühm ais von L andes verliert dagegen an A k tiv ität, sobald die natürliche A lka­

lin itä t des Auszuges verm indert w ird, u. gew innt um gekehrt an W irksam keit durch Zusatz von 1—3 T ropfen '/io '0 - K alilauge. D ie M altasen deB ro ten und weißen Cuzcomais sind schließlich am w irksam sten in schw ach saurem M edium, w ährend ein geringer A lkalizusatz sie bereits zerstört. (C. r. d. l’A cad. des sciences 148.

1121—23. [26/4.*].) Dü s t e b b e h n.

G. D o b y , D ie Bolle der Oxalate bei der K eim ung der Bübensamen. Im A n­

schluß an frühere Unterss. (S. 8 8) behandelt Vf. die F rage, w as m it den Oxalaten beim Keimen der Bübensamen geschieht, und ob das C alcium oxalat gelöst w ird. Vf.

konnte nachweisen, daß der K alkoxalatgehalt der E übensam enknäule beim Keim en u n v erä n d ert bleibt, dagegen der nach dem V orquellen im K näul gebliebene G ehalt an A lkalioxalat fast vollständig verschw indet und sich in den Keim en nicht w ieder auffinden läßt. Vf. nim m t a n , daß n ich t das Calcium oxalat, sondern die wasser­

löslichen A lkalioxalate als Keservestoffe anzusehen sind, die entw eder zum A u fb au höherer Verbb. dienen oder bei ihrer vollständigen Oxydation als Energiequelle fungieren können. Vf. berücksichtigt auch die M öglichkeit, daß das O xalat durch Einw . des L ichtes zu W . u. CO, verbrennt, die dann durch die Pflanze assim iliert wird. (Landw . V ers.-Stat. 7 0 . 155—58. 3/2. M agyar Ovär K . Ungar. V ers.-Stat. für

Pflanzenphysiologie u. Pathologie.) Bb a h i i.

W . K r ü g e r u n d G. W i m m e r, Über die Herz- u n d Trockenfäule der Zucker­

rüben. D ie Herz- u n d Trockenfäule der Zuckerrüben en tsteh t durch W achstum ­ stö ru n g en , die durch V erarbeitung der Salpetersäuren Salze hervorgerufen w erden.

D er eigentliche G rund für die E ntstehung der K ra n k h eit ist in den nach dem V er­

brauch der N itrate hinterbleibenden alkalisch reagierenden Resten (N a,C O ,, K ,C O s) zu suchen; durch rechtzeitige U m w andlung dieser schädlichen Stoffe in unschäd­

liche V erbb., z. B. durch U m setzung m it G ips, w ird die krankheitserregende U r­

sache beseitigt, Die K rankheit tr itt um so stä rk e r a u f, je m ehr Salpeterstickstoff und je m ehr B odenfeuchtigkeit bei ausreichender W ärm e den R üben zur V erfügung steht. D ie W itteru n g ist w egen ihres großen Einflusses au f das m ehr oder m inder

2000

üppige G edeihen der Pflanze für das A uftreten der K ran k h eit von großer B e­

deutung, ohne daß aber bisher E inzelheiten m it S icherheit erk a n n t wären. N ur soviel steht fest, daß jedenfalls T rockenheit unter keinen U m ständen die K ran k h eit befördert, sondern im G egenteil das beste H eilm ittel darstellt. — Bei B erück­

sichtigung obiger G rundsätze h a t m an es in der H an d , nach Belieben jed e S tärke der H erzfäule hervorzubringen, bezw. das A uftreten d er K ra n k h eit zu verhindern, doch muß hervorgehoben w erden, daß alle F eststellungen bisher n u r an nach der M ethode der S andkultur ausgeführten K ulturverss. vorgenom m en w urden. (Ztschr.

Ver. D tsch. Zuckeriud. 1909. 379—85. Mai. B ernburg. Herzogl. A nhaitische V er­

suchsstation.) M e is e n h e im e b .

E . F r ie d b e r g e r , K ritik der Theorien über A naphylaxie. Vf. zeigt, daß nach allen Tatsachen, die über A naphylaxie beobachtet sind, diese n ic h t als eine beson­

dere, m it den übrigen Im m unitätsphänom enen im Gegensatz stehende Erscheinung betrachtet zu w erden braucht, daß sie vielm ehr als eine durch die eigentüm lichen qnantitativen V erhältnisse u. die besondere L okalisation des A ntikörpers bedingte eigentüm liche F orm der Eiw eiß-A ntieiw eißrk. in vivo aufgefaßt w erden kann. Dieso A uffassung sucht Vf. im einzelnen dadurch zu begründen, daß er zeigt, sie en t­

spreche hinsichtlich des A utigens, des A ntikörpers, der A ntianaphylaxie, wie der passiven A naphylaxie den Tatsachen. D am it lä ß t sich auch die A naphylaxie in den Zusam m enhang der übrigen Im m unitätserscheinungen einfügen und ist einer theoretischen B etrachtung u n te r den gleichen G esichtspunkten wie diese zugänglich.

(Ztschr. f. Im m unitätsforsch, u. exper. T herap. I. Abt. 2. 208—24. 4/5. [24/3.] Berlin.

Pharm akol. Inst. d. Univ.) Pb o s k a u e b.

V a le n tin F ü r s t , Z u r K enntnis der antitryptischen W irkung des Blutserums.

D urch Verss. an M eerschw einchen w urde festgestellt, daß die Menge A ntitrypsin im Serum in einem bestim m ten V erhältnis zu einer sich einstellenden Gew ichts­

abnahm e steht, insofern, als bei abnehm endem K örpergew icht die A ntitrypsinm enge ste ig t; ob das reziproke V erhältnis zwischen G ew ichtsabnahm e u n d A n titry p sin ­ zunahm e in allen P hasen das näm liche ist, lä ß t Vf. noch dahingestellt. (Berl. klin.

W chschr. 46. 58—59. Berlin. Experim .-biol. Abt. d. patholog. Inst.) Pb o s k a u e b, J . G. S le e s w ijk , Untersuchungen Über Serumhypersensibilität. M eerschweinchen­

blut, sowie BaSO* sind bei Ggw. von physiologischer NaCl-Lsg. im stande, die für sensible T iere toxische Substanz aus P ferdeserum zu binden; auch m ittels D ialyse k ann m an dieses Serum entgiften. D ie so entgifteten Sera behalten ih r sensibili­

sierendes, sowie ih r vaccinierendes Vermögen. D ie Serumlipoide sind für sensible T iere gänzlich indifferent. D er in A. uni. S erum anteil ist so g u t wie atoxisch und w irk t vaccinierend. D as Serum sensibler T iere, m it Pferdeserum in v itro , bindet kein Alexin. D as Serum anaphylaktischer T iere nach der 2. Injektion w eist zwei entgegengesetzte E igenschaften auf: eine, welche die B indung des Pferdeserum s a u f M eerschw einchenblut fördert, un d die zweite, welche diese B indung hemmt.

(Ztschr. f. Im m unitätforsch, u. exper. T herap. I. A bt. 2. 133—58, 1/5. [18/3.] Brüssel.

Inst. Pa s t e u b.) Pb o s k a u e b.

X y u z o T su d a , Über die Abspaltung agglutinierender, präcipitierender u n d hämo­

lytischer W irkungen aus sensibilisierten Antigenen. Aus Choleravibrionen, die m it n. R inderserum vorbehandelt sind, sowie aus Präcipit& ten von C holeraextrakt m it Rinderserum w erden durch ls td g . D igerieren in N aCl-Lsg. bei 42° agglutinierende u n d präcipitierende F ll. gew onnen. D ie A gglutination und P rä cip itatio n tr itt aber n u r dann deutlich hervor, w enn gleichzeitig M eerschweinchenserum als K om plem ent

2001 zugesetzt wird. Die A bspaltung von agglutinierenden Stoffen aus V ibrionen, die m it Imm unserum sensibilisiert sind, gelingt ungleich schwerer, u. ein K om plem ent­

zusatz ist für die W rkg. der etw a gew onnenen E x trak te ohne Belang. E ine deut­

liche und unzw eifelhafte Spezifität in der W rkg. der aus E inderserum gew onnenen E x trak te w ar nicht nachw eisbar. A uch B lutkörperchen, welche m it aktivem N orm al­

serum vorbehandelt sind, geben b e i D igestion m it NaCl-Lsg. häm olytische Am bo­

zeptoren ab, un d zw ar viel leichter als B lutkörperchen, w elche m it spezifischen häm olytischen Im m unseren sensibilisiert sind. Bei den abgespaltenen Häm olysinen des N orm alserum s ist ebenfalls eine sicher spezifische W rkg. n ich t zu konstatieren.

(Ztschr. f. Im m unitätsforsch, u. exper. T herap. I. A bt. 2. 225—56. 1/5. [1/4.] P ra g .

H yg. Anst. d. D. Univ.) Pb o s k a u e b.

Ch. D h e rö u n d H . M a u r ic e , E in flu ß des Alters a u f die Menge u n d die chemische Verteilung des Phosphors in den Nerven. D ie Bestst. des Gesam t-P, des L ipoid-P (1. in A. Ä.) u n d des N uclein-P w urden an Gemengen der peripheren N erven von 19 H u n d en , deren A lter zwischen 4 W ochen und 8 Ja h re n differierte, ausgeführt. D er G esa m t-P der trockenen N erven verm indert sich m it steigendem A lter. D ie A bnahm e verteilt sich in verschiedener W eise au f die verschiedenen P -A rten. Bei 9 T ieren von 4 W ochen bis 4 M onaten v erte ilt sich der G esam t-P m it 43,43% au f den L ipoid-P, 7,27% au f den N uclein-P u. 49,3% a u f anorgan. P ; bei 4 T ieren von 2 bis 8 Ja h re n ist die V erteilung 47,11% a u f L ip o id -P , 9,26%

a u f N u cle in -P un d 43,63% au f anorgan. P . (C. r. d. l’A ead. des Sciences 148.

1124—25. [26/4.*].) G u g g e n h e im .

J . W o lff, Neue Analogien zwischen den natürlichen u n d künstlichen Oxydasen.

Bei der Oxydation von Farbstoffen durch m acerierte JRussula (cf. 8. 1024) w erden analoge Gesetzm äßigkeiten beobachtet wie bei der O x y d a t i o n d e s F e r r o c y a n i d s d e s k o l l o i d a l e n F e (C. r. d. l’Acad. des Sciences 148. 500; C. 1908. H . 1914).

In beiden F ällen erfordert die Oxydation die Ggw. leicht hydrolyBierbarer Salze von schwach basischem C harakter, die selber m ehr oder w eniger sta rk zu oxydieren verm ögen. D ie w ichtigsten dieser K oenzym e natürlicher oder künstlicher Oxydasen sind A lkaliphosphate, A lkalicitrate und M anganacetat. D ie O xydationen, welche sich u n te r dem Einfluß dieser Salze m ittels des Ferrocyanids des kolloidalen F e un d des m acerierten Russulagewebes von Lsgg. von H ydrochinon u. Brenzcatechin, bezw. von Orcin vollziehen, werden durch Messung des absorbierten O verfolgt.

Das Studium der Lactaseoxyäation von Cochenille, A lizarinsulfosäure u. von Orcin fü h rt zu folgenden Schlüssen. G eringe Mengen von A lkali verzögern die Oxydation.

Spuren von bibasischen P hosphaten fördern sie beträchtlich. D ie sauren P hosphate sind indifferent. F ü r eine bestim m te Ferm entm enge existiert eine optim ale Dosis von P hosphat, oberhalb welcher jed er neue Zusatz w irkungslos bleibt, w enn die Rk.

des Mediums sich n ich t ändert. D ie bei der Oxydation der A lizarinsulfosäure auf­

treten d e hem m ende Säurewrkg. kann durch Zusatz von N a ,H P 04 unschädlich ge­

m acht werden. D ie dreibasischen C itrate verhalten sich wie die bibasischen Phos­

phate. D ie sauren C itrate üben einen hem m enden Einfluß aus. (C. r. d. l’Acad.

des sciences 148. 946—49. [5/4.*].) G u g g e n h e im . H . B ie r r y , Tierische Invertine u n d Lactosen. Ihre Spezifizität. D er D arm saft von H elix pom atia besitzt ein Invertin, welches im Stande ist, Eaffinose, Gentianose u n d Stachyose in gleicher W eise wie Saccharose u n te r A bspaltung von d -F ru c to se zu zerlegen. D ie Zerlegung dieser Polyosen ist b edingt durch ein F erm en t, das der Vf. Lävülopolyase nennt, u. das neben dem In v ertin vorkommt. D arm saft von Aplysie p u n ctata u. H om arus vulgaris und der D arm saft des H undes verm ag bloß

X IH . 1. 136

2002

Saccharose zu spalten, er besitzt keine Lävulopolyase. — Der D arm saft von Helix zerlegt Lactose, Lactobionsäure und Lactosazon u n te r A bspaltung von G alaktose.

D ie Zerlegung des Lactosazons in G alaktose und Glucosazon ist ein Beweis für dio A uffassung der Lactose als G alaktosid der Glucose. D ie Lactose aus dem D arm saft des Rinderfötus u. die L actase aus Mandeln bleiben ohne W rkg. a u f die L actobionsäure, ihre L actone und au f das Lactosazon. H ingegen vermögen die beiden L actasen die K ondensationsprodd. aus Lactose u. H arnstoff (Sc h o o r l, Rec.

trav. chim. Pays-B as 22. 31—77; G. 1903. I. 1079) u n te r B. von G alaktose zu zer­

legen. — D ie L actasen aus Mandeln u. aus Kefir bew irken in gleicher W eise die Zerlegung der Lactose in Glucose u. Galaktose. (C. r. d. l’Acad. des Sciences 148.

949—52. [5/4.*].) Gu g g e n h e im.

J e a n E ffro n t, Labenzym. Ü bersicht über den heutigen S tand unserer K en n t­

nisse von dem Labenzym. (Moniteur scient. [4] 23. I. 305—25.) Me i s e n h e im e r. E ilip p o B o tta z z i und Nofe S c a lin o i, Physikalisch-chemische Untersuchungen über die Linse. V I. Wasseraufnahme der L in se in Kochsalzlösungen verschiedener Konzentration. (Vgl. S. 1662.) D ie L inse nim m t in 0,1—0,25-n. NaCl-Lsgg. W.

au f, w enn auch verschieden schnell. V ariiert man den N aC l-G ehalt stärker (von 0,0008—2,393-n.), so zeigt sich, daß die W asseraufnahm e in den ersten 4 Stdn. m it dem N aC l-G ehalt deutlich abnim m t. Im M ittel ist eine 0,226-n. Lsg. m it der L inse im G leichgew icht (1,32% NaCl). K leine G ew ichtsschw ankungen, die m an in ähn­

lichen K onzentrationen beobachtet, habon ihren G rund n ic h t in osmotischen Gleich­

gew ichtsstörungen. Man darf nich t schließen, daß die Linse hypertonisch ist gegen die A ugenflüssigkeiten, deren G leichgew ichtakonzentration u n te r 1,15% N aCl liegt.

Dauerverss. m it 3 Linsen in 0,200-n. NaCl-Lsg. zeigen, daß nach einigen S tunden stets Gewichtszunahm e erfolgt, dann eine A bnahm e, wohl weil das 1. Eiweiß heraus­

diffundiert. N ur in den ersten Stdn. b esteht ein ungefähres Gleichgewicht zwischen LinBe un d Lsg. I s t die Lsg. konzentrierter als 0,34-n., so tr itt von vornherein G e­

w ichtsabnahm e ein, später w ird das ursprüngliche Gewicht wieder erreicht u. über­

schritten. D er V organg verläuft um so rascher, je konzentrierter die Lsg. ist. D er osmotische A usgleich und die Q uellung arbeiten einander entgegen. Schließlich überw iegt die letztere. D ie eindringende El. sam m elt sich u n te r der K apsel an.

(A tti R. Accad. dei L incei, Rom a [5] 18. I. 326—38. [4/4.*] N eapel. L ab. f. exp.

Physiol. d. Univ.) W. A. ROTH-Greifswald.

F ilip p o B o tta z z i und N oö S c a lin c i, Physikalisch-chemische Untersuchungen über die Linse. V I I —I X . E intauchen der L inse in zwei stark konzentrierte Kochsalz­

lösungen während vieler Stunden, in W asserdam pf von verschiedener Spannung un d in Kochsalzlösungen von 0,2—1,709-n. (Vgl. S. 1662.) L insen vom H und m it vollständiger K apsel w erden in eine 0,854- u. eine 1,709-n. N aC l getaucht. A nfänglich tritt Ge­

w ichtsverlust u. flecken weises U ndurchsichtigw erden der Oberfläche auf. N ach 3% bis 4 Stdn. ist das ursprüngliche G ew icht w ieder erreicht u. tr itt in beiden Lsgg. eine Zunahm e ein. D iese ist in der konzentrierteren Lsg. anfangs stärker als in der verd.; die L insen hellen sich dabei w ieder auf. D ie Gew ichtszunahm e w ird dann imm er langsam er u n d bleibt 68% sta tio n ä r, w eil die E la stiz itä t der K apsel eine w eitere Q uellung v e rh in d e rt S etzt m an die L insen nich t der F l. selbst aus, sondern n u r ihrem D am pfe (bei 38°), so tr itt ebenfalls in den ersten S tunden ein Gewichts­

verlust ein, der keine A bhängigkeit von der D am pfspannung der Lsgg. zeigt. Ohne K apsel v erhalten sich die L insen im W asserdam pf über 0,2- und 1,7-n. NaCl-Lsgg.

n ich t anders als m it K apsel (regelm äßige, kontinuierliche Gewichtsabnahm e). In der verd. Lsg. nim m t die entkapselte L inse von A nfang a n W . a u f, die Lsg. ist also deutlich hypotonisch; in der konz. Lsg. tr itt bis zur 6. Stde. Gew ichtsabnahm e,

2 0 0 3 dann oine sehr langsam e Zunahm e ein; doch w ird das ursprüngliche G ew icht auch nach 55 Stdn. noch n ic h t w ieder erreicht. (Atti R. Aeead. dei L in cei, Rom a [5]

1 8 . 1. 379—84. [18/4.*] Neapel. Inst. f. exp. Physiol. d. Univ.) W . A. ROTH-Greifaw.

W . J e h n , B eiträgt zur Pardbiose. D ie Versa, sollten feststellen, w elchen E in­

fluß der A usfall beider N ieren eines von zwei in Pardbiose lebenden T ieren auf beide Tiere hat. Einem der beiden mittels H aut-M uskelperitoneabaaht m iteinander vernähten gleichaltrigen T iere (Kaninchen) w urden beide N ieren exstirpiert. W äh ren d Einzeltiere nach dieser O peration n u r bis 10 Stunden le b ten , verm ochten die in Parabiose lebenden T ie re die E xstirpation 2 l/a T ag e zu überstehen. D ie klinischen Symptome tra te n später als beim E inzeltier auf. D ie U räm ie zeigte sich gew öhn­

lich zuerst bei dem nicht operierten Tiere. D ie R esultate erklären sich durch die A nnahm e, daß die intak ten N ieren des zweiten Tieres eine Zeit lang die A us­

scheidung der H arnprodd. des operierten Tieres zu übernehm en versuchen. (Ztschr.

f. exper. P ath . u. T her. 6. 16—32. 25/3. M arburg. C hirurg. K linik u. Polyklinik.) Gu g g e n h e im. F . S a u e r b r u c h und M. H e y d e , Weitere M itteilung über die Pardbiose bei W armblütern m it Versuchen über Ileus un d Urämie. D ie durch Cölostomie = H aut-M uskelperitonealnaht m iteinander v ernähten K aninchen zeigten sowohl in anatom ischer als auch in physiologischer H insicht eine reichliche K om m unikation der L ym phbahnen und der Blutgefäße. A uch korpuskulare E lem ente (Milzbrand- baeillen) verm ögen durch die bestehende B lutgefäßkom m unikation überzugehen. Bei Darm verachluß des einen von zwei in P arabiose lebenden T ieren gelangen Stoffe in die B lutbahn beider Tiere, die a u f die Tem p. beeinflussend w irken. B ei beiden T ieren steigt die T em p. anfänglich, w ahrscheinlich infolge der intensiven, intestinalen Resorption. U n ter dem Einfluß von Giftstoffen tr itt beim ersten T ie re eine starke T em peraturerniedrigung ein , w ährend beim zw eiten T ie re infolge der geringeren V ergiftung die prim äre P h ase der T em peraturerhöhung w eiterbesteht. Ü ber die W rkg. der N ierenexstirpation vgl. vorstehendes Ref. N ach der A nsicht der Vff.

ist es w ahrscheinlich, daß bei der N ierenexstirpation nicht der W egfall des Renins als eines entgiftenden Stoffes die U räm ie bedingt, sondern, daß seine A bwesenheit eine so weitgehende Ä nderung des Gesamtstoffwechsels bew irkt, daß giftige A bbau­

p rodukte entsteh en , welche die uräm ische V ergiftung bedingen. (Ztschr. f. exper.

P ath . u. T her. 6. 33—74. 25/3. M arburg. C hirurg. Klinik.) Gu g g e n h e im. A. C h a u v e a u , D ie unsichtbaren, pathogenen M ikroben u n d die physikalischen Beweise ihrer E xistenz. D ie Im pfresultate m it progressiv verd. B latternvirus, sowie die R esultate von Diffusionsverss. schließen nach der A nsicht des Vfs. die Teil­

nahme von Kolloiden an der G iftw irkung aus. E s ist viel w ahrscheinlicher, daß die V irulenz der V accine durch unsichtbare lebende P arasiten verursacht wird.

(C. r. d. l’Acad. deB scienceB 148. 1067—73. [26/3.*].) G u g g e n h e im . M. v. E is le r , Über den E in flu ß von Salzen u n d Nichtelektrolyten a u f die W ir­

kung von lytischen Giften. D er V organg, w elcher das E indringen eines Giftes in die tierische Zelle vorstellt, ist u. a. abhängig von dem zeitlichen u. quantitativen V erlauf der Rk. nach physikalisch-chem ischen Gesetzen. H ierher gehören die Rei­

b u n g , Tem p. und die von ihnen abhängige Diffusionsgeschwindigkeit. D azu kom m t noch E n tsteh u n g elektrischer Potentiale, O berflächenspannung un d Löslich- keitsbeeinflusBung. Bei den biologischen R kk. h a t m an es m it einem G em enge von K örpern, Kolloiden, K rystalloiden u. E lektrolyten zu tun, die nich t nebeneinander bestehen, sondern sich gegenseitig so beeinflussen, daß die W rkg. einer Substanz oft von der Ggw. einer anderen abhängt, durch die sie erst erm öglicht wird. A lle

136*

2 0 0 4

je n e Einflüsse, die eine V eränderung des Membrankolloids, sei es in Form von Auflockerung, Q uellung oder andererseits V erfestigung zur F olge haben, werden n atürlich für das E indringen einer Substanz von B edeutung sein. D ieselbe Sub­

stanz k ann das E indringen verschiedener G ifte in ungleichem Sinne beeinflussen;

aber alle V orgänge, die an Z ellen, also an stru k tu ierten kolloidalen Gebilden vor sich gehen, sind ab hängig von dem jew eiligen Zustande der betreffenden Kolloide.

B ei den komplex gebauten H äm olysinen de3 Serums ist die „spezifische“ A d­

sorption des hitzebeständigen Anteiles (Ambozeptor) innerhalb w eiter Grenzen un ­

sorption des hitzebeständigen Anteiles (Ambozeptor) innerhalb w eiter Grenzen un ­

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