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C. Die Steuerungen

I. Die Steuerungen mit zweifachen Dampfwegen

5. Die Rider-Steuerungen

Auch diese nach ihrem Erfinder R i d e r benannten Steuerungen stellen nichts als eine andere konstruktive Lösung der Meyer-Steuerung

D ie Steuerungen m it zweifachen Dnm pfwcgen, 107

dar. Die Durchlaßkanüle, welche unten wie gewöhnlich parallel sind, laufen oben in einem W inkel aus. Die steuernden Kanten des Expan­

sionsschiebers sind den schrägen Mündungen der Durchlaßkanäle parallel, so daß durch Heben und Senken des Expansionsschiebers die Kanten­

entfernung geändert wird. Die vertikale Verschiebung des Expansions­

schiebers stellt sich infolge Verdrehung der Schieberstange durch den Regu­

lator ein. Fig. 87 zeigt schematisch eine Rider-Flachschiebersteuerung.

Die senkrecht schraffierten Kanäle gehören dem Grundschieber an. A l i C D ist der trapezförmige Expansionsschieber, welcher bei einer senkrechten Verschiebung um u eine Längsverschiebung s = ( x - f - y ) ergibt. Es ist

u = s • tg a , wenn a — Neigungswinkel der Kanäle.

Die Bestimmung der Kantenentfernungen x und y wird in genau derselben Weise, wie auf S. 96 für die Meyersteuerung angegeben, vor­

genommen.

Beim Entwurf einer derartigen Steuerung wird zunächst in der Weise vorgegangen, daß die senkrecht gemessene Höhe h und die wage­

recht gemessene Weite a des Kanals aus der Beziehung F = a . h be­

stimmt werden, worin F = Kanalquerschnitt. Der Neigungswinkel der Kanäle wird a = 5 0 -= -6 0 ° gewählt. Da u = s . t g a , so wird mit dem Winkel a die durch den Regulator zu bewirkende Verstellung, bezw. die Verdrehung der Schieberstange zunehmen. Aus kleineren Werten für a folgen hingegen eine größere Schieberlänge und damit vermehrte Reibungs­

arbeit und größere Schieberkastenabmessungen. Mit der wagerechten

108 D ie Steuerungen.

Kantenentfernung y wird nunmehr der Schieber in seiner höchsten Stellung eingezeichnet, wobei er die untere Durchlaßkante des Grundschiebers noch um die Sicherheitsfiberdeckung a = 10-4- 15 mm überdeckt. Da dasselbe Relativexzentrizität aus der gezeichneten Mittellage die Kante des Durch­

laßkanals auf der entgegengesetzten Seite nicht überschleifen darf, da da­

durch Nachfüllung herbeigeführt würde und zwar am ersten bei der höchsten Schieberstellung.

Eine erhebliche und wünschenswerte Verkürzung der Schieber ergibt sich, wenn die Ecken der schrägen Durchlaßkanäle stark abgerundet werden. Die hierdurch bedingte kleine Querschnittverminderung hat auf die Eintrittsdrosselung keinen merklichen Einfluß. Da der Expansions­

schieber niemals dauernd in seiner höchsten oder tiefsten Stellung arbeiten wird, so empfiehlt sich weiterhin, die rechteckigen Ansätze an demselben unten breiter zu nehmen, als der Entfernung y entspricht, wodurch die Ausladung l eine weitere Verringerung erfährt.

Die in Fig. 87 angedeutete Ausführung des Riderflachschiebers ist wenig gebräuchlich und wird fast ausschließlich durch die Bauart nach Fig. 8 8 ersetzt. Jeder Durchlaßkanal hat hiernach zwei parallele, schräge Mündungen, während der Expansionsschieber mit der Außenkante und mit der inneren Kante des Schlitzes steuert. Wegen der größeren Gesamt­

länge der Durchlaßkanäle kann deren Weite entsprechend geringer ge­

halten werden, so daß die Größe der Relativexzentrizität und der Ver­

schiebung durch den Regulator der verringerten Kanalweite gemäß ab­

nimmt.

Die Ridersteuerung wird häufiger mit Rundschiebern als mit Flach­

schiebern ausgeführt, Fig. 89. Auf dem Rücken des zylindrisch ge­

stalteten Grundschiebers bewegt sich der kreisförmig aufgerollte Expansions­

schieber, so daß Fig. 87 nunmehr die Abwickelung der beiden Schieberflächen darstellt und auch für diese Steuerung in gleicher Weise, wie oben ausgeführt, aufgezeichnet wird. Die senkrechte Verschiebung wird durch Verdrehung der Schieberstange um den Winkel y erzielt, welcher aus der Gleichung

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erhalten, wenn die in deif halbkreisförmig begrenzten Grundschieber aus- laufenden Kanäle sich über einen W inkel 180° — 2.15° = 150° erstrecken, so daß Kanalhöhe

1 1 0 D ie Steuerungen.

demnach

D = 0,75 h.

In den Fig. 90 und 91 sind Abwickelungen weiterer Ausführungs­

arten dargestellt, bei welchen die Schieber als Kolbenschieber ausgebildet sind, um vollständige Entlastung und leichte Einwirkung des Regulators zu erhalten.

F ig . <J0. F ig . 91.

In Fig. 90 muß die Beziehung bestehen:

n • (h -f- a -)- u) = D rr., wenn n = Anzahl der Kanäle.

Als freie Durchgangsfläche bleibt:

F = a • n • h = a • (D n — n a — n ■ u).

Die Kanalhöhe h wird durch probeweises Aufzeichnen der Ab­

wickelung festgestellt, da nach Annahme von h die Kanalweite a° — und durch den nunmehr bestimmten Maßstab des Diagramms auch u — erst ermittelt werden kann.

Der am häufigsten zu findende entlastete Riderkolbenschieber ist in Fig. 92 wiedergegeben, in welcher Bauart derselbe namentlich bei stehenden Schnellläufern sowie bei Walzenzugmaschinen angewandt wird. _Wie bei dem Flachschieber in Fig. 8 8 befinden sich auch hier die steuernden Kanten an den Innenseiten von Schlitzen, so daß eine Entfernung der Mündungskanten um u o nicht mehr erforderlich ist, und die senkrechte

D ie Steuerungen m it zweifachen Dam pfwegen. 111

Abmessung des Schiebers kleiner wird, d. h. bei gegebenem Durchmesser kann die Gesamthöbe der schrägen Kanäle größer werden. Die Abwicke­

lung des Expansionsschiebers zeigt Fig. 91.

Auch hier wird beim Entwurf probeweise vorgegangen. Der innere Durchmesser des Expansionsschiebers ist durch die Forderung bestimmt, daß für den durchströmenden Dampf genügend Q uerschnitt. vorhanden ist. F ach Annahmen über die Stärke der einzusetzenden Büchsen, der Höhe des Grundschiebers — welche von der Befestigungsart der Grund­

schieberstange abhängig ist — und der Anzahl der Stege in der den Zylinderkanälen vorgelagerten Büchse kann die Weite des Grundschieber­

kanals a aus der Beziehung • O C ri ,

Tö =1 = a ‘d ' ""P

abgeleitet werden. Durch cp wird die Verengung durch Stege berücksichtigt.

F ig . 92 •).

Ist der Durchmesser d mit Rücksicht hierauf festgelegt, so kann die Anzahl n der auf den Umfang zu verteilenden Kanäle gewählt werden, wodurch deren senkrechter Abstand voneinander bestimmt ist. Der Neigungs­

winkel a betrage 30 bis 40°.

Auf Grund der jetzt bestimmbaren Kanalweite cd werden dem Dia­

grammmaßstab gemäß die Überdeckungen x und y und damit u ermittelt.

Die Schlitze des Expansionsschiebers werden für die größte Füllung, der Kantenentfernung y entsprechend, aufgezeichnet; ihre Weite s wird mit Rücksicht darauf bestimmt, daß die nicht steuernde Kante der Schlitze den Durchlaßkanal schon vor der Totlage der Kurbel eröffnet hat, damit die vom Grundschieber abhängige Voreinströmung rechtzeitig stattfindet.

Die A rt der Ermittelung der Schlitzweite s ist ähnlich wie im Diagramm, Fig. 80 durchzuführen. Es ist Punkt K 2 vor die der Kurbeltotlage ent­

sprechende Relativexzenterstellung zu legen.

l ) N ach K i e ß e l b a c h . Z. 1890, S. 1055.

1 1 2 D ie Steuerungen.

Der Diagrammmaßstab läßt sich am bequemsten dadurch feststellen, daß die Relativexzentrizität H = Grundexzentrizität r mal dem Verhältnis der Kan alweiten gesetzt wird, sonach, wenn a Kanal weite im Grundschieber:

Bei der Einzeichnung der tiefsten Stellung des Expansionsschiebers ist darauf zu achten, daß dieser bei einer Abweichung um die Relativ­

exzentrizität II aus der gezeichneten Mittellage die Durchlaßkanäle mit den nicht steuernden Kanten der Schlitze nicht wieder eröffnet. Der watre-O rechte Abstand der entsprechenden Kanten muß demnach II -|- a betragen.

6. Steuerungen mit veränderlichem Hub und Yoreilw inkol