• Nie Znaleziono Wyników

Steuerungen mit veränderlicher Entfernung der steuernden Kanten.steuernden Kanten

C. Die Steuerungen

I. Die Steuerungen mit zweifachen Dampfwegen

1. Steuerungen mit veränderlicher Entfernung der steuernden Kanten.steuernden Kanten

Die Grundform dieser Steuerungen ist die Me y e r s e h e Expansions­

schiebersteuerung nach Fig. 6 6. Die beiden Expansionsplatten werden von der Schieberstange durch Muttern mitgenommen, deren Gewinde für jede der Platten entgegengesetzt gerichtete Steigung aufweist. Durch Drehung der Schieberstange, an deren Ende außerhalb des Schieberkastens sich ein Handrad befindet, werden die Platten einander genähert oder voneinander entfernt. Je größer der Abstand der steuernden Kanten ist, um so be­

trächtlicher wird die Füllung, weil bis zum Schluß des Durchlaßkanals ein längerer Schieberweg zurückgelegt werden muß.

D a der Grundschieber wie ein Muschelsehieber wirkt, so ist damit die Bemessung seiner Überdeckungen e und i an der dem Schieberspiegel zugekehrten Seite und die A rt seiner Bewegung auf dem Spiegel be­

stimmt. F ür die weitere Betrachtung bleibt nur die Ermittelung der Be­

wegung des Expansionsschiebers auf dem Rücken des Grundschiebers übrig. Zu dem Zweck stelle man sich vor, daß beide Schieber aus dem Schieberkasten herausgenommen seien, und daß man die Bewegung des Grundschiebers mitmache, so daß man in bezug auf diesen in relativer Ruhelage sei. Dann wird der Expansionsschieber auf dem ruhenden Grund­

schieber von einem besonderen Exzenter angetrieben erscheinen, dessen Exzentrizität gleich der größten Abweichung beider Schiebermittel von­

einander sein muß. Steht in Fig. 67 die Kurbel in der Totlage, und eilt das Grundexzenter 0 . E wie üblich um "Winkel d, das Expansions­

exzenter O E ' um d' vor, so ist der Grundschieber um die Strecke a, der Expansionsschieber um die Strecke b von der Schieberspiegelmitte ent­

D ie Steuerungen m it zweifachen Dam pfwegen. 9 3

auf dem Grundschieber der vom Relativexzenter bewegte Expansionsschieber bewege.

F ür jede Kurbellage wird die Entfernung beider Schiebermittel wiedergegeben durch den wagerechten Abstand des Relativexzenterend­

punktes E t von der senkrechten Mittellinie. Dieser Abstand hat sonach für die Kurbeltotlage die Größe b — a.

Soll aus dem Diagramm die Entfernung x der Schiebermittellinien für eine Füllung von 3 v. H t. bestimmt werden, so dreht man die drei Exzenter um einen den 3 v. H t. entsprechenden Kurbelwinkel a. Die Entfernung x wird nun sowohl im wagerechten Abstand der Endpunkte E und E ‘ von Grund- und Expansionsexzenter als auch im Abstand des Relativexzenter­

endpunktes E x von der Mittellinie y y gefunden. Die Schiebermittelent­

fernt. Die Entfernung beider Schiebermitten beträgt sonach & — a. Diese Strecke b — a wird am größten, wenn die Endpunkte E und E ‘ der beiden Exzenter in einer Wagerechten liegen, das Relativexzenter wird demnach die Länge E E ‘ besitzen, und seine Lage bei der Kurbeltotstellung wird gefunden, indem durch den Mittelpunkt 0 eine Parallele zu E E ' gezogen wird. Die E x p a n s i o n s e x z e n t r i z i t ä t w i r d d i e D i a ­ g o n a l e e i n e s P a r a l l e l o g r a m m s , d e s s e n S e i t e n G r u n d - u n d R e l a t i v e x z e n t r i z i t ä t s i n d . Es kann dann angenommen werden, daß im Mittelpunkt 0 die Grundschiebermitte festgelegt sei, und daß sich

9 4 D ie Steuerungen.

fernung y für eine größte Füllung von z. B. 60 v. H t. kann demnach direkt dadurch ermittelt werden, daß 60 v. H t. auf dem Relativkreisdurchmesser abgetragen und im Endpunkt dieser abgetragenen Strecke eine Senkrechte errichtet wird. Das Relativexzenter nimmt nach 60 v. H t. Kolbenweg die Stellung OJS5 ein. Fig. 6 8.

D ie Steuerungen m it zweifachen Dam pfw egen, 9 5

In Fig. 69 a und b sind die vom Schieber im Augenblick des Füllungsschlusses eingenommenen Stellungen wiedergegeben. Sollen die Schieber mit zusammenfallenden Mittellinien dargestellt werden, so ist der Expansionsschieber auf dem Grundschieber um x nach links für die kleinste Füllung, um y nach rechts für die größte Füllung zu verschieben. Zur Herbeiführung der gewünschten Füllungen ist sonach der Expansions­

schieber aus den Lagen a und b in die Lagen c und d zu bringen: es wird insgesamt eine Verschraubung der Platten um x -f- y erforderlich.

X wird die positive, y die negative Überdeckung genannt.

Im P un kt m, Fig. 6 8, erfolgt die Wiedereröffnung des Durchlaß­

kanales im Grundschieber; hat dieser hierbei die Kanäle im Zylinder noch nicht geschlossen, so tritt Nachfüllung ein, und das Dampfdiagramm nimmt die Gestalt der Figur f S. 40 an. Da der Grundschieber während des Kurbelwinkels D O P Füllung gibt, so braucht Winkel D O P nur von 0 E X abgetragen zu werden, um die Relativexzenterstellung 0 E± zu finden, bei welcher der Grundschieber absperrt. Da die im Punkt m erfolgende Wiedereröffnung hinter E i fällt, so ist Nachfüllung ausgeschlossen. Wäre y — 0 E 1, so würde der Expansions­

schieber nur für einen Augenblick den K anal schließen, um ihn gleich danach wieder zu eröffnen, was wegen der dabei stattfindenden starken Dampfdrosselung unter allen Umständen zu vermeiden ist.

In Fig. 70 ist die gleiche Steuerung vermittelst des Z e u n ersehen Dia­

gramms behandelt. Das Relativexzenter O E 1 ist wieder die Seite eines Parallelo­

gramms, dessen eine Seite aus dem Grundexzenter OJE und dessen Diagonale

aus dem Expansionsexzenter O E 1 besteht. K 2 ist der positive, K y der negative Relativexzenterkreis.

Jede Sehne, welche durch den oberen Kreis K x von dem irgend eine Kurbellage wiedergebenden Strahl abgeschnitten wird, stellt einen relativen Ausschlag nach links, jede des unteren Kreises K 2 einen rechten Ausschlag des Expansionsschiebers von der Grundschiebermitte dar.

In Fig. 69 d ist der Expansionsschieber um y n a c h l i n k s gegen den Grundschieber zu verschieben, wenn Schluß des linken Durchlaß­

kanals stattfinden soll. Die zu dieser Füllung gehörige Kurbellage wird im Schnittpunkt eines um den Punkt 0 mit y geschlagenen Kreises mit dem o b e r e n Relativexzenterkreis gefunden.

Umgekehrt muß in Fig. 69 c der Expansionsschieber um x nach rechts verschoben werden, bis die steuernden Kanten übereinanderstehen, so daß hier zur Ermittelung der Kurbellage bei Füllungsschluß der

9G Di« Steuerungen,

Schnittpunkt des unteren Kreises mit dem re-Kreis aufgesucht werden muß. F ür y — a tritt Füllungsschluß in der Kurbellage 0 1, für y — 0 3 laßkanüle momentan geschlossen und sofort wieder geöffnet. Bei der Be­

stimmung der Schieberabmessungen wird zunächst die kleinste Füllung gewählt und die entsprechende Kurbelstellung 0 1 aufgesucht. Der Schnitt­

punkt des Strahls 0 1 mit dem Kreise 7f, ergibt die Länge oa = x. dargestcllt entworfen und die Relativexzen-

— trizität in der ersichtlichen Weise kon­

struiert. Die Strecken x und y ergeben sich sodann aus den senkrechten Abständen des den einzelnen Kurbelstellungen ent­

sprechenden Punktes »it von der Voreil- stellung m m des Relativexzenters.

Fis- 7I- Die aus dem Diagramm festgestellten Strecken x und y geben nicht nur in ihrer Summe das Maß für die Ver­

schraubung an, sondern sind auch für weitere Schieberabmessungen be­

stimmend. In Fig. 69 c sind die Schieber mit zusammenfallenden Mittel­

y)-Die wirkliche Länge der dem Diagramm entnommenen Überdeckungen ergibt sich wie i. 0 . die Länge von e und i durch den Maßstab des

D ie Steuerungen m it zweifachen Dam pfwegen. 97

Diagramms, welcher durch das Verhältnis der berechneten zur gezeichneten Kanal weite bestimmt ist.

Was die Größe der Relativexzentrizität betrifft, so nimmt diese mit dem Voreilwinkel und mit der Größe des Expansionsexzenters zu.

Kleine Relativexzenter führen zwar zur Verringerung der Expansions­

exzentrizität und der Schieberreibungsarbeit, verursachen aber andererseits infolge der langsameren Schieberbewegung starke Dampfdrosselung.

Unter Benutzung des gleichen Exzenterringmodelles sowohl für das Expansions- als für das Grundexzenter kann die Exzentrizität des ersteren größer als die des letzteren gewählt werden, indem auf dem Exzenter­

scheibenmodell die Kernmarke für die Wellenbohrung verschoben wird, so daß für das Expansionsexzenter eine kleinere Stegstärke folgt, welche bei dessen geringerer Belastung zulässig ist. Die Relativexzentrizität soll 1,6 a ' bis richtiger 2 a‘ betragen, wenn a' die Weite des Durchlaß­

kanals ist (oder einer Spalte davon, s. auch S. 1 0 2). Der W ert 1 , 6 a1 findet sich häufig bei der Ridersteuerung, 2 a‘ bei den Steuerungen M e y e r und G u h r a u e r .

Der Voreilwinkel des Relativexzenters wird mit Rücksicht darauf gewählt, daß am Schluß der gebräuchlichsten Füllung die Relativbewegung des Expansionsschiebers auf dem Grundschieber mit größtmöglichster Ge­

schwindigkeit vor sich geht.

Wird nach Fig. 6 8 die halbe Kanalbreite von der Senkrechten nach links abgetragen, so erhält man diejenige Exzenterstellung 0 E 3, bei welcher schnellster Abschluß erfolgt. Die Lage des Relativexzenters ist dann dadurch bestimmt, daß eine auf den Relativexzenterweg vom Punkt jE3