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Die Tugend des W illens: Tapferkeit oder sittliche T atkraft

System der individuellen Tugenden

2. Die Tugend des W illens: Tapferkeit oder sittliche T atkraft

Der B e g riff dieser zweiten Tugend ist, der A bleitu n g zufolge, eigentlich der der Selbstzucht, der strengen Unterordnung des Triebs unter die Regel des W illens, und dadurch bedingten Energie und F estigkeit der sittlichen Entschließung; also der T a t k r a f t der S ittlic h k e it. Sie bildet das genaue Gegenstück der ersten Tugend; bezieht diese sich unm ittelbar auf den letzten Quell der persönlichen Tugend im B e w u ß t s e i n , die sittlich e Einsicht, so b e trifft jene die Ausprägung der sittlichen E in sicht zur sittlichen T a t ; oder den sittlichen W ille n , sofern er nicht im bloßen Bewußtsein verbleibt, sondern sich w irksam beweist, die verfügbaren K rä fte zusammengenommen in den Dienst der sittlichen Aufgaben zu stellen.

Das is t aber offenbar der eigentliche Sinn der antiken Tugend der ävÖQsia oder virtus, w ö rtlich M a n n h a f t i g k e i t . Das muß man fre ilic h prägnant verstehen, schiene es doch sonst das Geschlecht zu beleidigen, das sich o ft genug als das s ittlic h stärkere erweist. „Sei wie ein Mann sein soll“ , das w ill sagen:

„Habe einen W ille n !“ Die gewöhnliche deutsche Wiedergabe durch T a p f e r k e i t erinnert vie lle ich t etwas zu einseitig an die Behauptung im Streit, die doch nicht bedingungslos s ittlic h ist. A n sich aber is t das darin liegende Moment der Gegensätz­

lic h k e it, des Kampfes wohl von Bedeutung, nur daß es sich

auch handelt um die Besiegung der inneren Schwierigkeiten der Sache, vor allem der Schwierigkeiten, die sich in der eigenen Seele, von seiten des Trieblebens zunächst, gegen die k ra ftv o lle V e rw irklich u n g des erkannten Guten erheben. Man spricht doch von tapferer A rbeit, tapferem Forschen, von T apferkeit im E r­

tragen von Leid und W id e rw ä rtig ke it, T apferkeit der Selbst­

überwindung.

Aber das alles unterschiede noch nicht die sittlich e T a t­

k r a ft von der T a tk ra ft überhaupt. W ie die Einsicht, kann näm lich auch die T a tk ra ft an sich sowohl dem Schlechten wie dem Guten dienen; beide sind an sich indifferent, ohne Tendenz in guter oder schlechter Richtung. Aber das g ilt nur von d e r E insicht, die bloß zum gegebenen Zweck die tauglichen M itte l findet. Handelt es sich dagegen um die Zwecksetzung selbst, so kommt man, wenn der gesetzte Zweck nicht im m er wieder nur M itte l zu einem ferneren Zweck sein soll (und so ins Unendliche), notwendig auf den unbedingten Endzweck des S ittlichen. So verhält es sich auch m it der T a tk ra ft des W ille n s: sofern sie bloß fü r einen beliebigen schon vorausgesetzten Zweck die bereit liegenden K rä fte des W ille n s ins Spiel setzt, kann sie ebensowohl böse wie gut sein; als die eigentümliche K r a ft hingegen, die auf e in un­

verrückbares Z ie l den g a n z e n W ille n konzentriert und so seine ganze Energie zur E in h e it zusammennimmt, tendiert sie notwendig zum Sittlichen.

Dadurch vollendet sich also erst der B e g riff der sittlichen T a pfe rke it: als des u n b e d i n g t e n Einsatzes aller K rä fte fü r das u n b e d i n g t Gute, als welches allein eines solchen E in ­ satzes werk ist. Das hatte Sokrates im Sinn, wenn er meinte, daß die sittlich e E in sicht an und fü r sich auch stark genug sei, jeden W iderstand von seiten des Trieblebens zu brechen.

Sie hat diese K r a ft fre ilic h nicht als bloße Einsicht, sondern sofern die das Bewußtsein ganz einnehmende E rkenntnis des e i n e n Endziels zugleich dem W i l l e n E in h e it und dam it konzentrierteste K r a ft gibt. Die so z u s a m m e n g e n o m m e n e Energie des W ollens vereint seine K rä fte zu einer W irku n g , fke begreiflich jeder Gegenwirkung vereinzelter Triebe

über-legen ist. W ir verlangen daher vom Menschen, der der Gewalt seiner Triebe schlaff und ohne Gegenwehr hingegeben ist, daß er „sich zusammennehme“ ; genau dies is t das Eigentüm liche der sittlichen T a tk ra ft. Dies sich Zusammennehmen aber v o ll­

b rin g t schließlich allein die konzentrierende K r a ft der E i n ­ h e i t d e r Z i e l s e t z u n g in der Idee des unbedingt Gesetz­

lichen, d. i. des Guten.

In ganzer Schärfe hat wiederum Plato dies Unterscheidungs­

merkmal der echten T apferkeit erkannt. Was man gemeinhin so nenne, der Einsatz der Person fü r ein beliebiges, be­

dingtes, empirisches Gut, wenn nicht gar fü r etwas in W a h r­

heit Schlechtes, sei eigentlich T apferkeit aus F urcht: man setze seine Person ein fü r irgend ein Nichtiges, das man zu verlieren fürchte, während in W ahrheit, nach sittlichem U rte il, sein V erlust gar nicht zu fürchten sei, wie Reichtum, Macht, äußere Ehre. T apferkeit im echten, sittlichen Sinne sei nur- der unbedingte Einsatz der Person fü r das unbedingt Gute, das, wie er sagt, die einzige Münze ist, gegen die man alles eintauschen sollte.

N icht ohne Grund also sieht man die Probe der Tapferkeit darin, jeder Gefahr, jedem Schmerz, nam entlich aber dem Tode fest ins Auge zu sehen. Zwar kann auch die Festigkeit gegen Todesfurcht ganz unsittliche Gründe haben; der elendeste Verbrecher dürfte in dieser vermeinten Tugend es m it dem sittlichen Heros aufnehmen. Je kleiner ein Mensch ist, desto kleiner is t auch sein Heldenmut, sein Nichts wegzuwerfen, o ft sozusagen fü r ein B utterbrot. E in E dler w ird vie lle ich t weniger rasch dam it bei der Hand sein, sein Leben zu wagen; is t er darum weniger tapfer? Dennoch is t die jedem so natürliche Meinung, die in der Todesbereitschaft die Probe der T apferkeit sieht, nicht ganz im Unrecht; nur bleibt dabei die wesentliche Bedingung unausgesprochen: daß es ein Edler ist, der sich opfert, und fü r eine edle Sache. Das schließt ferner ein, daß das Selbstopfer m it Besinnung, in voller K la r ­ heit des Bewußtseins gebracht w ird. Dies alles vorausgesetzt, is t gewiß die F ähigkeit, sein ganzes empirisches Dasein daran­

zugeben allein fü r sittlichen Gewinn, die Probe höchster S itt­

lich ke it, allein begreiflich aus dem sicheren Bewußtsein, daß alles Empirische von bloß bedingtem, das Gute der Idee allein Von unbedingtem W erte ist.

Diese M öglichkeit der Selbstopferung aus rein sittlichem M otiv, die M öglichkeit, sich eine solche Selbstopferung auch nur zu denken, verdient in der E th ik besondere Beachtung als einer der stärksten Gegengründe gegen jede bloß empirische Begründung der Moral. Man versucht sie zu stützen auf eine Berechnung der Gewinn- und Verlust-Chancen: verliere ich mehr, wenn ich mein ganzes übriges Leben darangebe, oder wenn ich mein Leben erkaufe z. B. m it Schande oder sonstiger schwerer äußerer oder innerer Strafe oder Schädigung, oder auch nur m it dem Verzicht auf Güter, die m ir höher gelten, als was das Leben m ir sonst bieten kann? Soll man solche Berechnung gelten lassen? Aber es widerstrebt schon dem unbefangenen Gefühl, selbst aus der T apferkeit eine Berech­

nung zu machen. Bedeutet sie den unbedingten Einsatz der empirischen Person fü r das unbedingte Gute, so is t nichts zu berechnen, da gegen den unbedingten W e rt des Guten kein endlicher, empirischer W e rt überhaupt in Vergleich kommen kann. Die Konsequenz jener Berechnung dagegen wäre, daß auch der sittlich e Schaden sein empirisches Maß und die Tugend ihren Preis hätte, um den sie ve rkäuflich wäre, was man doch wohl nicht hat sagen wollen. Nach solcher Berechnung möchte wohl o ft der Verbrecher, der an seine verruchte T at den K o p f wagt, so vie l und mehr Recht haben als der sittlich e Held,

^ er der Folgen seiner A ufopferung niemals v ö llig sicher sein kann, und auch w irk lic h nicht danach fragt, was die Folgen tatsächlich sein werden, sondern allenfalls, was, so v i e l an 1 k m l i e g t , sie sein würden.

Ebenso wenig verfängt hier die Berufung auf den gesell­

schaftlichen In s tin k t als die W urzel der S ittlic h k e it. Die in ­ stinktive Rücksicht auf die gesellschaftliche Ehre und Schande,

in dunklen, aber mächtigen Gefühlen uns beherrschende jwfluß ¿es sozialen Lebens überhaupt is t gewiß sehr o ft das

^ rk lic h treibende M otiv bei Taten, die man als solche der ochsten T apferkeit preist. Und doch macht das an sich die

Tat nicht zur sittlichen. Der gesellschaftliche In s tin k t kann an sich zum Verkehrten leiten so gut wie zum Rechten; sich ihm urteilslos überlassen is t keineswegs s ittlic h , allenfalls eine unverächtliche Stufe der Erziehung zum S ittlichen. A ls solche wollen w ir auch den E h rtrie b gerne gelten lassen. Es g ib t ohne Zw eifel einen sittlichen E hrtrieb. U n fra g lich sieht gerade der sittlich e Mensch es fü r ehrlos an, im gegebenen Falle sein Leben n ich t zu wagen. Aber warum h ält er es dafür? W e il Andre es dafür halten? Welche Andren? W ahrscheinlich denkt die kleinste Zahl darüber so streng, wie man im sittlichen Interesse denken soll. Gerade die Ehrvorstellungen der Men­

schen sind so him m elw eit verschieden, daß es vor allem dafür eines K rite riu m s bedarf. Welche Ehre is t denn nun fü r das sittlich e U rte il maßgebend? N a türlich nur die sittliche. Aber dann stützt man Ehre auf S ittlic h k e it, nicht S ittlic h k e it auf Ehre; wie es auch allein zulässig ist.

Es verhält sich m it diesen abgeleiteteren Begriffen nicht anders als m it den allgemeinen der Lust, der G lückseligkeit oder des Nutzens. Im m er w ird sich fragen: welche Lust, welche G lückseligkeit, welcher Nutzen entscheidet? Bestim m t die an irgend einem anderweitigen, außersittlichen Maße ge­

messene Lust, G lückseligkeit oder N ützlich keit, was s ittlic h , oder bestim mt vielm ehr das eigene Gesetz der S ittlic h k e it, was wahre Lust, G lückseligkeit, N ü tzlich ke it ist? U nter dem Ge­

setz der Lust und U nlust steht jede Handlung, jede W ille ns- richtung; der Edle findet am Edlen seine Lust, der Unedle am Unedlen: eben darum bedarf es eines andern Maßes fü r unser W ollen und Handeln als der Lust. Sobald aber nur ein Unterschied der W ahrheit einer Lust, eines Nutzens von dem andern anerkannt w ird, is t dam it schon ein selbständiger Grund des S ittlichen zugegeben. Desgleichen läßt sich ein Vorrang des Nützlichen vor dem bloß Angenehmen ohne ein von der Lust verschiedenes P rin zip nicht begründen. E r is t darin begründet, daß der Mensch kein Augenblicksgeschöpf is t;

aber eben diese Erwägung fü h rt, in ih re r vollen Tragweite verstanden, über jede bloß empirische Begründung hinaus.

Die sittlich e Tugend der Tapferkeit, sofern sie die F ä h ig ke it

einschließt, seine ganze empirische Existenz fü r ein bloß ideelles Gut zu opfern, macht das nur besonders deutlich. Es is t nur einer der -manchen Punkte, wo die empiristische M oral­

begründung entweder s ittlic h oder logisch unverständlich w ird : s ittlic h , wenn sie die Konsequenzen des einmal gewählten P rinzips zieht, logisch, wenn sie sie zu ziehen unterläßt.

So w ic h tig übrigens fü r Theorie und P raxis der S ittlic h ­ k e it die negative Seite unserer Tugend, die F ä higke it der Selbstopferung ist, an sich muß wohl diese Tugend, wenn irgend eine, nicht bloß negativ und passiv, sondern positiv und a k tiv verstanden werden. Der Einsatz a lle r K rä fte fü r das erkannte Gut zieht als Folge nach sich, daß man, wenn nötig, auch das Leben dafür einsetzt; an sich aber fordert es w ohl größere Tapferkeit, fü r das Gute zu leben als dafür zu sterben. Das Letztere is t meist Sache einer einzigen, raschen Entschließung, die dem s ittlic h klaren Menschen in klarer Lage nicht sonderlich schwer fallen kann. W e it schwerer is t es dagegen, die Festigkeit des sittlichen W ollens in seiner positiven B etätigung unter zahllosen lähmenden Einflüssen von außen und von innen stündlich neu zu bewähren. Plato bemerkt irgendwo (Lach. 191), T apferkeit habe sich zu be­

weisen n ich t nur gegen Schmerz und Furcht, sondern auch gegen Lust und Begier, und nicht nur im Standhalten, sondern auch im Fliehen. E r hätte hinzufügen dürfen, daß es nicht allein eine T apferkeit gegen, sondern auch fü r etwas gibt, fü r das Gute und alles was zum Guten dient. Übrigens kom m t die aktive N atur dieser Tugend in anderer Weise bei ihm zur Geltung, in ih re r Beziehung auf die aktive Energie des T rieb­

lebens, auf den ftv/^ög. E r beschreibt darin nicht u n rich tig die W irk u n g der sittlichen Erhebung auf das Triebleben selbst, ünd zwar als aktiven Zustand, als edle A u fw a llu n g fü r das Gute. U n tr iftig wäre es fre ilic h , dieser Tugend geradezu A re n Sitz in einer so ganz dem Triebleben zugehörigen Ge- Inü ts k ra ft anzuweisen; Plato selbst fü h rt sie sonst, m it Sokra- Gscher Schroffheit, vielm ehr auf die E insicht zurück. W ir ver­

ö d e n beide Abwege, indem w ir sie dem W ille n zuweisen, der zwischen Trieb und E insicht in der M itte steht, durch dessen

V e rm ittlu n g sich der E influß der sittlichen Erkenntnis bis auf das Triebleben erstreckt. Denn dieses bietet überhaupt den Stoff, den der W ille , von der V e rn u n ft geleitet, s ittlic h zu gestalten hat. W ollen heißt wesentlich: seinem sonst blinden Streben ein Objekt setzen, seine T rieb krä fte auf eine Sache richten und dadurch einer festen, unausweichlichen Regel unterwerfen. Das is t nicht mehr ftv/nög, es steht ungleich näher der Sokratischen (pQo'vrjOig, die doch immer praktische V e rn u n ft sein soll; aber es is t auch nicht an sich schon das s ittlic h V ernünftige, denn die Sache könnte schlecht, oder doch s ittlic h geringw ertig sein. Doch bleibt diese strenge U nter­

ordnung unter die Sache an sich ein wesentliches Moment der Tugend; und sie w ird zur Tugend eben dann, wenn die Sache, fü r die ich mich einsetze, nicht bloß e i n e gute Sache, sondern schlechthin d a s Gute ist. So w ird die eigenartige Stellung der T apferkeit im System der sittlichen Tugenden k la r, während sie bei P lato bald nach der <ppo'wjcng, bald (so auch in der angeführten Stelle) nach der acocpooavvr] hinüberschwankt.

R ic h tig bleibt dennoch das M otiv, daß diese Tugend eine höchst positive und konkrete Beziehung auf die A k tiv itä t auch in der unm ittelbaren Eorm des Triebes hat; daß sie den Trieb selbst unm ittelbar in den Dienst des sittlichen W ille ns stellt.

Diese Erwägung begründet zugleich, was übrigens nur kurzer A usführung bedarf: daß auch diese Tugend sich, gleich der der W ahrheit, auf das Ganze des menschlichen Tuns erstrecken muß. Denn alles eigentliche Tun des Menschen is t eben Willenssache. Wo kein W ille , da reden w ir nicht eigentlich von T ä tig ke it. Dagegen gehört nicht ebenso not­

wendig zum B e g riff einer T at die Darstellung des W ille ns in einem äußeren Stoff. Z ur bloßen Erforschung der W ahrheit, selbst wenn sie im reinen Erkennen ih r Ziel fände, gehört ein tapferer nicht minder als streng a u frichtig e r Sinn; vollends zur E rh altu n g sittlich e r Gesinnung im Menschen, zur inneren, s itt­

lichen W a h rh a ftig k e it gehört gewiß ein hoher s ittlic h e r M ut;

nicht minder zur äußern W a h rh a ftig k e it, zur W a h rh a ftig k e it des W orts. Dann aber auch zu jeder unm ittelbar an den Stoff gewendeten A rb e it is t nicht bloß die Tugend der Sachlich­

keit, sondern auch entschlossene, rein fü r die Sache sich ein­

setzende T a tk ra ft vonnöten. Man spricht also m it gutem Recht von ta p fre r A rbeit. Treu ausharrender, unverdrossener F leiß is t gewiß keiner Tugend verwandter als der Tapferkeit.

E ndlich erstreckt sich auch diese Tugend ganz besonders auf die Gemeinschaftsbeziehungen unter den Menschen. Untreue gegen Pflichten des Gemeinschaftslebens aus persönlicher Schwäche, M a tthe it in s ittlic h begründeten Gemeinschafts­

beziehungen, in Liebe und Freundschaft, Untreue gegen das V aterland hat gewiß am meisten ihren Grund in M attherzigkeit überhaupt, bis zur deutlichen Feigheit, also im Gegenteil unsrer Tugend. Sie is t schlecht, nicht allein oder hauptsächlich wegen der sich auf den Andern miterstreckenden Folgen, sondern an und fü r sich als Schädigung des eigenen sittlichen Charakters wie des der Gemeinschaft.

Besonders k la r ergibt sich aus allem Gesagten die genaue Wechselbeziehung zwischen den beiden ersten Tugenden.

W a h r zu sein in der umfassenden Bedeutung des W orts, die w ir kennen lernten, fordert ebenso gewiß Tapferkeit, wie umgekehrt tapfer im sittlichen Sinne keiner ist, es sei denn m unbeugsamer Treue gegen die W ahrheit. Dieses schon einigemal gebrauchte W o rt T r e u e drückt überhaupt un­

übertrefflich die E in h e it der beiden Grundtugenden aus; es besagt: W a h rh a ftig k e it, die sich in standhaftem Ausharren bewährt, S tandhaftigkeit, die aus dem Sinn der W ahrheit fließt.

Die Analogie fü h rt aber darauf hin, neben den Tugenden der V e r n u n f t und des W i l l e n s noch eine solche anzu­

setzen, die sich u nm ittelbar auf den d ritten F a ktor der A k ­ tiv itä t, das T r i e b l e b e n bezieht. Auch das klassische System Aer Kardinaltugenden, dessen tiefe Anlage sich bis dahin bewährte, weist eine solche auf: die Tugend des M a ß e s ,

OQoavvr).

§ 14.

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