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Wirtschaftliche Rundschau

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 39, Nr.51 (Stron 32-36)

Die Arbeitszeit im Ruhrkohlenbergbau. — Der A u s ­ sch u B z u r P r iif u n g d e r A r b e i t s z e i t im R u h r ­ k o h le n b e r g b a u h a t am 8. Dezember 1919 seine Tiibigkeit wieder aufgenommen. Es wurden die Be- ratungen doa Unterausscliusses iiber dio Frage der B e s c h a f f u n g v o n W o h n u n g s g e le g e n h e it fiir dic groBe Zahl nouer Arbeiter, die dem Bergbau zur Sfcoige- rung der Kohlengewinnung zugefuhrt werden sollen, yorgelegt und besprochen. Der UnterausschuB kam zu der Ansicht, daB m it einer Besserung in dor Wohnunga- frage in absehbarer Zeit wegen der Schwierigkeit in der Materialbeschaffung n i c h t zu rechnen sei. W eiter kam zur Sprache, daB m an auch bei den Beratungen uber B e r g a r b e i t e r h e i m s t a t t e n zu dem SchluB gekommen sei, die Errichtung -von Wohnungen fur etw a .100 000 Bergleute werde drei bis fiinf Jahre erfordern. Dabei sei zu bedenken, daB sich inzwischen die Kohlennot noch yersohiirfen, die Eisenerzeugung w eiter zuriickgehcn u nd dor Materialmangel noch zunehmen werde. Bei der Behandlung der Frage der weiteren Einstellung von ArUeitslosen auf den Zechen wurde festgestellt, dafi eino Reihe yon Zechen keine neuen Arbeiter mehr einstellen konnen, weil sio dafur keine U nterkunft haben. Seit Mai 1919 h a t sich die Gesamtzahl der Belegschaften der Zechen des Ruhrreyiers um 51 000 Mann erhoht. Von seiten der Arbeitnehmer wurde angćregt, dureh behord- lićhen D ruck oder ZwangamaCnahmen fruhere Berg- arbeiter wieder ihrem alten Beruf zuzufiihren und weiter

dio Heranziehung neuer Arbeitskrafte dadurch zu e r­

reichen, daB man den Arbeitslosen, die im Kohlenberg- bau Arbeit nehmen wollen, aber gezwungen sind, ihre Fam ilien zunachst an ihrem bisherigen W ohnort zu be- lassen, die Arbeitalosenunterstutzung fiir diese Zeit teil­

weise weiterzahlt. E in anderer V ertreter der A rbeit­

nehmer liięlt ebenso wic die Zechenvertreter die zwangs- weise Heranziehung von ArbeitskriLften fur sehr bedenklich.

Am 9. Dezember wurden d io ' Verliandlungen nach weiteren lebhaften Ausoinandersetzungen zwischen don V ertretern der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer zu Ende gofiihrt. Die Zeehenyertreter wiesen darauf hin, daB gegenwiirtig 10 0 0 0 1 taglich von den Haldenbestiinden der Zechen abgefahren werden. W enn Endo Februar dieso Bestiindo yerschwunden scieh, werdo ein starkor Ausfall im Kohlonversand eintreten, der nur dureh eine yermehrto Forderung auszugleichon soi. Einer ent- aprechenden Vermehrung der Belegschaft um 12 000 Mann monatlich stehe der Wohnungsmangel entgegen, so daB eine Steigerung der Forderung nur dureh eine e r h o h t e A r b e i t s z e i t zu erreichen sfli. Die A rbeiteryertreter er- kliirten demgegenuber dio Frago einer V e r la n g e r u n g d e r S e h i c h t z e i t f u r v o ll s t ii n d ig e r o r t e r u n g s - u n fa h ig . Im Gegenteil wurden sie yon ihrer Forderung, ab 1. Februar die s e c h s s ti in d i g e A r b e it a s c h i o h t zu v e r l a n g e n , n i c h t a b g e h e n . Wenn diese Forderung n icht bewilligt werde, wurden die Bergleute ihre D u r c h ­ f u h r u n g e rz w in g o n . Yon Arbeitgeberseite wurd«

18. Dezember 1919. WirtuchaftlicJu. Sun/iichau Stahl und Eison. 1609

dazu erklart, oine weitere Verkurzung der Schichtzeit soi nur durch z w is e h o n a t a a t l ic h o R e g e lu n g moglich.

Der Vo sitzendo, Professor Dr. F r a n k o , wies auf dio furchtlmro Gefahr fur das ganze W irtsihaftsleben hin, wenn in dieser Frago koino Einigung erzielt werden konnte.

Die Vorbedingung fiir dio sofortige Einfuhrung der Sechs- stundenschicht wiire nicht gegeben. Wenn wir den an uns gestellten Forderungon n elit nachkommen konnten, muBte m it der feindlichen Besetzung des Ruhrkohlen- gebiets gerechnet worden. U nter don franzósischen B ajonetten werdo auch dio Acht- und Neunstundenschicht wi der eingefiihrt werdon. Pro essor Franke mach te sclilieBlich einen V e r m i t t l u n g s v o r s c h l a g , m it dem aich der AussehuB in der Naehm ittagssitzung eingehend beschaftigte, ohne daB indessen eine Einigung herbei- gefuhrt werden konnto. Professor Franke forderte erneut, zu versuchen, eino zwischenstantlicho Regelung der Arbeits­

zeit im Bergbau herbeizufuhren, und sclilug die Bei- behaltung der Siebenstundenschieht unter besonderer Bezahiung der siebenten Stunde vor und auBerdem Ueber- stunden, fur dio neben entsprechender Bezahlung auch N alirungsm itlel, Bek eidungsstucke usw. gewiilirt werden sollen. AuBerdem soli m it dem Bau von Bergarboiter- wohnungen sofort begonnen werden.

Die A rbeitnehm eryertreter hieiten indessen im Laufo der Verhandlungen an ihrer Forderung auf Einfuhrung der Seehsstundonschieht fest. Es wurde daruber eine A b s tim m u n g herbeigefuhrt, bei der sich samtliche Aus- schuBmitglieder m it Ausnahmo der sechs A rbeitervertreter dahin aussprachen, daB o in e E i n f u h r u n g d e r S e c h s- s t u n d e n s c h i e h t zu m 1. F e b r u a r n io h t m o g lic h sei. Dio A rbeitervertreter m achten dann noch e n e n Yor­

schlag, eine Arbeitszeit von 11/„ Schicht einzufiihren, m it dem sich aber dio Arboitgebervertreter wieder nicht ein- yerstanden erkliirten, weil darin oine Anerkennung der Sechsstundenschieht liege. Dio B eratungcn' des Aus- schusses sind also o h n o E r g e b n is geblieben. E in wciterer Antrag, wonach der AussehuB eino Aufgabo fur erlediut halt, sich aber der Regierung weiter zur Ver- iugung Btoilt, wurde m it allen gegen die St.m men der A rbeitnehm er angenommen.

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Wio tief dio bestehende Kohlennot in unser W irt­

schaft sieben o'ngreiffc, zoigt rioben den tiiglichen Mel- dungen yon Botriebseinstellungen d!e folgende E n t- s c h lie B u n g , d!e in einer gemeinsamen Versammlung von Obleu on dor Betriebs- und Zechenrato der groBen Werko des Dortm undor Bezirks angenommen wurdo und in der es u. a heiBt:

Getragen von dem VerantwortlichkeitegefOhl gegen- iiber den hungernden und frierenden Arbeitskameraden und dereń Frauen und K indern erkliiren sich die Betriobs- rate bereit, den Kam eraden zu ompfehlen, Uoberschichten zu yerfahren unter der V o r a u s s e tz u n g , daB den B e- t r i e b s r a t o n dio v o lle K o n tr o l le uber d e durch die Uebersehiehten erzielten Kohlenmengen eingeraumt wird. W ird uns dieses Bestimmungs- und K ontrollrecht yollstiindig eingeraumt, erklaren w ir uns beroit, den Kame- rnden nnf don Z^chen die Annahme dieser Resolution w.irm zu o • p'cluon. I n Interesse de • Auf cohlcrha t ing u> s o r e r A -beitskraft roussen wir je d o oi yor.angen, daB den B ^ g a rb e ite rn fiir dieso Uebers:undcu ein annch u- barer Lohni u eclilng gcw ahrt wird. Von der Regierung und den maBgebenden Stollen wird aber m it Bcstimm thcit erw artet, daB alles getan wird, um den guten Willen der Bergarbeitcr zu unterstutzen. Hierzu gehort vor allen Dingen die Gestellung von ausreiehenden Betriebsm itteln, Forderwagen usw.

D e r Reichsierband der deutschen Industrie und d ie

Ausfuhrzolle. — Eine vom Reichsyerband der deutschen In ­ dustrie cinborufene, von V ertretorn der Fachgruppen, land- w irtschaftlichen Vcroinigungcn und AuBenhandelsstellen sowie yon fuhrenden Industriellen aus don yerschiedensten Gegenden D eutschlands zahlreich besuchto Yersammlung

sprach sich m it aller Entschiedenheit g eg e n dio E i n ­ f u h r u n g v o n A u s f u h r z o l lc n aus. Solche Zollo wurden m it der wiclitigsten und dringlichsten weltwirt- sclmfiliclien Aufgabo Deutschlands. durch dio Ausfuhr seiner Erzcugnisse die Lasten des Friedensyertrages ab- zuburden, in schiirfstem Widerspruch stehen; sie wurden aber auch ihren Zweck, dio Preise der Ausfuhrwaren auf W eltm arkthdhe zu bringen, nicht erreichen, weil sio ent- wedor zu hoch odor zu niedrig sein wurden. Es sei tech- nisch nicht moglich, die Ausfuhrzolle den Bediirfnissen der einzelnen A usfuhrihdustrien anzupassen, und es sei ferner politisch nicht moglich, dio Ausfuhrzolle nach der Y aluta dor einzelnen A usfulirlandcr abzustufen. Dio Vcrschleuderung deutscher Worto ins Ausland kann nicht durch Ausfuhrzolle, sondern nur durch straffe U eber­

wachung der Ausfuhr und der Ausfuhrpreiso unter m aB- g e b e n d e r B e te i li g u n g d e r S e l b s t y e r w a l t u n g s - O r g a n is a tio n e n dor deutschen W irtschaft yerhindert werden.

Der augnbliok'iche Stand d r norweghchen El:en- indu'trle. — Dio norw esischo E isouinluntrie maclito w ahrend dos K rio g e B einon ertmtlichen A nlauf, noue Einenw erko zu schaffen, jedoch kam fiir diose U nter- nelim ungen dor K riog viol zu frllb zu eiuom End>-, so duB N euanlagon teils iiberhaupt nicht f e r t i g j j O H t o l l t ,

t-ils wied«r stillgeleirt w urden. G egonwiirtig sind folgendo W erko, gogliedert nach der A rt der Erzeu- gung, zu nonnen, yon denen abor einzelno aufler Bo- triob gosotzt wind oder die A rbeit noch n ich t auf- gouommen hab en :

F iir R o h o i s o n die W o rk o : 1. A. S. Tinfos in ElektroSfen,

2. Nos Jo rn y erk in oinem H olzkohlonliochofen, 3. Ulofos in Elektroiifon.

F iir S t a l l i in gogossenon Blóckon (StahlgieBeroien, dio don GieBoroion der W orften angegliedort sind, scheidon hior aus, ebenso die kloinen AnUiron mit einem oder m ehreren kloinen Elektroofen fQr E lek tro ­ stahl oder Ferrolegierungon, wolcho sind: N orsk Sm eltoverk, Porsgrund, Ilangesund E lektro Staalyerk, O. MuBtad u. Sou, K jelsaas, P atro u fab rik R anfoss, T ónsberg E lektrontaalindustrie u. a. m.):

1. C hristiania Spigervorke, 2. C hristiania S taalyerk, 3. S tavanger S taalv o rk ;

erstereB h a t nur M artiniifen, wiihrond dio letzteren neben M artinofon Eloktroofon benutzen.

F iir S t a h l g u B u n d S c h m i e d e a t f i c k e : 1. C hristiania Staalyerk,

2. S tayanger Staalyerk.

F iir W a l z o r z o u g n i s B e :

1. Nos Jern y o rk , und zw ar stollt eB S tab stah l in Tiegolgufiąualitat, auch In E isen q u alitat b e r ; 2. C hristiania S pigoryerke; sie w alzen Stab- und

Feineisen, auch D ralit, die meiatons in den eigenon Y erarboitungsbetrieben zu K leineisenzeug ver- arboitot w erd en ;

3. Nornic Val8ovork, das im N oyom ber 1918 in B e­

trieb, jedoch A nfang dieses Ja h re s w egen vor- schiodener Schw ierigkeiten w iedor zum Ś tillitan d gekom m en is t; es h a t vier 'W arm walzonstraBen fiir F ein - und W oiBbleche;

4. noue A nlagen fiir WalzerzengniBse h a t im Bau das C hristiania Staalyerk, das G rob- und Mit ol- bleche horstellen will. H auptsachlich wegen G oldschw iorigkeiten ist der vor Ja h re sfria t be- gonnene Bau zum Stillstand gekoinm on;

5. das H am ar S taalyerk, eine im K riege enU tandene grSBoro A nlage, umfaRsond ein S tahlw erk m it M artinnfen, dem ein E lektroofen beigeijebon w er­

den soli, ein PreBbau, in dem ein B andagenw alz- w erk zur Aufutellung kom m en Boli, und eine M ittel-, F ein - and DrahtBtralio fiir alle m oglichen

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1010 Stahl und Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 39. Jahrg. Nr. 51.

E isen- und S tahlsorten. D as W erk w ird etw a im F riih ja h r kom m cnden Jalirea in B etrieb kom m en;

6. das S tayanger S taalverk, und zw ar eine Mittol- und F einstralie fiir W erkzeugstahl. Dieso A nlage kann in den ersten M onaten in B etrieb komnion.

G oliefert w urde das W alzw erk yon einer am erik a- nischen F irm a, dio K onstruktion abor soli rech t y e ra lte t und das W e rk diirftig ein g erich tet sein, m it offenen K am m w alzgoriisten ohne R ollgange usw. G eplant w ar ein S tahl- und W alzw erk an der Sudkiisto, das SorU nds S taal- und Y alsovork bei L arvik, das jed o ch wegon Sehw icrigkoiten der Strom besehaffung noch znletzt nicht zustando kam . W e ite r ist die E rrich tu n g e i n e B groBen H utten- w erkos bei N arvik, dem E rzhafen der schw edischen E rzauafuhr, beabsichtigt, das aus einem H ochofenw erk fu r K oksyerarbeitung und einem Stahl- und W alzw erk fiir alle miiglichen E rzeugnisse b estehen soli. Dio A nlago ist noch in B earbeitung, doch m ach t die Gold- beschaffung Schw iorigkeiton.

W enn m an das vorstehond kurzgefaBto Y erzeich- nis durch siu lit, w ird man finnen, daB dio Eisenindustrie Norwogous noch rech t unbedeutend ist, obwohl oin groBer S elbstvorbraueh besteht. A bnehm er sind yor- w iegend dio zahlreichen groBon und kleinen Scliiffs- w orften, dann dio Hoch- und Tiofbauten, eudlich die K leinindustrie des L an d ei. E ine Entw ickluni; is t fiir die Zukunft kaum anzunehm en, da die jetzigen Landos- und W eltverhaltni8so dio A ufbringung der notigen G elder besonders fiir eino E isenindustrie sohr schw ierig g estalten. U eldloute dor Roedereien, Schiffsworftou, der llolz- und anderen G robindustrie, dio gewiB eino groBo Eisonindm trio untorstiitzen und scbaffon konnten,

B te lle n sich nicht zur Yerfugun"-. Dor S taat le g t' allerdings groBen W ort au f dio Schaffung einor oigc- nen Eiseninduntrie und kom m t den berechtisjten U nter- stiitzim gsantr& gen au f Bewilligung einer Erzougungs- yergiitm ig entgogen, w ar auch Mitte dieses Ja h re s bereit, den yerschiedcnon W erk en gilnstigo Anleihon zu geben. Zulotzt w aren os iibor 60 Millionen Kr., die von den einzelnen W erken und von untem ehm ungs- lustigen K reisen b e a n tra g t w aren. D er S to rtin g lehnto jedoch alle U ntcrstiitzungon yorlaufig ab und y ertag te dio Sache auf nachsten J a h r . Beuoudors die Sozialisten sind jregen solche U nteratutzungon von P rivatw erken und befilrw orten nur eine V erstaatliehung der he- stehenden oder der goplanten A nlagen. D as staatlich e W erk, die P atrononfabrik in Ranfoaa, erh ielt boreits G elder fiir die Anlage groBoror W alzw erke fiir K upfer- und ilessingbloche bew illigt. A nscheiuend will m an dieses W erk in den kom m enden J a h re n noch w eiter ausbauen.

Im iibrigen w irkt dor S taat n ich t fordernd au f die E ntw icklung der In d u strie, Bondem m acht von seinem R echt, dio Benutzung von elek trisch er K ra ft und den A usbau der W asserkriifte zu bew illigen, oft durch ErlaB hem m ender B edingungen ungeachickton G e­

brauch. Bei oiner A nlago w erden z. B. nebon dem B au von H ausern auch Schulon, A potheken, Post und K rankenhiiuser yerlangt, Laaten, die ein neueB U nter- nohm en gar nicht tr a g e a kann. D ie E rm achtigungs- bedinguiigen sćhreiben w eiter yor, daB n u r inliiudi-

BcboH K apitał y ertreten sein soli, die L eitung d a rf nur aus N orw egom bestehen, B etriebsbeam te und A rbeits- leu te durfen keine A uslander sein und n u r bei der E infiihrung einer neuen Industrie wird eine bestim m te A nzahl der zu boschaftigcnden A uslander yorgeschrie- ben. A uch dieses ist hommond. Die Entw icklunga- m oglichkeit der norw ogischen Eisenindustrie w are an sich rech t groB. Kohlen fohlen allerdings, denn dio a u f Spitzbergen gefo rd erte K ohleam onge wird im m er zu g erin g bleiben, da die groBe norw egische Handols- flotte und die iibrigo Induscrio w eit m ehr Kohlo i ge- braucht, ais dio F ó rd eru n g b etrag t. A uch dio Einfuhr frem der Kohlen kann fa r die E isenindustrie i/icht.

em pfohlen w erdon; m an w ird also au f die A usnutzung der W asserkriifte zuriickgroifen und sowohl dio lloch- iifen, wie die Stahl- und W arm ofon der W alzw erko eioktriach beheizen m iiisen. GroBe Itra fta n la g e n lie- fern Strom in oigener B enutzung zu 40 bia 60 Kr. dio K ilow attstunde und J a h r , das sind etw a 0,5 bis 0,8 Óre dio K ilow attstunde. Der A usfiihrung solcher „elek- trisch en " H utfenw erke diirfte p rak tisch nichtBim W ege stohen, doch is t es schw iorig, in N orw egen geniigond tilchtige Miinner und das notigo Gold zu finden, um oino solche Anlago zu bauen und zufriedenstellond zu botrcibon. N ach den Y erhaltnisnen zu urteilen, sind dieso A ussichton rech t triibo und da m an auslandischen U nternehm ern den Schiagbaum des Gosetzes yorhiilt, w ird m an m it einer groBeren E ntw icklung dernorw egi- schon E isenindustrio yorderhand n ich t rechnen konnen.

Trustbildung und Sozialisierung in der norwegischen Maschinenindustrie. — Uober den augenblieklichen Stand der Sozialisierungsbestrebungen und die Trustbildung innerhalb der norw egischen M a s c h i n e n i n d u s t r i e ver- offentlieht die Zeitschrifb Farm am i, C hristiania, einen B ericht1), aus dem wir hachstehend das Bemerkenswcrtcste wiedergeben: Der SozialisierungsausschuB der norwegi­

schen Gewerkschaften h a t einen Vorschlag zur Soziali­

sierung der mechanischcn Industrie ausgearbeitet. Dio Voraussetzungen dieses Vorsehlages liefern einen wichtigen B eitrag zur Beurteilung des neuen Kurses in der sozialen Entw icklung Norwegens und zeigen, daB dio E rorterung uber Betriebsrate und dic beiden bereits yorliegenden Vorsehlage zur Verstaatlichung iiuBcrst wichtiger Teilo der norwegischen Industrie in Kurze folgenschwere Ent- schcidungon bringen werden. Eine royolutioniire Stro- mung h a t sieli in den letzten Jah ren in der sozialen E n t­

wicklung Norwegens und in der Auffasmng der arbeitenden Massen bemerkbar gemacht. In W irkliehkeit ist die vor- geschobeno Stellung, wo m an im m er noch den K am pf fiir die U nantastbarkeit der priyaten U nternehm er fiihrt, schon langst durch eine Reihe regelnder Gesetzesbes im- mungen umgangen, und die V erstaatlichung ist bereits ein in die W irkliehkeit um gesetzter Begriff dureh dio Ucbernahme der Eisenbahnen und eine Reihe wciterer Betriebe durch den S ta a t und ferner durch einen bereits je tz t yorhandenen, nicht ganz unbedeutendeń S taats- betrieb und durch die ordnendo W irksam kelt, welche der S ta a t in den K riegsjahren auBgeubt hat. Der siegroiche Vormarsch der neuen sozialen Gedanken ist eine Tat- sache, m it der gerechnet werden muB und dic ohne Frage einen Erfolg des Verstaatlichungsgedankens zeifcigen wird.

D as Neue soli zur Sammlung und Einigkeit und nicht zur AufloBung und Schwachung des W irtschaftslebens fuliren.

Das soziale Eyangeiium der letzten 50 Jahro w ird sich sehr wohl innerhalb des Staatssozialism us yerwirklichen konnen, m an muB sich aber darauf besinnen, daB der innere Aufbau der Erzeugungsfahigkeit eines Landes yon aus- sehlaggebender Bedeutung fiir seine Stellung nach auBen hin sein wird. Aus den veroffentiiehten Vcrstaatlichungs- vorschiagen geht hcrvor, daB die Bildung oines groBen Einheitsorganism us angestrebt wird. Der bedeutendste bisher getiitigto ZusammensciiluB in dieser Riehtung ist die N o r s k M a a k i n in d u s t r i A k t i e s e l s k a p , dio eine Reiho industrieller B^triebo und Uhternełimungen inner­

halb der mechonischen Industrio und der B auindustric umfaBt. Die Gesellsehaft wurde Endo 1917 m it einem K a p ita lv o n 12,5 Mili. K r., das spater auf 23 Mili. Kr.

orhohfc wurde, gegrundet. Sie ist auBerdem m it bedeuten- den K apitalien in anderen Gesellschaften beteiligt. Man h a t es hier m it einem T ru st zu tun, der cs nicht allein auf eino Spezialisierung der Erzeugung der einzelnen Betriebe abgesehen h at, um einen groBeren Gewinn durch gemeinsamen Einkauf und Verkauf der fertigen Erzeug­

nisse zu erzielen, sondern dieser ZusammenschluB bcabsich- tig t auch, eine weitere Erhohung des Gewinnes durch Monopolisierung einzelner Hcrstellungszweige, z. B. des

*) Vgł. Ueberseedienst 1919, 4. Nov., S. 610.

18. Dozember 1919. Wirtschaftliche Rundschau. Stahl und Eisen. 1011

Lokomotivbauea usw., herauazuschlagen. Die Erzeugnisso der Norsk M asldnindustri A. S. sind fiir Norwcgen von auRerordontlicher Bedeutung, da der offentłiehe Verkehr und dio B auindustrie von ihnen fast yollstandig abhiingig I sind. Ferner liegt dio norwegische Stahlerzeugung fast

ganzlich in den H anden dieser Gesellschaft. Andere Be- triebe, z. B. innerhalb der Maschinengruppe, sind m it der Erzeugung yon Eisenbahnbauzeug fiir die norwegischen Staatsbahnen beschiiftigt. Die hier gesehilderteń Ver- hiiltnisse treffen nieht allein fur die Norsk M askinindustri A. S. zu, sondern sio sind bozeiehnend fiir die verworrenen Verlialtnisse in der ganzen norwegischen Industrie. Dio Vorschlage des Sozialisierungsaussehusses der norwegi- seben Geworkschaften finden naturlich nur bei der radi- kalen Prcsso giinstigc Aufnahme. Die Rtelluhg der,radi- kalen norwegischen A rbeiter ist jedoch ziemlich stark uhd ih r EinfluB anschcinend in Zunahme begriff en; .es durfte deshalb nicht giinzlich ausgeschlosaen sein, daB dio Sozialisierung wiehtiger Gebieto des norwegischen Ef- werbslebcns in abschbarer Zeit zur Tatsache -wird.

Zollerhohungen in Frankreleh. — D ureh oino Y er- ordnuiig der franzosiscShen R egierung sind fiir eine groBo Anzahl yon W aren Zollerhohungen eingefiihrt

■worden. F iir dio einzelnen in B etrach t komm enden W aron sind W ortziffern festgesetzt, dio zwischen 1,1 und 3 scliw anken und m it denen der B etrag des nach dem Z olltarif zu erhobenden reinen Zollos zu verviel- fachen ist. Daa auf dieso Weise orm ittelto E rgebnis stellt den zu entrichtenden Z ollbetrag dar. Naoh einem nouerlichen ErlaB des P rasid en ten der franziisischen R ep u b lik ') g ilt die W ertziffer 3 u n ter anderom fur folgende Eisenerzeugnisae: Einzelno Toilo yon Maschinen und Transm issionon aus nioht schm iedbarem FormguB;

Teile von M aschinen, Steuerungen, Ilem m yorriclitungen usw. .aus geschm iedetem oder geprefitem Eisen und Stahl, FormstDcke aus Eisen odor Stahl oder aus schm iedbarem GuB, ferner M aschinentoilo aus zwei oder m ehroron M etalleu (Schmi deison, Stahl, GuB- eiaen, roines oder m it irgendeinom der in don yorste- henden Ai tikeln genannton Metalle legiertes .Kupfer).

A usgenom m en sind .jeweiiig diejenigen Ętilcke, die fiir landw irtachaftliche M aschinen bestim m t aind und m it diesen odor oinzeln oingofiihrfc w erden.

S:hwierlge Verhaltnisre in der spanirchen Eisen- indu.tńe. — Alit dem AbschluB dos W affenstillBtandes zw'incben den kriegfuhrenden Mficbten im N oytm ber 1918 h a t :n der spanischon E isenindustrie eine un- giinBtigo Entw icklung eingosetzt, die sieb im m er w eiter ausgedehnt h a t utid je tz t au f ihrom llo h ep u n k t an- g e la n g t ist. Die N aolifrage aus dem A uslando nach KriogHgerfit h a t yollkomm en aufgehort. Im Gegen- teil. h aben die R egierungon der kriegfuhrenden Miichto ungeheuro Mengen yon Eisen- und Stahlw aren, die sio zu Endo des K rieges orw orben hatien und dio Bie nictit m eh r yerw enden konnten, auf den M arkt g e ­ b racht, A is notw endige Folgo haben die spanischen Hochofen ihro E rzeugung teils Behr y erringern, toils ganz einatellen m ussen, da die ungeheuren V orrfite Yorlfiufig unyerkiiuflich sind. AuBerdem h a t noch dor am erikanische Wrettbew erb eingesetzt, der m it seinen beBonders billigen K ohlen und groBen Erzeugungs- m itteln dio spanischen P reise orfolgreich unterbieten kann. U m der spanischen E isenindustrie zu H ilfe zu kom m en, muBte eine entaprecliende A bandorung dor Zollyorschriften eintreten. Ein aus E isenindustriellen b estehender AuaacbuB b a t sich daher an die spanische R egierung zur Erziolung gooignetor MaBnahmen ge- w andt. AuBerdem kfimo eino H erabsotzung der Eisen- proiso a u f 150 bis 200 Pes. f. d. t, wio aio schon fru h er yon spanischen E isonhattonleuten b ean trag t w orden ist, in F rag o , um dureh niedrige P reise dio Sehw ierigkeiten zu uborw ieden, W elche Stellung dio

S:hwierlge Verhaltnisre in der spanirchen Eisen- indu.tńe. — Alit dem AbschluB dos W affenstillBtandes zw'incben den kriegfuhrenden Mficbten im N oytm ber 1918 h a t :n der spanischon E isenindustrie eine un- giinBtigo Entw icklung eingosetzt, die sieb im m er w eiter ausgedehnt h a t utid je tz t au f ihrom llo h ep u n k t an- g e la n g t ist. Die N aolifrage aus dem A uslando nach KriogHgerfit h a t yollkomm en aufgehort. Im Gegen- teil. h aben die R egierungon der kriegfuhrenden Miichto ungeheuro Mengen yon Eisen- und Stahlw aren, die sio zu Endo des K rieges orw orben hatien und dio Bie nictit m eh r yerw enden konnten, auf den M arkt g e ­ b racht, A is notw endige Folgo haben die spanischen Hochofen ihro E rzeugung teils Behr y erringern, toils ganz einatellen m ussen, da die ungeheuren V orrfite Yorlfiufig unyerkiiuflich sind. AuBerdem h a t noch dor am erikanische Wrettbew erb eingesetzt, der m it seinen beBonders billigen K ohlen und groBen Erzeugungs- m itteln dio spanischen P reise orfolgreich unterbieten kann. U m der spanischen E isenindustrie zu H ilfe zu kom m en, muBte eine entaprecliende A bandorung dor Zollyorschriften eintreten. Ein aus E isenindustriellen b estehender AuaacbuB b a t sich daher an die spanische R egierung zur Erziolung gooignetor MaBnahmen ge- w andt. AuBerdem kfimo eino H erabsotzung der Eisen- proiso a u f 150 bis 200 Pes. f. d. t, wio aio schon fru h er yon spanischen E isonhattonleuten b ean trag t w orden ist, in F rag o , um dureh niedrige P reise dio Sehw ierigkeiten zu uborw ieden, W elche Stellung dio

W dokumencie Stahl und Eisen, Jg. 39, Nr.51 (Stron 32-36)

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