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Yon Dr. F. W. MÖLLER, BERLIN.

U n ter den vielen F ra g e n , v o r die uns die n eu e re W irtsc h a ftse n tw ic k lu n g stellt, ist kaum eine so u m fassen d , so vielseitig un d so in teressan t, w ie die nach dem W esen, d e r E ntw icklung un d dem N utzen und N achteil d e r g ro ß e n U n ter­

n e h m e n erb än d e in In d u strie, H an d el un d V e rk e h r; u nd v ielleich t g ib t es u n te r allen K artellen un d T ru sts nichts B ezeichnenderes als die in den letzten Ja h re n v ielg en an n te In teressen g em ein sch aft, die es u n tern o m m en hat, d ie W e lt m it P etro leu m zu v erso rg en .

F ü r d en g ro ß e n M ark t kom m en h e u te v ier G n ip p e n in B e tra c h t: die S tan d ard O il C o., die K oninklijk N ed erlan d sch e P etro leu m M aatsch ap p ij (die

„K ö n ig lich e“ o d e r „R o y al D u tch “ ), d ie E u ro p äisch e P etro leu m U nion und die B urm ah Oil C o. F ü r sich zu b etrach ten u nd von b eso n d erem In teresse fü r D eutschland ist G alizien, dessen P etro leu m industrie un d P e tro le u m h a n d e l noch n ic h t in ein er H an d zu sa m m e n g e fa ß t sind.

D ie K onzentration d es am erikanischen P etro le u m h a n d e ls in d e n H än d en d e r S tan d ard O il C o., d e r im m er no ch w eitau s m äch tig sten d ie se r v ie r G ru p p en , h a t eine nah ezu vierzig jäh rig e G eschichte h in te r sich. D iese G e­

schichte ist von v erschiedenen V e rfa s s e rn 1) g esch rieb en w o rd e n u n d kann h ier auch n ich t in g ro ß e n Z ügen g e g e b e n w erd en . M eine A u fg ab e ist viel­

m ehr, nach ein er kurzen D arleg u n g d e r P ro d u k tio n sv e rh ä ltn isse die G lie­

d e ru n g d e r einzelnen G ru p p en d es W eltm ark tes un d ihre S tellu n g zuein­

a n d e r w ied erzu g eb en un d zu schildern, w ie u n te r ih re r H e rrsc h a ft sich die P reise gestalten und w elche F o lg eru n g en sich in sb e so n d e re fü r D eutschland d arau s erg eb en . D abei soll von den aus dem R ohöl h e rg e ste llte n E rzeu g ­ nissen n u r d as w ichtigste, d a s Leuchtöl, b erü ck sich tig t w erden.

P e t r o l e u m i m a l l g e m e i n e n : s e i n e c h e m i s c h e n u n d p h y s i k a l i s c h e n E i g e n s c h a f t e n .

A uf die v erschiedenen T h eo rie n d e r E n tste h u n g d e s E rd ö le s ein zu g eh en , ist h ie r nicht d e r O r t 5) ; v on W ich tig k eit ist n u r d ie E rk en n tn is, d a ß fü r die Z eiten, m it den en eine v olksw irtschaftliche B etrac h tu n g zu rech n en h at, eine N eu b ild u n g von P etro leu m n ich t anzu n eh m en ist, so d a ß m an also m it d e r jetzt v o rh an d en en M en g e rech n en m uß.

!) Am b esten G . H . M o n t a g u e , T h e rise an d su p rem acv o f th e S ta n d a rd Oil C o. (Q u arterly Jl. o f econom ics F eb r. 1902), un d d e r s e l b e , T h e la te r h isto ry o f the S tan d ard O il C o. (e b e n d o rt F eb r. 1903). F ern er, se h r u m fangreich, I d a M. J a r b e l l , H isto ry o f th e S ta n d a rd O il C o. 2 Bde. — F ü r D eutschland kom m en in B etrac h t: Ó . v. B r a c k e i u n d J o s e p h L e i s , D er d reiß ig jäh rig e P etro leu m k rieg , Berlin 1903, u nd C. M e n c k e , D ie G e sc h ä fts­

m eth o d en d e r S tan d ard O il C o., Berlin 1908; F r a n z G e h r k e , D ie n e u e re E ntw icklung des P etro le u m h a n d e ls in D eutschland, T ü b in g en 1906.

-') V ergl. C. E n g l e r un d H. H ö f e r , D as E rd ö l Bd. II, Leipzig 1909 (d as H a u p tw e rk ü b e r P etro leu m , eine E nzyklopädie, d ie 5 B ände u m fassen soll).

D E R W I R T S C H A F T S B E T R I E B D E S E R D Ö L E S 359 D er g an z b eso n d ers spekulative C h arak ter des B o h r e n s nach P etroleum h a t tro tz aller w issenschaftlichen A rbeiten auch heute, fünfzig Ja h re seit d en A nfängen d e r am erikanischen P etroleum industrie, noch nichts von sein er G efährlichkeit verloren. Schöpfen Brunnen verschiedener Besitzer aus d em ­ selben L ager, so w ird dem , d er sich nicht beeilt, das Öl w eg g e p u m p t: die ew ige Q uelle von Ü berproduktion und übereilten und m angelhaften B ohrun­

gen. D agegen hilft n u r d e r Z usam m enschluß d er P roduzenten o d er d er D ruck eines allm ächtigen T ran sp o rt-, Raffinier- o d er H andelsunternehm ens.

Bleiben m eh rere B ohrversuche desselben P roduzenten ergebnislos, so kann dies seinen U n terg an g b e d e u te n : auch hier m acht sich, um das W agnis zu verm indern, die N eig u n g zum Z usam m enschluß d er K apitalien m it N o t­

w endigkeit g elten d . W äh ren d ab er auf vielen G ebieten des W irtschafts­

lebens sich M onopole g e b ild e t haben, weil d er R ohstoff in w enigen H änden w ar, ist ein solches P ro d u zen ten m o n o p o l für P etroleum in keinem Land en tsta n d e n : die S tandard Oil C o. besitzt z. B. nu r rd. ein V iertel aller am erikanischen Ö lländereien.

N och m eh r als bei d er P ro d u k tio n zw in g t die eigentüm liche N atu r des R ohstoffes zur K onzentration in d er R a f f i n a t i o n s i n d u s t r i e . Die L abo­

ratorien d e r g ro ß e n R affinerien haben in jahrelangen U ntersuchungen eine im m er g rö ß e re Zahl technisch v erw ertb arer N eben p ro d u k te en td ec k t: je g rö ß e r die verarb eitete M enge R ohstoff, um so m ehr kostbare N eb en p ro d u k te w er­

den g ew onnen. D er P rozentsatz an L euchtöl (K erosin, R affinade od er P etro ­ leum im eng ern Sinne), d er durch R affination aus dem R ohöl gew o n n en w ird, ist nicht bloß verschieden bei den R ohölen verschiedener H erkunft, sondern selbst auf zw ei so nahe beieinanderliegenden Ölfeldern wie B alachany & Bibi E ybat auf d er A pscheron-H albinsel am K aspischen M eere, dem M ittelpunkte der russischen P etroleum industrie, zeigen sich U nterschiede von 10 bis 20 vH , und in A m erika erg ib t etw a das pennsylvanische R ohöl eine A usbeute von üb er 65 vH , w äh ren d d e r G eh alt des Öles d e r G olffelder und K aliforniens h in ter 20 vH zurückbleibt. N eben d er chem ischen B eschaffenheit d er verschiedenen Öle sind bei d er B estim m ung der A usbeute an L euchtöl zwei w irtschaftliche G e ­ sichtspunkte m a ß g e b e n d : erstens die G rö ß e und G eschicklichkeit d er R affinerien, ein U m stand, d e r im m er m ehr an B edeutung verloren hat, indem die Raffi­

nationsverfahren und d e r B etrieb allenthalben auf annähernd der gleichen H ö h e technischer V ollendung stehen, und zw eitens, ungleich w ichtiger, die T aktik d er Raffinerien, w ie sie sich aus den w echselnden B edürfnissen des M arktes ergibt.

Ein g u te s L euchtöl soll einen m öglichst hohen G eh alt an so g en an n ten K ern­

ölen haben (D estillaten, die zw ischen 125 bis 150° und 275 bis 300° übergehen), es soll fü r m öglichst viele B renner v erw en d b ar sein, g eruchlos und gleich­

m äßig hell brennen, leicht im D ocht aufsteigen und w enig Kohle ansetzen.

Es kann nicht g e n u g darauf hingew iesen w erden, daß die Q ualität d er W are die erste Stelle u n ter den B edingungen des E rfolges einnim m t, und es ist insbesondere eine einfache und doch niem als recht hervorg eh o b en e W a h r­

heit, daß, w ie J o h n D. R o c k e f e i l e r vor d er Industrial C om m ission sagte, d er E rfolg d e r St. O. Co. v o r allem darau f zurückzuführen ist, daß sie sich im m er b em ü h t hat, eine b estän d ig e E rw eiteru n g des A bsatzes durch die G ü te und stetige V erbilligung ihrer W are zu erzielen.

A B H A N D L U N G E N

A ut keinem G eb iete des P etro le u m h a n d e ls sind jed o ch seit den A n­

fän g en so g ro ß e F o rtsc h ritte g e m a c h t w o rd en w ie a u f dem des T r a n s p o r t ­ w e s e n s . P e tro le u m g e h ö rt zu den sch w eren W aren , die einen g e rin g e n in n eren W e rt b e sitz e n ; die T ra n sp o rtk o ste n fallen s e h r b e d e u te n d ins G e w ic h t: in d e n 60er Ja h re n d es 19. Ja h rh u n d e rts b e tru g e n sie d a s 300- b is 400-fache d es W ertes d es P ro d u k te s, h e u te b e re c h n e t die St. O. C o. ein fü r allem al fü r d en T ra n s p o rt 25 vH vom P re ise d es raffin ierten P e tr o le u m s 3). D enn h e u te tra n sp o rtie rt m an n ich t m e h r in F ässern , so n d e rn lo se (in bu lk ), nicht m e h r au f g ew ö h n lich e n W ag en o d e r a u f F lö ß en , so n d e rn au f d en Z istern en ­ w a g e n d e r E isenbahn, au f T a n k d a m p fe m u n d nam entlich in p ip e lines, g ro ß e n R oh rleitu n g en , in den en d a s P e tro le u m d u rch D ruck v o n allen Ö lfeldem in die R affinerien u n d vo n den R affinerien in die L adeplätze g e trie b e n w ird.

D ie A nlage aller d ieser T ra n sp o rtm itte l u n d in sb e so n d e re d ie d e r R o h r­

leitu n g en e rfo rd e rt se h r g ro ß e K apitalien, zum al alles, w as m it P e tro le u m in Be­

rü h ru n g kom m t, eben n u r fü r P e tro le u m zu ben u tzen ist, u n d ein w irtsc h a ft­

lich er B etrieb is t o h n e einheitliche L eitu n g n ic h t m öglich. G ro ß e K apitalien sind auch zum B etriebe n ö tig ; d en n n u r w en n se h r g ro ß e M en g en b e fö rd e rt w erden, können die E in rich tu n g en , den T ra n s p o rt zu verbilligen, E rfo lg h a b e n ; u n d im m er ist d as g ro ß e R isiko m it in R ech n u n g zu stellen, d aß e tw a d u rch E rd b e b e n ein gan zes Ö lfeld plötzlich v e rs ie g t u n d die R o h rleitu n g , die es m it dem Z en tru m verb in d et, m it einem S chlage w ertlo s w ird .

D ie W e l t p r o d u k t i o n i m a l l g e m e i n e n .

V on den zahlreichen E rd ö l- u nd A sp h a ltfu n d stä tte n d e r W elt k o m m en fü r d en W e ltm a rk t h e u te n u r die V erein ig ten S taaten , R u ß lan d , N ied erlän d isch - Indien, G alizien, R um änien u n d allenfalls noch B ritisch-Indien u n d Ja p a n in B etrac h t (siehe die K arte F ig . 1).

F ig . 1. D ie h au p tsäch lich sten E rd ö l- u n d A sp h altfu n d stätten d e r W elt.

3) Brackel-Leis S. 102.

D E R W I R T S C H A F T S B E T R I E B D E S E R D Ö L E S 361 W eg en d e r verhältnism äßig seh r g eringen E rschließung d er nach g ew iese­

nen F u n d stä tte n ist es unm öglich, die V orräte zu schätzen, die noch zu g ew innen sind. V ersuche einer solchen Schätzung sind z. B. für Am erika g em ac h t w o rd e n ; jedoch w äre in d er T a t d e r einzige W eg, um Sicherheit ü b er den U m fang d er bekannten L ager zu haben, der, den S i r B o v e r t o n R e d w o o d auf dem 7. K ongreß für an g ew an d te C hem ie in London im Jah re 1909 vorg esch lag en h a t: jede N ation soll sow eit wie m öglich ihr Öl sam m eln und in T anks aufb ew ah ren . M angel an T ran sp o rtg eleg en h eit, M angel an Kapital und M angel an U n tern eh m u n g slu st aber w erden es nie zulassen, daß dieses Ziel erreicht w ird ; auch h a t ein solcher V orschlag nur B edeutung im Sinn einer, w eitsichtigen V erkehrspolitik, die in d er sicheren und au s­

reichenden V erso rg u n g m it flüssigem B rennstoff eine d er H au p tstü tzen d er politischen M acht eines Landes sieht. D aß aber d er flüssige B rennstoff (liquid fuel, M asu t o d er A statki, P acura) in d er künftigen G estaltu n g u n serer V erkehrsverhältnisse eine im m er g rö ß e re Rolle spielen w ird, d arü b e r läßt die neuere E ntw icklung keinen Zw eifel. G ew iß ist das Lichtbedürfnis der M enschheit noch im m er au sd eh n u n g sfäh ig , und es w erden im m er neue Ab­

satzgebiete fü r L euchtöl e rsc h lo ss e n ; ab er m it d er stetig w achsenden P ro ­ duktion verm ag es nicht S chritt zu halten. Ü berdies sind viele Öle fü r die V erarb eitu n g zu L euchtöl u n b rau ch b ar und m üssen in Benzine und R esiduen n eb st S chm ierölen zerleg t w erden. Die V orteile der R ohölfeuerung sind auch so b e d e u te n d 4), daß d e r R edw oodsche V orschlag, so v erfrü h t er heute er­

scheinen m ag und so unm öglich es ist, daß die Kohle jem als völlig vom R ohöl v e rd rä n g t w ird 5), gew iß einm al seine B edeutung bekom m en w ird.

S elbst w enn nun u n ter dem D ruck d e r stän d ig w achsenden N achfrage nach flüssigem B rennstoff die H erstellung von Leuchtöl zurückginge, w äre dies doch fü r die V erso rg u n g d e r W elt m it Leuchtöl vorläufig b edeutungslos, denn d e r B edarf der W elt ist fü r lange Z eit gedeckt. Es kann sich also n u r um die V erso rg u n g einzelner M ärkte und um V erschiebungen in dem Bezüge d er Öle auf diesen M ärkten h a n d eln : das am nächsten liegende und auch allgem ein w ohl in teressan teste Beispiel ist w ied er D eutschland.

4) Ein O zean d am p fer b rau ch t z. B. s ta tt 192 H eizern und 120 K ohlen­

ziehern n u r 27 M ann. Bei einer Reise von E ngland nach A m erika w erden 2000 t L ast auf d e r A usreise und 2000 t Last auf d er R ückreise g esp art.

H eizen und Bunkern vollzieht sich viel reinlicher als bei K ohlenfeuerung.

W ärm everluste durch das Ö ffnen d er H eiztüren beim F eu ern und durch das N iederbrennen des F eu ers w erden verm ieden. D as Bunkern g e h t schneller:

35 M ann b ringen in 21/ 2 S tunden 80 t Kohle an B o rd ; eine D am pfpum pe v erso rg t das Schiff m it 300 P u d = 4 9 1 4 kg stündlich. „ P e tro le u m “ 08/09 Nr. 1 S. 12.

M ittlerer K ohlenpreis p ro t in R um änien 1906/07 37,71 Lei ( = 3 0 ,1 6 M), m ittlerer Preis pro t des rum änischen M asuts 1906/07 21,62 Lei ( = 1 7 ,3 0 M).

„ M o n iteu r du P étrole R oum ain“ 1908 Nr. 34.

5) Die W eltp ro d u k tio n an Kohle 1907 b etru g 1018 M illionen t, die W elt­

p ro d u k tio n an P etroleum 1907 35 M illionen t. D er H eizw ert des P etroleum s ist h ö h e r; es w erden jedoch n u r rd. 50 vH verheizt, so daß das zurzeit verheizte P etro leu m höchstens 5 vH des H eizw ertes d e r gesam ten K ohlengew innung ausm acht.

A B H A N D L U N G E N

E rläuterungen zu Fig. 2.

a) P etro leu m g ew in n u n g d er W elt seit 1857

b) » d er V ereinigten Staaten

von N ordam erika seit 1859

c) » Rußlands » 1880

d> > N iederländisch-Indiens » 1893

e) » Rum äniens » 1857

n » G aliziens » 1874

g) » Britisch-Indiens » 1889

h) » Japans » 1880

0 D eutschlands » 1880

k) » d er »anderen Länder X » 1860

Fig. 2. Die E ntw icklung d er W eltp ro d u k tio n von P etro leu m .

M/U/oven t

D E R W I R T S C H A F T S B E T R I E B D E S E R D Ö L E S 363 F ig. 2 zeigt die E ntw icklung d er W eltproduktion von R ohpetroleum von d e n A nfängen bis auf die G e g e n w a rt6). Die V ereinigten S taaten haben w ie u n u n terb ro ch en seit 1903 im m er n och w eitaus die g rö ß te P ro d u k tio n : sie sind m it üb er 63 vH an d e r W eltproduktion beteiligt. R ußland, das von 1898 bis 1901 an d er Spitze stand, fo lg t jetzt in w eitem A bstande mit rd. 23 vH an zw eiter Stelle. Die alsdann folgenden drei L än d er: N ieder- ländisch-Indien (Sum atra, B orneo und Java), R um änien und Galizien gew innen etw a je 3,3 vH d er W elterzeugung.

Im ganzen zeigt sich, daß die W eltp ro d u k tio n nach einem zeitw eiligen R ückgang in den Jah ren 1905 und 1906 w ied er schnell g estiegen ist (um m eh r als 25 vH ). An dieser S teig eru n g ist absolut genom m en Amerika am m eisten beteiligt, p rozentual dag eg en , ab g eseh en von den „an d eren Län­

d e rn “ , G alizien.

D ie e i n z e l n e n P r o d u k t i o n s s t ä t t e n .

In keinem Lande sind in n eu ester Z eit so g ro ß e U m w älzungen in der L age d e r Ö lfelder erfo lg t w ie in den V e r e i n i g t e n S t a a t e n . Z w ar ist die G esam tg ew in n u n g von E rdöl aller A rt im Jah re 1908 um rd. 16 M illionen B 7), d. h. um 5 bis 9 vH , g eg en 1907 g e stie g e n ; ab er diese S teigerung ist auf die zun eh m en d e E rsch ließ u n g n eu er Ö lgebiete zurückzuführen, nicht etw a a u f eine a u sg ed eh n tere B o h rtätig k eit in den bekannten Feldern. D enn das V ersiegen von Q uellen in P ennsylvanien, N ew Y ork, O hio, W est-V irginia u n d Indiana g e h ö rt zu den alltäglichen E rscheinungen. D iese Staaten, die 1901 noch sechs S iebentel d e r g esam ten P ro d u k tio n d er V ereinigten Staaten deckten, liefern h eu te kaum noch 40 M illionen B, eine M enge, die Kali­

fo rn ien allein au fzubringen verm ag. D ie g ro ß e R egelm äßigkeit d er Stei­

g e ru n g der P ro d u k tio n , w ie m an sie bis zum Jah re 1905 beobachten kann, hat also in den letzten Jah ren seh r beträchtlichen Schw ankungen Platz gem acht.

Es sind au ß erd em auf G rund vielfacher V ersuchsbohrungen durch den U n ited S tates G eological Survey die in den erschlossenen Ö llagern noch v e rfü g b aren M engen ab g esch ätzt w o rd e n ; es h at sich ergeben, daß diese F eld er bei einer V e rg rö ß e ru n g d er F ö rd e ru n g in ihrem jetzigen U m fang u n ­ g e fä h r bis zum Ja h re 1935 ausreichen, falls d e r V erbrauch in dem selben M aße zunim m t w ie bisher.

(F o rtsetzu n g folgt.)

6) N ach d er alljährlich im „M o n iteu r du P étrole R oum ain“ erscheinenden Z usam m enstellung m it Z uhülfenahm e am tlicher Zahlen und V ergleichung mit d e n Z ahlen des U nited S tates G eological Survey.

7) 1 B ( b a r r e l ) = 4 2 glls (gallons) zu 3,7853 1 = 158,58 1 = 118 bis 142 kg (je nach dem spezifischen G ew icht).

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