Band 10. Heft &
Oktober 1130 Weinhium, Wellenbildender Widerstand von Schiffen 453 T a y lo r (tu Ship - shaped Stream Forms, Naval Architecte 1894.
Fuhrmann, Theorot1che und experimentelle Untersuchungen an Bsllonmodellen. 1h. d.
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FOttinger: Eavjtatjon und Korrosion, 1-lydraulische Probleme 1926. - Fortschritte dec Stromungs-lehre im Maschinenbau und Schiffbau. ib. der Sehlifbauteehn. Ges. 1924. - Ueber Maschinen zur iritegtatlon von Wirbel- und Qucllfunktiojien (Vektorintegratoren) Proc. 1. Intern. Congr. t. applied.
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Pot en t isith eo rie.
Neumann, Vorlesungen über die Theorie des Potentials und der Kugeltunktionen 1887. Pl eme Il, Potentialtheoretische Untersuchungen 1911.
Über die Berechnung des wellenbildenden Widerstandes
.
von Schiffen, insbesondere die
Hgnersche Formel.
Von GEORG WEINBLUM In crlIn.
Mitteilungen der Versuchsanstalt fUr Wasserbau und Schiffbau.
Die
Berechnung des Schiffswidcrstandes ist durch William Froude als Begrtinder der Schlepptechnik bis au den heutigen Tag richtunggebend beeinflußt. Erfassung des Reibungswiderstandas ) auf Grund experimentell gewonnener empirischer Forme)n, I cststellung des Formwiderstandes durch den Modellversuch kennzeichnen das Verfahren,
welches seit CO Jahren InI Schiffbau angewandt wird und darüber hinaus das
Versuchs-wesen im Luftîahrzeugbau nachhaltig angeregt hat. Der Weg, den Froude beschritten
htt, Ist praktisch begründet in der Tatsache, daß der Wellenwiderstand von einer sehr
großen Anzahl von selbst z. Zt. nicht sicher zu übersehenden Faktoren abhängt
-theoretische Lösungen waren damals unbekannt - während der Reibungswiderstand durch Linge, Geschwindigkeit und Rauhigkeit empirisch genügend genau festgelegt zu
sein schien. Vom Standpunkt der Mechanik liegen aber die Verhältnisse so, daß die Wellenbewegung, auf welche die Vorstellung von der idealen Flüssigkeit weitgehend zutrifft, der prinzipiell enfaehere Fall ist, und der Reibungswiderstand theoretisch erst ungenügend erfaßt werden kann, d. h. das Vorgehen von Froude widerspricht dem sonst
in der Hvdrodynamik üblichen, welches an das mechanische Modell der idealen Flüssigkeit später Korrekturen zur Berücksichtigung der Zähigkeit anzubringén versucht. Trotzdem
wird das Versuchswesen aus den angeführten Gründen -bei Beantwortung praktischer
Fragestellungen im großen ganzen bei dem Fr-oudeschen Schema bleiben; daneben sieht sich jedoch die Schiffstheorie gezwungen, au Lösungen des Wellenwiderstandes zurück-zugreifen, wobei in erster Liniò zwei Gesichtspunkte maßgebend sind: -
-- 1. den Abliisungswiderstand, weleher bei Froude mit dem Wellenwiderstand in
einen Topi zusammengeworfen wird, hiervon abzutrcnnco und
-. Gesetzmäßigkeiten im Wellenwiderstand aufzufinden, welche sich aus dem
'sehr umfangreichen, aber nicht genügend systematischen empirischen Material
bisher nur in beschränktem Maße folgern lassen.
Dieser zweite, hydrodynamische Weg - die- Druckpunktiheorie - führt über Arbeiten Lord Kelvins zu denen von Havelock und Hogner daneben ragt als
ein-sauner Höhepunkt die Micheilsche Veröllcntlicliung2) über den Wellenwiderstand hervor.
Die vorliegende Arbeit stellt sich als Aulgabe, in Forisetzung früherer
Unter-suchungen 3) die vorhandenen Ergebnisse der Hydrodynamik für die Schifistheorie nutzbar zu maclien. Sic zerfällt ib drei Teile: zuerst wird der Wellenwiderstand (im nachfolgenden einfach mit »Widerstand« bezeichnet) in Fortuiihrung Michellscher Gedankengänge
ange-1) 1m - Schiffbau wird die Differenz Geaamtwlderstand - Reibungswhderatand als Form- oler Itostwiderstand bezeichnet; dieser enthitit nach dec üblichen Terminologie sowohl den Wellen- wie den
Abicaungawiderstan d.
t Philosophical Mag. 1898. .
Ztscbr,f.angew. 4')4 Weinbium, Wellenbildender Widerstand von Schiffen Math.undMech.
setzt, sodann die HognerseheFormel kurz 'wiedergegeben und zumSchluß werden
mime-rische Auswertungen, ein Vergleich mit Versuchsergebnissen undAnwendungen auf Prob-leme der Gleitvorgìinge') gebracht.
Die Voraussetzungen, von denen wir ausgehen, sind: ideale Fiiissigkeit, Wirbel-freiheit (so daß 'wir ein Geschwindigkeitspotential ansetzen können) und kleine Neigungen
der Wellenoberihiche zur Horizontalen. Es sei zunitchst zwischen reinen
Deplacoment-schigen, deren Gewicht nur durch den statischen Auftrieb nach dem archimedisehen
Prinzip ausgeglichen wird, und Gleitschiflen unterschieden, bei 'welchen der dynamische
Auftrieb überwiegt. Die ersteren haben als Grenze ein scharfes kiellörmiges Gebilde, für
welches die Lösung Michelis gilt, die zweiten ein flaches Brett, auf welches die
Hognor-sehe Widerstandsformel angewandt 'werden kann. Die beiden Verfahren sind also je an einer Grenze brauchbar. Wir behandeln zunliehst den ersten Grenzfall.
L Ansìttze für das Deplacementschiff.
Wir setzen für die Deplacementschilfe die Dillerentlaigleichungen und
Randbc-dingungen in der Michelischen Form an, wobei wir uns jedoch von den Bedingungen
kleiner Schitiswinkel und des
ebenen Kiels möglichst frei zu
TJ--X machen suchen. Wir
begniigen/
-
uns mit dem praktisch nur inFrage kommenden Fall der
sta-tionitren Bewegung, wobei das Schilf mit der Geschwindigkeit
y0 :tngeströmt wird. Das
Ko-ordinatensystem sei wie folgt gewlihit (Abb. 1):
Das Gechwindigkeitspotential fiiiren wir, um das Ueberwiegen der Schiflsgeschwindigkeit über die
Wassergeschwindig-ktsit explizit zum Ausdruck zu bringen, nach Michell in der Form
==-vox±q)
(i)ein. Die kinematische Oberflitelsenbedingung, welche uns den Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit in der Tielgaiìgsriehtung liir (lie OberfilichenwolleÇ mit der Wasser-geschwindigkeit gibt, lautet:
z Abb. 1.
-zO» x'
Die Druckgleichung nimmt die Form an:
±
-Für den Kiel, dessen Gleichung
sei, lautet die Randbedingung desgleichen an den SchilTîswiinden
v=v(x,7/,z)
()
const zo=x(z) (4) 97 lD---V.--
()
{xwenn s f(x,z) die Gleichung der Schisoberfläehe bedeutet, welche fast immer mit
hinreichender Genauigkeit durch ganz rationelle Funktionen ausgedrückt werden kann.
Die Potontialfunktion gentigt natürlich der Koutinuitiitsbedingung
(7) Dieses schwierige Gleichungssystem, welches durch die Annahme kleiner Winkel
von Michell linearisiert worden ist, gibt uns noch keineswegs den Vorgang bei
wirk-lichen Schiffen richtig wieder, weil der Trimm E und die Absenkung t, welche
insbe-I) IJntor 'Gleitvorgaug verteheii wir das Schwimmen 'on Fahrzeugen Inrolge dynamischen
Auftriebs.
) Diese Gleichung enthitit dio Voraussetzung der i.iblichen Schlffsform: die z, y Komponenten von e (x, y, z) müssen gegenüber der x Komponente klein sein, d. b. die Strümung erfolgt hauptItehiieh nach Vasseritn1en.
Baud lo, Heft S
Oktober 1930
son(lere bei höheren Geschwindigkeiten sehr wesentlich sein können, vernachlhssigt werden und dann die Voraussetzungen des reinen Dcplacementsschiffes nicht mehr stimmen. Dio
obigen Gleichungen geben den Zustand des »Zwangstrimms wieder. lii Wirklichkeit
wird sich unser Schilf um eine Achse Y drehen und eine kleine Vertikalverschiebung in der ZX-Ebene erfahren, so daß die Gleichung der Schiffsoberfläche und des Kids
die Form
, f (x, z, e, t) (8),
zo = z (x, e, /) (9)
annimmt. Die Ausdrücke e, sind Funktionen der F'roudeschen Zahl'), es tritt daher,
bevor wir' zur Berechnung des Schifiswiderstaudes für eine bestimmte Geschwindigkeit
unter Berücksichtigung von e und /o schreiten können, die Notwendigkeit auf, diese
Aus-drücke zu bestimmen; mit anderen Wrorten stellt sich das Problem so dai', daß zuerst
die Lage und hieraus erst der Widerstand des Schilfes gerechnet werden muß. Prinzipiell
ist der Lösungsweg durch das HamiltonschePrinzip gegeben: die wirkliche Lage un-seres Fahrzeugs wird sich aus den Gleichungen
of('r_ V)d/=o
(ii)
und (T - V) = o für stätionäre Bewegung finden lassen, wobei die Variation nach
e auszuführen ist, wenn wir auf den geringeren Einfluß der Absenkung t verzichten
wollen. Die Ausdrücke fur dio potentielle und die kinetische Energie sind für die
Zeit-einheit anzusetzen. Die Variationsaufgabe wird selbstverständliche so große
Schwierig-keiten bieten, daß mit ihrer Lösung in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. Andererseits
können wir aber behaupten, daß eine Lösung existieren muß, da die, Gleichungen einen
wirklich eintretenden physikalischen Vorgang beschreiben.
Dio Lincarisierung der Grundglcichungen durcit Miohell, welche für ein Schiff
mit. kleinen Neigungen der Schifisoberflächo zur Syinnietrieebono und rechteckiger
Lungs-kontur gilt, bringt die Lösung unseres I'roble.zns, für den Grenzfall scharfer Fahrzeuge
mit großem Tiefgaug und- geringer Breiteströmung nach Wasserlinien. Sie ergibt die
folgenden GI. (12 - (14), wobei die eingeführten Vereinfachungen gleich beurteilt werden sollen. (Die Micheilsche Formel findet man auf Seite 458 als Gl. (33)
- (35):)
Weinbium, Welienbildender Widerstand von Schiffen 455
d. h. im Vergleich zu GI. (2) die Einfiihrung der konstanten Schifisgesehwindigkeit statt der jeweilig vorhandenen Wassergeschwindigkeit; dies kann am Heck und am Bug bei ausladenden Schiïfsforinen einen wesentlichen Fehler vorstellen. Auch die Vereinfachung
der Gi. (3) zu
(13) ist an den Schiufoenden nicht unwesentlich.
Dic bedenklichste Annäherung liegt jedoch in der Annahme
tDy
fu,,
= - Vo (14))
statt GL (c) Abb. 2.
Die Bedingung der rechteckigen Liingskontur
z 4.
zo = h statt (5) erschwert die Behandlung von Schiffstypen mit stark weggeschnittenen Enden.
Der Geltungsbereich der Michellsch.en An- t
nahmen ist Gegenstand eingehender experimenteller
- ¿
-Untersuchungen, welche auf Veranlassung von Herrn '
'
Prof. Dr.-Ing. Horn mit Unterstütung der Deut- Abb. 2.
s ehen Forsch ungsgerneinschaft in der
Versuchs-anstalt Ihr Wasserbau und Schiffbau, Berlin, vom Verfasser durchgeführt werden 3). Diese
Versuche sollen erbringen, ob die Micheilsche Theorie ausreicht, eine für die Praxis notwendige Systematik zu schaffen oder ob weitergehende Lösungen unentbehrlich sind.
') Die le ro u (le sehe Zahl ist f il L?, wenn mit L dia Schiffslltnge bezeichnet wird..
gL
2) \V ei n i g hat den Vorschlag gemacht, einen plausible,, Geschwindigke1tshodoraphen einzufUhren,
doch ist iticlit zu ersehen, wie die Iiitegratlonsschwierigkeiten hiernach zu bewaitigen alud.
2) S. a. Wigley, Transi just. Nay. arch. 1926 1927, 1930.
fu9'
r - '_L.___...$' »7_4.
Ztschr.f trngow.
456 Weinblum, Wellenbildender Widerstand von Schffen Math.undMech.
II. Ansltze für da
Gleitsehiff.Bis hierher hatten wir vorwiegend Deplacementschilfe im Auge gehabt und die
dadurch bedingten Einschränkungen untersucht. Die Grundgleichungen könnten mit
einer groben Annäherung in gewissen FitUen auch für Auftriebschifte herangezogen werden, ebenso für die Zwischenstadien, in welchen die beiden Formen ineinander über-gehen, sie versagen jedoch, sobald die Annahme der Abströmung nach Wasserlinien durch die nach Schnitten zu ersetzen ist. Im extremen Fall eines Fahrzeugs mit
ver-schwindendem Tielgang, spez. eines Gleitschiffes, kommt man zu einer angenilherten
Lösung durch die Hognersche Formel. Es bestehen hier folgende Bedingungen):
Innerhalb des Schiilsbodens S= z3 (x, y)muß unsere Wellenoberfläche die Gleichung desselben annehmen:
o(x,y)=z0(x,y) (15),
2. die Summe des Auftriebs ist gleich dem Schiffsgewicht
.7A=D
(16)und das Aultriebsmoment gleich dem Gewichtsmoment
Ax=M
(17)Die wirklich eintretende Lage des Fahrzeugs wird wieder eine Funktion der Fr0 u d e
-sehen Zahl sein und könnte genau wie oben aus dem HamiltonschenPrinzip gewonnen
werden, nur daß wir hier wegen der Wichtigkeit der Anfuhrvorgänge den Ansatz in
seiner allgemeinsten Form zu wählen haben:
.
f(VT)d=o
(is). Auch diese Lösung ist vorläufig unzugänglich, insbesondere wird die Erfüllung der
Rand-bedingungen am Boden selbst für einen vorgegebenen Ansteliwinkel außerordentliche
Schwierigkeiten bereiten; wir sehen uns daher nach einem anderen mechanischen Modell
um, welches den VorgaDg genügend exakt wiedergibt. Aus Messungen von Sottorf)
ist bekannt, daß vorgeschriebenen Bodênformen in Abhängigkeit von der Froudeschen
Zahl verschiedene Druckverteilungen entsprechen; da mathematische Schwierigkeiten
eine Berechnung der Drücke für bestimmte Bodenformen nicht zulassen, ist man
ver-sucht, statt der Randbedingung fur den Boden z (x, y) = auf Grund von Messungen
eine Druckverteilung p für den Anfangszustand vorzugeben und dann die-Variation
an-zusetzen.
Wie weit die rechnerischen Schwierigkeiten auch hier noch bestehen, werden wir weiter unten sehen.
Ilit dieser Betrachtung haben wir einen Anschluß an die Theorie der Druckpnnlcto
gewonnen, welche über den zweiten Grenzfall - Schiff mit verschwindendem Tiefgang
- einige Aufschlïisse geben wird. Eine Identität der Variationen für gegebenen Boden
und Druck besteht aber nicht, es können daher durch den Ersatz im Verlauf des
Be-wegungsvorganges Abweichungen von unserer ursprünglichen Bodenlorin auftreten.
t Alle uns interessierenden Vorgänge am Fahrzeug sind eindeutig definiert, wenn
Ç die Druckverteilung bekannt ist durch Summierung der Komponenten in der Fahrt. Die
Schwierigkeit liegt gerade in der Auffindung der Drücke. In dieser Beziehung ist ein
tieferes Eindringen in den Mechanismus des Widerstanaes durch systematischeMessungen
am Modell, wie sie von Horn in der Versuchsanstalt-Berlin veranlaßt sind, zu erwarten.
Die Theorie stellt sich wesentlich bescheidenere Aufgaben:
- Die Unmöglichkeit, die Wellenbewegung für vorgegebene Formerj exakt zu
be-stimmen, hat zum Ersatz von Widerstandskörpern durch Drucksysteme geliihrt, welche
die Bezeichnung 1orcive« tragen. Die Frage, wie die Druckverteilung, welche vir uns
über ein bestimmtes Gebiet der Oberfläche angreifend denken, zustande kommt und
welchen $chiffsformen bestimmte Verteilungen entsprechen, ist dabei vollkommen offen gelassen Wir sehen, daß hiermit nur eine rohe Annäherung an praktisch vorliegende
Verhältnisse gegeben Ist; dementsprechend hat die Theorie in ihren Anfängen für Unter-suchungen im Schiffbau wenig geleistet, bis es Havelockz) gelang, eine Lösung uhr
zweidimensionale Druicksysteme und Druckgruppen mit aebsensymmetriseher Verteilung
I) Wir sehen von einer tntersuchung der Gierbewegungen ab.
2) Werft, Reederel, Hefen 1929.
Band 10. tIeft S
Oktobor 1930 We i n blu m, \Vl3llenhildonder Widerstand von Schiffen 457
Gegenüber der Micheilschen Theorie ist hervorzuheben, daß eine Beschränkung hin-sichtlich der Konfiguration des Drucksystems (entsprechend der Bedingung sehr kleiner Winkel zur Mitsehifisebene) nicht besteht, und wir daher versuchen können, die
Hog-nersehe Theorie unter gewissen Kautelen zur Kontrolle des Michelischen Integrals
anzuwenden.
In unendlich tiefem Wasser muß die Geschwindigkeit O herrschen, was durch die
Bedingung
(23)
erfüllt, wird. Das Drucksystem kann durch das Fouriersche Integral da-gestelIt werden,
wobei mit X0 y die Koordinaten eines Druckpunktes bezeichnet werden sollen. Hieraus
ergibt sieh das Hogncrsche Geschwindigkeitspotcntial:
- r , i[(X X0)+
(yj)] +
+ 2zØ_
¡da dß ¡
p(Xn,yo) dXodF (24)..J .1 .1.1
-00 o
Ueber die Auswertung des letzten Integrals, siehe Hogner (Dissertation), Upsala
1925. Für verschiedene Gebiete der Oberfläche werden Entwicklungen angesetzt, welche
die Darstellung der Wellcnform ermöglichen; nur im eigentlichen Bereich des
Druck-systems sind dio Schwierigkeiten noch nicht überwunden. Dese Tatsache ist vom Standpunkte des Sehifibauers bedauerlich, weil er nicht in der Lage ist, festzustellen,
welche Bodenfor-ra einer bestimmten Druckverteilung entspricht. Dagegen erweist sich die Beschränkung für die Widerstandsrechnung nicht als nachteilig, weil alle der
Rech-nung unzugänglichen Glieder verschwinden.
Wie schon erwähnt, betrachten wir ein Drucksystem, welches nur in einem Ge-biete S von O verschieden ist. Die Beziehung für den Widerstand ergibt sieh dann ein-fach durch die Summation der Komponenten in der Bewegungsrichtung als
R__ffp(xo,yo)_dxodyo
(25)und die Hognersehc Formel lautet:
)) Dallier Bericht 1024. Arktv lCr Matematik, Astronomi och Fysik .1925, 1928. 29 sehen Gleichungen V,) Vo
lO=g
2[2f
i;? z=O =0 (21), (22). i)X2zu finden. Einen gewissen Abschluß haben diese Arbeiten durch Hogncr I) erfahren,
der nachgewiesen hat, daß selbst fir cin beliebige Druckanordnung auf der Oberfläche
der Widerstand sich verhältnismäßig einfach rechnen läßt. Wir wollen uns zunächst mit einer kurzen
Wieder-gabe der physikalischen Voraussetzungen und des
Geltungs-bereiches der Hognersehen Formel befassen, wobei
voran-gestellt werden soli, daß für (lie Zwecke der Schilistheorie
nicht so sehr das Wollenbild, als der Widerstand
entschei-dend ist - eine gliicklich3 Problemstellung, da es sich bei Abb. 3.
allen Rechnungen zeigt, daß der Widerstand als cine
ver-hältnisrniißig einfache Aufgabe ira Vergleich zur Oberflächenform zu betrachten ist.
Unter der Annahme idealer Flüssigkeit und geringer Wellenhühe im Vergleich
ZUo Länge wird die gleichförmige Bewegung eines Drucksystems p untersucht, welches
sich in Richtung der positiven X-Achse bewegen soll. Der Vorgang ist stationär, wenn
wir dic Beziehung
X=xv0t
(19)einführen, wobei das Zusammenfallen beider Systeme für den Zeitpunkt t = O
voraus-zusetzen ist. Für diese Bewegung wird ein Geschwindigkeitspotential angesetzt,
welches der L aplace sehen Gleichung
j=O
(20)Euler-tschr.tnnow. 458 Weinblum, Wellenbildender Widerstand von Schiffen Math.undMcch.
R
-
it o a0 (u) ± G (u)} (u' ± I)? du (2G),o
(27),
(28). G, (u)
s
Diese Beziehungen legen wir unseren weiteren Ifech-nungen über den Widerstand von Gleitfahrzeugen zugrunde und führen zur Auswertung der Funk-tionen (u), o (u) die Annahme ein, daf3 die Be-.grenzung des Gebietes immer symmetrisch zur X-Achso sein soll; nur dieser Fall hat praktisches Interesse,
die Brauchbarkeit unserer Folgerungen leidet nicht
darunter. Die Y-Achse legen wir dann zwischen die huf3ersten Punkte von S (Lunge fiber alles) a und
bezeichnen ag I Xj
-- 2 f2
bg X.2 = voum mit dimensionslosen Größen operieren zu können,
p==p(o, o)=poXXamno"'17o',
P=ab/fpdod i7o
. - . (30).Bei BeschrLnkpng auf eine symmetrische Begrenzung auch in der X-Richtung, erhalten
wir sofort folgendes Resultat: zum Integral
abrr
t
. (31)tragen nur symmetrische (gerade) Glieder der Drucklunktionen X X a,,,,, so" etwas bei, zulu Ausdruck
G1 (u)
-
(o rio) sin (?io ± ,
o) d o d - .()
nur unsymmetrische, da bei symmetrischen Grenzen das Integral einer ungeraden Funktion O ergibt.
In der Struktur der Hognerschen Formel besteht eine weitgehende Aehnlichkeit
mit dem Micheilschen Integral:
11=
f(J2
+ Ji) fry) dy (33),j = cif f -- e
sin d d (34),L,T
1=
rff
elu cos ,'
d (35),= f (,
) - Schiiisoberditehe.Statt der Druckfunktion erscheint der Diîerentialquotient der Schifisoberfliiche auf; zu
be-achten ist, daß nach Hogner die Breiten-, nach Micheil Tiefenkoordinate auftritt,
wo-durch die beiden Formeln als Grenzilille gekennzeichnet sind. in beiden Fällen zeitigt
eine Abweichung von der Symmetrie zusätzlichen Widerstand, cia die quadratischen
;lieder G21u), P immer größer als O sein müssen. Damit ist ein erster Zusammenhang
Abb. 4.
t
X0a
yo
-
ff p
(X0, yo) ces
r
(X, ± u yo)Vu2 ± i] d X0 d oL vo
s
G (u) = -b. fJ p (X0, yo) sin
[i1 (X, ± u
yo)T/' d X0 d oFroudesehe Zahl,
Ti = Xi 3/ui i = X2 u 3/u2 ± i
t.
and 10, Heft
Oktober 190 Weinbluin, Wellenbildender Widerstand von Schiffen 46 zwischen Druckverteilung und Widerstand ewonnen. Auch rechnungsmïißig besteht eine
weitgehende Analogie insofern, als in beiden 1ntegralloren Produkte der Druckfunktion bzw. der Oberflüchentangenten mit einfachen Kreisfunktionen auftreten. Bei konstanten
Grenzen Ihr y und ganzen rationalen Funktionen für das Drucksystem erhalten wir die
einfachen Quadraturen:
,,
(7).=/t sin
d . (as), Q (y)=ft
cos yl dl . . (37),wclehe Michcll-Funktioncn genannt worden sind. Sohiit können wir Ihr diesen wichtigsten Fall einen groLlen Teil der an anderer Stelle') gewonnenen Rechnungsergcbnisse benutzen
mit dein Unterschiede. daß hier fur symmetrischen Druck der cos.Typus maßgebend ist.
Als zweites Ergebnis folgt unmiitclbar, daß für v = , R = O, d. h. der
Wellen-widerstand verschwindet.
Legen wir uns jetzt die entscheidende Frage vor, wie die Hognerschen
Ergeb-nisse in der Schifistheorie auf Gleitboote, Flugzeugschwimtner usw. angewandt werden
können. Gegenüber dem außerordentlich verwickelten Vorgang beim Gleiten gibt uns
die Theorie nur für eine bestimmte vorgeschriebene Druckverteilung den dazugehörigen
Widerstand. Wir sind, wie hervorgehoben, z. Zt. nicht einmal in der Lage, die Form
des Bodens, welche einem angenommenen Auftriebssystem entspricht, mit genügender
Genauigkeit zu bestimjncn. Daß für eine empirische Druckmessung der Widerstand
ge-rechnet werden kann, ist kein praktischer Vorteil, da bei cineni solchen Versuch der
leicht zu bestimmende Ansteliwiukel immer gemessen wird, der Wellenwiderstand daher unmittelbar bekannt ist.
Auch dr Versuch, cine Widerstandskurve über das Gebiet der uns interessierenden Frondoschen Zahlen zu ermitteln, wenn ihr eine Geschwindigkeit y1 die Druckverteilung
p (
) bekannt ist, scheitert an Schwierigkeiten der Rechnung. Die Variation für denstationären Vorgang ö (T - V) = O ist für die Nebenbedingungen
ppi(o,'2o),
P=abffpdodijo,
M=a2b/fp.odod,uo
y1 =konst. zu lösen; nun ist die X-Achse des forcive innerhalb gewisser Schranken (Abb. 5),
welche durch dio auftretenden Druckverteilungen gegeben sind, variabel, daher sowohl
T= F1 (p, Integraigrenze)
wie V= F (p, Integraigrenze)
(39),mithin die Schwierigkeit der Variationsaufgabe außerordentlich. Wegen der Voraussetzung einer stationären Bewegung scheiden alle Anfahr-Vorgänge aus.
Trotz aller dieser Einschränkungen wird dio systematische Forschung schon jetzt aus den hydrodynamischen Ergebnissen Nutzen
ziehen können, wenn auch zur Berechnung von Einzelfällen immer
der Versuch heranzuziehen sein wird. Beschränken wir uns im
folgenden auf feste Grenzen, also ein unveränderliches Gebiet der
Oberfläche, wählen wir einfache Druckverteilungen und einfache
Kon-Luron dieses »1orcive' Gebietes, so können wir die Abhängigkeit des
t'
Za 'Widerstandes von allen diesen Größen generell feststellen. Darüberhinaus können wir versuchen, Minimalüberlegungen für Drucksysteme Abb. 5.
anzustellen, welche bei peinlieher Beachtung der einschränkenden
Bedingungen von Wert sein können. Setzen wir p = o . a,,. o' no", worin die Cm
so zu bestimmen sind, daß der Widerstand ein Minimum wird, und halten wir nach wie
vor die Grenze fest, so ergibt die Ritz sehe Methode als angenaherte Lösung der
Varia-tion ö 11=0 dic Bcstimmnngsgleichungen für eine gegebene Froudo sehe Zahl:
= O mit den Nebenbedingungen P= konst., M= konst. . (40).
Praktisch würde man die Rechnung so durchführen, daß man
P Pox (vo) . a,,, E' oder
p =po p () .
a,, . . . . (41)ansetzt, d. h. in einer Ilichtung eine bestimmte Verteilung annimmt und die günstigste
Lösung in der anderen Richtung sucht. Man könnte das Minimumprinzip einer
43O Welublum, Wellenbildender Widerstand von Schiffen
matischen Untersuchung zugrunde legen; wir beschränken uns weiterhin auf eine direkte Auswertung einiger einfacher Beispiele. Bei systemátisehen Versuchen wird man
so vorgehen können, dad man die Zusammenhänge für Druckverteilung und Boden
experimentell zu klären sucht und dann die Bodenformen in Richtung günstiger Drücke
abitndert.
III. Widerstände einiger einfacher
Drucksysteme.Wir untersuchen Folgerungen aus der Hognerseheri Formel für untenstehende
Fälle
A. Rechteckige Druckgcbicte.
p = o = konst. Abhängigkeit des Widerstandes vom Breitenverbäitnis des
Druckgebietes für eine Reihe von Froudeschen Zahlen. Die Anuahu]e p =po = konst.
entspricht nicht der Wirklichkeit, da aus den Messungen von Sottort bekannt ist, daß
bei höheren Froudeschcn Zahlen die Druckverteilung fast dreieckförmig wird; sie
er-gibt aber eine erste Näherung.
p = po (i ±
). Eintluß einer unsymmetrischen Druckverteilung auf denWiderstand.
e) p
o (i 4_ 2)p . 'o (i ± 170'). Untersuchung der Druckverteilung in der Querrichtung.
Vergleich der Hognersehen Formel mit zwei Messungen von Sottort.
B. Druckgebi et durch zwei Parabeln begrenzt = ± (i - o'), Po = konst.
Betrachteiì wir zuerst dic Forwel:
RfP.ds.
Für den einfachsten Fall konst. = sin a
...(43)
wird
W=Rr=Psina
(44)ein selbstverständliches Ergebnis.. Bei gegebener Belastung ist der Winlel a möglichst
gering zu halten, um den Widerstand zu drücken. Nach der Beziehung R = P sin a
=Atga ist von Sottorf in einem umfangreichen
Ver-suchsprogramm für ebene Platten der Formsviderstand
ausgewertet worden mit dem Ergebnis, daß bei Anwen-dung der Praudtischen Beiwerte für den restlichen
Rei-bungswiderstand eine ausgezeichnete Uebereinstimmung zwischen Versuch und Rechnung festgestellt werden
L- konnte; mit anderen Worten: es existieren nur Verluste
durch Reibung und Wellenbildung. Dio Anwendung des aus der Tragflächentheorio übernommenen Begriffes
»in-Abb. duzierter Widerstand ant Gleitvorgiinge, welcher sich in
der Literatur einzubiirgern scheint, ist nicht haltbar und
hat zu Unklarheiten, wie der Abtrennung eines weiteren \Vellenwiderstandes geführt.
Die hydrodynamische Erklärung des Widerstandes cines endlich langen Tragfliigels und eines Gleitkürpers ist gänzlich verschieden,', im ersten FI1 müssen gebundene und freie Wirbel angenommen- werden, im zweiten ist dio Bewegung durch ein
Geschwindigkeits-potential charakterisiert; gemeinsam ist beiden Problemen nur das Auftreten cines Widerstandes im idealen Medium. Dementsprechend unterscheiden sich auch dic Wider-standsgcsetze. Die Hogncrsehc Formel hat den Typus
-,
E=E(f,p)=,E
. (45).
Ztschr. f. anrow. Muth. und Medi.
s=b:a,
Pp,.(F1ächeS).c,
t2=;Vg
Die Länge des Druckgobietes 2a entspricht der Flt1goltioe, die Breite 2h der
Spannweite, während nach der bekannten PrandtlschenBeziehung
43
(4G).
Bei festem A - P fällt für den Tragfiuigel W1 quadratisch mit der Breite, wlthrend
Band 10, lieft 5
Oktober 1930 Weinhlum, Wellenbildencler Widerstand von Schiffen 461
wird und der Exponent von b sich etwa zwischen i - 1,7 bol den üblichen Verhältnissen ändert (s. weiter Diagramm 8).
A. Rechteckige Bereiche.
a) dan könnte die Hognerschen Integrale für verschiedeno Froudcsche Zahlen,
Gebiete und Drücke tabellicren; wegen der großen Zahl von Argumenten wird die Arbeit
sehr umfangreich sein. Wir wollen uns für die Zwecke der praktischen Rechnung der
Zwlsehenuiinktlon1) M, M' bedlonon, durch welche sieh R sefort bei gegebenem pp a,,, o'" ausdrücken läßt,
11= M,'(y) M'(?'i)]2± 1r,,,(71) M, ()]} (u2± i)'!ldu (47)
':
B = C1 x12E= CE,wobei wir das Integral gleich x,2 E gesetzt haben und' darauf x1 C'1 C bilden,
i 16 b2po3, P= 4 abpo
a
die Einführung des spez. Di'uclies p statt P ist notwendig, wenn P= O wird, d. h. die
Hognerseho Form des Koeffizienten ihren Sinn verliert.
Weiterhin ist folgende Ueberlegung im Auge zo behalten:
Für p = konsi. konvergiert das Integral:
11 C1 f'°lío' ('3)Mo' (y) (u3± 1)'Ildu= Ci J2fsin'i M0' (7i)(u2+1)'i'zdu=C.E
da .Sfo' (7i) = " Yl (4S)
bei klçinen /= 2ga sehr schnell, so daß der Fehler, den wir begehen, wenn die
Be-rechnung nach Ermittlung von drei Wellen des integrals E abgebrochen wird, unwesentlich ist. Bei höheren j' (etwa von 0,7 an) verfahren wir analog und überlegen dann weiter
Es 'ist zu beachten, daß für große u in E die Funktion sin2 y linear, die andere
M' y2) dagegen von dem Quadrat des Parameters u abhängt, d. h. bei genügend großem u
der zweite Faktor eine Welle beschreibt, ohne daß sich das Produkt (u2 ± i)'Iz sin1 ?'i in dem entsprechenden Bereich wesentlich ändert. Das Integral kann wie folgt dargestellt werden:
E =f 3 Wellen sin2 'Ii (u2 ± i!o
!' du=J+.±2J sin2y2 -jdu=f±J (49)
da für große u x1 u, '2 x1 u2. Ist jetzt u0 genügend groß, so kann unter Beachtung
gin271 . . . .
der Tatsache, daß eine positiv definite Große ist, mit genugender Genauigkeit
,c24J u3
(so)
u0
gesetzt werden. Anschaulich geht aus nebenstebcnder Skizze
hervor, daß die gesuchto 'Fläche ungefähr dem ganzen Gebiet
multipliziert mit dem Völligkeitsgrad der Sinus2-Wellen (0.5) ent-spricht, da die Sinus3-Kurve hierbei aus jedem elementaren
Recht-eck die Hälfte des Inhalts wcgschneidet.
Das Restglied lautet daher Abb. 7.
gin 2 , co
- cos2,c1UJ
+
2 x1 - Ci 2 z1 u0' 4 x1. . (si).
Uj J
Die Ergebnisse der Auswertung gemäß (48) sind in den Diagrammen S, 9 als Bei-werte . für gleiches P nach der Beziehung
R
2irovoial ¿5
) J. S. T. G. 1930.
Ztschr. f. flnet)W.
4G Weinhium, \Velhenhildender Widerstand von Schiffen Mnth.undMech.
als Funktion der Froudesehen Zahlen
und b : a = dargestellt Man sieht, daß fur jedes bestimmte Seitenverhilitnis die Abhiingigkeit von, der Geschwindigkeit einen besonderen Verlauf hat. Die
Auf-tragung über t Abb. 9 zeigt folgendes
interessante Resultat: Fur kleine F ro udc
-sehe Zahlen bzw. große , welche den
Beginn des Gleitens angeben, nimmt der
Exponent r von i in der Beziehung
--c schnell zu. Die in der Praxis
fer
wichtigen Bereiche haben für allo
& Froudeschen Zahlen nur wenig
ver-schiedene Exponenten, welche im Mittel
mit 1,7 gegen den Prandtischen Wert
von 2 fUr Tragtltichen eingesetzt vcrden können. Die gleiche Darstellung der
Sottorfschen Versuche, Abb. 10,
be-stiltigt generell den Verlauf der
theo-retischen Auswertungen; der Exponent
der Brcitenabhitngigkeit liegt etwas
01 tiefer - etwa bei 1,55 - und zeigt bei
kleinen Seitenverhiultnissen, denen kleine
Froudeseho Zahlen entsprechen, den
charakteristischen Abfall. Au? eine
Dis-kussion der absoluten Größen soll hier
nicht eingegangen werden, da dio
Druck-verteilungen in der Rechnung konstant und im Experiment stark veränderlich sind, nur soviel sei festgestellt, daß die Theorie um 15 bis 20 vH zu geringe Werte des Widerstandes liefert.
(-'n
r. 3.2«
Abb. S. Beiwerte E/ der Formol (52) [tdr P = PL)
Beiwerte E der Formel (47)] M: 1 cm = 0,25, wenn nicht anders angegeben.
402 07
7 8
03
.iuiuuaaiu
uuIu.muuuuRu..--..
iiiiniuiinuunuiuuuu.iiami
UUU UURURU
...uuuuu
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.uun.uuuai
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NhhIIIuIUIIiiIuIhIIIIuIlIuil ,iIiII ii
uuIuuuuiuuIuiINauhIuuIiul
,iIIIllii
.iu.uuiuuuuuuiiuuu u
iuuiurnuuuuauuuuam u 1*1 u
uI
UlIUIlHlHlHlUlflIUIu
IIlk
403 Or 02 40 4.0o
100 BPe!tenobflá?7g/qke/YAbb. 0. Abnahme des Beiwerte E fCr p = = konst. mit wachsender Breite.
z J ¿1
10
E
43
BRnd 10, flift 5
Oktober 1930 \Veinblum, Wellenbildender Widerstand von Schiffen
b) Um eine
wcitere.An-nihc.rung an die Wirklichkeit zu erhalten, ist für quadratische
Böden der zusätzliche Betrag,
welcher durch lineare Unsymme-.
trie der Druckverteilung p
entsteht, berechnet. I)i Werte
sind ebenfalls lin Diagramm 8
eingezeichnet; man sieht, daß
rechnungsmäßig dieWiderstands-vermehrung nur für kleine
Frondeschen Zahlen erheblich
sein kön nto. In Wirklichkeit
ist aber gerade in diesem
Be-reich die Abweichung von einer gleichförmigen Druckverteilung
gering; für höhere Froudesche Zahlen, welche tatsächlich cinc ungefähr dreickförmige Druck-.
kurve aufweisen, beträgt der
Zusatz durch Unsymmetrie 7 bis
S vil und fällt mit wachsender
G eschwiudigkeit.
Der Rechuungsgang bleib.t
ähnlich wie früher: von u = O
'bis u u0 werden 2 - 3 Wellen
gerechnet, dann können wir
wie folgt verfahren
loo 'qe qQ 'o 3.0 E la 09 08 0.7 as 05 0.4 0.3 02 '21 0:
E=fMI2(7m)Mo'(ym)(u±1)12du=
Id0 o, un w=
2xi2f±_°SJ M3(?I)d
Nach Auswertung von 2 Wellen der Funktion M1 (') sind weitere Restglieder nicht mehr notwendig. Ein ähnliches Verfahren wird überall da am Platze sein, wo die
Verschieden-heit der M' () ilí(y) von der Sinus- oder Cosinus-Kurve beträchtlich Ist, wir daher
keine Möglichkeit haben, bequeme Restabschiitzungen vorzunehmen, d. h. bei allen höheren Potenzen der Verteilungsfunktion p ( rj). Da die Beziehung G (u) als Quadrat in das
Widerstandsintegral eingeht, ist es gleichgültig (für den Widerstand!) ob
p=po(1±) oderp=po(l)
(54'),d. h. der Druck vorne oder hinten seinen höchsten Wert hat.
e) p
po (i ± ) die Untersuchung gilt nur für 'z 1, 0 h. quadratische Böden; die numerische Aufwertung bleibt dieselbe wie unter b, die Auftragung im Diagramm S lehrt uns folgendes: Das Auftreten von symmetrischen Staupunkten an den Enden Ist im prak-tisch wichtigen Geschwindigkeitsgebiet nützlich, ein symmetrischer Abfall-
dagegen meistenteils ungünstig.0) p
po (t ± ). Die Versuche von Sottorf zeigen nur eine geringe Aenderungder Drücke in der Richtung quer zur Fahrt, so dad die Annahme einer konstanten Ver-teilung in dieser Richtung, wie sie in den drei ersten Fällen gemacht wurde, eine gute
Annäherung an die Wirklichkeit gibt. Da bei anderweitigen Bodenformen eine stärkere
Aenderung p = p (go) nicht ausgeschlossen erscheint, sind im Diagramm die Werte für
= i
bei dieser Annahme eingetragen. l'dan sieht, daß die 'Verteilung p = po (t-Ihr kleine Froudcsche Zahlen bezogen auf den gleichen Gesamtdruck ungünstiger als = konst. ist, später aber günstiger wird; die Stauverteilung am Rande p = o
(i ±
2)ist praktisch durchweg ungünstiger. Die Widerstandsformel lautet
R = C7M0' (7') 1M0' (72) ± M2' (7m)] (u2 ± 1)": du (os) und läßt sióh wie früher ohne Schwierigkeiten auswerten.
03 0+ 05 06 4'708OStO
Abb. Beiwerte E/o2 der Formel (52)
,Lt t0 .fO *0 qQ 0 70 oogo 100 IO,
nach Versuchen on Sottorf.
4 fl
Ztschr. f. angew.
464 W ein hi um, Wellenbildender Wlder9tand von' Schiffen 4,itI,. md Mech. e) Für zwei im Aufsatz von Settori wiedergegebene Versuche mit Druckmessungen
können die Be1asungen wie folgt dargestellt werden:
i. P1
=fp,
ds= 36kg
p,po(1 ±)
Ç praktisch unabhängig2. P,
f
p ds= iS kg p
Po (i + 1,4 2,3 o7) voll '7,Der erste Fall bietet nichts Neues, der zweite (Abb. ii) läßt sich leicht aus der
Be-ziehung
2? C/'MO' (y.,) {[M0' (7i) + 1,4 M9'
(,J' +
2,32 f2 (7,)) (u'-+- i)'/ d u (57) berechnen. Statt der gemessenen Werte 2,51 kg und 1,24 kgerhalten wir 2,17 und 0,98 kg, wobei von den 2,17 2,03 durch
die gicichförmige Belastung und 0,14 durch die Unsymmetrio
beigesteuert werden. Die Kurve 12 veranschaulicht den Roch-nungsgang für das zweite Beispiel.
x
B. Nicht rechtecklörmige Bereiche. p
p, konst.Für die Grenze oo = ± (i tO) (Abb. 13) nimmt das
Hognersche Integral 1? die Form an
.1iiiiillhIIllIIIflhIllh1IIflhIIII
Abb. Il.
f5
¿9,5
Abb. 12.
1? =
efG(u) (u2± i)'l'du,
G, (u) -- . COS 7 sin
(i - tI) cl
(58).
Sehr nachteilig für die Berechnung ist die Abhängigkeit der
Quadraturen H von o. Für jeden Wert von u Ist H durch an-genäherte Integration (Simpson, Planimeter usw.) zu ge-winnen, wobei wegen des fluktuierenden Vorzeichens auf
Ge-nauigkeit zu achten ist. Für große u wird die Rechenarbeit
mühselig. Man könnte daher versuchen, in diesen Fällen
dio Methode der stationrcn Phasen anzuwenden (s. Lamb,
S. 372)
J
r
(z) c-- ¿1(x) dx 'Çr (q) e I()./ Vi'i2 't"(')!
wenn a = x f (r) stationär macht
(r) = cos ,
f(x) = 7(1 _,2),
a=o, J=
sin [72-r14J (59).Für kleine u ist die Genauigkeit des Verfahrens nicht befriedigend, da die Bedingung, daß viele Wellen von sin '... (i - o) auf cos 'i , kommen, nicht erfüllt ist.
45 9,0 9,5 2,0 45 40
Band 10; lIeft 5
Oktober 1930 Weinblum, Wellenbildender Widerstand von Schiffen
465
Beziehen wir dcn Vergleich zwischen quadratischer und parabolischer Grundform
auf gleiches Gesamt P fur x = x2= i, so sind die beiden Formen ungefähr gleichwertig;
dasselbe gilt für inhaltsgleieho Flächen bei konstanten Geschwindigkeiten, da sich dio
Beiwerte E nicht wesentlich ändern.
Abb. 14. H=fcos y o siny (L
-o.
Um weitergehende Schlüsse ziehen zu lönncn, müßte für eine Reihe von
Froude-sehen Zahlen und Seitenverhbltnisscn eine analoge Rechnung durchgeführt werden. Die
numerischen Schwierigkeiten wären beträchtlich, aber nicht unüberwindlich.
Denkt man sich ein Dreieck einmal mit der Spitze, das andere Mal mit der Basis voraus durch das Wasser geshIeift,
ijo = ±(i±),
2'IO =(i
-so wird das Widerstandsintegral R1
R, da
Gr (u) = cl COS 7 o Gos a o dio, Gg(u) = c cas sin 7 sin o d
(60),
d. h. der Widerstand ist davon unabhiïngig, ob wir mit der Grundlinie oder Spitze vor-ausfahren, natürlich immer unter Voraussetzung eines konstanten Druckes.
Außer idr Gleitboote erscheint
die Rognersche Lisung nicht
ohne Wert fürflache Dcplacemcntsfahrzeuge, deren Tiefgang im Verhältnis zur Länge und Breite so gering ist, daß die Grundglcichung (6) unwichtig gegenüber einer angenäherten Be-ziehung zo (x, y) = (x, i) wird, doch müßten erst einige empirische Druekmessuugen
vorliegen. Im Diagramm 9 ist die Abhängigkeit eines langgestreckten Drucägebietes vom Breitenverbältuis bei 2 verschiedenen FroudeschenZahlen und konstanter Verteilung
untersucht worden; es ist noch nicht angängig, hieraus praktische Schlüsse zu ziehen, da der Bedingung, welche ein Deplacementslabrzeug charakterisiert
P=fpds=ô
icbt genügt ist.
Für eine der wesentlichsten Aufgaben - Borechnung der Widerstandskurve eines
Glcitf;hrzeugcs in. Abhängigkeü von der Geschwindigkeit kann man einige Richtlinien aufstellen:
Der Uebergang vom Schwimmen zum Gleiten läßt sich nur summarischbeschreiben, da er zwischen den Grenzannahmcn der Theorie liegt. Der Widerstand des Deplacements-fahrzeugs in diesem Gebiet ist charakterisiert durch den letzten Buckel der Widerstands-kurve (Abb. 15) und folgt beim Beginn des Vorgangs (soweit hiervon die Rede sein kann)
enem Gesetz, welches ein langsames Ansteigen mit derGeschwindigkeit verlangt; treffen die Voraussetzungen des Gleitbootes zu, so fällt der Widerstand in der Regel etwas
langsamer als das Quadrat der Geschwindigkeit, denn in
Zthchr.fanow.
466 Weinblum. Wellenbildender Widerstand vonSchiffen Math.undMech.
ä Cc.O,JO
f_..-ALb. 15. Wellenwiderstand eines Dcplacementsíahrzeugs. P2 n o2 b2 b=konst.,.konst
(61)wird b: a = i durch Vcrkiirzeu von (2a) infolge der Konzentration cies Druckes an der
eintretenden Kante mit wachsender Geschwindigkeit größer, ebenso E1
t°r (J).
Auch die Zunahme der Froudesehen Zahl bewirkt ein Antcigen von E,, so daß unter üblichenVerhältnissen E, mit y wächst ucd die Potenz von v' herabgesetzt wird hei starker
Aenderung von . welche aberunwahrscheinlich ist, können die Verhältnisse sich so
ge-Abb. 16. Gesamtw!derstand W
eines Gleitfahezeuge von i m Lftnge.
stalten, daß der quadratische Abfall ungefähr bestehen bleibt. Die Diagramme S und 9
geben dcii ersten rohen Anhalt zur Klärung der Widezstandsverhiiitnisso. Skizze 16
zeigt uiir ein Schwiminermodeul von ca. 1 m Länge die Abhängigkeit des Gosamtwider-standes von der Geschwindigkeit.
Zusammenlassung. Das Problem des Wellenwiderstandes ist für den ersten
Grenzfall eines scharfen keilförmigen Körpers dnrc IIièhelI gelöst. Fur den zweiten
Grenzfall des Gleitsehilles gibt die Hognersche Formel aul Grund des meehanischen
Modells der Druckpunkte die Möglichkeit, folgende wichtige Aussagen zu machen:
1. Die Abhängigkeit des Widerstandes von der Froudeschen Zahl, dcm
Seiten-verhältnis und der Druckverteilung wird generell richtig wiedergegeben. Es ist unzweckmäßig, die 'rcinìino1ogie der Tragfluchentheorie auf die i'otentialbewegung der Gleitvoigii.nge zu übertragen.
Die absoluten Werte des Widerstandes sind zu klein; voraussichtlich ist die An-nahme kleiner Welienhöhon hieran schuld.
Die Annahme einer konstanten Druckverteilung p =konst. gibt den Widerstand
auch für komplizierte Verteilung in ciar Größenordnung richtig wieder.
Widerstandskurven lassen sich auf theoretischem WTege nur generell aufstellen,
der Widerstand nimmt mit einer Potenz, die in der Regel etwas kleiner ]s die
zweite ist, ab, für unendliche Geschwindigkeit wird der Wellenwiderstand gleich O.
Die Theorie scheint geeignet, eine gute Arbeitshypothese fur systematische
Ver-suche, z. B. zur AuÍindung günstiger Bodenformen, abzugeben. Zur Lösung
von Einzelfragen ist der Versuch unentbehrlich.
Durch Druckmessungen an Sc'hiiîsmodellcn ist zu klären, ob die Drucäpunkt-theorie auch für Deplacementsfahrzeuge brauchbare Beziehungen liefern kann;
Hotfnungcn sind in dieser Beziehung nur für flache Fahrzeuge berechtigt.
Durch dio Lösungen von Michell und Hogner besteht die Aussicht, daß das
Problem das Schifiswiderstandes von zwei Grenzfiillen her unter Hinzuziehung ausgiebiger systematischer Versuche in weitem l5wfange gefördert werden kann.
Zum Schluß ist es mir eine angenehme Pflicht, meinem Kollegen F. Eisner 1tii
freundliche Unterstützung bei der Abfassung dieser Arbeit zu danken. 68 w