Von Dr.-Ing. E. Schale
74. Mitteilung der Versuchsanstalt fur Binnerischiffbau e. V., Duisburg Institut an der Rhein.-Westf. Technischen Hochschule, Aachen
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen e. V. (AlF)
- -
-$onderdruck aus der Fachzeitschrif} Schiff uncl Hafen"
Jahrgang 17 Heft 4 - April 1965 Seite .256 bis 262Druck und Verlag: C. D.0 Heydorns Buchdrutkerei ljetersen bei Hamburg
ARCHIEF
Lab.
v.
Scheepsbouwkunde
Technische Hogeschoel
Delft
Groliversuche mit dem
Motorgliterschiff-Sehubverband
,Dr. Geier"
GroBversuche mit dem Motorgiiterschiff-Schubverband Dr. Geier"
Ein weiterer Beitrag zur Fahrdynamik und Betriebstechnik der Schubverbande
Von Dr.-Ing. E. Sch ale
74. Mitteilung der Versuchsanstalt fiir Binnenschiffbau e. V., Duisburg, Institut an der Rheinisch-Westfalischen
Hochschule Aachen
1. Einleitung
Der Bericht iiber die Versuchsergebnisse, die mit dem
schiebenden Motorgiiterschiff Dr. Geier" der Mannesmann-Reederei, Duisburg, gewonnen wurden, schlief3t sida
sinn-gemaf3 an den VBD-Bericht 321 bzw. die 69. Mitteilung,
ver-offentlicht in Schiff und Hafen", Heft 11/1964, an. Infolge-(lessen ,eriibrigt es sich, bier nochmals auf gleichlautende technische Einzelheiten einzugehen, die sich insbesondere auf die Notwendigkeit solcher Versuche, auf die Vergleich-barkeit zwischen Modell- ,und Grof3ausfiihrung sowie auf
gewisse Auswertungsrnethoden beziehen.
Auch diesen Versuchen liegt em n Forschungsauftrag des
Bundesverkehrsministeriums zugrunde, dem wir fur die Be-willigung der beantragten Mittel unseren besten Dank zum
Afusdrudc bringen. Die Mannesmann-Reederei gestattete uns,
den Motorgiiterschiff-Schubverband Dr. Geier" wahrend der Reisen von Emmerich bis Duisburg und von Duisburg bis Mannheim als Versudisobjekt" an benutzen. Unser
beson-derer Dank far diese Unterstiltzung gilt deshalb auch den
leitenden Herren dieser Reederei sowie Herrn Kapitan VOlkner.
2. Sehubformationen
2.1 Der Motorgiiterschiff-Schubverband
Der Motorgiiterschiff-Schubverband, auch Koppelzug ge-flaunt friiher schon oft diskutiert und empfohlen [1] , haft erst spat Interesse bei den Rheinreedereien erweckenkonnen. Obwohl Motorgiiterschiffe aus wirtschaftlichen
den auf den Stromen schon jahrzehntelang schleppten" [2], hat man sich erst nach Einfiihrung des Leichter-Schubver-kehrs dazu durduingen konnen, das Motorgiiterschiff such als Schubboot" an verwenclen und aus Motorgiiterschiff und
Kahn den hydrodynamisch viel giinstigeren
Motorgiiterschiff-Schubverband zu bilden. Die ersten Anfange gehen in das
Jahr 1960 zuriick. Damals war es auf Anregung eines .STG-Vortrages [3] die Reederei Haniel, die unter Anleitung
Ober-ing. Wiemanns aus dem Motorgiiterschiff Kurier-55" und
einem gleichgroBen Schleppkahn den ersten Verband
zwi-schen Rotterdam und VValsum verkehren lie13. Vorausgehende Modellversuche in der VBD (Bericht 219) zeigten, daf3 keine
Bedenken gegen die nautische Zuverlassigkeit bestehen und
auf Grund der giinstigeren Propulsionsergebnisse
voraussicht-lich auch die Eigenwirtschaftlichkeit erheblich ansteigen
diirfte! Das nach den ersten Reisen einsetzencle anhaltende Niedrigwasser verhinderte die damals vom
Bundesverkehrs-ministerium geplanten Grof3versuche. Da die Reederei Haniel
2
aus innerbetrieblichen Griinden den Kurier-55-Verband" ab-zog, wurden die Grof3versuche mit der inzwischen ebenfalls an chesem System iibergegangenen Mannesmann-Reederei geplant
Hier waren es zwei Verbande, die zur Auswahl standen.
Aus meStechnischen Griinclen fiel die Wahl auf den Verband
Dr. Geier" mit 'Schlepplcalm Mannesmann 5" (Abb. 1).
2.2 Technische Einzelheiten
MS Dr. Geier" Lua= 85,64 m
Bs,= 9,50 m
Tm/leer = 0,626 m Dleer= 401
m3 Tmax= 2,67 m
Da,a, = 1871 m3 Ladung = 1470 t Mortorleistung 1000 PSe Verlustleistung 20 PSAbb. I: Motorgiiterschiff-Schubverband Dr. Geier"
Schleppkahn Mannesmann 5"
Wellenleistung 980 WPS
Kortdiise, D, = 1,6 m
Das Motorgiiterschiff 1st
mit dem davor gekoppelten
Schleppkahn durch Zug-Druck-Glieder fest verbunden. DieAbb. 2 uncl 3 zeigen die Schubpodeste dieses Verbandes. Hier werden massive Zugspindeln verwendet, die auf den Podesten in beiderseits angeordneten Widerlagern enden.
Die Spitzenlcrafte werden clurch Pufferfedern gedampft. Zur Sicherheit sind noch dreifach gescheerte Stah1seile gespannt. Der Vorteil dieser einfadien, stOrungsunempfindlichen Ver-binclungselemente liegt in der groBen Schnelliglceit, mit der die Kopplung des Motorgiiterschiffes an den Kahn erfolgt: Das Motorgiiterschiff steuert den vor Anker liegenden Kahn
Lua = 85,62 Bs,
= 9,50
111 Tleer = 0,51 111 Dleer= 334
m3 Traa, Dmax -==
2,60 1829 M3 Ladung = 1495Reise: Ladung 7470 t Reise: Ladung 997 t Reise: Ladung 1470 t
achterlich an, durch die stevengerechte Aussparung im Kahn
wird die Mittellage fixiert, dann 1st rnit wenigen
Ruder-manovern die Achsenflucht hergestellt und in
Sekunden-schnelle die Spindelverbindung eingeschwenkt. Danach holt der Kahn semen Anker auf, und die Fahrt begmnt. Erst wah-rend der Fahrt werclen die Sicherheitsdrahte gespannt bz-w.
vor dem Ende der Reise gelost. Die Koppelzeit betragt 3' 30", des Entkoppeln dauert nach Losung der Drahte einschlieBlich
Ankerfallen" 25 Sekunden.
Die starre Verbindung beider Schiffe unter Abzug der
widerstandsgiinstigeren, stevengerechten Eingriffsoffnung
er-gibt eine Verbandslange von 170,32 m.
2.3 Mogliche Formationen
Das Motorgiiterschiff allein Der Verband nach obigen MaBen
Der obige Verband mit einem 80 m Schleppkahn auf Seite
Zwei nebeneinanderliegende gleichartige Verbande
Das Motorgiiterschiff mit einecrn Schleppkahn auf Seite (Talfahrt).
Als drittes Schiff (zu c) diente der Schleppkahn
Nixe-folgender Abmessungen:
Abb. 4 zeigt die untersuchten Formetionsbilder mit
tech-nischen Angaben. 3. Betriebsmessungen
Die Grundforrnation (2) wurde auf der Strecke Emmerich/ Duisburg zweimal untersucht. Auf der ersten Reise gait es
Verdi., 7871 m" Verdr, 1398 m'
Verdr. 1877 m'
105:-Abb. 2: Abb. 3:
Schubpodeste und Verbindungsglieder zwischen MS Dr. Geier" und Schleppkahn Mannesmann 5"
zunachst, den Verband kennenzulemen und erstmals
be-triebstechnische Dauermessungen auszufiihren. Bei der
zweiten Reise wurden auBerdem schlepptankahnliche
Pro-pulsionsversuche, mehrere Anschwenlcversuche und
Zug-kraftrnessungen in der Kupplungsspindel ausgefiihrt. Die Ergebnisse der Betriebsmessungen, also fortlaufend
an-fallende Werte iiber
Wellenleistung Propellerdrehzahl
Geschwindigkeit durch das Wasser Gesdiwindigkeit iiber Grund
wurden innerhalb eines Stromkilometerbereiches gemittelt
und punktforrnig in em n Formular eingetragen. Die
Wasser-tiefe Hw anfangs unmittelbar aus dem Echografenschrieb
reproduziert wurde spater in der gleichen Weise behandelt. Abb. 5 zeigt eine gekiirzte Darstellung der Versuchsergebnisse der ersten Reise.
L = 1495 t Verdr, 1829 m, L = 7037 t Verdr, 7371 m' L = 1495 t Verdr.: 1829 m'
Abb. 4: Formationen MS Dr. Geier"
L = 1343 t Verdr.: 7608 m' Lua
= 80,00 m
Bs, Tleer=
9,20 0,45 Dleer= 265
mu Tmaa.= 2,53 m
Dra.
--= 1608 M3 Ladling = 1343 t Schiff 1: Dr. Geier" L =85,64 m 71 = 9.50 m 7 =2,67 mSchiff 2: Kahn Mannesmann5" L =85,64 m 8 = 9,50 m T = 2,60 m
Schiff 3: Kahn Mize* L = 80,00 m B = 9,20 m T =2,53 m
2 3
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4
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Pan/h]
Abb. 5: Betriebsmessungen mit einem Motorgiiterschiff-Schubverband Formation: 1875 11825] Verdriingung: 3700 ma, T = 2,67 771
Mefistredce: km 845 km 785, bergwiirts
Datum: 28. 4. 1963 Pegel: Ruhrort 394
Abb. 6: Betriebsmessungen mit einem Motorgiiterschiff-Schubverband
Formation: 1398 I 1371 Verdriingung: 2769 m3, T = 2,03 m
Mef3stredce: km 642 >- km 630, bergwarts Datum: 13. 12. 1963 Pegel: Kaub 164
Wahrend die :Schwankung von Propellerclrehzahl and
-leistung auf Grand der Dieselmotoren-Charakteristik sehr
klein bleibt, macht sich die unterschiedliche Wassertiefe
und der bier allerdings nicht erkennbare 1Stromgeschwindig-keitswedisel in dem Kurvenzug vuG (Geschwindigkeit iiber Grund) deutlich bemerkbar.
Am 12. und 13. Dezember 1963 konnte das Versuchspro-gramm mit der Untersuchung des Normalverbandes auf der
Stredce Duisburg/Mainz fortgesetzt werden. Einen Ausschnitt
der MeBergebnisse zeigt Abb. 6. Die verkehrstechnische
Auswertung dieser Betriebsmessungen wird in den
Ab-sdmitten 6 und 7 fortgesetzt.
4. Propulsionsversuche
Die wahrend der zweiten Reise im Stromldlometerbereich 841-801 auf mehreren Wassertiefen a.usgefiihrten
tankahn-lichen ,Propulsionsversuche konnten nadi steigenden
Dreh-zahlen geordnet exakt hintereinander durchfahren werden. Es war intiglich, 22 Mellpunkte durch Interpolation 5 abge-rundeten Wassertiefen zuzuordnen und die Gefalleleistung in der iiblichen Weise zu eliminieren. Abb. 7 zeigt dieses
Pro-pulsionsdiagramm Hierin entspricht die 7-m-Linie den
Durchschnittsverhaltnissen bei MW, so wie sie im
versudi fiir den Niederrhein bevorzugt wird, wahrend die
10-m-Linie dem hochsten schiffbarenWasserstand gleidikommt.
Abb. 7
Eine Gegeniiberstellung dieser Propulsionsergebnisse mit
Modellversuchen ist leider z. Z. nicht moglich, weil
gleich-wertige Messungen fehlen. Die eigene statistische Auswertung
der zahlreichen im Modellversuch gewonnenen Widerstands-und Leistungskurven wird es jedodi in absehbarer Zeit
ge-statten, auch quantitative Bewertungen soldier Art
vor-zunehmen, wenn keine direkt vergleichbaren Modellversuchs-ergebnisse vorliegen.
5. Manovriereigenschaften
5.1 Anschwenkversuche
Die im ersten VBD-Bericht Nr. 219 [6] beschriebenen
Modellsdilangelversuche konnten anis technischen Granden nicht ausgefiihrt werden. Dafiir war es jedoch moglich, zahl-reiche Anschwenlcversuche durchzufiihren, die einen guten
Einblick in die Reaktionsschnelligkeit des Verbandes
ge-statteten.
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900 420 CI 4°III Ille
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np [km/h] Hw 1.11Setzt man die Ergebnisse zu den mit dem einspurigen
Schubverband Marseille" gewonnenen ins richtige Verhaltnis,
dann erkennt man, daB der Dr.-Geier-Verband" sogar urn
etwa 4 0/o sdmeller reagiert.
Diese 40/0 errechnen sich aus folgender Gegeniiberstellung:
Hierdurch finden die in der Zwischenzeit gesammelten
Erfahrungen ihre quantitative Bestatigung, daB die Ruder-fiache von Motorgiiterschiffen sollen sie schiebend ein-gesetzt werden und dabei die gleiche Manovrierschnelligkeit
erreichen wie Leichterschubverbande annahernd urn 300/o zu vergrof3ern ist. Erstmals ausgefiihrte
Radarphasen-aufnahmen bei zwei Anschwenkversuchen wurden in Abb. 8
im MaBstab 1 : 5000 sinngemaB in den dazugehorigen
Rhein-kartenausschnitt eingetragen. Daraus erkennt man auf3er der
Kursanderung vor allem auch die beanspruchte Fahrbahn.
Ihre maximale Breite betragt bei dem Versuch redits in der
Abbildung 32 m.
Die bei zwei Anschwenicversudien gemessenen Krafte in den Zugstangen der Kupplungsglieder ergaben Werte his zu 38 t. Dieser Maximalwert wurde stets nach dem
Stiitzkom-mando erreicht!
Abb. 8: Anschwenkversuche mit einem
Motorgiiter-Schubverband Ort: Baerl km 787-786 Anschwenken Bb Stiitzen Stb Maschinenleistung 1100 WPS vaG 9,1 km/h
6. Fahrzeiten und Streckenleistungen
Zur Rationalisierung des Massengutverkehrs mit Schub-verbanden oder ahnlichen GroBraumtransportern gehort in gewissern Umfang auch die zeitliche Lenlcung der einzelnen TransportgefaBe. Die ausgefiihrten Versuchsfahrten mit dem Verband Dr. Geier" gestatteten in Verbindung mit den
vor-liegenclen anderweitigen Fahrtberichten einige
Fahrzeit-studien far den Mittelwasser- (MW) und Mittleren Niedrig-wasserbereich (MNW). Abb. 9 zeigt einen solchen his Mann-heim erweiterten Fahrplan.
Aus Entfernung, Fa.hrgeschwindigkeit, Ladegewicht und aufgewendeter Maschinenleistung lassen sich die
Verkehrs-leistungsbegriffe" ableiten und in gelaufigen Kennzahlen
angeben. Da hier allerdings nur Aussagen iiber die gemessenen physikalisch-technischen GroBen vorgenommen werden
konnen und sich diese ausschlieBlich auf die Bergfahrt be-ziehen, kann leider nur em Teil des Verkehrswertes dieser Transporteinheit erfaBt werden. Die neu gewonnenen
Kenn-ziffern sind abet reell" und vergleichbar"! Am sichersten ist die Aussage Ober die Streckentransportleistung" oder
kurz Streckenleistung". Der Quotient wird aus dem
Ladungs-gewicht und der auf dieser Strecke gemessenen
Fahrgeschwin-digkeit iiber Grund gebildet.
Divichert man durch die gemessene Motorleistung, dann er-halt man die
tkm
PS h
spez. Stredcenleistung Abb. 9 Verband Ruderlage [Grad] Drehgeschw.[cvs] Lateralplan[m2] olanverhaltnis
Lateral- Drehgeschw.-Verhaltnis (2) X (4) / (1) Drehgeschw.-Verhaltnis No] o 1 ,-, 3 4 5 6 ,Dr. Geier' Marseille" 16,620,0 0,437 0,500 415 421 1,0 1,014 0,0263 0,0253 104 100 ' h""knal. ----t t.7-TT TT :TT, -,- linSrAlan-Rotlxrd4mt blsrMonnh i ITT "u1SIMPORMI '.-;-- ' 4 , -lialgilll El 11111111014 MIIIII 111-.
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Streckenleistung Lq. tkm
Setzt man bei groBen Entfernungen, z. B. Rotterdam
Homberg oder Homberg Mannheim statt der gemesssenen
Fahrgeschwindigkeit iiber Grund die
Durchschnittsgeschwin-digkeit im Landverkehr auch Reisegeschwindigkeit
ge-nannt tin, dann erhalt man eine Aussage iiber die Trans-portleistung bzw spezifische Transportleistun.g der Einheit.
Da sie sich jedoch nur auf technische Maf3e aufbaut und nicht
die beim Schienenverkehr z. B. in Anrechnung kommenden
Umlaute" berucksichtigt, soil dieser
Verkehrsleistungs-begriff mit angenaherter Transportleistung" bezeichnet
werden. In der Tabelle auf S. 260 sind die errechneten Werte
der vier genannten Leistungskategorien fiir den Verband
Dr. Geier" zusammengefaBt. Die grol3en Stredcen werden einmal ohne Nachtruhe, einmal mit Nachtruhe durchfahren. In der vorletzten Zeile ist die Stredce RotterdamKöln
her-ausgezogen. Diese ,Streckenbewertung ist insofern
inter-essant, weil sie einen Vergleich zu Aussagen zulafit, die auf Grund von Modellversuchen in der 62. Mitteilung der VBD
[4] vorgenomrnen wurden. Hier ist fiir das schiebende
Motor-giiterschiff gleidier GrOBe eine Kennzahl von 27 tkm/PSh
genannt. Die GroBversuche ergaben 27,35 ticm/PSh, eine
Ab-weichung, die zeigt, daI3 die beim Modellversuch iiblichen
Korrelcturwerte der VBD fur Verluste durch Navigation,
Strom und Gefalle eine recht genaue Abschatzung darstellen.
Die letzte Zeile der Tabelle enthalt die Kennzahlen des
Verbandes
mit dem daneben gekoppelten
SthleppkahnNixe". Hier ist aus hydrodynarnischen Griinden em n starker Gesdiwindigkeitsabfall an verzeichnen, der auch verkehrs-leistungsmaf3ig Idurch das groBere Ladungsgewicht nicht ausgeglichen werden kann. Dieses schlechte Ergebnis gibt
Veranlassung, nochmals auf etwaige grOl3ere
Schubfor-mationsmaBe hinzuweisen: Irn Gegensatz zu auslandischen
Erfahrungen sind leistungsstarkereSchubforrnationen auf dem
Rhein nur durch groBere Lange, nie durch grof3ere Breite an
erreichen. (Siehe hierzu audi die Ergebnisse der 51.
T'a ke 1,1v.
Spezifische Streckenleistung,,und angenaherte spezifische Tpansportleistung mit dem Motorgiiterschiff-Schubverband
Far den Verband mit MS Dr. Geier" ergeben sich
bei-spielsweise auf der Stredce Emmerich-Duisburg be! voller Abladung folgende munittelbare Vergleichswerte:
Rheinabsdinitt (Ortsbezeichnung) Lange [km] Fahr- zeit [h] Leistg. Ladg. [PS] Itl [In] vim [km/h] spez. Streckenleistung Nst [tkrn/PSh] angen. spez. (ohne .v [Ion/h]
0
Transport!. Nachtmhe) NT' [tkrn/PSh] angen. spez. v [km/h] (mit Nachtruhe) Transportl. NT, [tkm/PSh] Rotterdam-Homberg Rotterdam-Zaltbommel 220 72 23 6 1025 1025 1 .2965 12,00 29,70 9,56 27,70 7,86 23,30, Zaltbarnmel-Grenze 78 8 1025 267 9,75 28,20 Grenze--Homberg 70 8 1025 8,88 25,68 Romberg-Mannheim 356 '42 1019 8,47 24,63 7,58 22,02 Romberg-Köln Koln-Salzig 92 122 11 14 1007 1013 2965 8,36 871. 24,61 25,50 Salzig-Geisenheim 43 6 1033 2'67 7,17 20,57 Deisenheim-Mannheim 99 11 1022 9,99 28,72 Rotterdam-Homberg 220 26 1002 i 8,46 17,16 7,10 14,40 Rotterdam-Zaltbommel 72 6 1002 ' 2034 12;00 24,37 Zaltbommel--Grenze 78 9 1002. I 2,03 -8,78 17,82 Grenze-Homberg 70 10 1002, ' 7,00 16,35 Homberg--Mannheim 356 48 996 1 7,42 15,16 6,72 13,71 Homberg-Koln ' 92 13 985 7,08 14,61 Koln-Sa1zig 122 16 990 2034 7,73 15,46 Salzig-,-Geisenheim . 43 8 1010 2'03 5,38 10,92 . Geisenheirn Mannheim 99 11 1000 9,00 18,31 Rotterdam-Koln 312 33 1025 2965 9,46 '27,35 9,18 26,53 8,00 23,15 2,67 Ian .803-794 9 2 1/4 1032 4308 4,00 17,23 Dr. Geier, SK 5, Nixe 2,67 Formationen (Schiffsnamen): Streckenleistung Rkin/h] spezifische Streckenleistung [ticm / PSh] Rangfolge Dr. Geier" allein 17.16 19,06 3 Dr. Geier" SK 5" 25.95 25,68 1' Dr. Geier" + Gottfried-Wilhelm" 41.30 21.45 2(2 gleiche Verbande nebeneinander)
Dr. Geier"
SK 5" + Nixe"
17.80
17,23
7. Ermittlung der Fortbewegungs- und Transportkosten Gemaf3 der in Mitteilung [6] entwidcelten Gedankengange 1st es naheliegend, an den 1SchluB betriebstechnischer Untersuchungen auch Transportkostenermittlungen zu stellen.
Bei sinnvoller Gegeniiberstellung ihrer Anteile laBt sich dar-aus em n operativer Einsatzplan entwickeln, der es im vordar-aus gestattet, die Ertrage der entsprechenden Reisen mit verhalt-nismaBig groBer Genauigkeit anzugeben. Dazu 1st notig:
Die Erfassung der wesentlichsten Kosten, Die Kenntnis des technischen Zahlenmaterials der Fahrzeuge,
Die Ausarbeitung eines Vergleichsschemas.
Wahrend die Zuladung, die durchschnittliche Fahrzeit, die Fortbewegungskosten und die Verkehrsleistung auf Grund
der Versuchsergebnisse sehr leicht bestimmhar sind, eine groBe Allgemeingiiltigkeit besitzen und vom Techniker"
allein beurteilt werden konnen, 1st die Hohe der festen oder konstanten Kosten allerdings nur von der kaufmannischen Leitung des Betriebes zu erfahren. Sie 1st, je nach Umfang
des Untemehmens, selu verschieden. Um trotzdem zu
brauch-baren Aussagen zu gelangen, muB man versuchen, auf grafi-schem Wege das Zusammenspiel aller am Umlauf beteiligten Einzelgrof3en zu erfassen und die Ergebnisse in einem mog-lichst allgemeingiiltigen Nomogramm gegeniiberzustellen! 7.1 Feste oder konstante Kosten
Zu den konstanten Kosten eines Betriebes gehoren:
die Abschreibungen,
die laufenden Unterhaltungen, die Lohnkosten und Sozialabgaben,
die Betriebskosten,
die Umlagen (Unfall, Umsatz und Teile der Riiddagen), die Handlungsunkosten.
Sie werden nur von Jahr zu Jahr ermittelt und im internen-JahresabschluBbericht aufgefiihrt. Aus der Gesamtsumme er-halt man bei Kenntnis des Betriebsmittelbestandes den Anteil
für das zu untersuchende Fahrzeug bzw. den Verband. Im
[^Pand
-3000
2500
2000 Forthevreounesrtg, pro.Fahrstunde und
Antriebstaistung
[Mini 2000-18r 1600 1400 72?0
10M] 10000 9000 8000 7000 60
Umrechnung der standlichen Kos te
lagekosten 1 000 350 300 250 gio TOO 150
-Feste Kooten pio )rthrie no-ch. betriebtichern Aufwang in Abhtingigkeit von ,der produktiven Fahrzeit
100
Togo
---
600sae° 40b0 310 2000
Fall Dr. Geier" diirften die konstanten Kosten etwa bei 0,4
Millionen DM / Jahr liegen. Urn aber einen groBeren Bereich
iiberstreichen zu konnen und damit auch fiir andere ahnliche Verbande Giiltigkeit zu erlangen, teilt man in etwa um 0,1 Millionen DM differierende Betrage. Diese Betrage werden
durch im Kalenderjahr mogliche produktive Fahrstunden,
z. B. 500, 1000, 1500 usw., geteilt Darnit liegen die MaB-stabe und Parameter eines Diagrammes fest,
das man in
diesem Fall als II. Quadranten des obengenannten
Nomo-gramms verwendet. In Abb. 10 (links oben) erscheinen diese Parameter als diinne Linien.
7.2 Fortbewegungskosten
Wie in [6] ausfiihrlich erlautert, erhalt man die
Fort-bewegungskosten hinreichend genau, wenn sie als Funktion des Treibstoffverbrauchs berechnet werden. Nach Hartung betragt der Zuschlag beim schiebenden Motorgiiterschiff ca.
200/o, wenn der Tonnenpreis mit 170, DM angenommen
wird. Aus den Ergebnissen der Treibstoffverbrauchsmessun-gen in Abhangigkeit von der Motorleistung Ne ensteht also der zweite Kurvenzug, der im Nomogranun aus technischen
Griinden ebenfalls im II. Quadranten als didce Linie
er-scheint. Der BewertungsmaBstab befindet sich unmittelbar
dariiber.
7.3 Transportkosten
Die gesamten Transportkosten konnen nun dem in
Tell-bereichen oben erwahnten Ncanogramm, Abb. 10, entnommen
werden. 1m Gegensatz zu [6] sind diesmal im I. Quadranten zwei unterschiedliche Wasserstande ausgewertet worden.
Und zwar im ersten Fall: noch ausreichendes Mittelwasser
(MW) mit voller Abladung = 3000 t Ladung im zweiten
Fall annahernd mittleres Niedrigwasser (MNW) mit
wasser-standsgerechter Abladung von ca. 2000 t. Die
Kurven-charakteristik selbst wird den Propulsionsversudien
ent-nommen und auf Durchsdmittsgeschwindigkeit der einzelnen
Stredcen bezogen. Die Leistungen wurden von 1100 nach
1200 P'Se extrapoliert! 2 40 30 '2a ampi Abb. 10 706. Beitpiet (Or 900 800- -10 20 30 <0 -50 - -80 Durohschniftroeschwindiggla einerMatorgutersehIll-Schubvertgands
bOi MIVW mit 20001 Lrrdung.
be/MW mit 3000 Ladung
!Air die Strecken Rotterdam-Duisburg 'und Duisburg-Mannheim
StT-eck's end Fe?, rze7it
Rottd.-DcAburg Duisburg -Mern.h., 1500 -1000 soo k vo[km1h] 10
Der IV. Quadrant enthalt die einzelnen Fahrzeiticurven. Sie gehoren einerseits zur 'Strecke RotterdamDuisburg,
an-dererseits zur Stredce Duisburg--Mannheim. Der /I.
Qua-drant client zur Umredmung der spezifischen Kostenanteile in die Transportkosten.
An einem Beispiel soil die Anwenclung dieses
Betriebs-nomogramms" erlautert wen:len: Ein
Motorgaterschiff-Schub-verband, dessen Durchschnittsleistung mit 1020 PSe
ange-geben wird, soil einen Veiband niit 3000 t Zuladung Von
Duisburg nach Mannheim befardern und gestrecict durchs
Gebirge fahren. Aus dean.Nomograma:n entnirnrnt man
beider-seits der Leistungsskala (I. Quadrant links) die
Fortbe-wegungskosten mit 32,50 DM/h und die
Durchsdmitts-gesdiwincligkeit. Sie .betragt 8,4 km/h. Die Verlangerung der
Geraden, am Parameter des Zielortes gespiegelt, zeigt eine Fahrzeit von 42 Stunden. Die Fortbewegungskosten fax diese 42-Stunden-Reise erhalt man nunmehr clutch Spiegelung an
derjenigen Geraden im III. Quadranten, die dem gleichen
Betzag der stun lichen Fortbewegungskosten zugeordnet ist in dieser° Fall also 32,50 DM. Die Summe wird mit rund
1400, DM abgelesen.
Die fasten Kosten sollen 0,4 Millionen DM/Jahr betragen, die produktive Fahrzeit 2000 ,Stunden. Der Parameter 0,4 im
Quadranten zeigt Kostenanteile von 200, DM/h. Zur Umrechnung findet man auch cliesen 200-DM-Strah1 im
Quaclranten und erhalt in Fortsetzung der vorangegange-nen Kostenbestirnmung fiir die Fortbewegung jetzt
ent-sprechend der gefundenen Fahrzeit die Belastung der Fahrt durch die festen oder konstanten Kosten mit 8400, DM.
Dies sinci die reinen Transportkosten olme Umschlag und Speditionsanteile, die sich aus den exakten Begriffen der
be-triebstechnischen Untersuchungen und den geschatzten Kosten
der betreffenden Reederei ergeben Wiirden. Die
Ausgangs-werte zur Ermittlung der Wegekosten bei Benutzung des
Nomograrnms sind also:
die durchschnittlich aufgewendete Motorleistung des Motorgiiterschiffes (ca. 950/ der ,Nennleistung), die Ladung des Motorgaterschiffes und des Kahnes,
die festen Kosten des Motorgiiterschiff-Schubverbandes,
die produktive Fahrzeit pro Jahr.
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Mit diesern letzten Abschnitt wurde nicht nur em n gangbarer
Weg gewiesen, wie man recht nahe an die Erfassung der technisch bedingten Wegekosten gelangen kann, sondem
Moth gezeigt, wie eng die Technik mit der Wirtschaft ver-bunden ist.
Zusammenfassung
Mit dem Motorgaterschiff-Schubverband Dr. Geier" der Mannesmann-Reederei wurden auf der Strecice Rotterdami--Mainz Versuchsfahrten ausgefiihrt und dabei vielseitige tech-rasche Kennzahlen gewonnen, die nicht nur Einblick in das
fahrdynamische Verhaiten. gestatten und Vergleiche mit
MO-dellversuchsergebnissen ermoglichen, sondem auch
betrieb-techriische Erkenntnisse vermitteln, mit deren
zweckgebunde-per Anwendiing der verlcehrsWirtschaftliche Nutzen des
schiebenden Selbstfahrers" besser zu iibersehen ist als ads diesbezliglichen Erorterungen ohne technische Ketinzahlen. Die Darstellung der Versuchsergebnisse erfolgt in leicht lesbaren, iibersichtlichen Diagrammen und endet in einerii zusammenfassenden Nomog,ramrn, mit dem far diese EinhO verbindliche Transportkosten-Erhebungen angestellt werden konnen. Far andere, ahnliche Verbande dagegen kann sie
Muster" dienen.
Literaturangabe
H elm: Der Stand der technischen Entwiddun.g urn'
Binnenschiffbau". HanSa, Heft 27/28/1957
Helm: Grenzen der Wirtschaftlichkeit schlep-perkier Selbstfahrer von Typ ,GUstav Koenigs'". Schiff und
Hafen, Heft 12/1956
Hartung: Nene Technik in der Binnenschiffahrt"I
Jahrbuch der STG 1959
[ 4 ] S c h al e : Neuzeitliche Schiffsverbande fiir den
Massenguttransport auf BinnenwasserstraBen". Hansa, Heft 1211963
[ 5 ] S c h ale : Systematische Widerstancls- und Pro-pulsionsuntersudningen an verschiedenen Schubbooten mid Schubleichtem im Verband sowie die Gegeniiber-stellung des Schleppleistungsbedarfs fiinfzehn
unter-schiedlicher Schubformationen". Hansa, Heft 18/1962
(Im Heft sind einige Tabellenspalten und Bildunter-I
schriften
vcrtausdit, man beziehe bei Bedarf denI
Sonderdruck von der VBD selbstp[ 6 1 is ch al e :,Naturgrofie Versuche mit 'Schubverbanden auf dem Rhein em n Beitrag zu Fahrdynamik und
Betriebstechnik der Schubverbande". Schiff und Hafen,
Heft 11/1964.
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Die Wegekosten betragen also 1400, DM
± 8400, DM
9800, DM
9800, DM
Auf die Tonne umgelegt: - 3,26 DM