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Glückauf, Jg. 33, No. 30

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Academic year: 2022

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X °.

30. XXX III. Jah r gang.

» łi -a

Essen (Rulir), 24, Ju li 1897.

Be rg- u n d H u t t e n m a n n i s c h e W o c h e n s c h r i f t .

(Zeitungs-Preisliste Nr. 29110 — A b o n n e m e n t s p r e ia viortel.jfthrlich: a) in dor Expedition 3 Marle; b) durch die Post bezogen 3,75 Mark.

Einzeinummer 0,50 Mark. — I n s o r a t o : die viormalgespalton© Nonp.-Zoile oder doron Raum 25 Pfg

B e s c h r e i b u n g d e r M o r t i c r-V c n t i 1 a t o r - A n 1 a g c d e r Z e c i i e A 1 m a d e r G e l s e n k i r cli cne r Berg- w e r k s - A k t . i e n - G e s e l l s c h a f t . Hierzu Tafel X X I I G e s c h i c h t l i c l i e s von K o b a l t u n d N i c k e l . Von

Dr. B. Neumann . ...

U e b e r das K i e s - o d e r P y r i t s c Inn e l z e n. Von Akerblora. ( S c h l u f s ) ...

U n v e r b r e n n b a r e s H o l z * ...

T e c h n i k : Die Velna-Briketts. Ueber Gold und Platin in Nikolje-Pamdinsk (U ral). Die Fltissigmachung des Fluors. Hiilfeleistung bei Verbrennungon . G e s e t z g e b u n g u n d V e r y a l t u n g : Aufsergewohn-

licties Walilreclit der Forensen nacli § . 16 der Westfalischen Land- und §. 8 der Stiidteordiiung V o l k s w i r t s c h a f t u n d S t a t i s t i k : Uebersicht der

Steinkohlenproduktion im Oberbergamtsbezirke Dort­

mund im II. Yierleljahr 1897. Kohlenbergbau im Oberbergamtsbezirke Claustlial fiir das 2. Yierteljahr 1897. Produktion der deutschen Ilochofenwerke

111 ll Seite

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587 a l t :

Seite im J u n i 1897. Gesamteisenproduktion im Deutschen Reiche. Jahrbuch fiir den Oberbergamtsbezirk Dortmund. Goldproduktion am Witwatersrand.

Steigerung der Kohleiieinfuhr nach Ungurn. Kohlen- Ausfuhr nach Italien auf der Gotthardbaliu im Monat J u n i 1897. Die Krisis in der chilenischen Salpeter- Industrie. M t t n z p r iig u n g ...

V e r k e h rs w esen: Kohlenbewegung in dem Ruhrorter Hafen. Kohlenbewegung in dem Duisburger Hafen.

Transportgesellscliaft fiir den Dortmund-Ems-Kanal.

Amtliche T a r ifv e r a n d e r u n g e n ...

V c r e i n c u n d V e r s a m m 1 u n g e n : Sitzung der Deutschen geologischen Gesellschaft am . 7. J u li.

General-Vcrsammlungen...

P a t e n t - B e r i c h t e ...

M a r k t b e r i cl i t e : Siegener Eiscnmarkt. Marktnotizen iiber N e be npro dukte...

P e r s o n a l i e n ...

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Bcsclireibung der Morti er -Yćntilator- Anlage

der Zeelie Alma der Gelsenkireliener Bergirerks-Aktleii-Gesellsehaffc.

IJlerzu Tafel X X II.

I) a sich au f der G rube A lm a die V ernichrung der W etterm engen und dam it die BeschalTung eines neuen, grofseren Ventilators ais Notw endigkeit erwies, so besehlofs m an, a u f G rund def gut.cn L eistung des Mortier- Y entilators a u f Zeche M o no pol, Schacht Grillo, das gleiclie System auch fiir diesen Schacht zu w ahlen und wurde ein V entilator fiir eine normale Leistung von 4000 cbm u nd eine m axim ale L eistung yon 5000 cbm pro M inutę bei einer aquivalenten G rubenw eite von ca. 2,17 qm dcm Ilerrn E m il Wolff-Essen ais dem Allein- Konzessioniir dieses Y entilators fiir D eutschland und Oesterreich-Ungarn in A uftrag gegeben. D ie ziigehorige A b b ild u n g zeigt die vollstandige A nlage. D ie Zw illings- dąmpfmaschine hat einen Cylinder-Durchm esser yon 500 m m bei 800 m m Ilu b und soli sich bei 6 A tm . und dem okonomisc.il giinstigsten F ullungsgrad m it normal 70 Touren und m axim al 80 Touren pro M inu tę umdrehen.

Dieselbe ist m it W idm annscher V entilsteuerung und Leistungsregulator yerschen und von der M aschinenfabrik yon R u d . Meyer in M iilh e im a. d. R . geliefert. Y o n (liescr M asehine werden durch zwei Schwungrad-Riem- scheiben von 3,8 m Durchmesser und 450 m m Brcitc die beiden Riemcnschciben (8 2 0 m m Durchm esser) des Vcntilators angetrieben.

D ie L ager des V entilators M ortier liegen bekanntlich aufserhalb des Gehauses, sodafs dieselben leicht zu- giinglich sind u nd eine U eberw achung derselben fast fortfallt. Dieselben sind m it R ingsehm ierung ausgeriistet

un d bedarf dic O elfiillung nur etwa alle 14 Tage einer Erneuerung. D ic Konstruktion des Mortier-Ventilators darf ich ais bekannt yoraussetzen. D as Fliigelrad hat einen Durchmesser von 2,4 m , cinc Breite von 1,9 m un d dreht sich bei 70 Touren der D am pfm aschinc m it 324 Touren pro M inutę, bei 80 m it etwa 370 pro M inutę.

Das R ad besteht aus der 26 m m starken gedrehten Mittclscheibc, den beiden Endschciben und 72 Stiick 6 m m starken S ch au fe ln ; dasselbe ist samt den Riem- schciben moglichst genau ausbalanciert. Sein Gew icht betriigt ca. 3000 kg. Bcfcstigt ist dasselbe a u f der K ruppschen Tiegelstahlweile yermittelst warm aufgczogener und verkeilter Manschetten aus gcschmicdetem Stahl.

E in e Lockerung des Rades ist somit ganzlieh aus- geschlossen.

W ic aus Tafel X X I I ersichtlich, liegt der Wettcr- schacht rechtw inklig zur Drehungsebene des Ventilators u n d ist der Anschlufs dieses K anals an das Ventilator- gehause ebenfalls zu erkennen. D a m it dic L u ft moglichst glcichmiifsig vcrtcilt beiden R adhalften zustrom t, ist in dem K an ał in etwas iiber halber Hćihe eine L eitw and eingebaut.

D er V entilator ist seit M itte Ja n u a r d. J . in un- untcrbrochcnem Betriebe und entspricht yollstandig den gestellten Bedingungen. E ine U ntersuchung und A b ­ nahm e desselben nach dreim onatlichem Betriebe am 17. A p ril ergab bei 70 Touren der Maschyie, 317 Touren des Y entilators eine ausziebendc Luftm enge von 4325 cbm

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bei 155 m m cffektiver Depression. D ic indizicrte Leistung der Maschine betrug dabei 227 Pferdestiirken, was einem mcchanischen W irkungsgrad von 05 pCt. und einem manomctrischon von iiber 80 pCt. cntspricht.

Gcscliichtllches you Kobalt und Nickel.

V on D r I!. N e u m a n n in Aachen.

K ob alt u n d N ickel geliiiren zu denjenigen M ctallen, die erst sehr spiit ais eigentliche M etalle erkannt worden sind. Forscbt m an nun riickwiirts nacli dem ersten Bckanntw crden derselben, so hat m an auseinander zu halten die erste E rw iihnung des Namens K o b alt oder N ickel und dic ersten M itteilungen iiber das eigentliche Erkermcn der beiden ais besondere M etalle. Das friiher bekannt gewordenc M etali von beiden ist K ob alt. Das W ort findet sich zunachst in verschiedenen Schreib- w ciscn: K o b o ld , K o b e lt, K o b o lt, K o b a lt; zuerst kom m t es am E nde des 15. Jahrhu n de rts bei B a s i l i u s V a l e n t i n u s ohne weitere E rk liirung vor. In seinem T riuinpliw agen des A n tim o nii sagt cr: „E s wird auch w olil ohne die gewissen M etalle cin M inerał geboren aus den tribus partibus *) ais V itriol oder anderes mehr, ais Cobolt, Z in ck en , M archasit oder W is m u th ." In seinem Testament (2. B u ch ) sagt er: „V o r Gottcs Thron stehen die sieben Ertz-Engel, nach ilinen dic sieben Planeten, O i C u n d Sternen, m it den sieben Mctallen- G cbiirgcn von ihrer Eigenschaft, ais G o ld , Silber, KuplTer, Eisen. Z in n . Bley, Quecksilber, danacli V ilriol, A n tim o nium , Schwefel, W issm uth, K obolt, A lla u n , Saltz, samt allen andern Bcrggew achsen." E r bezeichnet ofTenbar ein M inerał m it dcm Namen K obolt. A nfang des 16. Jahrhunde rts erw ahnt auch Paracelsus in seinem ersten T raktat von M ineralien K o b alt. D ie betreflende Stelle l a u t e t : . „E s w ird cin M etali aus den Koboleten, derselbig M e tali liisst sich gicssen, lleusst wie der Z in k, hat cin besondere schwarze farb, iiber blei u n d eisen, gar m it kein glanz oder metallischer Schein, lesst sieli schlahen, hem m ern, docli nicht so vicl, dass er m ochtę zu etwas gebraucht w e rden ." A ucli aus dieser Stelle ist nicht crsichtlich, welches M etali oder M ctallgcm isch P a r a c e l s u s unter den Iliin d e n geliabt hat. A g r i c o l a gedenkt in seinen verscliiedenen Schriften (de re, m etallica 1 5 46;B crm ann us 1520 u. a .) cbenfalls ofter de s„Ivobe lts", w om it cr ein M inerał bezeichnet. D ab e i bleibt unklar.

was er eigcntlich darunter vcrstcht, denn da K ob alt m it cadm ia fossilis m etallica bezeichnet wird, P l i n i u s aber sclion unter cadm ia (fossilis) G alm ei oder auch (cadm ia fornacum )zinkischcO fenbriichevcrsteht,so rechnet Agricola einm al den „K o b e lt" zu den zinkischen Produkten (im Ber- m an nus), bezeichnet ih n aber auch ais cin dem P yrit ahn- liches M in e ra ł; schliefslich sagt cr gar „m istu ra cujus d im id ia pars ex aerc et argento constat, K o b e lt". Etwas bestim m ter driickt sich M a t t h c s i u s in der Sarepta,

10. Predigt 1587 iiber K o b alt aus. E r sagt: „N ach dem Q uecksilber und Rothgiilden-Erzt ist Kobold und W issm utli- R au ch das giftigste M etali, dam it man auch Fliegen, G rillcn, Miiuse, Y ie h , Y iigel und Leuthe sterben k a n n ." Er hat also ofTenbar ein arsenhaltiges P ro dukt im Auge.

Ebenso erwahnen spaterc SchriftstcIIer wie A l b i n o s (Meissnische Berg-Chronickc), G a r d a n u s u. a. K ob alt n ur kurz ais giftiges M etali. M an vcrwcchsclte haufig K ob alt m it Misspickcl (des Arsens wegen), ebenso m it W is m u t (w eil W is m u t aus vielcn K obalt-Erzcn aus- saigerte), auch m it Scherbenkobalt (A rsenm etall) u. s. w.

L e h m a n n sagt deshalb in seiner Cadm ologia 1760:

„u n d so hat dieses M inerale zeithero, ich wcifs nicht aus F urcht vor denen arsenikalisclien D iim pfen, oder w eil cs so schwer zu bekommen, in einer zicm lichen D u n k elh eit bey denen Schriftstellcrn gestcckct." M it dem N am en „ K o b o ld " hat man urspriinglich allgem ein Erze belcgt, dic durch ihr metallisches Aussehen die Bergleute tiiuschten, da diese kein nutzbares M etali auszuschmelzen vcrstanden, also Erze, die sic „vor eine ebenso schadliche und gcfahrliclte Bergart gehaltcn, ais der Berggeist ilinen zu seyn geschicnen." Schliefslich ist dann dieser „vor ih m nicht gar zu riihm liche N a h m c n " K obold au f bestimmten M ineralien liaften geblieben u n d zw ar au f solchen, deren „farbendes W esen" Glaslliisse bla u farbte.

Diese Entdcckung der blaufiirbendcn W ir k u n g von Kobalt- erzen a u f Glas soli durch einen Glasm acher C h r i s t o p h S c h i i r c r in der ersten Ilalfte des 16. Jahrhu n de rts im Erzgebirgc gemacht worden sein.2) Die alteren Glaser sind nam lich meist durcli K upfer blau gefarbt. A g r i c o l a u nd auch M a t t h c s i u s kannten dic blaufarbcnde E ig en ­ schaft, da aber im Erzgebirgc Speiskobalt von W is m u t beglcitet ist, aus dem m an durch Aussaigcrn W is m u t gewann, so hiclten beide die Riickstlindc von der W ism ut- gew innung fiir die Farbsubstanz; denn A g r i c o l a iiber- s etzt: Rccrcm entum plum bi cincrei (W ism u tb schlac kc )

„Zadora, so blaw ferbet", und M a t t h e s i u s sagt 1578 in seiner Predigt vom W ism u t: „ A m meisten brauclit m an es zu Farben, denn man brennt eine schone blawe Farbę aus W ism uthgraupen, — — solehe nennen die Topfer Saffranfarbo." D as gerostete u n d m it Sand gemengte Kobalterz bezeiclincte m an ais ZałTer, SafTlor, ycrunstaltct ais Safran, wahrscheinlich in A n le lin u ng an den blauen Sapliir. Diese Zaffera w ird von verschiedenen Scliriftstcllern genannt, ebenso ihre A n w e nd ung das Glas b la u zu farben, aber keiner kannte eigentlich die Z u ­ sammensetzung dieser Ilandelsw are. Gcnauerc A ngaben iiber dic Bereitung derselben giebt K u n k e l in seiner Glasm acherkunst 1679. Nach M c l t z e r s Angaben in der Schnecbergcr Chronik und R ć i s s l e r s Bergbau- Spiegel hatte m an in Sachsen schon vor 1510 K ob alt

„gebrochen u n d gekennet", aber erst 1541 angefangen denselben zu verschmclzen. Y orhcr liatte m an nach

*) Salz, Schwefel, Quecksilber. 2J Kopp, Geschichte der Chemie.

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579 - Nr. 30.

A g r i c o l a u n d M a t t h c s i u s „nielits weiter dam it an- gefangen, ais dafs m an den W iss m u th daraus gcsclim olzen".

M an maelite Safflor daraus. 1571 crrichtete S e b a s t i a n P r e u s s l e r an der sachsisch-bohmischen Grenze „zw ischen der P lattc u n d E ybcnstock" eino G lashuttc fiir blaues K ob altglas. A in 15. Nov. 1575 gab der K urfiirst A u g u s t v o n S a e l i s e n .,11 a n s J e n n i t z e n u n d H a n s I l a r r e n " das P riv ilc g iu m , A bnelim er aller in Saelisen gewonncnen K obaltcrze zu sein. Spater w urde ein V ertrag m it H olland gesclilosscn und der grofste Teil der P ro du k tion ging nacli H olland. 1621 hortc der K on trak t a u f; die spateren U ntcrnebm er konnten aber

„ m it der Sache n icht wohl fortkom m eri". D eslialb wurde 1640 wieder ein K on trak t gesclilosscn „ m it 4 Pcrsoncn, ais S e b a s t i a n O h e i m e n , H a n s B u r c k a r t c n , V e i t H a n s S c h n o r r e n un d E r a s m u s S c h i n d l e r n " , die sich „den K obohl- D ebit durch A b nahm e der K obolde, W issm u th e, G raupen, Scblich und G rauplein sehr an- gelcgen scyn lassen3) " sollten. H ie raus entstanden dic sachsischen Blaufarbenw erke, die heute noch bestehen und die Ilauptpro du zen ten fiir K obaltpraparate ęind.

1653 verm achte B u r c k a r t testamentarisch sein W e rk an den dam aligen K u rp rin ze n J o lia n n Georg I I . , wodurch der A n fan g fiir dic koniglichen W e rk e gesehafien war.

1761 crseliien die „C adm olog ia oder Gcscbiclitc des Farbenkobolds" von L e h m a n n . D a rin sind dic E r­

fahrungen des Ycrfasscrs iiber V orkom m en, Untersuchungs- m ethoden, Eigenschaften einer grofsen Z a h l verschiedcner K ob altm in eralicn niedergclegt. N ach L e h m a n n besteht aber das K obold-M ineral „aus etwas K upfer, sehr w enig Eisen und einer besonderen E rd e ", giebt keinen Metall- kiinig aber „ m it K oclisalzsaurcn allezeit dic bekanntc sym pathetische griinc D in t c " und „m aclit m it A lk a li u n d einer glasaehtigen E rde im Feiier allezeit cin blaues G la s". D ie erw ahntc sym pathetische T intc, eine Fliissig­

kcit, welche unsichtbarc Scliriftziigc liefert, dic sieli durch Kunstgriffc sichtbar machen lassen, war schon friiher bekannt; diejenige aus K obaltsalzen jedoch wird zuerst 1705 von J a k o b W a i t z in dem „Schliissel zu dem Cabinet der geheitnen S cbatzkam m cr der N a tu r"

beschrieben.1) W a h re n d n u n L e h m a n n noch dabei beharrt, dafs der „reine derbe K ob old aus dcm Arsenie, der gew ohnlichen Spcise und dcm blaufarbendcn W e se n "

bestehe, „ais welche drey Bcstandtcilc diese A r t vón K oboldcn allezeit zu lialtcn {iflegt", so haitc schon 1735 B r a n d gezcigt, dafs der K ob altk on ig cin Ila lb m c ta ll sei, welches m it W ism u t. nielits gem einsam habe u n d sich m it diesen n ich t logicrc; W is m u t farbę auch nicht das G las blau, dicsc Eigenschaft sei n u r dem K o b a lt cigen.

1742 gab cr an, dafs auch arsenlreie K obaltcrze vor- kom m en, dafs das K ob altm etall sehr strćngflassig u n d m agnetisch sei. A ndere Schriftstcllcr blieben jedoch bei

3) Rossler, Bergbau-Spiegel.

4) Kopp, Geschichto ilcr Chemie.

dcrA n sicht, dafs (lic F arbu n g der Sm altc (sm a ltu m = das deutsche W o r t: S c h m e lz g la s ) a u f der W ir k u n g yon Eisen und A rscnik berulie, bis 1780 B e r g m a n n dio Eigen- schaftcn des K ob alts bestatigtc. W ahre nd die Eigcn- schaften des K obalts schon ziem lich bekannt w aren, auch oline dafs m an das M e tali selbst kanntc, wufste m an bis 1751 vom N ickel so g u t wic nielits. W o lil hatten dic sachsischen Bergleute ofter den Rot-Niekclkies (N i A s) in den Ila n d c n geliabt, denselben aber seiner roten Farbc wegen fiir cin K upfererz gelialten; sic konnten n u n aus demselben durchaus kein K u pfer gew inncn u n d belcgtcn das M inerał deslialb m it dem S chim pfnam en K u p f e r - n i c k e l . Das W o r t N ickel soli sieli vom niederdeutschcn nikker = der T cufel ableiten. Dieses K upfcrnickels gedenkt zuerst I I iii m e 1694. E in e R eihe M ineralogen u n d M etallnrgcn hielten an der A nsicht fest, dafs es ein Kupfererz sei ( L i n k , C r a m e r , H e n k e l ) , verwachsen m it K o b a lt, Eisen oder A rscnik. E rst 1751 zeigte C r o n s t e d t in den A b han dlu n g en der Stockbolm er A kadem ie, dafs in den K ob altgrub cn von H elsingland Erze vorkom m en, dic einen grunen V itrio l lieferten. aus dem ein wcifses,- liartes, spriides M e tali sich gcw innen lassc. D e r m etallische Bcstandtcil farbę das G las n icht b la u , sondern braun. Dieses neue Ila lb in c ta ll enthaltc etwas Eisen u n d K o b alt, aber kein K u p fe r. 1754 teilt C r o n s t e d t weiter m it, dafs dieses Ila lb m c ta ll am reich- lichsten im K upfernickcl Yorkomme u n d dafs cr das neue M etali deslialb Nickel nennen wolle. Im Freibcrger K upfernickcl fand er Arsen, N ickel. Schwefel u n d Eisen.

E r zeigte auch, dafs dic sog. Speise bei der Smalte- bereitung z u m grofeten T eile aus N ick el bestehe. 1775 crschicn dic A rbeit B e r g m a n n s iiber das N ickcl, der m it grofser A usdauer das M e tali gereinigt hatte, dasselbe aber im m er noch fiir eiscnhaltig liielt, da os den ]\Iagnet anzog. N ach dieser Z e it striiubten sieli n u r nocli wenige Chem iker gegen die A n n ahm e, im Nickel ein neues M e tali zu sehen. H ierbci ist cs interessant zu bcob- achten, wie sebwer es m anchm al halt, eine naheliegende E ntdeckung auch w irklich zu machen. L e h m a n n , der von der C r o n s t e d t s c h c n E ntdeckung nielits wcifs, bat bei seiner eingehenden IJntersuchm ig der M ineralien des

„F arben- K obolds" 1760 vcrschiedcne M ałe unzw cifolhaft reine Niekclerzc vor sich, er erkcnnl u n d beschrcibt dic besonderen Eigenschaften des Nickels ganz genau, anstatt aber n u n den naheliegenden Sclilufs zu ziehen, dafs je d e n ­ falls cin neucr unbokannter K u rp er das abweiehende Ver- haltcn der Reaktionen bedinge, schafft cr allcrlei unwalir- schcinliche E rklarungen herbei, um das M ine rał bezw . das M etali trotz der total abw eiclienden Eigenschaften fiir „eine A rt K o b o ld " zu crklarcn.

Es wiire n u n irrig, w olltc m an annehm en, dalś N ickcl erst in Gcbrauch gekom m en wUrc, nachdem C r o n s t e d t dasselbe ais besonderes M e tali erkannt hatten. So wissen w ir beispielsweise, dafs schon der baktrische K o n ig E u t h y d e m o s 235 vor Clir. eine N ickcllcgierung aus

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7 7 ,58 K u pfer, 20,94 N ickcl, 1,05 Eisen, 0,5 4 K obalt, 0 ,0 4 Z in n , 0,09 Schwefel u n d S p u r Silber zu Miińz- zweckcn ver\vcndete. A u c h braehten die Cliinesen schon lange, ehe das Nickel bei uns bekannt war, eine wcifse L cgicrung „P ac k fo n g ", „W e ifs k u p fe r" nach Europa. D ie Zusam m ensetzung ist ungefahr 4 0 ,4 K u pfer, 25,4 Z in k , 31,6 N ickel, 2,6 Eisen, S p u r Silber, also eine A rt Argentan oder Neusilber. D ie Zusam m ensetzung wechselt; walir- scheinlieh w urde die L cg icrun g direkt aus den Erzen ge­

wonnen. E n g e s t r d m wics 1776 zuerst liie rin N ic k e l nach.

A u c h iu D eutschland fertigte m an seit M itte vorigen Jalir- hunderts ahnliche Legierungen u n d zw ar zu S u lli im llenncbergischcn aus alten Kupferhiittenschlacken cin sog. W eifskupfer, dessen Zusam m ensetzung B r a n d es erst 1823 erkanntc. A u c h L e h m a n n berichtct, dafs im Sąalfeldischcn „griine koboldische K upfere rzte " ver- huttet werden, „d ie davon gemacnten K u p fe r sind aber n u r g lim m rig und sprode, so dafs sie zu nielits, ais zu Stiickmessing gebraucht w erden". M an stellte also auch hier unbcwufstcrweise eine A rt Neusilber her. 1824 fabrizierte m an in B erlin K upfer-Zink-Nickcl-Łcgierungen im grofsen Mafsstabe u n d gab dem M etallgem isch den N am en deutsches Silber (G erm an silvcr), Neusilber. Im folgenden Ja h re w urde die L cgicrung durch G e r s d o r f in Ocsterreich hcrgestellt, bald nahm en aber grofse Handelsccntren in Paris u n d B irm ing ham die Industrie auf. Bis 1838 lieferten hauptsachlich arsenhaltige Nickel- erze das M etali, erst in diesem Ja h re fand B e r z e l i u s N ickcl in den Pyrrhotiten u n d Pyritcn von K lefva (Schw cdcn). D ic V crluittu ng dieser Erze gelang erst in zufriedenstellcndcr W eise 1858, wobei schlielslich cin K onzentrationsstein m it 2 8 Y 2 N ickcl u n d 11 pCt. K upfer erhaltcn wurde. In A m e rik a fiirderte S h c t l f u n t schon 1818 K obalt-N ickclerzc aus den Chatlians-Grubcn in Connecticut. D as IIaup tv ork o m m e n von N ickcl in den V crcinigtcn Staaten war das der G apgrube in Pcnn- sylvanicn, die schon seit 1718 a u f K upfer ausgebcutet wurde; dabei fand m an ein M inerał, „ M u n d ic " genannt, welches erst 1853 ais Nickelerz erkannt wurde. D ic zur A usbeutung dieser G ru be crrichteten Schm clzhiittcn in P h ila d clp h ia u n d dic Raffincrie in Cam den bei Phila- delphia lieferten lange Z eit n icht n ur das M ateriał fiir die am erikanischcn M iinzcn. sondern auch fiir den Export.

D ic selir flott betriebene G rube kam aber vor einigen Ja h re n zum Erlicgen und die Produktion der Vcreinigtcn Staaten ist au f N u li gesunken. Seit 1850 beginnt die Y erw endung des Nickcl-Metalles zu M iinzzw eckcn, in diesem Jahre setzte die Schweiz M iin zc n aus K upfer-Zink m it 10 pCt. Nickel und Spur Silber in Urii- lauf, dic sich nicht bcwahrtcn. 1857 folgtc N ordam crika, 1860 Belgien, 1872 Brasilien, 1873 D eutschland und andere, dic alle eine L cgicrung aus 25 pCt. N ickcl und 75 pCt. K u p fe r benutzen, dic sich ganz g u t hiilt, Ocsterreich-Ungarn pragt aber seit 1892 dic 10- und 20-lIelIcrstucke aus reinem Nickcl (97 ,3 7 N i, 1,30 Co,

0,32 Cu, 0 ,8 0 Fe, 0,07 C), was vor den Legierungen der andern Sclicidem unzcn viele Vorziige haben soli.

D as N ick cl kostete bei uns friiher pro kg 16,50 J L , 1867 ca. 8 J L , nach E in fiihru n g der deutschen Nickcl- m iinzen 3 0 ^ . , jetzt 3,50 — 4 d l. W a h re n d m an in der ersten Z eit yon den Nickclcrzcn durcli Abrostcn hochstens das Arsen gewann, w urden die Nickelerze seit Ein- fiihrung der D arstellung von Argentan u n d Neusilber, u n d seit dem allgemeincren Gobrauche silberplattierten Ncusilbers, nam entlich aber nach E in fiih ru n g der Nickel- m iinzen selir gesucht. Es war deshalb von grofser W ic h tig k c it fiir dic Nickelindustrie, dafs F . G a r n i c r 1876 in Neucaledonien eine grofsartigo Nickclcrzlagcr- stlittc auffand, bestehend aus N ickclsilikat m it ca. 8,5 bis 10 pCt. Nickcl ohne Arsen u n d Schwefel u n d n u r m it Spuren K ob alt. Aehnliche Silikaterze kom m en auch am Ural, iu Spanien, in Oregon un d Kordcarolina aber in sehr geringer Menge vor. Infolge dieses roichcn Vor- kom m ens erreichte dic W cltpro d uk lio n 1882 ca. 1000 t.

D ie skandinavischen Gruben hatten 1876 ihre grofstc P roduktion, gaben ca. 450 t N ickclm etall, sind aber seither riickwiirts gegangen. 1876 stellte W h a r t o n in P h ila d c lp h ia N ickclproduktc in bisher nie gesehenem Mafsstabe aus; 1878 in Paris nam entlich geschmiedete u n d gcgossenc Sachcn aus reinem Nickel- I n dcmselben Ja h re gelang es F l c i t m a n n in Iserlohn, das Nickel- m ctall walz- und schwcifsbar zu m achcn u n d es m it Eisen- u n d Stahl zusammenzuschwcifscn, derselbe lieferte seit 1S79 in grofsem Mafsstabe vcrnickcltc Bleche aus M artinstahl, Ticgelstahl, Legierungen etc. R i c h t e r hatte schon 1804 hammerbares Nickcl hcrgestellt, aber erst F l c i t m a n n gelang die R e in ig u n g des N ickcls m it M agnesium , w ozu spater G a r n i c r Phosphor benutztc.

1881 fand m an Nickelsilikatlager in Oregon und 1884 in N cvada, das grofstc Aufsehen crrcgten aber dic uncrschopflichcn V orkom m cn von nickelhaltigcn Erzen in den Distrikten von A Ig o m a u n d N i p i s s i n g iu der Provinz Ontario, Canada. M an forderte dort seit 1848 Kupfererze, 1856 erwahnt M u r a y in seinem Bericht eines sćhm utzig griinen magnetischcn Trappgesteins boi S u d b u r y , dessen Analyse geringe M engen K u p fe r und Nickel aufwics. Erst 1883 wurde aber dic grofsartigo Lagerstatte aufgedeckt, ais beim B a u einer E isenbalin cin D urchstich eines H iigcls vorgcnom m cn wurde. lin F riih ja h r 1886 eroffnete die Canadian Copper C o m pany eine R eihe G ruben und bautc 1S88 die ersten Schmclz- hiittcn; bald siedelten sich auch andere Gescllschafteu an. D ic N ickelgew innung in den S u d b u r y - G ruben n ah m einen riesigen A ufschw ung; sic lieferten 1891 schon iiber 2000 t M etali, w ahrend die W c ltp ro d u k tio n in diesem Ja h re nur fast 5000 t betrug. Letztere be­

trug 10 Ja h re vorhcr, also vor der E ntdeckung der beiden grofsen Lagcr, kaum V3 dav o n ; dam als (1 8 8 1 ) lieferte D eutschland noch die Iliilfte der Gcsamtnickel- produktion. Diese Ontario- u n d Sudbury-Erze sind

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- 58 1 Nr. 30.

nickelhaltigc M agnetluese m it 3 pCt. N ickel u n d etwas iiber 3 pCt. K upfer. D ie E rze werden in C anada a u f einen K upfernickelstein verschmolzcn, der seit 1889 in grofsen M engen zur W eitervcrarbeitung nach den V ereinigten Staaten geht, deren cigene N ick elp ro duk tion po gnf w ie aufgeliiirt hat. D u rch K onzentration des Steines durch V crblascn im K onyerter erhalt m an hoch- m etallhaltige K upfern ick e lle gie ru ng en , die in vor- schiedener W eise au f N ickelm etall oder N ickeloxyd ver- arbeitet werden. D ic M enge des produzierten Nickcl- oxydes, liauptsachlich fiir Nickelstahlfabrikation gebraucht, m aclit ca. 8 0 — 85 pCt. der Gcsam tniekelm enge aus.

D ic grofsen Lieferungen der Canadischen G ruben fallen nun merkwUrdigerweiso \ingeliihr zusam m en m it der lebhaften Nachfrage nach Nickel zum Zw ecke der Iler- stellung von N ickelpanzern. D e n Anstofs u n d die Vcr- anlassung zu den Versuchen iiber Nickeleisenlegicrungen haben w olil die Beobaehtungen gegeben, dic m an m it dcm sehr festen, sehr schwcr korrodierbaren Meteor- cisen gem acht hatte, denn gediegenes E isen, sowohl terrcstrischen, w ic meteorisclieh U rsp ru n g s, enthiilt haufig N ickel, was P r o u s t zucrst 1799 an meteorischem E isen nachgewicscn hatte. C. T. M c y c r (S te ttin ) hatte 1777 in dem sibirischen Pallas-Eisen ebenfalls Nickel gefuudcn; die 20 000 kg schwere Meteormasse yon D u rąn g o in S iid am crika ist ebenfalls eine Nickcleisen- lcgierung. Versuchc m it k u nstlicheń Nickeleisen- logicrungen stelltcn F a r a d a y 1820, B e r t h i e r , L o n g - m a i d 1861, F a i r b a i r n 1858, K i i n z e l 1873 an, jedoch ohne den gcw.iinschten E rfo lg .5) w abrscheinlich wegen der U n reinhe it des Nickels. D ie cigentliche Vcr- w endung der kiinstlichen Nickeleisenlegicrungen fiihrte der Schw einfurter F abrik ant W o l f 1832 in die Praxis ein. P liil. T h u r b e r aus D e tro it hatte aus nickel- haltig em L im o n it von M arąuette Nickclciscnlegierungen von bemerkenswerten Fcstigkeitseigenschaften hergestellt, dic a u f der A usstellung in Ncw -York yon 1853 grofses Aufsehen crregten. 1888 maelite m an in Frankreich Versucho m it Nickolzueatzcn zu Tiegelstahl, in E ng land zu M artinstahl. R i l c y bcrichtcte dann 1889 iiber dic V erglcichc zwischen den Stahlsorten m it u n d ohne N ickelzusatz, w obei ein G c h a lt yon ca. 5 pCt. dic Elastizitiitsgrcnze u n d die F crtigkeit a u f das 1 '/2 fiiche steigerte. Im Septcm bcr 1890 fand zu A n n apolis die probeweise Boschiefsung von Panzerplatten statt, wobei die von Creusot gelieferten N ickelstahlpanzerplatten den Sieg iiber dic franzosischen u n d cnglischen Compound- panzerplatten davon trugen. D ie Folgo davon war, dafs das am erikanische R eprasentantenhaus fiir Marine- zweckc Nickelerze u n d N ickelstcine im Betragc von 1 M ili. D o llars aufkauftc. E in e grofśartige Fabrikation von N ick clstahl- P an zerplatte n w urde dann a u f den Bcthlchem - u n d Ilom cstead-Stahlw erkcn boi P ittsburg

5J W. L. Austin. Colorado Scicnt. Soc. 1893.

eingerichtet, deren P rodukte yorziiglicbo Resultate gaben.

1894 u n d 1895 lan dcn Bcschielśungcn K ruppscher N ickelstahlplatten statt, die alle bisherigen Leistungen in den Sehatten stellten. Gegen N ickclstahl konnen alle gc- walztcn, gcschmiedeten u n d oberfliichlich gehiirteten Ilarw e y p lattcn n icht aufkom m en, leider hindert der hohe Preis eine allgem eine V crw endung, da schon ein 5prozcnt.

N ickclstahl doppelt so tenor ist ais gewolm licher Stahl.

Bem crkt z u werden verdicnt noch, dafs die R einho it des N ickels dic V o rb c d in g u n g fiir cinc brauebbare Nickel-Eisenlegierung ist, w eil sonst sofort R otbruch orfolgt. R c in n ic k e l, welches je tzt zu vielen Gcgen- standen Y crw c n d u n g findet, w ird liauptsachlich aus canadischen u n d neucalcdom schcn Nickelsteinen gc- wonnen, dic aber liauptsachlich au f curopaischcn W crk cn yerhiittet worden. D or grofste T eil des Nickels w ird fiir N ickelstahl u n d M iinzen vcrbraucht, daneben kon- sum ierten einen weiteren T eil dic Neusilber- und Argentan- legicrungen, dic galvanische V ernickclung, nickclplatticrtc Geriitc u n d R cin n ick el ais Gufs, Bloch odor D ra h t. So ist das m it dcm S chim pfnam cn bclcgte M e tali zu cinem sehr gesuchtcn w crtvollen A rtik c l geworden. Dersclbc F a li findet sich bei den phosphorhaltigcn Eiscncrzen von L u x e m b u rg u n d L othringen, die sieli, w eil m an friiher niehts d am it anfangen konnte, den Spottnam en

„ M in e tte " gefallen lassen mufsten, die aber je tz t das H aup tm ate rial fiir den Thomasprozefs darstellcn und som it die G rundlage der wcstdcutschon u n d belgischen Stahlindustrio bilden.

Bis vor nicht langcr Z e it kam das N ickelm etall im m er in Form der bekannten Nickelw iirfel a u f den M arkt. Diese stellen einen M ctallschw am m vor, dor alle Unrcinigkeiten des Oxydcs, aufserdem aber noch 0 ,5 — 2 pCt. Kohlenstofl- einschlofs. Je tz t ko m m t das N ickel auch ais kompaktes M o tali in Blocke gegossen in don H andel. In Chicago w ar w ahrend der A usstellung 1893 ein Nickclblock von iiber 2 0 00 kg von den Clcvelandcr W crk cn ausgestellt, welcher 9 8 ,7 8 pCt. N ickel, 0,3 Eison, 0,76 K upfer, 0,19 S ilic iu m , 0 ,0 6 8 Schwefel, aber keinen K ohlenstoll entliielt. F iir verschiedene Zwecke wird n u n cin be­

sonders reines N ickel gebraucht, w ozu verschicdcnc M ethoden crsonnen u n d in A n w e nd u ng sind. D ic C anadian Copper Com pany erzeugt je tz t nach dem Orford-Schmclzprozefs Nickelm etall m it 9 9 — 99,3 pCt. Ni.

Dieselbe C om pany hat aucli die Elektrolyse hierzu be nu tzt u n d liefert d a m it cin noch v icl reineres Nickel, welches zu m Teil aucli nach E u ro p a geht. Bei uns sclieint die Nickelelcktrolyse noch niclit iiber das Versuchsstadium hinausgekom m cn zu sein. liie rb e i mufs aucli das von M o n d , L a n g e r u n d Q u i n e k c erfundenc Y orfahrcn erw ahnt w o r d e n , N ickel ais Carbonyl zu verlluchtcn u n d Ilieraus reines N ickel zu gewinnen. Nachrichtcn besagen, dafs je tzt bei B irm ing ham wochontlicli i y 2 t N ickel aus kanadischcn Nickelsteinen nach diesem Ycrfahren gewonnen werden.

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D ie N ickelproduktion der einzelnen Lauder betrug in den letzten Ja h re n nach am erikanischen Q u e llc n 6) in K ilo g ra m m e n :

. Canada i , 010.'11' Norwegen Scliweden Summa

caledomen Staaten

1890 1 633214 651239 90870 70500 8 050 2453873 1891 2 449 306 2 098 598 54 815 91 000 12 000 4 705 719 1892 2 800 000 1 888 790 43 614 97 000 — 3 273 404 1893 2 800 000 1 811205 11745 90 000 — 3 957 950

1894 - 2 225 990 - 90 000 - —

D ic Y erein. Staaten lieferten schon 1894 niclits m e hr.

D ie anderen N ickel produzierenden L iindcr sind ihrer ge­

ringen P roduktion wegen n icht m it aufgcfiihrt. D ie Z ahlen werden ganz andere, sobald es sich u m die D arstellung des Nickcls handelt, in diesem F alle stehen die V crein. Staaten oben an: 1893 1 322 303 kg, 1S94 1 917 29 4 kg, auch Deutschland u n d E ngland, nament- licli aber Frankreich w iirde dann stark beteiligt sein.

D as dcm Nickel so nahe verwandte K o b a lt zeigt in Bezug au f V orkom m cn, A n w e nd u ng u n d Verbrauch cin ganz anderes B ild . D ic V orkom m en von Kobaltcrzen sind uberall zerstrcut u n d w enig ergiebig, andererseits ist aber auch die Vcr\vendung des K obalts eine bc- schrankte. Ais M etali w ird K o b alt so g u t w ic gar nicht yerwendet: die galvariisćho P latticru ng m it K o b a lt liifst sich wic das V ernickeln ausfiihrcn, hat aber vor Nickel keine Y orziige. D ic IIauptverw endungsart ist dic D a r ­ stellung von K obaltpriiparaten fiir Porzcllan-, Faycncc- oder Glasfabrikcn. D ie Blaufarbenwerke in Sachsen u n d B ohm en bringen unter dem N am en Zaffer, SalTlor, aufbereitete u n d gerostete Kobalterze in den Handel, oder unter dem N am en Sm alte das blaue K alium - K obalto-Silikat, erhalten durch V erschm clzen der ge- rostelcn Erze m it Q uarz u n d Pottasche. W ie grofs die W c ltp ro d u k tio n an Kobaltpriiparaten ist, liifst sich nicht genau feststcllen. Es kiinnen hier n u r die M engcn an­

gegeben werden, welche die Ilauptpro duzen tcn , dic Sąchsisclien Blaufarbenw erke bei Schńeebcrg im Erz- gebirge ja h rlic h liefern. D ie M engcn b e tn ig c n :7)

1890 1891 1892 1893 1894 1895 453 41 6 40 7 445 404 406 t.

Ueber das Kies- oder Pyritsclimelzeii.

Von A k e r b lo n i. (Nach Teknisk Tidskrift.) (Schlufs.)

Aufser dcm W a rm w in d a p p a ra t sind alle iibrigen A pparate des neuen Prozcsses in der H auptsache gleich denen des gewohnliehen Steinschm ćizcns, M an bat dic Ofendimensionen so zu wiihlen, dafs man hohe Oxydatiori, d. h. moglichst starkę K onzentration oder hohen G eh alt an wertvollen M etallen im Stein erhalt ohne zu grofsen M cta)lvcrlust durch Verschlackung, D ic Erzbeschaffenhcit spielt natiirlich auch bei der Bc- stim m ung der Ofenform eine R olle; fiir Erze z. B. m it

6) Rothwell, Min. Industry 1894.

7) Freiberger Jahrbucli.

edlen M etallen und w enig K upfer mufs der Ofen so eingerichtet werden, dafs eine.m oglichst grofse K o n ze n ­ tration errcicht wird, weil das A usbringcn des K upfers eine Nebcnsache ist, wahrend Erze m it bohem Kupfer- gehalt zu einer liiedrigercn K onzentration niitigen, u m keine zu hohen Kupferyerluste durch Y crschlackung zu verursacben. Unter sonst unverandertcn Verhiiltiiissen yerursacht cin Zusam m cnziehen des Ofens gegen dic Form en eine liohcrc Temperatur, cin schncllcrcs Durcli- setzen, verringcrte Oxydation u n d deinnach eine grofsere P roduktion yon m indcrhaltigem Stein. Nichtoxydiertes Eisen verbindct sich da m it unverbranntcm Schwefel zu einem Stein m it bohem Eisengehalt, oder eine grofsere M enge cinfach Schwefeleiscn schm ilzt unverandcrt nieder, w ahrend die Schlacke saurer wird, weil das Eisen in den Stein anstatt in die Schlacke ubergeht. E in e sauere Schlacke enthalt a u f G rund ibres niedrigeren Eigcn- gewicbtcs weniger Steinkiigclchcn, ist deshalb reiner, yerlangt aber zu ihrer B ild u n g und u m sic leichliliissig zu halten, auch eine hbhere Tem peratur. E in be- sonderer V ortcil wird durch ein solches Zusam m cnziehen des Ofens gegen dic Formen n icht erzielt, da m an da­

durch lediglich ein Niederschmelzcn der Sulfide u n d cin Abscheidcn der Erzgangarten und eines kleineren Teiles Eisen hcrbeifuhrt. E in IIauptv ortcil des Kiesschm elzens wiirde dadurch verloren gelien, nam lich dic Fortrostung des grofseren Teiles Schwefel und das V crschlacken des meisten Eisens. M an hat also allen G rund , dic lot- rechtc Form der Ofenmauern bcizubehalten u n d wahrend des Schm clzcns den Ile rd yon Ansatzen rein zu halten, dam it keine unabsichtliche Scliachtycrengung eintritt.

I m Schacbtofen zeigt der Geblascw ind ein Bestrebcn, sich an den Mauerflachen zu halten, w cshalb die Oxy- dation dort kraftiger ist ais in der M itte. D a m an beim K icsschm clzen a u f eine m oglichst kraftige O xydation halten mufs, so darf ein kreisrunder Ofen lcciiien so grofsen Durchmesser haben, dafs das yerfehlt wird. E ine W c itc von 3,5 Fufs liat dic Praxis ais M a x im u m cr- w iesen, das zu ubcrschreitcn niclit ratsam ist. Hicr- durch w ird dic Leistungsfahigkeit eines runden Ofens n atiirlich begrenzt; w ill m an viel E rz yerarbeiten, so ist m an au f dic rećtangularc Ofenform angewiesen; jc oblonger, natiirlich in bestimmten Grcnzen, der Ofen- ąucrschnitt ist, u m so besser w ird die O xydation befordert.

D ie Ofenhohc mufs sich nach der Grolsc, Porositat und anderen Eigcnschaften des Erzcs richten; ais Grcnzen der Erzsiiule Uber den Formen konnen 4 bis 7, hochstcns 10 Fufs geltcn. D ic Ofenhohc von den F orm en bis zur G iebt kann nicht gut 10 Fufs ubcrschreitcn, weil der K ie s oft deerepitiert, wodurch dic Erzsiiule zu- sam inenbackt und ycrdam m t wird. M it einer zu niedrigen Erzsiiule ist es bisweilcn unm oglich, das Feuer zu yerhindcrn, zu selir gegen dic G icht aufzusteigen oder dic Gaswiirme auszum itzen, wahrend eine zu hohe

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- 583 - •Nr. 30.

Saule dem Gebliise zu grofsen W id e rstan d leistct und eine schnelle A enderung der Schlackonzusam m cnsetzung erschwcrt.

V ortcilhaft ist es, m ehr Form en anzuw enden ais beim Kupfer- und Bleischm elzcn (iblicli, naturlich stets unter Beriicksieiitigung der Ofengriifse. D ic Geblase- m asclunc kann beliebig konstruiert sein, wenn sie n u r hinreichend v icl und goniigend geprefste L u ft liefert;

gew ohnlich sind die A pparate von Baker, R oo t oder Sturtevand. E in W arm a p p a ra t ist oft fiir den Prozefs un um g an glich niitig. D ic Ofengase sind ilirer Zusam m en- setzung wegen nielit brennbar u n d cinc gute O fcnlcitung lafst sie m it unnotiger Ilit z c nicht fortgehen; zur W ind- erw arinung konnen sie also n icht dicncn, v ielm ehr w ird hierzu sonstiger billige r BrennstofT benutzt.

I I I . Angenom m en, dic B cschickung besteht aus der crfordcrlichen K iesm cnge zur W arm ee ntw ickelung, Stein un d dem notigen Q uarz zur passenden S ch lackcnbildung, und das E rz enthiilt genug K upfer, u m E dclm e tallc im Stein anzusam m cln, so treten w ahrend der S chm elzung folgende E rschcinungen auf. In der hiichsten Ofenzonc cntw cicht dic d c n E rze n mcchanisch beigem cngtcFcuchtig- keit. E he R o tg lu t erreiclit wrird, also einigc Fufs unter der G icht, w ird das eine A to m S chw e fcl des Kieses ( F e S 2) vcr- fllichtigt, teils zu schw efligerSiiure oxydiert. teils nicht oxy- diert. Entsprechend dcm N iedcrgang u n d der W arm ezu- nahm e beginnen die S ullidc zu erwcichen und ihreBestand- teilezudissoziicren und zu oxydieren. Das noch riickstiindige Schwefelatom des Einfachschwefclcisens verbrcnnt in dci*

oxydicrendcn Ofenatm ospharc zu schwefliger Siiure. Es entwickelt dabci eine grofse W arm em enge, w ahrend noch m ehr W a rn ie durch die E isenverbronnung zu O x yd ul erzeugt wird, welchcs m it der anwesenden Kieselsaure die Schlackc bildet.

In der einfafchsten F orm des Kiesschm elzens besteht dic Beschickung aus einem Pyrit- u n d Q uarzgcm enge in solchem V erhaltnis, dafs dic M cnge des ersteren hinrcicht teils — nach der O xydation — zum B inden der Kieselsaure des Q uarz zu Schlackc von passender Z usam m ensetzung, teils — nach Austreiben des iiber- fliissigen Schwefeleisens — zur B ild u n g von Einfach- 8chwefcleisen d. h. Stein in hinreichendcr M engc. V o n allen Schlacken ist das E isensingulo silikat dic zweek- miifsigste, u n d je m ehr sich die Schlacke dieser Z usam m en ­ setzung niihert, desto besser ist sie fur dieses Schm elzen.

J e m ehr sie davon abw eicht, desto schmelzharter ist sie, desto langsam er w ird die E rzverarbeitung u n d u m so unbefriedigender der Ofengang. Im N o tfall jedoch kann die Kieselsaurem enge in der Schlacke zwischen 28 un d 48 pCt. wechseln, je nachdem es fiir das E rz u n d den gewunschten K onzentrationsgrad pafet. Es ist schr mifs- lic h , von einer Bcschickungsberechnung cin praktisches R esultat zu erwarten, das dam it in allen T cilen iiber- einstim m t. E in e kriiftigere oder schwachere O xydation veranlafst eine kleinere oder -grofsere Steinproduktion

m it cincr hoheren oder niederen begleitendcn B asiżitat der Schlacke. D asK iesschm elzen vcrlangt deshalb cinc un- vergleichlich erfahrcnerc u n d aufm erksam crc B cobachtung des Schm elzens. Biswreilen kann eine unzurcichende Eisenm enge im Erz zu m Ersatz durch K a lk notigen, dessen B edarf bis a u f 30 pCt. steigen k a n n ; durch A n ­ w endung von bereits gewonnenem Stein k an n ein solcher M angel auch korrigiert werden. D e m nach ist der Prozefs hinsiclitlich der verschiedencn Schlackenarten ebenso nachgiebig w ic cin jedes andere S teinschm elzen; stets aber ist er abhiingig von der A nw escnhcit hinreichendcr Sclnvefel- und Eiscnm engen, um das Schm elzen ohne Z usatz von zu v ie l K ok s zu untcrhalten. D ie Schlacke enthiilt seiten iiber 0 ,0 05 pCt. Silber, wie -reich der Stein auch sein m ag, wonn dic passende hiittenm annische V orsicht angewendet wird, u m ihren E dclm e tallg chalt niederzuhalten.

D as Id e ał des Kiesschm elzens besteht darin, kohlen- stoffhaltiges B rennm aterial vollstiindig zu eriibrigen. E in ungcniigender Schwefelgehalt, w ic auch cinc zu niedrige Geblasew arm e kann allerdings durch eincn K okszusatz ergiinzt werden. D ennoch ist cs fehlerhaft, cinc zu niedrige G eblasetem peratur durch K ok srcrb ren nun g im Ofen zu ersetzen, da es okonomisch schr vcrschiedcn ist, ob die chemische R cak tio n durch eine W arm em enge erzielt wird, dic m an von einem billig e n Brennstoff im W arm e a p p arat oder vom Koksschachtofen erhiilt; die K o h le im Ofen erniedrigt den K onzentrationsgrad des Steins, w eil cin T eil Sauerstolf vom Geblasc, der zur Sulfidoxydation dicncn sollte, zur Koksverbrennung benutzt wird, woraus wieder reichlichcre S te in b ild u n g u n d saurerc Schlacke folgt. Sogar fiir dic fiir den Prozefs geeignetstcn E rze hat m an bisher V/ 2 his 2 pCt. K oks vom Bcsehickungsgew icht angewendet. N u r ausnahmsweise gelang es, ohne jeden K okszusatz zu schmelzen. D ie W ir k u n g dieser kleinen K oksm engen scheint m ehr m cchanisch wio thcrmisch zu sein, indem sie dic Porositat der Beschickung erhoben; wo es der Preis geśtattet, k an n m an statt K ok s auch IIo lz anw enden; - in passende Stucke gesiigt, w irk t es noch besser.

D e r K onzentrationsgrad kann in w'citein Mafse nach G u td iin k e n geregelt werden. Schadlichc M c ta llc w ie Arsen, A n tim o n u n d T ellur werden hier n icht alle in w irksam er beseitigt wie beim alten Stein- u n d Flam m - ofcnschmelzen, sondern sie tragen durch ihrc V crbren n u ng auch zur W arm ee rhohu n g bei.

D ie L eichtigkeit der Prozefsausfiihrung liiingt grolśen- tcils von dem natiirlichen u n d m echanischen Erz- charakter ab. Oft ncigt der Sehwefelkies, wie schon er- erw ahnt, in der Ilit z c zu m Decrepcticren; dadurch backt das E rz im Ofen zusam m en, dic Z w ischen niu m e vcrstopfen sich u n d die Schm elzung w ird gehindert. D ah er sind hohe Oefen selbst fiir grobgeschlagene Erze ganz unstatthaft. Ist die Erzsiiule zu lioch, so ist auch die K ondensation des sog. iliichtigcn Schwrcfclstroms im oberen Ofentcil

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beschwerlicli. Ebenso verhalt cs sieli, w enn Storungen in der passenden V erteilung der verschicdenen Ofen- zoneri eintreten. K rie cht das F euer nach oben, so kann die leiehte Schm elzbarkeit u n d das leiehte Erstarren des Einfachschweielcisens das Z usam m enbacken der B cschickung verursachen, sodafs deren N iedergang ganz gehem m t w ird. M a n mufs deshalb a u f jede W eise suchen, den O fe ninhalt m oglichst poroś u n d lose zu erlialten, um Yersetzungen zu verm ciden. A m rat- samsten ist es, das E rz m oglichst grobstiiekig an zuw e nde n ; niatiirlich kann mari auch teilweise E rzpulvcr vcrarbeiten, aber m ehr w ie 50 pCt. von diesem ist k aum zu raten, wenn cin geniigendes M etallausbringen erfolgen soli.

W arm es Gcblase ist okonomiseli, denn dasselbe fiilirt dic W a rn ie , die sonst au f Kosten eines Teiles Sauer­

stoff zu erzeugen wiire, m it sich. Indesscn giebt es Fiille, wo der heifse W in d au f G ru n d seines Oxydations- yermogens keine unzerlegten Sulfide iibrig lassen, d. li.

lccinc Steine liefcrn w iirde, u n d das w iirde eintreffen, w enn der Sulfidgehalt des Erzcs zu niedrig ist; hier wiire kalter W in d am P latz. A us der A nnahm e, dafs W in d Yon niedriger Tem peratur am besten fiir Erze m it kleinen Sulfidm engen pafst, folgt, dafs ein hoher Sulfidgehalt der Beschickung heilśen W in d gestattet, ja sogar verlangt. Eine V crm inderung der oxydierbaren Beschickung bringt also cinc Effektverm inderung des heifsen W in d e s m it sich. W ir d der Sulfidvorrat knapp, so mufs m an denselben durch Kohlenstoff ersetzen, und m an k om m t da zuletzt zu einem P u nkt, wo der Prozefs nichts anderes w ic ein gewolmliches Suluschm clzcn ist.

D e r Gcbliiscdruck am Ofen betriigt gcw ohnlich 1 i/ l bis l !/ 2 P fil. a u f 1 O " . Ist heilśer W in d am Platz, so zeigt eine T em pcraturerhohung u m n u r 150 0 C. einen ausgemachten V orteil gegeniiber dcm Blascn m it kaltem . Aufser dals heifse L u ft energischer oxydiert und dcii Betrieb im allgem einen erlciclitert, zeigt sie das Be- streben, dic Ilitz e vor den F orm cn zu konzentrieren u n d dadurch einem Z usam m enbacken hoher im Ofen Y o rzu b c u g e n . D ic Tem peratur der benutzten Geblasc- lu ft wechsclt zwischen 250 u n d 600 0 C. Bei guter L citu n g kann das Schm elzcn olinc Ausblasen ebenso lange gehen wie sonst beim Stcinsclim elzcn. M it A u sw ah l angewendeter Schlackenzusatz zu r Beschickung kann den Ofen aus Y ie le n Gefahren retten, die sonst zu m Ausblasen zwingen w iirden. D ie B e hauptung, m an konne bei diesem Prozefs m it derselben Herdgrofsc m ehr produzicren, wie be im gew ohnlichen Sehachtofenbctrieb, bestreitet L a n g , dersagt, dafs alle seine Schmelzversuche dargethan h a b e n , dafs das K iesschm elzen langsam er v o n statten gcht. A ber diesen Fehler korrigiert m an, w enn m an den Querschnitt des Ilerdes vergri>lsert u n d alles andere unveriindert liifst. D ic M etallverluste sind beim. K iesschm elzen, abgesehen von den K upfervcrlusten, in der H auptsache dieselben wio bei dem andern Stein-

schmelzen. D ie Angaben hieriiber wechseln aber sehr.

AYenn m an jedoch bedenkt, dafs diese Verlustc durch ganz verschiedene Umstiinde wic Erzbcschaffenheit, Ofen- kon stru ktion , tcchnische Geschicklichkcit etc. bedingt werden, so findet m an diese N ichtiibereinstim m ung er- kliirlich. L an g giebt einen Silbervcrlust von 3,8 bis 15 pCt. an, u n d den Goldvcrlust schatzen andere v on 0 — 5 pCt. Noch weniger stimmen die A ngaben von den K upferyerlusten, dic 2 ,4 — 21,5 pCt. und m ehr betragen soilen. Diese holien Yerluste beziehen sich a u f Erze, in denen die Edelm etalle die H auptsache, w aren u n d die niedrigen a u f eigentliche Kupfcrerze.

D ie M enge des Metallausbringens ist wie bei jedem andern Schachtofcnbctrieb auch von schiidliehen Erz- bcim engungen abhiingig. Gegen Z inkblende ist der Prozefs em plindlich, wenn deren Menge grofser ist, un d in diesem F a li darf davon, dafs dieses M inerał ebenfalls brennbar ist, kein Vorteil erwartet werden. D e nn die Y c rb re n n u n g der Zinkblende in solcher Menge, dafs das Schm elzcn dadurch untcrhalten werden k ann, fiilirt unYcrmeidlich grofse Silbcrvcrlustc m it sieli. Dasselbe g ilt Yom B lciglanz. Zinkblende w ird nur teilweise oxydicrt u n d das gcbildetc Zinkoxyd gcht teils ais Basis in die Schlacke, teils setzt es sich in den hoheren Ofen- teilen ab. E in grofser Teil Zinkblende geht unver- iindert in die Schlacke, wahrend ein anderer ebenso unvcr!indcrt in den Stein geht. D e r lłe st m it A usnahm e dessen, was im R auch fortgcht, w ird sublim iert u n d dann in hoheren Ofenregionen Ycrdichtet. D ie unmittel- bare W ir k u n g davon ist, dafs die T rennung des Steins von der Schlacke durch E rhohung des Gewichtes u n d der Z iih ig k e it der ietztcrcn erschwcrt wird. D ie Schlacke ist dann gern reicli an wertvollen M etallcn. D as einzigc praktischc H iilfsm ittcl dagegen ist cin K upfererzzusatz zu der Bcschickung, um das Steingew icht z u erhohen und die Edelm etalle ihrer V ereinigung m it dem Schwefel- zin k durch die grijfsere Yerwandtschaft zu m Schwcfel- kupfer zu entzichen; K upfcr ist daher, wenn auch nur in geringer M enge zugcsetzt, fiir das Kiesschm elzen praktisch unum giinglich notig; 0,75 pCt. K u p fc r der Beschickung h a lt man fiir hinreichend, um die an- sam m elndc K ra ft des Sehwefclciscns dcm E delm etall gegeniiber zu erhohen. D er W e rt des Bleis in dieser Ilin s ic h t ist zwcifelhaft, da das Sulfid leicht u n d bei niederer Tem peratur sublim iert u n d Silber m itn im m t.

K o b a lt u n d N ickel gehen beim K iesschm elzen ais Schw efclm etallc in den Stein; ist viel Arsen vorhandcn, so bildet sich Speise. Beim Vcrschmelzen gold- u n d silberhaltiger Erze sieht m an weniger au f das A usbringcn des K upfers ais des Silbcrs und Goldes u n d trachtet daneben nach hoher K onzenlration, z. B . 2 5 : 1 ; m an begniigt sich m it dcm A nsam m ęjn des ganzen Edel- metallgchaltes, wiihrend der halbe K upfergehalt Yerloren gehen kann.

Im E n g . and M in. Jo u rn . tcilt L a n g dic Resultate

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/ Nr. 30.

des V ersuchschmelzens zu K esw ick in K alifo rnien m it K upfererzcn von dem Iro n M o untain m it; der Stein sollte gcbessemcrt u n d elektrolytisch gercinigt werden.

D ic E rze waren teils O xydc, teils Sulfide; jene hielten w enig Schwefel ( 2 ,5 —-13,5 pC t.), iiberw iegend Eiscn- oxyd ( 4 8 ,2 — 7 1 ,0 p C t.), unbedeutend K u p fe r, aber G old u n d Silber fiir mehrere D o lla r per T onne; letztere bestanden hauptsachlich aus Scbwefelkies (4 5 ,5 pCt. S und 37 pCt. F e) m it einem bisweilen 10 pCt. erreichenden K upfergehalt. D e r K ieselsauregehalt w ar gering, und Q uarzzusćhlag notw endig; der K upforgehalt der Be- sehiekung war n icht ganz 2 pCt. D e r Ofen bildete eine K o m b in a tio n von W asserm antel u n d M auerw erk m it H erd, er w ar 1 5 x 3 ' w eit u n d bis zu den Form an 7</2' tief. D ic Gcblasew iirm c von 260 ° C erhielt m an von der Schlacke. D a m an des Bessemerns wegen a u f einen Stein m it m indestens 40 pCt. K u p fe r halten mufste, so w ar derselbe noch einm al durchzusetzcn.

D ie n ahezu Bisilikatsehlacke enthiclt 0,21 — 1,1 pCt.

K u p fe r; der K upfervcrlust konnte prozenteal n icht an- gegeben werden, w ar aber ansehnlich, was m it so rcicher Schlacke auch erkliirlich ist. D ie Schmelzkosten per Tonne E rz erreichten 4,67 D o li.

D ic Ofengase vom K iesschm elzen bestehen h au p t­

sachlich aus Stiekstoff, schwefcligcr Siiure, K ohlensaure u n d K ohlcno xy d, wenn m an kohlcnstoIThaltiges Brenn- m aterial benutzt, Wasserstoffgas u n d freiem SauerstolF;

unbestiindige oxydierbaJe V erbindung en wie Schwefel- kohlenstolT u n d Schwcfclwasscrstoff kom m en nicht vor.

D as fliiclitige A tom Schwefel, das aus dcm Schwefcl- kies frei w ird , un d sublim ierte V erbindung cn wie Schwefelblei, Bleioxyd, Schwefelerzen und dic Erz- feuchtigkeit gehen ais R a u c h m it den Gasen fort. Gas- analyscn von K esw ick ergaben:

1. 2. 3. 4. 5.

s o 2 . . = 9,01 12,80 10,00 19,30 3,43 c o 2 . . = 10,85 10,84 6,50 6,25 11,56

c o . . = 3,27 0 0 0 0

I I . . . = 2,35

0 . . . = 0 1,52 4,62 2,50 2,00

N etc. . . = 74,52 74,84 79,46 71,95 71,95 100,00 100,00 99,98 100,00 98,95 V crschm ilzt m an griifscrc M engen Schwcfelkies, so giebt jeder Satz dicke gelbe Schw cfcldam pfc ab, die von Schwefelarsen m ehr oder weniger dunkelorange gelarbt sind. D iese F arbę andert sich plotzlich, w cnn aller freie Schwefel Ycrfliichtigt ist und dann entweicht der R a u c h m it klarer wcifser Farbo. Erze ohne dieses uberscluissigc Schwefclatom, z. B. M agnctkiesc, liefern bestandig einen weifsen R au ch. D ie M enge der Flug- asclie scheint beim Kiesschm elzen kleiner zu sein wie beim gew ohnlichen Schachtofenbelrieb, was an der geringeren M enge gasfórmiger V crbrennungsprodukte liegt. D a dic obersfen Bcschiekungssatze auch von den durchstrom enden Gasen weniger beunruhigt werden, ist

auch das mecbanische M itschlcppcn von freien P artikeln unbedeutender.

Z u K okom o, Col., varriicrte das A usbringen des A g zw ischen 85 u n d 90 pCt. u n d des Goldes von 10 0 — 103 pCt., w ahrend K u p fe r u n d B lei unbeachtet blieben. D e n S tein konzentrierte m an von neuem, um vcrschiifbar zu werden, u n d das erkliirt den hohen Silbervcrlust; foreierte A rb e it liefs tiiglich 100 t E rz behandeln. I n L eadv ille schmolz m an m it folgenden R esultaten: die mittlere K onzcntratio n w ar 9,85 E rz gegen 1 Stein; tagliche V crarbeitnng 60 t E rz ; Schm elzkosten, allcs inbegriffen, 4,49 D o li.; A usbringen 93 pCt. Silber und 95 pCt. Gold.

Dieses sehlechte R esultat w urde der forcicrten Arbeit, m angelnder Geschieklichkeit u n d fehlenden S taubkam m ern zugeschriebcn; K oksverbrauch n icht angegeben. D as Vcrsuchsschm elzcn zu Toston unter S t i t c h m it hcifsem Gcbliisc, aber ohne F lugstaubkam m ern ergab: A usbringen von A g 95,3 pCt. und von A u 101,6 p C t , K onzcntration 6 , 6 : 1 ; die Schlacke hie lt 31,1 g Silber pro T onne und S p u r von G o ld ; 35 t tagliche V erarbeitung. M angel an Sulfiden beanspruchte einen K oksverbrauch von 3 — 6 p C t.

vom Schm elzgutgew ieht; die Schlacke hielt 4 1 — 48 pCt.

K ieselsaure. D ie O feneinrichtung u n d dic E rze waren fiir den Prozefs unpasscnd, das E rz hie lt v icl B lendę u n d G lan z. U nter diesen U m standen waren die erziclten Resultate g u t zu nennen. Yersuche m it kaltem Geblase lieferten ein A usbringen von 105,60 pCt. G old, 86 ,19 pCt.

S ilb e r, 97 ,59 pCt. K u p fe r u n d 38,18 pCt. B lei; K o n ­ zcntration 13,5 : 1. D ie Kosten waren in K okom o und L eadv ille 2,79 D o li., in Toston 4,60 und in B ouldcr 4 ,0 0 D o li. fiir die T onne E rz. D ie Iliitte nanlag en kosteten: zu Boulder fiir 100 t Tagesleistung 49 729 D o li., z u K okom o ebenso 35 000 D o li., zu L ea dville m it 3 Oefen 200 00 0 D o li. S t i t c h berechnet die K osten fiir einen Ofen zum tiiglichcn D urchsetzen von 90 bis 100 t au f 33 993 D o li.

Unverl)reiuil)ares Holz.

Ueber eine neue Erflndung, welchc auch fur den Berg- bau, namentlich fiir den Ausbau von S c h ś ic h te n , d i e in der Niilie von MasohinenraUmen oder sonstwie feuergefahrlich gelegen sind, von W iclitigkcit werden kann, berichtet das Centralblatt der Bauverwaltung wic folgt:

Am 3. d. M. fand in London im Parkę des Hurlingham Clubs eine Brandprobe mit einem chemisch behandelten Holze statt, die jeden, der ihr beiwohnte. iiberzeugen mufste, dafs es sieli dabei um eine der bedeutungsvollsten Neuerungen auf dem Gebiete der feuersicheren Bauweisen liandelte. Es waren zwei vollig gleiche, durchweg aus Holz gebaute einstockige Haiischen mit geviertrórmigem Grundrifs von 3,35 m Seitenliinge errichlet. das eine aus gewohnliehero, das andere aus unverbrennbar gemachtem Holze. Die Hauser standen auf vier Eekpfahlen, hatten einen 75 cm iiber der Erdoberflitche befindliclien Fufsboden, und das vierseitige Zeltdach lief in einen weiten, ebenfalls holzernen Schornstein aus, der, unten und oben offen, einen YorzUgliclien Zugschlot abgab. Der Iiaum zwischen dem

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Fursboden und der Erdoberfliiche war m it durclibrocłiencr Holzyerkleidung vcrschcn. Die W andę waren aufsen und innon mit Brettern vcrkleidel, zwei derselben waren mit Thliren, zwei mit Fenstern durchbrochen. Beide Gebiiude wurden gleichzeitig in Brand gesteckt, was dadurch gescliali, dafs je ein an der Windseite derselben aufgeliaufter Slofs von olgetranktem llolz und Sagcspiincn angezundet wurde.

W ic zu erwarten war, brannte das Haus von gewohnlichem Holze innerhalb einer halben Stunde yollstandig zu Asche.

Dagegen war es unmoglich, das Haus aus behandeltem Holze in Brand zu setzen, trotz der dafiir aufserordentlich gecigneten Konstruktion, die mit ihren Oeflnungen unter- lialb des Fufsbodons den hohlen Wanden und dem grofsen Uolzsclilol im Daulie gewifs das hochste Mafs von Fcuer- gelahrlichkeit darstellte. Die Flammen umzUngelten das Gebiiude in heftigem Brande bis Uber das Dach, aber sic vermochtcn nur dio Oberfliiche der Bretter zu verkohlen, und der łiufsere Holzstofs brannte nieder, ohne dem Gebiiude einen anderen Schaden gethan, ais die durchbrochene Bretterverkleidung unterhalb des Fufsbodens, da, wo der brennende Holzstofs sie unmittelbar beruhrte, in geringem Mafse beschiidigt k u haben. Mcrkwiirdiger ais diese That- sache war vielleicht der Uinstand, dafs dic Inncntemperatur des Hauscs, wahrend die Flammen des brennenden IIolz- stofses seine Aufsenseiten umloderten, durchaus unveriindert b lie b ; man konntc ruhig in das Gebiiude eintreten und durch ein Anlegen der lland an dio innerc Holzverkleidung sich Uberzeuiei], dafs nicht einmal dicse erwiirmt war.

Nach Ablegung dieses Versuches wurde ein anderer vor- genommen. Im Innem des Gebiiudes war eine aus 2*/2 cm starken Brettern des chemisch behandelten llolzes gezimmerte Kiste aufgestellt und mit einem Stofs von olgetranktem Ilolze um- und iiberbaut. Der Stofs wurdo angeziindet und brannte um die Kiste lierum zu Asche, ohne dieser oder der inneren Holzverkleidung des Hauses irgend welchen Schaden gethan zu haben. Die Kiste war mit Druckheften gcfilllt, welche vollstiindig lieil, ja nicht einmal erwiirmt, herausgenommen wurden.

An der vollstiindigen Unverbrcnnbarkeit des chemisch behandelten llolzes kann kein Zweifel bestchen. Dabei ist die ganz auffallende Urifahigkeit der Warmelęitung noch besonders zu vcrmerken. Die chemische Behandlung isl in Amerika erfunden und besteht darin, dafs dem Holze unter hohem Druck seine naturlichen Siifte entzogen werden und statt ilirer eine gesiittigte Losung von gewissen Salzen ein- geprefst wird. Acufserlich erleidet d;is llolz dadurch kcinerlei Veranderung, auch Geruch und Farbę werden nicht beeintlufst, nur das Gewicht wird etwas erhoht. Zur kaufmannischen Ausnutzung der Erfindung hat sich in England eine Aktiengesellschaft (The British Non-Flammablc Wpod Co. Limited, Nr. 2 Army & Navy Mansions, Vic.toria Street, London S. W .) gebildet. Die Kosten fiir die chemische Behandlung von 100 Gcvicrtfufs einzolliger Bretter betragen 20 was etwa 2,10 *JL fiir das Quadratmeter aus- macht. Das llolz soli in Amerika schon seit einigen Jahren eingefuhrt sein und sich fiirZwecke des Hauser- wie namentlich auch des Scliiffbaues vorziiglich bewiihrt haben.

Technik.

D ie V e ln a - B r ik e tts besitzen nach Coli. Guard. eine calorische Kraft, welche die der gewijhnlichen Kohle um etwa 30 pCt. UbertrifTt, wie verschiedeno Yersuche bewiesen

haben. In den Briisseler Gasanstaltcn hat man gefunden, dafs ein Gemengc dieser Briketts und mit Petroleum an- gefeuchteten Kohlenstaubes 450 cbm Steinkohlengas pro Tonne ergab, dessen Qualitiit eine bessere wie die des gewohn- lichen Gases war. Neuerlich hat man in Pariser Anstallen die Erfahrung gemacht, dafs ein schlechtcr Brenustoff durch Zusatz von 8 pCt. obigen Gemenges 4000 bis 6400 Warme- einheiten erzeugt, sich also um etwa 33 pCt. verbessert und mit einer mitileren Kohle gleicliwerlig wird. Der Kessel dieses Etablissements yerbraucht in 3 Stunden 75 bis 80 kg Kohlen, um einen Dampfdruck von 4 Atm. zu errcichen, wahrend 65 kg Anthrazitstaub in Brikcltforin, m it 8 pCt. Yelna gomengt, dcnselben Druck 3'/2 Stunden lang beibehalten liifst; man sparte also nahezu 30 pCt.

Die Lokomótiycnheizung betrefTcnd scheinen die Resultatc auch zu befriedigen, da der Verdampfungseflekt von 1 kg dieser Briketts 8 1 Wasscr betrug. Dabei war das Feuer leicht zu leilen, es bildcte sich kcine Schlacke, sondern etwas weifse Asche.

ITeber G o l d u n d P l a t i n i n N ik o lje - P a m d in s k (U r a l) bringt 11. F. S t a l l i in Nr. 40 der Chemiker- Zeitung, ein interessantes Referat, dem wir folgendes enl- nehmen :

Der Bcrgwerksbezirk gehiirt zum Verchaturschcn Kreise des Gouvernements Perm; er liegt ostlich des Uralgebirges und umfafst ein Tcrrain von 350 000 ha.

Das Gebirgsland bilden die altcren Eruptivgesteine, das Flachland krystallinische Schiefer, untcrdevonische Kalkę, eociine und posltertiiire Sedimcnte. Die letzt- genannten sind die Triiger der Gold- und Platin-Seifen.

V on primaren Ablagerungen ist nur ein gold- und pyrit- fiihrender Quarzgang mit einem Goldgehalt von 30 g auf die Tonne Quarz unfern der Eisenhutte Suchogorsky auf- geschlossen.

Die Goldseifen sind in einer durchschnittlichen Miichtig- keit von 2 m ungefahr 2 — 3 m unter der Erdoberfliiche in lchmhaltigen Sand- und Gerbllschichten erschiirft worden, naturgemiifs vornehmlich an Flufs- und Bachbetten, steilen- weisc auch an troeknen Orten. Der Verfasser schiitzt den Goldgehalt auf 1,55 g pro Tonne und die Ausdehnung des Lagers auf 2 0 0 — 300 ha., Annahmen, aus denen sich eine Mcnge von 15 0 0 0 — 20 000 kg Gold ergiebt.

„P latin wird im Nordwesten auf Kytlym, am Fufse des Kosmensky-Kamcn und im Suden des Bezirkes an der Kamenka und Kamenuschka erwaschen. An erslerein Fund- orte scheinen 01ivingesteine und Chromeisenerze das Muttcr- gestein des Platins zu sein, obwohl im Gestein selbst noch kein Platin gefunden wurde. Das Platin kommt hier in bis zu 1 inm grofsen, mehr oder weniger ab- gerundelen Kornern vor, die gewohnlich von Eisenoxyd angehaucht sind; auch finden sich manchmąl grofsere Knollen eines kornigen Aggregates von Platin und Chromeisenerz."

Die Platinproduktion an der Kamenka und der Kame­

nuschka betrug im Jahre 1896 50 kg. Das Kytlymer Lager schiitzt der Vcrfasscr auf 20 000 cbm mit einem Durchschniitsgehalt von 7,5 g Platin pro 1 cbm.

Den Abbau dieser reichen Lageislattcn schiidert cr ais einen planlosen Raubbau, dic Aufbereitung ais prim itiy

und unwirtschaftlich. E. FI.

D io IT u s s ig m a c łn in g des F lu o r s ist kurzlich — wie 1'Echo des mines mitteilt — dem franzosischen Chemiker 51. Moissan unter Mitwirkung des Engliinders 51. Dewar im Laboratorium des letzteren in London gelungen. Das

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