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Glückauf, Jg. 76, No. 33

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Academic year: 2022

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GLÜCKAUF

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 33 17. A ugust 1940 76. Jahrg.

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B etriebserfahrungen beim Einsatz einer Schrägkerbm aschine.

Von B e r g r e f e r e n d a r F.-H . T i l m a n n , Bonn.

D er B ergbau des A achener Bezirks w i r d in e r h e b ­ lichem M aße von den schw ierigen L a g e ru n g sv e r h ä ltn iss e n beeinflußt. Die s t a r k e F a lt u n g u n d die vielfach steile L a g e ­ rung erschw ere n bei d e r K o h le n g e w in n u n g den Einsatz von Maschinen, d eren A b m e s s u n g e n ü b erd ies d urch die geringe M ächtig keit d e r m eisten Flö ze b e s c h r ä n k t sind.

Zur E rhöhung der F ö rd e r le istu n g , V e r b e s s e r u n g d e r W i r t­

schaftlichkeit un d E rleich teru n g d e r A rb e it des H au ers werden d ah er kleine, a b e r le istu n g sfäh ig e M aschin en v e r ­ langt. Auf ei ner G r u b e des A achener Bezirks ist aus die sen E rw ägungen h e ra u s eine n e u a r t ig e K le in g e w in n u n g s­

maschine, die S ch rä g k e r b m a sc h in e , e in g e se tz t w o rd en , die unbedingt B eachtu ng verdien t.

B a u a r t .

Die von d e r Firm a G e b r. Eickhoff herges tellte M a ­ schine se tzt sich im w esentlic hen aus dem G e tri e b e g e h ä u s e mit Motor, d e r Sch w en k ein rich tu n g , dem S c h rä m a rm mit der S chräm kette sowie dem F ü h r u n g s - un d B efestig u n g s­

rahmen mit den G leitk u fen z u sa m m e n (Abb. 1). D er F ührungsrahm en aus D oppel T -E is en ist k n ie h e b e la rtig gestaltet, durc h Q u e rjo c h e in sich s t a r r v e rb u n d e n und an seinem obere n E nde sow ie in d e r M itte auf Kufen befes tigt.

Diese V erbin dung g e sta tte t, den g a n z e n R ah m en um die mittlere, auf einer w a a g e r e c h te n Achse sitzende Befesti­

gung zu drehen. D azu ist an d e r ob e re n Befestig ungsstel le eine senkrechte G e w in d e sp in d e l eingebaut, die mit einem Handrad betätig t wird.

läßt sich einerseits je d er beliebige S c h rä g k e r b erzielen (Abb. 2) un d an ders eits die Maschine auch zum L a n g fro n t­

schrämen ge bra uchen, w o f ü r sie allerdings an sich nicht g e b a u t ist. Die S ch rä g s te llu n g w i r d jedoch in d e r Senk­

rechten durc h die Flö zm ächtig keit begrenzt .

Abb. 1. S c hrägkerbm aschine d e r F ir m a E ic khoff in A rb eitsstellu n g .

An dem freien E n d e des R ah m en s ist um eine e b e n ­ falls w aagerechte Achse s c h w e n k b a r das G e tr i e b e g e h ä u s e angeb rach t, das a u ß e rd e m noch im m ittle ren Teil des Rahmens, jedoch o hne w e it e re B efestig u n g g e f ü h r t wird.

Die Maschine läßt sich also zw eifach in d e r gle ichen Richtung d rehen, w obei die L ä n g sa c h se o h n e V e r d r e h u n g in sich im m er paral lel zur A b b a u f r o n t bleibt. T h e o re t is c h kann je de g e w ü n s c h te Lage zw ischen H o riz o n ta l- und Vertikalste llu ng des S ch rä m a rm s e rr e ic h t w e rd e n . D adurch

Abb. 2. F e r t ig e r Schrägkerb.

Der eigentliche Maschinenteil entspricht d e r T y p e DKS 15 der Firm a G ebr. Eickhoff. D er Kerb maschin en- m o to r ist ein P re ß lu ftp feilrad m o to r von 14 PS. Die U m ­ la ufgeschw in digkeit d e r S ch räm k ette b e t rä g t 2,5 m s. Da sich beim sc hrägen D urchschneiden des Flöze s die H ä r t e ­ unte rs chiede d e r einzelnen Lagen und Schichten viel d e u t­

licher als beim Sc hrä m en in stets der gle ichen Schicht b e m e r k b a r machen u n d m anchm al se h r h arte Koh le neise n­

stein einla gerungen zu durchschneid en sind, h a t m an die Sch rä m pic ken mit Widiastiften besetzt. W e n n auch die Meißel eine hohe V erschleiß festigkeit besitzen, sind sie doch ge g e n S to ß b e a n sp ru c h u n g e n empfindlich. D eshalb h a b e n die Schrä m pic ken eine nach hinten g e k r ö p f te F orm , die dem Meißel ein elastisches Ausweichen bei plötzlich v e r s tä r k t e r Beanspruchung in härteren Schichten e r m ö g ­ lichen. H ierd u rch w ird die G e f a h r des H e r a u s b r e c h e r s der Widiastifte wesen tlich v erm in dert. Die S chrä m pic ken lassen sich leicht au sw echseln un d be sitz en zur S icheru ng g e g e n Verlust einen S te ckverschluß sow ie eine D r u c k ­ schraube mit F ein gew inde. Die Pickenzahl b e t r ä g t 27 bei einer n u tz b a re n A u sleg erlän g e von 1,50 m. Das D rehen des S ch räm arm es erf olg t mit Hilfe einer nach beiden Seiten v erste llb aren K na rre von H and. Die M as ch in e ist zum Schutz d e r S chrä m k e tte un d des G e trie b e s vor p lö tz­

lichen Ü berbeanspruchunge n m it ei ner R u tsc h k u p p lu n g a u f de r K ettenradw elle a usgerüstet.

In dieser G e s ta l tu n g w u r d e die K erbm as chine u r ­ sprünglich mit Hilfe eines klein en 5-P S-H asp els, d e r im o b eren Teil des Str ebs stand, aufw ärts g e z o g e n o d er h e r a b ­ gel assen. D a die L eis tu ng u n d A rbeitsw eise des H aspels nicht den E r w a r tu n g e n e n tsprachen, w ählte m an s p ä te r ein st ä rk e re s F a h r w e r k . H ie rz u w u r d e n die S c h r ä g k e r b ­ maschin e u n d d a v o r in E r m a n g e lu n g einer a n d eren b ess eren W inde eine Sic he rheitsw inde m it einem 10-PS-P reß lu ft- d u p le x m o to r von ei ner u n b r a u c h b a r g e w o r d e n e n S c h r ä m ­ maschin e z u sa m m e n auf ei ner R uts ch p latte mit k u fe n a r tig

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4 4 6 G l ü c k a u f 1X1 . um gebogenen R ändern a n g e o rd n e t (Abb. 1). Die G esam t­

länge d e r zusam men ges etzten Maschine b e t r ä g t 3,0 m bzw.

4,5 m mit in F a h rs te l lu n g gebra chtem Sc hrä m arm u n d ihre Breite mit Schlitten 80 cm, die d e r eigentlichen Schrägkerb- maschine jedoch nur 60 cm.

Auf G ru n d der mit dieser V ersu ch sm asch ine gem achte n Erf ahrungen b a u t die Firm a G ebr. Eickhoff heute die S chrägkerbm aschine mit einigen Änd erungen in der aus Abb. 3 ersichtlichen A usführung. Als Antrieb w ird ein etwas stä r k e r e r Pfeilr adm otor von 20 PS verw andt, der mit einem u m s teu erb aren R ädergetriebe für Links- und Rechtslauf der Kette verseh en ist, dam it die Maschine sowohl einen rechts- als auch einen linksliegen den K ohlen­

stoß a b k e rb e n oder abschräm en kann. Durch A ufhängen des M otors mit dem dara n befindlichen Schräm arm im Sch w erp u n k t ist die V erä nderlic hkeit der Lage des Schräm- arm s wesentlich erleichtert. In den nach vorn verlängerten kufenartigen G le itrahm en ist eine 3-PS-Sicherheitswinde mit Stirnra dm oto r fest eingebaut. Sie besitzt einen Schnell­

g a n g für 240 m / h und 3 weitere Arbeitsstufe n von 11,5, 23 und 34,5 m / h V orschubgeschw in digkeit. Bei d e r V er­

w en d u n g als Schrägkerbm aschine w ird nur von d e r ersten G eschwindig keits stu fe G ebrauch gem acht, die andere n 3 Stufen sind für einen etw aigen Einsatz als K leinschräm ­ maschine vo rg es eh en . Für diesen Z w eck h a t man auch einen stärkeren Pfe ilr adm otor gewählt. D adurch w ird der neuen Maschine eine zweite V erw endungsm öglic hkeit, nämlich als Schrämmaschine, verliehen und dam it ihr An­

w endungsbereich erheblich v e rgrößert.

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Abb. 3. Neueste A u sfü h ru n g d e r Schrägker bm aschine d e r F ir m a Eickhoff.

B e t r i e b s v e r h ä l t n i s s e d e s E i n s a t z s t r e b s . Die Schrägkerbm aschine ist in einem Streb eingesetzt, der streichend und mit Vollversatz a b g e b a u t wird. Das Flöz besitzt im allgemeinen eine M ächtig keit von 1,10—1,20m;

sein Liegendes und H an g en d es bestehen aus festen Sand­

schiefern, die nicht zum Nachfallen o d er H erein drücken neigen. Das Flöz se lbst weist eine ziemlich sp röde, reine Kohle ohne Bergem ittel auf. Die F estig keit des Kohlen­

stoßes ist nicht gle ichm äßig , sondern es machen sich einige besonders h arte Stellen bem erk bar, die durch ungleich­

mäßig e Beanspru chung bei der F altung verursacht sind.

So ist in dem Streb noch eine kle inere Spezialfalte vor­

handen. Als V eru nre inig ungen tr ete n u n re g e lm ä ß ig linsen­

fö rm ig e Kohleneise nstein -E inla geru ngen auf. Das Flö z fällt mit 30 — 33° nach Südosten ein. Der Streb ist so gestellt, daß die F ußstrecke vorläu ft und die s c h r ä g ste h e n d e A b­

baufr ont mit 2 5 - 2 8 ° einfällt. H ierd urch kann der Versatz nicht in das Kohlenfeld gelangen, da er dem Einfallen folgt.

Die Kohlen fallen eb en falls von se lbst d e r Rutsche zu, so daß nur eine geringe Schaufelarbeit zu leisten ist.

Der Verhieb ist zweitägig, der A bbaufortschritt be trä gt bei einer Feldesb re ite von 1,10 in 0,55 m T ag, die S tr e b ­ länge 80 m. Der A usbau wird im Einfallen eingebra cht.

Man v erw endet 2,50 m lange runde Sta ngen von 8 —10 cm Dmr., sogenannte Palisaden, u n te r die je drei an gespitz te Holzstem pel von 1 0 - 1 2 cm Dmr. g e se tz t w erden. Ein V erz ug ist bei dem festen H an g en d en nicht notw endig, zumal die Baue bis an den Koh le nstoß gestell t w erd en und die Feldesb re ite m it 1,10 m nur g e ri n g ist. Diese

läßt sich aus sich erhei tlichen G r ü n d e n un d w e g e n d e r Aus­

fü h r u n g d e r K erb a rb e it nic ht g r ö ß e r w ä h le n ; denn die K erb m aschin e ist n u r 80 cm b re it u n d hat w eg en des Einfallens des Flözes zum V ersatz hin das Bestreben, an der Ste m pelr eih e entlang zu ru tschen. U m je doch eine g e n ü g e n d e S chra m tiefe zu erh alten , d r ü c k t man die Maschine durc h F ü h r u n g s h ö l z e r , die ne b e n die zweite Ste m pelreih e g e le g t w e rd e n , m e h r zum K ohle nstoß hin (Abb. 1).

W ä h re n d das Flöz an a n d e re n Stellen d e r G ru b e eine g u t g e h e n d e Kohle aufweist, zeigte sich in die sem Feldes­

teil, daß die Kohle ohne H ilfsm ittel nic ht hereingewonnen w erd en kon nte . Z u e rs t s c h e n k te m an d e r schlechten Leistung noch nicht die nötige B each tu n g u n d nahm an, sie w erde sich bessern, so b a ld d e r A b b a u d r u c k auf den Koh le nstoß einsetzen w ü rd e. A ber auch nach d e r sonst üblichen Anlaufzeit befried ig ten die E r g e b n isse nicht, zu­

mal das Flöz hinsichtlich d e r M ä c h t ig k e i t und Reinheit und d aher im allg em ein en auch d e r W irts ch aftlich k eit eines der besten der G r u b e ist. Als G r u n d stellte sich bei der Unter­

suchung hera us, daß die Schle chte n für die A rbeit mit dem A b b a u h a m m e r s e h r u n g ü n s t ig verliefen. Ih re Stellung zum A bb au sto ß hat einen W in k el von 60°, ihr Einfallen beträgt etwa 60° zum offenen Feld hin. D e r u n g ü n s t ig e Schlechten- v e rl a u f e r k l ä r t e sich dadurc h, daß das Flö z in d ie s e r Bau abte ilu ng zum erste n M al nach W e s t e n verhauen w u r d e , w ä h r e n d es so n st immer nur nach O ste n g e b a u t w o r d e n war. Dort standen die Schlechten bei ebenfalls

— je doch in e n t g e g e n g e se tz te r Rich­

t u n g — v o r g e h a l te n e r Fußstrecke fast para lle l zum Stoß. A u ß erd em saß man u n te r den Schlechten, so d aß sich der G e b irg s d ru c k in R ichtung des Stoß­

schubes a usw ir kte , die Kohle also vom Stoß in die R ich tu n g zur Rutsche hin g e d r ü c k t w u rd e . H ie rbei h a lf der Ge­

b ir g s d ru c k die Schichten freilegen, so d aß sich die K ohle ohne Schwierigkeit mit dem A b b a u h a m m e r allein herein­

gew in n en ließ.

Z u e rs t fü h r t e man zur Erzielung ei ner h ö h eren L eis tu ng den Schieß­

b etrie b ein, w obei Mantelsprengstoffe und M o m e n tz ü n d e r v e r w a n d t w u r d e n . D a die Kosten des Schie ßbetriebs s e h r hoch u n d die e n t s te h e n d e n Schwaden lästig w aren, hat man sich auf d e r G r u b e bald zum Einsatz der S c h rä g k e r b m a sc h in e entschlossen.

Im Betrieb erg a b sich z u e rs t die F rag e, wie die Maschine e i n g esetzt w e r d e n sollte. In Betracht kamen Sch räm en o d er S c h rä g k e r b e n . S e n k r e c h t e K erb e ließen sich mit der Mas chine bei d e r F lö z m ä c h t ig k e i t von 1,10—1,20 m nicht herstellen, weil d e r S c h rä m a rm d ann nic ht mehr in die F a h rt ri c h tu n g g e s c h w e n k t w e r d e n k ann. Am zweck­

m ä ßig sten erschien es, die K erbe s e n k r e c h t zum Schlechten- verlauf an zu o rd n en , d. h. sc h r ä g d u rc h den Kohlenstoß zu schräm en, um mit je d em K erb m ö g lic h s t viele Schlechten zu d urchschneid en. H ierbei k a n n d e r A b b audruck die g r ö ß tm ö g lic h e W i r k u n g hinsichtlich d e r Loslösung der Kohle aus ihrem Z u s a m m e n h a n g im V erhältnis zur ge­

schräm ten Fläche erzielen, d enn er m u ß sich dabei auf die durc h den S c h r ä g k e r b u n te r s c h r ä m te n Kohlenlagen aus­

w irken, w ä h r e n d er dies bei einem s e n k r e c h te n Schlitz nur auf seitlichen D ru c k hin tut. D as Langfrontunterschrämen eines Flözes in halbste ile r L a g e r u n g b i r g t üb erd ies die G efa h r in sich, d aß sich g r ö ß e r e K oh le n m a sse n beim Ein­

setzen des D ru ck s lösen, dem Einfallen folgen u nd dabei den A usbau w e g s c h la g e n o d e r s o g a r Unfälle d u rc h Kohlen­

fall nach sich ziehen.

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Z u r i c h t u n g d e s S t r e b s i m K e r b b e t r i e b . Da d e r V erh ie b des 80 m langen Streb s zw eitägig ist, b ra u c h t die Mas ch in e tä glich m it zw ei M an n Bedienung n ur etw a 40 m a b z u k e rb e n . Im g a n z e n S tr e b w e r d e n 30 bis

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1 I . T T T T g H 3 t l ü c k a u f 447

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35 Kerbe hergeste llt, davon in d e r u n te re n H älfte, die eine festere Kohle aufw eist, e tw a 20 u n d in d e r o b e re n mit besser g e h e n d e r Kohle 12—15. Z u r H e rs t e ll u n g eines Kerbes w ird die M aschin e an den d a fü r be stim m te n P u n k t des Stoßes g e fa h r e n u n d d a n n w e g e n des steilen Flöz- einfallens zur Sic herh eit g e g e n ein A b ru ts ch en bei etwaigem Lösen o d e r Reißen des Seiles mit ei ner Kette am A usb au des alten Feld es festg elegt. H ierauf wird der Schrämarm mit Hilfe d e r K narre bis an den Sto ß ein­

geschw enkt (Abb. 1). D er K erb ist fertig, w enn d e r A us­

leger se n k r e c h t zur A b b a u fro n t steht, w o b e i er gle ichzeitig seine g r ö ß t e T ie fe von 1,30 m e rreich t hat. Die S c h ra m ­ fläche b e t rä g t bei die ser Kerb tiefe 1,789 m 2, die S c h ra m ­ höhe 9 cm. Das H erstell en von tiefe ren Kerben, als die Feldesbreite b e t rä g t, h a t bei dem u n g ü n stig e n Schlechten- verlauf zum K ohle nstoß den Z w eck , d aß d e r E in w ir k u n g s ­ bereich des den A b b a u erl eich tern d en A b s e n k u n g s d ru c k s , der meist n u r die Schlechten im v o rd e r e n Teil des Kerbes löst, sich auf die ga n z e d e r F e ld e sb reite von 1,10 m e n t­

sprechende T ie fe des Ein bruchs ers treck t. Auf die se Weise kann der K ohle nhauer o hne S chw ierigkeit seinen Einbruch hersteilen, von dem aus sich die Kohle d ann se h r g u t hereingewinnen läßt. A u ß e rd e m w e rd e n die K erb e besonders im u n te re n Strebte il so dic ht ü b e re i n a n d e r a n ­ gesetzt, daß je d er H a u e r zwei E inbrüche an seinem A rb e its­

stoß hat.

Der A rbeitsplan für den Q e s a m t b e tr ie b ist w ie folgt geregelt:

1. Schicht: 10 K o h le n h a u e r tr e ib e n den Sto ß in detf 35 m langen un te re n S treb h älfte 1,10 m vor. J e d e r H a u e r fängt dabei an einem Kerb an und k o h lt ihn zuerst in der vollen Tiefe als E in bruch v o r; von ihm aus n im m t er dann die Kohle nach oben hin w eg. W e g e n d e r g e ri n g e n F e ld e s ­ breite und des fe ste n H a n g e n d e n b ra u c h t d e r K ohle nhauer keinen N o ta u s b a u einzubrin gen, s o n d e r n k a n n n ach dem Auskohlen eines Feld es von 2,50 m Länge seinen ersten Bau setzen. E r richte t sich dab ei nach dem A usbau des vorherigen Feldes. Die dem H a u e r zu g eteilte Sto ßlänge hängt von der F estig k eit d e r K ohle ab; im unte ren Strebteil erhält er etw a 3 — 3,5 m, im o b e re n d a g e g e n in d e r K ohle n­

schicht des fo lgenden T a g e s e tw a 5 m zu gew ie sen. Die dann noch übrigen ein o d e r zw ei H a u e r m üssen am zw eiten T ag die meist vom v o rh e r ig e n T a g ste h e n g e b lie b e n e n Reste abkohlen.

2. Schicht: Nach S c h m ie ru n g d e r M aschin e u nd E n t­

fernung der im K erb b ereich st e h e n d e n Ste m pel beginnt das Kerben. H ie rbei m u ß m an den S c h rä m a rm langsam und vorsichtig in den K oh len sto ß eindrin gen lassen, um eine plötzliche ü b e r m ä ß ig e B ela stu ng des G e trie b e s und einzelner Schrämpicker. zu verm eid en, die leicht zu einem Abbrechen des W idia stifte s führt. An d e r zu ers t zum Arbeitseinsatz k o m m e n d e n U m k e h rs te l le am E nde des Schrämarms e rh ö h t sich die G e s c h w i n d ig k e i t d e r Schräm- meißelspitze von 2,5 auf e tw a 6 m /s, so d aß oft nur eine Schrämpicke allein den K oh len sto ß angreift. Das f ü h r t zu schlagartigen B ean sp ru ch u n g en , f ü r die das W idia m eta ll besonders em pfindlich ist.

Die reine K erbzeit s c h w a n k t je nach d e r F e stig k e it der Kohle und dem V o rh a n d e n se in von K ohle neisenstein ein­

lagerungen zwischen 5 un d 12 min je Kerb. Die Leistu ng der Maschine b e t r ä g t d e m n a c h 0,149 — 0,358 m 2/m in bei einer S ch ram h ö h e von 9 cm. Stü ndlic h w e r d e n etw a 4 Kerbe eingebra cht. Die ü b r i g e Z eit entfällt auf N e b e n ­ arbeiten, wie H o c h z ie h e n d e r M aschin e z u r nächsten K e r b ­ stelle, Arbeiten am A usbau, S c h la u c h u m h ä n g e n un d Picken- auswechseln. Am Schlu ß j e d e r zw eiten K erb schicht w ird die Maschine w ie d e r h in a b g e fa h re n , w as e t w a 2 —3 h e r ­ fordert. Zeitweise b ra u c h t e m an zur T a lf a h r t m e h r Zeit, da d er Streb von einer kle in en Spezialfalte g e s t ö r t w ar. Z ur bess eren Ü b e rw a c h u n g des Seils u nd z u r E rzielu n g einer zuverlässigen F ü h r u n g w ird die M aschin e n u r 40 m g e ­ fahren u nd d ann je weils die E n d a b s t e m p e l u n g des Z u g ­ seils u m g e b a u t.

3. Schicht: Bei dem fü r selb sttätig ein zu b rin g en d en Vollversatz günstig en Einfallen des A b b a u s to ß e s erf olg t das U m le gen d e r festen Rutschen un d das Versetzen in einem A rb eitsgang. Vier H a u e r versetz en in zwei Schichten eine Feld esb re ite . In d e r erste n Zeit brachte man je doch n u r einen »Sparversatz« ein, d a die S tellu n g des A bbausto ßes n u r ein Ein fallen von 2 2 —25° aufw ies. Die S te ile r ste llu n g a u f 28° w u r d e hau ptsächlich zur E rl e ic h t e ru n g d e r V ersatz­

arbeit durchgeführt. W ä h r e n d die G ü te des V ersatzes v orher fast stets zu bean stan d en w ar, w u r d e er danach von selbst dicht.

Die hier getroffene B etrie bseinte ilu ng b ie te t die u nbedingte G e w ä h r für einen re ibungslosen Verlauf der einzelnen A rbeitsvorgänge. A u ß e rd e m ist tr o tz d e r sich teilweise übers ch n eid en d en 83,4-Stunden-Schicht bei dem zw eitägig en Verhieb im m er noch ein erheblic her zeit­

licher S ic herheitsfaktor v o rhanden, d e r etwa auftretende Stö rungen b equem zu ü b e rb r ü c k e n gestatt et. Die maschinelle Z u rich tu n g des K ohle nstoßes d u rc h die Kerb- maschine liegt sofort hin ter d e r G ew innungsschicht, s o daß für die einzelnen Arbeiten g e n ü g e n d Zeit v o rh a n d e n ist un d die Kerbe vor d e r G e w i n n u n g lange g e n u g offen stehen, um durch den G e b ir g s d r u c k m öglic hst viele Schlechten zum Öffnen zu bringen. Das la nge Offen lassen d e r Kerbe k a n n anders eits nicht die beim L an g fro n tsch räm en dro h e n d e G e fa h r des Setzens des G e b irg e s nach sich ziehen, die sich, wie bereits erw äh n t, bei dem halbsteilen Ein fallen durc h W eg sch lag en d e s Ausb au es als fo l g e n ­ sc hw er un d b e trie b s g e fä h rd e n d erw eis en k ö n n te ; denn beim K erben w ird der G e b irg s z u s a m m e n h a lt nicht völlig, sondern nur stellenweise aufgehoben. Ein Teil des z u ­ gerichte ten K ohle nstoßes tr ä g t noch das H a n g e n d e ; hie rbei können sich die K erb e w ied er schließen, w as ja g e ra d e erreicht w erd en soll. N u r selten bricht ein Teil d e r u n te r­

k e rb t e n K ohlenlagen herein.

B e t r i e b s e r g e b n i s s e u n d K o s t e n v e r g l e i c h . , Die durchsch nittlichen arbeits tä glic hen F ö rd e r - u n d Belegungszahlen sind aus n a c h ste h e n d e r A ufstellung ersichtlich:

Kohlenvorbereitung durc h Schießarbeit Kerbmaschine

F ö r d e r u n g ... t 68,4 64,7 G e s a m t s c h i c h t e n ... M ann 22,3 20,1 davon K o h l e n h a u e r ... 12,3 11,1 V e r s e t z e r ... 5,0 4,0 S c h l e p p e r ... 3,0 3,0 K e r b e r ... 2,0

B ohrer u. Schie ßm eiste r 2,0 —

H ack en leistu n g . . t/ K o h le n h a u e r 5,56 5,83 Str eble istu ng . t/ G e sam tsch ich ten 3,07 3,22

Bei d e r A u fste llu n g d e r Zahle n f ü r d en K erbbetr ie b ist der E in f ü h ru n g sm o n a t nicht b erücksic htig t, da in ihm die erw äh n ten Ä nderungen an d e r M aschin e v o rg e n o m m e n w u rd en , w o b e i sie einige T a g e a u ß e r Betrieb w ar. Die Zahlen der zw eiten Spalte stellen den D urchschnitt von 6 B etr ie bsm onate n dar. Das Erg eb n is ist dem nach b e le g u n g sm ä ß ig bis auf die V ersetzer fa s t gleich. D er ge rin g e U nters chied e r k l ä r t sich d u rc h die anfängliche M eh rarb eit an der Spezialfalte, die sich bei fo r tsc h r e ite n d e m A b b au verlief. Die E in sp a ru n g eines V ersetzers ist auf die Ste ilerstellung d e r A b b a u fro n t un d die g e ri n g fü g i g e E r ­ h ö h u n g der H a c k e n le istu n g auf dieselb e U rsa c h e z u r ü c k ­ zufü hren, da sich die A rb eit in d e r S t r e b f ö r d e r u n g v e r ­ minderte.

Bei der K ostenaufstellung sind die Kosten a u fg efü h rt, die sich aus d e m U n te rs c h ie d g e g e n ü b e r d e m f r ü h e r e n Z u ric h tu n g sb e trie b e rg eb en . Die Löhne b ra u c h t e n nicht b erücks ichtigt w e rd e n , da die selben Leute, die f r ü h e r die Bohr- u n d S ch ie ß arb eiten au sfü h rten , heu te die K erb e hersteilen. F ü r E rsatzte ile sind bis h er keine K oste n e n t­

standen, d enn in d e m s e c h s m o n a tig e n Betrie b h a t die

(4)

Maschine noch keine A usbesserung erfordert. Auf G rund der E rfahrungen mit ähnlichen Maschinen ist je doch mit jährlichen Ins tandsetzungskosten von 10% des N euw ertes, also mit 1,50 3tMjT a g zu rechnen.

Mei ßelkosten: Die Maschine lieferte durchschnittlich 18 Kerbe je T ag, im M onat also etw a 450. Im M o n a t s ­ durchsch nitt w u rd e n 94 Meißel geschliffen, so d aß bei 27 zu einem Satz geh ö rig en Picken je d er Satz nach d e r H e r ­ stellung von 135 Kerben nachgeschliffen w erd en mußte.

Der Verlust b e tru g in Betriebsm onaten 21 Stück; davon w urd en du rch H era usbreche n des Widiastiftes beim Auf­

treffen auf eine Kohlenei se nstein einla geru ng 12 un d der Rest beim Nachschleifen vorzeitig un b rau ch b ar. W eite re 33 Meißel waren etwa zur Hälfte verbraucht. H ie raus e r ­ gibt sich, daß die Meißel bisher durchschnittlich achtmal nachgeschliffen w o rd en sind un d mit einem zehnm aligen Nachschleifen jedes Meißels g erech n et w e rd e n kann. Der Preis eines Meißels b e trä g t 5,30 3UI, ein Satz n eu er Meißel kostet bei einer Pic kenzahl von 27 Stück 143,10 - 9 t J l . Auf G ru n d d e r oben darg eleg ten Bedin gungen, u n te r denen die Maschine arbeitet, belaufen sich die M eißelk oste n auf

= j g j g u n / j ag U n te r Berück sichtigung der Meißelverluste durch H era usbre chen d e r W id ia einla ge in d e r Höhe von 4 % monatlich ergeben sich zusätzliche Meißelkosten von 0,23 Tag, so daß die G e sa m t­

meißelkosten 2,14 T a g betragen.

P reßluftkosten: Der P re ßluftverbrauch d e r Maschine ist einschließlich der durch U ndic htig keite n im G ru b e n ­ betrieb herv orgeru fe nen P reßluftverlu ste mit etwa 10 m 3 a. L./Betriebsminute zu bemessen. Da die reine Kerbzeit je T a g bei 18 Kerben mit durchschnittlich 8 min Kerb- dau er je Kerb 144 min und die reine F ahrzeit d e r 10-PS- Winde mit einem P re ßluftverbrauch von 7 m 3/m in etwa 2 h beträ gt, belaufen sich die P re ß lu ftk o ste n für die Maschine bei einem Preis von 0,27 R pf./m 3 a. L. auf

(10 . 1 4 4 + 7- 120) • 0,0027 = 6,16 Ä 4i/Tag.

Nach Angabe der G ru b e sind die S chm ierkoste n mit 0,30 M l / T a g u nd die Schlauchkosten mit 0,08 -^.ti/Tag zu veranschlagen.

Kapitaldienst: Der Preis der Maschine b e t rä g t 3600 M l und der des W in d w erk s 900 M t , zusam m en also 4500 M i , die jährliche T ilg u n g und Verzin sung 2 8 % bei einer A b­

schreibungszei t von 4 Jahren. D ara us e rg ib t sich d e r t ä g ­ liche Kapitaldienst für die Maschine bei 300 A rbeitstagen im Ja h r mit 4,20 ¡UM.

D em nach setzen sich die Maschin enkosten wie folgt Ins tan d setzu n g und Ersatzteile . 1,50

M e i ß e l k o s t e n ... 2,14 P r e ß l u f t k o s t e n ... 6,16 S c h m i e r m i t t e l ... 0,30 S c h l a u c h k o s t e n ... 0,08 T ilg u n g und V erzinsung . . . . 4,20

zus. 14,38

Diesen Kosten des K erb betrie bs stehen folgende Kosten des Schießbetriebs g e g e n ü b e r:

I®Ä/T ag S p r e n g m i t t e l ... 44,44 B ohrkosten in s g e s ... 0,73 G e s t e i n s s t a u b ... 0,42 zus. 45,59

Bei der Z urichtu ng mit Hilfe der Kerbmaschine erg ibt sich demnach im Vergleich zur Schießarbeit eine E rsp arn is von 45,59 — 1 4 , 3 8 = 31,21 .)?<4i/Tag. Dieser Gewinn ent­

spricht einer Senkung der Selbstkosten um 0,48 HtM/t Kohle. Die S chrägkerbm aschine hat sich also bereits nach einer Betriebszeit von 5i/g Monaten bezahlt gem acht.

Der für die W irts chaftlichkeit des m a schin elle n Kerb- bet rieb es w ic htig ste Vorteil ist je doch, b es o n d e r s bei A nth razitk ohlen, der erzielte Mehranfa ll an Grobkohlen, d er sich rechnerisch a n n ä h e r n d erm itteln läßt. In dem Streb b e trä g t die K napplä nge 4 m, die Breite des mit Hilfe von S chie ßarbeit u nd A b b a u h a m m e r h e rg e s te llte n Einbruchs etwa 1,20 m u nd die des K erbschlitzes 0,09 m ; somit

( 1 , 2 0 - 0 , 0 9 ) - 1 0 0

ko m m en bei d e r K erbm aschin e e tw a --- j ---

= 28 % d e r K napplä nge u n d zugleich d e r g e s a m te n flachen Bauhöhe dem G ro b k o h le n m e h r a n f a l l zu gute. In Wirk­

lichkeit ist die an teilm äß ig e Z u n a h m e des G ro b k o h le n ­ anteils jedoch nicht so g ro ß , d a beim Schie ßen und Ein­

k erben nicht nur Fein kohle, s o n d e r n auch G r o b k o h le an­

fällt. W enn nun beim H erstell en des Ein bruchs mit Hilfe von Schie ßarb eit u n d A b b a u h a m m e r noch die H älfte der anfallenden Kohle der G r o b k o h l e n g e w i n n u n g zugute kommt, wie es etw a f ü r die Kohle d e s E in s a tz s t re b s zuträfe, so sinkt dam it d e r G r o b k o h le n m e h r a n f a l l von 28o/0 auf (0,60—0,09) -100 12+ o/o. Nach A nsic ht d e r G ruben­

verw altu n g ist d e r G ro b k o h le n a n f a ll in dem Str eb so gar um etwa 15% g e stie g e n ; es sind je d o ch kein e entsprechenden P ro b en g e n o m m e n w o rd en . D as e r g i b t bei ei ner täglichen F ö r d e r u n g von 65 t mit einem G ro b k o h le n a n t e il von 63%

= 41 t etwa 5,2 t m e h r G r o b k o h le am T a g u n d bei einem durchs chnittlichen M ehrpreis von etw a 8 ¡UM für Anthrazit­

g ro b k o h l e g e g e n ü b e r F e in k o h le einen M ehrerlös von 41,60 M l / T a g .

In s g e sa m t w ird also du rch d en Ein sa tz d e r Schräg­

k erbm aschine ein tä g lic h e r G e w in n von 72,81 ¡RM, ent­

sp rechend einer S e l b s tk o s t e n v e r m in d e r u n g von 1,12 M i t Kohle erzielt. H ieraus ersie ht man, d a ß die Vorteile der K erb arb eit g e g e n ü b e r dem S ch ie ß b etrieb g r o ß sind. Sie bestehen vorn ehm lich in d e r E r s p a r u n g d e r Sprengstoff­

kosten, in einem M ehranfa ll von G r o b k o h l e n , der großen A npassu n g sfäh ig k eit d e r S c h r ä g k e r b m a s c h i n e an das Ver­

halten der Schlechten d urch die leichte Veränderlichkeit der N eig u n g des K erb schnittes, einem s e h r gleichmäßigen Kohlenanfall w ä h r e n d d e r Schicht und in einer übersicht­

lichen Betr iebseinteilung. Die K erbe k ö n n e n beliebig lange v o rh er herg es tellt w e rd e n , o hne d a ß die Standfestigkeit des K ohle nstoßes d a r u n t e r w esentlic h leidet, da nur die durch die K erbm aschin e a n g e sc h n itte n e n Schlechten und Lagen sich lockern können, w ä h r e n d bei d e r Schießarbeit dem H a n g e n d e n die U n te r s tü t z u n g g e n o m m e n und die Kohle ins Feld g e s c h l e u d e rt wird.

D e m g e g e n ü b e r sind die N achte ile des maschinellen K erbbetr ie bes nicht ne n n e n sw e rt. Sie b e ste h e n eigentlich nur in einer V e rm e h r u n g d e r A u s b a u a rb e i t, da ein Teil d er Stem pel zum A n b rin g e n des K erbes weggeschlagen und s p ä te r w ie d e r g e s e t z t w e rd e n m uß, w as a b e r bequem von den beiden K erb ern neb enbei b e s o r g t w e rd e n kann.

Das E rgebnis des E in satz es d e r Schrägkerbmaschine beweist, d aß die Masch in e b e trie b s sic h e r und leistungs­

st eigernd a rb eitet un d eine erh eb lich e Selb stk ostensenkung mit sich bringt. Sie erfüllt also alle w esentlichen Voraus­

se tzungen, die an eine n eue K le ingew innungsmaschine gestellt w e rd e n k ö n n e n u n d b e d e u t e t einen w e ite re n Schritt zur Erleic hterung der k ö rp e r li c h e n A rb eit des Bergmanns bei der K o h lengew innung.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Nach einer B esch reib u n g d e r S c h rä g k e r b m a s c h i n e und ihrer A rbeitsw eise w e rd e n die B etrieb sv erh ältn iss e und die A rbeitseinte ilu ng im E in sa tz stre b b esp ro ch en . Sodann wird eine K oste n au fstellu n g für den K e rb b e tr ie b g e g e b e n und mit den K oste n d e r v o r h e r a n g e w a n d t e n S c h ie ß arb eit ver­

glichen. Als Erg eb n is w e r d e n die B etrie bssic herheit, eine beträ chtlic he S e lb s tk o s t e n s e n k u n g u n d ein g r ö ß e r e r Grob­

kohle nanfa ll h e rv o r g e h o b e n .

(5)

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Die G ru n d z ü g e d e r bergrechtlichen G e se tz g e b u n g für das b ö h m isch-m ährische Bergbaugebiet.

Von P r o f e s s o r Dr. H. M ü l l e r , F r e i b e r g (Sa.).

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d e r b e r g g e s e t z l i c h e n G r u n d l a g e n .

Bereits zu Beginn des 13. J a h r h u n d e r t s sind im Bereich einer deutschen Sprachinsel an d e r G ren ze zwischen Böhmen u n d M ä h r e n in d e r B e rg s t a d t Ig lau die b e r g ­ rechtlichen G ew o h n h eiten des böhm isc h-m ährisc hen B e rg ­ baubezirkes in dem Ig la u e r B erg rech t e r s tm a li g a u f ­ gezeichnet w o r d e n 1. Dieses Ig l a u e r B e rg re c h t blieb nic ht auf die B erg städ te in B öhm en u nd M ähren be sc h r ä n k t, sondern es hat w eit d a r ü b e r hin aus die berg rech tlich e E n t ­ wicklung in Schlesien u n d im nördlic hen U n g a r n , in Sachsen sowie in N ord- u n d M itte ld e u ts c h la n d m a ß g e b e n d b e ­ e influ ßt2. Z u r zw eiten w ic htigen B ergrechtsquelle des böhmisch-mährischen Bezirks w u r d e die a u f d a s sächsische (A nnab erger) B ergrecht z u rü ck g eh en d e Jo achim sth aler Berg ord nung von 1548. In d e r Slo w akei g a lt in den A n­

fängen d e r b ergrechtlichen E n tw ic k l u n g v o rh e r rsc h e n d die Maximilianische B e r g o r d n u n g von 1573, die, ebenso wie die österreichische u n d sü d d e u tsc h e B erg g e se tz g e b u n g , auf alpenländisches B erg rech t z u rückzuführen ist.

Den g en an n ten B e r g re c h t s g ru n d l a g e n d e s böh misch­

mährischen B ergbaugebiete s fo l g te n im Laufe d e r Zeit zahlreiche w eitere B e rg o rd n u n g e n . Sämtliche b estehenden berggesetzlichen V orschriften sin d d a n n um die M itte des vergangenen J a h r h u n d e r ts a u ß e r K ra ft g esetzt w o rd e n durch den E rl a ß des A llgem einen Ö sterreichischen B erg­

gesetzes, das u n te r dem 23. Mai 1854 b e k a n n t g e g e b e n und mit dem 1. N o v em b er 1854 f ü r alle L ä n d e r d e r ehemaligen österreich-ungarischen M onarchie w irk s a m w u r d e 3.

Als m it B e e n d ig u n g d e s W e ltk rie g e s das ö s terreich ­ ungarische S taa tsg eb iet zerfiel, u n d ein Teil des Landes auf G ru n d des V ersailler D ik ta te s als selb stä n d ig e tschecho­

slowakische Republik e ntstand, h a t d ie s e r neugebild ete Staat die G r u n d la g e n des ABG. von 1854 sam t den zahl­

reichen N a c h g e s e t z e n 1 fast u n v e r ä n d e r t b e i b e h a lt e n 3. Auch durch die sp ä te re eigene gesetzg eb erisch e T ätigkeit, die sich vor allem a u f das A rb e itsre c h t erstreckte, ist d e r Kern des übernom m enen Österre ic hisc hen B erg gesetzes nie wesentlich b e r ü h r t o d e r v e r ä n d e r t w orden. Nach d e r Be­

seitigung des tschechoslowakisc hen Sta a tsg eb ild es sind die alten berggesetzl ichen V o rsch riften f ü r das heutig e P r o ­ tektorat Böhmen u n d M ä h r e n sow ie f ü r d en Su d ete n g au in Kra ft geblieben. In den sud eten d eu ts ch en G ebie ten d e r ehemaligen tsch echoslowakischen R epublik sind nach d e r V erord nung vom 10. J a n u a r 19396 noch die fo lgenden neueren reichsgesetzlichen V orschriften sin n g em äß a n ­ zuwenden :

1. Das L a g e rs t ä tt e n g e s e t z vom 4. D e z e m b e r 19347 un d die A u s f ü h ru n g s v e ro rd n u n g d a z u vom 14. D e z e m b e r 19348, 2. Das G esetz z u r Ü b e rle itu n g des Bergw esens a u f d a s

Reich vom 28. F e b r u a r 19359,

1 W e i g e l t : Das de utsche B erg re ch t von Iglau, Blätter d e r B erg ­ akademie F reib erg (Sa.), 1939, N r. 20.

2 S c h l ü t e r : Sudete ndeutsches B er grecht, G lückauf 74 (1938) S. 960- 3 RGBl. 1854 Nr. 146. Vgl. hierzu auch die M a n z s c h e A usgabe des ABG.

und des H and buche s des Ö ster re ichi schen B er gre ch ts, fe rn er W e s t h o f f und S c h l ü t e r : Geschichte des de utschen Berg rechts, Z. Ber gr. 50 (1909) S. 66, 240, sowie S c h l ü t e r : Österreichisches Bergrecht, Glückauf 74 (1938) S. 519, und W e i g e l t : Das Öster re ichisc he Bergrecht, Z. Berg-, Hütt.- u. Sah-W es. 87 (1939) S. 219.

4 Vgl. Verzeichnis im Öster re ichischen M o n tan - H an d b u c h 1937, S. 29.

6 An Priv at ar beiten i s t hin zuweisen auf K o s c b i n : Tschechoslo w a­

kische Bergg esetze für Böhmen, M ähren un d Schlesien, P r a g 1931, W e i z s ä c k e r und Z i m m e r : System des tschecho slow akischen Bergrechts.

P rag 1933.

6 RGBl. 1939 T. I S. 43.

7 RGBl. 1934 T. I S. 1223; Glückauf 71 (1935) S. 19.

8 RGBl. 1934 T. I S. 1261.

3 RGBl. 1935 T. I S. 315; Glü ckau f 71 (1935) S. 307.

3. Das G esetz z u r E rsc h lie ß u n g von Bodenschätzen vom 1. D ez e m b e r 19361,

4. Die V e r o rd n u n g ü b er die Z u le g u n g von B ergw erks­

feldern vom 25. März 1938-.

F ü r das P r o t e k t o r a t Böhm en und M ähren haben diese V orschriften keine Gültigkeit.

D i e r e c h t l i c h e S t e l l u n g d e r M i n e r a l v o r k o m m e n . Das Allge meine Österreichische Berg gese tz u n d dam it auch die berg rechtlic he G r u n d la g e d e r ehem aligen Tschecho­

slowakei beruht, ebenso wie die B erg g esetzg eb u n g im A lt­

reich, auf dem G ru n d s a t z d e r B ergbaufreiheit u n d des staatlichen Bergh oheitsrechts. Dem V erfü g u n g s r e c h t des G r u n d e ig e n tü m e r s entzo gen sind alle »vorbehaltenen«, d. h.

b ergfreien Min era lie n (§ 3, Abs. 3), die w eg en ihres G e ­ haltes an M etallen, Schwefel, Alaun, Vitriol o d e r Kochsalz benutzbar sind, f e r n e r die Z em en tw äs ser u n d G rap h ite, die Bitumina im festen, flüssigen u n d g a s f ö rm i g e n Z u ­ sta n d sowie schließlich alle A rten von Schwarz- u n d B ra u n ­ kohle. Das Kochsalz u n d die kochsalzführenden Q uellen sind G e g e n s ta n d eines S taa tsm onopols im Sinne d e r

§ § 381 bis 463 d e r Zoll- un d S t a a ts m o n o p o lo rd n u n g vom 11. Juli 1835. Die Kalisalze gehören nicht zu den v o r ­ behaltenen Mineralien.

Hinsichtlich des Rechts zur A ufsuchung u n d G ew in ­ n ung der in der N a tu r v o rk o m m e n d e n E rd h a rz e (N aphth a, Erd- und Bergöl, E rdteer, O zo k erit, A sphalt un d N a p h t h a ­ e rdgase) t r a f die Tschechoslowakei m it dem E rl a ß des Gesetzes vom 22. M ärz 1920 eine S on d e rr e g e lu n g , welche die E rd h arze dem Staa te vorbehielt. D urc h das G esetz vom 15. D ezem ber 1924 ist das staatliche V o rb eh altsrech t jedoch w ie d e r au fgehoben u nd die bergm ännis che A u f­

s uchung u n d G e w i n n u n g d e r E rd h a r z e dem ABG. u n d d am it d e r Bergbaufreih eit u n te r w o r f e n w orden. Diese gesetzliche R eg elu n g gilt f ü r das P r o t e k to r a t Böhmen u n d M ähren heute noch.

F ü r die Kohle im H u lts ch in er Gebiet, a u f das d e r ehe­

malige tschechoslowakische Staat a u f G r u n d des V ers ailler Diktates durc h das G esetz vom 30. J a n u a r 1920 seine S ouverä nitä t erstreckte, blieb u n te r Bezugnahme a u f § 2 des Preußischen B erggeset zes ein bes chränkte s S taa ts­

m onopol in K raft. D urc h G esetz vom 25. M ä r z 1939 sind die da m als preußischen G em einden des H u lts ch in er G e ­ bietes in das Land P re u ß e n eingegliedert. D o r t gilt je tzt w ie d e r preußisches Bergrecht.

D a s S c h ü r f e n , M u t e n u n d V e r l e i h e n . E b en so wie in P re u ß e n gilt auch nach dem Allgemeinen Österreichischen B erg gesetz d e r G r u n d s a t z d e r Schürf- freiheit. Abw eichend von d e r preußischen Rechtsla ge muß jedoch d e r S c h ü rfer im G elt ungsbereich des Ö sterreichi­

schen Berggesetzes bei d e r B e rg b e h ö rd e eine Schürf- b ew illigung einholen. Diese w ir d f a s t n u r f ü r d e n A m ts ­ bezirk eines R ev ierb erg am tes erteilt. A nders eits kann sie f ü r ein- u n d dasselb e G ebiet gleichzeitig m e h re re n S chür­

fern zuerkannt w e rd e n . A ußer d e r S c h ü rf b e w illig u n g d urch die B erg b eh ö rd e b ra u c h t j e d e r S c h ü rfer noch das Ein ­ v erstä ndnis des G ru n d stü c k se ig e n tü m e r s zur B en u tzu n g d e r f ü r die Schürfarbeiten vorgesehenen G ru n d stü ck e. W e n n sich bei den V erh an d lu n g en zwischen dem S c h ü rf e r u n d dem G ru n d e ig e n t ü m e r eine gütliche E in i g u n g nic ht erzielen läßt, dann kann d e r S c h ü rf e r die B ew illig ung zum Beginn d e r Schürftätigkeit bei d e r politischen B ezir ksbehörde ein­

holen. H a t er ein auss chließliches Recht a u f ein b e stim m te s S chürffeld, d. h. einen sog en an n ten »Fre ischurf « (§ 22) erw o rb e n , so kann er ebenfalls bei d e r politischen Bezirks-

^ R G B I. 1936 T. I S. 999; Glü ckau f 73 (1937) S. 15.

2 RGBl. 1938 T. 1 S. 345.

(6)

b ehörd e um die G enehm igung zur A ufstellung des Schürf- zeichens u n d d a m it um die Berechtigung zum Beginn d e r Aufschlußarbeiten nachsuchen.

Im allgemeinen w ir d die S chürfbew illig ung n u r f ü r ein J a h r erteilt. Danach muß eine jeweilige V erlä ngerung be a n tra g t w erd en. F ü r das P ro te k to r a t Böhmen u n d M ähren bleiben die erteilten Schürfbew illig ungen w eiterhin be­

stehen. In denjenigen Landesteilen des ehem aligen tschecho­

slowakischen Staatsgebietes jedoch, in denen d e r zuständig e Revierbergam tsbezirk dem Reich zugefallen ist, kann nach dem E rlaß des Reichswirtsch aftsministeriums vom 25. J a n u a r 1939 die neu zu b eantragende S chürfbew illig ung nur noch durch die deutsche B erg behörd e erteilt w erd en.

Die zur M u tu n g u n d Verleihung gehörigen fo rm elle n V org änge entsprechen im wesentlichen den im Altreich üblichen Gepflogen hei ten. Im einzelnen bestehen einige erw ähnensw erte Besonderheiten. F r ü h e r kon nte sich eine M u tu n g grundsätzlich nicht a u f einen L ag erstätten fu n d stützen, d e r nur durch Bohrung erschlossen w a r 1. D er F u n d m ußte vielmehr in jedem Falle durc h einen Schacht, einen Stollen o d e r eine Strecke zugänglich g em acht sein.

Dieser G rundsatz ist von d e r Tschechoslowakei teilweise aufgehoben w o rd en durch das Gesetz vom 15. Dezem­

ber 1924, welches für Erd öl und E rdgas die M u tu n g und Verleihung a u f G r u n d eines B ohrfundes als zulässig an­

erkannt. In jedem Falle muß jedoch auch w eiterh in die Lagers tätte so aufgeschlossen sein, daß die A b b a u w ü rd i g ­ keit ohne Zweifel zu erkennen ist.

Bem er ken sw ert ist in diesem Zusam m enhänge die E in ­ stellung des O bersten V erw altu ngsgeric htshofes d e r ehe­

maligen Tschechoslowakei, nach d e r von dem M u t e r n u r die E ig nung der Lagers tätte für die bergm ännis che G e w in ­ nung, nicht aber auch die des zukünftig en U nte rn e h m e n s nachgewiesen w erden muß. Diese E n tsc h eid u n g ist auf die neuere österreichische R echts auffass ung zurückzu­

führen, die sich dem pre ußisc hen Sta n d p u n k te a n s c h l o ß 2, w ährend die ältere österreichische V e r w a ltu n g s ü b u n g den Nachweis d e r relativen o d er ökonomischen Bauwür digkeit, d. h. die Rentabilität des in Aussicht genom m enen Betriebes, g e f o r d e r t hatte.

Als M utungsunterlage ü b er den Lagerstätt enaufschluß u n d das begehrte Feld ist von dem M u t e r eine Lagekarte im Katastralmaßs+ab 1:2880 em zu reich en 3. N eb en der L a g e ­ karte mit d e r D arstellu n g von Einzelaufschlüssen und Einzelfeldern verlan gte d e r tschechoslowakische S ta at eine Übersichtskarte über die Berechtsam sverhältnisse, die d e r staatlichen Rüstungsinspektion f ü r die Arbeiten in Richtung d e r Landesverteid igung zur V e rfü g u n g g estellt w erd en mußten.

Nach d e r ord n u n g s m äß ig en E r l e d ig u n g aller zur M u tu n g erford erlic hen Vorschriften f o l g t die » Freifahrung«

durch die Bergbehörde, die d e r Fun d esb es ich tig u n g in Preußen entspricht. W i rd abschließend die b e a n t ra g te V er­

le ihung fü r zulässig be fu nden, so e rf o lg t die A u s fe rt ig u n g d e r V erle ihungsurkunde, die dem B ewerber zugestellt w ird 18 631. nachdem das Berg w erk se igentu m a u f G r u n d der V erleihungsurk unde und einer Kopie d e r L agekarte in das bei dem zuständigen »Bem gericht« g efü h r te »Bergbuch«

eingetragen w o rd en ist (§ 67 W . ) .

Die V erleihung e rf o lg t a u f »G rubenmaße« (§ § 4 2 - 7 0 ) , auf »Überscharen« (§ § 7 1 - 7 5 ) o d er a u f »Tagmaße«

(§ § 7 6 —84). Ein G rubenm aß u m f a ß t eine Fläche von 45116 m2, u nd zw ar in G estalt eines Rechtecks, dessen kürzere Seite mindestens 106 m sein muß, in d e r horizon­

talen Ebene, die durch den »Aufschlagspunkt« geht, d. h.

durch den Punkt, von dem aus das G rubenm aß zu messen

1 Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes vom 29. März 1894.

3 Vgl. Erlaß vom 18. Febru ar 1862 - 5540 V e ro rd nung vom 23. Mai 1872 — 4506 —, Manzsche Ausgabe des ABG., 11. Aufl. S. 190 zu VV § 44.

3 Dieser Maßstab ist abgeleitet aus dem früh er gültigen W ie ner Klafter­

maß. Durch die ministerielle V e ro rd nung vom 28. April 1876 sind alle im ABG. ursprünglich in W iener Klaftern angegebenen Maße auf metrisches Maß umgestellt worden. Ein W iener Klafter wurde dabei auf 1 96 m fest­

gesetzt.

ist. Die W ahl dieses A u fsch lag sp u n k tes ist d e m Bewerber freig estellt. Zwei einfache G r u b e n m a ß e , die m it d e n langen Rechteckseiten aneinanderliegen, können zu einem »Doppel­

maß« z u sa m m e n g e f a ß t w erd en . Die se nkrechte n Be­

g renzungs flächen ers trecken sich in d e r Regel bis in die ewige T eufe (§ 42).

Im allg em ein en w e rd e n bei einer V e rle ih u n g mehrere G ru b e n m a ß e zu einem » G rubenfeld« (§ 34 Abs. 3) ver­

einigt. Ein e vorg eschriebene H öchstz ahl von Grubenmaßen d a r f dab ei jedoch nicht ü b e rs c h ritte n w e rd e n . Bei Stein- u n d B raunkohlenfeldern können bei g e e i g n e te r Lage des A ufschlusses bis zu acht einfachen o d e r vie r Eloppelmaßen, bei den übrigen M in e ra lv o rk o m m e n bis zu vie r einfachen o d e r zwei D oppelm aßen je A ufschluß b e a n s p r u c h t werden.

Bei E rd h a rz e n b esteht A nspruch a u f die Verle ihung von m indestens einem D oppelm aß. W e n n d e r Bohrlochaufschluß eine T eufe von 94 m e rr e ic h t o d e r üb e rs c h re ite t, so erhöht sich d e r A nspru ch a u f V erleih u n g von vier einfachen oder zwei D oppelm aßen. Das ve rle ih b a r e G r u b e n f e l d kann somit in se iner g rö ß t e n F lä c h e n a u s d e h n u n g im allgemeinen n u r 8 • 45 116 m 2 = 3 6 0 9 2 8 m 2 o d e r rd . 36 ha umfassen.

W enn die A u sd e h n u n g d e r L a g e rs t ä tt e es ermöglicht und das G elän d e im B ergfreie n liegt, können im Sonder­

falle f ü r einen A ufschluß vier A u fsc h la g sp u n k te zugelassen w erden, w odurch die F e ld e s s tr e c k u n g bis zum vierfachen norm ale n Betrag, d. h. a u f 32 G r u b e n m a ß e o d e r rd. 114 ha anw ächst. A ber auch dann b le ib t die F e ld e s g rö ß e noch erheblich h in ter dem p reußischen M axim alfeld von 2 2 0 0 0 0 0 m 2 o d e r 220 ha zurück.

Bei den »Überscharen« h a n d e l t es sich um Gebirgs- teile, die von verliehenen G ru b e n m a ß e n so eingeschlossen sind, daß sich ein no rm ales G r u b e n m a ß nic ht m e hr legen läßt. Sie verlangen eine b e so n d e r e V e rle i h u n g ; dabei sind sie n u r an B ergw erksbesitzer zu verleihen, d eren Gruben­

ma ße an gre nzen. Bei neueren F e ld e sstr e c k u n g e n sollen sie nach Möglichkei t v erm ie den w e rd e n .

Die V erleihung a u f »Tagmaße« g il t f ü r vorbehaltene Mineralien, die in Seifen (S a n d b ä n k e n ) , Flu ßbette n, im T ag g erö ll, im au fg e s c h w e m m t e n G e b i r g e o d er in alten, verlassenen H a ld e n la g ern , f e r n e r f ü r Bohnerze u nd Rasen­

eisensteine. Ein T a g m a ß ist v e rle ih b a r bis zu einer Fläche von 115 000 m 2. Nach d e r T e u fe zu e r s tr e c k t es sich in d e r Regel n u r bis zu dem an steh en d en fes ten Gestein. Die T ag m aß e sind kein G e g e n s ta n d des Bergwerkseigentums und d e r E i n t r a g u n g in das B erg buch (ABG. § 109).

Neben d e r V erleih u n g von G r u b e n f e l d e r n müssen auch die B erg w erk skonzessio nen a u f »H ilfsbaue« (§ § 8 5 -8 9 ) , d. s. Stollen u n d Schächte, die a u ß e rh a l b eines verliehenen Feldes dem Betriebe die nen sollen, u n d die Konzessionen auf »Revierstollen« (§ § 9 0 —97), d. s. so lche A nlagen, die ein ganzes Bergrevier mit Stollen ers chließen o d e r die Lager­

stätte in tieferen H o rizo n ten e r ö f fn e n u n d d en Abbau erleichtern sollen, d u rc h die B e rg b e h ö rd e erteilt werden.

F ü r die B ew illigung d e r Konzession a u f H ilf sb a u e ist die B e rg h a u p tm a n n sc h a f t z u s t ä n d ig ; ein A n t r a g a u f die Anlage eines R evie rsto lle ns kann n u r d u rc h d a s M inisterium ge­

nehm ig t w erden.

Bei d e r »Z usam m enschlagung« ( K o n so lid a tio n ) mehrerer G ru b e n m a ß e u n d bei d e r »Zerstückelu ng« (Feldesteilung) eines G ru b e n m a ß e s m üssen, w en n auch d a d u r c h kein neues B e rg w e rk se ig e n tu m entsteh t, je weils n e u e Verleihungs­

u rk unden a u sg es tellt w e rd e n ( § § 1 1 4 , 116).

Über alle z u r V e rle ih u n g g e h ö r e n d e n V o rg ä n g e wird la ufend Buch g e f ü h r t d urch E i n t r a g u n g in die Bergbücher, die bei den z uständigen B erg g erich ten a ufliegen. Standort d e r B erg gerichte d e s P r o t e k to r a te s Böhmen u n d Mähren sind zur Zeit die K re is gerichte in Pilse n un d Kuttenberg.

Nach den B estim m ungen d e s ABG. (§ 64) soll das G ru b e n f e l d g rundsätz lic h v erm essen u n d auch verlochsteint w erd en . Diese V orschriften sind je doch praktis ch n u r dann b e f o l g t w o rd e n , wenn F e ld e s n a c h b a rn v o r h a n d e n waren o d e r w enn die A u s f ü h r u n g d e r e r f o r d e r l ic h e n Arbeiten von dem B erg b au b erech tig ten b e s o n d e r s g e w ü n s c h t wurde.

(7)

17. A u g u s t 1V4U u i ü c k a u f 451

: esemj;

D i e G e s e l l s c h a f t s f o r m e n d e r b e r g b a u l i c h e n U n t e r n e h m u n g e n .

Für die berg b au lich en U n te r n e h m u n g e n im Bereich der Kronländer d e r eh em alig en ö s terreichis ch-ungarischen Monarchie k e n n t das G e se tz eb en so w ie im Altreich die G ew erksch aft als b e s o n d e r e G esellschaftsform (§ § 134 bis 169). Die G e w e r k s c h a f t e n t s te h t nic ht wie in P r e u ß e n kraft G esetzes , s o n d e r n sie s e tz t einen V e r t r a g voraus.

Über die G r ü n d u n g w ird eine U r k u n d e a n g efertig t, die von der B erg behörd e zu g en eh m ig en ist. Im G e g e n sa tz zu Preußen b e t rä g t die Zahl d e r Kuxe höch sten s 128, die bis zum H öchstm aß von 100 T eilen geteilt w e r d e n dürf en. Im übrigen en tsprechen V erfass ung, O rg an is atio n , Auflösung usw. in den G r u n d z ü g e n den b e k a n n t e n G ru n d s ä t z e n der Gewerksch aftsbildung.

Neben den G e w e rk s c h a fte n sind auch B e rg b a u g e m e in ­ schaften and e re r A rt zugel assen. W e it v e rb r e ite t sind vor allem die A ktiengese llsc haften u nd die G esellschaften mit beschränkter H aftung.

D e r B e r g b a u b e t r i e b .

Die B etriebsleiter u n d B e tr ie b sa u fse h e r beim B ergbau.

Die Bestimm ungen ü b e r die L eit ung des technisch en Betriebes im B ergbau durc h Pers o n en , die e n t w e d e r auf Grund besonderer A usb ild u n g o d e r durc h N achw eis h e r v o r ­ ragender Leistungen un d F äh ig k e ite n eine a n e rk a n n t e Eignung zur Aufsicht erw o rb e n h a ben, sind in dem G esetz vom 31. D e z e m b e r 18931 un d d e r D u r c h f ü h r u n g s ­ verordnung vom 21. April 18942 in allen Ein zelheiten festgelegt. Die T sc h e c h o slo w a k e i h a t nach Art. V des Gesetzes vom 24. J a n u a r 19343 noch w e itere E rg ä n z u n g e n hierzu erlassen.

D ie Sicherheit u n d S te tig k e it d es B etriebes.

Die Verpflichtung des B e r g w e r k s u n t e r n e h m e r s zur

»Bauhafthaltung« eines verlie henen B e rg b au es ist in den

§§ 170 und 171 ABG. zu m A u sd ru ck g eb rach t. Diese Sicherungspflicht ist den üblichen berg poliz eilichen R ic ht­

linien unte rw orfen.

Neben der S icheru ngspflic ht b e s t e h t nach § 170 ABG.

noch die eigentliche Betriebspflicht. D a n a c h ist d e r B e r g ­ w erksunternehm er g eh alten , den in den § § 174ff. im einzelnen festg elegte n V orschriften zufolge den T a g e - od e r Gruben bau in stete m Betrieb zu ha lte n un d eine im all­

gemeinen volk swirtschaftlichen Interesse liegende m ö g ­ lichst vollkomm en e A u s b e u tu n g d e r L a g e rs tä tte s ic h e r­

zustellen. H ierzu g e h ö r t auch die B e stim m u n g des § 185, die den B e r g w e rk s u n t e rn e h m e r verpflichtet, G ru b e n k a r t e n anzulegen, diese auf dem la ufenden zu halte n u n d dem Revierbergamt Kopien für die A n le g u n g u n d B erichtigung der Revierkarten zur V e r f ü g u n g zu stellen.

Die Vorschriften des § 185 und die je nigen d e r im weiteren Z u s a m m e n h a n g mit den G r u b e n k a r t e n ste h e n d e n

§§ 221, 233 und 245 ABG. sind in d e r T s c h e c h o s l o w a k e i durch die auf G ru n d des G e se tz e s vom 23. N o v e m b e r 19274 erlassene R eg ie r u n g s v e ro rd n u n g vom 13. F e b r u a r 19315, den Fortschritten d e r V e rm e s su n g s-, K artieru n g s- und Abbautechnik e n tsprechend, g e ä n d e r t o d e r e r g ä n z t w o rd e n .

D a s A r b e i t s r e c h t . _____

Der tschechoslowakische S taa t hat sich, a u sg e h e n d von den u rs prünglich im ABG. f e s tg e l e g te n Richtlinien, bemüht, durch den E rlaß eig e n e r G e s e tz e u n d V e r ­ ordnungen den neuzeitlichen A n fo r d e r u n g e n zum A usbau der arbeitsrechtlichen G r u n d la g e seines B e rg b a u e s w e n i g ­ stens in etwa nac h z u k o m m e n . Die g esetzliche E n tw ic k lu n g in dieser R ic htung sei für die einzelnen in Betracht kom m enden Kapitel im fo lg en d en k u r z an g e d e u te t.

1 RGBl. 1893 S. 149.

2 ROBI. 1894 S. 665.

3 GS. 1934 Nr. 8.

• GS. 1927 Nr. 169.

6 GS.‘1 9 3 r N r . 29.

D ie A rbeitszeit.

M a ß g e b e n d f ü r die R e g e lu n g d e r A rbeitszeit im ts ch echoslow akischen B erg b au w aren zunächst die im G e se tz vom 21. Juni 18841 a n g e g e b e n e n Richtlinien. Diese G ru n d la g e n w u rd e n e rg ä n z t d urch die G esetze vom 9. D e z e m b e r 19182 und vom 1. Juli 19213, die sich in allen Einzelheiten mit d e r N e u re g e lu n g der Arbeits- und U rlaubszeit, mit der Bes chäftig ung Jugen d lich er und w eitere n einschlägigen Fragen befassen.

D ie G enossenschaften.

Z ur F ö rd e r u n g g e m e in sa m e r Interessen, im beso n d eren durch E rr ich tu n g g e m e in n ü tz ig e r Anstalten, zur B e o b ­ ach tu n g und P flege der A usbildung ju gendlicher A rbeiter, zu r Dienst- und A rbeitsverm ittlung, zur V e r h ü tu n g von G eg en sätzen zw ischen B e r g w e rk su n te rn e h m e r n , B etr ie bs­

aufs ic htsp ersonen u nd A rbeitern un d zur Erteilung von A uskünften w aren auf G ru n d des G esetz es vom 14. A ugust 18964 B ergbaugenossenschaften eing erichtet w o rd en , die a b e r im P r o t e k t o r a t Böhmen und M ähren und im S u d e te n ­ g a u nic ht m e h r be stehen. In d e r ehem aligen T s c h e c h o ­ slow akei w a r bereits fr ü h e r ein Teil d e r gesetzlichen Bestimm ungen ü b e r die G enossenschafte n hinfällig g e ­ w o rd en , als m it dem In k r a fttre te n des Betrie bsräte gesetzes vom 25. F e b ru a r 19205 mit D u r c h fü h ru n g s v e ro rd n u n g vom 13. Juli 19206 die Inte re ss e n v e rtr e tu n g der Arb eiter auf den Z ustä ndig keitsbereic h der Betriebs- und Rev ierräte ü b e r ­ ging. Diese Betriebs- und Revie rrä te sind infolge d e r N e u ­ org anisa tio n in den s udetendeuts chen G ebie ten v e r ­ schw unden . Die Inte re ss e n v e rtr e tu n g des gesam ten B erg­

bau es hat d o rt die W i rts ch afts g ru p p e B ergbau u nd die Deu tsche A rbeitsfront üb ern o m m en . Im P r o t e k t o r a t bestehen die Betriebs- und Revierräte noch, jedoch w e rd e n die Interess en d e r deutschstäm m igen B erg arb eiter durch die D eutsche A rbeitsfront w a hrgenom m en.

D ie V ersicherung der Bergarbeiter.

In Hinsicht auf die V ersicherung der B e rg arb eiter h a t d e r ehem alige ts chechoslow akische Staat eine N e u re g e lu n g durch den Erlaß des G esetz es vom U . J u l i l 9 2 2 7 getroffen.

Mit diesem G esetz w u rd e n die B estim m ungen ü b e r die B ruderladen-V ersicherung neu gere gelt. Die Richtlinien für diese V ers icheru ng w a re n ursprünglich in den § § 210—214 ABG. festg elegt, durc h die spätere G e s e tz g e b u n g a b er schon w ie d e rh o lt erg än zt u n d a b g e ä n d e rt w orden.

Die B ruderladen entspre chen den Knappschaftskassien.

Sie w u rd en zunächst auf dem G ru n d sa tz d e r G e g e n s e it ig ­ keit und Selbsthilfe durch freie V e re in b a r u n g d e r A rbeiter ohne gesetzlichen Z w a n g g e g rü n d e t, s p ä te r vom B e r g ­ g esetz fortgebildet und g e n a u e r geregelt, indem man den B erg w erk sb esitzern die E rric h tu n g von B ruderladen und den Beitritt zu denselben den A rbeitern zur Pflicht machte. F ü r die innere E in r ic h tu n g d e r B ru d erlad en w u rd e n allgem eine N o rm en au fg este llt und eine gew isse Ü b e r­

w a c h u n g durch die B e rg b e h ö rd e eingesetzt. Die in d e r sozialen B ew eg u n g in d e r zw eiten Hälfte des v erg a n g e n e n Jahrhunderts b e g rü n d e t e Reform fa nd ihren vorläufigen Abschlu ß in dem G e se tz vom 28. Juli 18898. S päte r schlossen sich noch die G esetz esnovellen vom 17. J a ­ n u a r 1890, vom 30. D e z e m b e r 1891, vom 17. S e p te m b e r 1892 sowie das G esetz vom 11. Juli 19229 an, bis schließlich mit dem G esetz vom 3. Juli 193610 die neueste R e g e lu n g auf diesem G e b ie t in Kraft trat.

1 RGBl. 1884 S . 447.

2 GS. 1918 Nr. 91.

s GS. 1921 N r. 262.

* RGBl. 1896 S . 472.

s GS. 1920 Nr. 143.

3 GS. 1920 Nr. 434.

2 GS. 1922 Nr. 242.

3 RGBl. 1889 N r. 127.

s GS. 1922 N r . 242.

,0’ GS.r 1936" N r. 200.

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