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Theologisches Literaturblatt, 20. April 1894, Nr 16.

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XV, Jahrgang. Nr. 16. Leipzig, 20. April 1894.

Theologisches Literaturblatt.

Unter Mitwirkung

z a h l r e i c h e r V e r t r e t e r k i r c h l i c h e r W i s s e n s c h a f t u n d P r a x i s

h e r a u s g e g e b e n Ton

Prof. D. Chr. E. Luthardt.

Erscheint jeden Freitag. Expedition: Königsstrasse 13.

Abonnementspreis vierteljährlich 2

J i.

50 Insertionsgebühr pr. gesp. Petitzeile 30

E in Zeugniss des Jo sep h u s über Christus. I.

B ertra n d , E in e s t, Dr. theol., U ne nouvelle con- ception de la B&demption.

Jah resb e ric h t, Theologischer.

R oy, H ., ZinzendorPs A nw eisungen fü r die M issionsaibeit.

W agner, E., Charles H addon Spurgeon.

Zeitschriften.

Verschiedenes.

Personalia.

Ein Zeugniss des Josephus über Christus.

i .

Seit Juni vorigen Jahres arbeite ich an der Ausgabe von Akten einer angeblich im 5. Jahrhundert in Persien zwischen Griechen, Juden und Christen über Christus und das Christen­

tum gehaltenen Disputation. In denselben steht unter anderem ein Zeugniss des jüdischen Geschichtschreibers Josephus über Christus, welches mir so interessant erschien, dass ich mich zuerst versucht fühlte, es bald zu publiziren. Aber in An­

betracht dessen, dass ohne die Kenntniss der ganzen Akten sich niemand ein rechtes Urtheil von ihm bilden kann, beschloss ich, erst bei der Veröffentlichung der Akten auf dasselbe auf­

merksam zu machen. Da hat vor kurzem A. Wirth in seinem Werk „Aus orientalischen Chroniken“ (Frankfurt a. M. 1894) S. 143— 210 unter dem Titel: „Religionsgespräch am Hof der Sassaniden“ und mit Benutzung von Vorarbeiten seines Lehrers H. Usener diese Akten edirt. Und wie er mir, so ist ihm, was ich zuerst aus einer kurzen Anzeige Krumbacher’s [„Byzan­

tinische Zeitschrift“ 1894, S. 190 f.] ersah, der russische Ge­

lehrte A. Vassiliev zuvorgekommen, dessen Anecdota Graeco- Byzantina I, Moskau 1893, S. XXVII ff. u. S. 73 — 125 ausser anderen werthvollen kirchenhistorischen Inedita auf zum Theil anderer handschriftlicher Grundlage dieselbe Narratio de rebus in Perside gestis enthalten. Man sieht, dass die Urkunde in unseren Tagen endlich die längst verdiente Beachtung gefunden hat. Da ich die Genugthuung habe, es öffentlich hier aus­

sprechen zu dürfen, dass das Meiste von dem, was als Text und als Erklärung jetzt bei Vassiliev und Wirth gedruckt zu lesen ist, und noch manches Andere in meinem Manuskript fertig geschrieben steht, so bedauere ich es nicht sehr, dass sie vor mir die Akten veröffentlicht haben. Die Freude, sie selbständig und, ohne von ihren Unternehmungen etwas zu wissen, auf­

gespürt und bearbeitet zu haben, kann mir doch niemand ver­

kümmern. Sodann haben meine Vorgänger mir manche Belehrung verschafft und haben mir manche Mühe erspart. Freilich eine allen gerechten Anforderungen entsprechende Ausgabe und Er­

klärung des Textes der Akten besitzen wir doch noch nicht.

Das handschriftliche Material lässt sich noch vermehren, die Exegese und theologische Verwerthung des Inhaltes sollte eine viel intensivere sein. Sprach- und Sachregister fehlen. Dass auch die durch Gelehrsamkeit ausgezeichnete Arbeit Wirth’s dem kirchenhistorischen Bedürfniss nicht Genüge leistet, beweist die Thatsache, dass selbst er nicht einmal die Bedeutung des Zeugnisses von Josephus auch nur mit einem Worte gestreift hat. Da aber nunmehr jedermann die Akten leicht zugänglich sind, so glaube ich doch, mein kleines Geheimniss nicht mehr länger mit mir herumtragen zu brauchen. Ich zitire im Folgen­

den nach der Ausgabe von Wirth, welche leichter zu erlangen ist als die von Vassiliev.

Die Disputation, welche die Akten schildern, findet statt auf Anordnung des persischen Königs Axrenatos, der durch sie einen zwischen seinen griechischen, jüdischen und christ­

lichen Unterthanen entstandenen Streit schlichten will. Der

Friedensstörer ist ein Buch des zur Zeit, wo die Disputation stattfindet, bereits verstorbenen (S. 174, 1), christlichen Ge­

schichtschreibers Philippus (S. 155, 7 f.), in welchem wir, wie aus dem weiteren Inhalt klar hervorgeht (vgl. bes. S. 192, 7 ff.), keinen geringeren als den Kirchenhistoriker Philippus Sidetes [um 420] zu erblicken haben. Dieses Buch enthielt „hellenische Weissagungen“ und verfolgte den apologetischen Nachweis, dass auch im Heidenthum die Ankunft und Schicksale Jesu von Nazareth vorher verkündigt worden seien.

Die Handlung, welche recht dramatisch und zwar in drei Akten verläuft, spielt, wie schon Wirth (S. 197) richtig ge­

sehen hat, um das Jahr 430, also, damit ich es genauer be­

stimme, unter der Regierung des Perserkönigs Vararan V.

er. 420—438 und zwar in den letzten Jahren seiner Regierung, nicht lange nach dem Tode des Philippus Sidetes, welchen der Philosoph Aphroditianos, der in der Disputation am meisten hervortritt, noch persönlich gekannt haben will (S. 190, 25 f.)- Dass die Disputation, so wie sie geschildert wird, sich nicht ereignet haben kann, ist für jeden, der sie liest, klar. Die alle Begriffe eines evangelischen Christen übersteigenden Wunder und die argen Verstösse gegen gesicherte oder wenigstens wahrscheinliche historische Daten und Namen kennzeichnen genügend diese „Akten“ im ganzen als eine romantisch-didak­

tische Dichtung. Ob und in wie weit ihr, wie anderen apo­

kryphen Werken in der altchristlichen Literatur, geschicht­

liche Thatsachen zu Grunde liegen, ist daher sehr schwer festzustellen, zumal sich kaum mehr ermitteln lässt, wer eigent­

lich ihr Verfasser sein mag. In einer Reihe von Handschriften werden sie dem Anastasius, Patriarch vonTheupolis [ = Antiochien]

zugeschrieben. Patriarchen von Antiochien, die Anastasius hiessen, hat es seit dem 6. Jahrhundert bekanntlich mehrere gegeben, und man hat sie häufig mit dem durch seine Gelehr­

samkeit vor allen seinen Namensvettern ausgezeichneten Ana­

stasius Sinaita [um 680] verwechselt. Wirth S. 197 hat gegen jene Ueberlieferung nichts einzuwenden. Allein sie ist keine einheitliche. Ein Wiener und Turiner Codex nennen Philippus Sidetes als Verfasser. Und eine andere Gruppe alter Handschriften, die Wirth nicht alle zu kennen scheint, enthält die Akten als ein anonymes Werk. Sicherlich hat ein- erst nach dem 9. Jahrhundert lebender, uns sonst gänzlich unbekannter Abt Anastasius [Kumpfmüller, De Anastasio Sinaita. 1865, S, 147]

die Akten in seiner Schrift gegen die Juden verwerthet (vgl.

Migne Patrol. graec. Tom. 89, z. B. Sp. 1213 u. Wirth S. 179 f.).

Vielleicht hat dieser Umstand den Anlass dazu geboten, dass man die Akten mit einem Anastasius in Verbindung brachte und dann weiter sie einem der berühmtesten Anastasii in den Mund legte. Die ältesten der wenigen Benutzer der Akten nennen jedesfalls keinen resp. nicht den Anastasius als Verfasser.

Dieselben sind, abgesehen von Hippolytus von Theben, dessen Zeitalter leider noch immer unbestimmbar, und von Joh. Malalas [Chronographia. ed. Dindorf 1831. Lib. 10, S. 247, 21 ff.]

[um 560], dessen Verhältniss zu den Akten nicht ganz sicher

ist, Johannes von Euboea [um 744], welcher letzterer, wie ich

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187 188

noch an anderer Stelle zeigen werde, in seiner Weihnacht­

predigt [Cod. graec. Nr. 1179, fol. 9 5 r ff. der Pariser National­

bibliothek] die Akten in umfangreicher Weise ausgeschrieben hat, und der Mönch Epiphanius [um 830]. Wirth hält ihren Inhalt für in allen Stücken erdichtet. In einem ausführlicheren Zusammenhange werde ich alles registriren, was für die Mög­

lichkeit spricht, dass unter Vararan V. in Persien ein Religions­

gespräch über Christus stattgefunden hat, dass der Philosoph Aphroditianos eine historische Person ist, und dass der Ver­

fasser, wie er es selbst ausspricht, als Zeuge dieser Dis­

putation beiwohnte. Mehr als diese Möglichkeit vermag ich nicht zu behaupten. Aber zur Würdigung der Akten kommt es gar nicht darauf an, ob die Einkleidung ihres interessanten Inhaltes in die Form eines Religionsgespräches am persischen Königshofe historisch begründet ist oder nicht, sondern darauf, dass der Verfasser in einer so alten Zeit lebte, wo ihm kirchenhistorische Quellen, die für uns verloren sind, noch zu Gebote standen, und dass er sie wirklich in seinem literarischen Kunstwerke verarbeitet hat.

Man kann sagen, dass uns von der Kirchengeschichte oder überhaupt von den schriftstellerischen Erzeugnissen des Philip­

pus Sidetes, dessen Person uns durch die Entdeckungen De Boor’s [0. v. Gebhardt u. A. Harnack, Texte u. Untersuchungen Bd. V. 1888] noch interessanter geworden ist als sie schon war, plötzlich ein verhältnissmässig ansehnliches, bisher un­

bekanntes Stück geschenkt worden ist. Im ersten Akt des Religionsgespräches nämlich werden aus dem umstrittenen Buch des Philippus mehrere Stellen verlesen, welche Weissagungen auf Christum aus der hellenischen W elt enthalten (S. 155, 12 bis 158, 4). Ferner zu der Erzählung des Aphroditianos (S. 160, 14 bis 168, 1) über das Wunder im Heratempel in der persischen Hauptstadt, durch welches die Geburt Christi ge- weissagt wird, und über die daran sich anschliessende Reise der Magier nach Bethlehem wird am Schluss der Akten (S. 192, 10 ff.) unter ausdrücklicher Berufung auf Philippus

»Sidetes eine Ergänzung gegeben, die so unmittelbar in Einzelheiten derselben eingreift, dass man sich nicht des Eindruckes erwehren kann, der Verfasser habe die ganze Erzählung aus dem möglicherweise ältere Quellen benutzenden Philippus Sidetes geschöpft und sie dem Aphroditianos in den Mund gelegt. Dass sie vor den nestorianischen Streitig­

keiten geschrieben ist, wird schon dadurch mehr als wahr­

scheinlich, dass in ihr, obwol sie der Verherrlichung der Maria dient, nirgends der Ausdruck öeoxoxo; vorkommt. Auch das von den Magiern ganz natürlich angefertigte Bild der Maria und des Jesuskindes, von dem sie berichtet, würden die späteren Bilderverehrer gewiss mit dem Nimbus der Wunderbarkeit um­

kleidet haben. Wirth S. 198, der es von H. Usener (Religions- gesch. Untersuch. I, S. 34) weiss, findet sogar in dieser Er­

zählung eine Quelle benutzt, die schon Tatian (oratio ad Graecos 21) gekannt hat. Endlich scheinen mir auch die im dritten Akt zitirten christusfreundlichen Worte griechischer Weisen, welche Aphroditianos den Juden entgegenhält (S. 180, 19 bis 181, 14), aus derselben Quelle zu stammen, aus welcher die ihnen ganz ähnlichen hellenischen Christusorakel des ersten Aktes herrühren. Jedenfalls steht es fest, dass der Verfasser die Schriften des Philippus Sidetes, von dessen Heimath Phrygien er nicht weit entfernt gelebt haben wird, noch gekannt und dass er sie ausgeschrieben hat. Dem Philippus Sidetes mag die Gabe der Gestaltung des Stoffes gefehlt haben, den er in massenhafter Weise gesammelt hatte. Aber das Lob, dass er eine ungewöhnliche Gelehrsamkeit und staunenswerthe Literatur- kenntniss besass, muss man sogar aus den Worten seines Kritikers Sokrates (hist. eccl. VII, 27) herauslesen. Und einen Beweis für seine Berechtigung können wir noch in der That- sache erblicken, dass er bekanntlich aus Hegesipp über die Namen der vor Domitian erschienenen Verwandten Jesu eine Mittheilung macht, welche in der Kirchengeschichte des Eusebius fehlt.

Da selbst E. Schürer in seiner Geschichte des jüdischen Volkes (2. Aufl. I, 4 5 5 — 459) das in den Akten stehende Zeug­

niss des Josephus über Christus nicht vermerkt, so muss ich annehmen, dass es noch nicht bekannt ist. Gedruckt liegt es allerdings schon vor und zwar in der oben erwähnten Schrift

des Anastasius gegen die Juden (Migne, a. a. 0., Sp. 1248 C).

Auch Malalas [a. a. 0.] kennt es vielleicht, vermischt es jedoch mit anderen Ueberlieferungen über Josephus. Aber man hat es bis jetzt nicht beachtet, wie man manche werthvolle Nach­

richt aus der byzantinischen Literatur noch nicht beachtet hat, oder weil man meinte, dass von einem solchen unbedeuten­

den Spätling, wie jener Anastasius war, nichts Gutes kommen könne. Jetzt, wo wir wissen, dass es in unseren Akten steht, und dass diese direkt und indirekt den Philippus Sidetes zu ihrem Gewährsmann haben, fällt auf dasselbe ein ganz anderes Licht.

Aber selbst wenn es unabhängig von den Akten noch irgendwo anders nachzuweisen wäre, so gebührt ihm doch auch aus inneren Gründen die grösste Beachtung. Denn sein Inhalt scheint mir das Gepräge der Echtheit an sich zu tragen.

Es gehört in einen Zusammenhang, der noch andere auffällige Ueberlieferungen über das Urchristenthum wiedergibt. In dem dritten Akt des Religionsgespräches nämlich disputiren die Juden und Christen mit einander und zwar über die Kardinal­

frage, ob der Messias schon erschienen ist oder nicht (S. 177, 6).

Hier bedrängen nun die christlichen Bischöfe die Juden u. a.

mit den Zeugnissen ihrer eigenen Volksgenossen für Jesum.

Und das letzte ist dasjenige des Josephus. Ich gebe von dem interessantesten Theil der Stelle eine möglichst wörtliche

— daher wenig geschickte — Uebersetzung auf Grund des sowol von Wirth wie von mir benutzten Cod. Monacensis Nr. 467 (saec. XI), der eine der besten Handschriften der Akten ist. Der Text bei Vassiliev S. 113 weicht übrigens nur wenig ab. Wirth S. 183, 8 bis 184, 16:

„Eure Zeugen halten wir euch vor, welche der Erscheinung des Christus im Fleisch nachgefolgt sind . . . . Stammt nicht Johannes der Täufer von Juden, zu dem ihr schicktet, fragend, ob er selbst der Christus ist, und er sagte: ich bin es nicht, aber auf ihn hinweisend sagte er: dieser ist das Lamm Gottes, welches die Sünde der WTelt trägt? Ferner Nicodemus, euer Archon, und Nathanael und Joseph von Arimatliia und Bezes (BV]C

t

]S oder B

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C

yjs

) und Alexandros, welche mit ihm auf der Hochzeit Simon’s des Galiläers speisten, wo er auch das Wasser zu Wein verwandelte; die Aeltesten, welche behufs einer Bitte für den Knaben des Centurio von ihnen geschickt waren, dass er sich um seine Rettung bemühen möchte, und sagten: er ist es werth, dass du dies gewährst, denn er liebt unser Volk und hat selbst die Synagoge uns gebaut; Basilicos (cod. Paris, gr. 1084 hat Baodioxo?. Vgl. auch Tischendorf, N. T. ed. VIII, major zu Ev. Joh. 4, 46), der Prokonsul (av&uim-co;), der Bruder des Jairus, des Synagogenobersten, dessen Sohn er gesund machte; dessen Bruder Jairus, der ihn rief, und er erweckte seine Tochter von den Todten; Kaiphas, der den Rath gab.

es solle ein Mensch umkommen, damit nicht das ganze Volk verderbe; eure Kinder, welche riefen Hosianna, dem Sohne David’s, gelobt sei der im Namen des Herrn kommende König Israels; der Jünger Judas, dem ihr 30 Silberlinge botet, damit er ihn euch verriethe; die Soldaten, denen ihr Geld gäbet, damit sie sagten, dass seine Jünger des Nachts kamen und ihn stahlen, während wir schliefen; J o se p h u s euer G e­

s c h ic h t s c h r e ib e r , w e lc h e r g e r e d e t h a t über C h ristu s a ls e in e n g e r e c h te n und g u te n Mann aus g ö t t lic h e r G nade k u n d g e th a n , durch Z e ich en und WTu n d er w oh l- th u en d v ie le n . Und wie viel es anderes gibt, was wir nicht zur Sprache bringen“.

B o n n .

______________ Bratke

Bertrand, Ernest, Dr. theol., U ne n ou velle con eep tion de la R edem ption. La doctrine de la justification et de la reconciliation dans le systeme t.heologique de Ritschl.

Paris 1891, Fischbacher (501 S. gr. 8).

Bertrand bietet in diesem Werk eine vollständige Dar­

stellung der Ritschl’schen Theologie in ihren Grundlinien. In

dem ersten exponirenden Theil gibt er auf 150 Seiten eine

Darlegung der Methode, der Lehre vom Reiche Gottes, von

Christi Sterben, von der Sünde, sodann die eigentliche Lehre

von der Rechtfertigung und Versöhnung nach Ritschl. ®el

dieser Darlegung geht Bertrand nach Ansicht des Ref. in seiner

Würdigung Ritschl’s zu w eit, wenn er ihm z. B. als ein be-

(3)

189 190

sonderes Verdienst anrechnet, zuerst die Bedeutung einer guten dogmatischen Methode erkannt und der Lehre von der Recht­

fertigung und Versöhnung die Zentralstelle in der Dogmatik angewiesen zu haben, was andere vor Ritschl längst gethan hatten. Auf den exponirenden folgt der kritische Theil, 'S. 150— 501, worin Bertrand nacheinander die verschiedenen Lehren Ritschl’s wieder durchnimmt und widerlegt. Er weist nach, wie dürftig und wie unbiblisch Ritschl’s Lehre vom Zorn Gottes, von der Sünde, sowie seine ganze Rechtfertigungs­

und Versöhnungslehre ist. Es ist nicht nöthig, einzelnes her­

vorzuheben, da diese Widerlegung schon oft genug geschehen ist. Wir meinen nur, der Verf. hätte besser betonen sollen, dass, sobald solche Grundlehren wie die von der Sünde, vom Zorne, von der Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes entleert sind, das ganze Lehrsystem von vornherein einen Schaden hat.

Sodann hat Bertrand, der mit der ganzen neueren positiven Theologie den juridischen Begriff der Strafe durch den ethischen der Sühne ersetzt, sich vielleicht mehr als er meint durch die Polemik Ritschl’s gegen die traditionelle Lehre beeinflussen lassen. Bertrand lehrt zwar die Stellvertretung Christi auf Grund des Solidaritätsverhältnisses, und er hat seinen letzten Abschnitt ausschliesslich dem Sühnebegriff gewidmet; aber hier bei der Besprechung des Strafleidens und der Gottver­

lassenheit Christi hebt er unseres Erachtens zu wenig das eigentliche Tragen der Strafe durch Christum hervor. Die Gottverlassenheit Christi ist noch nicht genügend mit dem Grauen des Lebensfürsten vor dem Tode erklärt, und wenn man auch nicht sagen darf, dass Christus p e r s ö n lic h ein Gegenstand des göttlichen Zornes gewesen ist, so hat er doch Kraft seiner Stellvertretung und seiner Solidarität mit der schuldbehafteten Menschheit, auf eine uns freilich unbegreif­

liche und unerklärliche Weise, Gottes Zorn und Fluch über unsere Sünde getragen. Nur so ist er uns in Wahrheit das

„Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt“, nur in diesem Glauben kann die Kirche in Wahrheit singen: „All Sünd’ hast du getragen, sonst müssten wir verzagen“. A. H -m .

J ah resb erich t, T heologischer. Unter Mitwirkung von Baur, Böhringer, Dreyer, Ehlers, Furrer etc. hrsg. von H. H o lt z ­ m ann. 12. Bd. enthaltend die Literatur des J. 1892.

3. Abth. Die systematische Theologie. (S. 379— 452 gr. 8.) 3 Mk. 4. Abth. Praktische Theologie und kirch­

liche Kunst, bearbeitet von Ehlers, Woltersdorf, Kind, Dreyer und Spitta. Braunschweig 1893, Schwetschke &

Sohn (VI, S. 454— 649 gr. 8). 6 Mk.

Der seit Ende vorigen Jahres fertig vorliegende theologische Jahresbericht für 1892 erscheint in seiner theologisch-wissen­

schaftlichen Haltung und Einrichtung gegenüber den früheren Bänden wesentlich unverändert und gleicht dem letzten Vor­

gänger (Bd. X I, 1891) im Ganzen auch hinsichtlich des äusseren Umfanges. Dass er um acht Seiten hinter dessen Stärke zurücksteht, beruht auf der ziemlich erheblichen (etwa 2% Bogen betragenden) Verkürzung, welche die dritte, syste­

matische Abtheilung diesesmal erfahren hat; denn bei dem beträchtlichen Anwachsen von Abtheilung I und II, die im Vor­

jahre reichlich zwei Bogen weniger als diesmal betrugen, würde ein abermaliges starkes Anschwellen des Gesammtumfanges nicht zu vermeiden gewesen sein, hätte nicht der genannte Ausfall bei Abtheilung III (sammt einem kleineren minus, wie es auch die Schlussabtheilung gegen das vorige mal zeigt) Ausgleichend gewirkt. Zu Grunde liegt der eingetretenen Verschiebung im Grössenverhältniss der Abtheilungen nicht etwa eine hier ausführlicher, dort kompendiarischer gewordene Weise des Berichterstatters, sondern der Umstand, dass in jenen ersten Abtheilungen, insbesondere im historischen Fache, eine erhebliche Vermehrung der zu besprechenden neuen Publikationen (in Buchform wie in Gestalt von Aufsätzen etc.) hervorgetreten ist, bei gleichzeitigem Rückgang der Produktivität auf syste­

matischem Gebiet. Für unser Zeitalter ist dieser Sachverhalt charakteristisch; die nächsten Jahre werden voraussichtlich eine noch stärkere Verschiebung in derselben Richtung (auf Zunahme der exegetisch-historischen und Abnahme der syste­

matischen Produktion) ergeben. — Die früher von Lipsius be­

arbeiteten Fächer der Religionsphilosophie und theologischen

Prinzipienlehre hat jetzt Dekan A. Baur zu seinem Ressort (Encyklopädie, Apologetik, Polemik, Symbolik) hinzugenommen.

Als Bearbeiter des Faches der Dogmatik ist an A. Dorner’s Stelle Lic. Dr. Mehlhorn (Leipzig) eingetreten. Im Uebrigen ist die Vertheilung der Fächer unter die (17) Mitarbeiter die gleiche geblieben wie in den letztvorhergegangenen Jahren.

Diesem wenig veränderten Bestand des mitarbeitenden Perso­

nals entspricht das wesentliche Sichgleichbleiben der theo­

logischen Haltung des Jahresberichts. f.

Roy,

H . , L eh rer am th e o l. S em in a r der B rü d erg em ein d e in G n ad en - fe ld , O .-S.,

Zinzendorf’s Anweisungen für die Missionsarbeit.

G ü terslo h 1 8 9 3 , B e r te lsm a n n (3 4 S. 8 ). 50 P f.

Z in zen d o rf a ls B eg r ü n d e r der reich g e se g n e te n B rü d e rm issio n i s t a u f dem G e b ie te der H e id e n m issio n ein e h erv o rra g en d e P e r sö n lic h k e it, d eren G e sc h ich te m it der M iss io n s g e sc h ic h te der neueren Z eit u n ze r tr en n lic h verb u n d en is t. W e n n n u n o b ig e s S c h r iftch en d ie von Z in zen d o rf h ier u n d d a a u sg e sp r o c h e n e n G ru n d sä tze in b e tr e ff der r e c h ten M issio n s­

m e th o d e in ü b e r s ic h tlic h e r Z u sa m m e n ste llu n g d a r b ie te t, so h a t es sein en h isto r isc h e n W e r th u n d d ie n t zur B e le u c h tu n g d es e ig e n th ü m lic h e n C h a ra k ters der B r ü d e r m iss io n , ih r e r L ic h t- un d — S c h a t te n se it e n . W o llte m an aber d iesen A n w e isu n g e n a u ch ein e für u n sere Z eit n o ch g ü lt ig e u n d v o r b ild lich e a llg e m e in e B e d e u tu n g b e im e sse n u n d so w e it g e h e n , w ie der „ B er lin er M issio n sfr e u n d “ , der d ie B e h a u p tu n g a u fste llt, d a s s s ic h je n e G r u n d sä tze „ d e r H a u p tsa c h e n a c h a ls d ie r ic h tig e n b e ­ w ä h r t h a b e n , u n d im w e se n tlic h e n d ie R ic h ts c h n u r fü r d ie M issio n u n serer Z eit g e w o rd en “ sin d , so s c h e in t u n s d a s ein b e d e n k lic h e s Zu- g e stä n d n iss . D e n n w en n s ic h a u ch m a n ch e P e r le n d a rin fin d en , so e n t­

h a lte n g e ra d e d ie b ek a n n ten le ite n d e n G ru n d g ed a n k en so v ie l V e rk eh rtes, d a ss k e in e M issio n ohn e S c h ä d ig u n g ih r e s W e rk es s ie g e n a u b e fo lg e n kann. [W ir h eb en nu r so lch e S ä tze h era u s w ie : „M an so lle a n k ein em H e id e n d ir e k t a r b e ite n , a n dem m a n n ic h t e in e g lü c k lic h e D is p o sitio n zu ein em r ech tsch a ffen en W e se n fin d e t; — m a n m ü ss e s ic h an E in z e ln e w ie C ornelius w e n d e n , e s n ic h t a u f N a tio n a lb e k e h r u n g e n a n le g e n . K u rz der M issio n a r s o ll n ic h t m it dem N e tz zu sa m m e ln su ch en , son d ern e in e A u s w a h l zu g e w in n e n s u c h e n ; d ir e k t m it der V erk ü n d ig u n g C h r isti b e g in n en u n d d a s C h iis te n th u m g a n z sein er g e sc h ic h tlic h g ew o rd en en F orm zu e n tk le id e n un d so g e w isse r m a sse n a u s sein er S c h a le h e r a u szu sch ä len su ch en u. a .“ ] W ie su b je k tiv u n d e in s e itig d ie se G ru n d sä tze w aren , k a n n m a n sch o n d arau s s e h e n , d a ss Z inzendorf d ie selb e n th e ilw e is e g e f a s s t, eh e er n och ein e r e c h te M issio n se rfa h r u n g h a tte , j a a ls er a u sg esp ro ch en er- m a sse n n o ch g a r n ic h t s ic h g e tr a u te , sein en M issio n a r e n e in e In str u k tio n m itzu g eb en . E r tr a t d a m it in b e w u s ste n G e g e n sa tz g e g e n d ie M issio n s­

p r a x is d er h a lle s c h e n M issio n a r e , u n ter d en en d a m a ls d er g e le h r te W a lth e r u n d der p r a k tisc h e P r e ss ie r in T ra n k eb a r sch on in reich g e ­ s e g n e te r A r b e it s ta n d e n , ein e r A r b e it, die w ie d ie Z ie g en b a lg 'sch e für die g a n z e M issio n sp r a x is in In d ie n m u s te r g ü ltig g e w o rd en is t . Z in zen - d o r f s u n d s e in e r G em ein d e B e d e u tu n g l i e g t in der B eg r ü n d u n g e in e s n a c h h a ltig e n M issio n sh e r d e s, ein er M issio n sg e m e in d e , d ie d a s W e rk a ls G e m ein d esa ch e a n s ie h t u n d b e tr e ib t, in der A n r e g u n g u n d A u sse n d u n g tü c h tig e r M issio n a re v o ll fe u rig er M issio n slie b e un d S e lb s tv e r le u g n u n g , aber s e in „ M eth o d u s d er W ild en b e k e h r u n g “ , w en n g e n a u b e f o lg t , i s t d era rt, d a ss er w ed er zu ein e r a u f kla rer E rk en n tn iss ru h en d en M a n n es­

reife d es G la u b e n s, noch zur B eg r ü n d u n g e in e s k ir c h lic h e n O rg a n ism u s

u n ter den H e id e n fü h ren k a n n .

H—n.

Wagner,

E . (Pfarrer, Reiseprediger der i. M. in Darm stadt),

Charles Haddon Spurgeon.

E in L eb en sb ild . B e r lin N . 1 8 9 3 , D e u ts c h e E v. B u c h - u n d T r a k ta t-G e s e lls c h a ft (4 8 S. g r . 8 ).

D a s B ü c h le in n e n n t s ic h ein L eb en sb ild . E s b ie te t aber k ein e z u ­ sa m m en h ä n g en d a u sg e fü h r te L e b e n sb e s c h r e ib u n g , doch b r in g t e s m it se in e n lic h t- u n d le b en sv o llen S k izzen in W o r t un d B ild a lle r lei R a n d ­ zeich n u n g e n zu ein er B io g r a p h ie , k on k rete E in z e lz ü g e , in te r e ss a n te S c h la g lic h te r , v o rtrefflich e B e le g e u n d B eitr ä g e d es M erk w ü rd igen un d D e n k w ü r d ig e n . E s i s t ein e A r t B ro c k e n sa m m lu n g , w ie m an w ol s a g e n darf, ohn e der v e rd ie n stv o lle n A r b e it zu n a h e zu tr e te n . D a s s B rock en ­ s a m m lu n g e n eb en so c h a r a k te r istisc h a ls e r g ie b ig sein k ö n n e n , i s t dem H e r a u sg e b e r je d e n fa lls n ic h t nur a u s dem U r th e il d es A e sc h y lu s ü b er s ein e D r a m e n a ls B rock en vom M ahle H o m ers, sondern n ä h erlieg en d a u s d e n B ie le fe ld e r J a h r e sb er ic h te n g e n u g sa m b ek a n n t. W en n ü b rig e n s am S c h lü ss e d e s S c h r iftch en s für M itth eilu n g e n au3 S p u rg eo n s P r e d ig t e n a u f sein e „ P r e d ig te n in K erzen “ B e z u g g en om m en w ir d , so m a g d a ra n e rin n e r t w erd en , d a ss der b erü h m te B a p tiste n p r e d ig e r in d ie se n „ K e r ze n “ v ie lm e h r V o r lesu n g en b o t, die in s G e b ie t der H o m ile tik g e h ö r e n , w en n s ie s ic h auch b isw e ile n p r e d ig ta r tig g e s ta lte n .

R. B.

Zeitschriften.

Archiv,

Sächsisches, für bürgerl. Recht und Prozess. 4. Bd., 2. H eft:

L o b e , D ie Bevormundung wegen Geistesschwäche gemäss § 4 des sächsischen Gesetzes vom 20. Februar 1892 in ihrem Verhältniss zu dem Entmündigungsverfahren der C.-P.-O.

(4)

191 192

Beweis des Glaubens, Der.

M o n a tssc h r ift z u r B e g r ü n d u n g u n d V e r - th e id ig u n g d er c h r ist lic h e n W a h r h e it fü r G e b ild e te . 3 0 . B d . N . F . 1 5 . B d . A p r il 1 8 9 4 : f R - F r , G r a u , D i e G o tth e it d er a lte n H e b r ä e r.

C. A . W i l k e n s , E i n c h r ist lic h e s K ü n stle r le b e n (F o r ts.). E . D e n n e r t , H a m a n n c o n tra H ä c k e l. D a s M a r ty r iu m d es A p o llo n iu s . M isz e lle n .

Blätter für Gymnasialschulwesen.

3 0 . B d ., 2 . u . 3. H e f t : J . N u s s e r , D i e a llg e m e in e B ild u n g d es h u m a n is tis c h e n G y m n a siu m s . C. W e y - m a n n , D a s E v a n g e liu m u n d d ie A p o k a ly p s e d e s P e tr u s .

„Dienet einander“.

E i n e h o m ile tis c h e Z e itsc h r ift m it b e so n d e r er B e ­ r ü c k s ic h tig u n g d er K a s u a lr e d e . 1 8 9 3 /9 4 . 7. H e f t : L a c k n e r , E i n ­ fü h r u n g s r e d e ü b er M a rk . 4 , 2 6 — 2 9 . W e i t b r e c h t , S y n o d a lp r e d ig t ü b er M a tth . 1 1 , 2 8 — 3 0 . H e r r m a n n , S y n o d a lp r e d ig t ü b er 1 K o r . 1 , 2 3 . 2 4 . R o c h o l l , T a u fr e d e ü b er J o h . 3 , 3— 5. T h o m s e n , B e ic h tr e d e ü b er 1 K o r . 1 1 , 2 8 . S c h m i d a g , A m G ra b e e in e s v e r ­ d ie n te n G e m e in d e v o r s te h e r s ü b er S p r. 10, 7. H . J a c o b y , H o m i le ­ tis c h e M e d ita tio n e n ü b er a u s g e w ä h lte P s a lm e n . D e r s . , B e tr a c h tu n g e n . W . R a t h m a n n , T h e m a ta z u K a s u a lr e d e n n a c h d e n a ltk ir c h lic h e n E p is t e ln . D e r s . , D is p o s it io n e n zu d e n a ltk ir c h lic h e n E p is te ln .

Jahrbuch des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik.

2 6 . J a h r g . D r e s d e n 1 8 9 4 , B le y l & K a e m m e r e r (3 2 S . 8 ): T h r ä n d o r f , D i e N e u z e it in d er S c h u lk ir c h e n g e sc h ic h te . M e h l , P f le g e u n d E r ­ z ie h u n g d er V e r w a is te n . J u s t , D e r W e c h s e l d er S t im m u n g im G e - m ü th s le b e n d e s K in d e s.

Katholik, Der.

Z e itsc h r ift fü r k a th o lis c h e W is se n s c h a ft u n d k ir c h lic h e s L e b e n . 7 4 . J a h r g . I . 1 8 9 4 . D r it t e F o l g e . I X . B a n d . A p r il:

S e l b s t , D a s p ä p stlic h e R u n d sc h r e ib e n „ P r o v id e n tis s im u s D e u s “ ü b er d as S tu d iu m d er h . S c h r ift. J . B . B e c k e r , I n te r e s s a n te R u n d fr a g e d e r „ D e u ts c h e n G e se lls c h a ft fü r e th is c h e K u l t u r “ . A . B e l l e s h e i m , D e r e h r w ü r d ig e K a r d in a l B e lla r m in in k a th o lis c h e r B e le u c h tu n g . J . A e r t n y s C. S S . R . B e itr ä g e zu r R e c h tfe r tig u n g d es A e q u ip r o - b a b ilism u s.

Land, Das.

Z e itsc h r if t fü r d ie s o z ia le n u n d v o lk s th ü m lic h e n A n ­ g e le g e n h e ite n a u f d em L a n d e . 2. J a h r g ., N r . 1 2 : W . B u b e , M u s te r ­ k a ta lo g e in e r lä n d lic h e n V o lk s b ib lio th e k .

Missions - Zeitschrift, Allgemeine.

M o n a ts h e fte fü r g e s c h ic h tlic h e u n d th e o r e tis c h e M iss io n s k u n d e . 2 1 . J a h r g . 1 8 9 4 . 4 . H e ft. A p r il:

A . M e r e n s k y , M o h a m m e d a n ism u s u n d C h r iste n th u m im K a m p fe u m d ie N e g e r lä n d e r A fr ik a s . W a r n e c k , L a v ig e r ie . D e r s . , D e r fr a n z ö sisc h e K o n f lik t m it M a d a g a sk a r. R i c h t e r , W ie es je tz t in U g a n d a ste h t.

Mittheilungen, Ethnologische, aus Ungarn.

3. B d ., 7. u . 8. H e f t : B . M u n k ä c s i , U e b e r d ie h e id n is c h e R e lig io n der W o g u le n (S c h l.).

L . K ä l m ä n y , K in d e r s c h r e c k e r u n d K in d e r r ä u b e r in d e r m a g y a r isch en V o lk s ü b e r lie fe r u n g (I S z d p a sszo n y o k = S c h ö n e F r a u e n ) (F o r ts.).

H . v . W l i s l o c k i , S e e le n lo s k a u f b e i d e n m o h a m m e d a n isc h e n Z ig e u n e r n d er B a lk a n lä n d e r .

Monatshefte, Philosophische.

3 0 . B d ., 1 . H e f t : W . S c h u p p e , D i e n a tü r lic h e W e lta n s ic h t.

Monatsschrift, Kirchliche

O rgan fü r d ie B e s tr e b u n g e n d er p o s itiv e n U n io n . 1 3 . J a h r g . 1 8 9 3 /9 4 . 7. H e f t : A u r b a c h , B r a u c h e n w ir e in n e u e s D o g m a ? K ir c h lic h e s u n d g e is t lic h e s D e c o r u m . E . V e c k e n - s t e d t , J o d u t e , P o m e y b o g u n d d ie h e ilig e K ü m m e r n iss in d er P r o ­ v in z S a c h se n . Z u r K a n d id a te n n o th . D . W a r n e c k ’ s E v a n g e lis c h e M iss io n s le h r e .

Monatsschrift, Statistische 20.

J a h r g .,

2.

H e f t : F . P r o b s t , D i e N a tu r a lv e r p fle g s ta tio n e n in O ester r e ich .

Natur, Die.

4 3 . J a h r g ., N r . 1 4 : V e r g le ic h d e s M e n sc h e n s k e le tts m it d e m d e r m e n s c h e n ä h n lic h e n A ffe n .

Siona.

M o n a tssc h r ift fü r L it u r g ie u n d K ir c h e n m u sik . 1 9 . J a h r g ., 4. H e ft.

A p r il 1 8 9 4 : J . Z a h n , G u ta c h te n z u m d e u tsc h e n F e s tb ü c h le in . W . T ü m p e l , E i n h a n d sc h r if tlic h e s K a n t io n a le J o h . W a lth e r ’s v o m J a h r e 1 5 4 5 . V o m K ir c h e n g e s a n g v e r e in fü r B a y e r n . G e d a n k e n u n d B e m e r k u n g e n . V ic tim a e p a sc h a li. M u sik b e ig a b e n .

Sitzungsberichte

d er k ö n ig l. p r e u ss. A k a d e m ie d er W is s e n s c h a fte n zu B e r lin . J a h r g . 1 8 9 4 , H e f t 1 2 /1 3 : H a r n a c k , U e b e r d ie jü n g st e n t­

d e c k te la te in is c h e U e b e r s e tz u n g d e s 1. C le m e n sb r iefes.

Stimmen aus Maria Laach.

K a th o lis c h e B lä tte r . 4 6 . J a h r g ., 3. H e f t : A . B a u m g a r t n e r , D e u ts c h e B ild u n g u n d W is se n s c h a ft im 16. J a h r ­ h u n d e r t. T h . G r a n d e r a t h , R e lig io n u n d C h r iste n th u m n a c h A lb r e c h t R its c h l. 2 ( S c h l .\ H . P e s c h , D e r S ta a tss o z ia lis m u s . 2 (S c h l.). C. A . K n e l l e r , E u c h a r is tie u n d M a rty riu m . 1.

Zeitschrift für den deutschen Unterricht.

E r g ä n z u n g s h e ft. I I I . F e s t ­ s c h r ift z u m 70. G e b u r tsta g R u d o lf H ild e b r a n d ’s. F r a n z S c h n e d e r - m a n n , B ib lis c h e A n k lä n g e b e i S c h ille r .

Zeitung, Allgemeine.

B e ila g e . N r . 6 0 : L . B ü c h n e r , N a tu r w is s e n ­ sch a ft u n d S o z ia ld e m o k r a tie . N r . 6 3 ,6 4 : F . V o i g t , R e n a n u n d der R e n a n is m u s in F r a n k r e ic h . 1. u . 2.

Zentralblatt, Sozialpolitisches.

3. J a h r g ., N r . 2 5 : R . J a y , D i e A b ­ ä n d e r u n g sv o r sc h lä g e zu d em fr a n z ö sisc h e n G e se tz e v o m 2. N o v e m b e r 1 8 9 2 b etr. d ie F r a u e n - u n d K in d e r a r b e it.

Verschiedenes.

U e b e r d ie a k a d em isc h e V o r b ild u n g u n d d ie P r ü fu n g d e r A r c h i v - A s p i r a n t e n i s t a m 6. A p r il ein e g e m e in sa m e V e rfü g u n g d e s P r ä s id e n te n d e s S ta a tsm in is te r iu m s u n d d e s K u ltu s m in iste r s in P r e u s se n n e b s t ein e r P r ü fu n g so r d n u n g v e rö ffe n tlich t w orden . B eh u fs zw ec k m ä ssig e r V o r b e re itu n g a u f d en preu ssisch en S ta a tsa r c h iv d ie n st w e rd en d ie A sp ir a n te n a u f d ie B e a c h t u n g n a c h ste h e n d e r G e sich tsp u n k te h in g e ­ w ie se n : 1. Z um V e r s tä n d n is s d e s W o r tin h a lts d er a r ch iv a lisch en D o k u ­ m en te b e d a r f e s e in g e h e n d e r V e r t r a u th e it m it P a lä o g r a p h ie , D ip lo m a tik

Verantwortl. Redakteur: Dr. C. E . Luthardt, — Verlag von Dörffling

u n d C h ronologie, so w ie a u sr eic h e n d e K e n n tn is se in d en d a rin z u m e ist g e ­ b r a u c h ten S p r a c h e n , L a te in is c h , M itte lh o c h d e u ts c h , M itte ln ie d e r d e u tsc h u n d F r a n z ö sisc h . 2 . Z ur r ic h tig e n A u ffa ssu n g d es S a c h in h a lts d er D o ­ k u m e n te g e h ö r t fern er d ie K e n n tn is s d er G e sc h ic h te D e u ts c h la n d s im M itte la lte r u n d in der R e fo r m a tio n sz e it, d er G e sc h ich te B ra n d en b u rg - P r e u s se n s in ä lte r e r u n d n eu erer Z e i t , der d e u tsc h e n T e r r ito r ia lg e sc h ic h te in U e b e r s ic h t u n d d er M itte la lte r lic h e n K u n stg e s c h ic h te . 3. A u s dem G e b ie te der R e c h ts - u n d S ta a tsw is s e n sc h a fte n m ü ss e n h in z u tr e te n : a ls a llg e m e in e E in fü h r u n g E n zy k lo p ä d ie d e s R e c h ts od er I n s t itu t io n d e s rö m isch en R e c h t s , ferner d e u tsc h e S ta a ts - u n d R e c h ts g e s c h ic h te , d e u tsc h e s S ta a ts r e c h t, p r e u ssisc h e s V e r w a ltu n g s r e c h t u n d d e sse n G e sc h ich te , K ir c h e n ­ r e c h t, N a tio n a lö k o n o m ie u n d F in a n z w isse n s c h a ft. 4 . E n d lic h i s t d en A r ch iv b e a m te n u n en tb e h r lic h d a s g e n a u e V e r stä n d n iss d er A r ch iv w isse n ­ s c h a ft u n d d er p r a k tisc h e n A rch iv k u n d e. 5 . D e n A r ch iv b e a m te n w ird d a h er d ie A n h ö r u n g von V o rlesu n g en ü b er d ie zu e in s b is v ier b e zeich - n e te n D is z ip lin e n u n d d ie T h e iln a h m e an U e b u n g e n a u s d em G e b ie te d erselb en em p foh len . In sb eso n d er e i s t es u n e r lä s slic h , d a s s d ie selb e n m it E r fo lg m in d e ste n s zw ei S e m e ste r einem S e m in a r fü r d ie h isto r isc h e n H ilfs w is s e n s c h a ft e n , zw ei S e m e ste r e in e m h is to r is c h e n , e in S e m e ste r e in e m d e u tsc h p h ilo lo g isc h e n S em in a r a ls M itg lie d e r a n g e h ö r t un d m in d e ste n s e in S e m e s te r a n U e b u n g e n ü b er A r ch iv k u n d e th eilg en o m m e n h a b en . 6. I m U e b r ig en b le ib t d ie A u s w a h l, so w ie d ie R e ih e n fo lg e d er V o rlesu n g en dem E rm essen d er A sp ir a n te n ü b er la sse n . 7. A n d er U n iv e r sitä t M ar­

b u rg i s t ein S em in a r für g e s c h ic h tlic h e H ilfsw is se n s c h a fte n m it d er be­

son d eren A u fg a b e e r r ic h tet, b e i sein er T h ä tig k e it a u f d ie sem W is s e n ­ s c h a fts g e b ie t v o r zu g sw e ise a u f d ie A u s b ild u u g von A r c h iv -A sp ir a n te n B e d a c h t zu n eh m en . A u ch w erd en s e ite n s d e s S ta a tsa r c h iv a r s d e s M arb u rger S ta a tsa r c h iv s an d er d o r tig e n U n iv e r sitä t V o r lesu n g en ü b er A r c h iv w iss e n sc h a ft u n d p r a k tisc h e U e b u n g e n zu r V o r b e re itu n g a u f d en A r c h iv d ie n s t g e h a lte n . Eb h a t d ie s je d o c h n ic h t d en Z w e c k , d a s S tu d iu m an der U n iv e r sitä t M arb urg für d en A r c h iv - A sp ir a n te n o b lig a to r isc h zu m a ch en . V ie lm e h r s t e h t d e n se lb e n d ie W a h l d e r U n iv e r sitä t in n er h a lb d es R e ic h sg e b ie te s frei. 8 . D ie D a u e r d e r S tu d ie n z e it i s t m in d e ste n s a u f s e c h s S e m e s te r , w en n ir g e n d m ö g lic h a b er a u f sieb en oder a c h t S e m e ste r zu b e m e sse n . — D ie „ G e ­ s e l l s c h a f t f ü r d e u t s c h e E r z i e h u n g u n d S c h u l g e s c h i c h t e “ tr a t am 2 8 . M ärz in B e r lin zur v ie r te n G e n e r a lv er sa m m lu n g zu ­ sa m m e n , d ie von P ro fesso r D r. W a tz o ld t g e le ite t w u rd e. D e m vom S ch riftfü h rer D r . K eh rb a ch e r s ta t te te n B e r ic h t zu fo lg e sin d zu d en a c h t b e ste h e n d e n L a n d e s- u n d P r o v in zia lg r u p p e n z w e i n eu e fü r d ie R h e in ­ provinz un d für B ra u n sch w e ig h in zu g etre te n . I n der B ild u n g b e g riffen sin d w e ite re G rupp en in O e ste r r e ic h , B a y er n , S a c h se n , T h ü r in g e n u n d H e ss e n -N a s sa u . D ie M itg lie d e r z a h l e rh ö h t s ic h a u f 5 6 6 . V on d en

„ M o n u m en ta G erm a n ia e P a e d a g o g ic a “ sin d z w e i n eu e B ä n d e e r s c h ie n e n ; d er e in e e n th ä lt d a s „ D o k tr in a le “ d e s A le x a n d e r d e V illa - D e i, d er an d ere b e h a n d e lt d a s ö ste rr e ic h isch e M ilitä r -E r zieh u n g s- u n d B ild u n g s ­ w esen . D e r 16. B a n d der „ M o n u m en ta “ , der d ie T ec h n ik d e s J e su ite n ­ u n te r r ic h ts z u m G e g e n stä n d e h a t , i s t b is a u f V orw ort u n d R e g is t e r fe r tig g e s t e llt, der D ru ck d es 17. B a n d e s , der d a s p r e u ssisc h e M ilitä r e r ­ z ie h u n g sw e se n s c h ild e r t, w ird b a ld b eg in n en . D ie a n h a itis c h e R e g ie r u n g g e w ä h r te der G esellsch a ft, ein en Z u s c h u ss , eb en so d ie ö ste r r e ic h isc h e sp e zie ll fü r d ie H e r a u sg a b e d er O e ster r e ich b etreffen d en B ä n d e d er

„ M o n u m en ta “ . — I n K ürze e r s c h e in t im V e rla g e vo n M . W ilc k e n s in E ise n a c h „ D i e J u g e n d Z i n z e n d o r f ’s im L ic h te g a n z n eu er Q u ellen . V o n G neom ar E r n s t von N a t z m e r “ . D a s W e rk w ird ca. 17 B g n . g r . 8 u m fa sse n . D e m V e rfa sser sta n d e n w e rth v o lle b ish e r n ic h t v e rö ffe n tlich te Q u ellen a u s d em A r ch iv der B r ü d e r -U n itä t in H e r r n h u t zu r V erfü g u n g , d ie Z in zen d o rf’s J u g e n d in n eu er B e le u c h tu n g ersc h e in e n la s se n . E s s in d e tw a 7 0 B riefe d er M u tter u n d d es S tie fv a te r s , d e s p r e u ssisc h e n G en era ls v. N a tz m e r , u n d vor a lle m T a g e b ü c h e r , d ie Z in zen d o rf w ä h ren d s ein er S tu d ie n z e it in W itte n b e r g 1 7 1 6 b is 1 7 1 9 g e fü h r t h a t.

Personalien.

D e r P r iv a td o z e n t L ic. E rich S c h ä d e r in G r e ifsw a ld i s t a ls N a c h ­ fo lg e r d e s v ersto rb en en P r o fe sso r s D r . G rau n a c h K ö n ig sb e r g b eru fen w o rd en ; er w ir d d em n a ch d a s n e u te s ta m e n tlic h e F a c h v ertre te n .

P r o fe sso r D r . R u d . B r ü n o w in H e id e lb e r g i s t a u f A n su c h e n d er e ta ts m ä s sig e n L e h r s te lle e in e s o r d e n tlich en P r o fe sso r s d er o r ie n ta lis c h e n P h ilo lo g ie e n th o b e n , ih m aber z u g le ic h der C harakter e in e s H on orar­

p ro fesso rs a n d ie ser H o c h sc h u le v e rlieh en w orden. D r . K a r l B e z o l d am B r itis c h e n M useu m in L ondon i s t zum o r d e n tlich en P r o fe sso r d er o r ie n ta lisc h e n P h ilo lo g ie an der U n iv e r s itä t H e id e lb e r g e rn a n n t w o rd en .

A m 11. A p r il t in T ü b in g en der P ro fesso r d er A e s th e t ik a n d e r U n iv e r s it ä t, D r . K a r l v . K ö s t l i n . D e r s e lb e w ar im J a h r e 1 8 1 9 zu U r a ch g e b o r e n , h a t s o m it e in A lte r von fa s t 7 5 J a h r e n err e ic h t. S e it 1 8 4 9 , in w elch em J a h re e r a ls P r iv a td o z e n t d er T h e o lo g ie s ic h in T ü b in g en n ie d e r lie s s , g e h ö r te er a ls a k a d em isc h e r L eh rer d ie ser H o c h s c h u le an , s e it 1 8 5 3 a ls a u sse r o r d e n tlic h e r P ro fesso r u n d s e it 1 8 6 3 a ls o r d e n tlich er P ro fesso r in der p h ilo so p h isch en F a k u ltä t. I n d er T h e o lo g ie h a t te er a ls e in e r der b e g a b te s te n S c h ü ler B a u r ’s ein en N a m e n ; w ir e rw ä h n e n sein en

„ L eh rb eg r iff d e s J o h a n n e s“ u n d sein B u c h ü b er „ D ie S y n o p tik er “ . S p ä te r h a t er s ic h d e n ä s th e tis c h e n S tu d ie n z u g e w a n d t.

A m 11. A p r il f in T ü b in g en der U n iv e r sitä ts b ib lio th e k a r a. D . D r.

K a r l K l ü p f e l im A lte r von 8 4 J a h ren . G eboren 1 8 1 0 in Darmsheim, s tu d ir te er T h e o lo g ie im S t if t u n d w u rd e 1 8 4 1 z w e it e r , 1 8 6 3 erster B ib lio th e k a r a n d er U n iv e r sitä ts b ib lio th e k . N a c h 4 0 jä h rig e r T h ä t ig k e it a ls B ib lio th e k a r tr a t er in d en R u h e s ta n d , d en er n o c h ü b er e in Jahr­

z e h n t g e m e ss e n d u rfte. _________________

Franke« — Druck von Ackermann & Glaser, sämmtlich in Leipzig.

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