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Die Pflugschar... (Beilage: "Junges Volk"), 13 Jg. 1931, Nr 2.

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Academic year: 2021

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JURMSUOM

Mr.2 FebruarHornungipzi Iz.Jahrgang

z

Im Stemmkamin des Totenkirchl

EineSpitzedesKaifergebirgegbeiKufstein

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Rein wie das seinste Gold, stark wie ein Edelstein, Ganz lauter wie Kristall

Mußdein Herze sein. Auge-ussitesius

Gefallen! Gerhardt Goldmann

Eswar beiihr,derwackeren Kriegsmutter, dieselbe Geschichte,wie sie tausend andere erleben mußten:der Vater gefallen!—- für Deutschl-and! »aufdem selde der Ehrel« »DerDank desVaterlandes ist Euchgewiß!«Aber diesonst so tapfere Mutter mit ihrenvier brausenden Buben und drei lachendenMädchenließ sichvon demeinen Wort »Gefallen!«inBann schlagen. Jn ihrerunsagbar schwerenTrauer fandsiedenWegaus ihrerVerzweiflung nichtmehrheraus —«sie ließ sichmitins Grab ziehen, gedachtenur des gefallenenToten und vergaßdarüber dieLebenden! Gefallen!Vondiesem Schreck-en ist sieniewieder geheiltworden.

Wie ofthabeichalsjunger Mitkämpfer ,,im HeeredesLichtes«aus demMunde junger Kämpfer diesesnotvolle Wort nach schweren NiederlagenundKämpfen gehört:

Gefallen!»Ichbingefallen!« Aufdem seldederUnehirie gefallenl Wie oftist solcheinBriefeinesverzweifeltenKämpfers, auchaus unserer »Junges Volk«-Leserschaft, aufmeinen Arbeitstisch geflogen,wie ofthabeichdas ineinsam-en Saarowstunden AugeinAuge schon gehörtwieso manchesMal hatesmireinguter sreundtränenden Augesmit gebrochenerSeeleunter demSiegeldes Vertrauens be- kannt, wie somanches Mal stand man nachehrlichstem ·Bemühen selberdavor:

Gefallen! Gefallenl Gefallensl

Man hatim vorigenJahre irgendwo einen verzweifelten jungenMenschenaus demWassergezogen. Seinen erschütternden Abschiedsbriefteilt-eman ineinerfiihrenden Zeitungderbetreffenden Großstadt mit, um damit dienachforschendenAngehörigen zubenachrichtigen. Daraufhin sindbeider Redaktion einige TausendAnfragenver- zweifelter Eltern aus allen Gauen Deutschlands eingegangen,die alleden verlorenen Sohn suchten!

Gefallen! Wenn alle ehrlichenjungenKämpferhierihreGeschichten zusammen- tragen wollten,diedieseseine bittere Wort umschließen,wir würden uns gegenseitig entsetzenund tieferschüttert sein.

Umwas eshiergeht, ist ja so gutzuverstehen! Hierbeihandeltes sichnur um dieEhrlichsten,dieBesten!Wer feinem Gewissendas Genickumgedrehthat, machtsich keineSorgemehrdarüber,»gefallen«zusein.Erläßt sichvon sein-en Lüstenund Be- gierden,vom modernen Lebentreiben,bis ihndaswildbrausendeMeer derZeiteinmal irgendwo als Wrack ans Land schleudernwird. Dazuistkaum etwas zusagen.

Ein solcher junger Menschhatsichum dasBesteseinerJugendbetrogen.Bedauerns- werter junger Kerl,dersich soum seinJungsein bringenläßt.

Jchmeineaber dieJungen imbestenSinne desWortes, denen eineheiligeUn- zufriedenheit mitsich selbstzueiner brennenden Leidenschaft wird, diedenSiegerkranz ihresLebenslaufesimmer höherindieStern-e hängen,und denendann ineinerdunklen Stunde alles Edle,allesGroßeunter denHändenwie Sand zerrinnt. Wir nennen solche Jungen oftmiteiner gewissenPharisäerverachtung,,Jdealisten«;einAusdruck, der uns von derJugendbewegung hergeläufig ist.Wir solltendaslieber nichttun!

Denn solcheinZusammenbruch einessehnsuchtsvollen Wandervogelsgreift dochan das Mark desLebens!

Uns gehtesaberoftgenau so! Nachunserer Lebensführungkleidenwir diesesEr- lebennur inandere Worte. Jchmeine diebegeisterungsfähigenJungen inunseren Kreisen,diemit einerHerzensglut ohnegleichenGott ihrLebenweihen und unter Bibelstudium wie Gebet ganze, ganze Jünger Jesuwerden wollen. Unddann fährt eines TagesderSturm derHölle hinein,und dieharteHand desAlltags zerbrichtall unserfrömmstes Wollen wie dünnstes Glas. Gefallenlll Wir verachten uns dann bisindenAbgrundunsererSeel-e!JehöherimGlauben gestiegen, hernachum so tiefer gefallen!Dann kommen dieschwerstenStunden derfinstersten Anklagen. Hadern mit Gott und den Menschen mit sich selbst.Es hat jadoch alles keinen Zweck!

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Jrgendwo, wo es niemand sieht,wird heimlichgeweint.Dumeinstesnunso grund- ehrlich,und trotzalledem immer wieder,immer wieder ,,gefallen«. Vielleicht gibt in einem solchen Augenblickeingutes Bibelwort einen neuen Ansporn, und wir steigen aufs neue zur Höhe hinan,bis es eines Tages wieder jähindieTiefegeht.Wie leicht istesdann, alles besteWollen fortzuwerfenz und mirsind schon manches liebe Mal solche enttäuschtenBrüder begegnetlEshatdochalleskeinen Zweck.Jchkomme jadochnichtzum Sieg! Darum istes am besten,wenn ichauchnichtmehrin:

euren Verein komme. .

Auchdiese Anstellung ist trotzihrer frommen Worte genau so unchristlichwie dieerste.Das geschmähteWort »idealistisch«ist auch hier durchaus am Platz.Täuschen wir uns nichtl

Wer sagtuns denn,daßdas ZielunseresChristseinspraktischdarin besteht, nicht zU--fallen«lDas ist unsermenschlichesZiel,wir wollen unsere»christliehe Persönlich- keit«,,machen«,indem wir allerlei fromm-eEigenschaften aufzeigenkönnen.Der heilige Gott denkt aber ganz,ganz anders alswirl

Was derengbegrenzteMenschenverstand fassen kann,könnteichniemals alsGott anerkennen. Aber Gottes Erhabenheit und Majestätgeht weit, weit über allunser VOkstellen,sühlenund Wollen hinaus. Gott istganz,ganzanders alswirengbegrenzten Menschleim Das srühlingsblümleinz.B.kanndarum auchnichts Anderes tun als

chchsenl alssichdem Lichtöffnen! Mag auchder Wintersturm nochan ihm zausen,um so tiefernur wird es seine Wurzeln ins Erdreich senken.

«

Esgehtmit deinem jungenChristsein nicht darum, daßdueingesalbter Heiliger IMM-es gehtnichtdarum, daßdunichtfällst;aber darum gehtes,daßdudein lUngeS Lebenvor ein heilige-sEntweder-Oder gestellt weißt, daßdudir vor dem

FlammenaugeGottes inganzer Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeitüber den Kurs kcakblst,den dein Lebeneinschlagen muß, Jesunach daßduimfreienChristen- Schokfamstündlichunter demWort Christivon derVergebung unsererSünde, nicht Unferer Sünden allein, stehstund damit,freivon derVergangenheit,nur der Gegen- wart lebst!

» AlleVerlusteund Niederlagsen sinddann gewiß Verluste;aber auchnichtmehr.

DIEHauptsacheist immer,daßdudenKurs hälst.Undmein Junge,bistdudirdarüber elJUFmiwirklichganz klar, kannstdutrotzdeiner Niederlagenerleben,was fürein lEomgllcherHerr der Herr Jesusistl

Gewißliegen unseregefallenenMillionen jenseitsderGrenzeninfremder Erde.

Gefallen!Es istaber nichtwahr,daß sietot sind,unseredeutschenGefallen-enlSie leben!UndihrGeist gehtinunseren Tagen vernehmlicher denn jeunter unserer deutschen Jungmannschaftum!Das große Heldensterbenwird demsluch unserer Tagezum Trotz nochvielmals seine heimliche Machtbeweisen! DerWandervogeldichter Walter sler hatgJeradedurchsein-en Heldentodmir alsJungeso oftganz starkeWorte gesagt!

esusam Kreuzist, menschlich gesehen,diegrößte Niederlage!Abergeradedeshalb und darum immer und ewig dieGotteskraftl

DieWunden und Narben, diewir uns imKampfgeholt,erinnern anblutige

Stunden,wer erlebt siegern; abersie sind Knotenpunktieunseres inneren Wachstums.

Jede Niederlagekann einSchritt vorwärts für dich sein! Deine Niederlagen sind kmBeweisdafür, daßdeine Seel-eander srontsteht;denn inderEtappe gibtes lakeine Niederlagen,duaber streitestinvorderster Linie!NurMut fassen!

»Wie danke iches meinem verewigten Seelsorger,daßer mir diesesWort aus Homers.28als Lebenswort gegebenhat: »Wirwissen aber,daß denen,dieGott lieben,alle Dingezum bestendienen...« AlleDinge auchdieNiederlagen,wenn Ich n»urwill und den Kurs einhalte,imGehorsamJesunach!AlleDinge;denn »in dkkUberwindungliegt steudel«

Genau genommen, haben wir alsChristen gar nichtzu,,kämpfen«, nichtszu

»Wachen«,sondernnur inehrlicher Treue Jesunachzufolgenund uns injedem Augen- blickseinerallgegenwärtigen Kraftauszussetzen trotzderNiederlagenl WegdenBlick von deinemsallen ,,aufsehen auf Jesuml«

Jeheißerdeine Not,desto mächtigerwirkt Gottes Wort andir.

Mein lieber Freund,ach, daß dochmeine schwachenWorte dir die Güte Jesu malenkönnten,wie erGeduld auchmitdirunddeiner Not hat!

Weilesmichimmer wieder amtiefsten erschüttert,wenn icheinemmüdegewordenen Vetzweifelten Jungen begegne,dermit Tränen inden Augen, trotz seines ehrlichen Herzensinder Brust,den Kampf aufgeben will,weil er lichfällt, istes mein HekzensgebetbeimSchreibendiesesAufsatz-es für dich, daß diesersgreundesbriefwenigstens CJUEM Jung-enMut machenmöchtezum frohen Glauben;»denn so jemandauch Mupr wird erdoch nichtgekrönt,erkämpfedennrechtl«

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Gottes pflugscharwill aufLeben in deiner Beete stolzen!

Ein gute Mehr und Massen! Ewacd Akndt-sainsiem

»DasLebenstehetimStreitel« Dieservon JakobBöhmegepräteSatz hat für unsere Zeitseine besondereGültigkeit. Nochzittertdas furchtbareErebendesWelt- kriegesinihrnach.Wir, dieJugend unseresVolkes,dieKinder derer,diedraußen kämpftenund starben—- wir habenihnnur unbewußt durchlebt.Aberesist wohlden meistenunter uns durchRedeund Schrift, manchem auch durcheigenes Erleben,zum Bewußtsein gekommen, daß ihnenindiesenvier KriegsjahreneinErbteil erstandenist.

Ein Erbe,dasuns inseiner Wucht undGrößeeineschicksalhafteForderungstellt,deren ErfüllunginunseremLebeneinebesondereAufgabebildenwird. —-

,,Männerblut schlucktediedampfendeErde einimStreit, Daß aufderErde-Gottes Männer gedeihninEwigkeit.« (W.slex) Darin gilt unserem GeschlechtdasGoethewort:

»Was duererbt von deinen Vätern hast,

Erwirb es,um es zubesitzenl«

Unddasist: Mannheit und Heldentum imtiefstenund höchstenSinn.

·Aufallen Lebensgebieten istder Kampfentbrannt; aber diegrößten Schlachten werden aufderEbene desGeistesgeschlagen; ihrKriegsschauplatzist—- indir und mir. Umuns ringendievielen und gewaltigenMächtederZeit:immer neue Wirbel und Ströme tauschenum- uns auf,dieuns inihrenBann ziehenwollten. Vor- ZooJahren sagteeseinDichter:

»Die Jugendlerntmitsallengehn.

Siemuß sich halb verbrennen, halbver-sehnen Und zwischen Sturm und wilden Klippenstehn.«

(v. Hoffmannswaldam Wir sollen,mitten hineingestellt zwischenTod und Teufel, guteRitterschaftübenl Dazumüssenwir ineinerstetenBereitschaftund Rüstungstehen.—-

»Und wehe,wer nur einen Tagvergißt, Wie sehrerdunklen Mächtengleich gehört, Wenn ernichtunablässig kämpftund ringtl« (Morgenstern) 52

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»DiegrößteNot wächstuns aus eignen Händenl«Esisteine roße Wahrheit,

deren wir uns immer wieder bewußtwerden müssen,was W. örster dazuge-

schrieben hat:»Ohne schonungslosen Kampfmituns selberwird uns nieder Ritter- schlsagdeswahrhaft freienMannes zuteilwerden.«Dabei gibtestiefe Wunden undviel verlorene Schlachten;»o,nur nichtmüdewerden,allesandre,nur nichtmüdewerdenl«

Denn wonach einermit allen Kräftenringt, daswird ihm-.Eine wundervolle Ver- heißungwartet inderReife unsererJugendaufuns: wir sind

beruxecnzudemunsicht-

baren Orden der Retter und Ritter, deren die Welt wartet. » iemand lasseden Glauben daran fahren, daß»Gott durch ihneinegroße Tatwilli« —- Darum bittenwir denKönigund Meister unsererJugend-

,,Laßdie Kettenmichzerschlagen:

sreizumschönen Gottesstreit, Deine hellenWaffen tragen,

Gib zur Kraft die Freudigkeit!« (Eichendorff)

Der letzteDienst

KeinTrommelschlag,keinTrauersang Wir sprachen kurznur unser Gebet Erklang,alszur Ruh’wir ihntrugen. UndschwiegeninunseremKummer.

KeinReiter schoßabdenEhrenschuß Wir blicktenalleinindastote Gesicht, UberdemOrt,wo derHeldwardbegraben. Bedrückt von dembitteren Morgen.

Wirtrugen ihntraurigimDunkelderNacht. Wir dachten,als wir grubenseinBett UmwühltenmitSäbeln denBoden Undsein letztes Lager ihm gaben:

BeideszitterndenMondes nebligem Licht,DerFeindwird reiten darüber hin, DerLaterne trübseligem starkem. Wenn wir fernsind aufweitem Meere.

KeinengerSargumschloß feinen Leib, Langsamund traurigbegrubenwir ihn Ihn hülltennichtLeinen, nichtTücher. Aufdemseld seines ruhen-reichen Lebens.

ErlagwieeinKriegerimWaffenschmuek,KeinSteinzeigtan,wo derHeldnunschläft, Jnfeinem seldherrnmantel. Sein Ruhm alleinliegtbeiihm.

In Gottes Hand

Jm Felde geschriebenam zö. Mai Jota JnnigstgeliebteElternl

Wenn Ihr diese Nachrichtvon mir erhaltet,dann ist wohlherbesLeidüberEuch gekommen,denn dann binich nicht mehrindieser Welt.

Jchkann es verstehen,aber um eins bitte ich Euch: beklagt mich nicht.Trauert UZUmich,aberseidruhigundgefaßt; zeigt, daß Jhr Deutsche seid,diedas Leidtragen kennen.Deutsche Eltern,diedasWertvollste, was sie besitzen,hingeben fürdasWert- Vollste,unser herrlichesVaterland. Denn trotzallertrübenErfahrungenundNachrichten glaube ich doch nochaneineZukunft. sürdasneue,größere, besfere Vaterland gebe ich gernmein jungesLeben.

«Jch geheganz gefaßtindenKampfund zitterenicht,demTodinsAngesichtzu blicken,denn ichfühle mich geborgeninGottes Hand.Jesus Christus,den ich nach langen Irrungen alsmeinenErlöser erfahren durfte, ist auch fiir michdieAuferstehung linddasLeben. VielleichtteiltJhr nichtmeine Uberzeugungzaberich habeeintreff- ltches Wort inmeinem Buch von Lotzky gelesen: »Vonden Menschenführenviele WegezuGott,abervon Gott nur einer zudenMenschen«

Nocheins: Wenn ich Euchfrüher tränkteundwehetat, fo verzeihtesmir.Jch Wak eigensinnig oftund habeofteinen unrechten Weg eingeschlagen,aber ich habe esbereut,glaubtesmir und verzeihtmir. Undnun bleibt mirnichts mehr,alsEuch allentrotzallemzuzurufen:Auf Wiedersehenl

Psalm 43,Z;z. Kor. is,is. Euer Seinz

(Ausden»Kriegsbriefengefallener Studenten«, S. xöoz stud. phil. Heinz Pohlmann,Berlin.)ErfielsTage später aufdem»Toten Mann«beiVerdun.

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AufzUc GustavSchiller

Mußt dichmitallen Kräftenbestreben:

Wollse deinLeben!

MußtindenMorgen, denfunkellichten, deinekühnlichenRuder richten!

Segel,diedirhelfensiegen, müssen sich füllenund müssen fliegenl sangedieFerne, zwingtdenPfad:

Wolle dieTatl

Hehl,wir Mit-sen sind doch bessereMenschenals ihr!

Jchglaube,jedervon Euchkennt dochdieGeschichtevon dem weißen sarmerin Kanada und dem Jndianer, dersicheinesTagesbeider JagdimUrwalde verirrte.- NachlangemUmherirren kam er andieHüttedesweißen sarmers. Ganzerschöpft trat dieRothaut indieHütteund batinständigum Herbergefür diese Nach-t. Doch der EuropäerjagtedenArmen unbarmherzig von feiner Hütte, hinaus indiedunkle Nacht,wo einschweres Gewitter tobte. Nach langemIrren gelangteder Jndianer schließlichinseine Hütte,zuWeib und Kind.

·1EinigeWochen waren verstrichen. Da klopfteeines Tages Unser Weißer,der sichimWalde verirrt hatte,an dieHüttedesJndianers und bat diesen,ermöge ihmdochden Wegzeigen.Der Eingeborene aber nahm« ihn fürdie Nachstansund versprach, ihmam nächsten TagdenWeg zuzeigen. Freundlichbewirtete er seinen Gastund ließ ihnbeisich übernachten.Der Weißeerkannte indessen seinen Gastgeber nicht.Amnächsten Morgen weckteder Jndianer frühzeitig seinen Gast,bewirtete ihn nochmals und gingmitaufden Weg.Alsder Europäer endlich seine Hütte erblickte, trennten sichdiebeiden. Beim Abschied schautederJndianer demsarmerscharfindie Augenund sprach:»6abenwir uns nichtschoneinmal gesehen?« Jetzt ersterkannte der Weißeindem gastfreundlichenJndianer den armen Jäger,dener kürzlich so schroff von seinerTür gewiesen hatte. Er versuchte allerlei Entschuldigungen zu stammeln, dochdieRothaut verschwand imGebüsch,indem siesprach: »Sel)t,wir

Wilden sind doch bessere Menschen als ihr!··

DiesesWort hatesmir angetan, seit einemErlebnis,dasich kürzlichinmeinem Berufehatte.

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Vor etwa einemhalbenJahrebatmicheinKollegeumeinStückchen Garn. Trotz- dem ichinÜberfluß hatte,verwies ich ihnschroffandieMaterialausgabestelle. Mit einigenSchimpfworten verließer mich.Jetztriefmein Gewissen.Was hatte ich getan, ich,derich michChristnannte, hatte meinen Mitarbeiter, der Sozialist war, abgeschnauzt. Ichhatte alsomeinem Heiland wieder Schande bereitet,hatte mich wieder desEichenkreuzesunwürdigerwiesen. Der Sozialist war durchmeine Hand- lungsweisesicherlichwieder von der Scheinheiligkeitder Christenüberzeugtworden·

Jchschämte mich,meinem Kollegenunter dieAugenzutreten. DieUnruhe verfolgte MichTagund Nacht. Oft faßte ichden Entschluß,meinen Mitarbeiter um Ent- schuldigungzubitten; doch dazuwar ichzufeige. Jch versuchte ihn aufandere Weise zuversöhnen, jeden Dienst,denich ihmtun konnte,tat ichgernundzusvorkommend.—- DieZeithatteinzwischeneineDeckeüberdiesesErlebnis gelegt.

»Da kamichindieVerlegenheit mir Garn leihenzumüssen. Kurzwandte ich mich an meinen Kollegen,den ichdamals sounbarmherzig abgewiesenhatte. Sehr bereitwilliggab er mir das Gewünschteund erlaubte mir freundlicherweise, noch Mchkzuholen,wenn ich Bedürfnishätte.Erhatte dasGeschehnisscheinbarvergessen.

Daschaute ich ihmbeim Danken plötzlichindieAugen,und eswar mir,als könnte lchdort lesen: »Seht, wir Sozialisten sind doch bessere Menschen als ihr Christen!«

·Dieser Augenblick hatmichsehrbeeindruckt. Ganzbeschämt gingichwieder an meineArbeit,ohne dieseneinen Gedanken loszuwerden. Durch diesesErlebnis hat IllschderHerrgelehrt, welcheVerantwortung wir als Christentragen!Jch werde mit Gottes HilfeinZukunft freundlicher gegen meine Mitarbeiter sein,will mich alsrechterJiinger Jesu erweisen.

AufunsereZugehörigkeitzum CVJM können wir uns gar nichts einbilden, OkstdieTat mußeszeigen, daßwir rechteJünger Jesusindund sein Kreuzmit Rkchttragen!JmBeruf,inderFamilie,imöffentlichen Leben,wo esauchsei, müssen wir uns durchunserVerhalten als Christenbewähren.Dazu bedürfenwir giroißer K»kaft;esist oftbitter schwer,indiesußtapfen unseres Meisters zutreten; aberwir durer nichtverzagen: Der Herr hat uns Kraft verheißen,wir müssen Jhn nur darum bitten!

Heinrich Herdel, Wartburgfugend Worms (Markomannen)

MaxWerner Jndiesen TagenkommteinKaufmannaus derStadt zumirmitsrauundGroß- mutter imnagelneuenAuto vorgefahren. Er erzählt, daßer von seiner Fraudieses Auto zum Weihnachtsfest geschenktbekommen hat.Als wiruns dann überdas Weih- nLichtsgeschäftunterhielten, zogen erund sein-ebeiden Frauen pflichtschuldigeinen weh- leidigenslunschund jammertenindenasthmatischstenTönen überdasschlechte Weih- nachtsgeschäfr

Ichhabenichtsgeantwortet, mir nur imStillen gedacht, daß alles,was siemir davorheulen, nichtsalsSchwindel ist!

Ichwar den« ganzen Taglangüberdiesen Schwindel empört. Halten dieLeute uns dennfür so dumm, daß sieuns zutrauen, wir merkten das nicht?Oder sind sie selbstsoimSchwindel drin,daß siedenUnterschiedvon Wahrheit und Lügegar nichtmehrempfinden?sühlen sie nicht,wieSchwindel sie selbst erniedrigt,wiemit dem Augenblicketwas zwischenuns tritt,dasalles Vertrauen imVoraus zerstört?

DaßdasderKaufmann nicht selbst einsieht! "

Sehenwir esdennein?

Oftmals kommen wir selbst dochauchbeieinem Bekannten so ,,christlichvor-

gefalzren«.Was habenwir nichtalles srommes»erlebt«?Wie stolz tragen wirunser AbzetchenlWir wissenüberdenGlauben zureden,und unserUrteil überdasWort, dasbeiunsererAndachtgesprochen wurde, ist oftmals richtig.Wir sindweiter »als dieanderen, innerlich weiter! Das alles isteine Tatsache.Wie das geschenkte Welhnachtsauto aucheine Tatsacheist.... Da hörtdenn unser Bekannter genau zu UndMachtsich seineGedanken. Vielleichtfühlteretwas wie Achtungund Hochachtung.

Dann aberkommt-die Ernüchterung.Wir sind bequem.Wir lassenuns imHause von Muttern hintenund vorne bedienen. Wir könnenstill zusehen,wenn andere schwer tragen.Wir denken immer an uns zuallererst.Wir haltenimHausekein-enFrieden.

Wir drückenuns auchum dieWahrheit herum,wenn sie unbequemwerden will. Es haperthierund da.

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