• Nie Znaleziono Wyników

Der Stahlbau : Beilage zur Zeitschrift die Bautechnik, Jg. 5, Heft 22

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Der Stahlbau : Beilage zur Zeitschrift die Bautechnik, Jg. 5, Heft 22"

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

1 6 9

DER STAHLBAU

S c h r i f t l e i t u n g : 2)r.43ng. A. H e r t w i g , Geh. Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule Berlin, Berlin-Charlottenburg 2, Technische Hochschule

Fernsprecher: C I S te in p la tz 0011

Professor W. R e i n , Breslau, Technische Hochschule. — Fernsprecher: Breslau 421 61

B e i l a g e T ^ T T T T l A T T n T T ^ r ' U N T T T Z Fachschrift für das ge-

z u r Z e i t s c h r i f t

\ J \ l U f ) l \ l J JL t >V y I I 1

\

I l \

samte Bauingenieunvesen Preis des Jah rgan ges 10 RM u nd Postgeld

5. Jahrgang BERLIN, 28. Oktober 1932 Heft 22

S i # » » !

Nutzlost 150 kg/m 2 Neigung 2 % Bimsbetondach

Nutzlast 600 kg/nv

Nutzlast 600 kg/m :

|

Nutzlast 1000 kg/m.1

Nutzlast 1000 kg/ml

20000

A l l e R e c h t e V o r b e h a l t e n .

Die Stahlkonstruktion zum N eubau P e u g e o t in P a r is - L a Garenne.

Von Oberingenieur E. M öckel, Saarbrücken.

I. A l l g e m e i n e s .

Die bek an nte Automobilfabrik S o c i é t é A n o n y m e d e s A u t o ­ m o b i l e s P e u g e o t in Paris w ar eine der ersten Firmen Frankreichs, welche den Kleinwagen serienmäßig herstellte und dadurch dessen Ver­

kaufspreis mehr und meh r heruntersetzen konnte. Die immer größer werd ende Nachfrage nach einem leistungsfähigen Kleinauto bew og die Firma zu einer erheblichen Vergrößerung Ihrer Hau ptb etrie be in Montbéllard (Département Doubs).

Die Neubauten für diese V ergrößerungen, welche von der Firma B. S e i b e r t G. m. b. H., Stahlhoch- und Brückenbau, [in den Ja hren 1929 und 1930 ausgeführt wurden, umfassen:

1. mechanische Werkstätte von 166 m X 180 m = 2 9 880 m 2 2. Preßbau un d Schmiede

3. Kernmacherei 4. Gießerei

5. zwei elektrische Zentralen

X 101 . = 13 332 X 64 „ = 4 160 X 64 „ = 6 272 X 24 , = 2 064 insgesamt somit: 55 708 m 2.

Kilfloses Oberlicht

Bemerke nswert Ist vor allem der zweigeschossige N eubau für die Gießerei mit seinen a usgedehnten Ein­

richtungen für Fllcß- betrieb. Die Be­

schreibung dieser Anlage soll einem späteren Aufsatz Vorbehalten sein.

Die nach In­

betrie bnahm e der neuen G ebäude w e­

sentlich vergrößerte Produktion b e ­ dingte zugleich die Modernisierung und Vergrößerung der ln L a G a r e n n e b c i Paris befindlichen Anlage.

Der nachstehend be­

schriebene, in La G aren ne errichtete Neubau (A bb.l u.2, S. 170) weist eine Länge von 240 m, eine Breite von 40 m mit 5 Stockwerken auf un d ist unter w eitestg ehender V erw endung von Stahl errichtet. Bel

der A usschreibung w urd e dem Stahl der Vorzug gegeben mit Rücksicht auf die geringeren Baukosten g eg en ü b er Eisenbeton. Ferner ergab die Verwendung von Stahl bei der Überbrückung der großen Stützweiten von 15 m eine wesentlich geringere Stockwerkhöhe als Betonkonstruktion. Auch die Ab­

messungen der G ebäudestü tzen konnten bei Stahlausführung b e d e u te n d er­

mäßigt werden g eg en ü b er Beton. Der hierdurch bedingte Gewinn an nutz ­ barer Bühnenfläche ist vor allem ln den unteren Stockwerken sehr erheblich.

vo r dem Aufzug Abb. 3. Querschnitt

Abb. 2 zeigt einen Stockwerkgrundriß des Gebäudes (zur Hälfte der 1. und zur anderen Hälfte der 3. Etage.) ln dem Giebelfeld 1 bis 4 sind vom Erdgeschoß bis zum 5. Stockwerk und in dem Glebclfelde 46 bis 49 bis zum 4. Stockwerk etwa 6 m breite Rampen mit 8 , 6 % Steigung vorgesehen, so daß Lastwagen mit einem G esamtgewicht von 8 t bis zur obersten Etage fahren können. F ür diese Rampen wurde Eisenbeton verw endet.

Diese sind ohne jeden Zusam m enhang mit g enügendem Spielraum zum G ebäude errichtet, so daß demnach ein ungehin derte s A usdehnen der Stahlkonstruktion durch Temperatureinflüsse möglich ist. In den beiden vorerwähnten Endfeldern sind ferner je zwei elektrische Aufzüge von 2 t Tragkraft mit 2,5 m X 5,3 m Schalengröße eingebaut. Zwischen den Auf­

zügen ist eine Treppenanlage bis zu dem Flachdach des G ebäudes vorg es ehen (siehe Längsschnitt, Abb. 1). Der Aufbau ü ber den Auf­

zügen und Treppen von 15 X 15 m dient zur Unterbringung der Aufzugsw inden, für Lagerzwecke usw. Für die Einbauten der Meister- und Betriebsbüros sind die G ebäudeecken zwischen der Betonrampe und der Außen wand mit Bühnen versehen. Auch

steht hierfür g e ­ gebenenfalls der Platz neben den Aufzügen zur V er­

fügung.

Außer den durch­

laufenden Lichtbän­

dern in den Längs- und Giebelw än den sind 3 Lichtschächte von 10 in Breite und 45 bzw. 60 m Länge in der Längs­

achse des Gebäudes angeord net ,u m eine gute V erteilung des Tageslichtes auf den Bühnen zu erzielen.

Auch der Bühnen­

raum zwischen den einzelnen Licht­

schächten ist für Einbauten nutzbar g e m a c h t , soweit derselbe nicht für den Q uerverkch r notwendig ist, so daß also die 15 m breiten Bühnenstrelfen zwi­

schen Lichtschacht und Außenw and für die A nordnung von Flie ßbändern zur Verfügung stehen.

Die nutzbare Bühnenfläche in den 5 Stockwerken beträgt 42 450 m 2 bei einer Gebäudegrundrißfläche von 9600 m 2. Der umbaute Raum umfaßt etwa 208 990 m 3.

II. S t a t i s c h e U n t e r l a g e n .

Im Querschnitt (Abb. 3) sind die Nutzlasten der Stockwerkbühnen eingetragen. Das Flachdach mit 2 % Gefälle nach den Außenwänden sowie die Dächer der Aufbauten sind für eine Nutzlast einschließlich Schnee-

durch den Lichtschacht.

(2)

* D E R S T A H L B A U

1 7 0 M ö c k e l , Die Stahlkonstruktion zum N eubau Peugeot ln Parls-La Garen ne B e i l a g e z u r Z e i t s c h r i f t „ D ie B a u t e c h n i k -

(3)

J a h rg a n g 5 H e ft 22

2 8 . O k to b e r 1932 M ö c k e l , Die Stahlkonstruktion zum Neubau Peugeot in Paris-La Garenne 17 1

rL160-S0-1Q 'L150-W-1Û £1760-12

_

rB1600-7 ■OrUFuäb.r77Y777777

O O O- Qujo o

mo-100-n

Schnitt b-b

Ansicht A

L160-160-19-

BI330-25

)

I ■±OQ.K.Fußboden

Ankern?*]

Betone

Schnitt d-d

Abb. 5. Stockwerksrahmen unte rer Teil.

■Betonsturz Schlitz fid-M u ß

des Reqenmssers [2cm Blatt strich Popplagen,teerfrei

Bimsbeton V2 (Hohlplaltenl

Rahmen übertragen. — Die Windbelastung der G iebelw ände wird durch sämtliche Stützen in der Längsrichtung aufgenommen. Alle übrigen G ebäudestützen sind als Pendelstützen durchgebildet, um eine un geh in der te A usd ehnung des Bauwerkes aus Temperatur­

einflüssen zu ermöglichen.

Das größte auftretende Bie gungsm oment entsteht im R i e g e l am Stützenanschluß B 2 und beträgt 354,64 mt. Die zu diesem Biegungs­

m om ent gehöre nde Laststcllung ist aus Abb. 4 c ersichtlich, die Momenten- kurven sind aus A b b . 4 d zu ersehen. In Abb. 4 a ist die Laststeliung und in Abb. 4 b der Momentenvcrlauf für die maximalen Biegungsmomente der P f o s t e n , welche im Pu nkte B 4 entstehen, eingetragen. Die größte lotrechte Belastung einer R a h m e n s t ü t z e beträgt 975 t.

Die Fun die rung bietet nichts Besonderes, da in verhältnismäßig g e ­ ringer Tiefe gute r Baugrund mit einer Tragfähigkeit von etwa 3 kg/cm2 gefunden wurde.

III. K o n s t r u k t i v e G e s t a l t u n g .

Bimsbeton>

Der Winddruck auf die Hallenlängswände wird durch 6 Stockwerk­

rahmen, und zwar in den Reihen B — C 7, 16, 19, 31, 34 und 43 auf­

genom m en. Der un te re Rahmen reicht über 3 Stockwerke bis zur H öhen­

kote + 13,236, der ob ere über 2 Stockwerke bis zum Dach. Zur V er­

minderung der Biegungsmomente in Riegeln und Stützen, ferner zur Ver­

ringerung der Anschlußm omente in den Eckpunkten w urde in jeder Etage der Riegel 2,5 m über die Stütze hinausgezogen und der Kasten­

träger bis zu den äußeren Wandstützen (A — B bzw. CD ) gelenkig an­

geschlossen (s. Abb. 5). Der Winddruck auf die zwischen den Rahmen liegenden Wandteile von 45 bzw. 60 m Länge (bei einer Rahmenentfernung von 45 bzw. 60 m) wird durch die Betonbühnen in jed er Etage auf die

a) D a c h . Die Dacheindeckung besteht aus eisenarmierten Bims­

beton stegzem entd ielen von 8 cm Dicke mit 2 Lagen teerfreier Pappe, darü ber 2 cm Zementglattstrich mit einem wetterfesten Anstrich. Der Glattstrich wurde aufgebracht, damit Beschädigungen der Dachpappe beim Begehen verm ieden werden. Um ein Reißen des Glattstriches zu ver­

meiden, wurde er in Felder von 2 X 2 m eingeteilt. Die etwa 8 mm breiten Fugen sind mit Naturbitumen ausgegossen. Auch die an den Längsseiten des Gebäudes außerhalb der Mauer liegenden kastenförmig durchgebildeten Rinnen sind aus Bimsbeton mit 2 Papplagen durch­

gebildet. Die Brüstungsmauer ist mit Schlitzen zum Ablauf des Regen­

wassers vers ehen (Abb. 6).

(4)

D E R S T A H L B A U

B e i l a g e z u r Z e i t s c h r i f t „ D i e B a u t c c h n l k1

M ö c k e l , Die Stahlkonstruktion zum Neubau P eugeot in Paris-L a G arenne

G ebäudekonstruktion erübrigten sich somit die Ausrichtungs­

arbeiten. Diese Montageweise ist von großem Vorteil, da dic\

Stützen aus Eigengewicht der G ebäudekonstruktion bereits erhebliche Belastungen aufweisen und das nachträgliche Aus­

richten eines solchen Bauwerks immerhin große Kosten ver­

ursacht.

c) A u f z ü g e . Die elektrischen Aufzüge können sowohl TT von den Stockwerken als auch vom Innern der Schale aus

mittels Druckknopf gesteuert werd en und sind zur genauen Einstellung an den einzelnen Bühnen mit Feinregulierung ver­

sehen. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt 30 m in der Minute.

d) W a n d k o n s t r u k t i o n . Um eine möglichst große Ein- ,^ <i ... falltiefe des Tageslichtes und somit eine gute Belichtung der

■ ■ •. * einzelnen Etagen von den Auße nwänden her zu erhalten, 1° H ° i Futt.-75-W0 wurden die Lichtbänder so hoch wie möglich an die Etagen-

________________ S________ decken gezogen. Mit Rücksicht auf die Höhe des G ebäudes

| ist die Verglasung von innen vorgenommen. Die Streifen

% |— zwi s chen den Lichtbändern sind mit 16 cm dicken Hohl-

/ n . [475-50-7 ziegeln ausgem auert. In Abb. 9 ist ein Schnitt durch die / N. n. Außen wand einer Etage dargestellt. Eine ausreichende An- j;t> \ zahl großer Lüftungsflügel sorgt für eine einwandfreie Ent-

10 1

m l ü f t u n g -

, - x zlsJxs/ F e u e r l e i t e r n . Damit im Falle eines Brandes die Aufzüge un d Treppen an den Giebel wänden nicht zu stark

15000 *n Anspruch genom m en w e rden, sind an j e d e r Längswand im Hallendrittel zwei treppenförmig durchgebildete F eu e r­

leitern mit G elä nder an der Außenwand herabgeführt, welche

Schniltb-b von je der Etage und vom Dach aus zugänglich sind,

c |--- T T T --- -— I c

r— i „ ; r u ' i t —i IV. A u f s t e l l u n g d e r S t a h l k o n s t r u k t i o n .

' ; fei/Futter^ ; /geschweißt \ *

Zur Aufstellung der G ebäudekonstruktion diente ein aus Abb. 10 ersichtlicher Bockkran von 25 m Stützweite, 46 m G e ­ sam tlänge und 28 m H öhe, welcher mit zwei elektrisch ver­

fahrbaren Auslegern mit einer Maximalhubhöhe von 27 m und 12 m A usladung ausger üstet war.

Mit der Aufstellung der Konstruktion w urd e Anfang Februar 1931 begonnen. Die gesam te Montage der Stahl­

konstruktion einschließlich dem Einbau der Fenster, Türen, Auf­

züge, Treppen, dem Verlegen des Bimsbetondaches und der.

Oberlichter w urd e ln einem Zeitraum von sechs Monaten durch­

geführt, so daß das fertige G ebäude Ende Juli üb ergeb en werden konnte.

Das Gesamtgewicht des Stahlbaues einschließlich der elektrischen Aufzüge, Treppen, Fenster und Tore betr ug et\fa- 5000 t, d. i. — ggöö- ’-

= 521 k g /m 2 Grundrißfläche =

--^2 450

^ == ^ ^ '{S /m 2 n u IzI)arcr Bühnen­

fläche. Aus Abb. 10 ist de;r Zustand etwa 12 Wochen nach • Montage­

beginn ersichtlich.

u m o - n

S a m ta -a Eisenbeton>

Abb. 8. Anschluß der Fachwerkträger an den Kastenträger.

b) B ü h n e n . Die r elsenarmierten Be- g tondecken von 7,5cm Dicke für die Nutz­

lasten von 600 und 800 kg/m 2 und 8 cm Dicke für eine Nutz­

last von 1000 kg/m 2 laufen über den I - T r ä g e rn zur Ver­

billigung der Scha­

lung durch. Der

obere Flansch liegt noch im Beton (Abb. 7). Nur in den beiden Endfeldern vor den Betonrampen (Feld 4 bis 7 und 43 bis 46), welche von den Lastwagen beim Befahren der Rampen benutzt w e rd e n , ist die Betondecke voutenartig bis zum unteren Flansch der Deckenträger herabgezogen.

1Í150-100-12 Schnitt c-c

-Eisenbeton

totzsMung

Abb. 9. Längswand- Querschnitt.

Abb. 7.

Deckenkonstruktion.

Auch w urd e die Betondecke an diesen Stellen durchw eg 10 cm dick ausgeführt. Ein gehende Fahrversuche bei der A bnahm e des Bau­

werkes mit einem Lastwagen, dessen hintere Achse mit 5 t belastet war, ergaben durchaus befriedigende Ergebnisse. Um ein Reißen der Betondecken zu verm eiden, wurd en in Entfernungen von 15 m sowohl in der Länge als auch in der Breite des Gebäudes 2 cm breite Fugen zwischen der Betondecke belassen und nachträglich mit Naturbitumen ausgegossen.

In Abb. 8 ist der Querschnitt eines Kastenträgers mit anschließend eingespannten Fachwerkträgern dargestellt. An jedem Fachwerkträger­

anschluß wurde ein Querschott aus I 4 2 V 2 zwischen den Stehblechen eingebaut. Der Untergurt des Fachwerkträgers ist mit zwei flachen Keilen

nach Fertigstellung des Bauwerks gegen Blech und Querschott des Abb. 10. M ontage der Stahlkonstruktion Kastenträgers zur Aufnahme des Einspannm omentes versehen. Aus Abb. 5

ist der unterste Teil (bis zur 1. Etage) des Dreistockwerkrahmens er­

sichtlich.

Zur Übertragung der Stützendrücke von maximal 975 t w urd e ein I-Trägerrost auf den F undam enten verlegt und v o r M o n t a g e b e g i n n sowohl In der Längs- und Querachse des G ebäudes als auch in der Höhe genau ausgerichtet und vergossen (vgl. Abb. 5). Bei der Montage der

Die gesam ten Bauarbeiten, mit Ausnahme der Fundam ente, Maurer­

arbeiten u nd Betondecken, wurden von der Firma B. S e i b e r t , G. m. b. H., Saarbrücken, ausgeführt.

Die elektrischen Aufzüge w u r d e n ' v o n der Firma S a a r b r ü c k e r H e b e z e u g f a b r i k K a u f m a n n & W e i n b e r g , G. m. b. H., Stahlham mer bei Saarbrücken, geliefert und montiert. -

(5)

J a h rg a n g 5 H e ft 22

2 8 . O k to b e r 1932 M ö c k e l , Die Stahlkonstruktion zum Neubau Peugeot in Paris-La Garenne 1 7 3

Die Eistalbrücke auf der Linie E nkenb ach— E isenberg.

Von Dipl.-Ing. F r e y , Kaiserslautern.

In einer von der Natur ganz besonders bevorzugten Gegend der Pfalz g eh t eine neue Bahnlinie der Vollendung entgegen, die für den Brücken­

bauer von besonder em Interesse ist. In dem Zug der neuen Bahnlinie Enkenbach—Eisenberg, welche die pfälzischen Städte Kaiserslautern und G rünstadt unmittelbar verbindet und dadurch das Wirtschaftsgebiet von Worms dem des Saargebietes näherbringt, befinden sich drei Talüber gän ge, die w egen ihrer Größe und Ausbildung größte Be­

achtung verdienen.

Für zwei Bauwerke w urd e die Eisen beton­

bauw eise gew ählt: Die Bockwiesenbrücke ist in Art eines Viaduktes mit halbkreisförmigen G e­

wölben ausgeführt und besteht aus sechs gleichen Öffnungen von je 23 m Lichtweite. Die zw eite Massivbrücke, die Drei­

brun nenbrücke, über­

spannt das Dreibrunnen­

tal mit einem einzigen Bogen von 48 m Stütz­

weite und 14 m Pfeil­

höhe, an den sich Seiten^

Öffnungen von 10 m Lichtweite beiderseits an­

schließen.

Zwischen diesen bei­

den Massivbrücken liegt die Eistalbrücke (Abb. 1 bis 3), die in Stahl­

konstruktion ausgeführt

w urd e und im folgenden näher beschrieben werden soll.

Die allgemeine Anordnung des Talüberganges sowie die Ausbildung d er Anschlußbauwerke ist aus Abb. 2 zu ersehen. Drei Parallelfachwerk­

überb au ten von je 48 m Stützweite übers pannen das eigentliche Eistal.

Feldweite und H auptträgerhöhe betragen je 6 m, der Hauptträgerabstand ist 4 m. Die Ü berbauten liegen in einer Neigung von 1 :8 5 ; beiderseits reichen Ü bergangsbogen auf die Ü berbauten, wodurch ein geringes Ver- schwenken der beiden äußeren Überbauten bedingt war.

Um den etwa 35 m hohen Pfeilern die Aufnahme der Bremskräfte zu ersparen, wurd en die festen Lager der beiden äußeren Überbauten jeweils auf den Widerlagern angeordnet, wäh rend Ü berbau II mit Über­

bau I gelenkig verb unden wurde.

Die konstruktive Durchbildung der einwandigen Hauptträger sowie der Längs- und Q uerträger ist aus Abb. 3 zu ersehen.

In der Ebene des Hauptträgerobergurtes sind lediglich zwischen den Längsträgern der Schlingervcrband und in den beiden End­

feldern Endscheiben angeordnet, die zur Aufnahme der Brems­

kräfte dienen und gleichzeitig die aus der Verkehrsbelastung der Haupttrüger ents te henden Druckkräfte zum Teil in die Längsträger über­

leiten.

Die Windkräfte werden über die Querverb än de in den in Untergurt- eb ene eingebauten Wind­

verband übergeführt.

F ür die Montage er­

gab sich als wirtschaft­

lichste Lösung der Zu­

sam m enbau auf fester Rüstung. Die nach g e ­ nauer Berechnung b e ­ messenen Stahlstützen der Rüstung wurden mit Hilfe eines auf der Baustelle befindlichen Kabclkranes aufgesteilt und mit den erforder­

lichen Verbänden ver­

sehen (s. Abb. 1). Die Arbeitsbühne wurde so ausgebild et, daß sie jeweils einen Überbau und einen den Überbau umfassenden Portalkran tragen konnte.

Die einzelnen Werk­

stücke konnten auf der oberen Seite des Tal­

überganges mittels Ar­

beitszug an die Widerlager herangebracht w e rd e n , von wo sie auf einer Lore unter den Portalkran gefahren w u rd e n , der die einzelnen Stücke einbaute. Die ganze Montage verlief dank dem großen Ent­

gegenkom m en der örtlichen Bauleitung und dank dem guten Zusa mm en­

arbeiten mit den auf der Baustelle tätigen Baufirmen glatt und ohne jeden Unfall.

Das G esamtgewicht der drei Ü berbauten beträgt 3 -2 10 = 630 t.

Lieferung der Ü berbauten sowie die gesam te Montage erfolgte durch das E i s e n w e r k K a i s e r s l a u t e r n in Kaiserslautern.

Durch die Inbetriebnahme der neuen Linie ist für die Industrie des anliegenden Wirtschaftsgebietes eine befruchtende Wirkung zu erwarten.

Ü ber diese praktische Bed eu tu ng der neuen Bahnlinie hinaus ist es zu begrüßen, daß ein besonders reizvoller Teil der Pfalz für den Ausflugs­

verk ehr erschlossen wird.

Abb. 1. Bau der Eistalbrücke.

Das fertige Bauwerk (Abb. 11 u. 12) stellt gegenw ärtig eines der Vorzüge des Stahlskelettbaues bei der Errichtung von Geschoß- bzw.

größten Stahibauwerke Frankreichs dar und ist ein weiterer Beweis der Fabrikbauten.

Abb. 11. Innenansicht. Abb. 12. Ansicht des Gebäudes.

(6)

°i cgo‘°

D ER S T A H L B A U

1 7 4 F r e y , Die Elstalbrücke auf der Linie Enkenbach— Eisenberg B e i l a g e z u r Z e i t s c h r i f t „d i c B a u i c c im i k -

(7)

J a h rg a n g 5 H e ft 22

2 8 . O k to b e r 1932 Verschiedenes 1 7 5

B r ü c k e n v e r s t ä r k u n g d u r c h L ic h t b o g e n s c h w e i ß u n g . In Electric Welding (Nr. 6, August 1932) berichtet der Vorsitzende der American Welding Society, Frank P. Mc. K i b b e n , über eine interessante Brücken­

verstärkung. Die Fahrbahnträger der Ü berführung der Brook Avenue über die Gleise der New-York Central-Bahn in dem nördlichen Stadtteil von New-York, Bronx, mußten vers tärkt werden, da die unteren G urt­

platten der Träger trotz Einbetonierung von Rost angegriffen waren.

Der Beton an den Kanten der waagerechten Winkelflansche wurde entfernt, die G urtplatten abgenom m en und die aus den Winkelflanschen h erausste henden Nietschäfte abgemeißelt, im übrigen blieben aber die Betonbögen zwischen den rd. 1,50 m entfernten Blechträgern mit der Ü berschüttung und dem Pflaster unberührt. Es waren nun — an 107 Trägern! — neue Gurtplatten an die Winkel anzuschweißen, und zwar sollten diese auch einen Teil der recht hohen Eigengewichts­

spannungen aufnehmen.

Zu diesem Zweck wurden die neuen Gurtplatten an die Winkel an­

geklem mt, un d durch zwei Schweißer an dem einen Ende der Gurtplatte auf beiden Seiten eine durchlaufende Schweißnaht von 75 cm Länge gezogen. Hierauf w urde die Gurtplatte mit Schweißbrennern erhitzt, bis sie sich um ein gewisses Maß ausgedehnt hatte; dann wurde das freie Ende rasch, ehe die Platte abk ü h lte, ebenfalls an die Gurtwinkel angeschweißt, worauf die übrige Länge der Gurtplatte ebenfalls, und zw ar mit unterbrochenen N ähte n, mit den Gurtwinkeln verschweißt wurde. Die Schrumpfung bei der A bkühlung erzeugte dann die g e ­ wünschte Spannung.

Die Berechnung der erforderlichen D ehnung der Platte kann wohl nach folgendem einfachen Verfahren g e s c h e h e n 1):

Ist F g der Querschnitt der anzuschweißenden Platte, a die Spannung, die darin erzeugt werden soll, so ist die Kraft, mit der die Platte auf den unteren Rand des Trägers wirkt, S — i f ' F g , und die bleibende

D eh nung der Platte ^ ^ ■

N immt man an, was genügend genau ist, daß die Kraft S nur von dem Querschnitt F ' , bestehend aus den unteren G urtwinkeln und dem zwischen ihnen liegenden Teile des Stahlbleches, aufgenommen w ird 2), so

F

entste ht in diesen die Spannung <f = <i • * , und die Verkürzung

J 2 = J y • -- p ,-F e , somit muß im ganzen die Platte durch die Erwärmung

g e d e h n t w erd en um das Maß J = J i -f • l • — ^.,

Soll also eine 7 m lange Platte 280- 15, also mit F g — 42 cm2 an zwei Gurtwinkel 120 • 13 mit 800 kg/cm2 Vorspannung angeschweißt werden, so wird F ' — 2 • 29 7 -I- 12 • 1 2 « 74 cm 2 J = - - ° l>' 7 0 0 0 ' i 7** i t ^ .

so wira r _ z za,/ j i z i ,z ~ c m , _/ — 2 1 0 0 0 0 0 - 7 4

= 4,18 mm. Setzt man die W ärm edehnungszahl et — - q— , so ist eine Erwärmung um i = —•'-— —^ ^ - = 47,7° C erforderlich, also so wenig, daß die stillschweigend gem achte Voraussetzung, daß die Temperatur der Gurtwinkel, die ja auch noch mit der Oberseite im Beton stecken, un- g eändert bleibt, wohl zulässig erscheint.

An der gleichen Stelle ist w eiter eine einfache Vorrichtung zum Nachspannen von Flachstabschrägen b e s c h r ie b e n ; da solche bei uns kaum mehr Vorkommen, g enügt wohl dieser Hinweis. M ü l l e n h o f f .

B ü r o h a u s P o t s d a m e r S tr a ß e 141.®) Zu den bemerkensw erten Ge­

bäuden am Potsdam er Platz zu Berlin gehört auch das .Büro haus Pots­

dam er Straße 141“.

An der Ecke der Linkstraße beginnend, läuft die fünfmal gebrochene Front von 38,53 m Länge bis zum Po tsdam er Platz und stößt hier mit einem nahezu rechtwinklig ab bie genden Giebel von nur 4,20 m Breite an das bekannte Pschorrbräuhaus. Abb. 1 zeigt den Grundriß dieser Front.

Das jetzt noch auf dem Grundstück stehende G ebäude ist in der ') In der Q uelle ist bei der Berechnung der erforderlichen Dehnung der Platte die Verkürzung des Untergurtes des Trägers durch den Zug der Platte nicht berücksichtigt.

2) G enauer wäre es, zu rechnen, daß die Kraft S in der untersten Faser des vorhandenen Trägers die Spannung hervorruft:

S , S-r?2

F t J *

wo F t und J Fläche und Trägheitsmoment und e der Abstand der Schwer­

linie vom unteren Rande des zu verstärkenden Trägerteiles sind. Dann ist J = (<f + a " ) - l : E . Praktisch genügt die einfache Rechnungsweise, da es doch nicht möglich ist, ganz ge nau die gew ünschte Verlängerung zu erzielen.

3) Im Z usam m enhang mit dieser Veröffentlichung verdient die Tat­

sache Beachtung, daß sich in der Nähe des P o t s d a m e r P l a t z e s , B e r l i n , nicht w eniger als vier Stahlskelettbauten befinden : H a u s V a t e r l a n d ,

Abb, 1. Grundriß.

gebildet, Wohnungen des zweiten Stockwerkes teilweise in Büroräume umgew andel t. Einen ganz erheblichen U m bau erfuhr das Haus in den Jahren 1927 bis 1928. Die im Erdgeschoß liegenden Läden wurden dem neuzeitlichen Bedürfnis und Geschmack angepaßt; das ganze erste Stock­

werk wurde für die Zwecke der Konditorei Tclschow ausg ebaut; in den übrigen Stockwerken wurden die Wohnungen fast gänzlich beseitigt und hier, wie in dem ausg eb au ten Dachgeschoß, un ter Schaffung neu er Trcppcn- und Fahrstuhlanlagen, moder ne Büroräume eingerichtet. Besonders bem er ken sw ert ist, daß bei diesem U mbau die frühere Fassade so gut wie beseitigt wurde. Das alte Mauerwerk verschwand, und es wurde eine neu e, schön geschwungene Front geschaffen, wie sie die Abb. 2 zeigt.

Erreicht w urd e das im wesentlichen durch balkonartig vorgestreckte Stahl­

konstruktionen in den einzelnen Stockwerken, die verschiedene Aus­

ladungen mit entsprechend geb ogen en Vorderträgern erhielten.

Abb. 2. Ansicht.

Der innere Umbau erstreckte sich namentlich auf die Beseitigung alter und Herstellung einzelner neuer Wände, auch einige platzraubende Maucrpfeiler wurden beseitigt. Dazu waren erforderlich: eine Anzahl Stahlstützen, Abfangekonstruktionen, durch Gurtplatten verstärkte Unter­

züge un d Zwischenträger verschiedener Art, die im ganzen und ihren Einzelheiten nach als normale Ausführungen bezeichnet werden können.

Lediglich die Front erhielt ein vollständiges Stahlgerippe, aus I-Trägern und C-P rofilen bestehend. Auch hierbei handelt es sich um eine ver­

hältnismäßig einfache und gebrauchsübliche Konstruktion, bei welcher nur die zahlreichen und großen Fensteröffnungen bem erkenswert sind.

E r w e i t e r u n g s b a u W a r e n h a u s W e r t h c l m , B ü r o h a u s T e l s c h o w u n d C o l u m b u s h a u s . Ausschlaggebend für die Bevorzugung der Stahlskelettbauweise war in diesen Fällen nicht zuletzt deren große Anpassungsfähigkeit an veränderte Zweckbestimmungen der G ebäude.

Solchen, durch geschäftliche Vorgänge bedingten Anforderungen sind insbesondere Bauten in verkehrsreichen Stadtgegenden unterworfen. Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, welchen Umfang die erforderlichen Um- un d Erw eiterungsbauten annehm en kö nnen, ist der im Jahre 1929 er­

folgte großzügige U mbau des Hauses Vaterland. Im . S ta h l b a u “ 1930, Heft 1, ist eingehe nd über diesen interessanten U mbau berichtet

worden. D i e S c h r i f t l e i t u n g .

Hauptsache 1873 errichtet, die ursprüngliche Frontansicht entsprach der Bauart dieser Zeit. Der stetigen Entwicklung des Verkehrs am Potsdamer Platz folgend, w urde das H aus im Laufe der Jahre w iederholt durch kleinere Umbauten verändert. Die Läden des Erdgeschosses wurden ver­

größert und modernisiert. Telle des ersten Stockwerkes wurden mit den Läden in Verbindung gebracht oder als besondere Geschäftsräume aus-

(8)

1 7 6 Verschiedenes DER STAHLBAU B eilag e z u r Z e its c h rift „D ie B au te ch n ik "

Diese sind durchweg mit Stahlschiebefenstern nach dem bek annte n System

„Fenestra “ versehen.

Die gesam ten Stahlkonstrukllonen (ausschließlich der Fenster) haben ein Gewicht von etwa 130 t. Wenn dieselben im einzelnen auch nichts Ungewöhnliches zeigen, so sind doch beachten sw er t die ungewöhnlichen Schwierigkeiten der Montage, die ohne jeden Zwischenfall verlaufen ist.

In Frage kamen dabei die Enge des Gebäudes, die Enge der verfügbaren Straßenfläche mit ihrem starken V erk eh r, der Umstand, daß der Betrieb in einzelnen Läden und Geschäftsräumen aufrechterhalten bleiben mußte, und schließlich auch die Eile, mit w elcher der U m bau auszuführen war, wodurch häufigere Nachtarbeiten bedin gt waren.

Die Entwürfe zum Umbau stam m en von den Architekten Brüder L u c k h a r d t & A n k e r , Berlin-Dahlem, in deren Händen auch die Bau­

leitung lag. Die Stahlkonstruktionen lieferte und montierte die Firma D. H i r s c h , Stahlhoch- und Brückenbau in Berlin-Llchtenberg. Die übrigen Bauarbeiten führte das Baugeschäft J o s e f F r ä n k e i , A.-G.,

Berlin W35, aus. Obering. H. K o h n .

D ie e r s t e n g e s c h w e i ß t e n B r ü c k e n in E n g l a n d . Die englische Technik ist im mer etwas zurückhaltend g egenüber Neuerungen, die zu­

nächst ln anderen Ländern erprobt worden sind, und so kom mt es, daß erst im Jahre 1931 dort die erste geschweißte Brücke herges telit worden ist. Es han delt sich dabei um eine kleine Eisenbahnbrückc im Zuge der Eisenbahn Newcastle— Carlisle der London & Nordost-Eisenbahngesellschaft.

Auf ihr liegen zwei Gleise in Zwillingsträgern von 4,83 m Länge, die aus 45 cm hohen I-Profilen gebildet sind. Die Schienen ruhen in Schienen­

stühlen unmittelbar auf den Querträgern , die die beiden Teile eines Zwillingsträgers verbinden. Diese Querträger sind an den Untergurt und an den Steg der Zwillingsträger angeschweißt. Die beiden Zwillirigsträgcr eines Gleises sind in der Mitte und an den Enden durch C-Profile ver­

bunden und durch zwei Andreaskreuze aus Flachstahl 100 X 13 mm gegeneinander versteift. J e d e solche Einheit wird in der Werkstatt für sich hergestellt und nach dem Einbau mit der zweiten Einheit durch C-Profile verbunden. In Höhe der Obergurte ist die ganze Brücke mit Blech abgedeckt. Am äußeren Rande sitzt auf dem Abdeckblech ein C-Profil, das den Anschluß des Geländers vermittelt. Das Gleis besteht aus Doppelkopfschienen, die in ihren Stühlen durch Stahlkelle gehalten werden. Die Brücke besteht also mit ihrem O berbau vollständig aus Stahl und enthält keinen Niet.

Die erste geschweißte Brücke erwies sich als so vorteilhaft, daß man ln der kurzen, seit ihrem Bau vergangenen Zeit bereits mehr ere ähnliche Brücken ausgeführt hat. Nicht nur wird dabei an Stahl gespart, sondern auch der Preis, auf die Tonne bezogen, ist niedriger als bei genieteten Brücken. Auch in bezug auf die Bewährung bestehen keine Bedenken, und Railw. Gaz. (vom 1. Juli 1932) geht bei einer Beschreibung der Brücke so weit, zu behaupte n, man werde ln Zukunft nicht nur dauernd geschw eißte Brücken bauen, sondern die genietete Brücke w erd e bald ebenso überw unden sein, w ie es jetzt die Brücke aus Gußeisen ist.

Wenn eine Brücke der andeutungs wei se beschriebenen Bauart einen öffentlichen Weg unterführen soll, also tropfsicher sein muß, wird außer dem Blech in Höhe der Obergurte auch noch ein Blech an die Unter­

gurte angeschweißt. Damit sich in dem so en tstehenden Trog kein Wasser ansammeln kann, w erden die Zwillingsträger durch Futterstücke so angchoben, daß ihre Unterfläche in einer geneigten E bene liegt, das untere Blech also nach seinem tiefsten Punkt entwässert wird, wo das Wasser abgefangen w erden kann. Das unte re Blech erhält auch eine A bdeckung aus Asphalt, deren Oberfläche so geneig t ist, daß das Wasser abläuft. Man hat also die Bedenken richtig erkannt, die aus der Kasten­

form der Brücke entstehen, und wenn man auch manches getan hat, um sie zu entkräften, so bleibt doch der Nachteil bestehen, daß die H aupt­

träger unzugänglich sind, also nicht einmal besichtigt w erden können. Da die sie verdecken den Bleche angeschweißt sind, können sie auch nicht zum Zwecke der Untersuchung vorü bergehend abgenom m en werden, was bei einer genieteten V erbindung schon eher möglich wäre. W e r n e k k e .

D a s n e u e V e r b a n d s h e i m d e s D. H. V. in E ssen . Das an der Kron­

prinzen- und Richard-W agner-Straße errichtete G ebäude bringt im Rahmen der anliegenden markanten G ebäude des Ruhrverbandes und der Emschcr- genossenschaft einen w ürdigen Abschluß. Die Hauptfront an der Kron­

prinzenstraße w urd e in Stahlskelettbauweise ausgeführt, und zwar in Form von viergeschossigen Rahmen, sogenannten Stockwerkrahmen. Es wurde hierbei statt der Versteifung der Rahmenecken durch Konsolbleche die Ein­

spannung der waagerechten Riegel durch ein getriebene Stahlkeile bewirkt.

Diese Form der Einspannung gestattet restlose Ausnutzung des Raumes

bis dicht an den Riegel und die Pfosten. Die Pfosten sind aus einem I P 30 gebildet und die Riegel aus II C 26 und 30, welche dicht an den Flanschkantcn vorbeigeführt und an der äußeren Flüche eingespannt sind.

Die einzelnen Rahmen stehen in Abständen von 4,5 m und sind durch einen senkrechten Verband miteinander v e rbunden, welcher gleichzeitig als Windverband dient. Die Spannweite der Rahmen beträgt 7 m von Mitte bis Mitte Pfosten. Die Decken sind in Eisenbeton über das ganze Feld frei gespannt.

Abb. 1. Aufstellung des Stahlskeletts.

Die Abb. 1 zeigt das fertig aufgestellte Stahlskelett. Die Montage war w egen des sehr beschränkten Raumes außerordentlich schwierig, da die ge sa m te n Bauteile nur an der Richard-Wagner-Straße abgeladen w erden konnten. So mußten z. B. die über 12 m langen Pfosten quer über die ziemlich bele bte Straße gezogen werden. Diese Arbeit wurde jeweils in aller Beschleunigung durchgeführt, um den Verkehr nicht zu sehr zu behindern. Erschwert w urd e der Transport durch den H öhen­

unterschied von 3 m zwischen Straßenoberkante und Fundament. Trotz­

dem gelang es, mit Hilfe von m odernen Einrichtungen die ge sa m te Montage ohne jeden Zwischenfall in verhältnismäßig sehr kurzer Zeit durchzuführen.

Abb. 2. Das fertiggestellte Bauwerk.

Die Abb. 2 stellt das Bauwerk nach seiner V ollendung dar. Der Ent­

wurf stam m t von der H am burger Bauleitung des D. H. V. Die Ausführung erfolgte,durch die Baufirma B o s w a u u n d K n a u e r un ter der Leitung des Essener Architekten H. H a m m a n n . Die Stahlbauteile im Gewichte von etwa 5 0 0 0 0 k g lieferte un d montierte die Firma W i l h . z u r N l e d e n in

Essen-Alteness en . . Ing. Fr. F e r s e .

I N H A L T ; D ie S t a h lk o n s tr u k tio n z u m N e u b a u P e u g e o t ln P a rls -L a G a re n n e . — D ie E ls ta l­

b r ü c k e a u f d e r L in ie E n k e n b a c h - E ls e n b e rg . — V e r s c h i e d e n e s : B rü c k e n v e rs tflrk u n g d u rc h L ic h tb o g e n s c h w e iß u n g . — B ü ro h a u s P o ts d a m e r S tra ß e 141. — D ie e r s te n g e s c h w e iß te n B rü c k e n ln E n g la n d . — D as n e u e V e rb a n d s h e lm d e s D. H . V. ln E s s e n .

F ü r d ie S c h rlftle ltu n g v e ra n tw o r tlic h : Geh. R e g ie ru n g s ra t P ro f. A. H c r t w l g , B erlln -C h arlo tten b u rK r V erlag von W ilh elm E rn s t & S ohn, B erlin W 8.

D ru c k d e r B u c h d ru c k e re i G e b rü d e r E rn s t, B e rlin SW 6 8 .

Cytaty

Powiązane dokumenty

gemäß sehr viel schneller über das ganze Gebäude verbreiten, als wenn Trennungen vorhanden gewesen wären. Auf diese Weise sind sehr bald die Dehnungsfugen

geschweißten radialen Blechstreifen. Alles Schweißen wurde, soweit irgend möglich, in der Werkstatt vorgenommen. Das elektrische Schweißen hat trotz vielfacher Bedenken auch

nehmer oder Lieferanten nicht unerhebliche Mühe und Kosten verursacht, ist cs ganz natürlich, daß in der Praxis ständig die Frageauftaucht, ob dem den

linie b sowie die Ebene durch D und die Wirkungslinie a können gelegt werden, weil diese Wirkungslinien bekannt sind. Die Schnittgerade sab dieser beiden

größe angenähert als Prüfverfahren zur Feststellung der Trenncmpfindlich- keit des Grundwerkstoffes bezeichnet werden können. Die Verwendung der Schlitzkerbprobe für

keit besteht, daß eine Last außerhalb des Trägersystems zu stehen kommen kann. Dies wird beim Träger auf zwei Stützen fast immer, beim kontinuierlichen Träger

Zur U nte rb rin gung der Besichtigungswagen dienen zwei Kammern, die im nördlichen Widerlager ausgespart wurd en und von unten her durch eine Treppe zugänglich

Die Berechnung der Maste wurde abweichend von derjenigen für die Spannvorrichtung für einen Winddruck von 150 kg/m2 durchgeführt. M it den zulässigen Spannungen