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Der Stahlbau : Beilage zur Zeitschrift die Bautechnik, Jg. 2, Heft 13

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Academic year: 2022

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DER STAHLBAU

Verantwortliche Schriftleitung: ©r.=2>ng. A. H e r t w i g , Geh. Regierungsrat, Professor an der Technischen Hochschule Berlin Berlin-C harlottenburg 2, Technische Hochschule. — Fernspr.: Steinplatz 9000

Bei.lage T A T T 7 ü A T T n r i r r ' L J M T T Z Fachschrift für das ge-

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sam te B auingenieurw esen Preis des Jahrganges 10 R.-M. und Postgeld

2. Jah rg an g ’ BERLIN , 28. Ju n i 1929 Heft 13

Die Entwicklung des Stahl-S k elettb a u es in Hamburg.

Von Ingenieur A. R ah n , Hamburg.

Die V orteile des Stahl - Skelettbaues und die zw ingenden Notw endigkeiten, die zu seiner A usbildung und V erbreitung führten, sind zur G enüge bekannt:

Der hohe W ert von G rund und Boden in Großstädten zwingt zu sorgfältigster Raum ausnutzung und führt zur Wahl desjenigen Baustoffs für die H aupt-T rag­

w erkteile, der größtm ögliche Beanspruchung verträgt und dadurch zu kleinsten Q uerschnitten führt. Bei dem mit den steigenden Bodenprelscn zunehm enden H öhenwachstum der G ebäude können M auerkörper die wichtige Rolle der H orizontalaussteifung nicht m ehr übernehm en, diese muß vielm ehr von einer einheitlich durchgebildeten Stahlrahm enkonstruktion übernom m en w erden. Die A ußenm auern w erden vor­

geblendet; slekönnen also verhältnism äßig schwach bem essen w erden und das Innere des G ebäudes einen w eiteren Raum­

zuwachs erhalten. Hoch zu veranschlagen ist auch der U m stand, daß das S tah l-S k elett durch W itte­

rungsverhältnisse unbe­

einflußt aufgestellt w er­

den kann, w ährend — wie es gerade Im letzten W inter 'l 928/29 der Fall war — bei anderen Bau­

weisen anhaltender Frost die Bautätigkeit lahm legt.

A usgehend von dem auch für G eschäftshäuser bis dahin allein g e ­ bräuchlichen M assivbau, der nur hin und w ieder im Innern der G ebäude vereinzelte stählerne und nam entlich neben Laden­

eingängen profilierte g uß­

eiserne Säulen anw endete, beginnt der Entwicklungs­

prozeß des Skelettbaues Abb. 1. Aufriß.

Abb. 1 bis 4. M önckeberghaus.

(Ausführung der Stahlkonstruktion:

ers & Co., Hamburg.)

Abb. 4. Ansicht.

mit der A uflockerung der Frontwände. Um in Kontor­

häusern m ehr Raum und Licht zu schaffen, namentlich auch für die unten vielfach durchlaufenden Läden, werden in den Fronten nur einige m assive H auptpfeiler hoch­

gezogen, das W andm auerwerk auf ein Minimum be­

schränkt, vorgeblendet und in den einzelnen Stockwerken durch Träger abgefangen, w elche die V ertikallasten auf

die H auptpfellerüber- tragen. In diesem ersten Entwicklungs­

stadium m üssen die Seiten- und Innen­

mauern aber im m er noch die Horizontal­

versteifung überneh­

men, daher verhält­

nism äßig stark be­

messen werden.

Abb. 3.

Q uerschnitt der Innenstützen.

Ein typisches Bei­

spiel hierfür bietet

Alle Rcclite V orbehalten.

A bb. 2.

G ru n d riß .

(2)

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das M ö n c k e b e r g h a u s (Architekt C l a u s M e y e r , Ham­

burg, Zivilingenieur F r a n z K a r c k ) , das in Abb. 1 u. 2 in Grundriß und Aufriß w iedergegeben ist. Die Hauptfront- pfeiier sind voll aus Sandstein hergestellt, während bei kleineren Zwischenpfeilcrn der Sandstein nur vorgcblendet ist und die Tragorgane hier auch für die Horizontalkräfte aus W alzträgern bestehen. Im übrigen sind die Zwischen­

pfeiler in den einzelnen Stockwerken abgefangen und ihre Lasten durch die Brüstungsträger auf die Hauptpfeiler über­

tragen. Die im Inneren vorhandenen Stahlslützen sind ent­

sprechend Abb. 3 aus je zwei C -P rofilen zusam m engesetzt, die durch einfache Bindeblcche vereinigt sind. Der Raum zwischen den C -Profil-R ücken und -Flanschen ist mit Steinen ausgefüilt und der so gebildete rechteckige Q uerschnitt mit 5 cm starkem M onierputz um m antelt. Die Säulen sind nur

Abb. 7. Q uerschnitt der Innenstützen.

■* Abb. 8. H eutige Ansicht.

AM.

2BL10st

Abb. 6.

Ausbildung der G itterstützen. Wage rechter Schnitt

- •• Deckenspannrichtung

Abb. 5. Grundriß.

A bb. 5 bis 8. G esch äftsh au s F ran z Schurig. (A usführung d er S tah lk o n stru k tio n : H. C. E. E ggers & C o., H a m b u rg )

(3)

Abb. 9. G esam tgrundriß des Erdgeschosses.

Jacobikirchhof

-UJM_______________

U N P m

Mo'nckeberg-Sfr.

für senkrechte Lasten berechnet, säm tliche w age­

rechte Kräfte w erden durch die als K ocnensche V outenplatten ausgebildeten Decken auf die an den G iebeln, im Innern und an der Rückseite des G ebäudes vorhandenen Mauern übertragen. Abb. 4 zeigt eine Aufnahme des fertigen Bauwerks.

Abb. 11a. Abb. 11b.

A usbildung der Stützen.

Ungefähr in derselben Zeit, als das M önckeberg- haus gebaut w u rd e, entstand an der Ecke Große Burstah-A ltcnw allbrücke — also schrägüber der heuti­

gen H ochbahnhaltestelle Rödingsm arkt — ein Bau­

w erk, das bisher nicht die verdiente allgem eine Beachtung gefunden h a t, obwohl schon sein Äußeres geeignet ist, die A ufm erksam keit eines jed en Fach­

mannes zu erregen. Es ist dies das G e s c h ä f t s ­ h a u s F r a n z S c h u r i g (Architekten L u n d t & K a l l ­

m o r g e n , H am burg), bei dem wohl zuerst im m odernen G eschäftshaus­

bau die tragende Stahlkonstruktion außen sichtbar und architektonisch nutzbar gem acht ist. Bei der B etrachtung des Grundrisses (Abb. 5) wird ersichtlich, daß nur an der N achbargrenze und um die Treppenhäuser herum M auerwerk in nennensw ertem U mfange beibehalten ist, und es drängt sich dam it unw illkürlich die Frage nach der Standsicherheit auf.

In der Tat lehrt der erste Blick, daß dieses Bauwerk ohne besondere Innenversteifungen nicht standfest w äre: Als H aupttraggtieder treten stählerne G itterstützen an die S telle m assiver Frontpfeiler. Die Ausbildung dieser G itterstützen ist aus Abb. 6 ersichtlich und zwar gibt Skizze a einen zusam m enhängenden Säulenzug, b und c die konstruktiven Einzel­

heiten des Stützenfachw erks wieder.

Es hat außer den anteiligen senkrechten Lasten auch die entsprechen­

den W indkräfte aufgenom m en. Wie Abb. 6 zeigt, bestehen die G urte dieser Stützen aus je zwei durch G itterw erk m iteinander verbundenen C -P rofilen und bilden im festen Zusam m enschlüsse mit den wagerechten G itterträgern H albportale, deren w agerechte Arme auf den nächsten Innen­

stützen ruhen. A ußerdem sind je zwei dieser Frontsäulen in H öhe der Fensterbrüstungen des 3. und 4. Stockw erkes durch Frontriegel ver­

bunden, bilden som it auch in der Längsrichtung wirksame Portale und eine V ersteifung der Front. Zu erw ähnen ist hierbei, daß die von der Front aus in das Innere des G ebäudes laufenden w agerechten G itterträger der H albportale das Maß der norm alen D eckenhöhe überschreiten, indem die O bergurte etw a 600 mm über dem norm alen Fußboden liegen.

Infolgedessen hat man den Fußboden in diesem ersten Schaufensterfelde des betreffenden Stockwerkes erhöht, und es führen zu ihm vom normalen Fußboden aus einige Stufen empor.

Die Innenstützen haben hauptsächlich den in Abb. 7 dargestellten .Q u ersch n itt: 2 C NP 20 mit nach innen liegenden Flanschen, deren V er­

bindung durch Flachstabgitterw erk hergestellt ist. Die C -P rofllc laufen vom Keller bis zum Fußboden des 5. Stockw erkes durch; im K eller und Erdgeschoß sind sie durch je drei aufgenietete Lamellen von 200X 10 mm

Abb. 10. Aufriß.

Abb. 12. Ansicht von der M önckebergstraßc.

Q uerschnitt verstärkt, die in den oberen Stockwerken absetzen. Die Ver­

längerung im 5. Stock besteht aus 2 C NP 16.

Sämtliche Stützen, auch die großen G itterstützen der Fronten, w urden — wie aus Abb. 7 ersichtlich — vollkom m en in Beton gebettet, so daß — wie bereits erw ähnt — bei diesen Frontpleilcrn das bisher übliche M assivm auerw erk durch das Stahlfachwerk der Stützen mit ihrer Beton-U m m antelung ersetzt wird. Die Kanten dieser U m m antelung haben stählernen K antenschutz, der Raum zwischen den Kantenschutzschienen ist mit grünen G lasursteinen verkleidet. H ier und in den Brüstungen des

(4)

LAccumulaloren-Paum

Abb. 14.

Grundriß.

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3. und 4. Stockwerkes sind die ein­

zigen Stellen, an denen Stein in Erscheinung tritt, während die Brüstungen der übrigen Stockwerke durch Stahlblech mit Walzprofil­

besatz gebildet sind. Entwurf und Berechnung der Stahlkonstruktionen erfolgte durch die Zivilingenieure L ü h m a n n & M a r t i e n s s e n in Hamburg.

Abb. 15. Einzelheiten der Portalrahm enkonstruktion.

A bb. 16a. A nsicht nach d e r F ertig ste llu n g .

Abb. 13. Stützenquerschnitt.

Bei der vor einiger Zeit erfolg­

ten Übernahm e des Geschäftshauses durch die „E pa“ w urden von dieser einige bauliche V eränderungen vor­

genom m en, das G esam tbild des Baues hat aber dadurch keine w esentliche V eränderung erfahren.

Abb. 8 zeigt das G ebäude in seinem heutigen Zustande als einen auch äußerlich vollkom m en durchgebil­

deten Stahl-S kelettbau.

War bei dem bereits aus dem Jahre 1908 stam m enden, also ver­

hältnism äßig frühen Bau des G e­

schäftshauses Franz Schurig auf dem G ebiete des Stahlhochbaues etw as Außergewöhnliches geschaffen als Werk eines Einzelwillen, so erfuhr bald danach die H am burger B autätigkeit von außen her in außergew öhnlich großem Umfang A nregung und B elebung nach dem schon etwa 1903 erfolgten Fallen der alten W ohnviertel zwischen Rathausm arkt und Steintor durch Inangriffnahme des großzügigen neuen Bebauungsplanes: Namentlich durch die Schaffung der prächtigen H aupt­

verkehrsader Hamburgs, der M önckebergstraße, sind H am burger Ingenieure, A rchitekten und U nternehm er vor ebenso n eue wie dankbare Aufgaben gestellt worden. Kam es doch hier auf die Schaffung m onum entaler Zweck­

bauten an, die trotz ihrer jew eiligen Eigenart ein einheitliches G esam tbild ergeben sollten: Zunächst eine architektonische Aufgabe, kam dabei auch der Ingenieur in hervorragender W eise zum Wort, und wir sehen heule, wie damals in H am burg verhältnism äßig früh auf dem G ebiete des Stahl- Skelettbaues eine Reihe bem erkensw erter A usführungen entstanden.

Von den vielen in bezug auf ihre Konstruktion m ehr oder w eniger gleichartigen K ontorhausbauten seien im folgenden einige Beispiele aus­

gew ählt.

Zunächst d ie R a p p o l t h ä u s e r (Architekt F r. H ö g e r , H amburg).

Es handelt sich hierbei um einen aus zwei Kontorhäusern — Rappolt­

haus I und II — einheitlich zusam m engeschlossenen H äuserblock, dessen Fronten vom Pferdem arkt aus an der M önckebergstraße und an den

(5)

Straßen Barkhof und Jacobikirchhof (parallel der M önckebergstraße) sich hinziehen.

Abb. 9 zeigt den G esam tgrundriß des Erdgeschosses, Abb. 10 einen Aufriß, Abb. 11 die A usbildung der Stützen und Abb. 12 eine A ußen­

ansicht der Front an der M önckebergstraße. Die Länge dieser Front beträgt rd. 101 m .'d ie m ittlere G ebäudetiefe im H auptteil rd. 24 m. Durch das Rappolthaus II führt ein öffentlicher D urchgang — „Jacobitw icte“

— von der M önckebergstraße nach deni Jacobikirchhof, genannt nach der alten, früher hier vorhandenen Straße gleichen Namens.

Der bei w eitem größte Teil der Frontpfeiler enthält als Kern Stahl­

säulen (Abb. 11a u. b), die so stark ausgebildct sind, daß alle anteiligen V ertikallasten von ihnen allein aufgenom m en w erden können. Im Innern des G ebäudes sind gleichachsig mit den Pfeilern zwei Reihen von Stahl­

säulen angeordnet. Es entstehen so D eckenfelder von etw a 5,23X 8 G rundfläche. Die Decken spannen im m ittleren G ebäudefelde 5,23 m frei, die D eckenträger liegen also hier senkrecht zur Längsachse, in den Seitcn- feldern spannen sie etw a 7,3 m frei, sie

ruhen also auf T räg ern , die parallel zur G e­

bäudeachse laufen und einerseits auf den Frontsäulen, anderseits auf den Innensäulen ruhen. Zur A ufnahm e der H orizontalkräfte sind verschiedene P ortale, deren Lage Im G rundriß (Abb. 9) besonders hervorgehoben ist, eingebaut, und zw ar stehen in den Front­

w änden drei Stück an der M önckebergstraße, zwei am Jacobikirchhof, eins am Barckhof, außerdem einige im Innern des G ebäudes quer zur Längsachse. Die auftretenden H orizontalkräfte w erden durch die massiven Decken auf diese Portale übertragen. Diese selbst sind vorw iegend als K astenträger nach Abb. 11 a ausgebildet, die Stärke der Profile ist naturgem äß verschieden: Beispielsweise sind bei einer Portalstütze vier Winkel 160 X 160 X 17, zw ei Stehbleche 550 X 10 und zwei D eckbleche 500 X 10 verw endet w orden. Was die Konstruktion der übrigen Stützen anbelangt, so sei auf den Q uerschnitt Abb. 11b verw iesen, der sich je nach der Be­

lastung der Säulen zusam m ensetzt: In einem Falle besteht er aus zwei I N P 4 5 mit zwischcn- Iiegendem Differdinger Träger Nr. 30 B. Letz­

terer läuft nur in den unteren Stockwerken durch und setzt dann ab, so daß ln den darüberliegendcn Stockwerken nur zwei I NP 45 verbleiben, die nun durch G itterw erk m iteinander verbunden sind. In den obersten Stock­

werken b esteh t die Säule nur aus einem Differdinger Träger 30B. Die U m m antelung der Innensäulen erfolgte mit 5 cm starkem M onierputz.

Zusam m enfassend kann man sagen, daß die mit dem Höhenwachstum der G ebäude auftretenden neuen Aufgaben in bezug auf die Standsicherheit durch die Wahl des Stahls für das Tragw erk einer einheitlichen und glücklichen Lösung entgegengeführt w urden. Entw urf und Berechnung der Stahlkonstruktion erfolgte durch die Zlvilingenicurc L ü h m a n n &

M a r t l e n s s e n ln Hamburg.

Im Zuge der M önckebergstraße folgt auf die Rapjrolthäuser jenseits des Pferdem arktes das K o n t o r h a u s H a n s e , das sich bis zur Kreußler- straße hinzieht (Architekt F r a n z B a c h , H am burg, Entw urf und Berechnung der Stahl konstruktion durch Z ivilingenieur F r a n z H a m m e r s t e i n , Hamburg). H at das Stahltragw erk dieses Bauwerks bei ähnlichen Auf­

gaben auch mancherlei Ähnlichkeit mit dem der Rappolthäuser, so bringt es doch auch grundsätzlich Abweichendes, das einer besonderen Erw ähnung bedarf. Zunächst sei bem erkt, daß auch bei diesem Bauwerk aus archi­

tektonischen G ründen M auerpfciter in der Front durchgeführt w urden, deren Kern aus Stahlsäulen besteht, von denen die anteiligen V ertikal­

lasten aufgenom m en w erden. Bei den Säulen ist der kastenförm ige, aus zwei C -P rofilen mit Deckblcchen gebildete Q uerschnitt (A bb.13) bevorzugt, die C -P ro fil-S teg e sind vielfach durch Lamellen verstärkt. Die Einzel­

profile sind natürlich je nach der Belastung recht verschieden, bei schw ereren Säulen sind z. B. zwei C N P 30 mit Stegverstärkungen aus Univcrsalblechcn 2 4 0 X 20 und Deckblechen 600 X 2 0 mm verw endet.

Die H orizontalkräftc w erden durch Portale aufgenom m en, deren An­

ordnung bem erkensw ert ist. Wie der G rundriß Abb. 14 zeigt, steht ein Portal in der Frontm auer an der M önckebergstraße, und zw ar im zw eiten Pfeilerfeldc vom Pferdem arkt au s, ein w eiteres in der Frontm aucr am Pferdem arkt, also um 9 0 ° gegen das andere versetzt, ebenfalls im zw eiten Pfeilerfeldc. Diese beiden Portale sind nun in den einzelnen Stockw erken durch hori­

zontale — in den Decken liegende — G itterkonstruktloncn m iteinander in feste V erbindung gebracht. Es entsteht dadurch eine steife E ckkonstruktion, von der die angreifenden W indkräfte unm ittelbar auf­

genom m en w erden. Eine ähnliche Eckaus­

bildung ist an der anderen Seite, Möncke­

bergstraße— K reußlerstraße, vorgesehen. Im m ittleren Teile des G ebäudes sind noch w eitere Portale angeordnet, auf welche die Horizontalkräftc verm ittels der Koenenschen V outendecken übertragen w erden. Eine der Portalrahm enkonstruktionen ist in Abb. 15 w iedergegeben, ausw eicherauch derin grund­

sätzlich ähnlicher Form bei den anderen Porta­

len w iedcrkchrendc Querschnitt ersichtlich ist.

Die frei stehenden Innensäulen sind mit 5 cm M onierputz um m antelt. Das G esam tgew icht der Stalilkonstruktlon beläuft sich auf 1300 t.

Abb. 16a gib t ein Bild des gesam ten Bauwerkes, Abb. 16b eine N achtaufnahm e des beleuchteten G ebäudes mit den Schau­

fensteranlagen an der Ecke M önckeberg­

straße—Pferdem arkt. Sic zeigt eine kürzlich vorgenom m ene bauliche V eränderung, die um so m ehr Interesse b e ­ ansprucht, als sie die V orteile der Stahlbauw eise recht deutlich vor Augen führt (Architekten H. D i s t e l & A. G r u b i t z , Ham burg): Um für die Schaufenster der im Erdgeschoß untergebrachten Verkaufsräum e m ehr Platz zu gew in n en , sind die M auerpfeiier fortgestem m t w orden, so daß die in diesen von Anfang an vorhandenen Stahlstützen, deren Abm essungen verhältnism äßig gering sind, nunm ehr frei in den Auslageräum en stehen.

Sie sind dem entsprechend teilw eise mit Spiegeln verkleidet, und nichts gem ahnt daran, daß dort die bedeutenden Lasten des viclgcschosslgen Bauwerkes getragen w erden. Es braucht nicht besonders hervorgehoben zu w erden, daß die Durchführung derartiger baulichen Ä nderungen über­

haupt nur bei Stahlkonstruktionen möglich ist. Bei diesen — aber auch nur bei diesen — kann den später oft auftretenden W ünschen des Bauherrn nach baulichen Ä nderungen, die sich aus dem Betriebe heraus als vorteilhaft ergeben, stets verhältnism äßig leicht entsprochen

w erden. (Schluß folgt.)

Abb. 16b. N achtaufnahm e bei künstlicher Beleuchtung nach erfolgtem Schaufenster-U m bau.

Stählerne Gittermaste im Hochspannungs - Freileitungsbau.

Von O beringenieur H e i n r i c h S c h o e m e , Hamm (Westf.).

Als um das Jahr 1900 herum mit dem Bau von H ochspannungs-Frei­

leitungen begonnen wurde, galt eine K raftübertragung mit einer Betriebs­

spannung von 10 000 V olt als eine große Leistung. Damals wurden K upferdrähte mit 25 bis 35 mm2 Q uerschnitt auf verhältnism äßig niedrigen G estängen bei geringen M astenabständen verlegt. Die Entw icklung der elektrischen K raftübertragung hat jedoch mit der ungeahnt schnellen Steigerung der um gesetzten Leistungen und mit der technischen und w irt­

schaftlichen B eherrschung im m er höherer Spannungen Schritt gehalten:

Schon vor dem Kriege w urde die erste 100 000 V olt-Leitung (100 KV) g e ­ baut. Zur W eiterleitung solcher Spannungen genügten natürlich D rähte mit den oben genannten Q uerschnitten nicht m ehr und es sind heute m ehrdrähtige dicke Seile erforderlich. Die Höhen und A bstände der M aste mußten im m er größer, an Stelle der ursprünglichen kurzen Gestänge hohe M aste bezw. Türme verw endet w erden. Diese müssen in der Lage sein, außer den senkrechten B elastungen durch das Eigengew icht der Leitungen und A rm aturen und der etw a darauf ruhenden Eis- und Schnee­

lasten noch w agerechte Zugkräfte aufzunehm en, w elche bei Richtungs­

änderung oder Bruch der Leitungen am M astoberteil auftreten. Sie müssen

alle diese Kräfte in den Erdboden übertragen können und zu diesem Zwecke entsprechend stark ausgeführt w erden.

Die Isolation der Leitungsseile erfolgt durch die an den Q uerträgern befestigten porzellanenen Isolierkörper. Bei Leitungen m it niedrigen Be­

triebsspannungen kom m en diese Isolierkörper als Glocken- oder Stütz- isolatorcn zur A nwendung und w erden m ittels stählerner Stützen auf den Q uerträgern befestigt. Bei hohen Betriebsspannungen dagegen finden Isolatoren- oder H ängeketten, die aus m ehreren G liedern (Tellern) bestehen, V erw endung, welche an den Q uerträgern pendelnd aufgehängt w erden.

Zum Schutze der Leitungen gegen Blitzgefahr w erden an dem oberen Ende des M astes ein oder m ehrere Erdungsselle aus Eisen oder Stahl angebracht. Auch werden die M aste vielfach am Erdaustritt m ittels eines verzinkten Bandeisenstreifens, der sogenannten Fahne, geerdet.

Im N achstehenden sollen nun M aste einer Ü berlandleitung für 110 KV B etriebsspannung behandelt w erden, d ie m it der gebräuchlichsten Beseilung von 6 X 120 Cu belegt sind. D er w irtschaftliche m ittlere M astenabstand liegt bei 250 m. Der größte Durchhang des Seiles beträgt 7,55 m bei einer T em peratur von + 4 0 ° C und der tiefste Punkt der Leitung muß

(6)

150

Abb. 1.

Abspannmast.

beim größten D urchhang über befahrbaren Wegen noch m indestens 6 m, besser 7 m, vom Erdboden entfernt sein, so daß bei der Bemessung der M astenlänge im vorliegenden Falle der Abstand zwischen A ufhängepunkt der untersten Leitung bis Erdboden mit 7,0 + 7 , 5 5 = 14,55 m zu berück­

sichtigen ist.

Von den bei einer solchen Leitung in Betracht kom m enden M asten haben die sogenannten Tragm aste nur den Zweck, die Leitungen zu tragen, werden daher nur in gerader Strecke verw endet. Die Befestigung der Leitungen erfolgt hier an H ängeketten, die etwa 1,5 m lang sind. Der A bstand zwischen der untersten Traverse bis Erdboden beträgt som it beim Tragmast 14,55 + 1,5 16,05 m. Um in der Leitung feste P unkte zu schaffen, wird m indestens alle 3 km ein A bspannm ast eingeschaltet, der für zwei Drittel des gesam ten Leitungszuges zu berechnen ist. Treten in der Richtung der Leitung Ä nderungen ein, so komm en W inkelm aste oder Eckmaste zur A nwendung. Diese müssen die M ittelkräfte der Leitungs­

züge aufnehm en. An den Enden der Leitung stehen Endmaste, die zur Aufnahme des g e s a m t e n Leitungszuges dienen. Bei den Abspann-, Winkel- und Endm asten w erden die Leitungen von einfachen Abspann­

ketten getragen. (Abb. 1). Der A bstand von der untersten Traverse bis zum Erdboden beträgt bei diesen M asten 15,0 m.

Es kommen nun noch Kreuzungsm aste in Frage, die bei bruchsicherer

Kreuzung von Telegraphen- und Telephonleitungen der Reichspost, von Eisenbahnen, von W asserstraßen oder von Straßen des öffentlichen V er­

kehrs aufzustellen sind. Bei diesen K-Masten w erden die Leitungen auf D oppelketten verlegt (Abb. 2). Die Berechnung erfolgt nach besonderen Vorschriften.

Eine grundsätzliche F rage, die auf die A usbildung des M astes b e ­ sonderen Einfluß h at, ist die G e­

staltung des Leitungsbildes. In den nachstehenden Tafeln sind die ge­

bräuchlichsten Leitungsanordnungen vergleichsw eise zusam m engestcllt.

Es finden hier ausschließlich Doppel­

leitungen Berücksichtigung, w eil die V erhältnisse hierfür schw ieriger sind und die M astenbilder der Einzellei­

tungen hieraus leicht abgeleitet werden können. Die große G efahr des Lci- tungsbruches infolge Zusam m enschla­

gens der Leitungen, die bei Rauhreif­

belastung besteht, ist in dem verschie­

denen Durchhang und dem verschie­

denen Abtrieb der Seile durch den Wind begründet. Es ist also sowohl ein möglichst großer w agerechter wie auch senkrechter Abstand anzustreben.

Diesem G rundsatz trägt die Anordnung nach Abbildungen 3 und 3 a Rech­

nung. Es wird hier noch besonders darauf hingew iesen, daß bei Berücksichtigung der verschiedenen Durch­

hänge infolge ungleichm äßigen Abfallens der Rauhreifbelastung erheblich größere senkrechte Traversenabstände erforderlich sind, als sie sich aus den Vorschriften des V. D. E. an sich ergeben.

In letzter Zeit wird die A nordnung säm tlicher Leitungen in einer w agerechten Ebene mit Erfolg angew andt. Insbesondere hat man in Amerika und Schw eden die Erfahrung gem acht, daß diese A nordnung be­

züglich der Sicherheit der Leitungen gegen Zusam m enschlagen bei un­

gleichen Rauhreifbelastungen allen anderen Leitungsanordnungen überlegen ist. Bei w agerechter A nordnung der Leitungen in einer Ebene werden in diesen Ländern die M aste als D oppelm aste oder als w eitgespreizte Portalm aste ausgebildet. Diese Ausführung hat in D eutschland jedoch w enig Anklang gefunden, einerseits w egen zu hoher G runderw erbskosten, anderseits w egen der für diese M aste bei ihrer großen A usdehnung quer zur Leitungsrichtung bei W alddurchführungen erforderlichen Ausholzung von etw a 50 bis 60 m Breite.

Die in den letzten Jahren in D eutschland vorgekom m enen M asten- umbriiehe gaben A nlaß, eine neue Bauart einzuführen, die größere Sicherheit gegen Zusam m enschlagen der Leitungen sow ie größere Stand­

sicherheit des M astes bei Leitungsbruch bietet und dabei nur geringe G runderw erbskosten erfordert. Sie ist in den Abbildungen 4 und 4a

Zu Abb. 3.

Abb. 2. Kreuzungsm aste der Pregelkreuzung bei Königsberg i. Pr.

Spitzen­ Mastlänge G e w i c h t i n k g Fundam ent

B e z e i c h n u n g zug L t o h n e T o r s i o n b e i T o r s i o n B e to n

kC m m i M a s t T ra v e rs e n '; G e s a m t- M a s t T r a v e r s e n G e s a m t- m 3

Tragmast . . . . 1400 21,0 2,2 ca. 1335 ca. 595 ca. 1930 ca. 1520 ca. 595 ca. 2115 8,35 ( 6 Holzschw.

Tragmast . . . . 1400 21,0 2,2 1630 595 2225 1815 595 2410 J 160 X 260 { 2700 lg Endm ast oder

W inkelmast 120° ^ 11200 19,0 2,5 5050 880 5930 5770 880 6650 23,02

A bspannm ast oder

W -M ast 140° . | 7800 19,0 2,5 3985 880 4865 4755 880 5635 18,80

Winkel mast 160 ■ . 4200 19,0 2,5 2470 880 3350 3690 880 4570 13,91

Zu Abb. 3a.

Abb. 3/3 a . 110 KV-Leitung.

±

1

t ~ Tragmast . . . . 1500 21,0 2,2 ca. 1420 ca. 610 ca. 2030 ca. 1680 ca. 610 ca. 2290 8,74 ii

Tragmast . . . . 1500 21,0 2,2 1720 610 2330 1980 610 2590

( 6 Holzschw.

{ 1 6 0 X 260 E ndm ast oder

W inkelmast 120° | 12000 19,0 2,5 5050 880 5930 5770 880 6650

1 2700 lg 24,23 Abspannmast oder

W -M ast 140° . | 8500 19,0 2,5 4210 880 5090 4980 880 5860 19,70

W inkelmast 160 c . 4500 19,0 2,5 2580 880 3460 3810 880 4690 14,80

(7)

M astlänge G ewicht in kg Fundam ent

L l il e s d e r B e to n

in m M a s t e s ¡ T r a v e r s e G e s a m t m 3

Spitzen-

Z l l g

Bezeichnung

Tragmast Tragmast

7,56 2 Eisen­

betonplatten

G ewicht in kg Spitzen- M astlänge

zug

Fundam ent

B eton

Bezeichnung d e s

M a s t e s G e s a m t-

Abb. 4 a. Tragmast mit starrem Ausleger.

G itterm ast für Verdrehung berechnet.

Tragmast Tragmast

7,56 2 Eisen­

betonplatten dargestcllt und wird Einständerm ast oder Mast mit E inebene-Q uerträger genannt.

Der Tragmast mit E inebene-Q uerträger kom m t zur A nw endung als Mast mit drehbarem Q uerträger, mit schw enkbarem und mit starrem Q uerträger.

Im ersten Fall handelt cs sich um die Ausführung eines starren Q uer­

trägers, der um -die M astenachse drehbar Ist, w obei die Torsionsbean­

spruchungen vollständig ausgeschaltet w erden. Da die H erstellungskosten dieser M astenart hoch sind, hat sie in der Praxis geringere Bedeutung.

Bei dem Mast mit schw enkbaren Q uerträgern komm t eine der A .E.G . in Berlin patentierte Bauart zur Ausführung, bei w elcher der Mast auf jed er Seite mit drehbaren Auslegern ausgerüstet wird (Abb. 4). Die Vor­

züge der Bauart liegen darin, daß bei einem Leitungsbruch die Torsions­

beanspruchung auf das geringste Maß heruntergebracht bezw. ganz auf­

gehoben wird, wobei der benachbarte Stromkreis vollständig unversehrt bleibt. Diese M aste sind daher im G ewicht am leichtesten. Da Q uer­

träger mit senkrechter Drehachse unnötig beweglich sein w ürden, sind die A usleger von der A. E. G. mit geneigter Drehachse vorgesehen, wodurch beim Auspendeln der Q uerträger ein Anheben

der Leitungen herbeigeführt wird. Infolgedessen — --- schwingen die Q uerträger bei W indböen nur

w enig oder gar nicht aus; ferner wird durch diese A nordnung bei Leitungsbruch eine Dämpfung der Q uerträgerausschw ingung sowie eine Erleichterung beim Bau der Leitungen erreicht.

Der Mast mit starrem Q uerträger (Abb. 4a) kennzeichnet sich dadurch, daß der letztere und der M ast m iteinander starr verbunden sind. Auch

Abb. 4. Tragm ast mit drehbarem Ausleger.

(Ausführung der A. E. G. Berlin, D. R. P.) bei dieser Konstruktion scheidet die Bruchgefahr der Leitungen durch Zusam m enschlagen aus. Bei Leitungsbruch durch Rauhreifüberlastung oder durch sonstige Um stände können Q uerträger und Mast nicht unerhebliche Biegungs- und Torsionsbeanspruchungen erhalten. Wie man diese beim Auf­

stellen der statischen Berechnung erfassen soll, ist in den letzten Jahren G egenstand großer M einungsverschiedenheiten gew esen: Einerseits wird Berücksichtigung eines oder zw eier Leitungszüge für die Torsionsbean­

spruchung verlangt, anderseits soll nur ein Viertel eines Leitungszuges oder überhaupt nichts in Rechnung gesetzt werden.

Nach der K enntnis des Verfassers ist cs überhaupt schwierig, b e ­ stim m te Richtlinien aufzustellen, da es hauptsächlich von der Form des Kopfbildes und von der Ausführung des Q uerträgers abhängt, welche Torsionskraft in die Berechnung elnzusctzen ist. So ist z. B. klar zu cr-

Abb. 5. Elbkreuzung bei Piesteritz. Abb. 7. Freistehende Funktürm e der H eeresfunkstelle M ünchen.

(8)

152

kennen, daß bei der Tannenbauinanordnung, bei w elcher an jedem Q uer­

träger eine Leitung hängt, der volle Lcitungszug für die Torsionsbean­

spruchung berücksichtigt w erden müßte, weil hier die anderen Leitungen keine Reaktion zur Abschwächung der Torsionskraft ausüben können.

H ängen dagegen an einem Q uerträger m ehrere Leitungen, so wird bestim m t beim Bruch einer Leitung in der N achbarleitung eine Reaktion auftreten, w elche zur V erm inderung des Torsionsm om entes führt. D aher ist es be­

rechtigt, hier den Leitungszug nicht in voller Höhe, sondern mit einem Bruchteil einzusetzen. Bedenkt man ferner, daß beim Bruch einer Leitung der auftretende Zug nicht von einem Tragmast allein, sondern mit den benachbarten M asten gem einsam aufgenom men wird, so ist es wohl be­

gründet, bei Berechnung der Torsionsbeanspruchung nur etw a ein V iertel des vollen Zuges einer Leitung einzusetzen. Bei Rauhreifbelastung ist für die H öchstbeanspruchung von etwa 38 kg/m m 2 eines Kupferseiles auch unter Z ugrundelegung von einem Viertel des vollen Leitungszuges ein großes Torsionsmoment zu erw arten, wodurch die in den Vorschriften zu­

gelassenen H öchstbcanspruchungen in den Schrägen und N ieten fast stets erreicht w erden. W ürde man die Tragm aste mit einem ganzen vollen Lcitungszug berechnen, so käme man von vornherein auf größere als die allgemein üblichen Baubreiten und dam it zur M aterialverschwendung. Denn der Tragmast wird norm alerw eise nur durch Wind belastet, kann also er­

heblich leichter ausfedern, als bei A nnahm e des selten auftretenden Torsionsfalls. A ußerdem können die Torsionskräfte auch noch dadurch verm indert w erden, daß man die Leitungen in Rutschklemmen oder Aus- löseklem m en verlegt.

Aus obigen Ausführungen geht hervor, daß die vorteilhafteste An­

ordnung der Leitungen diejenige ist, bei w elcher säm tliche Phasen möglichst in einer Ebene aufgehängt sind. Die M aste mit Einebcne-Q ucrträger

ergeben einm al ausweislich der Tafel leichtere G ewichte: So w iegt ein Tragmast mit schw enkbarem Q uerträger nach Abb. 4 nur etw a 1690 kg, während das G ewicht eines Tragm astes für dieselben V erhältnisse nach Abb. 3 etw a 2115 kg beträgt. Ferner ist w egen der geringeren M asten­

höhe ein Aufwand an Fundam entbeton bei einem M ast mit Einebene- Q uerträger von etwa 7,5 m 3 erforderlich, während der M ast nach Abb. 3 etwa 8,53 m 3 Beton bedingt. Hierbei ist zu beachten, daß mit Rücksicht auf die Gefahr des Zusam m enschlagens der Leitungen bei ungleichmäßiger Eisbelastung die senkrechten Q uerträgerabstände auf etwa 5 m vergrößert w erden m üßten, wodurch die oben nachgew iesenen G ew ichtsunterschiede noch erheblicher w erden. Noch zu erw ähnen ist die Tatsache, daß der Tragm ast mit E inebene-Q uerträger infolge seiner geringen Höhe und seines geringen G ewichtes billiger und schneller auszuführen ist. Die Abspann- und Senderm aste w erden bei Leitungsanordnung in einer Ebene als Portal­

m aste oder als Einständcrm aste ausgeführt. Die ersteren haben zwar den Vorzug, daß sic keine Torsionsbeanspruchung bekom m en, sie erfordern jedoch mehr G runderw erb als die Einständerm aste. Bei letzteren ist es also ratsam, für die Berücksichtigung 'der Torsionsbeanspruchung zwei volle Leitungszüge einzusetzen.

Ein besonderes A rbeitsgebiet bilden die K reuzungsm aste bei W eit­

spannungen, nam entlich bei Ü berquerung von breiten Flüssen und die Türme der Funkstationen. Einige von der F i r m a C. H. J u c h o ausge­

führte Anlagen sind in Abb. 5 bis 8 dargestellt, und zw ar zeigt Abb. 5 die Elbkreuzung bei Piesteritz, Abb. 6 die Fußisolierung und -V er­

ankerung freistehender Funktürm e der Polizei-F unkstelle in Stuttgart, Abb. 7 die gleichfalls freistehenden Funktürm e der H eeresfunkstelle in M ünchen, Abb. 8 abgespannte Funktürm e der Funkstelle Kanton in China.

Großraumbunker für die Z eche G lückauf-T iefbau der Vereinigte Stahlwerke A.-G. in Barop.

a iic Rechte V orbehalten. Von O bcringenicur W e b e r, D ortm under Union.

Im Jahre 1925 ließ die Z e c h e G l ü c k a u f - T i e f b a u d e r V e r ­ e i n i g t e S t a h l w e r k e A.-G. auf ihrem Zechenplatz z u B a r o p einen G roßraum bunker errichten, dessen Konstruktion in mannigfacher Weise bem erkensw ert ist und der im folgenden näher beschrieben werden soll.

W ährend bis dahin die in Barop befindliche stattliche K oksofenbatterie ihren Bedarf an Feinkohlc aus der eigenen Erzeugung deckte, wurde

— als die Zeche selbst zum Stillstand kam, die Koksöfen jedoch w eiter arbeiten sollten — ein großes Reservoir nötig, um die nunm ehr zur Ver­

kokung kom m ende Frcm dkohle in so reichlichem Maße aufzuspeichern, daß selbst bei vorübergehender Störung der Zufuhr keine Stockung im K okereibetrieb entstehen kann. Das Fassungsverm ögen des Bunkers w urde daher auf rd. 5000 t festgesetzt, w as' bei einem spezifischen G e­

wicht der geschütteten Feinkohlc von 0,8 t/m 3 einem Rauminhalt von rd. 6300 tn3 entspricht. Außer diesen Belastungsangabcn w ar außer den durch die baupolizeilichen Bestim m ungen gegebenen Größen nur noch

die Belastung durch ein über dem eigentlichen Bunker verkehrendes Transportband mit 0,4 t/m 2 sowie das G ewicht von 15 t der unter dem Bunker laufenden Füllw agen zu berücksichtigen. Die B erechnung des Bunkers erfolgte nach der Theorie von F ö r s t e r , der Schüttw inkel der Feinkohle w urde dabei zu a = 50° festgestellt.

Die äußere Form des Bunkers (Abb. 1 bis 3) ist die bei solchen G roß­

raum behältern übliche, nur verm ißt man gern die beispielsw eise bei Eisenbetonbunkern stets gebräuchlichen vielfachen U nterstützungen.

G erade hierin tritt die Ü berlegenheit der Stahlbauw eisc klar hervor. Es bedarf wohl kaum besonderer Erw ähnung, daß bei V ergebung des Auftrages auch der Eisenbetonbau als Konkurrenz a u ftra t1), bei den

A n m e r k u n g d e r S c h r i f t l e i t u n g . Daß die vom Eisenbeton gerade für den Silo- und Bunkerbau oft behauptete Ü berlegenheit gegen­

über dem Stahlbau auch sonst nicht besteht, zeigt u. a. die Tatsache, daß eine rheinische Firma einen zunächst in Eisenbeton geplanten Bunker- Abb. 6. Fußisolicrung und -Verankerung

freistehender Funktürm e in Stuttgart.

Abb. 8.

A bgespannte Funktürm e iii Kanton, China.

(9)

Abb. 1 u. 2. A ußenansichten.

Giebel wand bei St ätzen reihe 3

Wäsche

Abb. 3 a. Querschnitt. Abb. 3b. G iebelwand.

außerordentlich ungünstigen B aubedingungen allerdings ohne Aussicht auf Erfolg. G alt cs doch die Tragkonstruktion unter ganz besonders schwierigen Verhältnissen mit geringsten Raumbedürinissen und unter der Bedingung auszuführen, daß der vorhandene K okereibetrieb ebenso die Seilbahn, die die Hochöfen der D ortm under Union mit Koks zu versehen haben, in keiner Weise gestört werden dürfe. Sowohl die vor Kopf der Koksöfen verkehrende Seilbahn als die hinter den Öfen laufenden Koks- ausdrückw agen bestim m ten die Stellung der Stützen, die ihrerseits w egen der Öfen nur sehr beschränkte A bm essungen erhalten konnten.

Die auf diese Weise festgelegte Stützenentfernung beträgt 18,41 m. Der die Seilbahn überkragendc Teil h at eine A usladung von 3,575 m. O ber­

halb der somit verhältnism äßig offenen U nterkonstruktion erhebt sich der eigentliche Bunker, dessen massige, gedrungene Form ohne w eiteres seine Bestim m ung erkennen läßt. Entsprechend dem Schüttwinkel ist der obere Bunkerteil eingeschnürt und dachartig ausgebildet. Ü ber dem Bunker erh eb t sich noch ein 5,1 m hoher schm aler Aufbau, der das Förderband enthält, das die Beschickung des Bunkers mit Kohle zu ver­

richten hat. Die A ufgabevorrichtung befindet sich am äußersten O stende des Aufbaues und besteht aus einem Becherwerk. Dies m ußte wegen des vorgeschobenen Tiefbehälters, in den die Kohle aus den Eisenbahnw agen direkt gekippt wird und aus dem das Becherwerk gespeist wird, w eit vor­

gezogen w erden und kragt som it 10,7 m über die östliche G iebelw and vor.

neubau in Stahl auszuführen genötigt ist, da die Elsenbetonfirm en die V erantw ortung für die Ausführung angesichts der Schüttgut-Tem peratur von 150° C ablehnen m ußten. Auf der anderen Seite ist ein N iederlausitzer Kohlenwerk, in dessen Bezirk z. T. recht bekannte Eisenbeton-G roßbunker vorhanden sind, jetzt dazu übergegangen, Bunkerneubauten in Stahl her­

zustellen, da „B etonbunker unzw eckm äßig sind und leicht einfrieren“.

Abb. 4. Längsansicht. '

Die E inzelheiten der Anlage sind aus den beigefügten Abbildungen ersichtlich. Die Stützen bilden zu je dreien mit dem sie verbindenden Q ucrriegel ein Portal. Abb. 3 zeigt das m ittlere der drei Portale. Die Stützen sind kastenförm ig, im oberen Teile ringsum geschlossen, mit kräftigen, inneren A ussteifungen, im unteren Teile offen, so daß eine K ontrolle der Stützen auch in ihrem Inneren sowie die Erneuerung des Anstrichs jederzeit möglich ist. Die Füße stehen über dem Betonsockel, ihre A usbildung ist so getroffen, daß bei etw aigen Bodensenkungen, bequem Pum pen untergeschoben w erden können, um den Niveauausgleich herzustellen. Die auftretenden Lasten sind beträchtlich, hat doch Stütze A2 beispielsw eise 1200 t Auflast und ein aus Schub, Eigenlast und W ind her­

rührendes M om ent von 445 t/m zu übernehm en. Die Berechnung erfolgte nach den von K l e i n l o g e l aufgestellten Berechnungsformeln.

Auf den Stützen ruhen die 18,41 m w eit gestützten H auptträger, Parallelträger norm aler Bauart, ebenfalls von ansehnlichen Dimensionen (Abb. 1 u. 4). Die V ertikalen der Träger tragen an ihrem Unterteil auf O rdinate + 7,5 m Konsolen zur Aufnahme der Laufbahn des Abfüll- w agens (Abb. 3). Auf dem O bergurt des Trägers sitzen die Spanten des

eigentlichen Bunkers (Abb. 4). D iese sind als oben offene Portale in ein­

fachster W else aus I-Profilen hergestellt, die Ecken aus w inkelgesäum ten Blechen, die dem Schüttw lnkcl des Bunkers entsprechend ausgebildet sind, ln w echselnden A bständen sind die Spanten untereinander durch I-P ro fil-R ieg e l verbunden, wodurch das die senkrechte Bunkerw andung bildende 1 Stein starke M auerwerk eine solide Fassung erhält. D er schräge Teil der B unkerw andung ist aus Beton gebildet und läuft schließlich in steilen Konussen au s, die von einem besonderen U -P rofil-G erippe g e ­ tragen werden (Abb. 3 u. 5), an welches dann die stählernen Backen- verschiüsse angeschraubt sind. Der Längsabstand dieser Verschlüsse be-

Schnitt a - a S c h n i t t b - b

(10)

154

Abb. 5. Einzelheiten

der Stützen- und Schütttrichter-A usbildung.

Schnitt a+b

6 LS 0 -S

trägt 2,80 m, die Zw ischenräum e sind durch kleine konische Betonauflager ausgefüllt, die das Material zu den Ausläufen weisen, so daß auf diese Weise eine restlose Entleerung des Bunkers in die darunter verkehrenden Fiillwagen ermöglicht ist. Je drei solcher Ausläufe bilden eine Gruppe, die der der Einläufe der Füllw agen entspricht (Abb. 5).

Die aufsteigenden Spantenstiele m ünden oben in einem gem einsam en Längsträger aus I-P ro fil NP 55, der sich seinerseits gegen die V erbindungs­

riegel abstützt, die gleichzeitig den U ntergurt der aufsitzenden Binder

bilden. W egen der Beschickung des Bunkers durch das zentral gelegene Förderband sow ie wegen der gleichmäßigen Beschaffen­

heit des Füllgutes konnte das gefahrlos geschehen, da diese U m stände eine zufällige einseitige Belastung des Bunkers so gut wie ausschließen. Trotzdem ist auch dieser M öglichkeit durch ent­

sprechende Dimensionierung der H auptspanten Rechnung getragen.

O berhalb des geraden Bunkerteils erhebt sich der eingeschnürte, dem Schüttwinkel entsprechend verjüngte Bunkerteil, dessen A ußen­

w ände jedoch nur noch als Dach beh an d elt wurden und einfache Stegzem cntdielen als Decke tragen. Rinnen mit G eländern er­

möglichen Reparaturen an der steilen Dachhaut gefahrlos vorzu­

nehm en. D er Binder w urde mit Rücksicht darauf, daß er inner­

halb der Schüttung liegt, aus kräftigen Profilen und möglichst w enig Stäben gebildet. Ü ber diesem -Teile liegt der Beschickungs­

raum mit dem Förderband (Abb. 3a). Eine Anzahl F enster mit reichlichen Lüftungsflügeln (Abb. 1 bis 4), die der aufsteigenden K ohlengase halber stets offen stehen, geben für die B edienung des Bandes und des Abwurfwagens genügend Belichtung. Der auskragende Kopf ruht auf zwei Paar B lechträgern, die sich auf die G iebelw and abstützen. Die G iebelw ände mußten einesteils für Wind, andernteils für Innendruck-Seitenschub des Füllm aterials b erechnet und konstruiert w erden. Ein gem einsam er oberer Riegel von 12 m Stützw eite überträgt die durch E inzelstiele auf ihn ab­

gesetzten Schubkräfte nach dem auf O rdinate 23,22 befindlichen H auptlängsriegel und von da auf die über den H auptstützen b e ­ findlichen Verbände. Die G iebelw ände sind vollständig aus­

gem auert. Eine auf der O stseite angebrachte stählerne Treppe ermöglicht das Aufsteigen außerhalb des Bunkers bis zur obersten Bühne. G eeignete A bsätze sind so angeordnet, daß die Einzelteile des Baues gefahrlos erreicht w erden können.

Eine Frage von außerordentlicher B edeutung war die des Anstrichs. Infolge der langen Lagerung der Konstruktion vor der M ontage unter den übelsten V erhältnissen, Schnee, Frost mit Tau­

w etter w echselnd und den scharfen K okereigasen ausgesetzt, war der norm ale G rundanstrich aus Eisenm ennige schon w ährend der M ontage völlig zerstört. Es w urde daher zu einer vollkom m enen Säuberung der K onstruktion von Rost nach been d eter M ontage durch Sandstrahlgebläse geschritten und unm ittelbar danach ein einm aliger Grundanstrich mit „G rundfarbe norm alschw arz“ vorge­

nomm en. Nachdem dieser vollständig abgetrocknet war, erfolgte ein Anstrich mit Storin mit dem Erfolge, daß die den scharfen Kokereigasen unm ittelbar ausgesetzte Stahlkonstruktion nach n un­

m ehr 4 jähriger B etriebszeit in untadeligem Zustande und frei von Rost ist: Ein Bew eis, daß bei sachgem äßer B ehandlung und bei V erw endung einw andfreier A nstrichm aterialien die Stahlbauten auch den schärfsten A nforderungen gerecht w erden. Die Farben j wurden geliefert von der Firma D r. S c h u m a c h e r & C o., Dort-

— m und. D adurch, daß alle Teile zugänglich, som it stets leicht revidierbar sin d , verdient ein stählernes Tragwerk für einen solchen Zweck g egenüber anderen Ausführungsarten unbedingt den Vorzug, w ährend die hier vorkom m enden G ase in ihrer intensiven Einwirkung die beim Eisenbeton verw endeten, manch­

mal nur oberflächlich eingebetteten Eiseneinlagen in kürzester Zeit zerstören dürften.

Im vorliegenden Fall tritt ein w eiterer Vorzug des Stahlbaues hinzu: Da die Zeche bereits stillliegt und nach Ausbau der be­

nachbarten G roßkokerei voraussichtlich auch die Kokerei zum Still­

stand kommen wird, plant man den Bunker an anderer Stelle w ieder aufzubaucn, was jederzeit ohne große Mühe und allein unter Preisgabe des Mauerwerks geschehen kann; M öglichkeiten, die einem E isenbetonbunker stets fehlen w erden.

Das G ewicht der Konstruktion belief sich auf etwa 1000 t. Die M ontage erfolgte unter außerordentlich ungünstigen baulichen Ver­

hältnissen im W inter 1924/25 und w urde in rd. drei M onaten durchgeführt.

Irgendwelche Störungen des Betriebes sowie Unfälle während der Mon­

tage traten nicht ein. Nach Inbetriebnahm e hat der Bunker zur vollsten Z ufriedenheit gearbeitet, aucti w ährend des strengen W inters 1928/29 trat keinerlei Störung durch Einfrieren w eder der A usläufe noch des Inhalts, trotzdem er feucht in den Bunker gebracht wird, ein. Die A usführung lag in H änden der A b t e i l u n g B r ü c k e n b a u d e r D o r t m u n d e r U n i o n , V e r e i n i g t e S t a h l w e r k e A.-G.

V e r s c h i e d e n e s . D as G e sc h ä ftsh a u s d e r F irm a O th m a r S u sick y , ein w e ite r e r S ta h l­

s k e le ttb a u in P ra g . Nachdem wir bereits in Heft 3/1929 des „Stahlbau“

üb er einen neuen Stahlhochbau in der H auptstadt der Tschechoslowakei be­

richten konnten, sei im folgenden nach einem in der Fachzeitschrift

„Stavitelskö llsty“ 1) erschienenen Aufsatz von Dr. B. H a c a r und l) Ja h rg a n g XXV, Nr. 1.

Ingenieur E. S u s i c k y kurz über den ebenfalls in Stahl ausgeführten N eubau für das G eschäftshaus O thm ar Susicky berichtet:

Das G ebäude erstreckt sich längs dreier Fronten und reicht mit teils zwei teils drei Geschossen unter das Straßenniveau und mit sechs G e­

schossen mit einem Turm über das Terrain. Es enthält neben einer großen Zahl größerer und kleinerer Geschäfts- und W ohnräum e eine Anzahl großer Säle, darunter im Souterrain einen Theatersaal von 18 m Breite und

(11)

Abb. 1. Blick in das Innere.

24 m Länge. — Der Ent­

wurf lag in den H änden von A rchitekt S y d o w - B e r l i n und Ingenieur E. S u s i c k y - P r a g , dem auch die Bau­

leitung oblag. Die Berech­

nung des Stahltragwerks erfolgte durch das Ingenieur­

büro K u h n u n d S c h a i m in Berlin, Lieferung und Ausführung durch die W it- k o w i t z e r E i s e n w e r k e , H erstellung der Decken durch die Firma D r. In g .

K e c l i k .

Der Baugrund ist fast durchw eg fester lehm iger S and, nur teilw eise Schie­

fer. Die Beanspruchung des Baugrundes * durch die G rundm auer schw ankt zwi­

schen 3 bis 5 kg/cm 2. Die ganze Brandm auer eines benachbarten Hauses mußte unter sehr schwierigen V er­

hältnissen bis zu einer Tiefe von 10 m durch ein zuverlässiges M auerwerk aus Zem entm örtel abge­

fangen w erden. Im übri­

gen Bereiche w urde der Erddruck mit Stützm auern ab g efan g en , die teils als tragende M auern, teils als Betonplatten zwischen senk­

rechten im G rundm auer­

werk und in der Souterrain­

decke ein g eb u n d e n en l-T rä- gern ausgebildet waren.

Die Fundam ente des

Tragwerks w urden als selbständige Betonblöcke oder als durchlaufende, m ittels Trägerrost ausgesteifte Rippen au sgebildet, z. T. auch an die G rundm auern der in ähnlicher W eise verstärkten Pfeiler des alten Hauses auf durchlaufender Betonrippe angeschlossen unter teil w eiser U nterfangung des alten Mauerwerks.

Der Fußboden des erw ähnten Theatersaals im Souterrain und das Orchester liegen um 1,0 bezw. 2,9 m tiefer als der 7,30 m unter Straßen­

oberkante liegende höchste G rundw asserspiegel. W ährend der A ushub­

arbeiten mußten deshalb die Baugrubenw ändc an dieser tiefsten Stelle durch Einpressen von Zem entm ilch gegen den A ndrang des G rund­

w assers gesichert w erden.

Die ganze Tragkonstruktion besteht aus S i-S tah l; für die Stützen­

stränge w urden durchw eg gew alzte I-P ro file , für die Treppenw angen C -P rofile verw endet. G enietete Träger kam en nur in den am stärksten belasteten Tragw erken der beiden großen Säle zur Anwendung. Die ge­

nieteten Rahm entragw erke des Theatersaales haben eine Stützw eite von 13,10 m; ihre Höhe ist z. T. — bis ins Zwischengeschoß reichend — 13,0 m, z. T. 8,0 m und ihre gegenseitige Entfernung 4,60 m. Sie sind als voll- w andlge Zwillingsrahm en durchgebildet; in der Ausführung wurden die für die statische Berechnung angenom m enen Fußgelenke durch eine V erringe­

rung des durchgehenden Q uerschnitts ersetzt. Die übrige Tragkonstruktion ist in norm aler Weise ausgcbildet. Die Biegungsbeanspruchung überschreitet nirgends die G renze von 1700 kg/cm2; der größte axiale Druck der Stützen im U nter­

geschoß beträgt 450 t.

Die Decken sind als H ohlsteindecken mit ebener U ntersicht unter V erw endung von .S im plex“ -Z iegeln durch­

gebildet. Die zufällige B elastung beträgt in den G eschäfts­

räum en 850 kg/m 2, in den Fluren 500 kg/m 2, in den Wohn- räum en 250 kg/m 2. Für das Ausfüilungsm aucrw erk wurden teils gew öhnliche Ziegel, teils volle oder porige „Calofrig“- S teine verw endet. Das tatsächliche G ewicht dieser A us­

m auerung ist auf G rund ausgem auerter Versuchskörper nach siebentägiger Erhärtung wie folgt festgestellt:

Ziegelm auerw erk (kleines F o r m a t ) ... = 1450 k g /m 3 M auerwerk aus L eichtbauziegeln...= 1030 „ G em ischtes M auerwerk aus gew öhnlichen und

Leichtbauziegeln . . ...= 1 3 5 0 „ M auerwerk aus „Calofrig“ -Steinen (bei 25 cm

W a n d stä rk e )...= 540 . Alle sichtbaren Stützen sind mit w agerecht gelegten V erklcidungsstclnen abgedeckt, die Stützenträger und die genieteten Träger w urden zum Schutz gegen F euer und Rost ausbetoniert. Das G esam tgew icht der Stahlkonstruktion b e ­ trägt etwa 1250 t.

Der Bau des G eschäftshauses Sub'cky bew eist auch für die besonderen V erhältnisse in der Tschechoslowakei von neuem die W ettbew erbsfähigkeit des Stahlbaues bei G roß­

geschoßbauten verm öge seiner A npassungsfähigkeit an jede Bauaufgabe, vor allem auch w egen seiner vollkom m enen Raum ausnutzung und hohen Tragfähigkeit.

Abb. 2.^ Stahlskelett mit teilw eise einbetonierten Decken.

K a lk b u n k e r d e r P h ö n ix A k t.-G es., D u isb u rg -R u h ro rt. Die Bunkcr- anlage dient zum Speichern gelöschten Kalkes, der zur H erstellung des basischen Futters der Thomasbirnen verw andt w ird. Der gelöschte Kalk wird in Kübeln auf Eisenbahnw agen angefahren, deren G leise in dem bunkerfreien G iebelfeld des G ebäudes liegt. Die Kübel werden durch einen Laufkran von den E isenbahnw agen abgehoben und deren Inhalt ln die Bunker gestürzt. Aus den Bunkern wird der gelöschte Kalk in Fcldbahn- w agen abgezogen und nach dem Thomaswerk gefahren. Die zwei Hängc- bunker fassen bei 7,1 m Breite, 6,2 m Tiefe und 23,5 in Länge je rd. 1000 m3.

Auf der bunkerfreien Seite des G ebäudes ist für eine spätere Erw eiterung in der Art Vorsorge getroffen, daß hier weitere Bunker angebaut werden können.

Im Q uerschnitt zeigt das G ebäude die aus Abb. 1 ersichtliche A nordnung. Das Dach ist in Bimsbeton clngedcckt und zeigt eine gleich­

falls in Bim sbeton cingedeckte, seitlich offene Laterne von 11 m Breite.

Die 23,6 m w eit gespannten Binder liegen in 3,55 m Abstand. Da die Stützen 7,1 m voneinander entfernt stehen, sind die Zw ischenbinder auf B lechträgcrunterzügen gelagert (Abb. 2). G eschlossen ist das G ebäude nur oberhalb der Bunker. Im oberen Teil sind sowohl die Längswände wie die eine G iebelw and mit Jalousien verkleidet, der übrige Teil ist in

A bb. 3. A ufbau d es S ta h ls k e le tts ü b e r dem T heatersaal.

(12)

l/iss-e -580-w5

Laufkran 22000 Spw

■Schiene R. f .Nr.lt -ID¡ff -50

‘n e - s ß/.rosf.

v m m 'H nker

K 76$

■Rnker \ 57 .$

i 5700 228 M .

fft500/ m

Abb.

' 3200/3600

Querschnitt.

ca. 70 kg

800X 10 gebildet, die in der H ängerichtung überlappt genietet und in der Querrichtung durch Laschen gestoßen sind. An den Stirnw änden sind in die H ängcbleche in w agerechter Richtung I N P 2 4 eingenietet, gegen die sich der durch Winkel ausgesteifte, stirnseitlich abschließende Blech­

belag stützt. Zwischen den Stützen hängen die Bunker an zweiwandlgen Trägern, deren Gurtungen aus 1 203X 152 bestehen und deren W and­

füllung auf der Innenseite aus den Bunkerblechen, auf der A ußenseite aus Fachwerkstäben gebildet wird. Nach der anderen Achse haben diese Träger den Horizontalschub der H ängebunker von Stütze zu Stütze zu übertragen, wo er durch U - Profile, welche auf Stützen breite in die Bunker eingebaut sind, seinen Ausgleich findet. Die Stirnw ände der Bunker sind an Blechträger, die gleichzeitig die G iebelw ände tragen, angeschlosscn.

H ängebunker ausgeführt, so für die Phönix A.-G. in Hörde, die Rheini­

schen Stahlwerke in M elderich, die A ugust-T hyssen-H ütte in Hamborn, die G ewerkschaft Jakobus in H ageningen und die A dolf-E m il-H ütte

in Esch. C z e c h .

I N H A L T : D ie E n t w i c k l u n g d e s S ta h l - S k e l e t t b a u e s ln H a m b u r g . — S t ä h l e r n e G l l t e r m a s t e Im H o c h s p a n n u n g s F r e l l e l l u n g s b a u . — G r o ß r a u m b u n k c r f ü r d i e Z e c h e G l ü c k a u f - T i e f b a u d e r V e r­

e i n i g t e S ta h l w e r k e A .-Q . ln B a ro p . — V e r s c h i e d e n e s : G e s c h ä f ts h a u s d e r F ir m a O t h m a r S u b lc k y , e i n w e i t e r e r S t a h l s k e l e t t b a u In P r a g . — K a lk b u n k c r d e r P h ö n ix A k t . - G e s . , D u l s b u r g -

R u h r o i t . ...

V e r l a g v o n W ilh e lm E r n s t & S o h n , B e rlin W 8 . D r u c k d e r B u c h d r u c k e r e i G e b r ü d e r E r n s t , B e rlin S W 6 8 .

Abb. 2. Längsschnitt.

Abb. 4.

Einzelheiten des Bunkerverschlusses.

V2 Stein ausgem auert. Der in der Richtung der vorgesehenen Verlängerung liegende G iebel ist offen.

Die beiden H ängebunker sind quer zur Längsrichtung des G ebäudes angeordnet und werden auf ihrer ganzen Länge von den Außenstützen und je drei Zwischenstützen getragen. Die Bunker sind aus Brcitstahlplatten

Abb. 3. Ansicht.

v vO K .H üttenflur

Diese aus Abb. 3 ersichtlichen Blechträger w erden durch die oberen Teile der Stirnwände gebildet.

Jed er Bunker hat acht Ausläufe, deren Verschlüsse durch ein Z w i s c h e n ­

g e s c h ä f te s H ebclgestänge von Hand betätigt w erden. Aus Abb. 4 sind die Einzelheiten eines solchen V erschlusses zu ersehen.

Die nach einer Parabel geformten H ängebunker sind den gestützten Bunkern in jeder Hinsicht überlegen; sic beanspruchen w enig Raum und sind vor allem mit einem w eit geringeren Baustoffaufwand herzustellcn als gestützte Bunker. Die Firma C. H. J u c h o i n D o r t m u n d , die Er­

bauerin der vorbcschrlebenen Anlage, hat übrigens auch Erzbunker als

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D ies trifft aber m eist nicht zu, da die G erüststützen nicht mit den bei der statisch unbestim m ten Berechnung erm ittelten Kräften a n gesch lossen sind..

geschweißten radialen Blechstreifen. Alles Schweißen wurde, soweit irgend möglich, in der Werkstatt vorgenommen. Das elektrische Schweißen hat trotz vielfacher Bedenken auch

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