• Nie Znaleziono Wyników

Geographischer Anzeiger : Blätter für den geographischen Unterricht, 1942 H. 23/24

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Geographischer Anzeiger : Blätter für den geographischen Unterricht, 1942 H. 23/24"

Copied!
45
0
0

Pełen tekst

(1)

' •

4 3. J A H R G A N G 1 9 4 3 / H E F T 3 3 / 3 4

G E O G R A P H I S C H E R A N Z E I G E R

In Verbindung m it der Reichswaltung des NS.-Lehrerbundes, Reichssachgebiet Erdkunde, herausgegeben von

PROF. D R . H E R M A N N HAACK

und

PROF. D R . F R IE D R IC H K N IE R IE M

Reichssachbearbeiter fü r Erdkunde im NSLB.

K l

G O T H A : J U S T U S P E R T H E S

(2)

Aufsätze werden m it 64.— EM fü r den Bogen von 16 Seiten, Kleine M itteilungen m it 3.— EM fü r die Spalte vergütet. Von den Aufsätzen erhalten die M itarbeiter 10, von Kleinen M itteilungen und Besprechungen 2 Abdrucke unentgeltlich. F ür uneingefordert oder ohne vorherige Anfrage ein­

geschickte Beiträge übernim m t die S chriftleitung keine Gewähr.

Aufsätze (m it kurzer Schluß-Zusammenfassung des Inhalts oder der Ergebnisse) sind an P rof. Dr. F r . K nieriem , Frankfurt/O., Gnesener Str. 16, sonstige M itteilungen und Besprechungsstücke an die S ehriftleitung in Gotha, Justus-Perthes-Straße 3— 9, zu senden.

Der Anzeiger erscheint fü r 1942 in 12 Doppelheften.

Bezugspreis: F ü r M itglieder des Nationalsozialistischen Lehrerbundes fü r den ganzen Jahrgang 12.— RM, bei Bezug unter Kreuzband zuzügl. Versendungskosten.

F ü r nicht dem NSLB. angehörige Bezieher is t der Preis 18.— EM.

Bestellungen können durch alle Buchhandlungen oder beim V erlag Justus Perthes in Gotha erfolgen.

Der Bezugspreis der Z eitschrift is t an die Buchhandlung zu zahlen, durch die die Lieferung erfolgen soll; an den Verlag v on Justus Perthes in Gotha, Postscheckkonto E rfu rt 2044, sind Zahlungen nu r dann zu leisten, wenn unm ittelbare Zusendung gewünscht w ird.

Verlag und verm ittelnde Buchhandlung erleichtern den Bezug der Z eitschrift dadurch, daß sie ohne dadurch am Charakter des Jahresabonnements zu rühren, m it der Zahlung des Jahres-Abonnements­

preises in 4 Quartalsraten einverstanden sind.

IN H A L T V O N H E F T 23/24

H A A C K , Prof. D r. Hermann, Gotha, Justus-Perthes-Str. 3 - 9 : E in W o rt des Abschieds und

des D a n k e s ...441

SCHÄFER. D r. O tto, z. Zt. Berlin-Grunewald, Lochowdamm, Haus 8: Zur geopolitischen Lage (Schluß v. S. 3 1 1 ) ...442

K A IS E R , Schulrat Prof. D r. E rnst, S uhl/Thiir., Schleusinger Str. 3: Das Übersee-Deutschtum im U n te rrich t (m it 1 Abb. im Text). (Schluß v. S. 2 9 5 ) ... 447

P FA LZ , Dozent Dr. habil. Richard, Freiberg i. Sa., Chemnitzer Str. 43: Zwei Jahrzehnte Libyen (m it 8 Abb., s. Tafel 2 0 ) ... 459

M IT T E IL U N G E N DES R E IC H S S A C H B E A R B E IT E R S F Ü R E R D K U N D E ...467

E rnst K rohn sechzig Jahre a lt von Stud.-Rat D r. R e i n h a r d T h o m , Berlin-W ilm ersdorf, Mecklenburgische Str. 21/22 ... 474

G E O G R AP H IS C H E N A C H R I C H T E N ...474

G E O G R A P H IS C H E R L IT E R A T U R B E R IC H T , N r. 553—634: Angezeigt sind Arbeiten von: Berger, A ... 559

Bernatzik, H . A. . . 560, 561 Blütbgen, J ... 620

Boehm, M. H . . . . 562

Bommersheim, P. . . 584

Brüning, K ... 585

Brunner, F ... 586

Dreesen, W ...564

Eberhard, W ... 565

Eckener, L ...566

Fischer, A ... 621

Fofolzai, A . Ahm ad . . 622

Frenzei, K . 687 Freund, 0 ... 588

Fromme, K ...623

Gail, F. W ...567

Gastl, R ... 624

Geiger, P... 571

Grabenhorst . . . . 568

v . Grönhagen, H . . . 669

v. Grönhagen, Y . . . Gutersohn, H . Guyan, U ... Hamkens, F. H . . . . H arbert, E ... Heyer, G. R ... H offm ann-Krayer, E. . Hofmeister, R . . . . Hübers, E ... H undertm ark, E . . . Jonas, F ... K irrin n is , H ... v. Klebelsberg, R . . K löcking, J ... Klöpper, R ... Kluge, Th. . . . . K n eip, J ... Köhler, W ... K önig, A ... Kosack, H .-P. . . . 569 589 590 570 553 591 571 592 593 625 572 694 655 595 626 596 573 697 698 699 K ö s t e r s ... 600

Krause, A ... 601

K rüger, H ... 602

Krum m e, 0 ...627

K ühn, A ... 603, 628 I.antzberg, F. . . . 604

Lehmann, E ...605

Lorenz, A ... 629

v. Luckwald, E. . . . 574

Machura, L ...575

Marold, G... 630

Morawetz, S... 606

Nösselt, A ... 677

Oster, L ... 678

Pillewizer, W . 607 Praesent, H . . 608, 609 Ram dohr, P... 654

Sanders, A ... 579

Schaefer, H ... 610

Schepers, H ... 611

Schmithüsen, J. . Schnaß, F ...

Schreiber, W ...

y. Schumann, H .-J . . Schwabe, W ...

Smend, W ...

Spitaler, R ...

Springenschmidt, K . Steche, T h ...

Strauß, F ...

Stritzke, K ...

T im m e ...

Tuppa, K ...

U lrich, W ...

Wagner, K ...

W erkmeister, P. . W itth ö ft, F ...

W ittm a n n , L . . Zeiß, H ...

A STR O N O M ISCH E M O N A TSE C KE v o n D r. H a n s K la u d e r , Heidelberg-Königst., Sternwarte

612 613 557 656 631 632 580 614 581 616 616 617 633 558 618 582 634 583 619

480 S O N D E R B E IL A G E : Tafel 20: 8 Abbildungen zu R. P f a l z : Zwei Jahrzehnte Libyen

Einzelpreis dieses Doppelheftes . . 2 .— RM F ür M itglieder des N S LB ... 1.35 RM

Diesem H efte liegen bei: Inhaltsverzeichnis, Jahres-Titel und Umschlag 1942

(3)

G e o g r a p h i s c h e r A n z e i g e r

43. Jahrgang H e ft 23/24 Dezember C - »

Eheu fugaces, Postume, Postume, L a b u n tu r a n n i . . .

Horaz

M it diesem H eft scheide ich aus der Schriftleitung des ,,Geographischen Anzeigersaus.

M ehr als 43 Jahre habe ich ih n als Herausgeber betreut, und wenn in einer W ürdigung zu meinem ,,Sonderheft gesagt w ird, daß ich stets die „Seele dieser Z eitschriftge­

wesen sei, so tr ifft das wohl im wahrsten Sinne des Wortes zu. Denn ich habe ihm ein gut T eil meiner Lebensarbeit gewidmet, und es ist wohl kaum ein Tag in dieser langen Zeit vergangen, an dem nicht mein T un und Denken, bewußt und unbewußt, diesem meinem ,,Sorgenkinde gegolten hätte. M einen Abschiedsgruß aber möchte ich ver­

binden m it einem Wort herzlichen Dankes f ü r a ll die treue Anhänglichkeit, die unermüd­

lich rege M ita rb e it, die stete Opferbereitschaft, die m ir bei meiner Redaktionsarbeit aus weitesten Kreisen der Fachgenossen und vor allem der deutschen Lehrerschaft zu allen Zeiten erwiesen worden sind. D ank vor allem dem L e s e r k r e is , m it dessen Treue eine Zeitschrift steht und f ä llt : er ist das Barometer des Herausgebers, an dessen Steigen und Fallen er, wie an der Quecksilbersäule das Wetter, ablesen kann, ob er m it In h a lt und H altung sich a u f dem richtigen oder a u f dem Holzwege befindet. D ank dem Kreise der M it a r b e it e r , die die Zeitschrift stets reichlich m it S toff versorgten, sich niemals meinen Anregungen verschlossen, in dringenden, schwierigen Fällen stets hilfreich zur Stelle waren, auch gelegentlich K r it ik und Ablehnung verständnisvoll hinnahmen und selbst das gefürchtete, aber leider oft unvermeidbare „Lagern“ ihrer M anuskripte m it Geduld ertrugen. D ank meinen M ith e ra u s g e b e rn , die, sich schnell in Charakter und R ich­

tung der Zeitschrift einfühlend, die Belange des Unterrichts in Methode und P ra xis ver­

traten: H e in r ic h F is c h e r , der m ir, dem jungen Unerfahrenen, zwei Jahrzehnte h in ­ durch in freundschaftlicher Hingabe als treuer M entor zur Seite stand, A lb e r t M ü lle r , der dem Anzeiger die Volksschule eroberte, F r ie d r ic h K n ie r ie m , der ihm den Geist der neuen Zeit einflößte und ihn auch weiterhin, nunmehr in Gemeinschaft m it meinem kartographischen M itarbeiter O s k a r S t o llt betreuen w ird. D ank vor allem auch dem V e rla g J u s tu s P e rth e s , der die Zeitschrift selbst in den schlimmsten Zeiten von K rie g und In fla tio n nicht fa lle n ließ, sowie endlich dem N a t io n a ls o z ia lis t i­

schen L e h re rb u n d , der sie zum amtlichen Organ seines Sachgebietes Erdkunde erhob und dam it ihre Z u k u n ft f ü r alle Zeiten sicherte.

So kann ich voller Vertrauen und unbesorgt um das weitere Schicksal des „Geographischen Anzeigers das Steuer des Redaktionsbootes jüngeren K rä fte n überlassen, um selber in den stillen und ruhevollen H afen des Alters einzulaufen, was j a keinesfalls auch weiterhin regste Anteilnahme und tätige M ita rb e it ausschließen soll. Ich ivünsche der neuen Be­

satzung eine glückliche F a h rt!

f k ft ‘ f f

Geographischer Anzeiger, 43. Jahrg. 1942, H e ft 23/24

56

(4)

442 O tto Schäfer: Zur geopolitischen Lage

Z U R G E O P O LITIS C H E N LA G E

v o n OTTO SC H Ä F E R (Schluß v. S. 311) Nach der erfolgreichen Abwehr im Osten und in A frik a , und der Eroberung der australastatischen und pazifischen Inseln und Burmas durch Japan, hatten sich zwei gewaltige Raumblöcke in m itte n einer feindlichen W e lt gebildet, ein großeuropäischer und großostasiatischer, die nur noch schwer angreifbar waren. F ü r beide bestanden die Aufgaben der Grenzsicherung, des W irtschaftsaufbaues, der Stärkung der Rüstungskapazität und des Rüstungspotentials und des Ausbaues einer leistungs­

fähigen Verkehrsorganisation als Voraussetzung weiterer Operationen. Da infolge seiner Nieder­

lagen und des K riegseintritts der Vereinigten Staaten und ihres Gefolges die gleichen Aufgaben fü r den Feindbund in noch höherem Maße entstanden, waren n icht allzu lebhafte und überraschende

Kriegshandlungen zu erwarten.

A n der O s t f r o n t ging die erfolgreiche Abwehr der verlustreichen A ngriffe der Sowjets die ihre K a m p fk ra ft im W in te r sinn- und ergebnislos geschwächt hatten, m it dem E in t r itt des reichlich verspäteten Frühjahrs in eine Reihe von Unternehmen zur Begradigung und Festigung der F ro n t über Das h inter der F ro n t blühende Partisanenwesen wurde bekäm pft, eingeschlossene K ra ite des Feindes vernichtet, eigene befreit. Die bedeutendsten Unternehmen dieser A r t waren die Be­

fr e iu n g der Gruppe Scherer am 6. Mai, die V ernichtung feindlicher K rä fte an der W olchowfront um den 15. Mai, am Ilmensee am 23. Mai, im M itte la b sch n itt vom 29. M ai bis 3. Ju n i und bei Rshew.

Der Abschluß dieser Kämpfe wurde am 27. Juni gemeldet. . . „ , , . In diesem Rahmen muß auch die Eroberung der Halbinsel Kertsch vom 8. M ai bis 19. .Mai, die dem Feind 150000 Gefangene, 1133 Geschütze, 258 Panzer, 323 Flugzeuge kostete, und die E rstürm ung Sewastopols vom 6. Juni bis 1. J u li gesehen werden. Sewastopol w ar die stärkste Festuno- der W elt. 50000 Gefangene, 21 Panzer, 503 Geschütze, 662 Granatwerfer fielen luei in die H and der Deutschen und Rumänen. Beide Erfolge brachten die bedeutsamste strategische Stellung fü r die Beherrschung des Schwarzen Meeres in unsere Hand, verwiesen die sowjetische h lo tte aui die als Stützpunkte wenig geeigneten Kaukasushäfen und sicherten die deutsche Sudflanke.

W ährend dieser Kämpfe, deren Schwere und Ergebnis allein bereits den W e rt eines Jahres­

feldzuges besaßen, tra te n die Sowjets zu ihrer Sommeroffensive an. In dem Augenblick aber als ih r Vorstoß bei Charkow, der die Rückeroberung der Ukraine zum Ziele hatte, zum E rfo lg zu fuhren schien tra f ein doppelter deutscher Flankenstoß in die w eit vorgedrungenen russischen Massen und vernichtete in der Kesselschlacht vo r Charkow vom 18. M ai bis 20. M ai einen großen Teil der sowjetischen Angriffsarmee. Ih re Verluste betrugen 240000 Gefangene, 1249 Panzer 2026 Geschütze, 538 Flugzeuge. E in weiterer T eil der gut ausgerüsteten russischen Heere fie l der Schlacht am Donez vom 13 bis 15. Juni zum Opfer, in der 25000 Gefangene, 266 Panzer, 208 Geschütze verloren gingen. Der 19. Juni brachte die Vernichtung einer weiteren D ivision nordostwarts Charkow, der 27 Juni die einer Kräftegruppe südostwärts der Stadt. H ie r wurden 21800 Gefangene, 100 Panzer und 250 Geschütze eingebracht. Die am 22. J u n i begonnene Kesselschlacht am W olchow endete am 28. Juni m it der Gefangennahme von 32759 Mann und der Zerstörung oder Erbeutung von 649 Geschützen, 171 Panzern und 2904 Maschinengewehren. .

Kaum waren die sowjetischen A ngriffskräfte zerschlagen, als der deutsche A n g riff auf einer P ront- breite von 250 km zwischen K ursk und Charkow losbrach. E r hatte die Aufgabe, den Rest des Donezbeckens, die reichen Fruchtlandschaften zwischen Don und Kaukasus und die kaukasischen Ölquellen in deutsche Hand zu bringen. Hilfsweise sollte die russische Erdölversorgung über das Kaspische Meer und die W olga zerstört werden. Die Inbesitznahme von Stalingrad sollte die sowjetische F ro n t in zwei Teile zerreißen, die W olga als Transportweg m it einem Jahresverkehr von 30000000 t abschneiden und eine günstige Ausgangsstellung fü r weitere Unternehmen schaffen. A m b. J u li gelang es, die russische F ro n t an zahlreichen Stellen zu durchbrechen. Sie wankte in einer Aus­

dehnung von 500 km . D a der Feind auf Grund der großen M atenalverluste im W in te r und ir u h - sommer° zur Sparsamkeit gezwungen war, gab er Befehl zum elastischen Rückzug Aber schon am 7. J u li durchstieß die nördliche Panzerarmee den weichenden Feind und bildete durch die E r­

oberung Woroneschs einen Brückenkopf am Don. Die ih r folgenden Grenadierdivisionen bauten die F ro n t K ursk Woronesch auf und ermöglichten es so den Panzerarmeen, nach Süden einzu­

schwenken. In mehreren Stoßkeilen stießen sie in die Flanke des zurückflutenden Feindes, der sich vergebens am Oskol zu halten suchte. Gleichzeitig m it den Sowjets erreichten die deutschen Truppen den Don und bildeten hier Brückenköpfe. Fast wäre Marschall Timoschenko m ihre Hand gefallen.

(5)

O tto Schäfer: Zur geopolitischen Lage 443 Das gewaltige Stellungssystem zwischen Slawjansk und Taganrog wurde von Norden her mühelos aufgerollt. Im m er weitere Teile der Südfront gerieten in Bewegung, bis am 24. J u li das stark be­

festigte Rostow durch A n g riff von Osten und Norden her fiel. Das erste Ziel des Sommerfeldzuges, die Eroberung des Donezbeckens, w ar dam it erreicht.

W ährend dieses gewaltigen Vormarsches der A n g riffsfro n t hatte die nördliche A bw ehrfront n ich t weniger zu leisten. Bei Rshew, bei Orel, am Wolchow, am Ilmensee, vo r allem aber bei Woronesch erneuerten die Russen im m er wieder die heftigsten A n g riffe m it vielfach überlegenen Truppenmassen und unter riesiger Materialverschwendung. Sie wurden jedoch von den deutschen und verbündeten Truppen regelmäßig unter schwersten Verlusten zurückgeschlagen, so daß die A n g riffe nur noch m it Unterbrechungen fo rtg e fü h rt werden konnten.

Noch standen die Sowjets in dem äußersten Donbogen bei Kalatsch, als die deutschen Stoß­

armeen am 26. J u li den U nterlauf des Don überschritten. Schon am 29. J u li gingen sie über Sal und Manytsch, nahmen am 30. J u li Proletarskaja und unterbrachen dam it die große Eisenbahn­

verbindung zwischen dem Kaukasusgebiet und M ittelrußland. Es bildeten sich zwei Hauptstoß­

richtungen heraus. Die eine zielte auf den Kuban und Kaukasus, die andere auf Stalingrad. Das verhältnismäßig d ich t besiedelte, reiche Gebiet zwischen Don und Kaukasus wurde in wenigen Tagen stürmischen Vormarsches überwunden. A m 1. August fie l Salsk, am 4. August Woroschilowsk, am 8. August A rm aw yr, am 10. August Krasnodar, P jatigorsk und Maikop. H ie r kamen Ölquellen m it 2,2 M ill. t Jahresertrag in deutschen Besitz. N ic h t ganz so schnell s c h ritt der A n g riff zwischen Don und Manytsch fo rt, weil die Sowjets hier einen guten R ückhalt an Stalingrad besaßen und noch im Donbogen standen. A m 11. August und 18. August wurden jedoch diese K rä fte bei Kalatsch v e rn ic h te t 69800 Gefangene, 1047 Panzer, 1002 Geschütze fielen in deutsche Hand. Der Weg nach Stalingrad w ar frei. Das alles w ar möglich, obwohl Stalin durch einen Befehl vom 28. J u li die Beendigung des elastischen Rückzuges und W iderstand bis zum Äußersten befohlen hatte.

In Auswertung dieser Erfolge drang eine deutsche Panzerarmee am 21. August nördlich S talin­

grad bis zur Wolga vo r und unterbrach sämtliche Verbindungen der S tadt m it dem Norden. Bis zum 1. September w ar die F ro n t vom Don bis zur Wolga gezogen. A m 11. September wurde die Stadt auch im Süden abgeschnitten. Stalin befahl je tz t selbst die Zerstörung der Brücken. Schon am 30. August w ar der äußere Verteidigungsring durchbrochen worden, am 4. September gelang es, in die Vorstädte einzudringen, dann begann das schwere Ringen um das schluchtenreiche, bunker- und trümmerübersäte Gelände der 35 km langen Stadt am Wolgaufer.

Stalingrad ist noch im m er n ich t ganz genommen. Es bedeutet deshalb kein Verdun. Gerade weil w ir langsam vorgehen, um Verluste zu vermeiden, weil seine Eroberung n ich t Selbstzweck, sondern K rönung eines bereits erfü llte n strategischen Planes ist. Es muß in unserem Besitze sein, um ein gelungenes Unternehmen zu sichern. Aber das Unternehmen selbst ist bereits gelungen.

Eine ähnliche Krönung erfuhr der Feldzug im Süden, wo am 6. September Noworossisk von deutschen Truppen genommen wurde.

Die übrigen Ziele des Feldzuges konnten infolge der großen Entfernungen, der Schwierigkeiten beim Heranbringen des Materials und der Sicherung des eroberten Gebietes von der Größe Groß­

britanniens n ich t v o ll erreicht werden. Im m erhin kann bereits die russische Ölzufuhr aus dem Grosny- und Bakugebiet und der Verkehr auf dem Kaspischen Meere erfolgreich gestört werden. Was hier noch fe h lt, b rin g t das nächste Jahr. Die Ausgangsstellungen am Terek und im Kaukasus sind in unserer Hand.

Das gesamte neueroberte Gebiet ist aber fü r den Verkehr m it M itteleuropa recht günstig ge­

legen. Donau, Schwarzes Meer, Asowsches Meer und Don sowie die anderen Flüsse stellen w ert­

volle, fü r den Massentransport besonders geeignete Verkehrswege zur Verfügung. Die in den Osten des Schwarzen Meeres zurückgedrängte und stark geschwächte Sowjetflotte w ird diese Verbindung

auf dem Meere kaum stören können. .

M it den neuen Eroberungen verfügen die Achsenmächte über den wertvollsten Teil der sowjetischen Landwirtschafts- und Industriegebiete. Sie gewannen zwei D ritte l der Erzeugung an Ölpflanzen, die H ä lfte des Kartoffelanbaues, 60 v H des Rinderbestandes, zwei D ritte l des Schweinebestandes, 60 v H der Getreideerzeugung, 70 v H der Zuckerrübenernte, 60 v H der Eisenerzförderung, 60 v H der Steinkohlenförderung, 30 v H der Manganerzförderung und zwei D ritte l der industriellen Werke, dazu die H ä lfte der Sowjetbevölkerung, die sehr brauchbare A rbeitskräfte lie fe rt. Diese gewaltigen w irtschaftlichen W erte werden durch eine vorzügliche W irtschaftsorganisation bereits in gioßem Umfange genutzt, so daß das W irtschafts- und Kriegspotential der Festung Europa sehr gestiegen ist.

und w ir hin te r einer starken A bw ehrfront ruhig in den W in te r gehen können, der durch den Bau 56*

(6)

444 O tto Schäfer: Zur geopolitischen Lage der frostsicheren Lokom otiven auch verkehrspolitisch keine unliebsam en Überraschungen mehr bringen w ird. Daran w ird auch die Politisierung des Krieges durch die Übertragung aller Mac - befugnisse auf die P olitruks am 9. Oktober nichts mehr ändern. Auch im Aufträge einer „Idee geführte K riege bedürfen der soldatischen Haltung, T a ktik und Strategie.

In N o r d a f r i k a tr a t die deutsch-italienische Panzerarmee am 26. M ai m it zwei Stoßkeilen längs der Küstenstraße und in Richtung B ir Hacheim an. Die Engländer standen m gut befestigten nach Osten zurückweichenden Stellungen und hatten zur Verhinderung einer Umgehung ™ h e n A in el Gazala und B ir Hacheim ein 7 0 -8 0 km langes M inenfeld angelegt. Der nördliche Stoßkeil nahm am 27. M ai Got el Ualeb. Dann w ar er in zehntägigen Kämpfen vor Eldem erfo g re ic k In ­ zwischen umging der südliche Stoßkeil B ir Hacheim von Süden und vernichtete feindliche K rä fte bei Acroma. gUm den Nachschub zu sichern, öffnete man nun zwei Breschen im feindlichen Minen­

feld nach B ir el Gobi und el Adern, die durch die Eroberung von Got el Ualeb gesichert waren Nach der Einnahme von B ir el Hacheim gelang es, englische K rä fte im Raume von Acroma Adern zu vernichten und zur Küste vorzustoßen. H ierbei wurden 6000 Mann m it^ M P a n z e m a b - geschnitten. Von anderen Abteilungen wurde Tobruk um zingelt und am 20. Juni durch Stoß von Südosten her auf die Wasserwerke genommen. Am 29. Juni fie l Marsa M atruk

raten- am 1. J u li gelang es, in die El-Alam ein-Stellung emzudnngen und den Sudted gegen erbitterte Gegenangriffe zu halten. D a m it kam der Feldzug zum Stillstand. Die Engländer hatten etwa 80000 Mann an Gefangenen und Toten, 1100 Tanks und 450 Flugzeuge verloren. Sie konnten den deutschen Vorstoß nur dadurch aufhalten, daß sie ihre überlegenen Truppenmassen ( ^ v a 850°00 Mann standen in Ägypten) auf dem schmalen Raum zwischen dem Meere und der Kattarasenke,

/UT'1 M if11 d e ^E r ob eru ng Tobruks hatte sich aber die strategische Lage der Achsenmächte im M itte l­

meere erheblich gebessert. Jetzt konnte die S perrfunktion Kretas auch auf

schmalen Strecke nach Tobruk zur Geltung kommen. Die Achsenmächte verfugten über eine größeren, verhältnismäßig gut gesicherten Seeraum, die englische F lo tte war m ihren Bewegung stärker behindert. Der gute Hafen von Marsa M a tru k und die Eisenbahnlinie e r t ö t e n die F ro n t schnell zu versorgen. Die Alam ein-Stellung war ebenso geeignet zur Abwehr wie zum A n g riff ai Alexandrien und K airo, die Nahtstelle zwischen N ild e lta und N ilta l. E m m it starken K rä fte n am 22. J u li unternommener A n g riff der Engländer wurde erfolgreich abgewiesen A m 23. J u li konnte Diarabub und am 24. J u li die Oase Siwa südwestlich der Kattarasenke besetzt werden, so daß die Stellung auch hier gesichert war. Die am 25. Oktober m it stark überlegenen K räften unternommenen A ngriffe der Engländer dauern noch an, ohne bis je tz t größere Erfolge erzielt zu haben. Die ge­

nebene Angriffsstelle ist der N ordteil der Stellung, der viel weniger ausgebaut ist.

Im W e s t e n ist es tro tz aller Forderungen Stalins n ich t zur B ildung einer zweiten I i o n g - kommen Das Unternehmen von Dieppe hatte die Aufgabe, auf Paris vorzustoßen und den ranz - stachen W iderstand zu entflammen; außerdem sollte ein Brückenkopf fu r weitere

werden. Es scheiterte an der deutschen Küstenwacht und der loyalen H a ltu n g der Bevölkerung.

In Serbien und Bosnien gelang es, einen großen T eil der Banden unschädlich zu mac en.

aX s” . f r o n t J L die Z a lil der U-Boote e in . etarke Vermehrung aut. Intolgedeseen dehnte«

sie ih r Operationsgebiet über den gesamten A tla n tik aus und drangen m den Indischen Ozean unc das Eismeer ein. Die bisher übliche Einzeljagd wurde durch G r a p p e n u n ^ e t a u n ^ e ^ , die vo r allem gegen Geleitzüge große Erfolge hatten, zumal die Zahl der einzelfahrenden Sc zugunsten d e r l f Geleit fahrenden Schiffe ständig abnahm. Die Schwere der V " die den

• Geleitzügen teils im Zusammenwirken m it der L u ftw a ffe beigebrach wurden w d ^ “ J r n m - Geleitzug vom 25. M ai bis 29. M ai (1200001 versenkt), dem Eismeer-Geleitzug vom o . J u li bis 10. J u li (217000 t), den Malta-Geleitzügen am 11. August bis 13. August (180000 t), dem Archang - Geleitzug am 20. September (270000 t), tro tz stärkster Bedeckung an Kriegsschiffen veranlaßte teilweise die Rückkehr zur E inzelfahrt. Die Versenkungsziffern weisen (M ai. 924000 t, Ju n i.

886000 t, J u li: 815000 t, August: 808100 t, September: 1011700 t, Oktober: 730000 t, November.

1035200 t) keinen wetterbedingten Rückgang mehr auf, da das Operationsgebie unserei - das W eltmeer ist. V o r allem haben sie aber ihre W irk u n g s m ö g h c h ^

geschöpft die sich m it der V erw irklichung der Rooseveltschen A ngriffs- und Weltherrschattsplane noch ganz gewaltig vermehren werden. Bis je tz t sind etwa rund 25 M ill. B. R. . ’versen v v o r en so daß von der England und den Vereinigten Staaten zur Verfügung stehenden Tonnage von rund 43 M ill B R T und 7,1 M ill. B. R. T. Neubauten noch 25 M ill. B. R. T. übrig sind. Sie werden sich im Laufe eines weiteren Jahres bei einem Anhalten der Versenkungsziffern, tro tz aller Neu-

(7)

O tto Schäfer: Zur geopolitischen Lage 445 ballten, auf etwa 18 M ill. B. R. T. verm indern, was den steigenden Ansprüchen schwerlich genügen dürfte. D er Transport eines Heeres von 1 M ill. Mann beansprucht nach amerikanischen Angaben allein 15 M ill. B. I i. T., der laufende Nachschub ein D ritte l.

Die m it der Festigung der Raumblöcke verbundene K lärung der Fronten brachte naturgemäß auch eine gewisse Verselbständigung derselben. Das erleichtert aber auch die V erteilung der K rä fte und die Kriegführung selbst. A m sichtbarsten werden die Zusammenhänge an den Nahtstellen m it der Seefront, so bei Murmansk und Archangelsk oder K apstadt und M alta.

Die Bedeutung, die der Seekrieg fü r den Zusammenhalt der Fronten besitzt, weist aber m it aller E indringlichkeit darauf hin, welche W ic h tig k e it die Transportprobleme besitzen. Die Dreiecks­

mächte haben dabei die großen V orteile der geschlossenen Räume, der inneren L inie und der H och­

w ertigkeit der Räume, so daß jeder Transport von viel größerer W irksam keit und jede Störung viel unerheblicher ist als bei den Feindmächten. Umso bedeutsamer sind fü r uns die A n g riffe auf die Verbindungslinien der Gegner.

Dieses H ervortreten des Mechanischen in der K riegführung w ird durch die Vermehrung der Panzer, Flugzeuge, U-Boote, Schnellboote und entsprechenden Abwehrwaffen noch dauernd ve r­

stärkt. Sie sind heute die wichtigsten Angriffsw affen geworden, die aus sich selbst wieder neue H ilfs ­ waffen fü r A ufklärung, Nachrichtenüberm ittlung usw. entwickeln. Dennoch verbleibt der Infanterie und den Pionieren die letzte Inbesitznahme zu Lande, dem Schlachtschiff und Kreuzer zur See.

Die fortschreitende Mechanisierung und Industrialisierung der Kriegführung überhaupt be­

dingt, daß die Kämpfenden im m er weniger m iteinander in Berührung kommen. Diese Versach­

lichung des Kampfes zum Töten und Vernichten fü h rt bei charakterlich und s ittlic h schwachen Völkern schnell zu einer Verrohung der Kriegssitten. Was im W eltkriege noch undenkbar war, w ird je tz t zur Regel. Was Sowjetrußland bei seiner Entheiligung alles Menschlichen und Lebendigen leistet, is t uns n icht mehr verwunderlich. Unendlich schwerer wiegt, wenn England und die Ver­

einigten Staaten die Masken des Völkerrechtes und der Genfer Konvention abwerfen. Beide haben regelmäßig ihre diplomatischen Vertretungen zur Spionage, der A nzettlung von Unruhen, W affen­

schmuggel und Vorbereitung m ilitärischer E infälle benutzt. Sie haben Gefangene gefesselt und mißhandelt, Verwundete ohne Pflege gelassen und getötet, Lazarettschiffe versenkt, Lazarette be­

schossen, Verbandsplätze bom bardiert, planmäßig K ulturdenkm äler und Kirchen zerstört, W ohn­

viertel ohne m ilitärische Bedeutung vernichtet und auf Frauen und K in d e r geschossen, um Terror auszuüben. Die Planm äßigkeit dieses Vorgehens und seine Rechtfertigung durch die führenden Männer sind ein furchtbares Zeichen fü r den inneren Zerfall jener Länder.

Der völlige Materialismus des Rooseveltschen Krieges, der die w irtschaftliche Beherrschung und Ausbeutung der W e it im Dienste der verrotteten und verjudeten Führerschicht der Vereinigten Staaten zum Ziele hat, e n th ü llt sich im m er deutlicher. U nter seiner Führung sollten zunächst zwei A n g riffs ­ blöcke gebildet werden, die die Träger des Kampfes gegen die Achsenmächte sind, der B lock der amerikanischen Kontinente und ein aus A frik a , dem Vorderen Orient, Indien, Insulinde und A u ­ stralien bestehender Südbloc-k. Durch die Inbesitznahme aller dieser Länder sollten die Achsen­

mächte von den Rohstoffen abgeschnitten und die M itte l und Menschenmassen fü r den A n g riff gewonnen werden. Die Organisierung dieser Räume sollte außerdem ih re spätere Übernahme durch die Vereinigten Staaten vorbereiten. D er A n g riff sollte von Island, England, N ordafrika und dem Vorderen O rient auf Europa, von Indien, China, den Philippinen und Alaska auf Japan vorgetragen werden. Die Ereignisse haben sich diesen Plänen n ich t angepaßt. Die Philippinen und das wichtige südostasiatische Rohstoffgebiet wurde von den Japanern erobert, China von der Verbindung m it den Vereinigten Staaten abgeschnitten. Indien m it seinen gewaltigen Vorräten fü r die Erzeugung von Kriegsmaterial und Menschenmassen, die ebensogut nach Westen wie nach Osten zum Einsatz gebracht werden konnten, fä llt vorläufig aus. Australien ist isoliert. Umso größer sind die auf die Restgebiete des Südblockes gerichteten Anstrengungen. Der Vordere O rient ist von Truppen überschwemmt, der Ausbau der afrikanischen Heerstraßen ist ebenso wie der Bau der exterritorialen Straße vom Nordwesten der Vereinigten Staaten über Edmonton in Kanada nach Fairbanks, der H auptstadt des Brückenkopfes Alaskas, eine bedeutende Leistung. Alles deutet darauf hin, daß die Inbesitznahme ganz A frikas geplant ist. Man glaubt, der A n g riff gegen Ita lie n sei erfolgversprechender als der gegen die W estfront. Dann w ird auch die türkische N e u tra litä t fraglich werden, der spanische und portugiesische Inselbesitz und diese Länder selbst in Gefahr sein.

Die Aufgabe der Sowjets ist, Truppen auf sich zu ziehen und die Achsenmächte an einer Fest­

setzung in A frik a zu hindern. Ob man ihnen eines Tages, wie am 18. Juni zwischen C hurchill und

(8)

446 O tto Schäfer: Zur geopolitischen Lage Stalin vereinbart, Europa überlassen w ird, ist nicht sicher. Roosevelt ist jedenfalls a,n diesem A b­

kommen n icht beteiligt. '

Ganz so einfach sind die Dinge allerdings nicht, wie H e rr Roosevelt glaubt. Die von ihm betriebene Ausweitung des Krieges (Brasilien am 23. August, Liberia) ste llt im m er größere Forderungen an das bereits überbeanspruchte Transport- und Produktionswesen. Die verschiedenen Erzeugungs­

programme der Vereinigten Staaten behindern sich gegenseitig bei der Anforderung von Rohstoffen, von denen die Achsenmächte den größeren Teil besitzen, so nach vereinsstaatlichen Angaben:

53 v H der Kohle, 46 v H der Eisenerze, 67 v H des Bauxits, 74 v H der Zinnerze, 60 v H des W olfram s, 30 v H des Chroms, 49 v H der Magnesiumerzeugung, 35 v H des Mangans, 30 v H des Kupfers, 91 v H des Gummis und ausreichend ö l, dazu kom m t die größere Zahl an W erkstätten und die sehr viel größere Zahl an Facharbeitern. Die Kriegsausgaben der Vereinigten Staaten betragen je tz t schon täglich 100 M ill. D ollar. A u f die Bedeutung der Raumfragen haben w ir bereits hingewiesen.

D arum können es sich die Dreiecksmächte auch leisten, die E ntw icklung der Dinge in China, Indien, dem Vorderen Orient und Sowjetrußland abzuwarten. W ährend sie fü r die kommenden Entscheidungen arbeiten, wirken dort Z eit und Mangel. _ . , _

Auch Japan hat diesen Sommer genutzt, um die Räume, die ihm ein kaum halbjähriger heldzug gebracht hat, zu organisieren. Einen Versuch der B rite n zur Eröffnung einer Assamstraße erstickten die Japaner sofort durch den Einmarsch in Y iinnan. U m den Störangriffen vereinsstaatlicher Flug­

zeuge auf Japan ein Ende zu machen, gingen sie im Juni konzentrisch von Nantschang in Kiangsi, Hangtsehau und Wentschau in Tschekiang gegen das Innere dieser Provinz vor und besetzten und zerstörten alle dort vorhandenen Flugplätze. M it der Einnahme von Sunyiang war das Ziel am 2. August erreicht und ein Teil des besetzten Gebietes wurde wieder aufgegeben. Zur gleichen Zeit verlaufende Vorstöße gegen Tungfa und Fukang von K anton aus, nach H upeli und in die Ordos- ebene hatten ebenfalls das begrenzte Ziel der Zerstörung chinesischer K a m p fkra ft. _ A m 7. J u li gab Japan die Gesamtverluste des chinesischen K onfliktes bekannt. F ü r China: 2,3 M illionen Tote, Gesamtverlust 5 M illionen, 4900 Geschütze, 2300 Maschinengewehre, 600000 Gewehre, 2400 Güter­

wagen, 500 Wasserfahrzeuge, 1400 Kraftwagen, 2800 Flugzeuge, 3000 Panzer- und Kampfwagen, 7 Kreuzer, 1 Zerstörer, 12 Kanonenboote, 130 Schiffe aller A rt, 1480 Wasserfahrzeuge wurden erbeutet, 7500 Minen ausgebaut. Die Japaner verloren 108000 Tote und Vermißte.^ G ib t es einen besseren Beweis fü r die Sinnlosigkeit des tschungking-chinesischen Widerstandes im Dienste der P lutokratien ?

Der A n g riff auf D utch-H arbour am 4. Juni, die Midway-Inseln am 5. Juni, bei dem zwei Plug­

zeugträger und ein schwerer Kreuzer versenkt wurden, sowie die Besetzung der Aleuteninseln A ttu , Kiska und am 17. J u li A g attu sollten ebenfalls den japanischen Raum sichern und Überfälle von AlciskcL her ctusscTilicßGn.

In der Vollendung der H errschaft über die australasiatische Inselwelt und der Vorbereitung des Angriffes auf Australien blieb noch die Einnahme von P ort Moresby, das die Korallensee m it ihren gefährlichen R iffen beherrscht, übrig. Als Ausgangspunkte des A ngriffs standen die Häfen Salamaua und Buna an der Nordküste zur Verfügung. P ort Moresby war geschützt durch das bis zu 4000 m emporsteigende, urwaldbedeckte Owen-Stanley-Gebirge. Die Japaner überwandten aber alle Schwierigkeiten und stehen heute dicht vo r dem Hafen. _ _ .

Die Südostecke Neu-Guineas scheint sich überhaupt zum Brennpunkt der Kämpfe im P azifik zu entwickeln. Von ih r aus kann die lebenswichtige Ostseite Australiens ebensogut ve rte id ig t wie angegriffen werden. Außerdem b ild e t sie den Ausgangspunkt fü r einen A n g riff auf die P hilippinen und Java und lie g t in der Nähe der nördlichsten Verbindung zwischen den Vereinigten Staaten und Australien. Die Salomonen decken Neu-Guinea im Osten. Ih re Lagevorteile sind gleicher A rt.

E in Versuch der Amerikaner, die H errschaft über die Korallensee zu behaupten, fü h rte am 7./8. Mai zum Verlust von 1 Schlachtschiff, 2 Flugzeugträgern, 2 Kreuzern, 1 Zerstörer, 1 20 000-t-Tanker und 98 Flugzeugen und endete m it ihrem Rückzuge. Im Laufe des Juni hatten dann die Japaner die Salomonen besetzt, am 29. J u li Guadalcanar und Tulagi. A m 6. August kam eine große vereins­

staatliche F lo tte und landete auf der Insel, die etwa so groß wie Gotland ist, überlegene Truppen.

Das fü h rte zur Seeschlacht vom 7. —10. August, in der die Japaner 13 Kreuzer, 9 Zerstörer, 3 U-Boote, 10 Transporter versenkten und 1 Kreuzer, 3 Zerstörer und 1 Transporter beschädigten. Da sich aber die starken vereinsstaatlichen Landungstruppen auf Guadalcanar behaupteten und Nachschub herangebracht werden konnte, kam es am 24. August zu emer zweiten Seeschlacht, in der zwei USA.-Flugzeugträger und ein Schlachtschiff beschädigt wurden. Die Japaner verloren einen Zer­

störer. Eine d ritte Seeschlacht, die Seeschlacht im Südpazifik, entbrannte am 26. Oktober, als die

(9)

E rnst Kaiser: Das Übersee-Deutschtum im U nterricht 447 in die Enge getriebenen vereinsstaatlichen Landungstruppen entsetzt werden sollten. Hierbei ver­

loren die Vereinigten Staaten 4 Flugzeugträger, 1 Schlachtschiff und 200 Flugzeuge. 1 Schlacht­

schiff, 3 Kreuzer und 1 Zerstörer wurden schwer beschädigt. Bei allen diesen Schlachten erwies sich die japanische Marine in der seemännischen und artilleristischen Ausbildung, der F lo tte n ­ führung und der Einsatzbereitschaft als überlegen. A m 1. November hatten die Vereinigten Staaten bereits die H ä lfte ihres Bestandes von 18 Schlachtschiffen verloren, 7 waren schwer beschädigt.

9 Flugzeugträger waren versenkt und 7 schwer beschädigt worden. Auch der Bestand von 18 schweren und 23 leichten Kreuzern war auf die knappe H ä lfte zusammengeschmolzen. Dazu kam ein Verlust von etwa 5 M ill. B. R. T. Handesschiffsraum.

Fassen w ir das Ergebnis der Kriegsführung des vergangenen Sommers zusammen, so kann dies nur durch ein W o rt des Führers geschehen: „ W ir werden aus diesem K rieg m it einem glor­

reichen Sieg hervorgehen.“ (Abgeschlossen am 1. Nov.)

DAS Ü B ER SEE-DEUTSCH TU M IM U N T E R R IC H T

v o n E R N S T K A IS E R (Schluß v. S. 295) I I . DAS D EU TSC H TU M IN D E N A N G L O -A M E R IK A N IS C H E N L Ä N D E R N

In dem gewaltigen Großraum der Vereinigten Staaten nehmen die L e itlin ie n der Landform ung im allgemeinen einen n o rd —südlichen Verlauf. Es sind dies die atlantische und pazifische Küste, das altzeitliche Mittelgebirge der Appalachen, die Hauptentwässerungsrinne des Mississippi, das Felsengebirge oder die Rocky Mountains und das Kaskadengebirge. So weist dieser Großraum folgende natürliche Landschaften auf:

1. Das a tla n tis c h e K ü s te n la n d , das ist die den Appalachen vorgelagerte Zone, die an der Südküste Floridas beginnt und bis zur Halbinsel Neubraunschweig re ich t;

2. Die Mittelgebirgslandschaft der A p p a la c h e n ;

3. Der M itt e lw e s te n , der von den Appalachen über den Mississippi bis an den Fuß des Felsen­

gebirges, vom Gebiet der großen Seen bis zum Golf von Mexiko reicht. Eis, Flüsse und W in d haben das weiträumige Tiefland m it ihren Ablagerungen, Moränen, Schwemm- und Lößböden e rfü llt. Der Löß wurde wie in M itte l- und Osteuropa durch die reiche Zumengung verwesender Pflanzenreste in Schwarzerde umgewandelt. Im Süden geht dies aufgeschüttete Tiefland in die große, erdgeschichtlich ganz jugendliche Küstenebene über.

4. D as w e s tlic h e G e b irg s la n d . Zwischen beiden Rückgratlinien, Felsen- und Kaskaden­

gebirge, liegen große Hochflächen, die Kolumbia-Hochebene, die Kolorado-Hochebene und das große innerkordillere Becken, das in das gleichgeartete mexikanische Hochland übergeht.

Da die gestaltformenden Züge im A n tlitz dieses Großraumes von Norden nach Süden ver­

laufen, hat die nördliche K a ltlu ft freien Z u tritt. Sie vermag ungehindert w eit nach Süden bis ins Herz des Mississippibeckens vorzustoßen, während anderseits heiße Südwinde bis nach Kanada Vordringen. Die Ostküste w ird w eithin vom kalten Labradorstrom bespült. Dadurch und durch die Absperrung der milden Westwinde sind große Teile des Landes klim atisch benachteiligt. In New Y o rk unter der Breite Roms beträgt die durchschnittlich größte K ä lte —17° (Rom : —4°), in St. Louis —21° (Lissabon: + 2 °). Das atlantische Küstenland w ird vom Ozean her stark be­

feuchtet. Jenseits der Appalachen beginnt schon die binnenländische Trockenheit, die westwärts zunim m t. Es ist fü r die Erschließung dieses Großraums bemerkenswert, daß seine Besiedelung n ich t längs der großen Leitlinien, sondern rechtwinkelig zu ihnen; erfolgte. In dieser Betrachtung soll nu r der A n t e i l des D e u ts c h tu m s an d e r B e s ie d lu n g der Vereinigten Staaten gewürdigt werden.

Die ersten Deutschen, die amerikanischen Boden betraten, waren Handeltreibende. D rei Männer von hoher Bedeutung fü r die Anfangsgeschichte Nordamerikas seien besonders hervorgehoben:

H e n d r ik C h r is tia n s e n aus Cleve, der den Hudsonstrom entdeckte, P e te r M in n e w it aus Wesel, der Begründer von Neu-Amsterdam, und P e te r L e is le r , der Pelzhändler aus F ra n k fu rt a. M., der die Einigung der damals noeh vö llig getrennten Kolonie einleitete. Dadurch konnte einerseits der fra n ­ zösische Herrschaftsanspruch abgewiesen und durch Führung einer In n e n p o litik, die keine Rück­

sicht mehr auf England nahm, anderseits die Unabhängigkeit des Landes vorbereitet werden. Sechs Jahre nach der A n k u n ft des Kolonistenschiffes „M ayflow er“ , das im Jahre 1620 englische p u ri­

tanische Fam ilien nach Am erika brachte, kaufte P e te r M in n e w it , ein großer deutscher K olonial­

(10)

448 E rnst Kaiser: Das Übersee-Deutschtum im U nterricht pionier, die Halbinsel M a n h a tta n . E r gründete eine Kolonie, die er durch das F o rt Neu-Amsterdam und durch eine Kriegsflotte sicherte. H ie r siedelte er Kolonisten, darunter auch viele Deutsche, an.

Die Engländer, die später Besitz von Neu-Amsterdam ergriffen, nannten es N e w Y o r k . A uf E in ­ ladung des Quäkers W i ll ia m P e n n landete der junge Rechtsgelehrte F ra n z D a n ie l P a s to r iu s m it dreizehn Krefelder W eberfamilien 1683 am Deleware und gründete die D e u ts c h e n s ta d t G e r m a n to w n , die heute einen S tadtteil der Quäkerstadt P h ila d e lp h ia (S tadt der brüderlichen Liebe) bildet. Das deutschamerikanische Nationaldenkmal dieser Stadt und der jä h rlic h wieder­

kehrende „Deutsche Tag“ halten das Gedächtnis an die Gründer und das deutsche B rudervolk wach. Schon 1702 wurde die erste deutsche Schule gegründet, 1734 erschien die erste deutsche Zeitung Im 18. Jahrhundert setzte eine große Einwanderung, besonders nach dem Quäkerstaat P e n n s y lv a n ie n , ein. Es waren vo r allem Anhänger religiöser Sekten, Mennoniten und Herren- huter. Die deutsche H eim at w ar damals ein Land der Ohnmacht und Schwäche, religiöser U n d u ld ­ samkeit und fürstlicher TjTannei. Zehntausend Pfälzer flohen vo r den vertierten Horden des Sonnen- königs. Aber n ich t im m er wurden die deutschen Siedler so freundlich aufgenommen wie die ersten von W illia m Penn. W ar schon die Ü berfahrt gefahrvoll und forderte viele Opfer, so erwartete die Ankommenden ein hartes Los. Viele wurden durch Ausbeutung gewissenloser Unternehmer wie Sklaven behandelt oder mußten sich selbst fü r eine Reihe von Jahren in die Knechtschaft ver­

kaufen D ank großen Kinderreichtum s wuchs das Bauerntum im Quäkerstaat Pennsylvanien zti einer starken Volksgruppe an und kam gut vorwärts. Im Jahre 1790 machten die Deutschen von der Bevölkerung Pennsylvaniens 37 v H aus. Die deutschen Bauern wählten fast ausschließlich die fruchtbaren Kalksteinböden. H ie r entstanden in m itte n blühender Obstanlagen stattliche Bauern­

höfe m it steinernen Wohnhäusern und weiträumigen Scheunen. Die deutschen Siedlungsgebiete sind gewöhnlich die Kornkamm ern des Landes. So gelangten die deutschen Siedler bald zu W ohl­

stand und Reichtum. Diese bäuerlichen Menschen sind sehr religiös und halten an ihrem Volkstum sowie ihrer Pfälzer M undart, dem sogenannten Pennsylvaniendeutscli, das nur wenige englische Ausdrucksformen enthält, in Treue fest. In den Jahrzehnten, in denen der amerikanische Unab­

hängigkeitskrieg und die deutschen Freiheitskämpfe geführt wurden (1775-1820), ließ die E in ­ wanderung nach. H atten schon die deutschen Einwanderer in dem siebzigjährigen erbitterten Ringen (1689—1763) gegen Eingeborene und Franzosen mehr als ihre P flic h t getan, so käm pften sie besonders ru h m vo ll im Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) auf der Seite Washingtons. F r ie d r ic h W ilh e lm v. S te u b e n , der tapfere A d ju ta n t des großen Preußenkönigs, war n ic h t nu r der große

„D rillm e is te r“ der amerikanischen Armee, sondern auch ein genialer Feldherr, der m it anderen deutschen Truppenführern, dem Prinzen W ilh e lm v o n Z w e ib r ü c k e n , dem Ifa rre r, Obersten und späteren Brigadegeneral P e te r M ü h le n b e rg und dem Bauern N ik o la u s H e rc k h e im e r-, wesentlich zum Siege der amerikanischen Sache beitrug. Die zu seinem Gedächtnis 1919 errichtete Steubengesellschaft bedient sich bezeichnenderweise des Englischen als Geschäftssprache. Leider käm pften in diesem Kriege Deutsche gegen Deutsche. Denn auch auf Seiten der Engländer fochten Deutsche, hessische und braunschweigische Regimenter, die ehrlose deutsche Fürsten verkauft hatten. Die großen Opfer, die das Deutschtum in diesen Kriegen brachte, wurden ih m schlecht ge­

lohnt. Denn obwohl England geschlagen wurde, gewann der neue Staat angloamerikanische und n icht deutsche Prägung. Große Einwandererscharen kamen im 19. Jahrhundert nach Amerika.

D a im atlantischen Küstenland nur noch wenig Raum vorhanden war, stießen sie in den D urch­

bruchstälern der Appalachen vo r und ließen sich in „M itte lw e st“ , in den Staaten Michigan, Illin o is, Wiskonsin und Missouri nieder. Wieder war es eine Auslese schaffensfreudiger, fleißiger Bauern, tüchtiger Handwerker und hervorragend geistig befähigter Menschen, _ die der politische F lü c h t­

lingsstrom um 1848 aus dem Heim atland trieb. Die Einwanderer, die in den Jahren 1830—60 in die Vereinigten Staaten kamen, wurden „A chtundvierziger“ genannt. Leider fehlte ihnen die starke volkliche B indekraft. Sie, die im M utterland fü r ein großdeutsches Reich, fü r Ehre und Freiheit käm pften und dafür eingekerkert wurden, schlossen sich A b ra h a m L in c o ln an und verhalfen ihm zur Präsidentschaft. H in te r ih m standen im K am pf gegen die sklavenhaltenden Südstaaten (1861—65) fast 200000 in Deutschland geborene Deutsche, allein 500 Generäle und Stabsoffiziere, und weitere 500000 Amerikaner deutschen Blutes. Einer der Besten unter den Achtundvierzigern

w ar C a rl S c h u rz . f

Deutsche Siedler bezwangen in härtester A rb e it die urtüm liche Scholle und m ständigem Kam pf die indianischen Stämme des wilden Westens. Tausende von deutschen Blockhäusern gingen in Flammen auf, und viele deutsche Siedler endeten qualvoll unter dem Skalpiermesser der Indianer oder am M arterpfahl. M ilw a u k e e am Michigansee wurde zu einer deutschen Stadt und erhielt

(11)

E rnst Kaiser: Das Übersee-Deutschtum im U nterricht 449 als Pflegestätte deutscher K unst und Wissenschaft den Ehrennamen „Deutsches A then“ . Sie ist längst amerikanisiert. Auch S t. L o u is war in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts eine vorwiegend deutsche Stadt (15000 Deutsche). Damals erfolgte die Erschließung der Prärie, jener endlos weiten Grasflächen, wo damals noch gegen 50 M illionen Bisons weideten und jagende In ­ dianerstämme zelteten. Deutsche Farm er waren an der Umwandlung der Grassteppe in blühende K ulturlandschaft ebenso wie an der Niederwerfung der e rb itte rt ihre Stammesräume verteidigenden indianischen Urbevölkerung beteiligt. Der berühmte Reitergeneral C ü s te r, ein Hesse, brach ihren letzten W iderstand. In den Jahren 1830—40 ließen sich 30000 deutsche Bauern im Staate Missouri nieder. A n der Erschließung der s ü d lic h e n Staaten waren Deutsche wegen des ihnen weniger zu­

träglichen Klim as nu r in geringer Zahl beteiligt. Zwar spielten deutsche Siedler 1718 in New Orleans eine wichtige Rolle. Deutsche Bauern gründeten am Hochufer des Mississippi geschlossene Sied­

lungen uns! bauten Reis und Indigo. Stärker w ar der A n te il deutscher Besiedlung in dem klim atisch begünstigteren Staate Texas. Von 4% M ill. Einwohnern dieses Staates sind 150000 deutscher H erkunft. A lle sind amerikanische Staatsbürger geworden, haben aber größtenteils deutsche Sprache und deutsche W elt- und Lebensschau bewahrt. Ihre D ichter waren unablässig K ünder des ange­

stammten deutschen Volkstums. In langen Reihen planenbedeckter Überlandwagen folgten deutsche Bauern alten Indianerpfaden nach Westen über die wenigen Pässe des Felsengebirges, über die wasserarmen Salzböden der Hochebene, über die Gebirgspässe des Kaskadengebirges und gelangten ins pazifische Küstenland. In den drei Staaten Washington, Oregon und K alifornien leben heute 325000 Amerika-Deutsche. Im fernen Nordwesten trie b J o h a n n J a k o b A s to r aus dem badischen W alddorf einen schwunghaften Pelzhandel und gründete an der Mündung des Kolumbiaflusses das berühmte Handelshaus A s to r . J o h a n n A u g u s t S u t t e r , der auch ein Sohn des Badener Landes war, erwarb am Sacramentofluß einen gewaltigen Landbesitz, über den er wie ein Fürst gebot. Zur Sicherung seines Besitzes erbaute er das F o rt Sutter und h ie lt eine eigene Truppe aus Indianern. Aus den reichen Erträgen unermeßlicher Weizenfelder und riesengroßer Viehherden floß ih m ein gewaltiger Reichtum zu. E r w ollte eine große deutsche landw irtschaftliche Kolonie schaffen. Da entdeckten seine Leute Waschgold. Goldgier packte die Menschen, und viele Tausende abenteuernder Goldsucher fielen über sein Besitztum her und vernichteten den blühenden W ohl­

stand. Sutter wurde zum armen Mann, da ihm die Regierung keinen Schutz angedeihen ließ. Sie entschädigte ih n nach langem Klageverfahren m it einer kleinen Rente. Als die Goldfieberwelle abgeebbt war und das arbeitsscheue, goldgierige Gesindel sich andern „G oldquellen“ zugewandt hatte, nahmen die Zurückbleibenden die der wahren W o h lfa h rt des Landes dienenden Pläne Sutters wieder auf. Es waren vornehm lich d e u ts c h e Kolonisten, die m it dem Anbau gartenmäßiger K u lturen, von Gemüsen aller A rt, mittelmeerischem Obst, Orangen, Zitronen, Wein, Feigen, Oliven und Walnüssen, begannen. Die Früchte können bei der großen Wärme im Freien getrocknet werden.

Das große, aber trockene kalifornische Längstal, das man von der Hügelkette an der Küste aus künstlich berieselte, wurde so eine Kulturoase, der „G a rte n Gottes“ der Vereinigten Staaten.

Die Deutschen haben entschieden den größten A n te il an der B o d e n ro d u n g der Vereinigten Staaten, besonders aber im nordamerikanischen Westen, genommen. Als die besten Pioniere der W ildnis erwiesen sich die Rußlanddeutschen. Mehr als eine halbe M illio n Farm er Amerikas sind deutschen Blutes. Das ist ein dreimal so großer A n te il wie der angloamerikanischer Bauern. Der deutsche Bauer h a t sich am meisten um die bestmögliche Bodenpflege und -k u ltu r bemüht, während die andern vielfach Raubbau trieben. E r benutzte zuerst die neuesten landw irtschaftlichen Ma­

schinen. E in hessischer L a n d w irt, J o h a n n S c h w e r d k o p f, verpflanzte um 1750 den Obstbau und die Erdbeerzucht nach Long Island und wurde der erste Großyersorger an Gartenerzeugnissen fü r New Y o rk. W e n d e lin G r im m aus Baden züchtete eine amerikanische Luzernesorte, den

„E w igen Klee“ , dessen Anbaufläche allein in den Nordwest-Staaten von der Größe Süddeutschlands ist. D e u ts c h e W e in b a u e r n führten den Weinbau im Mississippital und in K a lifornien ein und ließen der Rebe die im M utterland geübte sorgsame Pflege angedeihen. Eine deutsche W einbau­

firm a in St. Louis rettete später den Weinbau der deutschen H eim at, als Reblaus und M ehltau ihre verheerende W irkung anrichteten. Sie sandte reblaussichere amerikanische Weinstöcke in die alte Heim at, denen dann deutsche Edelreiser aufgepfropft wurden. Deutsche haben n ich t nur die G a r­

t e n k u lt u r e n in A m erika eingeführt und zu höchster E n tfa ltu n g gebracht, sondern auch die G a r­

t e n k u n s t verbreitet. Die waldverbundenen Deutschen waren die Heger und Pfleger des amerika­

nischen Waldes, der durch den Raubbau andersvölkiseher Siedler in seinem Bestand bedroht war.

C a rl S c h u rz , der Achtundvierziger, erließ als Staatssekretär des Innern Gesetze zum Schutz des Waldes, die ih m den Ehrennamen des „amerikanischen Oberförsters“ eintrugen. Deutsche Männer

Geographischer Anzeiger, 43. Jahrg. 1942, H e ft 23/24 5 7

(12)

450 E rnst Kaiser: Das Übersee-Deutschtum im U nterricht haben viele Zweige des g e w e rb lic h e n L e b e n s begründet und ausgebaut, so das Lebensrnittel­

gewerbe, die Obst- und Gemüseverwertung, die Zuckerindustrie, sowohl die E ohr- als auch die Rübenzuckergewinnung, das Braugewerbe, die Lederindustrie, die Möbeltischlerei, Gerberei, Seiden­

industrie, den Wagen- und Schiffsbau. In der Herstellung von Instrumenten, besonders Klavieren, wurde der Name des aus dem Braunschweigischen stammenden H e in r ic h S te in w e g (Steinway) weltberühmt. Hervorragende Ingenieure, Eisen- und .Stahlindustrielle, Chemiker und Apotheker haben Großes geleistet. N u r ein Beispiel aus der F ülle deutscher Schöpfungen! Wunderwerke deutscher Ingenieurkunst stellen die großen H ä n g e b rü c k e n in der Neuen W e lt dar, die der aus Mühlhausen in Thüringen stammende J o h a n n A u g u s t R ö b lin g (1 8 0 6 -69 ) schuf: Die Brücke über den Alleghany, die Brücke über den N iagarafall, über den Ohio bei C incinnati und P ittsburg sowie sein Meisterwerk, die East River-Brücke, die New Y o rk m it B rooklyn verbindet. Welche Tragik lie g t aber in dem Leben dieses schöpferischen Deutschen! Seine letzten Pläne, den East R iver zu überspannen, lehnte der Kongreß wegen U ndurchführbarkeit ab. Der von seinem W erk be­

sessene Deutsche setzte aber allen W iderwärtigkeiten zum Trotz die V erw irklichung seines letzten und höchsten Zieles durch, an das er zehn Jahre seiner besten Schaffenskraft verw andt hatte. Der Baumeister verunglückte auf der Baustelle und starb. Sein Sohn und ein treuer Vorarbeiter fü h rte n das gewaltige Bauwerk nach den genauen Plänen des Meisters zu Ende. Es h ä lt einem tausendfach gesteigerten Verkehr, den der Meister seherisch vorausahnte, stand und hat den er­

findungsreichen, weitblickenden deutschen Ingenieur unsterblich gemacht.

Die deutsche H eim at gab den Vereinigten Staaten eine große Zahl führender Männer in Staat, W irtsch a ft und Heer, obenan steht C a rl S c h u rz (1829 bei K ö ln geboren), der fü r Deutschlands Größe, Freiheit und Ehre kämpfte, eingekerkert wurde und nach Am erika floh. H ie r stellte er sich auf die Seite Abraham Lincolns als Brigadegeneral im Krieg, als Staatssekretär in Friedenszeit.

E r, der Begründer der republikanischen Partei, beglückte seine W ahlheim at m it einer großzügigen Verwaltungsreform. Sein Gedächtnis lebt in der „Vereinigung Carl Schurz“ . Von tüchtigen deut­

schen Heerführern in den langen Kriegen, die die Vereinigten Staaten zu führen hatten, w ar schon die Rede. W ir erwähnten aus der älteren Einwanderungszeit den deutschen Rechtsgelehrten F ra n z D a n ie l P a s to r iu s , den Gründer der Deutschenstadt Germantown, der als Bürgermeister dieser Stadt dem Grundbuch der Siedlung einen Gruß vorausschickte, der die Nachkommenschaft mahnt, der deutschen Abstammung eingedenk zu sein. W ahrscheinlich ist auch A b ra h a m L in c o ln deut­

scher A b ku n ft. Sein Großvater hieß Linkhorn. T h e o d o re R o o s e v e lt, der Präsident in der V orw elt­

kriegszeit, w ar holländischer H erkunft. Von den beiden großen W ohltätern des Amerika-Deutsch­

tums erwähnten w ir schon J o h a n n J a k o b A s to r , der fü r die Gründung der großen Astor-Bücherei in New Y o rk 400000 D ollar und zur Erbauung eines Waisenhauses in seiner badischen H eim at W a l­

dorf 50000 D o lla r stiftete. Der andere, J o h n D. R o c k e fe lle r , der Petroleumkönig, ein Nach­

komme des deutschen Johann Peter Roggenfelder, hat der allgemeinen Erziehungskommission eine Schenkung in Höhe von 32 M ili. D ollar vermacht.

V o lk s tu m . Die deutschen Einwanderer haben dem jungen Staate unendlich viel gegeben.

Sie waren in erster Lin ie die K u ltu rb rin g e r und bereicherten das W irtschafts- und Geistesleben außerordentlich. Wie stark is t überhaupt der A n te il des deutschen Blutes an der Gesamtbevölke­

rung der Vereinigten Staaten? M. H a n n e m a n n h a t folgende Zahlen errechnet:

1. Die von den im Jahre 1790 bereits ansässigen Deutschen Ab-

stam m enden... 3037000

2. Enkel und Urenkel der Einwanderer nach 1790... 6728000

3. In den Vereinigten Staaten geborene K inder deutscher Einw an­ derer . . . ... 5344000

4. Im Deutschen Reich G e b o re n e ... 1870000

5. Abkömmlinge aus dem ehemaligen Deutsch-Österreich... 3000000

6. D eutsch-S chw eizer... 500000

7. Deutsche aus Rußland und U n g a r n ... • 1000000

21500000 In den Gruppen 1 und 2 sind die aus Deutschland eingewanderten Juden m it e n th a lte n ... 700000

bleiben ru n d 21000000

Menschen d e u ts c h e n Blutes, d. h. jeder vierte weiße Einwohner der Vereinigten Staaten ist deut­

schen Blutes.

(13)

E rnst Kaiser: Das Übersee-Deutschtum im U nterricht 451 N ur der angelsächsische A n te il, der dem Staate seine Sprache gab, ist zahlenmäßig dem Deutsch­

tu m überlegen. Die deutsche Sprache hat sich n ur da erhalten, wo sowohl das ländliche, als auch das städtische Deutschtum gehäuft sind. „ I n tausenden von Kirchen e rklin g t seit Generationen die deutsche Sprache in ih re r ganzen Heimatschönheit Sonntag fü r Sonntag“ (Kinderm ann), und sie w ird gesprochen in tausenden von deutschen Farmen, wo auch deutsches V olkstum sich in Lied und Brauch erhalten hat. Die Zahl der Deutschsprechenden wurde fü r das Jahr 1920 m it 8,2 M il­

lionen angegeben. Die Einwanderer wurden in ih re r E rs c h e in u n g s fo rm durch die neue Umwelt, die klimatischen Besonderheiten, durch einen ganz anders gearteten Spannungszustand der L u ft verändert. Sie wurden durch die stark vereinheitlichte amerikanische Erziehung zu „amerikanischem Denken“ erzogen, nahmen die amerikanische Tracht und mehr und mehr auch die Landessprache an, wenn sie drüben vorwärts kommen wollten. So wurden sie amerikanische Bürger. Dennoch vermochte der vielgenannte „Schmelztiegel“ die völkischen Eigenheiten, die W erte der blutlichen Tiefe, n ich t auszurotten. D e u ts c h e s B lu t bleibt d e u ts c h und ebenso alle s e e lis c h e n Werte, E hrlich ke it und P flichterfüllung, Fleiß und Sparsamkeit, Gediegenheit und G ründlichkeit, Arbeits­

und Lebensfreude. Gerade in der E n tfa ltu n g ihres ureigenen Wesens haben sie ih re r W ahlheim at am meisten gedient. Von deutschen Gemütswerten, besonders von deutscher Lebensfreude, strömte manch wärmespendender Strahl

in das seelisch nüchterne p u rita ­ nische Am erikanertum , das frö h ­ liche Feste n icht kannte. Die Deutschen feiern nach alter Ge­

wohnheit auch drüben das schönste ih re r Feste, die deutsche Weihnacht. Sie schmücken auch in der neuen H eim at den W eih­

nachtsbaum und verteilen unter seinen brennenden Kerzen die Weihnachtsgaben als Sinnbild hehrster Freude. Die th ü rin g ­ ischen Spielwarenorte, Sonneberg und Waltershausen, sandten vor dem ersten W eltkrieg große Schiffsladungen an Kinderspiel»

zeug nach Amerika. — Nach dem Kriege schlossen sich die ihres

Blutes bewußten Amerikadeutschen zu einer jungen deutschen Bewegung „ T e u t o n i a “ in Chicago zusammen und nahmen den K am pf gegen Lüge und Verhetzung auf. Sie betonten 1934 ih r reines Deutschtum, an dem sich auch m it dem Erwerb des amerikanischen Bürgerrechts nichts geändert habe. Diese völkisch bewußten Amerikadeutschen richteten Sommerlager und deutsche Schulen, Siedlungen und Heime, freiw illigen Arbeitsdienst und Frauenschaften ein. Solch bewußtes Deutsch­

tu m geht der alten Heimat, wenn es auf fremde Erde verschlagen w ird, n ich t verloren. Es ersteht dort lediglich in neuer Form, verbleibt aber in der großen deutschen Volks- und Blutsgemeinschaft der hundert M illionen. Das Amerika-De.utschtum wurde auch in dem gegenwärtigen W eltkrieg wieder auf eine harte Probe gestellt. Als der letzte Urheber und Hauptschuldige dieses Krieges ist der derzeitige amerikanische Präsident Roosevelt anzusprechen, der, seit Jahren zum Kriege gegen Deutschland hetzte und dann im Kriege selbst die N e u tra litä t aufs Gröblichste verletzte. Der ver- judete Präsident v e rtritt n ich t die Interessen des amerikanischen Volkes, sondern die einer in te r­

nationalen jüdisch-plutokratischen W elt, die in Verbindung m it dem britischen Em pire die jüdisch- plutokratische W eltherrschaft erstrebt. Dieser W unschtraum des Präsidenten w ird zerflattern, wie der V erlauf des Krieges m it Am erika bisher zeigte. Das amerikanische V o lk w ird sich mehr und mehr davon überzeugen, daß es von seinem Präsidenten irregeleitet wurde. Es ist anzunehmen, daß, wenn die jüdisch-plutokratische W eltidee auch in A m erika zerronnen sein w ird, das Am erika- Deutschtum die Anerkennung wieder finden w ird, die ihm von den besten Anglo-Amerikanern nie versagt wurde. Entscheidend fü r das Deutsch-Amerikanertum w ird sein und bleiben die prägende und werbende K ra ft des im Nationalsozialismus geeinten mutterländischen Deutschtums.

A n s c h lu ß s to ffe . 1. D ic h tu n g e n : K o n r a d K r e g : An mein V aterland (Kinderm ann p ' letzte Strophe:

SSS32

o

%

Der A n te il deutschen Blutes an der Gesamtbevölkerung der Ver­

einigten Staaten von Amerika

57*

(14)

452 E rnst Kaiser: Das Übersee-Deutschtum im U n te rrich!

0 , würden jene, die zu Hause blieben, wie deine Fortgewanderten dich lieben, bald würdest du zu eine m Reiche werden und deine Kinder gingen Hand in Hand und machten dich zum größten Land auf Erden, wie du das beste bist, o Vaterland!

H e rm a n n W e ig a n d : Der Ansiedler (K . 860).

K o n s t a n t in G r e b n e r: Bernhard Leiboldt (Ballade, die eine Episode aus dem nordamerikanischeil Bürgerkrieg schildert (K . 859).

K u n o F r a n c k e : Gruß Amerikas an Deutschland (K . 867).

K o n r a d N ie s : Deutsch-amerikanische Volkslieder (K . 870).

K u r t B a u m : Am erika und Deutsch-Amerikaner (K . 898).

O s k a r K o llb r u n n e r : Ballade vom W oolw orthturm , New Y o rk

„D enn der Türmer vom W oolworthturm B uilding h ö rt das Herz Gottes unter den Sternen schlagen“ . 2. L e s e s to f f: O tto R o is c h w it z : Das is t Am erika (K . 906).

3. G a n z s c h r if te n : K a r l G ö t z : Brüder über demMeer. Schicksal und Begegnungen. S tu ttg a rt 1939.

C o lin R o s s : Unser Amerika. Der deutsche A n te il an den Vereinigten Staaten. Leipzig 1937.

L . H e iß u. D. C a r s ta n je n : Deutsche am W erk. D. V erl. S tuttgart.

D a rin : Carl Postl, gen. Charles Sealsfield S. 25.

Joh. Aug. Röbling S. 78.

F r i t z I b r ü g g e r : Deutsche auf beiden Seiten. Sternenbanner über deutschem Schicksal. Westend- Verlag.

H e r b e r t S o n t h o f f : Revolutionär, Soldat, Staatsmann. Der Deutsche, der Am erikaner Carl Schurz. Reclam.

H a n s R u d . S p re n g e l: Friedrich W ilhelm von Steuben, A d ju ta n t Friedrichs des Großen und M it­

begründer der Vereinigten Staaten. Kranzb. 219.

Der Kongreßabgeordnete K n u d s u n h a t 1937 vo r dem amerikanischen Kongreß dem Am erika- Deutschtum W orte höchster Anerkennung gespendet: „K e in V o lk h a t mehr zum Aufbau Amerikas beigetragen als das deutsche V o lk, und keine Gruppe unserer Bürger is t gesetzliebender, strebsamer, ehrenhafter und ritte rlic h e r gesinnt, als die aus Deutschland Eingewanderten und ihre Nachkommen.

Die Deutschen waren an den Erfolgen unseres Revolutionskrieges in großem Maße beteiligt, und was sie in dem Kriege zur E rhaltung der U nion geleistet haben, steht m it leuchtenden Buchstaben in der Geschichte dieses Krieges verzeichnet.“

Sehr fein hat der amerikanische D ichter K u r t B a u m in seiner D ichtung „A m e rika und Deutsch- Am erikaner“ dargestellt, welche ungeheuren W erte die deutschen Auswanderer der neuen H eim at gegeben haben:

Sie dienten d ir auf Schlacht- und Fruchtgeländen und halfen d ir m it Schwert und Pflug und Spaten, und viele stiegen hoch durch S chrift und T a te n . . . . und kamen sie auch einst m it leeren Händen:

Sie trugen Gut in ihren Seelenspeichern, um tie f aus ihrer A r t dich zu bereichern und sich der Deinen bebend zu gesellen. . . .

So kamen sie wie ew’ger Strom herüber und gingen bald in deinen Kreislauf über und nährten ihn aus ihres Wesens Quellen.

A u s s p rü c h e A m e r ik a d e u ts c h e r :

Als C a rl S c h u rz einmal gefragt wurde, warum er im m er nach Idealen strebe, die so ferne wie die Sterne seien, erwiderte er: „D ie Sterne weisen uns den K u rs“ .

P e te r M ü h le n b e rg streifte, nachdem er seinen Bauern die letzte Predigt gehalten hatte, seinen T alar ab und stand in der U niform vo r seiner Gemeinde und sagte: „A lle s hat seine Zeit, das Predigen und Beten, aber auch das Kämpfen. Jetzt is t die Zeit des Kämpfens gekommen“ .

Das Kanada-Deutschtum

D e r R a u m . Das an die Vereinigten Staaten sich anschließende Kanada, the D om inion of Canada, erreicht fast die Größe Europas (Europa: 10 M ill. qkm ; Kanada: 9543000 qkm), es h a t aber nur 11 M ill. Einwohner, darunter 750000 Deutsche, während Europa 473 M ill. Einwohner zählt. Die in einer Breite von 6090 km sich erstreckende Landfläche zwischen Atlantischem und Pazifischem

Cytaty

Powiązane dokumenty

„ÜOienfch“ baoon gefptocgen toitb, bag gier bie fötenfdjen biefe ober jene jiracgt tragen, woran man oielleicht igre Buge^örigieit ju einem ganj beftimmten Stamm

Santerun fanb metjr Bearbeitung als Dago. g ü r ben britifdien Seit fei unter anberem auf bie SoIonialforftIid)en SKitteilungen üerwiefen. D ie gransofen fcgernen in

gang in ber Mitdjerpugung aufgeßatten werben muß, fonbcrn baß aud) eine Seiftunggfteigerung burdjpfüßren ift, wetcße fowoßt auf bem Sßege ber 3ücßtung atg auf

Siefe Süftenform fteßt in 3ufammcnbang m it ber Süße bon Setttanb w e ftli* ber Sünamünbung, überhaupt, bie eine tppif*e SertanbungSKfte iß. Sa fie in einem befonberen

Unfere SSeßrntadjt 3. iennt ben Begriff ber Sömmerung recht gut. g u t bie S u ftw a ffe ift bie gtage Wichtig, wie lange für einen glugzeugfüßter nocß nach

S o m it ift aber eigentlich nun fchon bag © tid fw o rt aegeben, um auf bie eingangs ermahnten bret groben SCTiittei^unftc ber rheinifchen SBirtfchaft unb S

$ n Snjegrogetrom ff mirb SJtagnefiunuglorib auS bem iö itte rfa lj beS Saii-SeeS (Uiraine) gemonnen, über beffen Vermenbung in ber SUagnefiuminbuftrie id)

Stollt: Betrachtungen zu einer Karte der Bevölkerungsver- verteilung in Thü ingen. 8 Abbildungen zu