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Thorner Presse 1901, Jg. XIX, Nr. 71 + 1. Beilage, 2. Beilage

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Academic year: 2021

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8 2 k ^

^ ^ Bezugspreis:

titr T h o ^ u S ta d t und Vorstädte: frei inS Haus vierteljährlich 2,25 M k ., monatlich 75 P f., ' in der Geschäfts- und den Ausgabestellen vierteljährlich 1,60 M k., monatlich 60 P f ; fü r a n S w ä r t S : bei allen Kaiserl. Postanstalten vierteljährlich 2.00 M k. ohne Bestellgeld.

Ausgabe:

täglich a b e n d s m it Ausnahme der S onn- und Festtage.

Schrifllkituus und Geschäftsstelle:

Klitharilitttstnche l.

Fernsprech-Anschlnst N r . 57.

Anzeigenpreis:

die Petitspaltzeile oder deren Rannt 15 Ps., fü r lokale Geschäfts- und Privat-Anzeigen 10 P f. — Anzeigen werden angenommen in der Geschäftsstelle T ho rn , Katharinen- ftraste 1, den Vermittelungsstellen „Jnvalidendank", B e rlin , Haasenstein n. Vogler, B e rlin und Königsberg, sowie von allen anderen Anzeigett-VermittelnngSstellen de- J n - und Auslandes.

Annahme der Anzeigen fü r die nächste Ausgabe der Zeitung bis 2 U hr nachmittags.

« L 7t. Sonntag den L4 M ay 1901. X IX Iahrg.

Bezugs-Einladung.

Die geehrten auswärtigen Bezieher der

-Thor»er Presse" und alle, die es werden wollen, ersuchen w ir ergebenst, die „T h o rn e r

Presse" recht bald bestellen zu wollen.

Sonntag, am 31. d. M ts ., endet dieses V ierteljahr, und vermögen w ir nur dann die

„Thorner Presse" m it dem „Jllnstnrteu S o u n ta g s b la tt" ohne Unterbrechung den b is ­ herigen und rechtzeitig den neuen Abnehmern zuzustellen, wenn sie mehrere Tage vor A b ­ la u f der alten Bezugszeit die Zeitung bestellt haben.

Die „T h o rn e r Presse" kostet vierteljährlich, von der Geschäfts- oder unseren bekannten Ausgabestellen jg T horn S ta d t und V o r­

städten abgeholt, 1 ,8 0 M k., fre i ins Haus gebracht 2,25 M k ., durch die Post bezogen

M M .. m! W c h l i B U Z M .

Bestellungen nehmen an sämmtliche kaiser­

lichen Postämter, die Landbriefträger, unsere Ausgabestellen und w ir selbst.

Geschäftsstelle der „Thorner Presse",

Katharinenstraße 1.

Eine Niederlage der Sozial­

demokratie.

Zm Reichstage hat zwischen dem Abge­

ordneten Stöcker und mehreren sozialdemo- kratischen Abgeordneten ein Nedekampf statt­

gefunden, der m it einer kläglichen Niederlage der Sozialdemokratie endete. Schon daß die ff° ^ 'd c m o r r a ,e " , ans die Stöckerschen D a r- Nersnnl><-k>-»"m ».'"»öden Schimpfereien und personl.chen Ausfallen zu antworten wußten.

m ^ Wessen S eite das stärkere

Recht w ar. '

D e r Abgeordnete Stöcker wies zunächst nochmals nach, daß der angebliche B rie f des Bischofs Tncker, der zur Ilelastnug des ehe­

maligen Reichskommissars D r. Peters und der deutschen Kolonialverw altnng dienen sollte, nichts als eine sozialdemokratische E r- studnng ist. E r trieb hierdurch den So- zialistnisi'ihrer Vebel derartig in die Enge,

Aus eigener K raft.

Roman von A d o lf S tre ckfu ß .

(Nachdruck verboten.

(4. Fortsetzung.)

»Ich beabsichtige allerdings, meinen Spaziergang weiter ins R einthal aufw ärts fortzusetzen."

»Dann werde ich umkehren, um S ie zn begleiten, denn ich kann S ie nicht allein lasse» in der Gefahr einer zweiten Begegnung m it dem wüsten Strolch. S ie führen keine»

Revolver bei sich, daS wollen S ie be­

denken !"

E r sprach ernst und bestimmt, aber als er den Revolver erwähnte, zuckte doch um seinen M u n d ein spöttisches Lächeln, das die

? "fs Tiefste verletzte. Wieder schwebte ih r eme scharf abweisende A n tw o rt anf den Lippe», aber sie durfte nicht undank­

bar gegen ihren Lebensretter sein. Und hatte er nicht außerdem recht? Z h r scharfer

«erstand sagte es ih r, wie sehr sie sich auch ES anzuerkennen. Es wäre eine lieb T h o rh e it von ih r, wenn sie K a n ,v s ^ ^ .° ."'^ w a ffn e t einem so «„gleichen a u fe Ä g t? ''° L - - D - r Zwang, den er ih r mehr s ic 'a n U - » » "m so bitterer, je sie.. » » w illig errathend sagte

»Da S ie nur durchans , gedeihen lassen wollen, w^rde i ^ ' ^- Spaziergang abbrechen. Ich

T anfers zurückkehren." nach

daß dieser endlich eingestaud, er sei über den Tnckerbrief, den er einst als Thatsache dem Reichstage aufzutischen fü r gut befand, durch einen „zuverlässige» Gewährsmann" fälschlich unterrichtet worden. Das leichtfertige und gewohnheitsmäßige Verleumdcrthnm der Sozialdemokratie w ird durch solche Dinge trefflich gekennzeichnet.

Scharf wurde alsdann die Stellungnahme der Sozialdemokratie zur preußischen Gedenk­

feier am 18. J a n u a r dieses Jahres unter die Lupe genommen. Es w a r ein nette Blunicnlese von sozialdemokratischen Preß- änßernngen, die der Abgeordnete Stöcker dem Reichstage vorführte. D er ganze wilde Haß der Sozialdemokratie gegen die Monarchie leuchtet daraus hervor. Um diesem Hasse zu fröhnen, werden die T h a t­

sachen anf den Kopf gestellt und der W ahr­

heit Fanstschläge versetzt. Wie kann bei­

spielsweise jemand, der sich noch einen Funken von W ahrheitsgefühl bewahrt hat, gleich dem Artikelschreiber des „V o rw ä rts "

alle sozialen Leistungen des preußischen Königsthnms einfach ableugnen w olle n ! D as b rin g t n u r die dreisteste Unwahrheit zn wege. Die Botschaft unseres allverehrten Heldeukaisers W ilhelm I . vom 17. November 1881 ist als eine fü r die A rbeiter gleich- giltige T h a t hingestellt worden, während sie doch den Grundstein bildet zu dem großen Werke der staatliche» Arbeiterversichernug, das Deutschland in sozialpolitischer Hinsicht den ersten Rang unter allen Knltnrstaaten anweist und «ns m it Recht die neidvolle Bewunderung des gekämmten Auslandes eingetragen hat. Solche Geschichtsver- drehnngen können bloß Leute sich leisten, die der Haß blind gemacht hat.

Treffend waren auch die Bemerkungen, welche der Abgeordnete Stöcker gegen die Veröffentlichung gestohlener Prkvatbriefe in sozialdemokratischen B lä tte rn richtete. E r hat nur den Empfindungen aller anständig gesinnten Menschen Ausdruck gegeben, wenn er solches Verfahren einfach als gemeine Hehlerei bezeichnete. Es offenbart sich in diese» Hehlergesehäften die n ä m lic h e G rund-

o e s iiit t v n g , w e lc h e auch in d e n s o z ia ld e ru o -

'W en.. Ih n e n ...ein-Gesellschaft lästig ist . ,ch sie Ih n e n nicht aufdränge». Ä

"nn Ih n e n in einiger Entfernung folgen.«

»Ich wüßte nicht, weshalb Ih r e Gesell­

e s t ...ich stören sollte. Ic h habe J h „ ! „

< auch „och z„ danken fü r Ih r e Mttthiae

H ilfe. Ic h werde es nie vergessen, daß Sie m ir das Leben gerettet haben."

Es wurde ih r schwer, die freundlichen W orte zu sprechen, recht gezwungen klangen sie, er bemerkte es Wohl, und sie fühlte, daß er es bemerkt hatte, seine trockene kalte A n t Wort verrieth es ih r.

„D e r Ih n e n gewiß recht lästigen Dank­

barkeitsverpflichtung sind S ie gänzlich über­

hoben, mein gnädiges Fräulein. Jeder Banerndirne würde ich ebenso wie Ih n e n beigesprnngcu sein, ich habe nur eine Pflicht erfü llt. Ic h bitte S ie nun frendlichst, vorauszugehen, ich werde Ih n e n sofort folgen, nachdem ich meinen Nncksack geholt habe."

E r verbeugte sich flüchtig und entfernte sich dann schnell, ohne eine A n tw o rt zu er­

warten, bald w a r er hinter dem Felsen ver­

schwunden.

Sie ging langsam auf dem Steinpfad ab­

w ä r ts ; als sie vielleicht einige hundert S chritte w eiter gegangen w ar, schaute sie sich nach ihm um. E r w a r wieder a»S dem Felsen hervorgekommen. E r tru g jetzt den Rncksack auf dem Rücken und den langen Bergstock in der Hand und «.achte ih r durch seine Erscheinung im ersten Angenblick fast den Eindruck eines echten Bergfex, wie sie deren täglich in T äufers gesehen hatte, »n r etwas eleganter sah er ans »nd auch schöner durch seine kräftige, hohe Gestalt. Nein, einer der gewöhnlichen Bergfexe w ar er nicht, eine natürliche Vornehmheit in jeder Bewegung verrieth, daß er gewohnt w ar, sich in der besten Gesellschaft zu be­

wegen.

E r folgte ih r langsam, seine» S ch ritt ganz nach dem ihrige» richtend, sodaß eine Entfernung von über hundert S c h ritt zwischen ihnen blieb. D as durfte sie nicht

kratischen GeschichtSdarstellnugen thätig ist.

W ie die Sozialdemokratie an den großen historischen Persönlichkeiten der Vergangen­

heit nur die kleine» Flecken und M ängel hervorkehrt, ihre bedeutsame» Thaten und danernden Wirkungen aber geflissentlich ver­

schweigt, so stöbert sie anch in der Gegen­

w a rt immer nur nach dunklen Punkten um­

her. H ie r wie dort ist allein die Freude am Niedrigen und Häßlichen wie die Lust am Klatsche wirksam. Stöcker brauchte fü r diesen Hang der Sozialdemokratie derbe W orte, die aber das Wesen der Sache durch­

aus treffen.

Es gereicht dem Abgeordneten Stöcker znm Verdienste, daß er m it den. M uthe der W ahrheitsliebe wieder einmal in das sozial­

demokratische Wespennest hineingegriffen hat.

A u f einen Schelm gehört ein anderthalber.

Die Sozialdemokratie h ä lt durch ihre schmutzig rohe und terrorisirende A n g riffs ­ manier zahlreiche Gegner vom Kampses- platze fern, und sie rechnet m it diesem M itte l. Da ist es immer gut, wenn ih r ge­

zeigt w ird , daß es noch Leute giebt, die trotzdem den Kampf nicht scheuen, mögen auch das ästhetische Behagen nnd die Würde des Tons dabei ein wenig zu kurz kommen.

Politische TaaeSschau.

Nach dem im Reichstage nunmehr vo r­

liegenden Gesetzentwürfe betreffend V e r ­ s o r g u n g d e r K r i e g s i n v a l i d e n n n d d e r K r i e g sh i n t e r b l i e b e n e n werden sich die Pnisionsgebnhrniffe wesentlich günstiger als bisher gestalte». D as M e h r an K r i e g s - zu l ä g e würde gegen jetzt beim D ivisions­

kommandeur, beim Brigadekommandenr, bei.»

Regiments- «nd Bataillonskommandeur, je 420 M k., beim Haiiptmann erster Klasse 632 M k. und beim Hauptmann zweiter Klasse, beim O berleutnant und Leutnant je 450 M k.

betragen. Die Gebiihrnisse fü r h a l b - i n v a l i d e U n t e r o f f i z i e r e u n d G e ­ m e i n e würden sich nn. je 72 M k., die fü r ganz invalide, theilweise erwerbsunfähige und z»»> Zivildieiist taugliche n„« 108 bezw.

96 M k. steige.,». G ä n z l i c h e r w e r b s » » - duldcn, sie mußte ihn erwarten. Es wäre doch gar zn unhöflich und undankbar ge Wesen, wenn sie immer hundert S c h ritt von ihm entfernt allein nach Täufers gegangen wäre. S ie blieb stehen.

„W eshalb bleiben S ie zurück?" fragte sie.

„Ic h möcht meine Begleitung Ih n e n nicht aufdränge»."

»Ich sagte Ih n e n schon, daß Sie mich nicht belästigen; verlangen Sie, daß ich bitten soll, m it Ih n e n sprechen zu dürfen?"

„N ein, es genügt m ir, daß S ie meine Gesellschaft nicht zurückweisen, obgleich ich Sie dadurch beleidigt habe, daß ich Ih n e n offen nnd ehrlich meine M einung über Ih r e einsamen Waldspazie.gang aussprach.

»Ich bin nicht so leicht zu beleidigen, aber auch durch Ih re n Tadel nicht über­

zeugt. M ein natürliches Recht, meine F rei heit, meine Selbstständigkeit lasse ich m ir nicht beschränken dnrch solchen Tadel, der nur entsprungen ist aus der Selbstüber­

hebung, m it welcher die Herren der Schöp­

fung auf uns -niederblicken. W e il ich ein Mädchen bin, soll ich es nicht wagen, allein dnrch die Berge zu streifen oder gar eine Waffe zu tragen. D er schönste Reiz holder Weiblichkeit w ird durch solches Unterfangen zerstört. W o rin besteht dieser R e iz? Die Herren der Schöpfung sehen ihn in der leidenden, willenlosen Sanstm nih, in der gedankenlosen Unterwerfung unter alte V o r- nrtheile. Ich habe so gnt wie ein M ann das Recht wie den M u th , einer Gefahr zn trotzen."

„Haben S ie auch die K ra ft des M a n n e s ?"

„Vielleicht nicht die Ih rig e ," erwiderte die Dame erröthend, „deshalb w ill ich sie dnrch eine Waffe ersetzen. Keinem Manne

f ä h i g e und zum Zivildieust untaugliche Feldwebel würden nach dem neuen Entw ürfe 1080 M k. (mehr 432 gegen die jetzigen Be­

züge), solche Sergeanten 900 M k. (mehr 324), solche Unteroffiziere 780 M k. (mehr 240) und solche Gemeinen 720 M k. (mehr 216) erhalten. S in d sie noch fremder Pflege be­

dürftig, so würden die Gebiihrnisse anf 1380 M k. (mehr 624) f iir Feldwebel. 1080 M a rk (mehr 396) fü r Sergeanten, 960 M k.

(mehr 312) fü r Unteroffiziere und 900 M k.

(mehr 288) fü r Gemeine betrage... Die Ge«

bührnisse fü r die W ittw e eines Generals Werden bei entsprechender Dienstzeit, wenn nur gesetzliche Beihilfen ans dem Kriegsver- hällnisse zuständig sind, 3000 M k. (mehr 1500) betrage«, wenn daneben Rrliktengeld zuständig ist, 5000 M k. (mehr 500), fü r die W ittw e eines Obersten 2000 M k. (mehr 800) bezw. 3775,60 M k. (mehr 400), f iir die eines M a jo rs 2000 M k. (mehr 800) bezw. 2996 M a rk (mehr 400), eines Hanptmanns 1. K l.

2000 M k. (mehr 1100) bezw. 2088,40 M k.

(mehr 300), eines Hanptmanns 2. Klasse 2000 M k. (mehr 1100) bezw. 3000 M k.

(mehr 496), eines Oberleutnants 2000 M k.

(mehr 1100) bezw. 2000 M k. (mehr 821,20), eines Leutnants 2000 M k. (mehr 1100) bezw. 2000 M k. (mehr 884), eines Feld- webels 600 M k. (mehr 276), eines Sergeanten 500 M k. (mehr 248), eines Gemeinen 400 M a rk (mehr 220).

Ueber den dem Reichstage zugegangenen E n tw u rf eines U n f a l l f i i r s o r g e g e setzeS f ü r B e a m t e n n d P e r s o n e n d e s S o l d a t e n st a n d e s w ird m itgetheilt. Be­

kanntlich w ird dnrch das Gesetz von. 15. M ä rz 1886 dafür gesorgt, daß den in nufallver- sicherungspflichtigrn Betrieben beschäftigten Beamte» der N eichs-Zivilverw altung, des Reichsheeres und der kaiserlichen M a rin e , sowie den in solchen Betrieben beschäftigten Personen des Soldatenstandes f iir die Folgen der dnrch Betriebsunfälle herbeigeführten Dienstnnsähigkcit anf dienstpragmatischen»

Weae eine Fürsorge gesichert ist. Diese Fürsorge soll derjenige» mindestens gleich- werthig sei», welche den genannte» Personen nach den Unfallverstchernngsgesetzen zustehen

werde» S ie es verdenken, wenn er sich zu seinem Schuh bewaffnet, mich aber vernrtheile«

S ie deshalb!"

„Ic h höre m it Interesse, daß S ie eine begeisterte Jnugerin der jetzt so modernen Lehre der Franenemanzipation sind!"

„Dieser Lehre, die S ie verachten, wie die meiste» Herren der Schöpfung!"

„D ie ich nicht verachte," erwiderte der junge M a n n , „aber tie f bedauere, w eil sie in ihren traurigen Auswüchsen namenloses Unheil schafft. Ich habe anf einer Reise nach der Schweiz volle Gelegenheit gehabt, in Zürich die hervorragendsten Jnngerinuen der Emaucipationslehre kennen zn lernen nnd zu beobachten, jene Russinnen, die in Zürich studiren, begeisterte N ihilistinnen, die den auch von Ih n e n verachtete» Reiz holder Weiblichkeit gänzlich von sich abgestreift haben. Es hat mich m it T ra u e r, o ft sogar m it Ekel erfü llt, wen» ich sah. daß junge reizende Mädchen durch Nachäffnug männ­

licher Laster sich »»fähig machten zum schönsten Berns einer F rau, als G a ttin und M u tte r Glück zn spenden und zu

ernten."

„W ollen S ie der F ra u auch daS Recht absprechen, sich selbst einen LebenSbernf zu w ählen?"

„J a , ich spreche es ih r ab, wenn dieser Berns sie unfähig macht, die von der N a tu r selbst dem Weibe auferlegte P flicht zn er­

fülle». Ich fühle die höchste Achtung vo r einer pflichttreuen Lehrerin, die aus eigener K ra ft sich ih r Leben schafft, aber ich Verab- ichene die rm anzipirteii Frauen, die zu B eruf-«

arten greifen, die der F rau stets fern bleiben sollten."

Die junge Dame hatte erröthend die ih r gehaltene Standrede m it angehört. S ie ärgerte sich über die rücksichtslose Aussprache von

(2)

wurde. Inzwischen ist auch ein neues all­

gemeines Unfallversichernngsgesetz bekanntlich m it dem 1. Oktober 1900 inkraft getreten.

D e r vorliegendende Gesetzentwurf bezweckt die Neuerungen aus den« Gesetz vom 30.

Zum 1900 auch auf die oben erwähnten Klasse» von Personen zn übertragen, soweit die Verschiedenartigkeit der Verhältnisse dies gestattet. Daneben sollen einige bei der Handhabung des Gesetzes aufgetauchte Zweifel beseitigt und das Fiirsorgegesetz m it den in­

zwischen erlassenen Pensionsgesetzen hinsichtlich der Mindest- und Höchstbetrage der W itw e n ­ renten in Uebereinstimmung gebracht werden.

Bei völliger Dienstnnfähigkeit in Verbindung m it Hilflosigkeit, welche fremde W artung nothwendig macht, kann die Pension über 662/g Prozent bis 100 Prozent des Dienst- einkommens erhöht werden. D e r Mindest- betrag des Sterbegeldes w ird von 30 auf 50 M k. erhöht. D ie Mindest- und Höchst- beträae der W itw en re n te n werden Von 160 be.nv. 1600 M k . anf 216 bezw. 3000 Mk.

erhöht. Noch eine grobe Reihe von anderen Abänderungen sind in dem Entw urf vorge­

sehen.

D ie n e u e R e i c h s a n l e i h e w ird.

wie das „Wölfische Telegraphenburean«

meldet, Anfang A pril zur Subskription anf- gelegt werden. Z u r Emission werden ge­

langen 300 M illionen M a rk 3 prozentiger Konsols. Die Anleihe ist von einem unter Führung der Reichsbank stehende» Konsor­

tium übernommen worden, welchem außer der Reichsbank und der Sechandlnng noch angehören 17 B erliner 3 Frankfnrter Banken, je eine Bank in Hamburg, Köln, München, N ü rn ­ berg und S tu ttg art. D a diese Reichsanleihe nur eine» E rtra g von etwa 260 M illionen M a rk ergeben w ird, der Regierung aber Anleihekredite bew illigt sind im Betrage von 347 M illionen M a rk , so werden später­

hin noch weitere Anleihen sznr Beschaffung der übrigen 87 M illionen M a rk aufge­

nommen werden müssen, es sei denn, daß inzwischen von China Kapitalenischädignngen geleistet werden. Nach der „Nordd. Allg.

Ztg.« ist der Emissionsknrs auf 8 7 '/, festge­

setzt. „D ie Ankündigung der Begebung w ird in der kommenden Woche, die Zeichnung noch vor Ostern erfolge». Die Einzahlungs- termine werden sich bis tief in den Sommer hinein vertheile».«

D ie E'...,ührung neuer Kanonen in elr e r r e i c h- U u g ä r n ist nach dem

„Neuen Wiener Tagebl.« beschlossene Sache.

Besondere Versuche würden znr Z eit mit dem Typ Erhardt-Düsseldorf angestellt. Es seien insgesammt 140 M illion en Kronen für Neubeschaffnng von Geschützen angesetzt, deren erste R ate m it 35 M illionen bereits in der diesjährigen Tagung der Delegationen ge­

fordert werden soll.

I m Heeresausschnß der f r a n z ö s i ­ schen Kammer erklärte am Mittwoch Kriegsminister Andrs, die zweijährige Dienst- zeit stehe grundsätzlich bei ihm fest, nur die M itte l znr Ausführung dieses Gedankens seien noch durch die Erfahrung zn prüfen.

D as Heer, gegenwärtig 5 7 5 0 0 0 M a n n stark, würde durch Herabsetzung der Dienstzeit um ein J a h r auf einen Bestand von 525000 Anschauungen, die den Ih rig e n ganz ent­

gegengesetzt waren und die sie für Philiströs n»d veraltet hielt, aber sie konnte gegen­

über ihrem Lebensretter nicht das rechte W o rt zu einer kräftige» Entgegnung finde».

W ie oft hatte sie schon einen ganz ähn­

lichen S tre it ausgesuchten m it geistig hochbe­

gabten M än n ern , sogar mit ihrem väter­

lichen Freund, dem Jnstizrath. Niem als w a r sie um eine Entgegnung verlege» ge­

wesen, heilte aber fehlte sie ihr, und dies w a r ih r besonders ärgerlich. S ie w ar recht froh darüber, daß sich jetzt für sie eine günstige Gelegenheit bot, dem unbequemen Gespräch eine andere Richtung zn geben.

S ie w ar m it ihrem Begleiter anf dem Rück­

wege wieder bis znm Wasserfall gelangt und schritt jetzt an diesem auf den Steinplatten abw ärts.

„H ier w a r es, wo ich zuerst von dem abscheulichen B ettler angesprochen w u rd e / sagte sie stehen bleibend. „Ich stand hier ganz versunken in den Anblick des herrliche»

Falles. Jetzt ist er fast noch großartiger, farbenprächtiger als vorhin. Kann es etwas Schöneres geben, als diese» wunderherrlichen Reinbachfall?«

D e r junge M a n n schaute einige Augen­

blicke bewundernd nieder zn dem prächtigen F a l l ; aber wie empfänglich er auch für die Schönheit des Wasserfalles w ar, heute hatte die des lieblichen, neben ihm stehenden jungen Mädchens für ihn einen größeren Reiz, die Unterhaltung m it dem holden Kinde fesselte ausschließlich sein Jnter-

'

„D er Strolch bettelte S ie an?" fragte er, die Wanderung fortsetzend. „Gaben Sie ihm Geld?«

»Ja " (Fortsetzung folgt.)

M a n n zurückgehen. D er Ansfait müßte durch freiwillige Dienstverlängernng von 1 3000 Unteroffizieren nnd 3 7000 M a n n ersetzt werden, was 37 M illio n en Franks jährlich kosten würde. — D e r Kriegsm i­

nister hat die Altersgrenze znr Ausnahme in die Militiirschnle von S a in t C yr für Aspiranten aus den Reihen der Soldaten und Unteroffiziere, die bisher 21 Jahre be­

trug, anf 20 Jahre herabgesetzt. Diese M aßnahm e, welche im Jahre 1903 inkraft treten soll, Hat, wie in dem betreffenden Erlasse ausgeführt wird, die Verjüngung des Osfizierkorps znm Zweck. — I » P a ris macht es sich nach der „Voss. Ztg.« eine Schaar Anarchisten seit einigen Tagen znr Aufgabe, während der Fastenpredigteu in die Kirchen einzudringen und m it Gebrüll, Tanz und Carmagnole-Gesang die Andacht, manchmal selbst den Gottesdienst zn stören.

Die Sankt Johann- und Franziskus- sowie die Sankta Elisabeth-Kirche wurden bisher von den S törern heimgesucht.

I n R u ß l a n d w ill man bei der Unter­

suchung gegen den M örder des Unterrichts- ministers einer großen Verschwörung, die ihr Zentrum in Kiew hatte, auf die S p u r gekommen sein. Es soll auch ein Attentat auf den Zaren geplant gewesen fei», wes­

halb der Hof nach Gaischina übersiedelte.

Auch der jüngst während der Eisenbahnfahrt im Zuge verbrannte General Keller soll das Opfer der Nihilisten geworden sein. Au- haltspunkte für diese Gerüchte werden nicht mitgetheilt. — Eine A rt kleiner Belagerungs­

zustand scheint über Petersburg verhängt z» sein. Eine Bekanntmachung des S ta d t- Hauptmanns untersagt Zusammenkünfte und Volksversammlungen anf Straßen nnd Plätzen zu Zwecken, welche der staatlichen Ordnung nnd Ruhe entgegen sind. Z u ­ widerhandelnde» wird administrative Stras- verfügung bis znr Dauer von 3 Monaten oder Geldstrafe bis 500 Rubel angedroht.

Die Krisis in K o r e a w ird in einem Wölfischen Telegramm aus Aokohama als beendet bezeichnet m it dem Bemerken, daß ein Beamter enthauptet wurde.

I » K a p s t a d t sind vier neue P est - f ä l l e vorgekommen. — Nach einer amt­

lichen Londoner Depesche vom 20. M ä r z sind in verschiedenen Theilen W e st-A u st r a- l i e n s 10 Pestsälle unter Weißen so­

wie zwei Todesfälle an Pest vorge­

kommen.

I n J a p a n hat das Oberhaus einen T h eil des Budgets abgelehnt. Beide Häuser des Parlam ents haben sich vertagt.

Deutsches Reich.

B e rlin . 22. M ä r z t901.

— D as Präsidium des Reichstags wurde heute M itta g 12»/. Uhr von seiner Majestät dem Kaiser in Audienz empfangen. Dasselbe gab zuerst den Gefühlen der Entrüstung des Reichstages über den Anschlag in Bremen Ausdruck und sprach alsdann die Glückwünsche des hohen Hauses zur Genesung S r . M a ­ jestät aus. D er Kaiser, der sehr wohl aus­

sieht, nahm die Glückwünsche huldvollst anf und unterhielt sich dann längere Z eit m it den drei Präsidenten. Um 1 Uhr empfing der Kaiser das Präsidium des Abgeordneten­

hauses. Präsident v. Kröcher richtete an Se.

M ajestät folgende Ansprache: „Euere Kaiser­

liche nnd Königliche M ajestät! D er heutige T ag , der 22. M ä rz , ru ft i» uns die E r ­ innerung wach an Allerhöchst Ih r e s hoch­

seligen H errn Großvaters Majestät, — die unselige T h a t in Bremen an die gleich un­

seligen beiden Tage des Frühjahrs 1878, an denen w ir die Schmach erleben mußten, daß unser ehrwürdiger, vielgeliebter Kaiser nicht mehr sicher w a r in Seiner treuen S tad t B e rlin , nicht mehr sicher unter jene» eigenen Landeskindern. Enere M ajestät haben jetzt ähnliches erfahren. W ir danken G ott, daß E r schlimmeres verhütet hat und bitten Ih n , daß E r auch ferner Seine allmächtige Hand über dem erhabenen und geliebten Haupte unseres H errn und Königs halten wolle. D ie Hoffnung, daß G ott, der H err, diese B itte erfülle, sei Euer M ajestät S t ä r ­ kung, uns aber Trost nnd Zuversicht.« D er Kaiser entgegnete auf diese Ansprache und sprach seine Freude darüber aus, daß das Abgeordnetenhaus den Wunsch gehegt habe, seine Empfindungen ihm persönlich zum Ausdruck zu geben. E r beklagte das schmerzliche Ereigniß, welches ihm zugestoßen sei. M i t sichtlicher Bewegung hob er die Zeichen der Z eit hervor, die Jugend sei de- moralisirt, alle Stände ohne Unterschied trügen die Schuld an den Zuständen, die Maßnahmen der Staatsregierung würden einer zu scharfen K ritik unterzogen, seit dem Tode Kaiser W ilhelm s I . habe die A u to rität der Krone stark gelitten. H ierau f erreichte die Audienz ih r Ende, indem der Monarch sich leutselig verabschiedete.

— Die Enthüllung der Denkmalsgruppeu des Großen Kurfürsten, König Friedrich W ilhelm s in. und Kaiser W ilhelm s I . , die

ursprünglich am 22. M ä rz stattfinden sollte, ist vom Kaiser nunmehr für Sonnabend, den 30. M ä r z festgesetzt.

— Die durch verschiedene B lä tter ge­

gangene Nachricht über eine bevorstehende Berlobnng des deutschen Kronprinzen w ird von berufener Seite als erfunden be­

zeichnet.

— D ie englische Spezialmission, welche den» Kaiser die Thronbesteigung des Königs Eduard notifiziern soll, wird am 7. A p ril in B erlin eintreffen.

— D ie Handwerkskammer für B erlin und die Provinz Brandenburg ist am M i t t ­ woch in B erlin zn ihrer ersten Vollversamm­

lung nach der Konstitnirnug zusammenge­

treten. Die M itth eilu n g, daß der Gesellen- ansschuß erst nach dem Kaiserhoch in den Sitzungssaal eintreten werde rief Heiterkeit und Psuirnfe hervor. (N)

— D ie S ta d t Zeitz im Regierungsbezirk Mersebnrg ist auf ihren A ntrag von dem M inister des In n e rn in der A rt aus dem Verbände des Landkreises für ausgeschieden erklärt worden, daß sie vom 1. A p ril d. Js.

einen Stadtkreis bildet.

— Am 15. A p ril d. J s. w ird in Ober­

lahnstein eine von der Reichsbankstelle in Koblenz abhängige Reichsbankncbenstelle m it Kaffeneinrichtung und beschränktem G irover­

kehr eröffnet werden.

— Ein Preisrückgang der Kohlen ist jetzt unverkennbar. Oberschlesische Kohlen, die noch bis vor kurzem in B erlin nnd der Umgebung m it 1 M k. 30 P f. bis 1 M k . 40 P f. bezahlt wurden, werden in neuerer Z e it für 1 M k . 5 P f. pro Zentner ange­

boten. I n eingeweihten Kreisen erwartet man, so meldet eine B erliner Korrespondenz, daß binnen kurzem wieder die alten, vor der Theuerung üblichen Preise eintreten Werden. — Möge die M eldung sich nicht als unbegründeter Optimismus herausstellen!

In fo lg e des hohen Preisstandes der Kohlen haben die Dampfschiffsbesitzer auf den märkischen Gewässern im vorigen Jahre durchweg m it Verlust gearbeitet. — D a ­ gegen w ird der „Breslauer Morgenztg.«

berichtet: D er M inister hat telegraphisch die Erhöhung der Kohlenpreise der fiskalischen Gruben Oberschlesiens vom 1. A p ril ab durchschnittlich um 2 '/ , P f. pro Zentner ver­

fügt.

Kiel. 22. M ä rz . Die städtischen Kollegien beschlossen hente Abend den B au eines Handelshafens in der Wiker Bucht und be­

willigten hierfür 1 100000 M k.

Primkena«, 22. M ä rz . Herzog Ernst G ü n th er ist heute nach K a iro abgereist, wo Prinzessin Am alie von SchleSwig-Holstein schwer erkrankt ist.

Ausland.

London, 22. M ä rz . Die Königin ist heute über Calais nach Kopenhagen ab­

gereist.

G ib ra ltar, 22. M ä rz . D er Dampfer

„Ophir« mit dem Herzog und der Herzogin von Cornwall ist heute von hier nach M a lta weitergefahren.

Zu den Wirren in China.

D e r Entschädigungsanspruch der V e r­

einigten Staaten an China ist nach den»

„Newyork Herold« vom Staatssekretär Hay auf 25 M illion en D ollars festgestellt worden.

Nach der „Franks. Zig.« schlägt die Re­

gierung der Vereinigten Staaten außerdem vor, China solle eine Pauschalsumme von 200 M illion en zahlen, von denen jede be- theiligte Macht ein Achtel erhalten soll.

Z w ei oder drei in Peking vertretene N a ­ tionen seien znr Entgegennahme eines Schadenersatzes nicht berechtigt. Eine Entschädigungssumme von 200 M illionen D ollars würde einer Summe von etwa 840 M illio n en M k . gleichkommen. N a iv aber ist der Vorschlag, daß die Entschädigungssumme unter die betheiligteu Mächte in gleichen Theilen vertheilt werden soll. Die Kontin­

gente der Landtruppen und der Seestreit­

kräfte, welche die einzelnen Mächte in China unterhalten, sind keineswegs gleich. Deutsch­

land unterhält bekanntlich das größte Kon­

tingent in der Provinz Petschili. Es könnte den Amerikanern passen, wenn sie für ihre 1600 M a n n ebenso viel Antheil an der Chinaentschädigung erhalten würden wie Deutschland für seine 1 7 0 0 0 M a n n .

Z u r Ausführung der Friedensbedin- gnngen w ird der „Köln. Ztg.« aus Peking vom 21. M ä r z gemeldet: Ein gelber kaiser- licher Erlaß, wie er im Artikel 10 der Friedensbedinguugen vorgesehen ist (S tr a f­

androhung für fremdenfeindliche Gesell­

schaften), wurde an allen Mauerecken der S ta d t angeschlagen. Volkshaufen drängen sich vor den Anschlägen, um sie zn lesen.

Nach dem „Nenterschen Bureau« herrscht unter den Gesandten über alle Fragen völlige Uebereinstimmung, m it Ausnahme zweier Punkte, nämlich bezüglich der Bewachung

der Verbindungslinie zwischen Peking und dem M eere nnd der Schleifung der Festungen.

D a dies rein militärische Fragen sind, werden die Generale hierüber einen Beschluß fassen und diesen dann den Gesandten m it­

theilen.

D e r englisch-rnssische S tre it in Tientsin ist vorläufig beigelegt. Nach einer Neuter- meldnng aus Peking vom F re ita g haben die Führer des englischen und russischen Kon­

tingents, die Generale N arro w und Wogack in einer Konferenz, an der G ra f Waldersee theilnahm» beschlossen, die englischen nnd russischen Truppen F reitag früh 5 Uhr von dem strittigen Gebiet bei Tientsin znrnckzu- ziehen nnd die Arbeiten am Bahngeleise ein­

zustellen bis zur Regelung der Frage auf diplomatischem Wege. — Diese Entscheidung hätte kaum später erfolgen dürfen. Nach dem „Newyork Herald« hatte im Augenblick der Ankunft des Grafen Waldersee der russische General Wogack. den von seiner Regierung erhaltenen Weisungen folgend, an den englischen General Campbell die förmliche Aufforderung gerichtet, seine Truppen von dem strittigen Gebiet zurückzu­

ziehen und Entschuldigung für die behauptete Vergewaltigung zu leisten. B is M ittw och hatte aber General Wogack von dem eng­

lischen General nur die Empfangsbestätigung seiner Aufforderung erhalten, welch letztere übrigens in Ausdrücken abgefaßt sei, die einem U ltim atum glichen. Während der Nacht hätten die Engländer, die bis dahin keine weiße» Truppen in Tientsin hatten, 500 Matrosen durch Sonderzug aus Taku kommen lassen. — D ie von den Russen fü r sich beanspruchte Konzession befindet sich auf einer großen Ebene längs des PeihoflnffeS und hat eine Länge von 2 '/ , M eilen . S ie wurde nicht von der chinesischen Regierung bewilligt, sondern von Li-Hnng-Tschang in seiner Eigenschaft als Vizekönig von Tschilk.

Es erscheint «ach der „Times« zweifelhaft, ob Ll-Hli»g-Tscha»g das Recht hatte, eine solche Konzession zu ertheilen. — Am Don­

nerstag gab im englischen Oberhanse der Staatssekretär des Auswärtigen Landsdown«

einen Ueberblick über die Entwickelung deS S treitfalles.

D ie „Tim es« schreibt: D er englisch-rnssi­

sche und englisch-französische Zwischenfall zeigen dentlich die mannigfachen interna­

tionalen Gefahren, welche dem Plane der Umwandlung des Gesandtschaftenviertels in eine internationale Festung entspringen.

Die von den Deutschen gebaute Kaserne fü r 300 M a n n ist beinahe fertig ; die übrigen Mächte schicken sich an. dem Beispiel Deutsch­

lands zn folgen.

Der Krieg in Südafrika.

Ueber die Friedensvei Handlungen m it den Buren sind dem englischen Parlam ent am Freitag Schrift­

stücke zugegangen. Nach diesen Berichten waren die den Bure» angebotenen Friedensbedingnngen folgende: Sobald sich alle Streitkräfte der Buren ergebe», wird die englische Regierung in den Ko­

lonie» Transvaal nnd Oranje eine Amnestie ge­

währe». Gegen britische Unterthanen indessen, die aus N a ta l oder aus der Kap'olome stamme», soll nach dem in diesen Kolonie» während des Krieges zur Anwendung gelangten Ausnahmegesetz Ver­

fahren werden. Die aus S t, Helena, Cchlo» --d-r anderswo in Kriegsgefangenschcnt befindlichen Buren sollen in ihre Heimat zurückbeordert werden.

Die jetzige M ilitä rv e rw a ltu n g soll durch «nie Ver­

waltung als Kionkolonie ersetzt werde». E s soll ferner in weitestem M aße Selbstregiernng znae-- standen werden. Kircheneigenthum sowie Befitz öffentlicher Gesellschaften und die Fonds fü r Waisen sollen respektirt werden und enalische und holländische Sprache in gleicher Weise zur A n­

wendung gelange». D ie engliicke Regiernng kam, nicht verantwortlich gemacbt werden snr die Scbnlden. welche die letzten republikanischen Ber- Wallungen gemacht t z f i e lst aber bereit, eme Summe von niebt noer 1 M illio n Pfund S terlin g

lüfte i.n Kriege Beistand durch eine Anleihe ge- währt werde». Eine Kriegsstener sollen die F a r­

mer nicht bezahlen- Diejenigen BnrgherS, welche des Schutzes der Feuerwaffen bedürfen, sollen ine Erlaubniß erhalten. Waffen zu tragen, wen» sie sich einen Erlanbnitzschein geben und sich in eine Liste eintrage» lassen. Den Kaffern soll in be­

schranktem Maße Stimmrecht gewährt werde».

Wenn eine das Volk vertretende Regierung ein­

gerichtet ist, soll dir gesetzliche Stellnng der F a r­

bigen in ähnlicher Weise geregelt werden wie in der Kapkolonie.

Nach dem „D a ily Chronicle« bildetendas Haupd- Hindernis fü r den Abschluß der Verhandlungen die den Kapbollandern angedrohte Bestraf»«« sowie die Gewährung eines Stimmrechts fü r die Koffer».

Nach de» dem englischen P arlam ent vorge­

legten Schriftstücken hatte Kitchener m it Both«

am 28. Februar eine Unterredung in M iddelbura, Kitchener telegraphirt darüber; „Ich lehnte eS av»

m it Botha über die Frage der Unabhängigkeit z»

sprechen. Bolha hätte es gern gesehen, wenn gleich eine repräsentative Verwaltung eingerichtetworde»

wäre, er schien aber auch befriedigt zu fein übe«

den Borschlag der Einrichtung einer Kronkolonie.

Botha fragte, ob den Buren erlaubt werde» würde, ihre Gewehre znm Schutz gegen die Eingeborene»

zu behalten, und legte namentlich Gewicht a u fd ie Frage, ob Großbritannien die legalen «schulde»

der Republiken m it Einschluß der während des Krieges gemachten Schulde» übernehmen würvH Botha schien nichts dagegen zn haben, daß v "

Aufständischen aus de» Kolonien das W ablrew r entzogen werde «

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