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Thorner Presse 1901, Jg. XIX, Nr. 247 + 1. Beilage, 2. Beilage

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^ 7 B e z u g s p re is : ^ für T h o r» Stadt »»d^Vorslädte: frei ins Haus vkrleljährli^L^ö Mk., » w n M ^ 7 ö Pf-, s ü r''a n s w S ? ls ? b e ? 'M » ''K a M Bestellgeld.

A usgabe : täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

SchrMitling und GtMlsfirlle:

Kaiharittenstrasze 1.

Ferusprech-Auschlutz N r . 57.

A nzeigeu preis:

die Petitspaltzeile oder deren Raum 15 Ps., für lokale Geschäfts, ttttd Privat-Anzeigen 10 Pf. — Anzeigen werden angenommen in der Geschäftsstelle Thor,,, Kalharinen- strotze 1, den Verillittelnugsstellen „Juvalidendank", Berlin, Haasenstein n. Vogler, Berlin und Königsberg, sowie von allen anderen Anzeigen-Vermittelung-stellen des In - und Auslandes.

Annahme der Anzeigen für die nächste Ausgabe der Zeitung bis 2 Uhr nachmittags.

L47. Zouutag den Lv. Oktober M t . X IX Zahrg

Palttlsche rageöschau.

Z u den Verhandlungen der Bundesraths- ansschüste über den Z o l l t a r i f w ird ferner m itgetheilt, daß die Mindestzollsätze fü r Getreide vorläufig beibehalten werde», daß die entscheidende Abstimmung aber erst in zweiter Lesung erfolgt.

Die W a a r e n h a u s s t e n e r ist am 1.

A p ril zum erstenmale erhoben worden. Die Ergebnisse der Veranlagung Ware» folgende:

I n B e rlin sind 530000 M k. zur Erhebung gelangt, d. h. es ist, da fü r das erste Ge­

schäftsjahr nur die H älfte der veranlagte»

Snmme erhoben w ird , etwa 1 M illio n ver­

anlagt worden. Die Steuer b rin g t n, der P rovin z entsprechend weniger ein, da dort die Waarenhänfer großen S tils Weit seltener sind. als in den Hauptstädten. I n B reslan, der zweitgrößten S ta d t Preußens, hat die Erhebung der Waarenhausstener fü r das Rechnungsjahr 1901 41 281 M k. ergebe», zn Welcher Summe im ganzen fünf Firm en bei- getragen haben.

I m ö s t e r r e i c h i s c h e n Abgeordneten­

haufe gab am Donnerstag der Finanzminister das übliche Finanzexposee, w orauf M in is te r­

präsident v. Körber eine Rede hielt, die viel Beachtung findet, namentlich auch wegen der Ausführung über den Abschluß neuer Handels­

verträge. E r sagte, die Regierung sei fü r Handelsverträge, selbstverständlich solche, in denen auch die Interessen Oesterreichs ge­

w ü rd ig t werden, denn andernfalls müßte Oesterreich sich auf seine Grenzen zurück­

ziehen. Vom Zustandekommen neuer Ver träge, namentlich m it dem deutschen Reiche,

erhoffte Redner die Erlösung aus einem Zn- stände, dessen betrübende Wirkungen schon seit Jahren h e rvorträten; die Regierung werde bei den bevorstehenden Handelsver- tragsverhandl,ingen vor allem auf den w irk- Schuh der In d u strie bedacht sein.

uns einen erträglichen Frieden anbieten , sagte er, „so werden w ir ihn oere itw illig annehmen. F ordert man nnr Opfer von n»S und w ill uns keine V ortheile gewähren, so werden w ir die R olle des geduldigen Lammes ablehnen. D er Friede

Svante Ohlsen.

Roman von F r a n z Ros en.

ivlachdr»« vee»«i«u.)

(34. Fortsetzung.)

Seitdem hatte sie m it keinem W o rt mehr der Vergangenheit Erwähnung gethan, und Aorghilde w a r viel zn zartfühlend, nm an kos"?-* zu rühren, die dem Mädchen so iieytlich sch,„exz. und peinvoll waren.

Rnn kiber dünkte es Heidernn nothwendig, die volle W ahrheit zu sagen. Es unterlag keinem Zweifel, daß Eikin in allem, was zu seinem neuen B e ru f gehörte, gänzlich nner-

" . " w a r, daß er auch nicht einmal den W illen besaß, seine Pflichten zn er- Pacht würde er aus seinem Ueberflnß zahlen und das Wirthschaften den Leuten überlassen. K n u t Ohlsen konnte vnrch ihn großen Schaden an seiner wohl- gepflegten, blühenden Besitzung leide», wenn ne auch voraussichtlich nicht lange in Eikins Hand bleiben würde.

andererseits — wozu sprechen? Es

«nder.,^ vorläufig an der Sache nichts Eikin kon " V e rtra g w a r unterzeichnet, und Würde. darauf bestehen, daß er gehalten Hof ü b e r n ? k " ^ Tagen bereits sollte er den lich. daß si?b"2'- Es w a r nicht wahrfchein- sie a ll den W ? .'." Dkflsen aus Rücksicht auf lichkeiten ni,te.-I -n " l e i t e n und Unannehm- des Kontraktes » u r '^ ^ d e . welche die Lösung seiner gewohnten 9 r Ä haben mußte. Zn höchstens v e rla n g e ^ w "rde er

Dies aus eigener V e!»..?« b°r a " M >

und damit allen A e rg e rn is s '.^ ''^ ^ - von vornherein die Spitze abzübrech^e?- L L sanken kam sie L Z ''

!. « n °l« l 'F nicht vor Eikin «nd wäre

seiner vor ihm, nachdem sie sich

w " '- r G ewalt über sie ein fü r allemal -

des W elttheils, durch feste Bündnisse und wohlansgerüstete Heere gewährleistet, findet seine natürliche Ergänzung in dem w irth - schaftlichen Gleichgewicht der Staaten. I m übrigen betonte der Ministerpräsident nach­

drücklich, daß sich die Regierung, solange die nationalen Fragen nicht gelöst seien, keiner einzelnen P a rte i anschließen dürfe. Gegen Ungarn schlug der M inisterpräsident einen sehr selbstbewußten Ton an. Es w ird be­

hauptet, H e rr v. Körber habe sich m it seiner Rede angesichts der großen Unwahrscheinlich- keit der Lösung der großen Fragen in dem von ihm gewünschten Sinne nur einen guten Abgang von der politischen Bühne sichern wollen. — E in Dringlichkeitsautrag Forscht, betreffend den deutschen autonomen Z o ll­

ta r if wnrde im Abgeordnetenhaus« m it dem Znsatzautrage Kozlowski, den A n tra g an den Ausgleichsausschnß zu verweisen, ange­

nommen. Sämmtliche Redner hatten sich fü r die D ringlichkeit ausgesprochen und den Abschluß eines Handelsvertrages m it Deutsch land, jedoch unter Berücksichtigung der österreichischen Interessen, fü r wünschens- werth erklärt. — Abgeordneter Schönerer hat eine In te rp e lla tio n eingebracht, betreffend Ansiedelung französischer Ordeuspersonen in Oesterreich. Schönerer fragte, ob ein dies­

bezügliches Ansuchen bereits eingebracht sei und von feiten der Regierung solche Ansied langen erlaubt worden seien. — D as Herren Hans ermächtigte den Vicepräsidenten Fürsten von Auersperg, dem Kaiser und der Erz Herzogin Elisabeth M a rie anläßlich der V e r­

lobung der letzteren die wärmsten und tie f.

gefiihltesteu Glückwünsche des Hauses aus- zusprechen. — Znm ersten Vizepräsidenten des österreichischen Abgeordnetenhauses wurde am F re ita g der Abg. Kaiser gewählt.

Polen «nd Tschechen demonstrirten gegen die W ahl durch Abgabe weißer Zettel.

Die „W iener Zeitung* veröffentlicht eine Verordnung des ö s t e r r e i c h i s c h e n Handels ministerinms, welche die Errichtung einer D irektion fü r den B an von Wasserstraßen und die Bestellung eines Wasserstraßenbeiraths anordnet. Behufs Durchführung der Bauten so wähnte sie — entzogen hatte. Außerdem hätte er sie auch anderswo zu finden gewußt.

S ie hatte bis jetzt allein fü r sich gekämpft und gesorgt, sie würde eS auch weiter th u n ; sie brauchte nicht K nnt Ohlsen und Borghilde um ihren Schutz und Beistand zu bitte».

Ein zorniger Trotz schoß in ih r auf und ein ungeduldiger Wunsch, dem zudringlichen Werber zu zeigen, daß sie ihm dennoch über legen sei. E r sollte n n r kommen — er sollte eS wagen, ih r nahe zu tre te n ! Und wenn es ein Kampf anf Leben und Tod würde, sie scheute ihn nicht.

Und so beschloß sie zn schweigen, der Gefahr m uthig entgegensehend, und erst dann zu sprechen, wen» den Ohlsens in irgend einer Weise Gefahr von ihm drohen sollte.

DaS Zim m er wurde ih r zn eng — sie verließ das HanS und wanderte hinein in den F rü h lin g -stu rm , herüber den See daher brauste; m it trockenen Augen blickte sie düster auf die kranse, schaumige Wasserfläche.

ES w a r gegen A bend; graues, feuchtes, schmutziges Tauw etter. ES rieselte und rauschte über die Felswände, das Weideland w a r m it halbgeschmolzenem, halbverreistem Schnee bedeckt; bald sank ih r Fuß bis an die Knöchel ein, bald g litt er auf der glatten Härte aus. Die Wolken hingen tief in die Berge hinein, und der W ind q u irlte ihre flatternden Enden durcheinander. Nichts Lebendes w a r zn sehen w eit nnd breit.

Die tra u rig öde S tim m nng der N a tu r bedrückte Heideruns Gemüt. Einen singen­

den Vogel wünschte sie sich in den stürmischen G raus, nnd ein treues Herz in ih r einsames, gefährdetes Dasein.

Und plötzlich wich die düstere T rauer in ihrem Gesicht eitlem selig filmenden Ansdrnck.

S ie hatte an Svante Ohlsen denken müssen, dem sie alle« gesagt hatte, was ih r hent

werden nach Bedarf der Direktion unter­

stehende Bauleitungen aufgestellt. Der Waster- straßenbeirath ist znr Erstattung von G u t­

achten nnd S tellung selbständiger Anträge berufen.

Nachdem nunmehr seit der Jsolirnng des Lazarcths von Nisida nnd fe it dem Auftreten des letzten Pestfalles in N e a p e l zehn Tage vergangen sind, ohne daß in Neapel oder anderswo ein neuer F a ll vorgekommen wäre, hat das italienische Seegesnndheitsamt die Verfügung vom 25. September aufgehoben, durch welche wegen der Herkünfte von Neapel Vorkehrungen getroffen wurden.

Von den P h i l i p p i n e n meldet Reuters Bureau vom F re ita g : Fünfhundert Boleros griffen ein Detachemeut amerikanischer I n ­ fanterie von 46 M ann bei Bongaha» am Gandara-Flnß in der P rovinz S am ar an.

Die Amerikaner hatten zehn Todte nnd sechs Verwundete. D er Rest der Kompagnie tra f indessen noch znr rechten Z e it zur H ilfe ein, um weitere Verluste der Amerikaner zu ver­

hindern. D ie Boleros wurden nunmehr zu­

rückgeworfen, wobei über hundert derselben getödtet wurden. M a n glaubt indessen, daß sie sich nur zurückgezogen haben, nm V er­

stärkungen heranzuziehen. A ls die M eldung von diesen Ereignissen in Catbalongan eintraf, wurden zwei Kanonenboote nach dem O rte abgesandt. General S m ith hat sich ebenfalls dorthin begeben.

Dem „Messager de B ruxellcs* zufolge ist der Zeitpunkt des Zusam m entritts der nächsten Z u c k e r k o n f e r e n z noch »richt fest­

gesetzt. Die Konferenz werde sicher in diesem Jahre nicht zusammentreten, aber voraus­

sichtlich im J a n u a r 1902.

D er amtliche Bericht der Aerzte, welche den Präsidenten M a c K i u l e y behandelt haben, besagt, die Autopsie sowohl wie der V e rla u f in den letzten Tagen der Krankheit M ae Kinleys schließe die Möglichkeit aus, daß zn frü h dem M agen feste N ahrung zu­

geführt worden sei, wie dies behauptet wurde. Die Untersuchung habe eine fettige E ntartung und einen krankhaften Zustand der Herzmuskeln ergeben, welche es ans- irgeud jemand anzuvertrauen

dünkte. Eine dunkle Gewißheit

unmöglich

sagte ih r, stehen.

reichend erklärten, w arum das Herz in der kritischen Z e it anf die Reizm ittel nicht reagirt habe.

Der neue E m ir von A f g h a n i s t a n hat nach den „T im e s* Nasr Ullah Khan alle Aemter überlasten, welche er unter dem früheren E m ir innegehabt hatte, Umar Khan znm Ches des Stencr-Departemeuts und Am m ullah Khan zum Chef des Justiz-Depar­

tements ernannt. — Aus Kuschk w ird der

„Nowoje W rem ja* vom 16. Oktober tele- g ra p h irt: M ahm ud Khan, der Chef des af­

ghanischen M ilitärpvstens in Tschil Dnchep, meldet dem Chef der Knschker Garnison in einem Briefe, daß der E m ir Abdnr Nahman am 3. Oktober au einem Fußleideu gestorben sei, und daß alle Bewohner Afghanistans, Seids,Ulemas, Soldaten, Handwerker, In d u s­

trielle nnd Ackerbauer Habib U llah Khan in gesetzmäßiger Weise gehuldigt und ihn als ihren E m ir anerkannt hätten.

A ns S a i n t L o u i s (Senegal) w ird ge­

meldet, daß der Gesundheitszustand dort ausgezeichnet ist; man hofft, daß die Q ua­

rantäne am Sonntag aufgehoben w ird .

Deutsches Reich.

B e r lin , 18. Oktober 1901.

— A m 70. Geburtstage des Kaisers Friedrich, der anf diesen F reitag fiel, er­

schien Se. M ajestät der Kaiser bereits nm 8 '/, Uhr früh in dem Mausoleum neben der Friedenskirche nnd legte am Fußende deS Marmorsarkophages einen kostbaren «nd mächtigen, ganz aus Veilchen gewundenen Kranz nieder, anf dessen langer weißer Atlasschleife in Golddruck die In itia le « des Kaiserpaares prangten. D er Eingang zur Ruhestätte und das In n e re derselben w a r der Bedeutung des Tages entsprechend m it einer herrlichen Orangerie dekorirt, das M arm orm onnm ent rin g s um den Sockel herum, sowie die P la tte über der G ru ft der Kaiserin Friedrich w a r m it weißen Aster», Erika und einer Fülle anderer Herbstblumen umschlossen. Schon in der ersten M orgen­

stunde waren Deputationen von Offizieren derjenigen Regimenter erschiene», deren Chef Hochathmend blieb sie auf der Schwelle daß bei ihm die H ilfe läge, wenn immer sie

ih re r bedürfen würde.

Und gleich darauf wieder wurde ih r Gesicht h a rt und kalt. Sie wollte sich ja allein helfen. S ie brauchte keinen anderen, um ihre F reiheit nnd ihre Ehre zu ver theidigen. Es sollte niemand wissen daß dies überhaupt nöthig w ar. Am wenigsten Svante Ohlsen.

S ie ging inS Hans zurück und an ihre A rbeit. S ie bemühte sich, nicht mehr zn denken, und erwartete das Kommende m it trotzigem M u th , wie der tapfere Krieger den Feind erw artet.

Neunzehntes K apitel S ie brauchte nicht lange zu warte».

Am Tage seines A n tritts , von Trondjem kommend, stellte Eikin Garborg sich seinem G utsherrn vor nnd hatte eine lange, geschäft­

liche Unterredung m it ihm. K n u t Ohlsen empfing ihn allein, «nd die Frauen bekamen ihn einstweilen nicht zu sehen.

Heiderun saß bei Borghilde im Wohn- gemach und verrieth durch nichts die fieber­

hafte Spannung, m it der sie w ider W illen auf jeden Ton im Hanse lauschte.

Nachdem etwa eine Stunde in unendlicher Langsamkeit hingeschlichen w ar, ertönte Knut Ohlsens Haudklingel. Schnell entschlossen stand Heidernn anf, und der Hausfrau zuvor­

kommend, sagte sie:

„ E r w ird irgend eine Bedienung wünschen;

es ist wohl besser, ich gehe erst einmal allein herüber.* S ie fürchtete Borghildes sanfte Angen bei diesem Wiederschein; K nnt Ohlsens Gegenwart w a r ih r gleichgiltig.

Ohne Zögern, aber leichenblaß, durcheilte sie de» dazwischenliegende« Gang und öffnete die T h ü r zu des Hausherr» Arbeitszim m er.

K nut Ohlsen w a r allein. Bücher und Papiere bedeckten den Tisch. Dem Platz des Hausherrn gegenüber stand ein leerer S tu h l.

K nut Ohlsen sah zufrieden und behaglich aus nnd blickte der Eintretenden freundlich entgegen. Heiderun machte ein ehrlich er­

stauntes Gesicht.

„ I s t er schon f o r t ? Ohne Speise und T ra n k ? *

„Ic h habe ihm beider angeboten — er dankte; er hatte es eilig, aus Ziel zu kommen. U ebereifrig! — Und nun könntest D u m ir die Bücher forträumen und da»

Schreibzeug in Ordnung bringen.*

Während sie schweigend, in gelassener Ruhe seinem Wunsche nachkam, sprach er m it

»»gewohnter Redseligkeit von dem Eindruck, den ihm der neue Pächter gemacht hatte.

„G ebildet, klug und liebenswürdig. Läßt m it sich umgehen; eine wahre Erfrischung in der Oede und Langweiligkeit der Kranken­

stube. S o ll mich wundern, ob er lange aus­

halten w ird — scheint ein anderes Leben gewöhnt zu sein. Aber er schweigt über die Gründe, die ihn dazu bewogen, es zn ver­

lassen. Ich habe ihn fü r den kommenden Sonntag zn Tisch zn «»S gebeten, und er hat zugesagt; heut wollte er sich noch nicht so viel Ruhe gönnen. E r nim m t es sehr ernst m it seinen Pflichten. W enn's vo rh ä lt — * Heidernn unterbrach während seiner Rede ihre Beschäftigung nicht. N n r die grauen Angen, die sich hie nnd da blitzartig zu dem Sprecher erhoben bewiesen, daß sie ihm Aufmerksamkeit schenkte.

„N u n , Heidernn, D u sagst ja g a rn ic h t-!*

sagte K nut nach einer Pause.

„W ie sollt' ich mitreden — ich verstehe nicht» davon l* erwiderte sie, während sie

(2)

Kaiser Friedrich gewesen oder zu denen er in besonderen Beziehungen gestanden hat,

«in Kränze m it Schleifen in den Regiments- farben zu überbringen, die an der Wand des Mausoleums ihren Platz fanden. I n der zehnten Stunde kamen die Prinzen E itel Fritz, August W ilhelm und Oskar, um eben­

fa lls Kranze zu überbringen. Um 11 Uhr erhielt das Publikum Z u tr itt zum Mauso­

leum. A uf dem P alais der Kaiserin Friedrich wehte am Freitag die Purpur-standarte der Königin von Preußen auf halbem Mast, von dessen M itte große Trauerschleife» m it laugen Florbändern herabwallten.

— Z u r gestrigen M itta g s ta fe l im Neuen P a la is bei Potsdam waren geladen Ih r e Königlichen Hoheiten die Prinzen E itel Friedrich, August W ilhelm und Oskar m it ihren Begleitern. Nachmittags unternahm Se. M ajestät der Kaiser einen Svaziergang im P ark von Sanssouci und erledigte Ne- gierungsangelegenheiten. Z u r Abendtafel waren keine Einladungen ergangen. M itta g empfing Se. M ajestät die M eldung des Generals L la s u its Prinzen zu Salm -Horstm ar anläßlich dessen Ernennung znm General der Kavallerie. Z n r M itta g s ta fe l find geladen:

Fürst R a d ziw ill, P rin z S a lm -H o rs tm a r und Legationssekretär von Bergen.

— B e i der Hofjagd, die der Kaiser m it einer Anzahl Herren der Hofgesellschaft auf dem hinter dem Neuen P a la is belegene»

Golmer Bruch am M ittw och abhielt, wurden 357 wilde Kaninchen geschossen. Davon er­

legte 122 Stück der Kaiser» außerdem 2 Fasane», einen Hasen und eine Elster. Die Jagd dauerte zwei Stunden. Es wirkte»

bei derselben zwei Züge Garde-Jäger m it, welche durch starkes Auftreten die Kaninchen ans ihren Bauten trieben.

— D er Kaiser hat durch den V ertreter des deutschen Botschafters in London, Grafen M etternich, dem Lordm ayor von London seine Photographie m it Namensnnterschrift und dessen G a ttin seine Photograph! in der U niform der königlichen Dragoner überreichen lassen znm Andenken an seinen Besuch in London beim Begräbniß der Königin V ikto ria . A uf beiden Photographien befinden sich eigenhändige Widmnngsanfschriften des Kaisers.

— D er Kaiser von Rußland hat dem Professor Virchow znm 80. Geburtstage den Weißen Adlerorden verliehen. Durch die lange Abwesenheit des Zaren von P eters­

burg ist eine V e rs p ä tu n g d er o ffiziellen Kundgebung dieser Auszeichnung veranlaßt worden.

— Erzherzog Ferdinand K a rl begiebt sich demnächst nach B e rlin , um dem deutsche»

Kaiser fü r seine Ernennung znm Chef des 5.

prenßischcn Jägerbataillons persönlich seinen Dank abzustatten.

— Großherzog Friedrich W ilhelm von Mecklenburg - Strelitz feierte den 17. d. M ts . seinen 82. Geburtstag.

— P rin z E ite l Friedrich hat sein Osfi- ziersexamen au der Potsdamer Kriegsschule m it dem P rä d ika t „vorzüglich" bestanden.

D er P rin z , welcher sich znr Z e it noch im Neuen P a la is befindet, w ird den Geburtstag der Kaiserin dort verleben und alsdann zn ständigem Wohnsitz nach dem Kabinetshanse in Potsdam übersiedeln.

— Am 24. w ird bei dem bisherigen chinesischen Gesandten am hiesigen Hofe.'dessen Nachfolger bekanntlich bereits hier anwesend ist, ein größeres Abschiedsdiner stattfinden, zu welchem au die Hoschargen, den Reichs- fich ansteckte, nm einen Stoß Rechnungs­

bücher anf ein hohes Regal zu schieben.

„E ine Ansicht verlange ich auch garnicht von D ir — nur Theilnahm e!"

S ie wandte sich nm und sah ihn ehrlich an.

„M e in e r Theilnahme könnt I h r allezeit gewiß sein, fü r alles, was Euer Hans angeht.'

„M a n merkt aber meist verflucht wenig d a vo n !" grollte Knnt.

S ie seufzte ein klein wenig. „E s hat mich in meinem Leben nie jemand nach

»»eine» Gefühlen gefragt," sagte sie gelassen,

„so habe ich verlernt, darüber zn reden."

D ie wenigen Tage, die zwischen dem heutigen und dem Sontag lagen, vergingen fü r Heidernn in ruhiger E rw artung. Sie hatte wirklich Ruhe — die Rnhe, die nur die Gewißheit der überlegenen K ra ft ver­

leihen kann.

S ie w a r nicht zugegen, als Eikin G arborg im Wohnzimmer empfangen wurde.

Aber als die Suppe auf den Tisch stand, mußte sie kommen, nm den Hausherrn in das Speisezimmer hinnberzusiihre». A ls sie eintrat, stand Eikin in eifrigem Gespräch neben K n n t Ohlsens S tu h l. A ls er ihre»

S chritt hörte, wandte er sich unwillkürlich hastig um und sah sie m it schlecht verhaltener Neugier an» in die sich ein gut T h e il höhnische Schadenfreude mischte.

(Fortsetzung folgt.)

kanzler, die M in iste r u. s. w. Einladungen ergangen sind.

Das S taatsm inisterinm hielt am F re ita g unter dem Vorsitz des M in is te r­

präsidenten Grafen B ü lo w eine Sitzung ab.

— D as deutsche A rtille rie -S c h u ls c h iff

„ M a r s " ist, wie aus K iel berichtet w ird , in ­ folge Bruchs der Maschinenschnecke m anövrir- unfähig geworden.

— Am 25. d. M ts . w ird in der Leip­

ziger Reichsbankhanptstelle znm ersten male eine Konferenz der Direktoren sächsischer und verschiedener mitteldeutscher Bankanstalten abgehalten, au der der Präsident der Reichsbank, D r. Koch, theilnehmen w ird . D e r­

gleichen Konferenzen werden von jetzt ab alljährlich in Leipzig tagen.

— D ie Zivil-Berufsm nsiker wollen sich gewerkschaftlich organisire». Am 5. November- soll in B e rlin ein Kongreß dieser Musiker zusammentreten, der eine solche Organisation zn gründen gedenkt.

— Dem A n tra g auf Auslieferung T e r- lindens ist noch nicht stattgegeben worden.

Die Advokaten Terliudens habe» das IlabeLS Oorpus-Verfahreu eingeleitet; sie behaupte»,

»ach dem Vertrage m it Preußen von« Jahre 1852, der als einziger Anslieferungsvertrag m it dem deutschen Reiche gelte, läge kein die Auslieferung rechtfertigendes Verbrechen vor.

Frankfurt a. M , 18. Oktober. P rin z Friedrich K a rl von Hessen wurde heute zum M a jo r befördert und in den Generalstab des 18. Armeekorps versetzt.

Karlsruhe, 18. Oktober. I n Gegenwart des Großherzogs, der Großherzogi», des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin, der Prinzen M a x und K a rl von Baden, des Erbprinzen und der Erbprinzessin von A nhalt, der Fürstin zu Lippe und der Prinzessin W ilhelm fand heute die Enthüllung des Denkmals fü r den Prinzen W ilhelm von Baden statt. An der Feier nahmen die Spitzen der staatlichen und städtischen Be­

hörden, der Preußische Gesandte von Eisen­

dreher und zahlreiche Deputationen von Vete- ranenvereinen theil. Nach einer Ansprache des Großherzogs, in welcher er fü r die E r ­ richtung des Denkmals dankte, fiel die Hülle, w orauf ein Vorbeimarsch von Abordnungen der M ilitä rv e re in e vor dein Großherzog die Feier beschloßen.

Sigmaringene», 18. Oktober. Se. Majestät der Kaiser ernannte den Fürsten von Hohen- zollern ans Anlaß seines fünfzigjährigen M ilitä rd icn stjn b ilä u m s zum Generalobersten.

A us dem gleichen A n la ß sind h ie r D ep u ta­

tionen des I . Garde-Regiments zn Fuß und des Füsilier-Regiments Fürst K a rl Anton von Hohenzollern (Hohenzollernsches N r. 40) eingetroffen.

Gelsenkirchen, 18. Oktober. Professor Koch h ie lt heute V o rm itta g hier einen V o rtra g über Maßregeln znr Bekämpfung des Typhus.

E r empfahl E inführung einer ständigen Seuchcnüberwachnng, verbunden m it einer bakteriologischcn S ta tio n . Hinsichtlich der Entstehungsnrsache der Epidemie äußerte Professor Koch, daß die Ansicht des Re- giernngsrathes, M ediziualraths D r. S p rin g - feld, wonach ein Rohrbruch vor einem ver­

seuchten Hanse Typhnsbazillen in die Wasser­

leitung geführt habe, ihm die wahrschein­

lichste zu sein dünke. — D e r „Gelsenkirchener Z eitung" zufolge wurde in einer heute M itta g hier stattgehabten Konferenz, an welcher Professor Koch, V e rtre te r der Be­

hörden des S ta d t- n»d des Landkreises Gelsenkirchen und der Nachbarstädte, sowie V ertreter der Großindustrie theilnahmen, die Errichtung einer Seuchenstation beschlossen.

Die Anfbringnng der Kosten, die anf 50000 M a rk jährlich geschätzt werden, ist sttr das erste J a h r durch Zuwendungen der Kommune, der Großindustrie sowie der interessirten Kassen gesichert. Die Anstellung eines Leiters und zweier Assistenten ist v o r­

gesehen.

Aachen, 18. Oktober. Heute wurde in A n ­ wesenheit S r. Kaiserlichen Hoheit des K ron­

prinzen das Denkmal Kaiser W ilhelm s des Großen enthüllt. Oberbürgermeister Weltmann hielt eine Rede, in welcher er den verewigten Kaiser feierte, an den heutigen G eburtstag weiland S r . M ajestät Kaiser Friedrichs und den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leizig erinnerte und znm Schluß ein begeistert auf­

genommenes Hoch anf Se. M ajestät Kaiser- W ilhelm I I . ausbrachte. Das Denkmal ist von Professor Schaper geschaffen lind zeigt Kaiser W ilhelm den Großen zu Pferde. Die S ta d t ist festlich geschmückt. Se. Kaiserliche Hoheit der K ronprinz wurde überall jubelnd begrüßt.

Nach der Enthüllung des Denkmals Kaiser- W ilhelm s des Großen fand im Kurhause ein Frühstück statt, bei welchem der Ober­

bürgermeister Weltmann S r . Kaiserlichen Hoheit dein Kronprinzen den Dank der S ta d t anssprach. D er K ronprinz nahm den ihm von der S ta d t angebotenen Ehrentrnnk an und trank auf das W ohl der S ta d t und des Oberbürgermeisters. Nach dein Frühstück erfolgte die Abreise des Kronprinzen.

Leipzig, 18. Oktober. Das Reichsgericht verurtheilte den hessischen Fiskus zur Zahlung von monatlich 148,50 M a rk nebst 4 Prozent Zinsen vom I . M ä rz 1900 ab an einen als Hilfsgerichtsschreiber an das Amtsgericht Darmstadt versetzten Amtsrichter. Dieser B etrag ist die Differenz zwischen dem M onats betrag des Am tsrichter- und Gerichtsschreiber, gehaktes. D as Reichsgericht hat dam it an­

erkannt, daß die Versetzung eines Richters in eine nichtrichterliche niedriger dotirte Stelle unzulässig ist.

S tu ttg a rt, 18. Oktober. Generalfeld- marschall G ra f Waldersee ist heute Abend von Neckarsnlm nach Hannover abgereist.

München, 18. Oktober. Die „Neue Bayerische Zeitung" meldet: D er hiesige Nun tin s Sam bncetti, welcher beim päpstlichen S tu h l ans Gesundheitsrücksichten nm seine Versetzung nachgesucht hat, ist «ach Rom auf einen hohen Posten berufen worden. Der

»ach Wie» berufene A u d ito r N icotra fü h rt iuterimistisch die Geschäfte der Münchener N u n tia tu r bis zu deren Wiederbesetzung.

Ausland.

W ien, 18. Oktober. Den B lä tte rn zufolge beschloß der S ta d tra th in seiner gestrigen Sitzung, über die Bau- und Betriebsgesell- schaft fü r Straßenbahnen in Wien wegen NichteinhaltenS des genehmigten Fahrplans in einer großen Z a h l von Fällen eine Kon­

ventionalstrafe von 480000 Kronen zn ver­

hängen.

Budapest, 18. Oktober. Ueber die Oeden- burger Bau- und Bodenkredit-Bank ist der Konkurs eröffnet worden. I n den Kassen wurde kein Geld vorgefunden. Der Direktor Alfred Schladerer ist flüchtig; seine V e r­

haftung ist angeordnet worden. M a n be­

fürchtet, daß viele Personen in Oedenbnrg in Mitleidenschaft gezogen werden. — D er Präsident der in Konkurs gerathene» Oeden- burger B an-nnd Bodenkredit-Bank, Kaufmann Nuß, der sein ganzes Vermöge» verliert, wurde vom Schlage getroffen. D as Aktien­

kapital der Bank betrug 480000 Kronen, Einlagen und Kassenscheine beliefen sich anf 1500000 Kronen.

Petersburg, 18. Oktober. Dem Kaiser wurde in S pala eine Deputation des 33.

Jsumschen Dragoner-RegimentS, dessen Chef Se. Königl. Hoheit P rin z Heinrich von Preußen ist, vorgestellt. — Generalleutnant v. W ahl ist zum Gouverneur von W iln a ernannt worden.

Proviliztirliilr lynchten.

2 C ulin, 18. Oktober. (Verschiedenes.) I » der Dittinersche» Mordangelegenheit findet deu 21. d.

M t s . in Podwitz vor einem Tho rn er Richter die Vernehmung von 15 Zeugen statt. — Riescn- rnnkcl» haben viele Besitzer in Dorposch und Nieder-G renz dieses J a h r geerntet. S o hat H e rr Stöckm ann-Grenz unter seinen Rübe» viele 18—

20 pfundige Exem plare anfznweisen. Auch IV , psündige Kartoffeln sind häufig gefunden worden.

— D e r Elbinger Kartoffelhändler. H e rr H ilde­

brand, verlud in diesen Tage» an der Grenzer- Ladestelle 1600 Z t r . blaue K arto ffeln. D a das Wasser in der Weichsel zn flach ist. konnte er m ir die H ä lfte der gekauften Kartoffeln verladen. E r zahlte pro Z t r . 1,70 M k . — E in e gute Herbst­

weide gew ährt das in dieser E rn te ausgeschüttete Sommerkorn. Vielfach ist die 3sache Aussaat ausgeschüttet.

Danzig. 18. Oktober. (Verschiedenes.) H e rr Lhnker-Zoppot beabsichtigt den B a u einer elektri­

sche» B ah n von Zoppot nach O liv a östlich der Eisenbahn, von O liv a anf der Seestraße nach G le ttka « und von G lettkan längs dem S tra n d e nach Brösen nunmehr ansznsühren und derartig zn fördern, daß die genannte» Linien m it dem Beginn der nächstjährigen Badezeit in Betrieb geiionilnen werden können. Thatsächlich hat man auch bereits an dein etw a 140 M e te r von dem Bahnübergänge entfernten, anf dem Landwege zur See belegenen Endpunkte O liv a seit einigen Tage»

m it den E rdarbeiten begonnen. Diese neue Bahn soll m it der elektrischen B ahn O liv a -D a n zig ver­

bunden w erden: es muß jedoch bis znr Ge- nehmigng wegen Uebersührung über die S ta a ts ­ bahn ein Umsteigen stattfinde». — I n der Kon- knrssache des Bannieisters A rth u r Hange», frühe- reu M itin h a b e rs einer hiesigen größeren Holz- exportfirma, beträgt die S ninm e der zu berück­

sichtigenden Forderungen 86179,60 M k ., der ver­

fügbare Massebestand » n r 5000 M k . 3 n dem Konkurse der G etreidcfirm a B ernhard Anker stehen etw a 175000 M k . Schrr den rmnd 30000 Guthaben gegenüber. —. I m W llh e lm -T h e a te r er­

eignete sich heilte V o rm rtta a ein schwerer Unfall- D o rt t r i t t seit einigen T ag e» eure F am ilie Jetlcsfs m it fünf dressirten Löwe» anf. AIS der jlM lie Thielbm ldiger August Klempe aus Reichen- bach in Böhmen heilte bei der Fütterung w a r

»nd sich dem Käfig unvorsichtig näherte, griff einer der Löwen durch das G itte r und packte den M a n n an der linken S ch u lter; er schlug ihm die Tatzen lie f ins Fleisch. J ,n nächsten Augenblick hatte das T h ie r Fleisch „nd Sehnen herausge­

rissen lind den U n terarm des M a n n e s gebrochen.

D e r Thierbändiger. der seine Geistesgegenwart bewahrte, wehrte sich m it aller K ra ft. E in A r z t w a r gleich zur S te lle und legte einen N o th - verband an. I n Kopenhagen, wo die Truppe kürz­

lich w eilte, wurden zwei Personen von den Löwen

^ D a n z i g , 18. Oktober. (E ine von sozialdemo­

kratischer S eite einberufene. von mehr als 600 Personen besuchte Versam m lung von Arbeitslosen fand heute in Schidlitz statt. D ie Versammlung nahm eine an den M a g is tra t gerichtete E rklärung

staudsarbeiten beschäftigen soll. Auch w ird das Ersuchen an den M a g is tra t gerichtet, bei der E in ­ treibung der S teu ern nachsichtig zn sei». — Durch eine» wüthenden Eber, welcher aus seiner S ta lln iig ins F reie Hinausgelassen worden »vor. ist gestern m Quadendorf «in P ferd des Besitzers A rendt an ­ gefallen und von den S au ern des Thieres zerfleischt worden, sodaß es infolge der schweren Verletzungen verendete. — I » dem W aarenkeller des H e rrn Albrecht. Neugarte» N r . 35. entstand heute Nach­

m ittag gleich „ach 3 U h r Feuer. Z w e i Personen, oer Hausdiener und ein Kom m is des H e rrn Albrecht, die sich z»r Z e it. a ls das Feuer auskam, k il dem Keller befanden, haben schwere B ran d ­ wunden davongetragen, sodaß sie nicht vernehmungs- fähig w aren. S ie sind i», das Diakonissenkrankeu- Haus gebracht worden. D e r Feuerwehr, die schnell an der Brandstelle erschien, gelang es. bald das Feuer zu bewältigen, doch mußte eine Brandwache zurückbleiben, da in dem Keller feuergefährliche Flüssigkeiten lagern. V e rb ra n n t sind die Keller­

treppe, die Verschlage und verschiedene Holzkisten.

D ie H aup tarbeit der Feuerwehr w a r aber bereits noch einer halben Stunde bew ältigt.

Königsberg. 18. Oktober. (Konkurs.) D ie Abend­

b lä tter melden aus T ils it die V erhaftung des Meiereibesitzers G e ru ll in S p litte r , welcher m it 300000 M k . Palsiva fa llirte .

Bromberg. 18. Oktober. (Verschiedenes.) Gestern Nachm ittag um 3 U h r fand hierselbst eine Konferenz der Landräthe des Regierungsbezirks Brom berg im oberen S a a le der W eiuhandlung von Her» m au»

Krause statt. A n der Konferenz nahmen L»ch Her«

Regierungspräsident D r . Krnse und mehrere Räthe

»nd Assessoren der hiesigen königl. Regierung theil.

H e rr Öberpräsident D r . v. B itte r , welcher sein E r ­ scheinen in der Konferenz angemeldet hatte, wa»

verhindert, hierherzukommen und an derselbe» theil- zunehmen. A n die Berathungen, welche innere Berwaltnngsangelegenheiten betrafen, schloß sich ei» gemeinsames D in e r ebendaselbst, an welchem 24 Herren theilnahmen. — D e r vor mehreren Wochen verstorbene S ta d tra th und P ro v iiiz ia l- Landtagsabgeordnete Heinrich Dich hat. w ie m it­

getheilt, der S ta d t znr Errichtung eines Waisen­

hauses 400000 M k .. fü r das B ilrg erstift 3 0 0 0 0 M k . und fü r das Blindenheim ebenfalls eine nicht un­

bedeutende Sum m e testamentarisch vermacht.

Seinen B rü d er» und Schwester» hinterließ er je 25000 M k . D a nun unter deu letztere» sich einige in wenig gute» Verhältnissen befinden, so habe»

diese das Testament angefochten und sich an den Kaiser gewandt, um eine Verringerung der Legate zu erreichen. I h r e Hoffnungen dürften sich doch wohl als trügerisch erweisen, da der Erblasser w ohl gewußt habe» mag, weshalb er so und nickt anders testirt hat. — V o m Unterrichts,» mist er­

find der hiesigen Regierung z» Schulnenbauteu niid znr Hebniig des Dentschthnms 300000 M k . über­

wiesen worden.

Köslin, 17. Oktober. (A n B lu tverg iftu n g ) ist de»

34 J a h re alte wissenschaftliche H ilfsleh re r am kgl.

Ghmnasinm B e rn h a rd t gestorben, welcher sich vor einigen Tagen einen Zahn hatte ziehe» lasten und aleich d arauf starke Z ig arre n geraucht h a t. sodaß N iko tin in die noch offene W unde gekommen w a r.__________________________________

Lokalnachrichten.

T bo rn , 19. Oktober 1901.

- ( P e r s o n a l i e n . ) D er Referendar Felix Kanffinann ans Danzig ist znm Gerichtsaffeflor ernannt worden.

D e r Referendar L a u s Reiß aus Königsberg ist in den Oberlaudesgerichtsbezirk M a rie n w erder über­

nommen »nd dem Landgericht i» E lbiu g znr Be- schästignng überwiese».

— ( P e r s o n a l i e n b e i d e r E i s e n b a h n ) I n den Ruhestand treten : Kanzleisekretär W ieg- boldt in Danzig. E rn a n n t: die S ta tio n s -A w ira n te » F a h l und M n ,a c h in Zopvot zn S ta tio n s -D iä ta re » . Verseht: Negiernuasassissor v. G n ira rd von G> au- denz nach Essen a. R u h r, Regierungs-Ban,»einer Kuhnke von B ru ß »ach Konitz. Lademeister K am iilski von M i'ihlheim a. R u h r »ach Danzig.

— ( P e r s o n a l i e n v o n der S te u e r.) D e r H anp tzo llaiu tS -K o ntrolen rR ah n istvonPoqorzeuce als O ber-G renz-K o n tro ieur nach D anzig und »er Z ollpraktikan t W ern er von Königsberg als Assistent nach Nensahrwasser versetzt worden.

— ( D i e R e v i s i o » d e r B e st i m m u n a e n ü b e r d i e R e i f e p r i i s n n a ) an den höheren Schule» ist im Kultusm inisterium jetzt soweit ge­

diehen. daß sie voraussichtlich noch vor Beginn des neuen J a h re s zum Abschluß gelangen w ird . Nach der offiziösen „ B e rl. K o rr." lä ß t sich a u nehmen, daß die neue B rüfuiigsordiiuna ihre erste Anwendung nicht vor dem J a h re 1903 finden w ird.

- - ( D i e V e r f ü g u n g d e s H a n d e l s m i ­ n i s t e r i u m « ) über E rrichtung und U n terhaltung von Fortbildungsschulen, von der gestern berichtet wurde, bezieht sich n u r auf Westpreußen und Posen, wo die Fortbildungsschulen staatlich sind.

Auch steht die Verfügung nicht einem Ausbau der schon vorhandenen Fortbildnnasschnlen entgegen;

m ir die Einrichtung ganz?>ener F ortbildu ng s­

schulen ist der damit verbundene« großen pekuni­

ären O pfer wegen snr Z e it nicht angängig.

( E i n B i l d v o » d e r B i s m a r c k d e n k m a ls e ie r ) hat H e rr Photograph B o n ath hier­

selbst aufgenommen. D a s B ild in großer scharfer Ausführung giebt von dem Festakte den M o m en t wieder, als H e rr L an drath v. Schw erin die Ansprache hält. D ie höchst aelnnaene Ausnahme, die besonders das Denkuial sehr schön zeigt, dürfte als bleibende E rin n eru n g gewiß Vielen w ill- koninien fettig e (, E r f i x i a r e i t ) w ird die Schnellig­

keit mancher Berichterstatter. D a s „B roin berg tt T ag eb la tt" b ring t bereits in seiner heutigen N u m m er ein Telegram m über die E n thü llu ng der Bismaicksäule in T h o r» . Diese N u m m er ist in Brom berg gestern Nachm ittag gegen 3 U h r zn r Ausgabe gelangt, während dir E n thü llu ng hie«

»m 4 U h r stattfand. . ^ ^ , . x . , - ( E i n g a n g S v e r b o t f ü r p o l n i s c h e B l ä t t e r a u s P r e u ß e n . ) Den polnischen Fach- b lä ttern i,»d „»Politischen polnischen J o u rn a le » ans Preußen „nd Oesterreich w a r bisher der E in ­ gang i " R ußland völlig freigegeben. S o hatte»

beispielsweise die in Posen erscheinenden p oln '- scheu Landwirthschafts- und gewerblichen Blatte», eine ziemlich ansehnliche Aboniientenzahl in R »1 sisch-Polen. V o m 13. Oktober ab werde» Platz»w die polnischen B lä tte r ans Preußen, dre fü r R>»»

land bestimmt sind. a» der Grenze angehalten «no m it den» gedruckten Verm erk .OLkeuäu et rekase x

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