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Über den vermeintlichen Wechsel in Schillers Ansicht vom Verhältnis des Ästhetischen zum Sittlichen

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Academic year: 2021

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(1)

IX.

ՀՀ՝''՜ Książnica i Kopernikańska

\ - w Toruniu X 'Ու,.

Heal = prog ymnaf tum

5U Dirfd?au.

Sum ©Jlerprogtamin 1886.

о-

Știier ben nermetniftdjen ^edifel in Stßillers АпіЦі font ^»erÇaCfnts bes jífl^ettídjen ¿nnt ^ittCidjen.

Dem 3. orbeutlidjen Secret Howe.

--- —---

1886. ÿrofltamm 9?ր. 47.

® t r ք țț) a ո.

$rud tion Sonrab ýopp.

1886.

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де{фіфІІіфе unb p^ilofo^ifĄe (Ерофе betlagen. ®фі0ег Wäre niemals bief er bolle unb große Wîenpp, niemals biefer bolle unb große £>icßter geworben, ßätte er biefe fcljWeren unb langen unb паф ber 9łatur feines (SeifteS uпerläßliфen 93ilbungSfämpfe піфі boll unb gang auSge=

tämpft." SOîit biefen Sßorten фагаПегifiért Seltner bie æebcutung bon ©фіііегб wiffenj^ßaft=

Ііфег Zßätigfeit.

%օոոքՓօո bie «ßauptperiobe ber pßi lof оpßif ф en Stubien unfereS 3)іфІег5, um bie eS рф ßier für uns allein ßanbelt, erft bon ber ßeit feiner näßeren ՅՅօէսոոէքՓսքէ mit Sânt batiert, fo war Ьоф feine Diatur քՓօո bon Einfang an fpefulatib angelegt, unb wir feßen ißn bereits weit früßer — als er рф поф auf ber SRilitärafabemic befanb — um bie Söfung тіфіідег, anfangs аиЗ|ф£іерГіф etßifфer unb шеІар()рйіфсг probleme bemüßt. ßn ber „Zßeofopßie beS Julius" теіфе er ben 1786 ЬегЬрепІІіфІеп „В ß i t o f o p ß i f ф e ո 93 rief en" einreißte,. burfen Wir eine teilweife ^ufammenftellung jener feiner ^идепЬапрфІеп erb liefen, unb eS wirb für un=

fern gweef genügen, Wenn Wir auf biefe Зфгір furg eingeßen unter е^афег 33er weif ung auf bie früßeren Sluffäße, in benen рф äßnlicbe (gebauten puben.

®aS Uniberfum ift ißm ein gur Zßat geworbener ©ebaitfe ®otteS. Ջ er 93eruf aller benfenben SBefen ift eS, bieS ©ebäube rücfWärtS auf feinen ©runbriß gu übertragen. ЭШе (Neiffer ftreben паф ber Іффреп freien Sleußerung ißrer Kräfte, паф 33ollfommenßeit, benn nur ßierburф tonnen ре діййііф werben. SllleS тйп{феп fie an рф gu gießen, waS fie als gut, als bortrefp Ііф erfennen. 21п|'фаиипд beS ©фопеп, SBaßren, ЗЗогІгерІіфеп ip nun аидепЫійІіфе Sepßnaßme biefer (Еіде^фареп. %n bem Slugenblicfe, Wo wir pe unS benfen, finb Wir (Eigentßümer einer Zugenb, Urßeber einer .jpanblung, (Erpnber einer SBaßrßeit, ^nßaber einer (Plüdfeligteit. 3)ie

©lüdfeligteit bie іф mir borfteüe, wirb meine (^lüdfcligteit, alfo liegt mir baran, biefe 33or=

fteHung gu erwetfen, (Slüdfeligteit um тіф ßer gu oerbreiten. $ф begeßre frembe ©lüdfeligfeit, weit іф meine eigene begeßre, Segierbe паф frember Slüdfeligfeit nennen wir aber SBoßlwotlen, Siebe.

Siebe ift ißm alfo bie Zriebfebcr ber gefamten рйііфеп 3Beltorbnung. Sie ift baS քՓօոքէօ ißßänomen ber befreiten Sфöpfung, ber аіітафііде Wîagnet in ber ©eifterwelt, bie Quelle ber ЭІпЬафІ unb ber erßabenften Eugenb. ЗВепп jeber Ш2еірф aűe Жеірфеп liebte, befaße jeber eingelne bie SBelt. Qßne Spur bon (Eigennuß muß biefe Siebe aber fein, wenn ißr піфі ißr афіеЗ ЗЗегЬіепр genommen Werben foil. (EgoiSmuS fä’ t für bie 5)antbarfeit, Siebe für ben Un=

bant. Siebe ье^фепП, (Egoismus leißt. (Egoismus ift bie größte 3Irmut beS ег{фарепепеп ЗВе»

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fenS. 2lber ber bloße Ißerjidft auf eine ігіффе tSelobnung genügt babei поф піфі. Eine 3Iuf=

Opferung für ben ©egenftanb feiner Siebe mit ber Hoffnung auf eine Seloljnung im gufünftigcn Seben mürbe immer nur bie ebelfte ©tufe bed Egoismus fein. ES muß eine Dugenb geben, bie аиф obme ben ©tauben an ІІпрегЫіфГеіІ auStommt, bie аиф auf ©efaljr ber ЭЗегшфШпд baS пйтііфе Opfer mirlt. Sille SBoUfommenpeiten im Unitierfum finb bereinigt in ©ott. ©ott unb Statur finb 8 toei ©roßen, bie fid) Vollfommen діеіф finb. Die Statur ift ein ипепЬІіф ge=

teiltet ©ott. Die SIngieljung ber Elemente Ьгафіе bie Іогрегііфе florin ber Statur gu ©taube.

Die Singiel)ung ber ©elfter, ins ИпепЬІіфе üeroielfältigt unb fortgefejjt, mußte епЬІіф gur 2Iuf=

^ebung jener Trennung führen ober ©ott berüorbrtngen. Eine f оіфе Ängieljung ift bie Siebe.

Silfo Siebe ift bie Seiler, worauf mir emporflimmen jur ©оіій^пііфіеіі.

Die beiben Sieben: ,,©el) ort align biel ©üte, 8 eutf et igle it unb große fjreig iebigfe it im engften SSerftanbe jur Dugenb?" unb „bie Dugenb in ifjren folgen beír аф te t," fomie ber erfte ißaragrapl) feiner „ißljilofop ֆ i e ber ф í) p f i о I o g i e"

finb eS befonberS, in benen mir juin Dell gang biefelben ©ebaufen, mie in jener Dljeofopljie mieberfinben.

Die тіфііде (frage паф beut ißjefen ber Dugenb unb ber etipppen föeftimmung beS ЗКеп|'феп finbet in bief er fiüljeften Ерофе ©фіІІегЗ bereits eine Söfung, bie in einer фіпрфі wenigftenS für feine gange fpätere plplofoplpfdje ©peculation maßgebend geblieben ift. SI (S Іюф=

fteS ,3iel beS Bebend gilt іфи bie ©lüdfeligfeit. Diefe faun ber ՏՅէօոքՓ aber nur еггсіфеп Ьигф Streben паф SBolítommenlfeit, Ьигф Aneignung ailed ©uten, ©фölten, äßafjren, Ьигф bie reinfte Dugenb. 2ln eine földje Dugenb glaubt alfo ©фіііег unb Verlangt fie пот ЗЛеффеп.

Er f)ält fie für ein ^robuct ber ebclften. uneigennüpigften Siebe, aber eben biefe fSegrünbung ber Dugenb geigte beutlidj, baß er biefelbe mit ber Steigung bu^attS für vereinbar pält, unb bief en ©ebaufen ber Ausübung ber Dugenb aus Steigung p a t © ф i 1=

1er field f e ft g e I) a 11 en ; in фт feljen mir ben ^jauptunterfdjieb ber ©фіііегффеп Ell) if Von br jenigen Hauts, benn biefer Ipelt Dugenb unb Steigung für gu roiberftreitenbe begriffe, aid baß er піфі Ьигф bad ^ingutommen ber legieren für bie erftere Ijätte füi-фіеп unb bedljalb nur biejenige Dugenb als афі auerfennen folien, bie gerabegu gegen bie Steigung, aud reinem sßflidjtgefülp geübt wirb.

Die beiben erften Arbeiten Sdjiller ’ S auf арреффет ©ebiete հօքՓսքէէցօո fid), wad ja bei bem jungen Оіфіег unb Denier Іеіфі егііагііф ift, mit ber bramatifdjen ՃԽււքէ. Ed jubelt рффіег nm ben 1782 entftanbenen t’Iuffap: „lieber bad gegenwärtige b e u t f ф e Df) e a t e r" unb um bie 1784 gehaltene Siebe : „ՋԶ a S fann eine gute ft e p e n b e ©фай;

b ü p n e еідепіііф mirlen?'' Erftere Strbeit ift еідепШф піфі арфЩфег Statur, ©ie enthält ein DabelSVotum bed SßerfafferS gegen bie bamaligen DpeaterVerljältniffe unb fpifjt fid) in bittere Semerlungen über ^ublifum unb Darftelfer gu, benen beiben bie immer meljr [іф Verbreitenbe gemeine Sluffaffung ber Sitljne befonberS gu Verbauten fei. Und intereffiert eigenb Ііф nur eine föemcrfuitg am @d)luß, wo ©фіііег feiner pol)en SJleinung Von ber bramatifdjen fi ’unft baburd) SluSbrud giebt, baß er fie als eine ©фтерег ber SJtoral unb ^Religion Ье^еіфпеі unb քէՓ mit bereit діеіфет ©Փէժքս1 gu tröffen aufforbert.

Sßeit widjtiger ift bereits bie gWeite ermähnte Slrbeit, worin рф ber Diфter beinüljt, ben

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hohen SBert ber bramatifden Sunft Ьигф фге wol)íťí)ätigen ^Birkungen auf ben 9№еп|феп gu be»

Weifen. £>ie bramatifd)e Kunft befdjäftigt aííe Kräfte ber «Secte, beS ©eifteS unb beS ßergenS.

Ste fefct mehr Voraus als jebe anbere Kunft, ja fie ift bietleidft báS fjöc^fie 'probuft beS т՝п)ф»

Ііфеп ©elftes überhaupt. 2luf ble einzelnen Slrten фгег тогаЩфсп 'JBirfung haben wir I)ter піфі nötig, иафег eingugeljen ; Stiller fialt fie feb enfaIIS für ein gang bebeutenbeS fittlid)eS Er»

giel)ungSmittel unb räumt фг einen würbigen Blaß neben Der ^Religion als Ergängung beS

©efeßeS ein.

B^itofop^ifc^e Spekulation ift hier поф nirgenbS vorbanben. ՏՓtiler's Slnfic^ten ftüfcen )іф auf rein empirifdfe ^Beobachtungen, überall bewegt er fid) int ©ebiete realer Berljältniffe.

Sie Sun ft erfcheint ber äRorai entfd) leben untergeorbnet, unb wenn man hieraus аиф піфі gu Тфііереп hat, baß Sd). ble тогаЩфе Sßirfung für ben еідеиіііфеп 3ГОес $ ber Kunft gehalten habe, fo ift bod) рфег, baß er baS ®ІШіфе für ben würbigften Inhalt ber ЬгатаЩфеп Äunft erkennt, baß er bie ^auptwirfung bem Stoffe unb піфі wie fpäter ber bloßen ^orm g u f ф r e i b t. ПеЬеггаіфепЬ aber ift e§ unb erinnert an bie fpätere Sehre üon bem а|'феЩфеп ßuftanbe, WaS Sd). hier von einem mittleren ^uftanbe fagt, in ben Wir burd) bie Sunft verfemt werben, unb We(фer, uns Von Vorhergehenber finntid)er ober geiftiger Slnfpannung fanft löfenb, eine Ьагтопііфе Bereinigung unferer geiftigen unb tiertfd)en 9îatur geigt.

9Jtit bent Frühjahre 1785 begann ՏՓ ’S lebhafter Вгіе?теффІ mit Körner, unb wir finb Ьегефііді, von bief em Zeitpunkte ab eine neue perlőbe j n beS ®іфіег5 geiftiger Entwidelmtg gu гефпеп. ES Würbe eine рІ)іІофрІ)ііфе Sorrefponbeug gwifd)en ben beiben ^remiben Verabre»

bet, bereu £)auptgegenftanb fene Zheofopl)ie beS ^ulittS bilbete, bie wir bereits Ье)ргофеп haben.

Sic weiteren Erörterungen, bie (іф baran іфііереп, geigen unS ben Berfaff er befonbetS als an»

gehenben Kritiker, ber fid) аиф bereits einige Sant ’ fd;e $beeu gu eigen gemad)t I)at- Seine SieblingSbefd)äftigung bilbete in biefer Zeit aber bie $8eiterentivideluug feiner ефі)феп Зіпрфіеп.

Er ließ fe%t feine frühere @lüdfeligkeitStl)eorie fallen. Sie Einwirkungen ber 9louffeau ’fd)en 9iaturpl)ilofophie, benen er auf ber ЭИаЬетіе auSgefeßt gewefen war, Ѵег^фтапЬеп mehr unb rnepr. Er entfagte bem ігЬііфеп ©lüde unb аиф ber Hoffnung auf ein gutünftigeS, inbem er ք1Փ ein neues, größeres Z՝beal bilbete, bie деіфіфіііфе ©röße. Um biefeS gu erreid)en, mußte bie Entfagung eine Vollftänbige fein ; er mußte fid) entfd)ließcn, |'іф gu opfern um beS bloßen Opfers willen. Bon blefem Stanbpunkte aus ІфгіеЬ er baS ©еЬіфІ „S ie fRefignatio n".

Siefe Senkweife tritt uns аиф entgegen in feinem DJiarquiS Bofa.

ЙЗепп wir auS ben näd)ften fahren, wo fid) Sd). Ь)аир^аф1гф mit l)iftorifd)en Sir bei»

ten Ьеіфа)1ідіе, keine pt)ilofopi)ifci) äftl)etifchen ՏՓրէքէօո hefigen, fo biirfen wir beSljalb Ьоф піфі annehmen, baß fein Zntereffe für Bh^ofophie erkaltet war. Ser Зіпрфі in feiner S&heofophie gegenüber, baß eS bie höd)fte Aufgabe beS Bi en) ф en fei, bie fRatur, baS доііііфе Kunftw erk,

auf ihren erften ©runbriß gurüdguführen unb fie int Eingelnen gu erkennen, hatte fRapbael»Körner in bem lebten Briefe ber philofophifd)en Korrefponbeng (^rühfalw 1788) geltenb детафі, baß eS bem El)arakter beS 9)іеп)феп епІіфіеЬеп weit angemeffener fei, in BBerken ber Kunft felbft fфöpfe^

гі|ф gu Wirken, inbem wir eine Erkenntnis ber 3Ba()rl)eit Ьоф erft von einem fpäteren geben

gu erwarten hätten. SieS würbe für Зф. eine Эіпгедипд gu erneuten Веігафіипдсп über bie

Sunft unb bie ՏՓօո1)օ1է im allgemeinen. Er begann nun ernft über bie Stellung ber Kunft

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im тепіфііфеп Seben nat^jubenïen unb legte bann feine Slnficßten, in benen vieles freilich поф meßr geahnt als erkannt mar, meßr auf einer Ьіфіегііфеп Sivinationdgabe als auf ftreng wif»

fenfĄaftliĄer UnterfuĄung beruhte, in einem (ВеЬіфІе, ben „Künftler n" nieber.

{Man kann biefeS Іффтіфііде (Bebicßt oßne ©феи als einen poeticen Vorläufer ber gefamten fpätern !pî)ilofo^if(Ș=âftt)etif^en Refutation Spillers betrauten, fo befonberS als ein poetifdfieS ^arallelmerï ju feinen äffljetifdjen Briefen. 2lbgefeßen Dort ber unklaren Verkeilung einer ßbentität ber է оф ft en ©фйіфек mit ber ßäcßften SBaßrßeit, melden (Bebauten ©фіііег fpäter and) nie Weiter auSfüßrte, bürfte man in ben „ä ft ß e t i f ф e n Briefen" faum einen

^auptgebanken finben, bet піфі wenigftenS anbeutungSWeife in ben „Künftler ո" քՓօո Vorlage.

Ser 3toed beS (ВеЬіфІЗ War bie Ѵефеггііфипд ber Kunft, beS großen (EinfluffeS ßat»

ber, ben fie auf baS (Bebeißen unb bie geiftige Vervollkommnung ber теффііфеп (ȘiefetifdȘaft ßat. Sie íl unft gilt @ф. als baS erfte (Blieb feber geiftigen (Entwickelung beS SMenfcßen. ^n einem {Briefe an Körner (12. 1. 89) fprußt er von einer fpäter ausgefallenen Strophe beS feßr аііта^ііф entftanbeneu unb vtelfacß umgearbeiteten (Bebicßtd. Ser futtáit biefer Strode fei, fagt er, „baß bie Kunft jwifcßen ber ©іппііфкеіі unb (Beifti gleit beS {Мепіфеп baS ViitbungS»

glieb аиЗтафе unb ben gewaltigen .ßang beS Шіеффеп յո feinem ißlaneten fontra)) onberiere, baß fie bie ©innenWelt Ьигф geiftige ՏօսքՓսոց Verebele unb ben (Beift rückwärts jur ©innen»

Welt einlabe u. bgl." Sie Kunft foli alfo ben Uebergang Von ber ©innenweit jur (BeifteSWelt Vermitteln, ©ie giebt und ein Silb ber рппііфеп (Begenftänbe, baS aber, Weil eS eben nur Äöiib ift, unfer ^ntereffe von bem ©toffe abjießt unb ganj auf bie fform leitet, unfer fimtltcßed

$ntereffe alfo in ein geiftigeS vermanbelt. ՏսրՓ biefe Snttleibung Von ber roßen ©іппііфіеіі, теіфе bie Kunft an bem {Меффеп vornimmt, muß man fie auffaffen als bie notwenbige Vor»

bereitung für jebe Wiffeпfфaftliфe unb fittlidje Kultur. Siefe Kultur ift baS ßiel; bie Kunft iff baS {Mittel, baffelbe ju еггеіфеп. Ser Serf aff er fcßeint baßer ßier bie Kunft ber {Moral un»

terjuorbnen. Slber biefeS VerßältniS Vom {Mittel jum 3wed ift Ьоф nur fcßeinbar ricßtig. ®S geßt bieS fowoßl auS bem (ВеЬіфіе felbft Wie befonberS aus ©filler ’s Kommentaren baju in ben ^Briefen an Körner ßervor. Sim 9. februar 1789, als baS (ВеЬіфІ поф піфі in ber gegenwärtigen fjorm ejiftierte, {фгеіЬІ ©фіііег : ф ß a b e nun bie ф аир t ib ее b e S (Ban jen, bie Verhüllung ber Söaßrßeit unb © i 111 i ф f e i t in ber ©фоn«

1^էէ,յսրէ^րրքՓօոհ0Ո unb im e i g e n 11 i ф e n ©inne jur (Einßeit ge»

m а ф t. @S і ft e i n e 3111 e g о r i e . b i e g а ո յ ß i n b и г ф g е ß է, mit nur Ver än»

better 21 n fi ф է , bie i ф bem S ef er Von allen ©eiten ins (B e f i ф t f pieleń I a f f e." Sie VJaßrßeit unb ©іШіфІеіІ folien in ber ©фöпßeit Verborgen fein. SaS ©էր eb en паф ©фоіфек füßrt uns g^jeitig jur Sßaßrßeit unb ©інііфкеіі. SaS ßeißt Ьоф aber : Sie

©ф0^еі1 ftebt an $8ert jenen beiben діеіф ; fie barf піфі als bloßes {Mittel jum ßweck angefeßen werben, fonberu man kann fie als felbftftänbigeS unb alleiniges ßiel ßinftellen, bei beffen Grrctcßitng und außer bem ©фопеп аиф поф bad SBaßre unb (Bute als Reis jufältt.

ՏօՓ піфі genug mit biefer (Віеіффеііипд ; ©фіііег geßt Weiter unb feßt bie Kunft епіТфіеЬеп

über bie {Moral. Unmittelbar angeregt würbe er ßierju von VMelanb, ber alle wiffenf фа^ііфе

Kultur tief unter bie Kunft fiedle, ©фіііег ТфгеіЬІ tn jenem felben {Briefe erläuternb : „МафЬет

alfo ber (Bebanke pßilofopßifф unb ^էքէօր1քՓ auSgefüßrt ift, baß bie Kunft bie wiffenfфaftíiфe

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unb fittlidje Änltur vorbereitet fjeibe, jo tvirb nun gejagt, baß biefe festere nod) nicht bab giel felbft fei, fonbern nur eine ¿weite ©tufe 31t betűjelben, obgleich ber fjorjdjer unb ©enter fid) Vorfdjnefl fájón in ben Befifc ber Ärone gefegt unb bem Äünftler ben ißlah unter fidj angelvie=

fen : bann erft fei bie Bollenbung beb iDieitfdjen ba, toenn fidj tviffenfdfaftiidje unb jitttlidje Äultur tvieber in ber Sdjönljeit aufföfe :

Ser ©фаре, bie beS Seufers gleiß geßäufet, SSirb er im 2Irm ber ©фіііфеіі erft рф freu’tt,

$8enn feilte ՅՏւքքրոքՓօքէ ber ВіфПіпд jugereifet, 3um Äunfttvert roirb geabelt fein."

©ie Äunft ift alfo nidjt nur ein @rjiel)ungbmittel jur Äultur, fie t>at ifjren 3toe( $ in ficb, fie ift in fidj voilenbet. ©ie Schöpfungen beb (geifteb, bie erft burdj bie Äunft möglich geworben finb, biirfen aud) fpäterhin nie ihre Begleitung entbehren, wenn nicht bie Bolilommem heit beb 8ebenb große (Einbuße erleiben foii, ©ie enge Berbinbung mit ber Äunft ift bie einzige Bürgfdhaft für bab fixere Befteijen a lieb SBaßren unb (guten :

„Von ifjrer ßeit verfloßen, (Іііфіе Sie ernße SfSaljrf)eit jum ®еЬіфіе Unb fiitbe @фир in ber ffamönen Gijon 3n itjreb ©langes (յօՓքէրր giiïïe,

^игфіЬагег in beb fRetjeś фііКе, (Srftefje fie in bem Oefange Unb гафе рф mit ©iegebïtange 2(n beb Verfolgers feigem Oijr."

©en hödhften ißreib ber Äunft finben wir aber am (Sube beb (Sebidjtb in bem íjuruf an bie Äünftler :

„Ser freiften Slutter freie ©ohne !

©Փաացէ @иф mit feftem 2(пдерф1 ßiim ©trafjlenpfț ber (յճՓքէրո ©фоне, Um anbere Äronen bußlet піфі!

Sie ©фпіерег, bie ®иф ßier епі(фтипЬеп,

$olt 3fjr im ©Фо 0ß ber Slutter ein;

2$aS f Ф d n e ©celen (фоп empfiinben, Sluß էրօքքսՓ unb volltommen fein."

©iefe Berfe betätigen bodi entfehieben, baß Sdjiller bamalb fdjon fid) burdhaub auf ben äfthetifdjen Stanbpunlt fteüte; unb baß bieb nicht bloß burdh bie jufällige Anregung SBielanbb ober ein momentan heďoorbredjenbeb Sclbftgefübl beb ©idjterb gegenüber bem Bhtlofophen ge«

fdhah, wie tețtereb Äuno ^ijdjcr behauptet, fdjeint beutlid) aub einem Briefe Ijervorjugehen, ben

er bereitb am 25. 12. 88 an Äörner ridjtete. @b he ’Bt bort: „$dj bin überzeugt, baß jebeb

ÄunftWerl nur fidh felbft, b. h- feiner eigenen Sdjönijeitbregel diedjenfdjaft geben barf unb feiner

anberen ^orberung unterworfen ift. hingegen glaube i dj fe ft, baß eb gerabe auf

biefe m Sffiege audh alle übrigen ^orb er ungen mittelbar befrie bigén

muß, weil fich jebe Sdjönheit bodh enblidj in allgemeiner % a h 1՝ h i t

auflöfen läßt, ©er ©idhter, ber fidh n ц r S dj ö n t) e i t jum ßiel fefct, aber bief er heilig

folgt, Wirb am ®nbe alle anbern IHüdfidjten, bie er ju Vernahläffigen fehlen, ohne baß er’ b will

ober weiß, gleidhfam jur З и9а^ е mit erreicht haben, ba im (gegenteil ber, ber jwifdjen Schönheit

unb Moralität, ober wab eb fonft fei, uiiftät flattert unb um beibe buhlt, leidjt eb mit feber Verbirbt."

(8)

©o toar itt bem (Gefühle beg Sittéig {фоп bamaíg bie Bereinigung beg moralicen unb äft^etifc^en Stanbpunfteg in testerem eine £f>atfad)e. Зіиф feine tioUenbetften äft^etif^en Arbeiten 5 igen feine höhere Stuff aff ung üon ber fiunft, afg toie fie ung tfier entgegentritt. 2ßag Ф т поф fehlte, toar größere filarlfeit, unb um рф btefe ju ertoerben, um feine neue 3lnfc^au=

unggtoeife Doll aug^ugeftalten, entfließ er քէՓ ju ernften pl)i(ofo:pïfifd)en Stubien. @g toar hierbei unumgänglich nottoenbig, baß er fic^ eingehenb mit Sânt befaßte unb augeinanberfe^te, fotoolfi паф ber äftlfetifchen tote befonberg паф ber рШіфеп Seite Ifin.

Daë erfte lefuttat biefer Stubien toar eine grortfebung feiner Ппіегфф ungen über bie Zragöbie in ben beiben Sluffa^en : „U eher ben $ r u n b beg Bergung eng an tra=

ց i f Ф e n ® e g e n ft ä n b e n" unb „lieber bie tragi f ф e Sun ft." Die erfte SIrbeit ent«

ftanb im regember 1791, bie gtoeite гоаЬі’іфеіпІіф halb barauf. Sim 4. 12. 91 іфгеіЬІ ՏՓՍԱր an Körner : -f}etjt arbeite ich einen йіфеіііфеп Sluff ab aug, bag ігаді(фе Bergungen betreffenb.

Ջո ber Zhaíia wirft Du фп finben unb titel йапЩфеп (Sinfluß barin gewahr Werben/՛ ՏՓէՍօր hatte քէՓ alfo an fiant детафі; tétig Ьигф jelbftänbigeg Stubium beg Bhiíofophen, teilg Ьпгф regen Umgang mit ben ¿аіфгеіфеп Kantianern in f}ena i»atte er titele Капі’іфе f)been in рф aufgenommen.

Dennoch ift bie Bebeutung biefer beiben Sluffäge, bie einen Zeil фгег Gebauten ііфег аиф ber im Sommer 1790 gehaltenen Borlefnng über bie Zragöbie tierbanfen, in аІфеЩфег Beziehung Wenigfteng feine hertiorragenbe. ^ntereffant ift, toie er ber fiunft, аиф ber էրօցէքՓօո, froh ihrer hohen тогаІі|феп SBirfung fernen і'ійііфеп gtoeef geben will. Der einzige gtoect ber fiunft fei Spenbung freien Bergnügeng. ®in freieg Bergnügen nennt er ein foWjeg, wobei Ber«

nunft unb (Sinbilbunggfraft tlfäiig finb, unb wo bie ©mpfinbung піфі mit Baturnotroenbigfeit auf eine рЬрффе І^афе erfolgt, fonoern erft Ьигф bie Borftellung erzeugt wirb. Die Brittel Ьіфег, Ьигф госіфе bie fiunft allein freieg Bergnügen heroorbringen fann, werben ftetg тогаЩф fein müffen, nie ab r bie fiunft felbft; btefe wirb tiielmelft umio tiotlfommener fein, je weniger bie Sßirtung bein Stoffe, afg tiielmeȘt ber am beften benutzten fÿorm ber betreffenben fiunftart gu=

;սքՓրօէհօո ift. {lier haben wir %um erften Biale eine fdfärfere Trennung bon Inhalt unb g-orm, juin großen Borteil ber lebteren.

SSeit тіфіідег für ung finb nun aber bie Befultate, bie wir aug biefen beiben Slbhanb«

lungen in еіЬііфег Beziehung für bie ©ntroicfelung Sфilíerg Reifen tonnen. Ѳфіііег ftelít քէՓ in biefer {linficlft поф Ьигфaug auf ben Staubpunft fiantg. f)n feiner feiner fpäteren Slrbeiten tritt bag тогаЩфе Brínjip fo fetjr in ben Borbergrunb toie hier. „Keine gwedmäßigteit, fagt er, geht ung fo naife an toie bie тогаЩфе, unb geht über bie 8uft, bie wir über btefe empfinben.

Die Sfiaturftoecfmüßigfeii tonnte поф immer ргоЬІетаЩф fein, bie тогаЩфе ift ung ertoiefen.

Sie allein grünbet Цф auf nufere tiernünftige Batur unb auf innere Bottoenbigteit. Sie ift ung bie ոսՓքէօ, bie тіфіідйе unb ¿идіеіф bie erfennbarfte, weil fie Ьигф піфі» non außen, fonbern Ьигф ein innereg Brinjip unferer Bernunft beftimmt wirb. Sie ift ung bag Butlabium unferer greilfeit." SSie felfr er фф mit ber Йапі^феп Biorat befreunbet hatte, geigt befonberg аиф поф bie Bemerfung, baß bag фШфс Berbienft in einer fpaitblung gerabe um fotiiel ab«

nehme, alg Steigung unb 8uft baran Slnteil haben, fiant, unb jwar befonberg feine „fi r i t i f

ber Ur teilg traft" bilbete fortan bie (grunblage für Sфiílerg аІфеІі[фе Ііпіегффішдеп.

(9)

$m ^Sinter 1792— 93 taS er an ber Univerfität ein ißrivatiffimum über (Heftljetit Die fjorfdjungen, bie er tväljrenb beSfelben über ben begriff ber Schönheit anftellte, to íren bon größter fjŕrudjtbarfeit für feine ganje übrige philofophifch=äfthetifche SBefdjäftigung. 3ln einen bei Sânt empfunbenen Mangel anfnüpfenb, inbem biefer bie Möglidjfeit ber üluffteííung eines objeftiben (Begriffs ber Sdjönheit leugnete, toar eS baS ^auptgiel ¡Schillers, „einen begriff ber Sdjönljeit aufjuftellen unb iljn aus ber Natur ber Vernunft böllig а priori ¡u legitimieren, fo baß bie (Erfahrung tJjn ¡toar bureaus beftätigt, aber baß er biefen 2luSfprud) ber (Erfahrung ¡u feiner (Sültigfeit garniert nötig l)at". Dodj bemerfte er halb, baß eS ¡ur (Bestimmung beS SSefenS beS Sdpnen unumgänglich fei, ben Slict auf bie ausübende tote auf bie auSgeübte Sraft ¡u toerfen unb fo in feine Debuttionen nodj baS ^eugniS ber (Erfahrung hinein¡u¡iehen.

5)er fehr umfaffenbe ißlan biefer SdjönheitSleljre tarn aber nicht ¡u ©tanbe. DaS (Ein»

¡ige, toaS toir bao on befițșen, finb bie fragmentarifdjen Mitteilungen, bie Schiller barüber in feinen Briefen an Sörner machte. (Bei ber großen SJidjtigteit biefer Untersuchungen, bie für ¡aljl=

геіфе Stuffäfce ben SluSgangSpuntt bilbeten, toerben toir näher barauf eingehen müffen.

@5 taffen (іф brei Zeile in ben brieflichen Mitteilungen abgrengen. ßunächft Oerfuch t

©фіііег eine apriorifche Ableitung beS Schönheitsbegriffs ¡u geben, bann to ill er nachtoeifen, baß berfelbe mit bem empirifdjen Urteile über baS Schöne übereinftimme, unb énblidj bringt er bie getoonnenen Nefultate auf bie Sanft in ilittoenbung.

DieSßernunft ift bie verbinbenbe Sraft beS Mannigfaltigen, beS Stoffs. 3' theoretif^e Vernunft Verbinbet Sorftetlungen mit Sorftellungen ¡u (Erfenntniffen. Die praftifche Vernunft Verbinbet Sorfteltungen mit bein SBtűen ¡u Handlungen. .(Die SBorftellungen, mit benen bie theoretifdje Vernunft ¡u tl)un íjat, finb enttoeber unmittelbare 2ln=

fdjauungen ober mittelbare begriffe. Seh tere müffen mit ber üSernunft übereinftimmen ; bei erfteren ift eS ¡u fällig, mean fie eS th un. Die .ßanblungen finb enttoeber unfreie ober freie. Seziere müffen Vernunftgemäß fein ; erftere können eS fein.

(Ein (Begriff muß Vernunftgemäß fein, benn er ift burd) theoretifdje Vernunft ; eine æorftellung, bie nicht baburdj ift, aber bpdj ber 33ernuuft e n t f p r i ф t , toirb man baher, ber SSernunft analog, Nachahmung eines Begriffs nennen.

(Eine ÎBillenShanblung ift ber Freiheit gemäß (ober foil eS tocnigftenS fein), benn fie ift burd) praftifche Vernunft, .ßiugegen eine mcchanifche Sirtung ift nie Vollftänbig frei, fonbern höchftenS ber Freiheit analog, faun alfo nur als Nachahmung einer freien §anblung betrautet toerben.

Die tl)eoretifche SSernunft geljt auf (Erkenntnis aus. Oft bie vorliegenbe SBorftellung, bie fie daraufhin unterfuchen foil, ein (Begriff, fo tjat bie Vernunft bieS einfach nur ¡u fonfta- tieren unb eutfeheibet fdjon baburch, baß jene Sorftellung mit iljr übereinftimme. Oft bie gege=

bene $oi" ft eil un g aber eine Slnfdjauung, fo muß bie Sernunft ihr erft einen Urfprung burdj t^eo=

relifje Vernunft leihen, fie muß in ben gegebenen (Segenftanb einen fltoecf Ijineirtlegen unb fehen, ob er fidj biefem ßwccie gemäß Verhält. Dies gefdjieljt bei jeber teleologifchen, jenes bei jeber logifdjen Naturbetrachtung. DaS Objett ber togifdjen ift Sernunftmäßigfeit, baS Objett ber teleologifchen ift ՋՅ er nix n f tä t) n I i d/f e i t.

Die praftifche Vernunft hat eS mit Hanblungcn ¡u th un. fÿorm ber prattifď^en $er=

(10)

nunft iff unmittelbare Serb inb ung b её SBiííenS mit Borftelíungen ber Bernunft, alfo 3luSfd)lie=

ßung jebes äußern BeftimmungSgrunbeS. Die fjorm ber praftijäijen Vernunft anneljmen l)eißt alfo burdf fid) fetbft beftimmt fein ober fo fdfeinen. Begieljt bie praltifĄe Vernunft ilfre florin auf eine 3BilíenSljanblung, fo beftimmt fie HoS, tvaS ift, benn jebe 3ßillenSljanblung ift nur Ьигф praïtifdje Vernunft. (Jebe mora lifcie ^anblung ift bief er Sírt.

Begieljt bie praítifdje Vernunft ifire fjorm auf etwas, baS nid)t Ьигф fie ift, auf eine Staturwirtung, fo leiljt fie bem (ȘJegenftanbe ein SSermőgen, ftdj felbft gu beftimmen unb fagt toon ițim auë, ob er baS, toas er ift, burdj feinen reinen ЗВіІІеп ift, benn reiner ЗВіІІе unb florin ber ßrattifdjen Bernunft ift eins. Bon einer BMÍlenSljanblung f orb ert fie, baß fie burd) fid) felbft fei. ՅՅօո einer Sîaturwirfitng io ü ոք d) t fie, baß fie burdj fid) felbft fei.

IReine ©elbftbeftimmung ift (form ber praftifdjen 33ernunfr. (Sin 33ernunfttoefen foil auS reiner 3Sernunft, ein StaturWefen muß auS reiner Statur Raubein, Wenn beibe <Setbftbeftim=

mung geigen folien.

Ջ֊քէ nun ein Staturtoefen nur burdj fidj felbft beftimmt, fo fc^reibt iljm bie praitifc^e Bernunft (JreiljettSäI)nlid)teit ober fd)lcd)tl)in (Jreiljeit gu. SBeil bie ffreiljeit aber nur bou ber ՑՅօրոսոքէ geliehen ift, (benn frei fein faun nur baS Ueberfinnli^e,) fo ift bie Analogie eines ®e=

geuftaubeS mit ber praftifd)cn 33ernunft піфі fjreitjeit in ber 21) at, fonbern bloS ffreiljeit in ber (Srfdßeinung, Slutonomie ber (Srfc^einung.

33eurteilung toon gegriffen паф ber fform ber SrfenntniS ift alfo logifcȘ ; bie Beur=

teilung toon 3lnfd)auungen nadj eben biefer (form ift teleologiftț. Sine Beurteilung freier 3Bir=

fungen (moralifdjer <£janblungen) наф ber (form beS reinen SBillenS ift тогаЩф ; eine Beur=

teilung піфі freier 333irfungen nad) ber (form beS freien ißiHens ift а(феШф. Uebereinftim=

mung eines Begriffs mit ber (form ber SrfenntniS ift Bernunftmäßigfeit. Analogie einer SIn=

fdjauung mit jener (form ift Bernunftäljnlid)feit. Uebereinftimmung einer .fpanblung mit ber (form beS reinen SBillenS ift ®ittlid)feit, Analogie einer @г}феіпипд in jener (form ift ®ф0пІ)еіІ.

<S Ф ö n l) e i t ift alfo im to eite ft en <Siune ffrei^eit in ber Srf ф einung.

Die (freibeit in ber (Srfd)einung ift bie ©elbftbeftimmung an einem Dinge, info fern fie (іф in ber Щфаиипд offenbart. Wian fe^t i^r jebe Beftimmung bon außen entgegen, ebenfo toie man jeber шогаЩфсп ýanbíungSart jebe Beftimmung burd) materielle ®rünbe entgegenfejjt.

ЗВепп baS @efd)iuadSurteil völlig rein fein foil, fo muß gang babon abftral)iert werben, loas für einen 3Bert baS füöne Dbjeft für рф felbft ^abe, auS теіфет Stoff eS gebilbet unb gu теіфет 3'oede eS toorl)anben fei. 9lid)t als ob ijwedmäßigfcit unb Stcgelmäßigfeit an fid) mit ber @d)ön=

(leit ипоегігадііф wären ; baS քՓօոօ B^obuft barf unb muß fogar regelmäßig fein, aber eS muß regelfrei ег{феіпеп. Síun ift aber fein Giegenftanb in ber Statur ober Äunft Ьигф fid) felbft be=

ftiinmt, Wenn wir barüber иафЬепІеи. DaS einzige autonome Ding muß man in ber inteüigib=

len 3Belt fudpt. ©фоіфеіі wol)nt aber nur im fjeibe ber Srfdjeinungen. SS ift alfo feine Hoffnung, mit ber bloßen феогеЩфеп 33ernunft auf eine ^rei^eit in ber ©Innenwelt gu flößen.

SlnberS wirb öS, wenn man bie 5)inge bloß nimmt, wie fie е^феіпеп. Sine Stegel, ein ßweef

lönnen nie erfd)eincn ; fie müffen деЬафі werben. Sine fjorm erքՓ eint alfo frei, wenn wir iljren

GSrunb Weber außer il)r finben, поф außer iljr gu fud)en toeranlaßt werben. @ ф ö n i ft alfo

eine (Jorm, bie feine Srf lär u n g for bert ober bie f іф of>ne Begriff er Härt.

(11)

Qebe @orm alfo, bie roir nur unter Voraußfehung etneS Vegriffß möglich finben, geigt

^eteronomie. (Sine földje gönn ift jebe ftrenge Negelmäßigfeit, toeil fie uuß И)гсп begriff aufbrängt ; ebenfo jebe ftrenge ßroecfmaßigfeit. Sowie roir mit einem Übjette eine тогаЩфе Bbfidjt verbinben, roirb feine gönn burci) bie gbee ber prattifc^en Vernunft beftimmt fein, alfo ^eteronomie erleiben. ^rattifdje Vernunft verlangt Selbftbeftimmung. ®etbft=

beftimmung beb Vernünftigen ift reine Vernunftbeftimmung, Moralität ; Selbftbeftimmung beb Sinnlichen ift reine Naturbeftimmung, 2 cl)tmí)eit. VMrb nun bie gorm beb Sinnlichen burd) Vernunft beftimmt, fo erleibet feine Naturbeftimmung ßtoang, eß faun aifo nicht ОфілфеИ ent=

flehen. (Eß ift bann ein Vrobuft, fein Slnalogon ber Vernunft, eine æirïung, feine Nachahmung, benn jur Nachahmung gehört, baß baß Nadjahmenbe mit bem Nachgeahmten bloß bie gotm, піфі аиф ben puháit gemein habe, "D eßhalb roirb fiel) ein moralifcheß betragen, toertn eß nici)t gu=

gleich mit ßfefdjmacf öerbunben ift, in ber (Ег?фсіпипд immer alß .ßeteronomie barftellen. Ver=

nunft unb Sinnlichfeit haben einen verfdjtebenen VJillen. "¡Derjenige ber festeren roirb alfo ge=

Ьгофеп, roenn bie erftere ihren erfüllt fiel)t. ¡Da eß nun aber gerabe ber dßille ber Sinnlichfeit ift, ber in bie (Srfdjeinung tritt, fo roirb unfer Singe burci) bie и ort) au beite .ßeteronomie beleibigt toerben.

$nbeß roirb ber Vegriff ber Schönheit Ьоф аиф im uneigentlichen Sinne auf baß NZo=

ralifche angetoenbet. ÜDiefer Slbfchnitt ber Sdjiller ’fdjen Slußfül)rungen ift für unfer Sljema am intereffanteften. ^идіеіф fehen roir audj, ГО ie fich ber Verfaffer феѵ bereitß tien ber rigorofen gorberung Santß betreffß ber Slußführung beß NSoralprincipß befreit, inbem ՏԽսէ nur biejenigen

^anblungen für morilifdj gelten laffen roili, bie gegen bie Neigung, auß bloßer Sichtung bor bem ®ef h außgefüljrt roerben, roährenb Schiller von einer moralifdjen ^anblung аиф поф ՏՓօոհօէէ гойпіфі, гоеіфе aber nur ди еггеіфеп ift, toenn bei bem фапЬ cinben bie Neigung auf Seiten beß NZoralprincipß рф befinbet.

(Eine m о г а I i f Ф e ^janblung ift n ä ш I i ф bann f ф ön, fagt S ф i 11 e r, roenn fie а и ß f i e h t tote eine f i ф vonfelbft ergebenbe Sßirfung ber Natur, roenn bie Slutonomie beß ®emütß unb bie Slutonomie ber (Е^феіпиид foincibiren.

„31 и ß bief em ®runbe ift baß Ni a ț i m u m ber Sljarafte r Vollkommenheit eineß 3Jï e n f ф e n m o r a է i ք ф e S ф ö n h e i է , benn fie tritt nur bann ein, roenn ihm bie V f I i Փ t g u r Natur geto őrben i ft."

Offenbar hat bie Setoalt, гоеіфе bie ргаІЩфе Vernunft bei тогаЩфеп V3illenßbeftim=

mungen gegen unfere Stiebe außübt, ettoaß Veleibigenbeß, ettoaß Vein^eß in ber (Ег|"феіпипд.

SBir rooHen nun einmal nirgenbß ßtoang fehen, аиф піфі, roenn bie Vernunft felbft фи außübt ; аиф bie Freiheit ber Natur rooHen roir refpettiert toiffen, toeil roir jebeß SBefen in ber аіфеЩфеп Ѵеигг teilung alß einen Selbftgrocd Ьеігафіеп, unb eß unß, benen greih eit baß .рііфре ift, efelt, empört, baß ettoaß bem anberen aufgeopfert toerbe unb gum Nlittet bienen foH. ¡Daher fann eine mo=

гаЩфе ^anblung niemalß ¡фон fein, toeil roir ber Operation gufehen, ГОоЬигф fie ber ЗіппІіф=

leit abgeängftigt roirb. Unfere рппііфе Natur muß alfo im Шіогаіііфеп frei erfcheinen, оЬдІеіф

pe eß піфі гоігШф ift, unb eß muß baß Slnfehen haben, alß toenn bie Natur bloß ben Sluftrag

unferer Stiebe ѴоЦрфгІе, inbem ре рф, ben Stieben gerabe entgegen, unter bie .fperrfd)aft beß

reinen SBiHenß beugt.

(12)

SißiHer g el) t nun an ben íöeketS ber öeßauptung, baß fjreißeit in ber Grfcßeinung eins mit ber ©tßönßeit fei. TaS tßorßanbenfein »on fjreißeit läßt fieß nur auf negativem ЗВ ege ïonftatieren. SBaS nitßt non außen beftimmt erfcßeint, unb bocß als b e ft i m m t erfdjeint, muß a(5 Поп innen beftimmt, als frei norgeftefft kerben, ßunädßft muß fiiß alfo ein

©egenftanb, ber auf Scßönßeit Slnfprutß matßt, nottnenbtg als etwas öeftimmteS cßaratterifieren.

Tied gefcßießt, inbem ber Perftanb genötigt wirb, über feine ¡form gu reflettieren, feine gorrn nacß einer Siegel gu beßanbeln (ja aber uicßt, biefe Siegel gu erlennen).

Sine gorm nun, bie auf eine Siegel beutet, l)eißt funftmäßig ober teeßnifcß. ^reiljeit in ber Grfcßeinung ift ber ®runb ber ©u,önßeit, aber Zed)nil ift bie nottnenbige Sebinguug unferer SSorftellung von fjreißeit. @cßönßeit ift beSßalb Siatur in ber Su ոքէ mäßig feit, hierbei ift Siatur, WaS bureß fieß felbft ift (gngleicß beutet ber SluSbrud bie Spßäre ber 'ètßön;

ßeit in ber ©Innenwelt an); Sanft ift, toas bureß eine Siegel ift; Siatur in ber Sunftmäßigteit bebeutet alfo etwas, was fieß felbft bie Siegel giebt, WaS bureß feine eigene Siegel ift. Gin Ting muß nur bureß feine Zecßnit, bie Zecßnit aber anbererfeitS nur bureß bie Siatur beS TingeS be;

ftimmt fein, fie muß bem Tinge uottoenbig unb angeboren fein. Siatur in ber Sunftmäßigteit ift bie reine ^uf ammenftimmung be» Innern SBefenS eines Tinges mit feiner ff or in, eine Siegel, bie üon bem Tinge gugleieß befolgt unb gegeben ift.

ffreißeit unb Sunftmäßigteit, bie beim ©eßönen gum SluSbrud fommen, ßaben aber bureß;

auS nießt gleieße IBebeutung als Urfacßen beS SBoßlgefallenS am ©cßönen. Ter eigenttieße ®runb gu biefent SBoßlgefallen liegt nur in ber ffreißeit ; Zeeßnit ift aber ber GSrunb unferer 33orftel=

(ung Von ffreißeit. „SllleS, WaS man getoößnlidß ýärte nennt, ift nießtd anbereS, als baS Oe;

genteil Von ffretßeit. Tiefe ^ärte ift eS, toaS oft ber fßerftanbSgröße, oft felbft ber moralifcßen ißren äftßetifcßen SBert nimmt." „@cßön ift ein Gß ar alter, eine Țanblung nießt, kenn fie bie (Sinn;

ließfeit beS SJienfcßen, bem fie gutominen, unter bem ^Wange beS @ 'eßeS geigen, ober ber «Sinnlicßteit beS $ufeßauerS ßwaug antßun. ^n bief em ffalle mürben fie bloß Sleßtung, aber nießt Ounft, nießt Steigung einflößen; bloße 3Ießtung bemütigt ben, ber fie empfinbet. TeSßalb gefällt unS

Gäfar Weit meßr als dato 2C."

Ter britte Zeil ber ©eßitlcr'fcßen SluSfüßrungen , ber bie gewonnenen principien auf bie auSübenbe Sunft antoenbet, intereffiert unS ßier nießt. (Sine Srltif feiner Verleitung beS reinen

©cßönßeitSbcgriffS, beffen Stiften; Sânt befanntließ gang geleugnet ßatte, geßört aueß nießt ßierßer.

Ter große Unterfeßieb gwifeßen feiner jeßigen Stuf faffung ber ©cßönßeit unb ber in ben beiben Slbßanblungen über bie Zragöbie liegt Har gu Zage. Tort fanb er ben Orunb unfereS SBoßlgcfallenS am ©eßönen in bem Ginbrude objeftiver ßwedmäßigteit unb ließ bie äftßetifcße unb moralifeße SBirtung fpegiell ber tragifeßen Sunft auf biefer gwcdiuäßigfett berußen. Ѵ^ ег ift c5 bie ber fforin eines (SegenftanbeS ßerVortretenbe freie ©elbftbeftimmung, bie in unS ben Ginbrud beS

©eßönen ßervorruft, unb ber Oruub für biefe Slnnaßme liegt bei ißm offenbar barin, baß er in ber freien Selb ft be ft im m ung überßaupt baS vorneßmfte princip un=

feier eigenen Vernunft erblidt. „GS ift gewiß von einem fterblicßen Pienfcßen, feßreibt

er begeiftert, fein größeres SBort noeß gefproeßen als biefeS Sant ’feße, waS gugleieß ber Qnßalt

feiner gangen Pßilofopßie ift : b e ft i m m e T i cß a u S T i r felbft. Tiefe große ßgbee

(13)

ber Selbftbeftimmung [trąbit unS a uS g e to i f f e n ® r f ф e i n ungen ber B a t u r íurüd, unb b t ef e nennen to ir S ф ö n h e i է."

($1еіф[ат beiläufig nur toenbet er hier bie getoonnenen Befultate auf ben ЗЯеп[феп an, inbem er bon einer moralidén ©Ąbnfieit {ргіфі. ©er gu (Śrunbe liegenbe (Sebanfe ift [фон hier, baß jebe menf^liĄe Willensäußerung аиф einer а[феЩфеп Beurteilung unterliegt.

W nur unfer Vernünftiges, fonbern аиф unfer äftl)etifcl)eS (Sefülji toill befriebigt toerben. ©aS fDîaçimum ber menf фііфеп (Sbara ftervollf ommenheit ift iljm eine Berbin»

bung reiner Wioral mit reiner S ф önjeit, ^ft biefe Bcrbinbung піфі gu errei»

феи, fo barf an bem SBoralprincipe піф# geänbert toerben, eS muß bann, toie mir fpäter féljen toerben, eine veränberte а[феЩфе Веігафіипд тодііф toerben.

2№it ber Ausführung biefer Gebauten, bafierenb auf ber Annahme eines hoppelten Stan bpunfteS, eines тогаЩфеп unb й[ЦеіЦфеп, bei Beurteilung nuferer $anb»

lungen, Ье{фафідеп [іф bie folgenben Abljanblungen ®фіИег5.

Չո bem Brief an Römer vom 23. 2. 93, toorin er фт einen Zeil feiner ®фопІ)еіі8=

феогіе mitteilt, քՓրօէհէ Зфіііег: „$ф toiberfteße ber Вегффипд, ©ir an ber теп[фІіфеп ®фоп=

^eit bie Wahrheit meiner Behauptungen поф апіфаиііфег ju тафеп; biefer Bíaterie gebührt ein eigener Brief." Statt eines neuen Briefes [фгіеЬ ©фіііег aber eine gange Abljanblung, bie

„über 21 nm ո t unb Würbe." ©iefe Weit enthält bie 2lntoenbung feiner S^önheitSprincb pien auf ben ЗКеффеп unb tann nur паф vortjergegangener Kenntnisnahme ber fragmente beS „RaűiaS" гіфіід aufgefaßt toerben.

Anmut ift ՏՓ tinijeit ber Betoegung. ©a Anmut nur bem ЗВеффеп gutommt, fo tann ¡еЬоф feine berjenigen Bewegungen anmutig fein, bie ber Жефф аиф mit bem, to aS bloß Batur ift, gemein hat. Anmut toerben alfo nur toillf йгііф e Bewegungen geigen unb аиф unter biefen toieber nur іоіфе, bie ein AuSbrud moraliser ßmpfinbungen finb.

@n ber ilnrnut ift bie Seele baS betvegenbe Brincip. „Anmut ift eine ՏՓօոհօէէ, bie піфі von ber Batur gegeben, fonbern von bem Subjett felbft ЬегѴогдеЬгафі toirb."

Зфіііег Ьеігафіеі дипаф[і bie von ber bloßen Batur ohne ©intoirfung eines (SeifteS gebilbete Schönheit, ©iefe агфііеНопіТфеЗфОпЬеіі, toie er fie nennt, ift піф15 an»

bereS als ein [фоиег Bortrag ber gtoede, теіфе bie Batur mit bem Шіеффеп Verfolgt. Sie ift aber toohl von ber іефпі[феп Botitommenheit gu trennen, gelterer ift baS Spftem ber ßtoed felbft, bie ՏՓօոհրէէ aber nur eine ®ідеп[фа[1 ber ©arftedung biefer .ßtoede. ©ie Würbe feiner [Шііфеп Beftimmung fann ber Bienfcl) beSljalb аиф піфі in Außfjing bringen, toenn er ben fßreiS ber ՏՓօոհօէէ behaupten toid. ý ter ift er піф15 als cin ©ing im Baume, als ©ффеі»

nung unter ©rfdjeinungen. ^ur Beurteilung ber Зфоіфеіі ift ber Sinn adeln ein fompetenter Віфіег, unb bieS tonnte er піфі fein, toenn піфі bie Sinnentoelt ade Bcbingungen ber ՏՓօո»

heit enthielte. ZaS ՏՓօոօ gefällt nun aber аиф ber Bernunft. ©amit eine ($і^феіпипд (Segen, ftanb ber Bernunft toerbe, ift пйтііф піфі nötig, baß legiere ^been auS ber @г[феіпиид heraus»

giehe, fonbern fie tann fie аиф hineinlegen. ge^tereS ift hier ber ßad. 3Jîan fann fo baS ob»

ieftin Зфопе ипІег[феіЬеп, b aS [іф auf lauter Baiurbebingungen еіпіфіапіі unb ein bloßer

ßjffeft ber Sinnentoelt ift, von bem f ab jet tiv ՏՓ ölten, baS Ьигф .pineinlegung von Qbeen

in bie bloße ©г^фешипд gu einem (Segenftanbe ber Bernunft toirb. „WaS für eine ßbee baS

(14)

nun fei, fagi ©фіііег, гоеіфе bie Vernunft in baS ©d) öne hineinträgt, unb Ьигф melcíie objektíve ©igen։

fĄaft ber fdöne Segenftanb fähig fei, biefer $bee gum Symbol gu bienen — bieś ift eine Diel gu toii) tige forage, um ï)ier blog im SBoriiberge^en beanttoortet gu toerben, unb bereu (Erörterung іф alfo auf eine 2Inalptik beS Schönen berfpare." Diefe Slnalptit beS Schönen, ber projektierte SalliaS, kam nun gtoar піфі gu ©taube, mir miff en aber aus ©фійег’ё brieflichen ^Mitteilungen barüber, baß btefe ()bee nicßtä anbereS ift, als bie notroenbige SBorftellung beS МіфІѵопаивепЬе։

ftimmtfeinS, morauS bie pofitibe SSorftellung ber freien Selbftbeftintmung folgt. So ift bie агфі=

tektonifcße önjeit ber finnlidje SluSbrud eines æernunftbegriffS, freilid) nur ebenfo roie jebe anbere feljöne SBilbung ber Matur. „Sie ift als bie ^Bürgerin gmeier döelten angitfcljen, bereu einer fie burci) ©eburt, ber anbern Ьигф SIboption angehört, fie empfängt iljre (Epifteng in ber fimtlidjcn Matur unb erlangt in ber æernunftmelt baS ^Bürgerrecht."

Der SMenfd) ift nun aber gugleidj eine ißerfon, bie felbft Urfadje фгег ßuftänbe fein, bie fich beränbern kann. Die Matur forgt nur für bie Schönheit berjenigen (Erfdjeinungen, bie fie felbft паф ^ em ®'֊H ber Motmenbigfeit beftimmt. Miit ber SBilltür tritt ber ßufall in iljre Sdjöpfitng. DaS freie princip im Mlenfdjen tritt nun an bie Stelle ber Matur. Die greißeit regiert jef}t bie ©фоіфеіі. Die Matur gab bie Schönheit beS SaueS, bie Seele giebt bie Sdjön*

heit beS Spiels. 5lnmut ift bie Schönheit ber ©eftalt unter bem (Einfluffe ber Freiheit, bie Schönheit berjenigen (Егіф ein ungen, bie bie ißerfon beftimmt. Die агфі=

tektonifche Schönheit inadjt ber Matur, SInmut unb ©ragte iljrem SBefi^er (Elire.

3Inmut kann nur ber 53emegung gukommen, benn eine SSeränberung im ©emüt kann fich nur als IBemegung in ber Sinnenroelt offenbaren, ©ragte ift aber nur bie Schönheit ber Ьигф

$ reih eit bemegten ©eftalt, unb 53emegmigen, bie nur ber Matur angehören, können nie biefen Mamen Vcrbienen. Die SBemegungen finb nun entmeber гоііікйгііф, infofern fie bem Sör=

per Don ber ^ßerfon Ьигф bereu ЖІІеп Dorgefhrieben finb, ober фтрафеЩф, menu fie ohne ben SBiílen ber ^ßerfon паф einem ©efețje ber Motmenbigkeit aber auf SSeranlaffung einer ®m=

pfinbung gefdjeijeit. Mían finbet feiten abgegmedte Semegungen oljne фтрафеН{фе (g. 53. Mite:

nenfpiel unb fonftige 53emegungen beim Spleen). 3lber eine abgegmedte 53emegung kann аиф Зидіеіф eine фтрафеЩфе fein, menu fid) in baS Жйкйгііфе berfelben etmaS ІІптіІІкйгІіфеЗ ті)фІ. Dies Иитііікйгііф", g. 53. ber SBeg, ben ber 3lrm bei ber ЬеаЬ^фІідІеп IBemegung gu einem ßiele hin nimmt, ift Ьигф ben (EmpfinbungSguftanb ber jßerfon geregelt, unb in фт allein hat man аиф ©ragte gu ффеп. Der тііікйгііфеп 53етедипд geht bie ©efinnung coran, unb fte ift mit berfelben nur gufällig Derbunben. Die ипгоііікйгііфе 53eroegung bagegen mirb Ьигф bie ^anblung beS ©emütS unb feinen (Empftnbungsguftanb begleitet. $ene Derhält քէՓ gum ©emüt, mie baS konventionelle Spraфgeiфen gu bem ©ebanken, ben eS auSbrüdt; bie fpm=

рафеЩфе bagegen rote ber ІеіЬеффа^Ііфе Baut gur 8(էհօոքՓոքէ. $ene ift bakier піфі фгег Ma։

tur, fonbern nur фгет ©еЬгаиф паф Darfteííung beS ©eifteS, brüdt alfo nur bie -Materie beS

SBillenS (ben ßmed), піфі aber bie fjorm beffelben (bie ©efinnung) aus, Drn^ Stnbium kann

eS gelingen, аиф bie begleitenben ВЗетедипдеп feinem 5 Lüden gu untermerfen, Ьоф ift an einem

фіфеп ІМеффеп bann alles Büge. 5Bir merben bie Slnmut alfo in bemjenigen, maS bei аЬ^фЬ

Ііфеп 53emegungen ипаЬрфІІіф, gugleiф aber einer тогаЩфеп Ііффе im ©emüt епІ{ргефепЬ

ift, aufgufuфen haben.

(15)

Sine (Bewegung fann aber afie biefe Sigenfčaften i)aben unb babei boč niĄt anmu«

tig, fonbern nur {ргефепЬ fein. ©ргефепЬ ift патііф jebe SrfĄeinung an einem Körper, bie einen Semütdjuftanb begleitet nttb audbrüdt. 'spredjenbe (Beroegungen im toeiteften Sinne ßat and) bad Zier, Ьоф {ргіфі ba nur bie Statur, піфі bie greif;eit. ©ргефепЬ im engeren Sinne ift nur bie теЩфІіфе Silbung, unb nur in benjenigen (Bewegungen, bie feinen mor alb fdjen Smpfinbungdjuftanb begleiten unb bemfelben jum Sludbrud bienen. Seim Zier giebt bie Statur піфі allein bie (Beftimmung an, fonbern füßrt fie аиф felbft aud; bem SDîenf^en giebt fie bie (Beftinunung, ftellt aber bie (Erfüllung berfelben in feinen (Billen. Sei ber Seftaít bed 3J?enfčen begnügen mir und alfo піфі bamit, baß fie und ben allgemeinen (Begriff ber ՏՏէօոքՓ՛

ßeit tior Slugen ftelle, fonbern tierlangen, baß fie Sßaralter jeige, jene fpredjenbe (Bitbung, bie jugleid) eine moralifdje gertigleit audbrücft. (Bloß organifdje (Befen finb fdjon eßrwürbig aid Sefcßöpfe; ber Sftenfd) nur aid Schöpfer, b. I), aid Urheber feined guftanbed.

Sffio nun bad moralise Scfüßl (Befriebigung finbet , ba mill bad äftfjetifdje піфі ber=

fiirjt werben, diejenige Semütdtierfaffung, тоЬигф ber Wîenfd; am fäßigften Wirb, feine Se=

ftimmung aid тогаЩфе fßerfon ju erfüllen, muß baßer einen fotcßen Sludbrud geftatten, ber ißm аиф aid bloßer Srfčeinung am üortßeilßafteften ift: b. ß. Z)ie fitt ließe g er ti gleit muß f іф Ьигф S r aj i e offenbaren.

§ier ergiebt fid) nun aber eine große ©фгоіегідіей. ©a ber leiste Srunb moralifeßer {ргефепЬег (Bewegungen gang außerßalb, ber teßte (Șirunb ber ©фопЬей aber ganj innerhalb ber Sinncnmelt liegt, fo fdjeint ber (Begriff ber Statut einen (Biberfprud) ju enthalten. ®фіИег nimmt bedßalb an, baß „bie moraliftße 11г(афе im Semüte, bie ber Srajie jum Srunb liegt, in ber bon ißr abßängenbeit Simtlidjfeit gerabe benjenigen ßuftanb notmenbig ßertiorbringe , ber

bie Staturbebingungen bed Stirnen in fieß entßält". ©аЬигф nun, baß ber guftanb moraíifčer gertigfeit bed Scifted gerabe berjenige ift, Ьигф ben bie рппііфеп (Bebingungen bed Sd;onen erfüllt werben, maď)t ber Seift bad ©фйпе тодііф; baß aber гоігіііф ©фопЬеіі baraud wirb, ift golge jener ^ппііфеп (Bebingungen, alfo freie Slaturroirlung. ©ie Srajie ift eine Sanft, bie bad ©ІІІІіфе bem ©фопеп geroäßrt. Sd ift immer nur ber überfinnlidje Srunb im Semüte, ber bie Srajie {ргефепЬ, unb immer nur ein рппііфег, ber fie іфііп тафі.

Sffic^ed ifi nun ber Scmütdjuftanb, ber fid) am heften mit ber Sdjönßeit im 2Iud=

brud üerträgt?

®d giebt brei SBerßältniffe bed {іппііфт Zeild im Genfiben ju feinem geiftigen. ©er ՅյէտոքՓ unterbrüdt entWeber bie gorberungen feiner finn(id)en Statur, um fid) ben ßößeren gor=

berungen feiner tiernünftigen gemäß ju tierßalten ; ober er feßrt ed um unb orbnet ben tiernünf=

tigen Zeil feined defend bem finnlicßen unter ; ober bie Zriebe bed leisteten fefjen քէՓ mit ben Sefeßen bed erftcren in pannonié, unb ber fUienfd) ift einig mit քէՓ felbft. 3'm erften galle, WO ber Wenfd) ailed, road рппііф ift, tion fid) floßt, wirb tion feiner Seite eine тегіііфе Se, Walt erforbert, oßne гоеіфе er ben gnftinlt піфі überroinben lönnte. @r läßt bie Statur erfaßten, baß er ißr <£jerr fei, unb fein innerer SBiberftanb wirb fič tion außen aid ßroang tierratßen.

Sine fold)e (ßerfaffung bed Semütd faun alfo ber Sd)önßeit піфі günftig fein. Orbnet ber Wenfč

bie Vernunft ber Sinnlid)leit unter, fo finit er aümäßlüß jum Zier ßerab, unb an @d)önßeit ift

bedßalb аиф піфі ju beulen, ©ie Зфікфей liegt in ber Witte jtt^en ber (Bürbe, áld bem

(16)

AuSbrud beS perrfcpenben SeifteS, itnb ber SB olí uft, als bem AuSbrud ber (іег^фепЬеп Sinn։

liefert. Vernunft unb ©mníidjfeit muffen jufammenftimmen, um bie @cf) öntett beg Spiels enk ftefjen ju í a ffeu. (Sine „f ф öne Seele" i ft eS, tooSinniiĄteitunbSSernunft, fß f li ф t unb Neigung harmonieren, unb (ȘJrajie i ft if) r AuSbrud in ber (ՏրքՓօէոսոց.

Der Фіфіег ft eilt eS aifo als П)іш)феп5 inert ifin, baß bei alíen unferen «gmnblungen An=

mut jum Зогіфеіп lomme , baß Ьигф unfer Shun піфі bloß unfer тогаЩфе#, fonbern аиф unfer аЩ)еЩфе# ®efüßl befriebigt merbe. ՛ Um biefe детйЩфІе SBerbinbuiig ber DJloralität mit ber ՏՓօոհօէէ möglip ju тафеп, ift eine innige Uebereinftimmung nuferer [іппііфеп illat ur mit unferer geiftigen nottoenbig , b. h- bie ßorberungen ber ՏէոոՍՓէօէէ bürfen benen ber Vernunft піфі toiberftreiten, mir miiffen ber ВЩфІ піфі auS alleiniger Афіипд tior bem ®efe%, fonbern auS Steigung g eß or ф en. (SS ift hierbei mohi ju Ьеафіеп, baß biefe innere ^armonie unferer beiben Naturen baS Oefüpl ber »фоіфеіі fetneSroegS unmittelbar hervorruft. ՏՓէՍօր fagt felbft, baß biefelbe nur bie Щіпііфеп Scbinjungen beS Зфоиеп erfülle; baß тігіііф ՏՓօոհօէէ entftebt, ift freie Díaturmirtung. Die Aenberimg feines ՏՓօոհօէէՏհօցրէքքՏ, топаф er fpäter bie hormoni՛

{фе ^Bereinigung ber beiben Saturen beS 3?еЩфгп b ir e էէ für Уфоп hält unb in feber Зфоп=

heit ein Spinből jener ^armonie, bie für фп bie Іффйе ffbee ber ЭКеіффЬеіі bleibt, erblidte, tieranlaßte ben fogenannten Uebergang tion bem тогаЩфеп juin й[іре(ііфеп Staubpuntte, то bas alleinige Streben паф reiner Scpönljeit für unfere ^anblungen քՓօո maßgebenb fein foli.

ffeftjuhalten ift hierbei aber immer, baß bei Schiller meber in bem ßeitpunlte, in bem mir fehl flehen, поф fpäter eine Aenbeimug feiner Wîeinung über bie m or a lif ф e 53 e ft t ttt = m u n g ber ДОІеЩфЬеіІ ftattgefunben hat. @r fteüt քէՓ fpäter auf ben սքէհօէէքՓօս Staubpunft nur in ber feften Ueberjeugung, baß einerfeüs Ьигф baS Streben паф reiner Эфопрей unfere fDZoralität піфі im geringften Ьееіпігафііді merbe, baß anbererfeitS aber nur Ьигф bie babei fiaik finbenbe Sefriebigung unferer Щіііфеп unb Щіпііфеп Statur ein ßuftanb ber Olüdfeligteit հ«ր=

tiorgerufen merben tonne. So fehen mir ihn аиф in bem eben befpi-офепеп Auffape, то er |"іф Ьигф bie fforberung ber ^armonie tion ВЩфі unb Neigung im lötberflreit mit Sant befinbet, felbft тергщф betonen , baß er bie jJloraütät teineSmegS meniger роф ft eű e toie Sânt. „Ueber bie Зафе felbft, fagt er, tann паф ben tion ihm (Sânt) geführten 53 e m e i=

fen unter b en lenben 9Юеп?ф en, bie überzeugt fein mollen, lein Streit mehr fein, unb i ф müßte taum, mie man піфі lieber fein gange# %Re nfф*

fein aufgeben, als über biefe Angelegenheit ein anbereS fRefultat Von ber Vernunft erpalten mollte." ЗВаЗ ?фШег mill, ift nur , „bie АЩргйфе ber Sinn^teit bie im ffelbe Der reinen Vernunft unb bei ber тогаЩфеп (Sefepgebung tiöllig jurüdgemiefen finb, im ffelbe ber @Щфеіпипдеп unb bei ber тігіііфеп Ausübung ber Sittenpf^t" ju behaupten.

„So gemiß іф патііф überzeugt bin — unb eben barum meii іф eS bin — baß ber Anteil ber Neigung an einer freien .ßanbluug für bie reine ißf^tmäßigteit biefer ^anblung піфі# be=

meift, fo glaube іф eben barau# folgern ju lönnen, baß bie Щіііфе iBoltfommenpeit beS ИИеЩфеп gerabe nur auS biefem Anteil ber Neigung an feinem тогаЩфеп ^anbeln erhellen tann. Der 8Ä e n f ф патііф i ft піфі baju b e ft t m m է , einzelne f i 111 i ф e a n b l и п=

gen ju ti e r r і ф t e ո , fonbern ein f i 11 í i ф e S Ճ8 e f e n j u fein. 91іфІ D u g e n-

(17)

ben főnben bie Zu g en b iß feine Bo^rift, unb Zugeub iftniĄWanbereS alg ^еМефипд ,ur sßflicbt. Жіе fetjr fid) aífo аиф ^anblungeu aug Metguiig unb $anblungen aug

Lü fotí ber Wenfd) иіфі ben finalicen leit üernadßäfßgen, ben irrumpí) be* einen nid)t auf Unterbrüdung beg anbem grünben. Mimmerme^r kun bie Vernunft (Empfinbungen alg t1)rerun=

mert bertoerfen, bie ber SRenfĄ Пф oWe Sköten gefielen barf. @g ermedt І'фег eine beffere Meinung nom %րոքՓօո, trenn er (іф bem Zriebe, o^ne ®efa^r mißleitet ;u țperben anpertrauen barf alg тепл er фп febegmal «ft bor bem (Befele ber Vernunft prüfen muß Murim erfteŕen ßade tanu man фт eine іфВпе Seek МфгеіЬе", in ber beibe principien ber теп)ф=

btefee ïrirteâ tn^Uebereinftimmung ber beiben Saturen beS Wíenfdjen muß aífo anfs xnnigfte петйпіфі merben, aber ber ЗМефф toirb biefeg Siet ber ^фііеп ^агаТгепфоіфеіі nie uoilftan.

tung unb eg tritt аиф eine beränberte սքՓօէէքՓօ Зекафіиид feiner .ßanblunggtoeife еш. {)ier,

* ,ИЖв ^ճ՞ճճճ-ո,. « ta«™.

^nftan* mehr : ber %iűe. Dog Zier muß ftreben, ben ^фтег* iog *u fem, ber Jtenf^ ti

„ta nitțt frei ató тшВДе »aft, tan er И mit to «««ափ ub n։.«|tanm։». ®mbą M

bei ber Brunft bereitg eine %ееіикафіідипд ber Matur, im eigentlichen ^mne "aturmibrig.

(18)

aber mittelbar roirb fie Ьоф Ьигф finalise Зеіфеп bem Berftanbe norftellbar. 3Jïan finbet näm=

Ііф Bewegungen non gWeierleí Sírt in febern ülffefte. ®гфіф fotele, bie unmittelbar non ber Smpfmbung auSgeßen unb baßer gang ишпіііійгііф ftnb ; gweitenS )оІфе, bie bér Sírt nad) roill- Ійгііф fein feilten ober tonnten, bie aber ber blinbe Naturtrieb ber fjreißeit beraubt. Die erfteren begießen fid) auf ben ülffett unb finb mit фт notwenbig nerbunben; bie gtoeiten епІ|ргефеп

mehr ber Цффе unb bem Segenftante beS 2lffettS unb finb meßt gufätlig unb оегйпЬегІіф.

Die erfteren tonnen nie unterbrächt werben, Wenn ber 2lffett natürlich unb піфі tünftlid) Iferoor=

gebraut ift. 3)игф Unterbrüctung ber gweiten offenbart рф bie 3Sürbe, bie еідепіііф піфУ an=

bereg alő N и է e im 21 f f e f t ift, im реіпііфеп wie im angenehmen.

„Bei ber ЗВйгЬе alfo führt рф ber Seift in bem Körper als $еггіфег auf, benn hier hat er feine Selbftänbigteit gegen ben деЬіеІеті|феп Drieb gu behaupten, ber ohne фп gu Raub­

lungen Іфгеііеі unb рф feinem %офе gern entgiehen тофіе ; bei ber Slnmut hingegen regiert er mit Liberalität, Weil er eS hier ift, ber bie Natur in Ranblung fegt unb leinen ©iberftanb gu befugten Rat : 21 n m u t alfo liegt in ber Freiheit ber гоіііійгііфеп Be=

Wegungen, Sßürbe in b er ВеІ)егг іфипд ber иптіііійгііфе n." „2öürbe Wirb Ьофег mehr im Leiben, 2lnmut mehr im Betragen geforbert unb gegeigt, benn nur im Leb ben fann рф Freiheit beS Semütő unb nur im Ranbeln bie Freiheit beS .SörperS offenbaren."

„Sinb Slnmut unb $8 űrbe, jene поф Ьигф агфііеііопііфе Зфілфеіі, biefe Ьигф Sraft unterftixRt, in berfeíben ‘ perfon Bereinigt, fo ift ber 2IuSbriicf ber 3№еп|фІ)еіІ in фг Pollenbe!, unb fie fteßt ba, ցօրօՓէքօրէէցէ in ber Seifterwelt unb феідеіргофеп in ber Srfdjeinung".

9n feinen folgenben Arbeiten führt ЗфіІІег nun feine Lehre o on ber іфопеи unb ефа=

benen Seele Weiter auS. Зипафр Wollen Wir bie beiben Keinen 2Ibpanblungen über ben тог а Іііфеп Nutzen unb über ;b i e S e f a h r ä ft h e t i f ф e r Sitten Ьеігафіеп.

Sie entftanben halb иаф „SInmut unb $8ürbe" unb enthalten bie SBeiterfüßrung feiner ефііф'- äftljetiphen 21фіфіеп.

Qn bem erfłen 2Iuffaße giebt ՏՓէսօր gunäфft eine ՏՓօէհսոց beS Begriffs ber mora=

Щфеп unb ber ріфріфеп @гефеіі beS SSillenê. Die Freiheit einer äußeren Ranbíung beruht bloß auf фгет unmittelbaren Urfprunge aus bem $8ilten ber Perfon, bie ЗііШфІеіі einer in=

nein Ranblung bloß auf ber unmittelbaren Beftimmuug beS PßillenS Ьигф baS Sefeß ber 23er = nunft. Sein Зйеп)ф tierübt паф feiner SNeinung bas Böfe auS reiner Luft baran, fonbern nur beSßalb, Weil baS Sute mit bem Stngeneßmen in ЗВіЬеірргиф fteßt, inbem eS Unterbrüctung bon Neigungen tierlangt. Dasjenige, waS ben SBiberftanb ber Neigung gegen baS Sute Регпіфіеп hilft, wirb baher bie ENoralität wahrhaft beförbern. DaS ift nun eben ber Sep^macf an äftße=

Щфеп formen im äußern Benehmen. Sr forbert NZäßigung unb Slnftanb in ben Slffetten, unb Wenn рф jeßt bie Begierbe regt, fo wirb fie guerft fiel) einem Жфіегіргиф beS ՏՓօոհօէէՏքէոոՏ unterwerfen mtiffen. „Der ՏօքՓասճ giebt alfo bem Semüt eine für bie Dugenb gweefmäßige Stimmung, weil er bie Neigungen entfernt, bie fie ßinbern, unb biejenigen erweeft, bie фг günftig finb/' Du^ ben SefcípníKÍ roirb eine neue, ber шогаЩфеп borangeßenbe gnftang für Beur=

teilung ber теффііфеп Ranblungen gefchaffen. Biele Negungen Werben nun bereits քՓօո Ьигф

ben bloßen ՏօքՓոէսմ als unausführbar üerworfen Werben, ohne baß eS nötig Wäre, fie tior baS

goruin ber freien Vernunft gu gießen.

(19)

Sie einzelne ýanblung to trb in einem földjén galle freilich тогаЩф indifferent ; ber gange 3)2enfdj Verliert aber nichts an feiner moralicen ¿¡ЗоІИотшеіфеіЬ „Ser (Sefdpnad íann ber roaljren Sugenb feinen (Eintrag ti)un, kenn er діеіф in allen ben gälten, too ber Naturtrieb bie erfte Anregung тафі, badfenige fdjou vor feinem Ni^terftu^te ab tßut, toorüber fonfi bad (Seroiffen hätte erïennen muffen, unb alfo bie llrfadje ifi, b af fid) unter beit .ßanbluugen berer, bie Ьигф it»n regiert toerben, weit meßt inbifferente ató moratifdje finben." Unb nun iommt Sd)ib [er auf feinen Kieblingdgebanlen gurud, ben er fd) on in „Unmut unb SBürbe" audgcfpi-офеп hatte. „Senn bie Sortrefflidjfeit ber Nîeufdjen beruht gang unb gar uid)t auf ber größeren Summe eingelner rigoriftifdjnnoralifc^er fpanbtinigen, foiibere auf ber größeren (Eongrueng ber gangen Na=

turanlage mit bem moralif^en (Sefeh, unb ed gereicht feinem ¿Boíl ober Zeitalter eben nid)t fo feijr gut (Empfehlung, toenn man in bemfelben fo oft oon ÍN or alitât unb bon eingetnen rnoralb {феп Spaten ijört ; vielmehr barf man (¡offert, baß am (Enbe ber ffultur, kenn ein fo(d)ed [іф überhaupt gebenden läßt, kénig mehr babon bie Nebe feilt kerbe/՜ gft ber ®efd)inad ber 33e=

förberung ber reinen Ж or alitât, bie nur auf ber (Sefinnung beruht, keniger günftig, fo ift fein guter (Einfluß auf bie Legalität unfered Raubeins bod) ein unbeftritteuer. gür eben biefe Legalität unfered ¿Betragend Ьигф alle borhanbenen (Nittel gu forgen, kerben totr aber um fo keniger üerfdjmähen bürfen, ató kir für eine beftänbig getoal)rte reine (Noralität unferer (Se- finnung bei ben Зфгапіеп ber menfdjlidjen Natur unmöglich einftehen lönnen.

gn bem anberen Sluffape, ber bon ber (Sefaljr äfthetifd)er Sitten tjanbett unb in ber letten Nebaltion ben gkeiten Seil ber Slbhanblung : „Heber bie notmenbigen (S r e n = gen beim (S e b г а и ф f ф öner gormen" bilbet, keift Sd)ilíer auf bie ЗЯодІіфІеіі hin, baß bie æernunft Ьигф ben llmftanb, baß bad Sittengefühl unb Stf/onhettógefuí)l fo häufig in bemfelben übfelte unb in bemfelben 31udfprud)e über badfelbe gufammentreffen, leidjt bagu ver=

leitet kerben tonne, einen fo Vergeiftigten Srieb für einen ber ihrigen gu halten unb ihm gule^t bad Steuer bed ¿¡Billend mit ииеіпде]"фгаиЙег ЗЗоІІіиафІ gu übergeben. Ser Níenfd) muß fid) baher ftetd fo frei erhalten, baß er in bett gälten, ko bie “’ ßflidjt ein ¿Betragen gebietet, bad bent

®efd)inad kiberfpriфt, ftetd im Staube ift, bie 3lnfprüd)e bed moralifdjen unb äft()ettfd)en Sinnd ftrenge gu ]'феіЬеп.

gaffen kir nun поф einmal lurg bie Зйфіфіеп Sd) illet tó in Segug auf bie ¿ßerbinbitug bed тогаіііфеи mit bem äftí)elijd)eit Stanbp untie gufammeu, fo ergiebt fid) folgenbed :

Ser Іффйе SBeltgked ift фш bad (Sute. Ser DNenfd) muß ftetd barauf ЬеЬафІ fein, feine reine NZoralität gur Іфффт тодііфеп (ßoteng gu fteigern. «ßiergu ift ed nötig, baß bon allen innere Kräften, bie фп regieren, ber freie moralifd)c ¿¡Bille am mad)tigften fei, bamit er bei leb nem ettoaigen Sonflifte feiner beiben Naturen feiner l)öd)ften ¿Beftimiuuitg untreu kerbe. Nun ift aber anbererfeitd ber pödjfte ßmed ber Natur mit bein ЭДеффеп beffen (Slüdfeligleit. Siefe befiehl barin, baß leinem feiner Sriebe (Sekalt gefd)iel)t, baß er fid) in allem feiner bollftänbigen greiheit bemußt ift, b. h- baß fein gefammted Sijun unb Kaffen ein (ßrobult feiner Selbftbeftimmung ift.

Sind ber Natürliфleit bed теффііфеп Strebend паф (Slüdfeligleit folgt ed nun, baß eine fo rb

gorofe Surd)fül)rung bed Wîoralprincipd, mie fie ñaut verlangt, inbem er feben Anteil ber Neb

дипд von bem begriff ber kaßren Sugenb audfфíießt, иптодііф Ьигф bie ¿Beftimmung bed

2)lenfd)en gered)tfertigt fein tann. Nad) Sфillerd 3lnfid)t ift bie gleid)geitige Sefriebigung unferer

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