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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 77, Bd. 1, Nr. 8

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Academic year: 2022

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1906 Band I. Nr. 8. 31. Februar.

F ig . 18. F ig . 19.

A. W. Gregory, N eue F orm eines Gasentwicklungsapparates. F ig . 19. B e­

sonders g eeig n et zur starken und ununterbrochenen E ntw icklung von Schwefel­

wasserstoff. D ie A nordnung ist aus der F igu r zu ersehen. B fafst etw a 5 1. E ist durch Kork in H eingebracht; am Ende von E ist Loch II. Im Turm C ist oben Schw efeleisen, A und B sind m it verd. H C l gefüllt. Beim Öffnen von G fliefst S.

in C, erzeugt H ,S ; beim Schliefsen von G läuft die teilw eise verbrauchte, schwerere S. durch I ) a u f den Boden von B zurück. B eim W iederöffnen fliefst frische S.

X . 1. 42

Apparate.

J. J. GriffLn & C o., K on tin u ierlich fliefsende Wasch(Spritz)flasche. Man ver­

schliefst A (F ig. 18) m it dem Daum en und bläst L u ft durch das Mundstück bis zu einem bestim m ten Druck in der Flasche. W ird dann m it dem E inblasen aufgehört, so wird durch V en til B genügend Luft zurückgehalten, dam it ein Strom F l.

durch die Ausflufsöffnung fliefst. D as Auströmen hört sofort auf, w enn der Daum en von A w eggenom m en wird. D esw egen eig n et sich der A pp. besonders zum F üllen kleiner Mefsgefäfse etc. bis zu einem bestimmten Volumen. (T he A n a ly st 31. 34.

Januar. London.) Bl o c h.

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durch JB nach dem Turm. So kommt immer die Btärkste S.

Berührung. (Chem. N ew s 9 3 . 27. 19/1.)

m it Schw efeleisen in Bl o c h.

A . V i l l i e r s , E in neues Wasserstrahlgebläse. D er Bau des von der Firm a A l v e r g n i a t t - C b a b a ü D angefertigten A pp. ißt aus F ig . 20 ersichtlich. (Ann. Chirn. anal. appl.

11. 9. 15/1.) WOY.

K . U l r ic h , A p p a ra t zum JEntlüften u n d Spindeln von lufthaltigen F lüssigkeiten, speziell von JRübensäften. E s wird ein App. b eschrieben, der gesta ttet, lufthaltige F ll. vor der Best. ihres spezifischen G ew ichtes durch eine L uft­

pum pe zu entlüften u. die entlüftete F i. in einen Cylinder zu drücken, wo sie sogleich gespindelt w erden kann. — D .ß.G .M . — Zu beziehen von Ge o r g Sc h m i d t & v. d. El t z, Schm iedefeld, K reis Schleusingen. (Chem.-Ztg. 3 0 .

90. 31/1.) Bl o c h.

B o b e r t L u d w ig M on d und M e y e r W ild e r m a n n , Über einen neuen verbesserten Chronographen. D ie üblichen Instrum ente leiden au dem M angel, dafs die bew egten T eile v ie l zu schw er und daher die Beanspruchung der U hr v iel zu grofs ist. D ieV fif. konstruieren ein neues Modell in zw ei F ig. 20. A usführungen: horizontal und vertikal. D er Cylinder steht

fest, u. nur ein leichter Arm, der die Schreibfeder trägt, ist b ew eglich u. beschreibt eine Spirallinie um deu Cylinder. D ie Keibung w ird noch durch A nw endung von Friktionsrädern vermindert. D ie Schreibfeder ist sehr gu t ausbalanziert. D ie m it der U hr verbundenen Räder sind ausw echselbar, so dafs man die S ch n elligk eit leich t verändern kann. D er A pp. braucht nich t so häufig kalibriert zu werden w ie die gew öhnlichen. B ezüglich der näheren B eschreibung mufs au f das detaillierte O riginal verw iesen werden. (Z. f. physik. Ch. 54. 294 bis 304. 23/1. 1906. [A ug. 1905.] London.) W . A . ROTH-Berlin.

Allgemeine und physikalische Chemie.

R u d o lf W e g s c h e id e r , Über die stufenweise D issociation zweibasischer Säuren»

(II. M itteilung.) B ei sw l. SS. oder bei SS. m it hohen W erten für die K onstante der zw eiten D issociation (s) kann der F a ll Vorkommen, dafs die K onstante der ersten D issoeiatiousstufe (A ) nicht aus Verss. abzuleiten is t , w eil schon bei deu gröfsten herstellbaren K onzentrationen die zw eite D issociation nich t vernachlässigt werden darf. D a auch die Schätzung der ersten K onstante nur manchmal m öglich ist, läfst sich in solchem F a lle die früher gegeb en e B erechnung von s (Monatshefte f.

Chemie 23. 599; .C . 1 9 0 2 . II. 837) nicht verw enden. V f. hat nun d ie 1. c. a n g e­

g eb en e R echnung fortgeführt, um K und s g leich zeitig aus denselben Verss. be­

stim m en zu k ön n en , w obei er sich den notw endigen N äherungsw ert von K au f Grund der bekannten G esetzm äfsigkeiten oder durch Probieren verschafft, einen oberen Grenzw ert auch nach dem OsTWALDschen V erdünnungsgesetz aus der L eit­

fäh igk eit bei der gröfsten Konzentration berechnet, einen Näherungswert von s aber entw eder auch aus G esetzm äfsigkeiten ableitet oder ihn m it H ilfe des angenäherten K aus der ’ L eitfäh igk eit für die g rö ß te V erdünnung berechnet. (M onatshefte f.

Chemie 2 6 . 1235—39, N ov. [13/7.*] 1905. W ien. I. chem. Lab d. U niv.) Le i m b a c h.

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T h. T o m m a s in a , Über die kinetische Theorie des E lektrons als G-rundlage der Eleklronentheorie der Strahlungen. N ach J . J . Th o m s o n b esteh t die ganze Masse eines Körpers aus Ä ther; seine gan ze kinetische E n ergie ist kinetische E nergie des Äther. Man nim m t gew öhnlich an, dafs die M asse des n egativen Elektrons m it der B ew egttngsgeschw indigkeit des Elektrons selbst w ächst; richtiger sagt man, dafs die Geschw indigkeit um so gröfser is t, je gröfser der W ert e/m ist. Nur Elektronen von gleicher Gröfse haben dieselbe L adung. D ie sich schneller fortbewegenden negativen Elektronen besitzen eine geringere L a d u n g , sind also kleiner. D ie G e­

schw indigkeit des n egativen Elektrons kann höchstens im ersten A ugenblick gleich der L ichtgeschw indigkeit sein. D ie „E nergie“ des Elektrons ist tatsächlich ein W iderstand gegen die Fortbew egung. — D as n egative Elektron ist eine Vakuole im Äther. D ie positiven E lektronen kann man nicht fassen, w eil der ganze Äther aus ihnen besteht. D ie einzig vorhandene M aterie ist die des Ä thers. V f. definiert die „Materie“ als „diskontinuierliche, die B ew egu n g erzeugende A usdehnung.“ A lle Körper und physikalischen K räfte bestehen aus B ewegungsform eu. Zwei Körper ziehen sich nicht a n , sondern w erden durch die W rkg. des F eld es gegeneinander getrieben. D ie NEWTONsche Schw erkraft ist elektrom agnetisch, die Ponderabilität elektrostatisch. D ie D. des Äthers ist n ich t unendlich k le in , sondern ungeheuer grofs. — D ie E igenschaften der chem ischen A tom e m üssen von interatom istischen, kinetischen A nordnungen abhängen. Man braucht nicht die M enge der Materie im chem ischen A tom e zu variieren, sondern die G eschw indigkeiten u. die Bahnen der im Atom inneren vorhandenen W irbel. D a w ir noch kein M ittel haben, diese Gröfsen eigenm ächtig zu ändern, können w ir noch nicht ein E lem ent in ein anderes ver­

wandeln. D er M echanismus des Ä therm oleküls u. des n egativen Elektrons werden näher besprochen, ebenso die Erklärung der verschiedenen elektrischen Phänom ene durch E lektronenverschiebung. (Physikalische Ztschr. 7. 56— 62. 15/1. 1906. [25/10.

1905.] Genf.) W . A. RoTH-Berlin.

N . P iltscM k o 'W , Über die Moserstrahlen. Mo s e k beobachtete 1842 das Vor­

handensein einer Strahlung, w elche g ew isse, absolut reine M etallflächen hervor- briugen. D ie Strahlen durchdringen verschiedene dünne S chichten (Papier, Zellu­

loid, G elatine, Al) mehr oder minder leicht u. affizieren die photographische Platte.

Im einzelnen differieren die B eobachtungen und ihre Erklärungen (Metalldämpfe?, W asserstoffsuperoxyd?). Vf. nen n t positive Strahlen solch e, die A gB r zersetzen, negative diejenigen, die durch L ich t zersetztes A gB r w iederherstellen, neutrale die unwirksam en. P ositive Strahlen senden M n, A l, Z n, Cd, T e , S e , F e , Co, N i, Si, B , P b , S n , Zr, P t, P d und kolloidales A g aus, n eg a tiv e Strahlen Os, T a u. Ti(?), neutrale wahrscheinlich Cu und M essing. K ein e m erklichen Moserstrahlen senden Au, Ir, Ro, Ru, Mo u. H g aus. D ie Stärke der Strahlung w ächst m it dem Feuch­

tigkeitsgehalt; in m it P , 0 6 getrockneter L u ft ist die Strahlung sehr Bcliwach, in m it HsS 0 4 getrockneter beträchtlich, in feuchter L u ft stark, im GEiSSLEP.schen Vakuum unm erklich. M agnetische und elektrische F elder sind wirkungslos. Ein Luftstrom lenkt die Strahlung ab. P o sitiv e und n egative M oserstrahlen erregen sekundäre Strahlungen. D ie Strahlen können k eine D äm pfe sein. Selbst a n g e ­ nommen, die vom P t ausgesandten M oserstrahlen wären P t-D äm p fe, dann müfsten die D äm pfe von dünnem A g-B lech unter der B . einer L egierung absorbiert werden, die Strahlen gehen aber hindurch. H,Oj kann die E rscheinungen ebenfalls nicht hervorrufen; denn dann m üfste das bei der Oxydation von Cd entstehende H ,0*

anders sein als das bei der Oxydation von Os oder T a entstehende; denn in einem F alle wird A gB r zersetzt, im anderen zersetztes w iederhergestellt. Vf. nim m t das V orhandensein subatomistischer Gruppen a n , d. h. schw erer, langsam bew eglicher Io n en , die sekundär bei der Oxydation der M etalle entstehen. Die' Moserstrahlen

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G 3 2 ---

durchdringen die Epidermis, w as therapeutisch w ichtig ist. Man m üfste die Wrkg.

positiver u. negativer Strahlen m iteinander vergleichen. Im O riginal w erden zw ei

„M oserographien“ abgebildet. (Physikalische Ztschr. 7 . 69— 70. 15/1. 1906. [22/11.

1905.] Charkow. Phys. Lab. T echn. Inst.) W . A. EOTH-Berlin.

P . G rü n er, Beitrag zu der Theorie der radioaktiven Umwandlung. In die a ll­

gem ein angenom m ene Theorie von der U m w andlung der A tom e als Q uelle der radioaktiven E rscheinungen haben sich allm ählich H ilfshypothesen eingeschlichen.

Y f. erörtert die Grundgedanken u. diskutiert sie m athematisch. W ir m essen nich t den U m wandlungsprozefs, sondern nur die B egleiterscheinungen, die radioaktiven W ik g g . D ie Zahl der um w andlungsfähigen, also radioaktiven A tom e nim m t nach derselben Exponentialfunktion ab, w ie die Intensität der radioaktiven W rkg. — In der Form el für die A bklingung der induzierten R adium aktivität von C u k i e und D a n n e stecken die beiden H ilfshypothesen R u t h e r f o r d s , dafs jedes A tom beim Zerfall nur e in neues A tom liefert, und dafs bei der V erw andlung R aB — y RaC k eine E lektronenstrahlen erzeugt werden. L etztere A nnahm e is t bei der relativen Gröise von fc, unstatthaft (k3 = ca. Tkt). (Ann. der P h ysik [4] 1 9 . 169—81. 18/1.

1906. [D e z . 1905.] B e rn .) W . A . R O T H -B erlin.

O tto W ig g e r , Z u r Charakteristik der u - u n d y-S trah len . N ach einer ein­

gehenden Zusam m enstellung unserer K enntnisse über die N atur und Ladung der

« -S trah len beschreibt Vf. seine eigenen Veras., die in der M essung ihrer Absorption, entladenden W rkg. und A blenkung im M agnetfeld bestehen. D ie A bsorption ergab sich durch die M essung der Ionisation, nachdem die Strahlen verschieden dicke Luftschichten passiert hatten. A ls Strahlungsquelle diente B adiotellu r und Badio- hlei. E in e L u ftschicht von ungefähr 4 cm genügt, um alle Strahlen zu ab­

sorbieren; der A bsorptionskoeffizient w ächst im E inklang m it älteren Erfahrungen stark m it Entfernung von der Strahlungsquelle; hieraus folgt, dafs es sich nicht um Strahlen nach A rt der Lichtstrahlen, sondern um eine m aterielle Strahlung handelt.

Zur U nters, der entladenden W rkg. wurde ein Radiotellurstab u. ein M etallcylinder durch ein Vakuum getrennt. W ar ersterer geerdet, so erfolgte am Cylinder rasch eine E ntladnng von positiver u. langsam die von n egativer Elektrizität. W ar andererseits der Cylinder geerdet, so wurde am isolierten Stab die p ositive Ladung rascher als d ie n egative zerstört. D iese Verss. bew eisen, dafs vom Radiotellur neben den stark absorbierbaren «-S trah len auch negativ gelad en e T eilchen ausgehen (Th o m s o n).

B ei einer Feldstärke von 1 0 0 0 —1400 C .G .S.-Einkeiten wird der gröfste T e il dieser n egativen Strahlen abgelenkt. Ob diese //-Strahlen, die ebenfalls leicht absorbierbar sind, mit und neben den «-Strahlen ausgehen, oder ob sie erst durch die «-Strahlen erzeugt werden, is t noch nicht zu entscheiden. E in e m agnetische A blenkung der

«-Strahlen des B adiotellu rs konnte m it H ilfe der photographischen P la tte nich t konstatiert w erden; da Be c q u e r e l m it R a und ähnlichen Feldstärken eine solche beobachtet hat, so können die «-Strahlen des Ra nich t m it denen des Radiotellurs identisch sein; diese müssen daher eine v iel gröfsere M. besitzen.

Zur U nters, der Absorption von /-S tra h len dienten 12 mg reines R aB r. und wiederum die elektrische Methode, als absorbierender Stoff B lei. N ach Durch­

dringung von 1,6 cm P b ist der A bsorptionskoeffizient dieser stark durchdringenden /-S tr a h le n v ö llig konstant. Hierin lie g t ein B ew eis dafür, dafs diese Strahlen nicht Kathoden-, sondern R öntgenstrahlen sind. D er von den Sekundärstrahlen herrührende Effekt mufs durch deren A bsorption in einer B leisch ich t elim iniert w erden. D ann ergab sich der A bsorptionskoeffizient verschiedener Stoffe für /-S tr a h le n sehr genau proportional ihrer D ichte. D ie untersuchten Stoffe waren H g, P b , Cu, F e, Zn, A l, S, C. F ür C wurde ein etw as abw eichender W ert gefunden,

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doch ist derselbe ■wahrscheinlich durch Versuchsfehler entstellt. (Jahrb. f. R adio­

ak tivität u. Elektronik 2. 391— 4 3 3 . 2 6 /1 . G öttingen. P hysik. Inst. U niv.) Sa c k u k. C. F e iic ia n i, R a d io a k tivitä t der Schlamme verschiedener M ineralquellen in L atiu m . Vf. isoliert seine Elektrom eter m it „P eeit“, das besser als das gew öhnliche Prod.

aus Paraffin und S chw efel wirkt. V f. m ifst die Zeit, die die B lättchen gebrauchen, um sich von 150 a u f 137 V olt zu entladen, und bezieht die R adioaktivität au f Urannitrat ( = 10 gesetzt). 10 g pulverisierten Schlam m es w erden jedesm al benutzt.

D ie Zerstreuung durch die L u ft bleibt während dreier M onate fast konstant und wird in R echnung gezogen. U ntersucht w erden Sedim ente der Q uellen bei C ivita- vecchia (Maximum Salz-Schw efelquelle F icon cella 55°, A k tivität 31), bei T olfa (Maxi­

mum Bagnarello [Salz-Schw efel] 42°, A ktivität 21), bei Canino (35°, A k tiv itä t 29), bei Rom, Ferentino, Terraeina und aus den P ontinisehen Süm pfen, die kälter und schwächer sind. Nur der Sum pf von Tabio m it der A k tiv itä t 20 nähert sich den für die heifsen Quellen gefundenen W erten. In einem D istrikt braucht indessen die heifseste Q uelle nich t die radioaktivste zu sein. D er A bfall der induzierten A ktivität wird für die drei stärksten Schlam m e gem essen. D ie K urven setzen sich aus zw ei T eilen zusammen. D er zw eite T e il m it langsam em A bfall ähnelt den für das Thorium beobachteten K urven Q. für T h 0,0011, für die drei Schlammproben von F icon cella, Taurina und B agnarello 0,00116., 0,00107, 0,00138). V ielleich t ist auch Ra vorhanden. D ie A b h än gigk eit der induzierten A k tivität von der E x­

positionsdauer w ird bestimm t. D er A b fa ll ist b ei langer E xposition anfangs rapide, nachher schw ächer, b ei kurzer E xposition ist der A b fall von vornherein gering, wohl w eil w en iger induzierte A k tiv itä t des R a niedergeschlagen ist. D er A bfall w eist w ied er a u f die Ggw . von T h hin. (A tti R. A ccad. dei L in cei Roma [5] 14.

II. 6 7 4 - 8 1 . [17/12* 1905.] Rom. P h ys. Inst. d. K gl. U niv.) W . A . ROTH-Berlin.

M a sca rt, Über n-Strahlen. Einer A nzahl von Forschern ist es n ich t gelungen, die von Bl o n d l o t entdeckten n-Strahlen zu beobachten. N eg a tiv e Ergebnisse können jedoch niem als als zuverlässig anerkannt werden, da sie m öglicherw eise a u f ein e U nzu län glich k eit der apparativen A nordnung zurückgeführt werden können.

Vf. h a t m it besonderer V orsicht die Brechung der von einer N em stlam p e erzeugten n-Strahleu durch ein Alum inium prism a untersucht. E in Schirm m it einer L in ie eines phosphoreszierenden Sulfids wurde a u f einer TeilmaBchine b ew egt und die S telle eines Intensitätsm axim um s notiert. D as Brechungsspektrum besitzt mehrere solcher stark ausgeprägter Maxima. D ie A blesungen w urden von 4 verschiedenen B eobachtern, darunter von Bl o n d l o t selbst, ausgeführt und führten völlig überein­

stim m end zu denselben W erten. B esonders Bl o n d l o t ist im Stande, aufser- ordentlieh scharfe H elligkeitsunterschiede wahrzunehm en. D ie Maxima wurden stets an den h ellen Stellen gefunden, in w elcher R ichtung auch der Schirm sich bew egte. Man mufs zur A usführung dieser U nterss. allerdings eine hervorragende Sehschärfe und ein besonderes A npassungsverm ögen besitzen. (G. r. d. l’Acad. des

scienees 142. 122—24. [15/1.*].) Sa c k u k.

C. G u tto n , Photographische Versuche über die W irkung der n-Strahlen a u f einen oscillierenden Funken. W enn man a u f den primären Funken eines HERTZschen Oscillators n-Strahlen auffallen läfst, so wird nach Bl o n d l o t der sekundäre Funken schw ächer. D iese Erscheinung ist schlecht zu beobachten, w eil der sekundäre Funken an und für sich inkonstant ist. L äfst man diesen jed och zw ischen 2 M etall­

spitzen überspringen, die leichter als P t verdam pfen, so erhält man einen regel- m äfsigen F unken, der sich gu t photographieren läfst. B ei A nw endung von M essing g ela n g es dem V f., bei 37 Veras, die Abnahm e des sekundären FunkenB bei A uf-

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fallen von n-Strahlen au f den primären photographisch nachzuw eisen. (C. r. d.

l ’A ead. des Sciences 1 4 2 . 145—49. [15/1.*].) Sa c k u b, P . V a ill a n t , Über die Veränderungen der Emissionsspektren einiger elektrischer L am pen m it der Temperatur. E in e CooPEB-HEWiTTsehe L am pe hat bei gew öh n ­ licher B elastung und HO V olt Spannung einen Stromverbrauch von 200 W att.

D och brennt sie auch bei niedrigerer Stromstärke. Für jeden Stromverbrauch ist die Temperatur konstant, und die Intensität des em ittierten L ichts kann für ver­

schiedene W ellenlängen bestim m t werden. D ies geschah für die W ellen län gen 578, 546 und 492 ¡x(i. E s ergab sich hei der Veränderung der B elastung von 200 a u f 99 W a tt eine A bnahm e der relativen Intensitäten dieser L inien von 1 a u f die W erte, bezw. 0,341, 0,398 und 0,449. D ie Strahlungsintensität w ächst also auf­

fallenderw eise um so rascher, je länger die W elle ist. H g-D am pf verhält sich also um gekehrt w ie feste Körper, m öglicherw eise desw egen, w eil er bei geringerer B e ­ lastung eine kleinere M. hat und desw egen relativ heifser ist.

Ferner wurden die Intensitäten von 6 W ellenlängen zw ischen 459 und 760 fifi bei einer Kohlenfadenlam pe (16 Kerzen), einer Tan tal- (25 Kerzen) und einer N ern st­

lampe (30 Kerzen) gem essen, und zwar b ei Spannungen von 120—82 V olt. D ie R esultate sind tabellarisch w iedergegeben. (C. r. d. l’A cad. des Sciences 142. 81

bis 83. [8/1.*].) Sa c k u b.

W ilh . B a h r d t, M essung des linearen Ausdehnungskoeffizienten. D iesen bestimm t V f., indem er die B ew egung des freien E n d es, z. B. eines C u-Stabes, den er in ein e Glasröhre gesteck t gleichm äfsig zu erwärmen sucht, m ittels Mikrometer u. Mk.

mifst. D ie so erhaltenen W erte sind noch etw as zu niedrig. (Z. f. physik.-chem . Unterr. 1 9 . 17— 18. Jan. G rofs-Liehterfelde bei Berlin.) Le i m b a c h.

H . R e b e n s to r ff , Leidenfrostsche Tropfen a u f A lu m in ium . LEiDENFBOSTsche Tropfen lassen sich besonders g u t a u f einem schw ach m uldenartig gekrüm m ten A lum inium bleehstück von etw as über Handgröfse z e ig e n , nachdem man es durch ein e 6 —8 cm hohe Bunsenflamme unter der M itte erhitzt hat. Ohne w eitere W ärm e­

zufuhr kann man der R eihe nach Tropfen aus W ., A . u. Ä . bilden. U m zu zeigen, dafs Oberflächenreinheit B edingung des Experim entes ist, kann man ein en Strich m it K ochsalzlsg. ziehen, m it dem in Berührung gebracht der Tropfen jedesm al leb ­ h aft aufzischt. (Z. f. physik.-chem . Unterr. 19. 29—30. Jan. Dresden.) Le i m b a c h.

H . R e b e n s to r ff , E in Zündm ittel fü r Phosphor unter einer Glocke. D ie E n t­

zündung von Phosphor erfolgt in 20 Sekunden b ei Berührung m it einem A lum inium ­ streifen , den m an dadurch am algam iert h a t, dafs man ihn zuerst in m äfsig starke K alilauge bis zu lebhafter Hs-Entw. und darauf für 72 M inuten in eine L sg. von V s Brennspiritus und Vs konz. Sublim atlsg. tauchte. (Z. f. physik.-chem . Unterr. 1 9 .

30. Jan. Dresden.) Le i m b a c h.

Anorganische Chemie.

L u c ie n G r a u x , E irelde Proportionalität zwischen der G efrierpunktserniedrigung eines M ineralwassers aus der K la sse der E icarbonatw ässer u n d dem Gehalte dieses W assers a n anhydrischem S a lz u n d M onocarbonat. D as W . von C h ä t e l - G u y o n

h a t einen Gefrierpunkt von — 0,338°; sein G ehalt wird zu 8,3986 g D icarbonat an ­ gegeben. E in e isotonische Lsg. h at aber einen Gefrierpunkt von — 0,560°. B e ­

rechnet man jedoch den G ehalt des W . als N a2C 0 3, so erhält man 5,832 g , eine Zahl, w elche m it dem gefundenen Gefrierpunkt —0,338° g u t übereinstim mt. Ä hn-

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lieh ist es bei anderen W W ., ferner bei den reinen L sgg. E in e */ 10- n . Lsg. von N aQC 0 3 hat nämlich einen Gefrierpunkt — 0,455°, eine '/io - n. L sg. von N a H C 0 3 von — 0,389°, eine Vio • n - L sg. von N asC 0 3 hat aber den G efrierpunkt — 0,356°, d .h . denselben w ie ein e 1/10 - n. L sg. von NaHCOa (!). D araus fo lg t, dafs in der L sg. von Dicarbonat die sogenannte „halb gebundene K ohlensäure“ nich t osmotisch wirksam ist, sie ist also für die K ryoskopie als v ö llig frei anzunehmen. E s existiert also eine direkte Proportionalität zw ischen dem G efrierpunkt eines dicarbonat- haltigen W . und seinem G ehalt an Monocarbonat. (C. r. d. l ’A cad. des scienceB

1 4 2 . 1 6 6 - 6 7 . [15/1.*].) S a c k u r .

A. L e d u c , Ü ber die D ichte des Eises. Ä ltere B estst. hatten für die D . des Eises bei 0° im M ittel 0,9177 ergeben; dann hatte B u n s e n den W ert 0,91674 ge­

funden, und zwar m it E is, w elches vö llig durchsichtig und frei von B lasen war.

Nach dem von ihm angegebenen Verf. h at Vf. jedoch kein ganz klares E is erhalten können; er erhielt die D . 0,9 1 7 2 5 , w elche jedoch infolge der L ufteinschlüsse noch zu klein ist. B ei w iederholten V erss., m öglichst gasfreies Eis herzustellen, erhielt er als höchsten W ert 0,91752. D erselbe kann sich von der D. des reinen Eises um nicht mehr als eine E in h eit in der 4. D ecim ale unterscheiden, so dafs als der w ahrscheinlichste W ert die Zahl 0,9176 zu betrachten ist.

Aus diesen Verss. ergibt sich, dafs man durch K ochen W . nicht gasfrei machen kann, und dafs die gew öh n lich e A n alyse gel. Gase nich t genau ist. D ie Differenz des BüNSENschen W ertes von dem vom V f. gefundenen m acht es wahrscheinlich, dafs W ., w elches längere Zeit gekocht wird, noch 1 ccm Gas im L iter enthält. (C.

r. d. l’A cad. des Sciences 1 4 2 . 149—5 1 . [15/1.*].) SACKUR.

A le x a n d e r S m ith und W i l l i s B . H o lm e s , Über den amorphen Schwefel.

I I I . Über das Wesen des amorphen Schwefels u n d die E inflüsse frem der K ö rp er a u f die Vorgänge bei der Unterkühlung geschmolzenen Schwefels. (Z. f. physik. Ch. 54.

257—93. — C. 1 9 0 5 , II. 949.) Al e x a n d e r.

C a m illo C a rp in i, Über den photoelektrischen Effekt beim Selen. B e i der Tem pe­

ratur der fl. L u ft besteht der photoelektrische Effekt ebenfalls, aber abgeschw ächt;

daher ist die B . von Selenverbb. durch die Einw . des L ichts w en ig w ahrscheinlich.

Vf. mifst die W iderstände von Se-Präparaten im D unkeln und im L ichte einer H efnerlam pe zw ischen 0 und 100°. D as Se wird bei 220° au f eine Schiefertafel aufgetragen, m it 2 dünnen Cu-Drähten versehen und lan ge a u f 190° gehalten. B ei ca. 8° ist der photoelektrische Effekt 0,32, bei 96° 0,07; Tem peraturkoeffizient 0,003 pro Grad; bei einem anderen Präparat 0,247 und 0,07, also 0,002 pro Grad. Vf.

mifst den W iderstand in seiner A b h än gigk eit von der B eleuchtungsintensität und findet, w ie vorauszusehen, beim A nsteigen und A bsteigen der H ellig k eit verschiedene W erte, w eil die R ückverw andlung im D unkeln langsam ist. (A tti R. A ccad. dei L in cei Roma [5] 14. II. 6 67—73. [17/12.* 1905.].) W . A . ROTH-Berlin.

A . G u tb ie r , D a s Atomgewicht des Tellurs. In der E in leitu n g wird eine Zu­

sam m enstellung säm tlicher A t.-G ew .-B estst. des T e m it Literaturhinw eisen gegeben.

Ü ber die folgenden A bschnitte vgl. Li e b i ö s A n n . 3 4 2 . 266—82; C. 1 9 0 5 . H . 1712.

Zum Schlufs folgen ein ige Bem erkungen zu der A rbeit K. B. He b e r l e i n s über den gleich en G egenstand, durch die a u f die F ehlerquellen einiges L ich t geworfen werden so ll, w elche den niedrigeren W ert des A t.-G e w . nach letzterem Vf. veran- lafst haben könnten. In demselben A b sch n itt wird eine U nters. B . G ossners über d ie schon von St a u d e n s i e y e r beobachtete zw eite Tellursäurem odifikation, w elche He b e r l e i n n ich t erhalten konnte, m itgeteilt. «-M odifikation von D . 3,035 scheidet

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sich aus einer L sg. der S. in h. H N 0 3 neben //-M odifikation m it wachsender K on ­ zentration in zunehmendem M afse, zu letzt allein ab. K ubisch, einfach brechende Oktaeder. //-M odifikation D. 3,071 aus warmer HNOs in klaren K ristallen , m ono­

klin-prism atisch a : b : c = 0,6104 : 1 : 0,5206; ß — 104° 30'. U m w andlung der

« - F o r m in ß wurde beobachtet, das U m gekehrte nicht. (Sonderabdruck a. d.

Sitzungsber. d. Physik.-M ediz. Societ. in Erlangen 3 7 . 270—311. Jan.) Me u s s e r. U n d . F a b in y i, Über die Eigenschaftsänderungen der Elem ente, speziell des Chlors. B ei der Darst. gew isser anorganischer und organischer Präparate kann die R eih en folge der aufeinander einw irkenden Ingredienzien die E igenschaften der resultierenden Körper verändern; das g ilt auch von Elem enten. Vf. teilt die in G em einschaft m it L u d w ig F ö r s te r gefundenen Beobachtungen beim Chlor mit. D ie Vff. lassen einm al H aS 0 4 zu einem Gem isch von K 2Cr20 7 u. N aC l tropfen (Chlor I), ein zw eites Mal eine L sg. von N aC l in ein Gemisch von K 2Cr,Ö7 und H 2SO*

(Chlor II). D as Chlor wird gew aschen und in W . gel. Chlor I ist hellgrünlich­

gelb, das Chlorwasser hellgrün; Chlor II ist tiefgelblichgrün, das Chlorwasser h at einen dunkelgrünen T on. D ie Versuchsanordnung ist in bezug au f Tem peratur und A pparatur beide Male identisch. D ie gesättigte Lsg. von Chlor II enthält etw as w eniger CI als die von Chlor I. D ie U m w andluugsgeschw indigkeit von Chlorwasser I und II in H C l wird bestim m t und um ca. 10 °/# verschieden gefunden.

Chlor II w andelt sich im Sonnen- und A uerlicht stets schneller um. E s wird geprüft, ob Chlor I I etw a Chromylehlorid enthält; doch wird Cr nur in den W asch- fiaschen, n ich t im Chlorwasser gefunden. D ie V erschiedenheit kann nur durch die verschiedenen intram olekularen G leichgew ichtszustände erklärt werden, die bestehen, w enn einm al A -f- B a u f C, ein zw eites Mal A -f- C au f JB einw irken, oder durch A nnahm e subatomarer V erscbiedenheiten, die durch die bei der verschiedenen MasBenwrkg. verschiedene A blösung von Elektronen von der Materie der Chlor­

atom e bedingt ist. Man mufs prüfen, ob auch bei der D arst. von Cl2 radioaktive E rscheinungen auftreten. (Physikalische Ztschr. 7. 63— 68. 15/1. 1906. [23/10. 1905.]

K lausenburg.) W . A. ROTH-Berlin.

A . H . R ic h a r d s , D ie E x isten z von bromiger Säure (H B r0 2). A us seinen Verss. zieht Vf. den Schlufs, dafs brom ige S. existenzfähig ist und h ei Zusatz eines Ü berschusses von Brom wasser zu einer konz. A gN O ;,-L sg. gebildet wird. Zuerst entsteht dabei w ahrscheinlich unterhrom ige S., die von dem überschüssigen Br zu bromiger S. oxydiert wird.

B r2 + A gN O , + HjO = HBrO + A gB r + H N O , 2 A g N O , - f HBrO + Brs - f H äO = HBrO , + 2 A gB r + 2H N O s.

(J. Soc. Chem. Ind. 2 5 . 4 —5. 15/1. 1906. [24/11* 1905.] Lab. of the T elluride Mill,

at Colorado Springs, Colo.) Le i m b a c h.

W il h e lm T r a u b e und A r th u r B i l t z , E ie Gewinnung von N itriten u n d N i­

traten durch elektrolytische O xydation des Am m oniaks bei Gegenwart von K u p fe r­

h ydroxyd. D ie Vff. hatten nach früheren Verss. den Schlufs gezogen, dafs hei der anodischen Oxydation des N itrits das anw esende Kupferoxydam m oniak die R olle ein es K atalysators spiele (Ber. D tsch. chem. Ges. 3 7 . 3130; C. 1 9 0 5 . I. 851).

M ü l l e r u. S p i t z e r stellten in einer späteren V eröffentlichung (Ber. Dtsch. chem.

G es. 3 8 . 778; C. 1 9 0 5 . I. 851 u. 1127) diese W rkg. des K upferoxydam m oniaks in Abrede, sie behaupteten, der schnellere oder langsam ere V erlauf der Oxydation sei nur abhängig von dem schwächeren oder stärkeren G ehalt der L sg. an A lkali. D ie Vff. versu ch ten , die strittige F rage durch d irekte, zum eist P arallelverss., m it und

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ohne die Cu-Verb., zur Entscheidung zu bringen. D ie V ersuchsergebnisse sind im Original tabellarisch zusam m engestellt. A us ihnen geh t hervor, dafs ohne A us­

nahm e in derjenigen zw eier im übrigen gleich zusam m engesetzten und behandelten L sgg. die reichlichere Oxydation des salpetrigsauren Salzes erfolgt, in der ein e g e ­ ringe Menge Cu gel. ist. D er zur O xydation des N itrits verw andte Strom anteil ist nich t sehr grofs, wahrscheinlich w eil reichlich elektrolytische N itritbildung daneben erfolgt. W ird bei sonst gleich bleibenden B edingungen der G ehalt an N H . herab­

gesetzt, so w ächst der zur Oxydation des Nitrits verw andte Strom anteil in der Cu enthaltenden F ll. erheblich. D ie Vfl. sch liefsen , dafs gel. Cu a u f die Oxydation des Nitrits in L sgg., w elch e freies, fixes A lkali und N H 3 enthalten, beschleunigend wirkt. Auch in schw ach N aO H -lialtigen L sgg. wird durch Cu eine B eschleunigung erreicht In N H 3 - h altigen N a N 0 2 - L sgg. geh t die Oxydation an einer F e - A n o d e auch bei A bw esenheit von Cu rasch von statten. L etzteres h a t hierbei kaum be­

schleunigenden Einflufs. D aher ist die früher als allgem ein g ü ltig angenom m ene Feststellung dahin abzuändern, dafs Cu nur dann beschleunigend w irkt, w enn die Konzentration der HO' noch nicht unter einen bestim m ten W ert gesunken ist.

Ferner ergibt sic h , dafs auch in stark N a O H -h altigen L sgg. ein nich t ganz uner­

heblicher Betrag des Stromes zur Oxydation des N itrits verbraucht w ird, sobald dessen G ehalt grofB gew orden ist. D ie rascheste Steigerung des Nitrits tritt dann ein, w enn in stark N a-alkalischer u. Cu-haltiger L sg. v ie l N H 3 neben w en ig N itrit vorhanden ist.

D ie Vif. w enden sich sodann gegen ein e A uffassung von Sp i t z e r u. Mü l l e r, nach der sie es für unm öglich gehalten h ä tten , b ei der von ihnen gefundenen Methode der elektrolytischen O xydation des N H 3 hoch konz. N itritlsgg. herzustellen.

S ie verw eisen dafür a u f frühere Verss. u. a u f eine M itteilung Sc h ö n e w a l d s (Ber.

Dtsch. ehem. G es. 3 8 . 1828).

D ie vorläufigen E rgebnisse sind folgende: U m N H 3 anodisch zu oxydieren, ist nehen Cu die Ggw . eines freien , fixen A lkalis oder einer alkalischen Erde not­

w endig; hierdurch wird m öglich, hoch konz. N itritlsgg. neben geringer N itratbildung zu erhalten. B ei steigendem N itritgehalt wird auch in Ggw . von v ie l fixem A lkali ein erheblicher Strom anteil zur Oxydation des N itrits verbraucht. Schliefslich tritt m öglicherw eise ein G leich gew ich t zw ischen N itrit- und N itratbildung ein. Cu w irkt bei Oxydation von N itrit zu N itrat als K atalysator, besonders solange g e ­ w isse M engen freies A lkali vorhanden sind. D ie Cu-Menge kann relativ klein sein.

B ei den Verss. m it Cu konnten die Vff. a u f F e- und P t - A n o d e n die A b ­ scheidung eines schwarzen Nd. beobachten, dessen N atur noch n ich t festgestellt ist.

(Ber. D tsch. ehem. Ges. 8 9 . 166— 78. 27/1. 1906. [30/12. 1905.] Berlin. Pharm. Inst,

d, U niv.) Me u s s e r.

O tto S u f f u. H tlg o G ra f, Über d a s Arsenpentafluorid. In Fortsetzung ihrer U nterss. über die Fluoride haben die Vff. das A rsenpentafluorid gew on n en , für dessen Existenz bereits MoiSSAN („Le F luor“, S. 136) b ei der E inw . von F a u f A sF a A nzeichen beobachtet hatte. — B e i der E inw . von 1 Mol. Antim onpentafluorid au f 7s— 1 Mol. Arsentrifluorid scheidet sich unterhalb 30° ein e kristallinische, w eifse Substanz aus; es bildet sich hierbei kein A sF 6. Gibt man zu einer solchen M ischung Brom, so erfolgt die U m setzung nach der G leichung:

2S b F 5 + AsF 3 + Brs = 2 S b F ,B r - f A sF 6.

Zur D arst. des A sF 5 kühlt man ein Gem isch von s/10 g-Mol. SbF6 u. 7io g-Mol.

A sF 3 auf — 20° a b , fü g t Vi g-Mol. gekühltes Brom h in zu , läfst das Gemisch sich au f Zimmertemperatur erwärmen und erhitzt schliefslich ‘/* Stde. au f 55°. D as A sF 5 dest. hierbei in eine mit fl. L u ft gekühlte Vorlage. — D as Arsenpentafluorid

- 6 3 7

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is t ein farbloses G as, verdichtet sich bei — 53° zu einer schw ach gelblichen F l. u.

erstarrt bei — 80° zu einer fast farblosen M.; is t in W . u. A lkalien unter W ärme- entw . 1.; bildet an der L uft d ich te, w eifse N ebel. E s greift trocknes Glas in der K älte nich t an; die geringsten M engen F eu ch tigk eit oder H F veranlassen jedoch ein e lebhafte R k.; beim Erwärm en w irkt es au f Glas unter B. von S iF 4 u. A s20 8 ein. — Si reagiert erst bei starkem Erwärmen unter A bscheidung von A s und B.

von S iF 4. — B ei der E inw . von A sF 5 au f S in der K älte bildet sich eine schwarze, klebrige M ., die intensiv nach Schw efelchlorür oder -brom ür riecht. D er Geruch, v ielleich t von Schwefelfluorür herrührend, verliert sich an der L uft, w obei der un ­ veränderte S zurückbleibt. — Trockner P wird nur w enig unter B. von P F 8 an ge­

griffen. J reagiert leicht in der K älte. A u f Cu, Zn, Fe, W i, Pb u. H g w irkt das G as beim Erwärmen unter B. von A s und Fluoriden ein. W zeigt keine Rk. — In fl. A sF 3 löst sich das A sF 6 unter W ärm een tw .; durch Erwärmen wird es wieder ausgetriebeu; es ist in A ., Ä . und B zl. unter W ärm eentw. 1.; gibt m it T erpentinöl­

däm pfen starke R ufseutw . — Trocknes Papier und Zucker w erden von A sF s nicht verändert, feucht rasch verkohlt. Paraffin und W achs w erden allm ählich unter Schwärzung angegriffen. — D ie D ich te des G ases wurde zu 5,952—5,976 (ber.

5,881), das M olekulargew icht zu 172,3—173 (her. 170,25) bestimmt. (Ber. D tsch.

ehem. Ges. 3 9 . 67— 71. 27/1. 1906. [18/12. 1905.] D anzig. T echn. H ochschule.) Sc h m i d t. H . P e la b o n , Über die Gemische von A ntim on u n d Tellur u n d von A n tim on u n d Selen. Kryoskopische K onstante des A ntim ons. T ellur verbindet sich in der H itze direkt m it Antim on in der W eise, dafs A ntim ontellurid gem ischt m it überschüssigem T e oder Sb entsteht. D iese G em ische schm, bei Tem peraturen, w elche 620° nicht übersteigen, und liefern dabei hom ogene F1L, w elche im G egensatz zum A ntim on­

sulfidgem isch (C. r. d. l’A cad. des Sciences 1 3 8 . 277; G. 1 9 0 4 . I. 708) sich nich t in zw ei Schichten trennen. Vf. hat die EE. dieser F ll. studiert u nd, indem er den P rozen tgeh alt des G em isches an T e als A b szisse, die Temperatur der beginnenden E rstarrung als Ordinate eintrug, ein e Schm elzbarkeitslinie von der Form eines W erhalten. D as Maximum der Erstarrungstemperatur is t der F . der Verb. Sb2T e3, das eine Minimum steht in B eziehung zum Gem isch SbjTej, das andere bildet den der Verb. SbT e10 entsprechenden eutektischen Punkt.

G eschm olzenes A ntim onselenid m ischt sich ebenfalls m it geschm olzenem Sb, b ezw . Se zu einer hom ogenen F l. D ennoch verhalten sich diese Fll., solange sieh deren S e-G eh alt zw ischen 11 und 3 9 °/0 b ew egt, so, als ob sie aus zw ei getrennten Schichten beständen; der ein e T e il erstarrt bei 566°, der andere bei 518°. Aufser- halb dieser Se-Grenzen existiert ein Maximum der Erstarrungstemperatur, w elches dem F . der Verb. Sb2Se3 entspricht. D ie G em ische dieses Selenids m it überschüssigem Se bilden ein e aus 2 Geraden zus. Schm elzbarkeitslinie; die beiden Geraden sind durch ein K urvenstück m iteinander verbunden, w elches einem Gem isch SbäSe7 entspricht.

E in w eiterer W in k el der Schm elzbavkeitsliuie fällt m it einem Gem isch SbSe zu­

sammen. — D ie kryoskopische K onstante des Sb bestim m te Vf. zu 1240. (C. r. d.

l’A cad. des Sciences 1 4 2 . 207—10. [22/1.*].) Dü s t e r b e h n. J o h n C la rk T h o m lin s o n , D ie thermochemischen Verhältnisse von Kohlenstoff, W asserstoff u n d Sauerstoff. A us den therm ochem ischen Bildungswärm en von Methan und Ä than, 21,750, resp. 28,560 kal., berechnet Vf. die Verbindungswärme des C =

—8,130 und die des H = 7,470 kal. unter der A n nahm e, dafs die V erbindungs­

wärme von C und H in beiden Verbb. die gleiche ist. Mit diesen Zahlen ist die Verbindungsw ärm e für Propan berechnet = 35,37, gefunden = 35,11. Berechnet man m it dem W erte für H den W ert für C in Ä thylen und A cety len , so erhält man — 16,300 für C = und —31,560 für C = unter der w ahrscheinlichen Annahme,

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dafs H dieselbe Verbindungswärme in gesättigten und ungesättigten Verbb. hat.

A us den therm ochemischen G leichungen für CO und CO* erhält V f. für C =

— 27,610 kal. Mit diesen W erten wird abgeleitet, dafs C in den Verbb. Ä th ylen u.

A cetylen als 2-, resp. 3-w ertig angesehen w erden kann, u. dafs für B zl. die Form el m it centralen B indungen die w ahrscheinlichste ist. A us der therm ochem ischen G leichung für B. von CO, wird unter A nnahm e von 4-wertigem C die V erbindungs­

wärme des 0 = 52,545 berechnet, woraus sich die Bildungsw ärm e für W . = 67,485 gegen 59,133 (gefunden) ergibt. Im m erhin hält Vf. die Ü bereinstim m ung für derart, dafs seinem Verf. nicht jed e B erechtigung abzusprechen ist. Zur U n ter­

stützung zieht er noch andere B eisp iele heran und z e ig t, dafs der W ert für 0 g e ­ bunden nach — 0 — 0 — = 22,185 ist, w ährend er experim entell bei der B . des 0 3 gleich 23,060 gefunden wurde. W en n auch diese B erechnungen und Ü b erlegungen nicht richtig sin d , so können sie im merhin zur L sg. der Problem e der Therm o­

chemie von N utzen sein. (Chem. N ew s 9 3 . 37— 38. 26/1. Dunelm .) Me u s s e r. F. B ty liu s und E . G roseh u ff, a - u n d ß-Kieselsäure in Lösung. (V gl. My l i u s, Ber. D tsch. chem. Ges. 3 4 . 2208 ; 3 6 . 775; Gr o s c h u f f, Z. f. anorg. Ch. 47. 349;

C. 1901. II. 456; 1 9 0 3 . I. 807 und S. 9; Ro s e n h e i m, Be r t h e i m, Z. f. anorg. Ch.

34. 434; C. 1 9 0 3 . I. 952.) Durch D ia ly se gew onnene (kolloidale) K ieselsäure wird durch E iw eifslösung g e fä llt (vgl. Gr a h a m, Li e b i g s A nn. 121. 36); der sclileim ig- w eifse N d. enthält beide Stoffe, is t in W . sch w er, in K ochsalzlsg. noch w eniger, in stärkeren SS. oder A lkalien 11. — Zu ihren hauptsächlichen V erss. verw endeten die Vff. eine Lsg. des ein w en ig K a lk , Tonerde und E isen enthaltenden N atrium - disilikates N a3Si30 6 (nach Ko h l r a u s c h, Z. f. physik. Ch. 12. 773; C. 9 4 . I. 372;

vgl. auch Ha n t z s c h, Z. f. anorg. Ch. 3 0 . 295; C. 1 9 0 2 . I. 1192, der H auptbestand­

teil des gel. W asserglases; es hinterbleibt beim Verdunsten der w ss. L sg. als wasser­

reiche, amorphe Substanz), die in 100 ccm 2 g SiOs enthielt und durch eine HCl neutralisiert w urde, von w elcher das gleich e Volum en g en ü g te, um bei 0° in zu­

gleich anw esendem M ethylorange den Farbenum schlag von Gelb nach Rosa zu b e­

wirken. D ie N eutralität wird nicht verschoben, ob man die alkal. zur sauren F l.

fü gt oder um gekehrt, w ohl aber m it der Ä nderung der Tem peratur und der K on­

zentration (vgl. BlLLITZER , Z. f. physik. Ch. 51. 150; C. 1 9 0 5 . I. 981). — Bringt man äquivalente M engen dieser K ieselsä u relsg ., die auch aus Silicium chlorid und NaO H entsteht, b ei 0° s c h n e l l m it der H Cl-Lsg. zusammen, so entsteht

(N a,Si20 5 + 2 H C l = 2N a C l + 2 S iO ä)

eine L sg. (A ) von einem G ehalt von 0,97 °/0 N aCl u. 1 % freier K ieselsäure, w elche bei 0° und 18° durch E iw eifs n ich t getrübt w ird, und deren K ieselsäure (a-K iesel­

säure) durch Membranen diffundiert; bei stundenlangem Erwärmen oder tagelangem Stehen bei Zimmertemperatur oder bei 0° der L sg. A geh t die «-K ieselsäu re in die eiw eifsfällende ß -K ieselsäu re über (auch M ethylenblau zeigt diese U m w andlung an).

/?-Kieselsäure wird auch durch N aO H , KO H, L iO H etc. g e fä llt, L sg. A bleibt da­

m it mischbar; der in der überschüssigen L auge suspendierte Nd. der /?■ Form löst sich allm ählich au f, indem unter Erw eiterung der K apazität für das Natrium die kom plexen Silikatm oleküle wiederum g eteilt werden. (D ie B ezeichnung « und ß soll nicht chem ische In d ivid u en , sondern M olekülgattungen ausdrücken, w elche leich t mehrere A rten umfassen können.) D ie kom plexen M oleküle der K ieselsäure sin d , im Gegensatz zur Phosphorsäure und T ellursäure, die beständigen; eine L sg.

der «-K ieselsäure entsteht nur aus einem sehr w asserhaltigen K ieselsäurederivat, sonst entsteht nur die polym olekulare, schw er 1. Form (vgl. auch Ts c h e r m a k, Z. f.

physik. Ch. 53. 349; C. 1 9 0 5 . II. 1408); der scheinbar indifferente Charakter der

«-K ieselsäu re beruht daher au f der chem ischen V ereinigung m it grofsen Mengen von W ., die teils aus dem K ristallw asser ihrer Salze stammen,

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B ei nicht sofortiger Durchm ischung der alkal. Lsg. m it der S. entsteht von vornherein nur ^ -K ie s e ls ä u r e ; der Ü bergang der « - in die ß -F o rm wird durch Prodd. der unvollständigen N eutralisation (*/I0 Vol. der N atrium silikatlsg. und Er­

wärmen au f ca. 50°, dann V ollendung der N eutralisation m it HCl) beschleunigt.

D ab ei entstehen interm ediär saure N a - Silikate (von alkal. R k .), die durch frei­

w illigen V erlust von W . in P olysilik ate um gebildet werden, aus w elchen dann H Cl nur die P olykieselsäure frei macht. Stark beschleunigt wird der Ü bergang auch, w enn man Silicium chlorid in U nterbrechungen m it A lk ali neutralisiert (vgl. auch F le m m in g , Z. f. physik. Ch. 41. 427; C. 1 9 0 2 . II. 727). B e i diesen Ü bergängen der « - in die ß -F orm ändert sich das physikalische Verhalten der L sgg. stark; der Gefrierpunkt steig t bei einer 1 % SiO , enthaltenden L sg. allm ählich um 0,118° = 18,2% des A nfangs w ertes, entsprechend einem M o l e k u l a r g e w i c h t von 1 5 5 , so dafs das Mol.-Gew. der «-K ieselsäu re höher als 60,4 (SiO,), aber verhältnism äfsig gering ist, während ^ -K ieselsäu re nach Sa b a k e j e w (C. 91. I . 11) ca. 778-60,4 ist;

zw ischen einfach molekularer und kolloidaler K ieselsäure existieren w ahrscheinlich zahlreiche M olekülarten (in V ereinigung m it W .), w elche zum T e il g eg eu E iw eifs indifferent sind, zum T e il zur ¿9-Form gehören; aus letzteren kann gew öhnlich noch etw as K ieselsäure herausdialysiert werden. D ie A bscheidung 1., kristallisierter H ydrate der K ieselsäure ist den Vff. nich t gelungen; sie erhielten beim Ausfrieren N a C l, bei — 23° ein K ryohydrat, aus dem jedoch keine feste oder viskose K iesel­

säure entstand. — D ie B est. der e l e k t r i s c h e n L e i t f ä h i g k e i t durch ß r ü n e is e n , w elch e w egen der vorhandenen N a C l-L s g . sehr exakt sein m ufste, ergab für die Lsg. A bei 16,3° ein e Ä nderung von 14032 Je • 106 [Ohm- 1 cm- 1 ] zu 14088 Je • 10°

[Ohm- 1 cm- 1 ]; beide Proben zeigten vom 2. T a g an Eiw eifsrk.

D ie L sgg. der ÄlTealisilikate vom T yp u s R4S i0 4, R 2SiOs und R ,S i,0 6, w elche man sich w eitgehend hydrolysiert d enkt, enthalten die in ihnen etw a vorhandene K ieselsäure ausschliefslich in der « -F o rm , technische W asserglaslösung enthält da­

neben auch die /j-Form ; ebenso führt die V ereinigung des Silicium chlorids m it k.

W . zu einer L sg ., w elch e, so w eit man in ihr hydrolytisch frei gew ordene K iesel­

säure annehm en darf, « - F o r m enthält; nach einiger Zeit stellt sich aber (bei der N eutralisation) Fällbarkeit durch E iw eifs und durch NaOH ein, u. endlich scheidet sich gelatin öse K ieselsäure ab. (Ber. D tsch. ehem. Ges. 3 9 . 116—25. 27/1. 1906.

[9/12.* 1905.] Charlottenburg. P bysik.-T echn. R eichsanstalt.) Bl o c h.

J. Y . B u c h a n a n , E in e Methode zu r Bestim m ung des spezifischen Gewichts lös­

licher Salze durch Verdrängung in ihrer eigenen M utterlauge u n d ihre A nw endung fü r den F a ll der Alkalihaloide. (Am. J. S cience, Si l l i a i a n [4] 21. 25—40. Jan.

C . 1 9 0 5 . I. 1454.) Po s n e k.

A . G a w a lo w s k i, A lum inium carbonicum. (Vgl. Pbarm. P ost 3 8 . 405; C. 1 9 0 5 . II. 743.) D as entstehende Alum inium carbonat hat, je nach dem angew en d eten G as­

druck, verschiedene Zus. und verschiedene E igenschaften. B ei 1 A tm osphäre ent­

steht ein A lum inat m it 8 —9 % CO, und 4 0 —4 5 % A 1 ,0 3, bei 8 Atm osphären ein in W . klar 1. Polycarbonat, w elches nach A u fh eb en des D ruckes C 0 2 entw ickelt u.

g leich zeitig ein Carbonat w ie oben ausscheidet; das F iltrat hiervon enthält ein w asserlösliches A lum inium carbonat, das beim A n wärmen au f 25—30° oder nach längerem Stehen ein erdiges Carbonat m it 2 —3 % CO, und ca. 50 % A 1 ,0 3 ab­

scheidet. D ieses ist, w ie das m it 8 —9 °/0 CO„ kreidigw eifs, beide sind leich t pul­

verisierbar, geschm acklos und in k. Essigsäure u n i., in warmer 1. unter E ntw . von CO, u. unter B. von sehr reinem A lum inium acetat; sind auch 1. in Mineralsäuren.

(Pharm. P ost 38. 756— 57. 24/12. 1905.) Bl o c h.

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G. U r b a in , Über die kathodische Phosphoreszenz des E uropium s. Vf. hat die kathodische Phosphoreszenz studiert, w elche das Europium durch eine verschieden starke Verdünnung m it den Oxyden erregt. D ie hauptsächlichsten R esultate dieser U nters, sind folgende. R eines Europiumoxyd phosphoresziert unter den vom Vf.

gew ählten V ersuchsbedingungen nicht. M it 99 T eilen CaO verd. zeigen die ver­

schiedenen Fraktionen der reinen Erde die g leich e rote Phosphoreszenz. D ie zw ischen dem reinen Europium und dem reinen Gadolinium liegenden Fraktionen phosphores­

zieren ohne w eitere V erdünnung; das Europium oxyd w irkt hier als Erreger, das Gadoliniumoxyd als Verdünnungsm ittel. D ie den europium reichen Erden eigene rote Phosphoreszenz wird bei den folgenden Fraktionen rosafarben, ohne an Glanz zu verlieren, und g eh t dann bei den nahezu reinen G adolinium erden immer mehr in Weifs über, g leich zeitig an L euchtkraft abnehm end. D ie Spektren dieser auf­

einander folgenden Fraktionen zeigen graduelle V erschiedenheiten, geradeso, als ob das Europium ein G em isch von w enigstens zw ei phosphoreszierenden Erden sei, welche sich bereits zu trennen beginnen. E s fragte sich n u n , ob dieselben Ver­

schiedenheiten des Spektrum s auch von dem gleich en Europium in seinen ver­

schiedenen V erdünnungen hervorgerufen werden. D ie U nters, ergab, dafs trotz des A ussehens des Spektrums der zw ischen dem reinen Europium und Gadolinium liegenden Fraktionen das Europium sich nicht notw endigerw eise in einer Spaltung befinden mufs. E s sind indessen neue U nteres, notw en d ig, um entscheiden zu können, ob das Europium ein Gem isch von zw ei verschiedenen phosphoreszierenden E lem enten ist, oder ob die V erschiedenheiten im Spektrum des Europium s b ei seinen verschiedenen V erdüunungsstadien a u f eine rein physikalische Ursache zurück­

zuführen ist. (C. r. d. l ’A cad. des Sciences 142. 2 0 5 — 7. [22/1.*].) D ü s t e r b e h n . F . H a b e r und F . G o ld s c h m id t, D er anodische A n g riff des E isens durch vaga­

bundierende Ströme im E rdreich u n d die P a ssiv itä t des E isens. Vagabundierende Ströme entstehen dadurch, dafs ein T eil des n egativen Betriebsstrom es der Strafsen- bahnen durch die Erde statt durch die Schienen zur Centrale zurückfliefst. L iegen in der Erde eiserne Rohrstränge (W asser- und G asleitung), so können diese als M ittelleiter wirken und in der N ähe der Centrale anodisch polarisiert werden. In diesem G ebiete der anodischen Polarisation sind nich t unbeträchtliche Angriffe be­

obachtet worden; das E isen scheint dem A u ge w en ig verändert, is t aber in eine w eiche, schneidbare M. übergegangen. Si u. P des E isens sind zu den betreffenden SS. oxydiert und bilden entsprechende E isenoxydulsalze, w ährend die Hauptmasse des F e w eggefressen ist (cf. F r e u n d , Z. f. angew . Ch. 1 9 0 4 . 4 5 ; C. 1 9 0 4 . I. 484).

Ob das F e durch ev. auftretende Erdströme angegriffen w ird, hängt davon ab , ob es sich im aktiven oder passiven Zustande befindet. Bisher feh lte es an Mitteln, die R ichtung und Stärke der Erdströme zu m essen. D as S pannungsgefälle einer beliebigen S telle des Erdreiches gegen eine R ohrleitung m ifst m an zw eckm äfsig mit einer unpolarisierbaren „T ast“elektrode, bestehend aus einem Zinkstab, der von einer P aste aus ZnSO* und gesättigter L sg. um geben und in einem m it T onplatte verschlossenen Glasrohr eingebettet is t, die Stärke des Erdstrom es m it einem „Erd­

coulom eter“ . L etzteres besteht aus 2 verbundenen Cu- oder A g-P latten, die eben­

falls von einer P aste aus Cu- oder A g-Salz um hüllt sind. Isoliert man die beiden P latten voneinander, so kann man die Stärke des Erdstromes auch direkt mit einem Milliamp^remeter bestimmen. D er anodische A ngriff des E isens erfolgt unter den­

selben B edingungen w ie sein R osten an der L uft. W ie M o g d a n festgestellt hat (Z. f. Elektroch. 9 . 4 4 2 ; C. 1 9 0 3 . II. 94), w irken z. B . Chloride und freie COa rost­

fördernd, N itrate und freies A lk ali rosthemmend. D er A ngriff des F e hängt nur von der Beschaffenheit des E lektrolyten an der A n od e ab; ein unterer Schw ellen­

w ert für die Spannung, bei dem der A ngriff ein setzt, existiert in dem System

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F e | E lektrolyt [ F e nicht. Passives F e wird in Carbonatlsg. während der Dauer der E lektrolyse aktiv, w eil die an der A node abgeschiedenen C 0 3"-Ionen D icarbonat und freie COa bilden; nur die D iffusion, die jedoch im Erdreich eine geringe R olle sp ielt, w irkt diesem V orgänge entgegen. E s wurden die P oten tiale von verschie­

denen F e -S tü c k e n in solchen L sg g ., w ie in ehloridhaltigen A lk a lilsg g ., bei anodi­

scher Polarisation gegen eine D ecinorm alelektrode mit dem K om pensationsverf. g e ­ messen und je nach den U m ständen alle m öglichen W erte zw ischen dem aktiven und dem passiven P oten tial gefunden.

D ie E rscheinungen m achen es w ahrscheinlich, dafs die P assivität des F e au f der B. einer Oxydhaut b eru h t D ie Ggw. einer F lüssigkeitshaut aus COs - reicher D icarbonat- oder aus Chloridlsg. erlaubt dem F e, als 11. Salz in L sg. zu gehen;

anderenfalls bildet Bich ein uni. Oxyd. Nach den Verss. von Fi n k e l s t e i n mufs diesem m etallische L eitfäh igk eit zukommen (Z. f. physik. Ch. 3 9 . 91 ; C. 1 9 0 1 . II.

1331). D iese E igen sch aft kom m t, w ie eingehende Veras, z e ig e n , z .B . dem nach Ha b e r u. Ka u f m a n n (Z. f. Elektroch. 7. 738 ; C. 1901. II. 266) dargestellten F e 8On zu ; es ist jedoch nich t bew iesen, dafs gerade dieseß Oxyd bei der P assivierung en t­

steht. D ie Oxydhaut ist eine rissige, und das A uftreten bew eglicher Poren ver­

ursacht das Schwanken des P oten tials zw ischen dem aktiven und vollständig p as­

siven W erte. D afs eine m it Poren versehene H aut eines edlen M etalles das P oten ­ tia l eines u n ed len , je nach der Gröfse der P oren , um alle m öglichen W erte bis a u f den P oten tialw ert des edlen M etalles herabdrüeken k an n , wird experim entell b ew iesen durch P otentialm essungen an einem Stahlblech, das elektrolytisch m it ver­

schieden dicken C u -S c h ic h te n überzogen w urde, ferner an einem sehr dünnen, rissigen P t-B lec h , dessen eine Seite elektrolytisch m it Zn überzogen, während die andere m ittels eines T ropfens Z n S 0 4 - Lsg. m it einer D ecim alelektrode verbunden wurde. B eim Stehen an der L u ft können sich die R isse vergröfsern, w ie schon von Pl a n t é an m it P bO , überzogenen P b-P latten gezeig t w orden ist. D as passive, m it einer O xydhaut versehene E isen stellt m it Sauerstoff ein heterogenes, nicht stabiles System dar, w elches sieh nur langsam in ein stabiles um w nndeln, d .h . au f lösen, kann. D aher ßteht diese Erklärung im G egensatz zu der von Mu t h m a n n und Fr a u n b e r g e r geäufserten (Sitzungsber. Bayr. Akad. d. W iss. 3 4 . 201; C. 1 9 0 4 . II. 972).

Zum Schlufs w erden noch e in e A nzahl Messungen von vagabundierenden Strö­

m en m itg eteilt, die m it der eingangs beschriebener T astelektrode in den Strafsen von Strafsburg, w o beträchtliche B eschädigungen des R öhrensystem s stattgefunden haben, vorgenom m en wurden. D ieselb e zeigen die Brauchbarkeit der Methode; die untersuchten Rohre besafsen teils aktive, teils nach der passiven Seite verschobene P oten tiale. E ine Gefährdung der Rohre scheint, infolge der geringen L eitfähigkeit der E rd e, nicht vorzuliegen, w enn zw ischen Rohr u. Schiene ein Spannungsgefälle von 1 V olt u. w eniger liegt. (Z. f. Elektroch. 12. 4 9 —74. 26/1. 1906. [18/12. 1905.]

Karlsruhe. Chem. Techn. Lab. Techn. H ochschule.) Sa c k u r. E r n s t L e c h e r , Über den W endepunkt des Peltiereffektes bei E isen -K u pfer. Vf.

h at ein Diagram m gezeichnet, das alle Vorgänge in einem T herm oelem ent (Thomson- effekt, Peltiereffekt und therm oelektrische Kraft) vereinigt. B ei der K om bination Cu-Fe schien das Verschwinden des Peltiereffektes m it dem Maximum der thermo­

elektrischen K raft nicht zusam m enzufallen, w ie es die T heorie verlangt. D ie Verss.

ergeben ein aufserordentlich flaches Maximum der therm oelektrischen K ra ft, das aber innerhalb 5° m it dem V erschwinden des Peltiereffektes zusam m enfällt (—[-255°).

Vf. z eig t an der H and von D iagram m en, dafs beide Tem peraturen identisch sein m üssen. (Physikalische Ztschr. 7 . 3 4 — 35. 15/1. 1906. [23/11. 1905.].)

W . A. ROTH-Berlin.

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