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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 77, Bd. 1, Nr. 1

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Academic year: 2022

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1906 Band I. Nr. 1. 3. Januar.

Apparate.

W. Gaede, D em onstration einer rotierenden Quecksilberluftpumpe. D ie P u m p e a rb eitet ohne H a h n u. V entil. I n einem gufseisernen, m it ein er dicken G la s p la tte (gf) (s. Fig. 1 u. 2) v erschlossenen G ehäuse (g), das m it ein er W a sse rlu ftp u m p e (r) v erb u n d en u. zum T e il m it H g g e fü llt ist, is t ein e von aufsen um die A chse a d re h b a re P o r ­ zellantrom m el (A) a n g e b ra c h t, die m it dem a u szu p u m p en d en G efäfs k o m m u n iziert (A).

D ie T rom m el is t in n en m it k o n z e n trisc h e n u n d ra d ia le n Z w ischenw änden versehen (z, m ), so dafs sie in m eh rere K am m ern z e rfä llt (IT,, K f). M it d er W a sse rlu ft­

pum pe w ird v o rg e p u m p t, d a n n d ie T ro m m el g ed reh t. D as H g schliefst in der T rom m el R äum e a b , d e re n V olum en sich beim D reh en ä n d e rt; die K am m er m it dem sich v erg rö fsern d en V olum en {Kt) k o m m u n iziert (durch ff) m it dem aus-

F ig . 2.

zu p u m p en d en GefäJGs, d er R a u m , dessen V olum en ab n im m t QKf), kom m uniziert [durch d en R aum A (s. F ig . 2)] n u r m it dem V orv ak u u m , a n das er das G as ab g ib t. D iese P u m p e h a t v o r äh n lich en K o n stru k tio n e n den V o rteil d er gröfseren B illig k e it; fe rn e r is t d er W e g des H g k le in , so dafs es g e rin g e G esch w in d ig k eit bekom m t; d ie gröfste M enge des H g u n d die W än d e, die m it dem hohen V akuum in V erb. s te h e n , kom m en m it dem V orvakuum n ic h t in B e rü h ru n g , so dafs ein V ersch lep p en von G as unm öglich ist. B ei 20 T o u re n pro M inute u n d einem A n ­ fan g sd ru ck von 9 mm k o n n te ein R aum v on 61/* 1 ‘n 20 M inuten a u f 0,0001 ccm ev ak u ie rt w erden. (P hysikalische Ztaehr. 6. 75S— 60. 9/11. [26/9*.] 1905. F re i­

b u rg i. B r.-M eran .) W . A . ROTH-Berlin.

X . 1. 1

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toriumszweclce. U n te r der F u fsp la tte des S tativ s sind sch litten artig e V ertiefu n g en a n g e b ra c h t. D a d u rc h e rh ä lt die P la tte ein en fe ste re n S tan d , das S ta tiv fä llt w en ig er le ic h t um als das gebräu ch lich e u n d k a n n au ch m it v erstellb arer S chraubklem m e am T isch b e fe stig t w erden. (Chem.-Ztg. 2 9 . 1208. 22/11. 1905. L eipzig.) Bl o c h.

F r a n z H n g e r s h o f f , Wechselseitige A ntriebsvorrichtung fü r JRührer. S ta tt des g ew o h n ten einen A n trieb srad es sind bei d ieser V o rrich tu n g zw ei g eg en ü b ersteh en d e A n trie b srä d e r a n g eb rach t, w elche, n a c h A r t eines Q uirls bew egt, den R ü h re r re c h ts u. lin k s zu tre ib e n verm ögen u. so eine se h r in n ig e M ischung zw eier F ll. bew irken.

D ie A n trie b srä d e r tra g e n V o rsp rü n g e ; das F u n k tio n sra d des R ü h rers w ird von einem V o rsp ru n g so lan g e n a c h re c h ts g e d re h t, bis d er V o rsp ru n g des en tg eg e n g esetzt a n g eo rd n eten A n trieb srad es die A n trieb sw elle erfafst u n d linksherum d reh t. (Chem.-

Z tg. 2 9 . 1208. 22/11. 1905. L eipzig.) Bl o c h.

Allgemeine und physikalische Chemie.

G. H . D a r w i n , D ie E n tw icklu n g der unorganischen W elt I I . (Rede vor d er 75.

V ers. d er B ritish A ssociation zu Jo h a n n e sb u rg in S ü d afrik a; vgl. N atu rw . R undsch.

2 0 . 521; C. 1 9 0 5 . II . 1401.) R ed n er b e tra c h te t n u n u n te r dem G e sich tsp u n k t der T h e o rie n von der n a tü rlic h e n A uslese verschiedene T h eo rie n d er E n tw . der H im m els­

körper; er selbst se tz t der KANT-LAPLACEschen N eb u larh y p o th ese eine solche g eg en ­ ü b e r, w elch e a u f d en U rsp ru n g d er S onne u n d P la n e te n au s dem allm ählichen A n la g e rn von M eteorsteinen h in w e is t, die den R au m d u rch w an d ern . D ie E n t­

ste h u n g von D o p p e lste rn e n , P la n e te n u n d T ra b a n te n e rin n e rt an das V orstrecken ein es P rotoplasm afadenB au s e in er M. leb en d e r M aterie. D e r M ond h a t sich als ein T e il d er E rd m a te rie von dieser losgelöst. — D ie V erd ich tu n g d er M aterie ist n ic h t die einzige Q uelle, von d er d ie Sonne ih re W ä rm e b eziehen k an n . D ie E rd e e n th ä lt rad io a k tiv e M a te ria lie n , sie ste llt a b er n u r ein P ro b estü ck der M ateria lien des S onnensystem s d a r, d a h e r is t es fast sic h e r, dafs die Sonne se lb s t ra d io a k tiv is t, w ärm eerzeugende M aterialien e n th ä lt. So grofse F o rtsc h ritte auch die B e­

w eisu n g d er v ersch ied en en T h eo rie n b ed eu te n w ürden, das R ätsel von U rsp ru n g u.

Ziel des U niversum s w ird d er M ensch n iem als lösen. (N aturw . R undsch. 2 0 . 585

b is 588. 16/11.; 597—601. 23/11. [30/8.*] 1905.) B l o c h .

31. L e B la n c , K a n n ein E lem ent sowohl positive m e negative Io n en bilden?

U m ein U rte il ü b e r d ie elektrom otorische W irk sam k e it eines E lem en tes zu ge­

w in n e n , m uls m an es als K a th o d e oder A node b en u tze n un d die Z ersetzungsspan­

n u n g a n ih n e n m it der a n einer u n a n g re ifb a re n E lek tro d e gefu n d en en v e r­

gleichen. T r it t eine E rn ie d rig u n g e in , so h a t sich das E lem en t k a th o d isc h , bezw . an o d isch aufgelöst. Im F a lle e in er Ü b e rsp a n n u n g ist das A usbleiben der G as­

en tw ick lu n g u. die g leich zeitig e A u flö su n g des E lem en tes als K riteriu m anzusehen.

E s e rg ab sich, dafs Schwefel u n d Selen in K a lila u g e sich k ath o d isch au flö sen , un d z w ar e rs te re r als zw eiw ertiges A n io n S5" u n d letzteres als Polyselenion Sex" . D er Z ah len w ert v on x sc h w a n k t; als M aximum w u rd e 4,4 e rh alten . Von ein er Tellur- k a th o d e in 1-n. K O H sinken b lu tro te S chlieren zu B oden; gleichzeitig en tsteh t g ra u e r T e llu rsta u b , d er jedoch in konz. L a u g e u n d in ein er W asserstofFatm osphäre au sb leib t. O ffenbar b ild e t sich ebenso w ie beim S u u d Se ein A nion T ex" m it x = 2 , das sich gem äfs d e r G leich u n g : T es" = T e " -f- T e zers. A n der T e llu r­

a n o d e tr it t ebenfalls A u flö s u n g , jed o ch k ein e S ch lieren b ild u n g ein. D ie A nalyse e rg a b , dafs das T e v ierw ertig in L sg . g e h t; w ahrscheinlich la g e rn sich die vier-

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3 ---

w ertig en K atio n en m it O H ' zu d e n A n io n en T e O ," um . D ie E ig en sch a ften des T ellurs, sow ohl p o sitiv e w ie n eg ativ e Io n en zu bilden, is t h ö c h st b em erk en sw ert u.

g ib t zu ein er R eih e von A u sb lick en A nlafs, die ex p erim en tell w eiter v erfo lg t w erden sollen. (Z. f. E lek tro ch em ie 11. 813—18. 17/11. [5/11.] 1905. K arlsru h e. In st. f.

ph y sik . Chem ie u. E lek tro ch em . T ech n . H ochschule.) Sa c k u r. W . P . D r e a p e r , D er Z u sta n d von L ösungen. D ie A R R H E N iu S s c h e T h eo rie der freien Io n en b e ru h t a u f w illk ü rlich en A n n a h m e n , ebensow enig k a n n die Lo w r y- sche T h eo rie d er h y d ra tisie rte n Io n en b efried ig en . Vf. ste llt an ih re S telle die A n ­ nahm e, dafs je d e s A tom einen k o n sta n te n B e tra g a n A ffin ität b esitzt. D u rch V er­

ein ig u n g m it dem L ö su n g sm ittel w ird ein T e il d er A ffin itä t d u rch dieses g ebunden und die A ffin ität zum a n d e re n V e rb in d u n g sb estan d teil v e rrin g e rt u n d event. a u fg e­

hoben. D ie L e itfä h ig k e it is t d u rch eine A n e in a n d e rre ih u n g d e r M olekeln zu er­

k lären . D ie w eitere A u sfü h ru n g dieses G ed an k en s mufs im O rig in al nachgelesen w erden. (Chem. N ew s 9 2 . 2 2 9—32. 17/11. 1905.) Sa c k u r.

R . M a l m s t r ö m , Versuch einer Theorie der elektrolytischen D issociation u nter B erücksichtigung der elektrischen E nergie. D ie A b w eich u n g en d er sta rk e n E lek tro - ly te vom M assenw irkungsgesetz h ab e n zu r A u fstellu n g ein er grofsen R eihe von T h eo rie n u n d F o rm e ln g e fü h rt. Vf. b e re c h n e t z u n ä c h st au s d er Va n d e r Wa a l s- schen G leich u n g u n te r d er B ed in g u n g , dafs die K o n sta n te a fü r eine M ischung aus drei Stoffen eine q u a d ra tisc h e F u n k tio n d e r M olekelzahlen is t, eine Zustands- g le ic h u n g , die u n te r gew issen A n n ah m en m it d e r jA H N schen id en tisch w ird. I n dieser A b le itu n g fe h lt je d o c h eine B erü c k sic h tig u n g d e r elek trisch en E n e rg ie d er I o n e n , w elche m an ihrerseits aus d en k in e tisc h b e re c h n e te n Ionengröfse u n d -ladung a b le ite n k a n n . U n te r d er V o rau ssetzu n g , dafs die Io n e n um gew isse G leichgew ichtslagen sch w in g en , ohne zusam m enzustofsen, w ird eine allgem eine G leichung d e r freien E n erg ie eines d issociierten E le k tro ly te n entw ickelt. A us dieser e rg ib t sich z. B . fü r das OSTWALDsche V erd ü n n u n g sg esetz d ie F orm (in d er ü blichen B ezeichnungsw eise):

l° g 1° “-— ~ h (c « ) V. = k3>

die G e frie rp u n k tse rn ie d rig u n g :

J T - ■ i : t1 - « (1 + 4

t

(c “> ''•]

etc. Z u r P rü fu n g w u rd en z u n ä c h st fü r K C l die D isso ciatio n sg rad e aus dem L e it­

verm ögen n a c h Ko h l r a u s c h u n te r d er A n n ah m e a = - J -— b erech n et. D e r erste

^-oo

A u sd ru ck der obigen G leich u n g m ufste d a n n eine lin eare F u n k tio n des zw eiten sein. D ies ist n ic h t g en a u d e r F a ll, doch sin d die A b w eich u n g en viel g e rin g e r als b e i ein er en tsp rech en d en P rü fu n g der JAHNschen F orm el. D ie U rsach e dieser D isk rep an z zw ischen T h eo rie u n d E rfa h ru n g lie g t v ielleich t d a rin , dafs die D i­

e le k triz itä tsk o n sta n te n ic h t, w ie b e i d er A b le itu n g der F o rm el an g en o m m en , k o n ­ s ta n t is t, so n d ern sich infolge d er E le k tro strik tio n ä n d e rt. Ä h n lich sind die E r­

gebnisse fü r N a C l, L iC l u n d L iN O s. D ie G efrierp u n k tsfo rm el schliefst sich den E rfa h ru n g e n sch lech ter an. D a ra u s g e h t herv o r, dafs die T h e o rie in ih re r je tz ig e n F orm noch nicht" v o llstä n d ig g en ü g t. (Z. f. E lek tro ch em ie 11. 797—809; A n n . d er

P h y sik [4] 18. 413—19. 17/11. [18/1.] 1905.) Sa c k u r.

C. H e n s g e n , Z u r D issociation der Elektrolyte. Vf. h a t frü h e r gefu n d en (J. f.

pr. Chem. 63. 554; C. 1901. H . 451), dafs ein e d u rch A u flö su n g v on festem C u S 04

1*

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v erh ältn is e n th ä lt, so n d ern dafs das V erh ältn is S 03 : CuO stets g rö fser als 1 is t u.

m it der T e m p e ra tu r u n d d er Z eit v a riie rt. D iese T a tsa c h e m a c h t z. B. die üb lich e E rk lä ru n g des L U D W IG-SORETschen P h än o m en s hinfällig. Zum B ew eis w u rd e eine k a lt h erg estellte hom ogene L sg. v on C u S 04 p a rtie ll a u f 98° erw ä rm t u n d 5 v e r­

schiedene S ch ich ten d er L sg. an aly siert. (D ie A n aly se b esta n d in d er W ä g u n g von C ujS u. B a S 0 4.) D as M olenverhältnis h a tte in d er k ä lte ste n u n te rste n S ch ich t den W e r t 1,004, n ah m in d er 4. bis 1,012 zu u. s a n k in der obersten bis 1,009. G leich­

zeitig tr a t ü b erall eine sic h tb a re A bsch eid u n g von b asischen Salzen ein. D iese A bscheidung is t die U rsach e ein er V erm in d eru n g des V olum engew ichtes d er w ärm eren L sg ., aus d er frü h e r die K o n z e n tratio n sab n ah m e geschlossen w urde. A n d ererseits w ar diese K o n z e n tra tio n sä n d e ru n g v iel g e rin g e r, w en n zu den V erss. ein e in der W ä rm e d arg estellte C u S 04-L sg. b e n u tz t w urde. D ie K o n zen tratio n säu d eru n g ist d a h e r n ic h t eine W rk g . des m it der T e m p e ra tu r v erän d erlich en osm otischen D ruckes, so n d ern d er durch die W ä rm e b ed in g ten chem ischen D issociation des C u S 0 4.

B ei allen frü h e re n A rb eiten ü b er die V olum engew ichte von L sgg. w u rd e a u f diese chem ische D issociation k ein e R ü ck sich t gen o m m en ; m ith in entbehren alle a u f diese fufsenden physikalisch-chem ischen U n tersu ch u n g en e in er experim entellen G ru n d la g e ; dies g ilt besonders fü r die B est. v on Ü b erfü h ru n g szah len etc. Vf. te ilt d ah er a u sfü h rlich e B est. d er D .D . u n d K o n zen tratio n sv erh ältn isse von verschieden h e rg e ste llte n C u S 04-Lsgg. m it. A lle N eu tralsalze erleiden diese D isso ciatio n ; der Ü b e rg a n g vom festen Salz in die L sg . erfo lg t niem als q u a n tita tiv . A uch b ei der E n tz ie h u n g des L ö su n g sm ittels aus e in er L sg . d u rch A u sfrieren oder V erdam pfen tr it t eine Ä n d e ru n g des K o n zen tratio n sv erh ältn isses e in , w odurch eine K o rre k tu r d er diesbezüglichen F o rm eln zu M olekulargew ichtsbestat., die diese Ä n d eru n g n ic h t b e rü c k s ic h tig e n , erfo rd erlich w ird. D er experim entelle B ew eis w ird w iederum an C u S 04-L sgg. erb rach t. Vf. b e sp ric h t im einzelnen die P ro b le m e , die infolge der von ihm au fg efu n d en en N ich täq u iv aleu z von B ase u n d S. in L sgg. einer N eu ­ b e a rb e itu n g u n terzo g en w erden m üssen; ihre A n zah l is t so g ro fs, dafs von einer A u fzäh lu n g im R ef. A b sta n d genom m en w erden m ufs; zu ih n en g ehören säm tliche S ätze u n d Begriffe der n eu eren p h y sik alisch en C hem ie u. E lektrochem ie. (J. f. p r.

Chem. [2] 7 2 . 345—477. 30/10. 1905.) Sa c k u r.

H a r r y C. J o n e s u n d A u g u s tu s P . W e s t, Untersuchung über die Tem peratur­

koeffizienten der L eitfä h ig keit in wässerigen L ösungen u n d über d m E in flu fs der Tem peratur a u f die D issociation. N ach einem k u rzen Ü berblick üb er die bisherigen U nterss. ü b er den E in ftu fs der Tem peratur a u f D issociation, L eitfähigkeit u n d den Tem peraiurkoeffizienten der L eitfä h ig keit b erich ten Vff. ü b er um fassende U nteres., die den Z w eck verfolgten, den Einflufs d e r T e m p e ra tu r a u f die D issociation in n e r­

h alb d e r gew öhnlichen T e m p e ra tu rg re n z e n , 0 —35°, g en a u zu bestim m en. D ie T em p eratu rk o effizien ten d er L e itfä h ig k e it w urd en n ach d er KOHLRAUSCHschen F o rm e l b erech n et u. d er E influfs d er T e m p e ra tu r a u f diese K oeffizienten stu d iert.

D ie U nteres, erstreck en sich a u f 32 a n o rg an isch e u. organische V erbb. E s w urden u n te rsu c h t: N H4C1, N K4Br, N aB r, N a J, N aaCOs, N aC2H30 2, K Cl, K B r, K J , K N O s, K2S 0 4, K H S 0 4, K2COs, K4Fe(CN )6, CaCl2, C aB rs, S rB rs, B aC l2, M gCls, Z n S 0 4, M nCl2, M u(N 03)2, C oCl„ C o(N 03)2, N iC J„ Ni(NO„)2, C uCl2, C u(N 03)2, H Cl, H N O a, H sS 04 u . C2H s0 4. D ie K o n zen tratio n d er u n te rsu c h te n Lsgg. e rstreck te sich von

*/,- bis l/1024-d* B etreffs E in zelh eiten in d er A u sfü h ru n g d er V erss. sei a u f das O riginal verw iesen.

D ie e rh a lte n e n R esu ltate sin d m it ein er einzigen A u sn ah m e g leich artig . D ie p ro zen tu ale D issociation u. die p ro z e n tu a le n T em p eratu rk o effizien ten der L eitfäh ig ­ k e it v e rrin g e rn sich bei steig en d er T em p eratu r. D er Einflufs d e r T e m p e ra tu r a u f

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die T e m p eratu rk o effizien ten , a u sg e d rü c k t in L e itfä h ig k e itse in h e ite n , ist jed o ch bei Salzen u. S äu ren verschieden. B ei S alzen ste ig e n die T em p eratu rk o effizien ten m it steigender T e m p e ra tu r, w äh ren d sie sich b ei den SS. m it steig en d er T e m p e ra tu r v erringern. D ie R e su lta te d er Vff. steh en im E in k la n g m it den B efunden von D u t o IT u. As t o n (C. r. d. l’A cad. des sciences 1 2 5 . 540; C. 9 7 . II . 561), Ra m s a y

u. Sh i e l d s (J . Chem. Soc. L ondon 6 3 . 1089; C. 9 3 . II . 708), Vo n v i l l e r (Philos.

Mag. [6] 7 . 655; C. 1 9 0 4 . I I . 80), Bo t j s f ie l d u. Lo w r y (J. Chem . Soc. L ondon 51.

467; C. 1 9 0 2 . I I . 1289) u n d d er TH O M PSO N-NERNSTschen H y p o th ese ü b e r die B e­

ziehungen zw ischen D issociationsverm ögen u. D ie le k triz itä tsk o n sta n te eines L ö su n g s­

mittels. (Amer. Chem. J . 3 4 . 357—422. N ov. [Mai] 1905. Jo h n s Ho p k i n s U niv.,

Chem. Lab.) Al e x a n d e r.

E ric h . M a r x , D ie Geschwindigkeit der B öntgenstrahlen. Vf. w eist m ittels ein er eleganten M ethode, d eren k om plizierte E in zelh eiten re in p h y sik alisch en C h arak te rs sind, nach, dafs die R ö n tg e n stra h le n in n e rh a lb e in e r F eh lerg ren ze von 5 % die G e­

schw indigkeit d er L ic h tstra h le n besitzen. N ach d er M ethode lä fst sich je d e A rt von S trah lu n g , die p eriodisch e rzeu g b ar oder d u rch p eriodische K rä fte zerleg b ar ist u. polare E ig en sch a ften eines sch w in g en d en System s auslöst, u n tersu ch en . (P h y si­

kalische Z tschr. 6. 768—78. 9/11. [26/9.*] 1905. L eipzig-M eran.) W . A . ROTH-Berlin.

W . S e itz , Über eine neue A r t sehr weicher B öntgenstrahlen. V ersch lech tert sich das V akuum in d er R ö h re (w ird sie „w eich“), so s in k t die K a th o d e n sp a n n u n g , und die I n te n s itä t d er R ö n tg e n stra h le n n im m t b is zum V erlöschen a b , v ie lle ic h t, wreil die S tra h le n d ie G lasw and n ic h t m eh r d u rch d rin g en k ö n n en . F ü r eine G lasw and lieg t die G renze bei 90000 V o lt; ersetzt m an sie u n te r g leich zeitig er V erk lein eru n g der R ö h re d u rch ein A l-F e n s te r, so e rh ä lt m an a u f d er p h o to g rap h isch e n P la tte noch eine R k., w enn d ie S p a n n u n g a u f 600 V o lt ab g esu n k en ist. D ie E ig en sch a ften der S tra h le n m it k le in e r S p a n n u n g sind q u a lita tiv d enen d er S tra h le n m it h ö h e re r S p a n n u n g gleich. D och ist das D u rch d rin g u n g sv erm ö g en d er S tra h le n so g erin g , dafs ih re H e ilk ra ft se h r k lein ist. D ie A b so rp tio n g e h o rc h t s tre n g dem b e k a n n te n E x p o n en tialg esetz; doch d a rf m an d a ra u s n ic h t a u f H o m o g en ität schliefsen, da der A bsorptionskoeffizient von d er E n tla d u n g ssp a n n u n g in w eitem M afse u n a b h ä n g ig ist. (P h y sik alisch e Z tschr. 6. 756 — 58. 9/11. [26/9.*] 1905. W ü rz b u rg -M e ra n .)

W . A . ROTH-Berlin.

A. G o c k e l, Weiteres über die B a d io a ktivitä t einiger schweizerischer M in era l­

quellen. Im A nschlufs a n frü h e re M itteilu n g en (Chem.-Ztg. 2 9 . 308; C. 1 9 0 5 . I.

1069) b e ric h te t Vf. folgendes: D ie L e itfä h ig k e it d er CO, au s den T a ra s p e r Q uellen, a n O rt u n d S telle in den v on Cu r i e u n d Ma c h e (W ien er S itzu n g sb erich te 1904.

1 1 3 . n a . 1336) a n g e w a n d te n M afseinheiten g em essen, is t im M axim um 1,4. In 2 T a g e n sin k t d er W e r t a u f 0,5, in w eiteren 24 S tu n d en a u f 0,25. D as A bklingen der in d u zierten R a d io a k tiv itä t g in g b ed eu te n d la n g sa m e r v o r sich als das d e r von R adium in d u zierten A k tiv itä t. Q uellgas aus B ad en (Schweiz) erg ab u n m itte lb a r an d er Q uelle eine S tro m stärk e von 1,10. T a ra s p e r Q uellschlam m , n ach e in e r W oche u n te rsu c h t, zeigte dreim al stä rk e re R a d io a k tiv itä t als d er F an g o sch lam m . E rh itzen steig erte die E m an atio n n ic h t, län g eres E rh itz e n n ah m dem S in te r d ie F äh ig k eit, E m an atio n abzugeben. F ü r d ie A b k lin g u n g sk o n stan te d e r in d u z ie rte n R a d io a k tiv itä t ergab sich ein dem fü r T h o riu m n ah este h e n d e r W e rt. D e r Q uellabsatz verlor in 3 M onaten fa st v o llstän d ig seine R a d io a k tiv itä t, d ie also in d u z ie rt w a r u n d w ah r­

scheinlich von d er G gw. von T h o rem a n atio n h errü h rte.

Von CO,- u. F e -h a ltig e n Q uellen k am w eiter das W . von D isentís zu r U nters., dessen E m an atio n sm en g e n a c h 2 T a g e n m it d e r D u rch lü ftu n g sm eth o d e bestim m t, den W e r t 8 ,8 im 1 ergab, n ach w eiteren 8 T a g e n den W ert 3, n ach 14 T ag en 1,3.

(6)

H sS-haltigea W . von A lv an eu (G raubünden) g ab 2,7 S trom stärke. D ie aus 1 1 W . d er Q uellen im S im p lo n tu n n el (2 P ro b e n von der B rie g e r, eine von der Iseller S,eite) gew onnene E m an atio n lieferte n a c h 1 T a g e eine S tro m stärk e von 0,6 (wie das W . von F ran zen sb ad ), ohne dafs dies a b e r als M axim alw ert an gesehen w erden mufs. D ie R a d io a k tiv itä t d er E m a n a tio n n ah m n u r sehr langsam a b , n a c h 3 Mo­

n a te n a b e r w ar das W . in ak tiv .

D as W . v erschiedener k. Schw efelquellen d er Schw eiz erw ies sich als in ak tiv . A u ch d e r T o n aus der G egend von F re ib u rg (Schweiz) w ar unw irksam . D ie L u f t in den B ad eräu m en von R agaz, besonders a b e r auch von B aden (A argau) w ar s ta rk ionisiert. (Chem.-Ztg. 2 9 . 1201. 18/11. 1905. F re ib u rg . Schweiz.) Le i m b a c h.

H . R u b e n s , D a s E m issionsspektrum des A uerstrum pfes. Vf. fü h rt die M essung des gesam ten E m issionsspektrum s m it Spiegelspektrom eter u. lin e a re r T herm osäule aus. U n te rs u c h t w ird ein n -A u erb ren n er (D G A . 9 9 ,2 % T h o riu m , 0 ,8 % Ceroxyd), d er B re n n e r ohne S tru m p f u n d m it d u rch F e ,O s en tleu ch tetem S trum pf. D eren K o m b in atio n g ib t das E n erg iesp ek tru m des S trum pfes allein, dessen T e m p e ra tu r zu 1500—1600° gefu n d en w ird. D a3 Em issionsverm ögen ist im B lau se h r hoch u nd nim m t n a c h R o t h in sta rk ab, um bei seh r lan g en W ellen w ied er zu w achsen. D ie A n sich t von Ne k n s t u. Bo s e, dafs d er A u e rstru m p f seine hohe T e m p e ra tu r n eben sein er fein en M assenverteilung in erster L in ie d er g erin g en G esam tem ission v erd an k t, w ird b e stä tig t. (P hysikalische Ztschr. 6. 790—92. 9/11. [28/9.*]. 1905. B erlin-M eran.)

W . A. R oTH -Berlin.

M a t h ia s C a n to r, D a s mechanische Ä quivalent der Verbrennung u n d K onstruktion eines rationellen Verbrennungsmotors. D er d u rch eine chem ische V erän d eru n g er­

zielb are A rb eitsb etrag is t th eo retisch aus dem A n fan g s- u n d E n d zu stan d zu b e ­ rech n en . D ies M aximum des ü b e rh a u p t erzielbaren A rb eitsb etrag es n e n n t Vf. das m ech an isch e Ä q u iv a le n t d er chem ischen V erw andlung. D as V erh ältn is der von einem (V erbrennungs-) M otor g elieferten A rb e it zum m echanischen Ä q u iv a le n t des im M otor sich vollziehenden chem ischen Prozesses ist der ratio n elle N utzeffekt des M otors. J e k le in e r das A nfangsvolum en des zu v erb ren n en d en G ases, desto gröfser d er N utzeffekt. Vf. sc h lä g t v o r, P etro leu m u. dergl. in glühendes, festes Oxyd, z. B. C uO , hin ein zu p ressen u n d das red u zierte Cu w ieder zu o xydieren, w obei der Sauerstoff d e r L u ft a u f ein 700 0 -m al k lein eres V olum en g e b ra c h t w ird , u n d die O xydation zu r A rb eitsleistu n g b e n u tz t w erden kann. (P hysikalische Ztschr. 6. 805 bis 806. 9/11. [20/9.] 1905. W ü rzb u rg .) W . A. R oTH -Berlin.

L. M a r in o u n d G. S e r ic a n o , Physikalisch-chemische S tu d ie über die chemische N a tu r der E n z y m e u n d ihre W irksam keit. Ü b er die chem ische N a tu r d er E nzym e is t n ich ts b e k a n n t. Ü b er die W rk g . des L ich tes a u f die E nzym e gehen die B efunde s ta rk auseinander. — D ie Vff. a rb e ite n m it E m u ls in u n d M altose. E m u lsin is t — en tg eg e n frü h eren A n g ab en — em pfindlich geg en L ic h t; die W irk sa m k e it n im m t b is zu einem M inim um ab, um w ieder anzusteigen, usf. m it d eu tlich er P e rio d iz itä t D ie Vff. h a lte n es fü r se h r m öglich, dafs alle E nzym e äh n lich e E rsch ein u n g en zeigen. D ie H erst. des E m u lsin p rä p a ra te s w ird g en au beschrieben. N ach fü n f­

m alig er F ä llu n g , E x tra k tio n etc. e n th ä lt das P r ä p a r a t noch 0 ,5 % A sche (Mg- u nd w e n ig C a-P hosphat). B eide P rä p a ra te , E m ulsin u. M altase, w aren w eifs, in W . 1.;

d ie L sg g . h a tte n ein en S tich in s R ötliche. T ro p ft m an eine konz. E m ulsinlsg. in viel W ., so e n ts te h t eine T rü b u n g , die bei Z ugabe von m eh r E m ulsin n ach lä fst u.

bei Z ugabe von v iel W . w ied er a u ftritt. D ie E rsch ein u n g en erin n ern an H ydrolyse.

D a s gel. u. das ab g esetzte E m ulsin h a t d ie gleiche Zus. O berhalb 30° bleiben die L sg g . auch bei Z ugabe v on v iel W . klar. M altase z e ig t ein ähnliches V erh alten ,

(7)

n u r lieg t die T e m p e ra tu r, ob erh alb d eren k ein e A usfällu n g m eh r e in tritt, tiefer.

M an sieht, w ie seh r es a u f T e m p e ra tu r u. K o n zen tratio n ankom m t. D ie Zus. des E m ulsins ist im M ittel folgende: 43,68°/ 0 C, 7 ,6 2 °/0 H , 1 3,64% N ; die d e r M altase:

43,48% C , 6 ,8 7 % H , 6 ,8 0 % N . D as V erh ältn is C : H is t also das g leiche; das E m ulsin e n th ä lt g en a u d o p p e lt so viel N als die M altase.

18—20 % ig. E m ulsinlsgg. w erden u n te r A usschlufs von Sauerstoff dem Sonnen­

lich t ausgesetzt. D ie A k tiv itä t der L sg g . w ird von Z eit zu Z eit gem essen, zugleich das L eitv erm ö g en , das D rehungsverm ögen u n d d er B rech u n g sex p o n en t. U n te r gleichen V erhältnissen w erden von E m ulsin b ei B eg in n d e r B e lich tu n g 93,6% Salicin zersetzt, n a c h 6 T a g e n 70,2, n a c h 11 T a g e n 15,1, n ach 16 T a g e n 28,0, n ach 21 T ag en 35,0, n a c h 26 T a g e n 38,5, n a c h 60 T a g e n ca. 10% - E m u lsin lsg g ., die nur den L ic h t- oder n u r den W ä rm e stra h le n au sg e se tz t w a re n , ä n d e rte n sich g a r nicht. S chw ächeres S o n n en lich t w irk te a u f die L sg g . n ic h t ein. D asselbe g ilt fü r M altaselsgg. D as gel. E m ulsin, dessen W irk sa m k e it n ach 60 T a g e n so s ta rk z u rü ck ­ gegangen w a r, w ar chem isch u n d p h y sik alisch u n v erän d ert. E m ulsin- u. M altase­

lsgg. von g leich er K o n zen tratio n h ab e n dasselbe L eit-, B rechungs- u n d D reh u n g s­

verm ögen. (Gaz. chim . ital. 35. II. 407— 17. 2/11. [30/1.] 1905. L a b . f. p h arm az. Gh.

G enua.) W . A. K o T H -B e r lin .

V i c t o r H e n r i, Gesetze der K n zy m w irk u n g u n d heterogene K atalyse. (Vgl. Z. f.

physik. Ch. 51. 19; G. 1 9 0 5 . I. 96; d aselb st w e ite re L ite ra tu ra n g a b e n .) K ein e E nzym rk. ist m onom olekular, m an k a n n n u r em pirische F o rm eln au fstellen . D ie A b h ä n g ig k e it d er R eak tio n sg esch w in d ig k eit v on d e r K o n z e n tra tio n des vom E nzym angegriffenen Stoffes is t fü r alle E n zy m e die gleiche. D ie Ne r n s t sche T h eo rie der heterogenen R kk. is t a u f d ie E n zy m e n ic h t an w en d b ar. M an w ü rd e v iel gröfsere G eschw indigkeiten b e re c h n e n , als g efu n d en sind. D e r D iffusionsvorgang v e rlä u ft viel schneller als d er eig en tlich e, in seinem W esen noch u n b e k a n n te U m setzu n g s­

vorg an g . Vf. ste llt, u n te r d er V oraussetzung, dafs die G esch w in d ig k eiten der b e id e n V orgänge d er K o n z e n tra tio n des re ag ieren d en K ö rp e rs p ro p o rtio n a l sind, eine sehr ko m p lizierte, a b e r allg em ein g ü ltig e F o rm el fü r die E nzy m rk k . auf. D iejen ig e K u rv e , w elche die von einem K olloid ab so rb ierte M enge eines zu g efü g ten Stoffes in ih re r A b h ä n g ig k e it von d er G röfse des Z usatzes d a rste llt, u n d diejenige, w elche die A b h ä n g ig k e it der A n fan g sg esch w in d ig k eit d er E n zy m rk . v on d e r K o n zen tratio n d arstellt, ä h n e ln sich sehr. D as lä fst sich le ic h t erk lären , w enn m an an n im m t, dafs d er vom E nzym angegriffene K ö rp e r sich zw ischen L sg . u n d K ollo id p h ase v e rte ilt u. die G eschw indigkeit d er R k. a n d er K olloidoberfläche d e r K o n z e n tra tio n in der K o llo id p h ase p ro p o rtio n a l ist. A uch die W rk g . m an ch e r G ifte läfst sich durch einen äh n lich en G e d a n k e n g a n g erk lären . — I n d er D isk u ssio n w ird v ornehm lich d ie W rk g . d e r V isk o sität b esprochen. (Z. f. E lek tro ch em ie 11. 790—94. 27/10. [2/6.*]

1905. P aris-K arlsru h e.) W . A . RoTH -B erlin.

Anorganische Chemie.

Osc. K n o b l a u c h , Über die spezifische W ärm e des überhitzten W asserdam pfes fü r D ru ck bis S A tm . u n d Tem peraturen bis 3 5 0 °. Vf. b esch reib t k u rz die A n ­ o rd n u n g d er gem einsam m it M a x J a k o b an g estellten V erss. D ie b eo b ach tete A b ­ h ä n g ig k e it d er spezifischen W ä rm e Cp des W asserd am p fes von D ru ck u. T e m p e ­ r a tu r is t die g leich e w ie die von R . Li n d e th eo retisch g e fo rd e rte u. von H . Lo r e n z

experim entell g e fu n d en e, d. h. A b n ah m e m it ste ig e n d e r T e m p e ra tu r u nd Z unahm e m it w achsendem D ru ck . E in e au sfü h rlich e M itteilu n g e rsc h e in t sp äter. (P h y sik a­

lische Ztschr. 6. 801—2. 9/11. [28/9.*] 1905. M ünchen-M eran.) W . A. RoTH -Berlin.

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W asserstoffsuperoxyd des H andels 1 2 8 m g A s203 nach g ew iesen u n d w a rn t v o r V er­

w en d u n g eines d e ra rtig e n P rä p a r a ts in d er T h e ra p ie . (P h arm aceu tisch W e e k b la d

4 2 . 9 5 1 . 1 8 /1 1 . 1 9 0 5 . Leiden.) Le i m b a c h.

R a o u l P i c t e t , Z u r Geschichte u n d Theorie der Verflüssigung der L u ft . Wi l l i a m Si e m e n s nahm 1854 ein P a te n t a u f ein V erf. z u r D arst. von fl. L u ft, das im P rin z ip dem LiN D Eschen g leich t. D ie von Li n d e g eg eb en e T h eo rie is t fa lsc h , d a es sich n ic h t um i n n e r e , sondern um ä u f s e r e A rb e it h an d elt. B erech n et m an die T em p e­

ra tu re rn ie d rig u n g n a c h beiden A n n a h m e n , so e rh ä lt m an b ei tiefen T e m p e ra tu re n erh eb lich e D ifferenzen. M essungen des Vfs. zeigen, dafs d ie T em p eratu rd ifferen zen d er äu fseren A rb e it entsprechen. D as Verf. von HAMPSON w ird e rw ä h n t u n d ein V erf. des Vfs., S auerstoff aus fl. L u ft d arzu stellen (siehe n ach steh . Ref.). — In d er D iskussion v erm ag n iem and die A n sic h t des V fs. zu teilen. (P hysikalische Z tschr. 6. 785—87. 9/11. [27/9.*] 1905. W ilm ersdorf-M eran.) W . A . RoTH -Berlin.

R a o u l P i c t e t , Üb er industriellen Sauerstoff, seine H erstellung u n d B edeutung.

V erd am p ft fl. L u ft, so k an n m an m it d er bei d er V erdam pfung e n tste h e n d e n K ä lte m it 2 A tm . D ru ck eine der v erdam pfenden gleiche L u ftm en g e verflüssigen u n d so grofse M engen fl. L u ft k o n tin u ierlich u n d billig h erstellen . D a d e r Os zu le tz t v er­

d a m p ft, k a n n m an ih n g e tre n n t au ffan g en u n d zu 1 P fe n n ig p ro cbm darstellen , w as n am en tlich die B eleu ch tu n g stech n ik um w älzen dü rfte. (P hysikalische Z tschr. 6, 787. 9/11. [27/9.*] 1905. W ilm ersdorf-M eran.) W . A . RoTH -Berlin.

A. D o m e r g u e , Schwcfelblum en u n d sublimierter Schwefel. D ie E n tg e g n u n g (A un. Chim. an al. a p p l. 1 0 . 393; C. 1 9 0 5 . H . 1482) h a t Vfs. A b sich ten m it der B est. des in CS2 u ni. A n teils v on sublim iertem S chw efel m ifsverstanden. N u r die F o lg e ru n g , dafs ein w en ig er als 1 2 % in CS2 u n i. Schw efel e n th alten d es P rä p a r a t d u rch g em ah len en S chw efel v erfälsch t sei, ist zulässig, w ährend ein h ö h erer G eh alt noch n ich ts ü b er die R ein h eit d er W a re b esagt. (A nn. Chim. an al. ap p l. 1 0 . 431

b is 433. 15/11. 1905.) Wo y.

R . B r a u n s , Ungewöhnlich lange B eständigkeit des m onoklinen prism atischen Schwefels. Vf. h a t ein P rä p a r a t v on m onoklinem Schw efel 6 J a h r e la n g erh alten . D asselbe g in g v e rlo re n , indem es au s V erseh en erw ärm t w u rd e, u nd die aus dem geschm olzenen Schw efel w ieder en tsta n d e n e u n b estän d ig e M odifikation n ach einem T a g e in die b estän d ig e rhom bische überg in g . (Centr.-Bl. f. Min. u. Geol. 1 9 0 5 .

678. 15/11. 1905. K iel.) Ha z a r d.

M a u r ic e C o ste , Elektrisches Leitverm ögen des Selens. Z u r M essung des L e it­

v erm ögens schm, m an gew ö h n lich das Se zw ischen 2 M etallplatten. B ei p lö tzlich er A b k ü h lu n g e rs ta rr t es glasig u. is t n ic h t leiten d . B eim E rw ärm en t r i t t U m w and­

lu n g in m etallisches u n d leiten d es Selen ein. D iese M ethode leid et a n dem F e h le r, dafs Se m it allen M etallen V erbb. b ild e t, selb st A u w ird durch Se angegriffen.

V o llstän d ig in ta k t b le ib t n u r K ohlenstoff, den m an zw eckm äfsig in der F o rm von sibirischem G ra p h it an w en d et. F ü r die V erss. w urde das Se aufs so rg fältig ste ge­

re in ig t. Se w u rd e u n v o llstän d ig in re in e r K C N -L sg. g e l., die L sg. filtrie rt u. m it h. H C l tropfenw eise g efällt. N ach dem A usw aschen u n d T ro c k n e n w urde das Se im V akuum d estilliert. D ie U m w an d lu n g d e r glasigen in die am orphe M odifikation b e g in n t im m er an d er P erip h erie . B eim A b k ü h len a u f d ie gew öhnliche T e m p eratu r n im m t das um g ew an d elte m etallische Se den E n d w e rt seines L eitverm ögens e rst

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n a c h einiger Z eit an. D e r W id e rsta n d eines P a ra lle le p ip e d s von den K a n te n 90, 1 u n d 0,5 m m b e tru g :

am A n f a n g ... 4 4 0 0 0 Ohm n a c h 1 S t u n d e ... 60 000 ,,

nach 2 Stunden 63 500

n a c h 24 S tu n d e n . . n a c h 48—96 S tu n d d n

78 000 Ohm 86000

Gegen L ic h t ist Se um so em pfindlicher, j e w en ig er k o m p a k t seine m etallische M odifikation ist. W ah rsch ein lich b e ru h t die W rk g . des L ich tes a u f 2 U rsachen:

1. au f einer V erän d eru n g der O berfläche des S e , 2. a u f E rw ä rm u n g infolge A b ­ sorption d er L ic h tstra h le n . (C. r. d. l’A cad. des Sciences 141. 715— 17. [6/11.*]

1905.) Sa c k u r.

E ric h . M ü l l e r un d R o m u a l d N o w a k o w s k i , H erstellung 'kolloidaler L ösungen von Selen u n d Schwefel durch elektrische Verstaubung. K olloidale Selenlsgg. h a t Sc h u l z e (J. f. p r. Chem. [2] 32. 390) d u rch R ed u k tio n n e u tr a le r , seh r verd. SeOs- Lsgg. m it SOa e rh a lte n , w ä h re n d Gu t b i e r (Z. f. anorg. Ch. 32. 106; C. 1 9 0 2 . H . 877) sich des H y d ra z in h y d ra ts als R ed u k tio n sm ittel b ed ien te. — D ie Vff. schm elzen a n f einem P la tin b le c h n u r so viel Selen a u f, dafs noch ein T e il des M etalles frei b le ib t, ta u c h e n das B lech d a n n als K a th o d e in reines W . ein u. stellen ihm einen P t-D ra h t als A node geg en ü b er. A n d er B e rü h ru n g sste lle S e le n -P la tin tre te n d an n schon b e i g erin g e r S p a n n u n g des Strom es b rä u n lic h g e lb e , s p ä te r w eifslichrote Schlieren auf, w äh ren d ein T e il des Se a n d e r A node in ro te n F lo ck en w ieder aus­

g efällt w ird. Schliefslich e rh ä lt m an wss. L sgg. von kolloidalem Selen, die nach dem F iltrie re n im d u rch fallen d en L ic h t feu rig g elb ro t, bezw . in d ü n n e re n Schichten sch m u tzig g elb , u nd im au ffallen d en L ic h t w eifslichgelbrot erscheinen. F ü r sich a u fb e w a h rt, setzen sie n u r langsam Se ab, d u rch E le k tro ly te , im b eso n d eren d u rch sau re, w erden sie a b e r rasch u n d v o llstän d ig g efällt. — B ei e in er S tro m sp an n u n g von 20 V o lt b e a n sp ru c h t die H erst. e tw as k o n z e n trie rte re r L sgg. dieser A rt m eh rere S tu n d e n ; bei 220 V o lt vo llzieh t sich d ie R k. w esen tlich rasch er, doch w ird in diesem F a ll d ie B e lä stig u n g d u rch Selenwasserstoff, d e r b ei d er elek trisch en V erstau b u n g des Selens stets a u ftritt, so erh eb lich , dafs m an in geschlossenen G efäfsen a rb e ite n m ufs, d u rch w elche W assersto ff g e le ite t w ird , der den SeH a in ein e v o rg eleg te W aschflasche m it A gN O s-L sg. ü b e rtre ib t. B ei A n w e n d u n g d er h ö h eren S tro m sp an ­ n u n g em pfiehlt es sich fern er, die A node in einem R aum u n te rz u b rin g e n , d er d u rch ein S tü c k tierisch er B lase v o n d er K a th o d e g e tr e n n t ist. — B e h a n d e lt m an in g leich er W eise ein p a rtie ll m it Schw efel überzogenes P la tin b le c h , so e rh ä lt m an m it 220 V olt in n e rh a lb 1 S tu n d e eine m ilchigw eifse, w ss. L sg. von kolloidalem Schwefel, die k rä ftig n a c h Schicefelwasserstoff rie c h t. (Ber. D tsch. chem . Ges. 38.

3779—81. 25/11. [9/11.] 1905.) St e l z n e r.

E . G roschufF, Über die Jodsäure. I. V e r h a l t e n d e r S ä u r e b e i m E r h i t z e n . Z u n ä c h st w u rd e in einer dem BECKitANNschen A p p . ä h n lich en V o rric h tu n g das V erh alten d er S. beim E rw ä rm e n b e o b a c h te t u n d g e fu n d e n , dafs sie bei ca. 80°

rasch v e rw itte rte . B ei 110° w u rd e das T h erm o m eter sta tio n ä r, u. d e r W asse rd a m p f entw ich leb h after. D a n n w urde die S. w ied er tro c k e n , ohne dafs bis 190° ein H a lte p u n k t zu b e o b a c h te n w ar. B esonders d eu tlich läfst sich die B. e in er T e il­

schm elze b e i 110° e rk en n en , w en n m an im geschlossenen R o h r erhitzt. A ls Siede­

gren ze w urde ebenfalls 1 1 0° b e o b a c h te t, w en n g leic h d ab ei a u c h grofse Ü b e r­

sch reitu n g e n Vorkomm en k ö n n en . D as b e i 110° e n tsteh en d e P ro d . erw ies sich von d e r Zus. J206 -(- ‘/SH20 u n d w a r schon von Mi l l o n b e o b a c h te t, seine E xistenz ab e r von a n d e re n F o rs c h e rn b e stritte n w orden. D as letzte D ritte l W . w ird erst geg en 190° a b g eg eb en , dabei t r it t g erin g e Zers. ein. U n te r 300° k a n n m an die

(10)

Jo d säu re le ic h t verflüchtigen. Vf. v ersu ch te n u n , m it H ilfe eines R eg istrierp y ro - m eters den U m w an d lu n g sp u n k t v on J206*4/3H 20 oder J205- J 0 8H g e n a u e r festzu­

le g e n , k o n n te a b er n u r einen H a lte p u n k t zw ischen 190—200° e rk e n n e n ; d e r d is­

k o n tin u ierlich e Ü b erg an g u nd d am it die E xistenz der V erb. als chem isches In d iv i­

duum sch ein t d u rch die V erss. erw iesen ; vgl. die K u rv e im O riginal.

II. L ö s l i c h k e i t u n d M o d i f i k a t i o n e n i n W a s s e r . D urch B eo b ach tu n g der T e m p e ra tu r, bei w elcher au s e in er g e sä ttig te n L sg. d u rch A bkühlen abgeschiedene feste P h a se verschw indet, erm itte lte Vf. bei 13,5° 286,1 g a u f 100 H20 m it D 4. 2,4256 u. bei 18° 293,1 g a u f 100 W . m it D 4. 2,4711. W eg en a u ftre te n d e r Ü b e rsä ttig u n g s­

ersch ein u n g en erg ä n z te Vf. diese U nteres, d u rch S chüttelverss. W ä h re n d die K ristallisatio n sg esch w iu d ig k eit g e rin g is t, ist die L ö slich k eit b e trä c h tlic h , n im m t ab e r m it Z unahm e d e r S ä ttig u n g ab. D ie Ü b e rsä ttig u n g liefs sieh bis zu einem G e h a lt von 95 % S. beim E rw ärm en u. bis zu 2 % ü b er H2S 04 oder P206 treiben.

A us L sgg., w elche b ei 0° ü b e rs ä ttig t sind, fin d e t au ch b e i w eiterem A bkühlen trotz Im p fen s k ein e A b sch eid u n g von Jo d s ä u re sta tt. B ei —20° läfst sich d er G lasstab in d er M. kaum n o ch bew egen, u n d schliefslich w ird sie g la s h a rt. A is eu tek tisch e T e m p e ra tu r S. - E is e rg ab sich ca. —14° m it 72,7 % H J 0 3. Kä m m e k e r h a tte a n ­ geblich ein H y d ra t, H J 08*44/2H20 , gefunden. Vf. k o n n te dies jed o ch n ic h t be­

stätigen.

A uch ü b e r 100° w u rd en die V erss. fo rtg esetzt; d ab ei kam dem Vf. die g eringe K ristallisatio n sg esch w in d ig k eit z u sta tte n . D en n es k o n n te a u f 0° fast ohne K o n ­ ze n tra tio n sä n d e ru n g e n a b g e k ü h lt w erden. D ie e rh a lte n e n W e rte sind tab ellarisch zusam m en g estellt u. als Mol. J20 6 :1 0 0 Mol. L sg . g rap h isch v e rw e rte t. Z. B. w urde g efunden in g H J 03 a u f 100 g L sg . — 15° 73,8, 0° 74,1, + 1 6 ° 75,6, 80° 82,5, 110°

86,5 (H JO a -j- H J3Os), 140° 88,3 (H J30 8). D ie B o d en k ö rp er steh en in K lam m ern.

II I. L ö s l i c h k e i t d e r H J 03 i n H N O a von 2 7 ,7 3 % von 40,88 % H N 03 [in W .]

i° 0 18 9 74,1

20° 21 10 75,8

In 100 % ig . H N O a ist sie seh r gering.

IV . M o l e k u l a r g e w i c h t u n d e l e k t r i s c h e L e i t f ä h i g k e i t . D ie B estst. des M ol.-Gew. u n te rn a h m Vf. m it der BECKMANNsehen G efrierm ethode u n d erh ielt W e r te , die m it frü h e r g ew onnenen n ah ezu übereinstim m ten. Sie lie g e n zw ischen d en beiden von d er T h e o rie fü r eine einbasische H J 03 gegebenen G renzen 175,87 b is 87,9,4 u n d n u r teilw eise zw ischen den fü r H2J , 09 g egebenen G renzen 351,72 u.

117,25, sie zeigen im G eg en satz zu den n ach d er LANDSBERGERsclien M ethode d u rch Ro s e n h e i m u n d Li e b k n e c h t erm ittelten Z ahlen eine s c h a rf a u sg ep räg te A b h ä n g ig k e it von der K o n z e n tra tio n d er L sg ., sie nehm en fern er m it d er V er­

d ü n n u n g rasch a b u. n ä h e rn sich schliefslich dem fü r die völlig dissociierte H J 03

v e rla n g te n G renzw ert. Z u r w eiteren A u fk lä ru n g h a t Vf. auch L e itfä h ig k e its­

m essungen fü r verschiedene T e m p e ra tu re n h erangezogen. D an ach nim m t die D isso­

ciatio n m it d e r T e m p e ra tu r n u r w enig ab. E in e Z usam m enstellung d er nach beiden M ethoden erh alten en e n tsp rech en d en W e rte z e ig t w en ig g u te Ü bereinstim m ung.

D ie A bw eichungen w erden a b e r k le in e r, w en n m an m it Ro s e n h e i m u n d Li e b­ k n e c h t annim m t, dafs 1 I J 03 sich m it zu n eh m en d er K o n zen tratio n polym erisiert, u.

die i- W e rte en tsp rech en d u m rechnet. N eb en D oppelm olekülen H2J206 k ö n n te m it ziem licher W a h rsc h e in lic h k e it au c h H3J s09 in F ra g e kom m en. Vgl. die T ab elle im O riginal. D am it im E in k la n g s te h t au c h die von F . My l i u s g efu n d en e E i- w eifsrk.

V. A l l g e m e i n e s . E s sind also folgende V erbb. d er Jo d s ä u re festg estellt:

H J O a , J A u. H JsOs (A nhydrosäureu). D ie aufserdem noch existierende am o rp h e M odifikation d er Jo d sä u re k an n als sta rk ü b e rs ä ttig te L sg. au fg efafst w erd en , so­

(11)

w ohl in bezug a u f H J O s u n d H J30 8. W ä h re n d die k ristallisch e F orm in ahsol. A.

u ni. ist, w ird die am o rp h e v on diesem leich t aufgenom m en. D ie k ristallisch e H J 03

v erw ittert a n tro c k e n e r L u f t, k e h rt a b er in fe u c h te r L u ft zum A n fan g szu stan d zurück. D ie A b sp altu n g von W asser aus 2 J,206-J O aH w ü rd e zu dem S chem a J e015 fü r J o d s ä u re a u h y d rid führen. D er V e rla u f d e r W a sse ra b sp a ltu n g bei 110°

kann q u a n tita tiv d u rch folgende G leichung d a rg e ste llt w erd en :

100 [H3J80„] — y 82,1 [H JsOs] - f (26,7 J406 + 108,9 H ,0 )

Jo d s ä u re A n h y d ro säu re L sg.

Ebenso w ie die Jo d s ä u re e x istiert M etap h o sp h o rsäu re in m eh reren polym eren M odifikationen. Im G eg en satz zu H N 03 sin d H y d ra te d er Jo d s ä u re n ic h t h e rste ll­

bar gew esen. (Z. f. anorg. Ch. 47. 331—52. 9/11. [25/8.] 1905. C h arlo tten b u rg .

Phys.-techn. R eichsanstalt.) MEUSSER.

P e t r u B o g d a n , D er D issociationszustand der Salpetersäure. M an k a n n aus dem T e ilu n g sv erh ältn is eines s ta rk e n E le k tro ly te n zw ischen W . u nd einem org a­

nischen L ö su n g sm ittel A ufschlufs ü b e r die G ü ltig k e it des O STW A L D schen G esetzes e rh a lte n , w en n d er E le k tro ly t im 2. L ö su n g sm ittel d asselb e M olekulargew icht b e ­ sitzt w ie sein u n d isso ciierter A n teil in W . D iese M ethode is t zu e rst von R o t h - m u n d u n d D r u c k e r (Z. f. ph y sik . Ch. 4 6 . 827; C. 1 9 0 4 . I. 50S) fü r P ikrin sä u re an g ew en d et w orden. Vf. ste llt analoge V ers. m it H N O s, W . u n d Ä . an . E in Vor- vers. bew ies, dafa H N 03 in Ä . das ein fach e M ol.-Gew. b esitzt, d a d ie S ied ep u n k ts­

e rh ö h u n g die norm ale ist. E s e rg ab sich eine stren g e G ü ltig k e it des OSTWALD­

schen V erdünnungsgesetzes in d er wss. P h a s e ; doch b e ste h t d ie M öglichkeit, dafs in v e rd ü n n te re n L sg g . A b w eich u n g en a u ftre te n . D ie a n g ew en d eten K o n zen tratio n en b e tru g e n im W . 0,14— 1,0 n. (Z. f. E lek tro ch em ie 11. 8 2 4 - 2 6 . 17/11. [1/11.] 1905.

Jassy.) S a c k ü r .

E . C o h e n , Über das explosive A n tim o n . V o rtra g a u f der Jah resv ersam m lu n g d er B u n sen g esellsch aft in K a rls ru h e (vgl. Z. f. p h y sik . Ch. 5 2 . 129; C. 1 9 0 5 . H . 203, Co h e n u. St r e n g e r s). In der D iskussion en tw ick e lt J o r d i s Id e e n ü b e r den Z usam m enhang d er E x p lo s iv itä t, d er P a ssiv itä t, des A llotropism us etc. D as A uf­

tre te n eines E lem en ts in m etallischer oder m etallo id er F o rm is t n u r ein e F ra g e der V ersuchsbedingungen. Z w ischen d e r m etallisch en F o rm des M etalloids u n d d en ge­

w öhnlichen M etallen b ild e n sich L eg ieru n g en . E s fo lg t die U m w an d lu n g in die m etalloide F o rm , u. n eb en dem M etall fin d et m an d ie V erb. (Sb -)- SbC l3). Ä h n ­ lich e V orgänge w erd en au fg ezäh lt. P a ss iv itä t kom m t so z u sta n d e , dafs sich der S auerstoff m etallisch a u f od er in der O berfläche ab sch eid et. D a Os n o ch w eniger als P t oder A u elem en tare K a tio n e n b ild e t, m ufs das P o te n tia l des m etallisch en 03

noch edler sein. J e n a c h d e r G esch w in d ig k eit d e r rev ersib eln B. : 2 m etallischer O m etalloider 02 w ird d er p assiv e Z u stan d lä n g e r oder k ü rz e r a n d a u e rn u. ein niederes od er höheres P o te n tia l e rfo rd e rn , u n te rh a lb dessen e r n o ch b esteh t. D ie Ü b e rsp a n n u n g z e ig t die G ren ze a n fü r d ie B. d e r Sauerstoff-, bezw . W asserstoff­

legierung. N a c h d er S te llu n g im p eriodischen S ystem mufs das F lu o r am schw ersten d en m etallisch en Z u stan d an n eh m e n . I n d er T a t h a t Co h e n au s S b F s k ein explo­

sives Sb erh alten . D e r m etallisch e Z u stan d ist d u rch d ie L e g ie ru n g in u n b estim m ten V erhältnissen g ek en n zeich n et, d er m etalloide, w en n m an an n im m t, dafs die M etalle in den S alzen m etalloiden C h a ra k te r h ab en , d u rch d ie V erb. in bestim m ten, stö ch io ­ m etrischen V erhältnissen. (Z. f. E lek tro ch em ie 11. 787— 90. 10/11. [3/6.*] 1905.)

W . A. ROTH-Berlin.

A lf r e d S to c k u n d ‘W e r n e r S i e b e r t , D ie M odifikationen des A n tim o n s. W ie

(12)

das A rse n , e x istie rt au ch das A n tim o n in e in er g e lb en , e in er schw arzen u n d einer m etallisch g rau en M odifikation; letztere (F. 632°; D. 6,7) ist die b estän d ig ste. — Schwarzes A n tim o n k a n n m an — allerd in g s im m er n u r in sehr k lein en M engen — n a c h folgenden 3 Verff. e rh alten : I. D u r c h r a s c h e A b k ü h l u n g d e r D ä m p f e d e s g e w ö h n l i c h e n A n t i m o n s . D e r h ierzu erfo rd erlich e A pp. (Fig. 3) is t äh n lich dem jenigen fü r die U m w andlung des schw arzen A rsens in gelbes (VfF., B er. D tsch.

ehem . Ges. 37. 4572; C. 1 9 0 5 . I. 208) k o n stru ie rt. D as äufsere G efäfs A ste h t d u rch d as R o h r B m it ein er H g - L u ftp u m p e in V erbindung. D as R o h r C w ird d u rch ein en Schliff g e h a lte n ; sein u n te re s E n d e k a n n d u rch die H eiz Vorrich­

tu n g D erw ä rm t w erden. L etztere b e ste h t aus einem P o rzellan ro h r, a u f w elches 0,25 m m sta rk e r P t- D r a h t bifilar aufgew ickelt ist, d er d u rch A sb e stp a p ie r in seiner L a g e fe stg e h a lte n u. elektrisch e rh itz t w ird. D ie T e m p e ra tu r läfst sich d u rch ein in das P o rz e lla n ro h r g estecktes T h erm o m eter oder m ittels eines T herm oelem ents bestim m en. (D iese H eiz Vorrichtung h a t sich au ch b e i d er D arstellung des gelben A rsen s b esser b e w ä h rt als das frü h e r b e n u tzte K ry p to l.) — W ä h re n d A m it fl. L u ft

g e h ü h lt w ird , b rin g t m an das a u f G d u rch E r­

w ärm en von S bH3 a u f 160—170° niedergeschlagene Sb bei m ö g lich st tie fe r T e m p e ra tu r z u r S ublim a­

tion. B ei etw a 300° (im absol. V akuum ) scheidet sich a u f A d a n n ein Spiegel von schw arzem Sb ab. — II. D u r c h O x y d a t i o n v o n f l ü s s i g e m A n t i m o n W a s s e r s t o f f m it Sauerstoff b e i —40°

(vgl. St o c k, Gu t t h a n n, B er. D tsch. ehem. Ges.

37. 89S; C. 1 9 0 4 . I. 987). — II L A u s g e l b e m A n t i m o n d u rch E rw ärm en a u f ü b e r —90° oder B elichten bei tiefen T e m p e ra tu re n . — D as schw arze A ntim on scheint im m er am orph zu sein; D. 5,3;

es is t leich ter flü ch tig u n d chem isch a k tiv e r als g rau es S b ; so o x y d iert es sich schon b ei gew öhn­

lich er T e m p e ra tu r, m anchm al sogar u n te r S elbst­

e n tzü n d u n g . U n te r L u ftab sch lu fs erw ärm t, g e h t es u n te r W ärm een tw . in die m etallische M odi­

fikation ü b e r; diese U m w an d lu n g erfo lg t bei 400°

m o m en tan , langsam au ch beim K ochen m it W .

— D ie schw arze F o rm is t m ith in die lab ile, die g rau e die stab ile u n d deshalb allein in d er N a tu r vorkom m ende A b a rt dieses E lem ents, d as m ith in gleich dem A rsen m onotrop sein dü rfte. — G em ische von g rau em u n d schw arzem Sb e rh ä lt m an z. B. au ch b ei d er R ed u k tio n von SbC l5 m it A l, bei d e r Zers, von A n tim o n n atriu m m it W . oder von A ntim onm agnesium m it H Cl.

V iel sch w ierig er is t d ie D arstellung von gelbem A n tim o n , das St o c k u. Gu t t- MANN (1. c.) b e re its d u rc h E iu leiten v on O in fl. SbH3 b e i —90° gew onnen h a b e n ; h ierb ei kom m t m an d u rch g e rin g e O zonisierung des Sauerstoffs etw as rasch er zum Ziel, doch g e la n g es nie, m eh r als 4 m g a u f einm al d arzustellen, da bei w eiterer F o rtse tz u n g des Vers. im m er S ch w ärzu n g des P ro d . e in tra t. D ie gew onnene gelbe M. ist frei von H (kann also n ic h t etw a ein k o m p lizierter zusam m engesetzter A n ti­

m onw asserstoff sein), e n th ä lt a b er m inim ale M engen (0,1 ccm a u f 4 mg) S bH3 okklu- d iert. D ie G gw . von W . is t ebenfalls ausgeschlossen, da Vff. gelbes A n tim o n auch b e i d er E inw . v on C hlor a u f SbH3 b e i sehr tie fe r T e m p e ra tu r g ew innen ko n n ten . I n fl. L u ft v e rlä u ft diese R k. noch so en erg isch , dafs sich das abgeschiedene Sb infolge d e r R eak tio n sw ärm e d u n k el f ä r b t; läfst m an a b e r L sg g . vo n SbH3 u n d CI in fl. Ä th a n (das ü b rig en s au c h H C l leich t löst) b e i — 100° au fe in a n d e r einw irken,

(13)

so scheidet sich re in gelbes Sb ab. — D as V erf. g e s ta tte t, 0,1 g des in teressan ten Stoffes a u f einm al d arzustellen. — V erss., gelbes A ntim on durch E inw . von Ozon a u f SbH3 d arzu stellen , schlugen fe h l, d a b e i — 90°, se lb st w enn d er 0 n u r 2 % Ozon e n th ie lt, E xplosion e in tra t, bei tie fe re n T e m p e ra tu re n a b e r ü b e rh a u p t k ein e U m setzung erfolgte. — D as gelbe Sb is t w eit u n b e stä n d ig e r als die g leich g e fä rb te A s-M odifikation; oberh alb — 90° w ird es se lb st im D u n k e ln ra sc h schw arz. D ie gelbe F arb e, die seine L sg . in CS2 von —50° zeigt, r ü h r t n ic h t von u n v erän d ertem , gelbem Sb h e r , sondern von kollo id alem , schw arzem Sb, d a das F il tr a t farblos er­

scheint. — E benso ¡3t die im m er s tä rk e r w erd en d e G e lb fä rb u n g d er CSs-L sgg. von gelbem A s a u f B. von k o llo id al gel. A s z u rü c k z u fü h re n , w elches d an n allm äh lich in ro ten oder schw arzen MM. auafällt. — D as explosive u -A n tim o n v on Co h e n ist m öglicherweise m it dem schw arzen Sb d e r Vff. id entisch. (Ber. D tsch. ehem . Ges.

38. 3837—44. 25/11. [13/11.*] 1905. B erlin. I. Chem. In s t. d. U niv.) St e l z n e r. A. W a f s m u th , Über die E rm ittlu n g der thermischen Ä n d eru n g en des E la s ti­

zitätsmoduls aus den Tem peraturänderungen bei der gleichförmigen B ieg u n g von Metallstäben. B eim B iegen u n d T o rd ieren k ü h le n sich die M etallstäbe a b ; ein e genaue M essung d er A b k ü h lu n g g ib t die th erm isch e Ä n d e ru n g des E la stiz itä ts­

moduls (e), d a d ie eine G röfse d er a n d e re n p ro p o rtio n al ist. Vf. m iis t m ittels eines K o n stan tan -F e-E lem en ts u n d fin d et W e rte v on s , die m it den a u f g an z anderem W eg e bestim m ten g u t ü bereinstim m en. U n te rs u c h t w erd en : S tah l, C u, A u, P t, A g, Messing. I n Ü b ereinstim m ung m it d er T h e o rie z e ig t es sich, dafs je d e r Q u ersch n itt des g leichförm ig gebogenen S tah es — von den E n d e n abg eseh en — die gleiche m ittlere T e m p e ra tu rä n d e ru n g aufw eist. (P hysikalische Z tschr. 6. 755—56. 9/11.

[25/9.*] 1905. G raz-M eran.) W . A. R oTH -Berlin.

E. S tr e in t z , Über M etallstrahlen. Im A n fa n g m it A nn. d er P h y s ik [4] 18. 198;

C. 1 9 0 5 . II. 1485 ü b erein stim m en d . V f. w eist das L e ite n d w e rd e n d er L u f t m it H ilfe e in e r elek tro statisch en M ethode n ach . D en d a b e i g estellten hohen A n sp rü c h e n in b ezug a u f u n v erän d erlich e, vollkom m ene Iso la tio n g e n ü g t n u r B e rn ste in u. P araffin . A us q u a d ra tisc h e n M e tallp latten (Mg u. Cu) w erden K o n d en sato ren h e rg e ste llt, die in tro c k e n e r COs u. L u ft u n te rsu c h t w erden. I n COs v e rh ä lt sich d er M g-K onden- sa to r w ie d e r C u -K ondensator in tro ck en er L u ft. I n L u ft v e rh ä lt sich d er Mg- K o n d en sato r an d ers. E s ist, als w enn M g d u rch die p o sitiv e L a d u n g den C h arak te r eines edleren M etalles an n äh m e . V ielleich t k a n n m an ein M etall d u rch e n tsp rech en d e po sitiv e L a d u n g v o r O xydation schützen. D e r Strom , d er durch die O xydation des M g en tstan d , w ar b e i den D im ensionen des K o n d en sato rs n u r ca. 10~ 14 A m p. (P h y ­ sikalische Z tschr. 6. 7 64—68. 9/11. [26/9.*] 1905. G raz-M eran.) W . A. BOTH-Berlin.

L o t h a r W ö h l e r u. H . K a s a r n o w s k i, B eitra g zu r diluten F ä rb u n g der A lk a li- u n d Erdalkalihalogenide. Gi e s e l, El s t e ru. Ge i t e lh a lte n d ie U rsach e d e r F ä rb u n g des S teinsalzes fü r identisch m it d e r d urch K a th o d e n stra h le n u. A lk alim etalld am p f herv o rg eru fen en u nd fü h re n sie a u f den G e h a lt a n S u b ch lo rid oder M etall zurück.

D a Wö i i l e r eine an d e re A n sich t v e rtre te n h a t , so sollte v e rsu c h t w erd en , U n te r­

schiede g e n a u e r festzulegen.

S t e i n s a l z f ä r b u n g . D ie F ä rb u n g des Salzes w u rd e a u f ein en G e h a lt an organischer S u b stan z von Wö h l e r zu rü ck g efü h rt. B eim E rw ärm en k a n n m an ziem lich grofse S tü ck e e n tfä rb e n , A bsch eid u n g von K ohle w ie beim G lü h en von R auchtopas, F lu fssp a t k o n n te n ic h t b e o b a c h te t w erden. B ei q u a n tita tiv e r A n aly se w u rd en a b e r 0 ,0 5 7 9 % COa = 0,0 1 5 8 % C u n d 0,0 0 8 3 % H s gefunden. AVi t t j e n

u. Pr e c h t h a tte n w en ig er g efunden. D as feine P u lv e r eines d u n k elb lau en S tückes w ar ebenfalls b lau u n d b e h ie lt au ch beim V erreib en diese F a rb e . D ie F ä rb u n g

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steinige dagegen etwa so viel wie die entsprechenden terrestrischen Gesteine. L otterm oser, Über kolloidale Sähe. Bildung von Hydrosolen durch IonenreaJctionen. Nach

K l. Es wurde gefunden, dafs gelbe bis orangefarbene Schwefelfarbstoffe, welche sich durch klare Nuance und gute Waschechtheit auszeichnen, entstehen, wenn ein

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scheinungen bei zu den Lichtstrahlen senkrechtem Magnetfelde beschrieben worden. Sind die Kraftlinien zu diesem parallel, so sind zwei Fälle zu unterscheiden, nämlich daß

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