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Glückauf, Jg. 65, No. 7

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GLÜCKAUF

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

65. Jahrg.

Nr. 7 16. Februar 1929

D ie Bergeversatzwirtschaft des Ruhrkohlenbergbaus.

Von P r iv a td o z e n t Dr. C. H. F r i t z s c h e , Essen.

(M itte ilu n g aus dem A u ssc h u ß für Bergtechnik , W ä rm e - und K r a f t w i r t s c h a f t1.) G e sc h ic h tlic h e r Rückblick.

Die E ntw icklung der im R u h rgeb iet an gew an d ten Abbauverfahren ist durch den allm ählichen Ü bergang vom Abbau oh n e B ergeversatz zum Abbau m it v o ll­

ständigem B ergeversatz g ek en n zeich n et. Bis zur M itte des 18. Jahrhunderts w ar fa st nur der Ö rterbetrieb üblich. D ieser w urde a b g e lö st vom streich en d en Pfei'.erbau, der länger als ein Jahrhundert bis in die 70er und 80er Jahre eine u n b estritten e V orherrschaft genoß. V ersatzbauarten, und zw ar der streich en d e Strebbau und der Stoßbau, w aren w o h l sch o n lange bekannt, fanden jed o ch erst von der M itte d es vorigen Jahrhunderls ab, und zw ar b eso n d ers im G eb iet von Werden und E ssen , in etw as stärkerm M aße A n w e n ­ dung, b ezeich n en d erw eise aber nur in so lch en Flözen, die durch ihre B ergem ittel das erforderlich e V ersatz­

gut selbst liefern kon n ten . Ein d eu tlich er U m sch w u n g setzte erst nach dem Jahre 1880 zu g u n sten d es B e r g e ­ versatzbaus ein, so daß um 1900 sch o n etw a 40 »o der Förderung des R u h rgeb iets durch A bbauverfahren mit Bergeversatz g e w o n n e n w u rd en . D ie M en g e der um diese Zeit im Ruhrbezirk versetzten B erg em en g e n , die nicht Bergem itteln en tstam m ten , son d ern aus dem Grubenbetriebe od er vom T a g e her den F lözen z u g e ­ führt werden m ußten, b elief sich auf etw a 20000 m täglich oder auf fa s t 12 m :; je 1 0 0 t Förderung*.

ln erster Linie sind zw ei U rsachen für den Ü ber­

gang vom versatzlosen A bbau zu A bbauverfahren m i t

Bergeversatz m a ß geb en d g e w e s e n : 1. die B erg ­ schäden, 2. die P latzfrage für die im m er m ehr a n ­ wachsenden B ergeh ald en . D er sch ach b rettförm ige Pfeilerbau, früher das g e w ö h n lic h e M ittel zur V er­

hütung oder V errin geru n g der A b b au w irk u n gen auf die T agesoberfläche, g e n ü g te nicht m ehr und war m i t

/u hohen K ohlenverlusten verknüpft. V ielfach erw ies sich auch die für die W asch -, L ese- und G ru b en b erge vorgesehene Fläche als un zu län glich . K o stsp ielig e G rundstückserw erbungen w aren n ö tig , od er die A b ­ tragung besteh en d er H alden m u ß te für die E rw eite­

rung der Z ech en an lagen v o r g en o m m en w erd en ; dazu kamen E rschw ernisse und U n an n eh m lich k eiten durch Haldenbrände u. dgl. So war tatsäch lich der V ersatz­

bau g eeig n et, b e steh en d e S ch w ier ig k eite n zu b e ­ seitigen oder w en ig ste n s zu m ildern, und als w eitere Vorteile glaubte man sein en g ü n stig e n E influß auf die W etterführung, auf die Stein- und K o h le n fa llg e fa h r sow ie auf den G an g der K ohle w e rten zu können. Die einmal ein g esch la g en e E n tw ick lu n g in R ichtung auf Abbau verfahren m it p la n m ä ß ig em B erg ev ersa tz m achte

VorS « ra g e n auf der Zw eiten T echnischen T ag u n g des rheiniscli- westfälischen Steinkohlenbergbaus am 24. Januar 1029

2 T rainer Sammelwerk, Bd. 2, S, 53.

von 1900 ab sch n ell w eitere Fortschritte; die B erg b e­

hörde sch rieb bald in fast allen Fällen dichten B e r g e ­ versatz vor, und so b estan d sch o n von 1905 oder 1910 ab die T atsach e, daß fast 100 °/o der F örderung des R uhrbezirks durch p lan m äß igen V ersatzabbau g e ­ w o n n en w urden.

V o r t e ile und N a ch te ile des B e r g e v e r sa tz e s.

Stellt nun tatsächlich dichter B ergeversatz das a u s­

sc h ließ lich e M ittel zur B eh eb u n g der S ch w ierigk eiten dar, die sich g e g e n Ende des vorigen Jahrhunderts durch den streich en d en Pfeilerbau oh n e p lan m äß igen V ersatz allm ählich ergeb en haben? Es sei sch o n v o r­

w e g g e n o m m e n , daß dies z w e ife llo s nicht der Fall ist und daß es m it dem Fortschritt der M ech an isieru n g, m it der w eitern E ntw icklung der m a sch in en m äß igen K o h len g ew in n u n g und der dadurch g e sch a ffen en M öglich k eit der B etrieb szu sam m en fassu n g und des sch n ellen A b b au fortsch ritts im m er w e n ig er der F a ll­

sein w ird. Z w ei H in w e ise m ö g en in d iesem Z u ­ sam m en h a n g zu n äch st g e n ü g e n , von denen der eine die B erg sch ä d en , der andere die S ich erh eit betrifft.

Überall, w o es sich darum handelt, die S en k u n g der T a g eso b erflä ch e auf ein M indestm aß zu beschränken, ist sich erlich eine m ö g lic h st d ich te un d tra g fä h ig e V e r ­ füllung der a u sg ek o h lten H ohlräum e der b e ste W eg . A llerdings darf die W irksam keit se lb st dichten V e r ­ satzes auf den S en k u n g sb etra g nicht ü berschätzt w e r ­ den. Eine S en k u n g von 50 und 60°/o der M ächtigkeit der a b geb au ten K ohle — der erstgen an n te B etrag ist so g a r b ei Spülversatz b eo b a ch tet w o rd en — b ild et in flacher L agerung auch bei gu tem B ergeversatz d ie R egel. D as M in d estm aß der S en k u n g ist jed o ch v ie l­

fach nicht das erstreb en sw erte Z iel, son d ern ihre G leich m ä ß ig k eit. L iegen z. B. unter K unstbauten, w ie einem Kanal, an einer S telle 1 m K ohle, an einer zw eiten S telle 2 m und an einer dritten 3 m K ohle, so w ü rd e es v erfeh lt sein , in allen drei G eb ieten m it dichtem B erg ev ersa tz abzubauen. Als W irkung w ürde eine S ch r ä g ste llu n g der T a g e so b e r flä c h e eintreten, w eiL d ie F läche, unter der 3 m K ohle a b g eb a u t w ord en sind, stärker absinken m uß als d iejen ig e, unter der nur 1 m K ohle vorh an d en g e w e s e n ist. M it R ücksicht auf den Schutz der T a g e so b e r flä c h e m ü ß te m an also eine g leich m ä ß ig e A b sen k u n g dadurch zu erzielen su ch en , daß m an in dem Feld m it 1 m K ohle o h n e V ersatz, in jenem m it 2 m K ohle m it T eilversatz und in dem Feld m it 3 m K ohle m it dichtem B erg ev ersa tz abbaut.

W eitere B eisp iele ähnlicher Art ließ en sich anführen.

D er andere H in w e is dafür, daß sich die V orschrift dichten B er g e Versatzes sch äd lich ausw irken kann, b e ­ trifft die S ich erh eit des A rbeitsraum es der S treb b eleg -

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G l ü c k a u f Nr. 7

Schaft. Jedes H an gen d e verträgt je nach seiner petro- grap h isch en B esch affen h eit ein g ew isses Maß der D u rch b iegu n g, eh e es reißt und bricht, ehe es seinen innern Z usam m enhang verliert und in einzelne Stücke zerfällt. D as M aß der D u rchbiegung ist, abgesehen von der p etrographischen B eschaffenheit der Schicht und d e r H ijh e des-D ruckes, auch von der Z eitabhängig. Je länger das H an gen d e von seiner natürlichen Unterlage e ntb lößt ist, desto mehr verringert sich seine Haltbar­

keit; m it ändern W orten, je längere Zeit der A rbeits­

raum von d em selben H angenden überdacht ist, desto m ehr w äch st die Steinfallgefahr. Je öfter dagegen die H an gen d fläch e w ech selt, je schneller also der Abbau­

sto ß vorrückt, desto größer ist im allgem einen d ie Sicherheit. D iese jedem Bergm ann geläufige Erkennt­

nis ist allerdings zeitw eise in V ergessenheit geraten.

N achdrücklich darauf h in gew iesen hat die neuzeitliche B etriebsw irtschaft, die in dem Abbaufortschritt ein e w ich tig e Kennziffer jedes Abbauverfahrens erblickt.

D ie M öglichkeit, einen schnellen Abbaufortschritt zu erzielen, hängt hauptsächlich von zw ei Umständen ab:

1. von der G estaltung der B edingungen am K ohlen­

sto ß , d. h. von der Art der M ittel, die für die H erein­

g e w in n u n g zur V erfü gu n g steh en , und 2. von der G e ­ staltung der Versatzarbeit.

Für die B eein flu ssu n g des ersten Faktors ist in den letzten Jahren sehr viel gesch eh en . Durch die w e it­

g e h en d e M echanisierung des Abbaus, der Zurichtung, der eigentlichen G ew in n u n g und der Abbauförderung s o w ie durch andere organisatorische Maßnahmen ist es g e lu n g en , die H auerleistung erheblich zu steigern und die Förderung je m K ohlenstoß zu erhöhen. Der zw eite Punkt ist dem ersten gegenüber bisher ver­

n achlässigt w orden, und die zurzeit durchgeführten, teilw eise sehr erfolgversprechenden Versuche auf diesem G ebiete steh en noch in den Anfängen. Über die g ro ß e B ed eu tu n g einer neuzeitlichen G estaltung der V ersatzarbeit ist man sich allgem ein klar, denn d iese v erzögert heute vielfach noch den Abbau und bildet einen H em m schuh für die vorauseilende Kohlenfront.

D er vollen A usnutzung der K ohlengew innungs­

m aschinen so w ie ihrer w eitern baulichen Entwicklung ist durch den langsam en G ang der Versatzarbeit eine u n g esu n d e Schranke g esetzt. Von w elcher W ich ,igk eit der A usnutzungsgrad für die Art der in der K ohlen­

g e w in n u n g tätigen M aschinen ist und daß er für die W ahl der A ntriebskraft von entscheidender Bedeutung sein kann, ist allgem ein bekannt. W ie im britischen K ohlenbergbau die H auptstreckenförderung, so stellt im Ruhrbezirk der B ergeversatz den »engsten Q u er­

schnitt« dar. D ieser lie g t zwar vornehm lich im Streb selb st, a lso im E inbringen d es Versatzes und im Kipp- vorgan g, aber auch in der Versatzförderung sow ie in der B esch a ffu n g der erforderlichen Bergem engen. D ie V ersatzförd erun g ist in den Hauptstrecken noch ver­

hältnism äßig einfach, gesta ltet sich jedoch oft sehr sch w ierig in den B rem sbergen, Stapeln und A bbau­

strecken, sobald größere M engen in Betracht kom men, und die b en ötigten M engen nehm en mit der F örd e­

rung je A bbaubetriebspunkt zu. A ls der Ruhrbergbau a llg em e in zu A bbauverfahren mit dichtem B ergever­

satz ü b ergin g, bereitete die B eschaffung des V ersatz­

g u te s noch keine Schw ierigkeiten. Neben den im lau fen d en Betriebe an fallen d en Bergen standen die u m fan greich en H ald en zur V erfügung. Hierin ist nun in so fern jeine grü n d lich e W an d lu n g eingetreten, als

bei einer g ro ß en A nzahl von Z echen die Haldenvor­

räte ersch ö p ft sind oder ihrer b ald igen Erschöpfung e n tg e g e n g e h e n und sich für d iese Zechen die Not­

w en d ig k eit ergib t, in steig en d em U m fa n g e fremdes V ersatzgu t zu kaufen und zu h oh en Frachtsätzen durch d ie E isenbahn o d er auf anderm W e g e zu beziehen.

D ie W irtschaftlichen A u sw irk u n g en dieser N otw endig­

keit lieg en auf der H and.

U r s p r u n g u n d M e n g e d e s V e r s a t z g u t e s . Ein groß er T eil der B erge fällt im Grubenbetriebe selb st an, ein anderer w ird bei der Kohlenaufbereitung erhalten. D iese M en g en g e n ü g e n aber allein nicht, so daß noch in erheblichem M aße Bergehalden, die aus der Z eit des versatzlosen A bbaus stam m en, oder, w o d iese nicht vorhanden sin d , frem des, von auswärts b e z o g e n e s G ut h era n g ezo g en w erd en m üssen, ferner K esselasch e so w ie Erde, Sand od er Steine, die jn N eben b etrieb en und bei g e leg en tlich en Arbeiten an­

fallen.

Im G rubenbetriebe kom m en vier Arbeitsvorgänge in Betracht, die laufend V ersatzb erge liefern, die Ge­

steinarbeiten, also die H erstellu n g und Erweiterung von Schächten, Füllörtern, K am m ern, Sohlengestein­

strecken, B lindschächten und O rtquerschlägen, die Instan d setzu n gsarb eiten zur A ufrechterhaltung des G ru b en geb äu d es, die A u ffah ru n g der Abbaustrecken und B rem sb erge und sch ließ lich der Abbau selbst, so­

fern Flöze m it B ergem itteln od er N achfallpacken abge­

baut w erd en und man d iese im Abbau selb st aushaltcn kann. V on den vier g en an n ten Betriebsvorgängen liefern die G estein - und Reparaturarbeiten die größten B erg em en g en . D ie se w erd en aber im G egensatz zu den vom T a g e in die G rube g e la n g en d en Bergen nicht zah len m äß ig g en a u fe stg e ste llt, so daß ihre Bestim­

m u n g nur durch S ch ätzu n g erfolgen kann.

Für die R e p a r a t u r b e r g e ist der einzig gang­

bare W e g dieser S ch ätzu n g der über die Zahl der ver­

fahrenen R eparaturhauerschichten und den Bergean­

fall je Mann und Schicht. Bei der Verschiedenheit der auszuführenden In stan d setzu n giarb eiten begegnet eine so lc h e S ch ätzu n g naturgem äß g e w isse n Schwierig­

keiten. So kann der B ergeanfall in einem Fall je Schicht g leich N ull sein , d a g e g e n bei Aufwältigung eines gro ß en Bruches, w o b e i zw ei oder mehr Mann zunächst w äh ren d einer Schicht nur B erge zu laden haben, auf 10 m 3 ste ig e n . S olch e Fälle stellen jedoch A usnahm en dar, und es w ird w eit häufiger V o r ­

kom m en, daß je R eparaturhauerschicht nur ganz ge­

ringe M en g en anfallen. Auf Grund zahlreicher Be­

o b ach tu n gen und U m fragen kann daher im großen D urchschnitt m it einem A nfall von 0,6 m 3 loser B erge, also einem nicht gan z g efü llten Förderwagen g erech n et w erd en . Da im Jahre 1Q27 rd. 12 Mill.

R eparaturhauerschichten verfahren w ord en sind, ist so­

m it ein jährlicher A nfall von 7,2 Mill. in3 loser Berge an zu n eh m en .

D ie aus G e s t e i n a r b e i t e n stam m enden Berge lassen sich nach zw ei V erfahren errechnen, die sich g e g e n s e itig ergän zen und eine N achprüfung gestatten, einm al über die G estein h a u ersch ich ten und eine Schätzung des B ergean falls je M ann und Schicht, ferner über die a u fg efa h ren en M eter Gesteinarbeiten.

D er B ergeanfall je M ann und Schicht (Gesteinhauer und S chlepper) w e c h se lt innerhalb g e w isse r Grenzen je nach der F estig k eit d es G e ste in s und j e nachdem, ob es sich um die A u ffah ru n g einer S o h l e n g e s t e i n s t r e c k e

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16. Februar 1929

G l ü c k a u f

223 und eines Aufbruchs od er G e sen k s handelt. A uch den

S t r e c k e n q u e r s c h n i t t m uß m an b erü ck sich tigen , jedoch ist sein Einfluß verh ältn ism äß ig g e rin g . Z ahlreiche Beobachtungen haben erg eb en , daß von einem Q u er­

schnitt von 6 - 7 m 2 an die L eistu n g m it zun eh m en d em Querschnitt nur w e n ig versch ied en ist und daß beim Vortrieb einer eintrüm m igen Strecke m it 8 m- Q u er­

schnitt je Mann und S chicht u n gefäh r die gleich e Menge G estein anfällt w ie b eim V ortrieb einer zw ei- trümmigen Strecke von 1 3 - 1 4 m- O u erschnitt, näm ­ lich etwa 1 1,4 m 3 f e s t s s G e ste in 1. Bei G esen k en und Aufbrüchen b ew eg en sich die etw a s g r o ß e m S ch w a n ­ kungen zw ischen 0 ,8 und 1,3 m ; festem G e ste in 1.

Würden diese W erte mit der Zahl der G estein h a u er­

schichten vervielfach t, so erg ä b e sich ein e w esen tlich arößere B ergem enge als die ta tsä ch lich aus G e ste in - arbeiten gew o n n en e . D ie G ründe hierfür sind m ehr­

facher Art. So w erd en E rw eiteru n g sa rb eiten , bei denen z. T. w eit w e n ig e r B erge je M ann und Schicht anfallen, in den m eisten F ä lle n unter G estein h a u er­

schichten verrech net; fern er ist es v ie lfa c h üblich, einen fehlenden K oh len h au er oder -Schlepper durcli einen G esteinhauer oder -Schlepper zu ersetzen , w o ­ durch die tatsäch lich v erfah ren en G estein h a u er­

schichten eine V erm inderung erfah ren . A ußerdem ist zu berücksichtigen, daß v on den G estein h au ern Nebenarbeiten a u sg efü h r t w erd en m ü ssen , bei denen der B ergeanfall gerin g ist. U nter d iesen U m ständen kann man nur etw a 0,7 m" fe s te s G estein je G e ste in ­ hauerschicht zugrunde le g e n , so daß bei 6 9 0 0 0 0 0 G esteinhauerschichten im Jahre 1 9 2 7 m it rd.

4 8 2 5 0 0 0 m:1 fe stem G estein zu rechnen ist.

Eine ähnliche M en g e ergib t die B erech n u n g der aufgefahrenen G estein arb eiten . U nter Z u g ru n d eleg u n g der Zahlen einer g r o ß e m B e r g w e r k sg e se llsc h a ft, die in ihrem G esch äftsjah r 1 9 2 6 /2 7 an ein sp u r ig en S o h le n ­ gesteinstrecken 7468 m, an z w e isp u rig e n S o h le n g e ­ steinstrecken 31772 m, an A ufbrüchen und G esenken 12903 m und an O rtq u ersch lägen 2955S m aufgefahren hat, gelangen im Ruhrbezirk jährlich fo lg e n d e G e ste in ­ arbeiten zur A usführung:

m Einspurige Sohlengesteinstrecken . . 34 0 0 0 Zweispurige S oh len gestein streck en . . 144 0 0 0 Aufbrüche und G e s e n k e ... 59 0 0 0 O r tq u e r s c h lä g e ... 134 0 0 0 S c h ä c h t e ... 1 2 5 0 Füllörter, U m brüche u sw ... 5 5 00

Bei Annahm e ein es lich ten Q u ersch n itts von 7,5 m2 für einspurige Strecken, von 12 m 3 für z w eisp u rig e s o ­ wie von durchschnittlich 8,5 m 2 für A ufbrüche und Gesenke werden fo lg e n d e G e ste in m en g en bei der A u f­

fahrung dieser A rbeiten erhalten:

m m 2 m 3

Einspurige Sohlengestein­

strecken und O rtquerschläge 1 6 8 0 0 0-7 ,5 = 1 335 000 Zweispurige S ohlengestein­

strecken ...144 0 0 0 - 1 2 = 1 7 3 0 0 0 0 Aufbrüche und G esenke . . 59 0 0 0 - 8 , 5 = 5 0 0 0 00 S c h ä c h t e ... 1 2 5 0 • 3 0 = 37 0 00 Füllörter, Um brüche . . . 5 5 0 0 • 2 0 = 110 0 00 zus. 3 7 12 0 00 Dazu kom m en E rw eiteru n gsarb eiten , deren B er g e ­ lieferung mit 1 Mill. m 3 a n g e se tz t se in m ö g e , so daß

1 Je nach der G esteinart können diese M engen auch erheblich größer sein.

durch die G esteinarbeiten in ihrer G esa m th eit rd.

4,7 M ill. m 3 fe ste s G estein erzielt w erd en oder e tw a 9,6 M ill. m 3 lo se g esc h ü ttete s G estein.

W eitere B erg em en g en g e w in n t man durch die A u f­

fahrung von B r e m s b e r g e n und A b b a u s t r e c k e n . D ie G esam tlän ge der im Ruhrbezirk jährlich h e r g e ­ stellten B rem sb erge läßt sich auf 110000 m und die der A bbaustrecken aut 1 7 0 0 0 0 0 m schätzen. F a llen je m B rem sberg 2 m 3 festes G estein , so ergibt die g esa m te B rem sb erglän ge 220000 m 3 festes oder 440000 m 3 lose g e sc h ü tte te s G estein . D er A n fall an G estein beim A uffahren von A bbaustrecken ist ab h ä n g ig von dem Einfallen und der M ächtigkeit des F lözes s o w ie davon, ob es sich um eine ein sp u rige oder ein e z w eisp u rig e Strecke handelt. Bei einer einspurigen Strecke und 1,20 m F lözm äch tigk eit muß m an bei 75° Einfallen etw a 1,6 m 3, bei 10° Einfallen etw a 2,6 m 3 N e b e n ­ g e ste in n ach sch ieß en , w ährend bei 30° nur 0,8 m 8 an ­ fallen. B ei zw eisp u rig en Strecken sind die n ach zu ­ reißenden G estein m en g en entsprechend höher. Im groß en D urchschnitt soll m it 1,75 m 3 festem G estein je m A bbaustrecke gerech n et w erden, so daß der A b' b austreckenvortrieb in sg esa m t etw a 3 M ill. m 3 festes G estein oder 6 Mill. m 3 lo ses G estein liefert.

Sehr sch w er zu erfassen sind die B erg em en g en , die aus B ergem itteln der F löze w ährend des Abbaus oder beim Laden der F örd erw agen durch den Füller au sgeh alten w erd en . B esteh en die B ergem ittel aus leicht zerreiblichen Schiefern oder ist ihre M ä c h tig ­ keit g erin g, so g ela n g e n sie in ihrer G esa m tm en g e in die K ohle u n d w erd en erst bei der A u fb ereitu n g ab ­ g esch ied e n . Sind die B ergem ittel m ächtiger und fester, so lassen sich auch davon nur die eine M in d estgröß e ü b ersteigen d en Stücke aushalten, und dies w ird bei steiler L agerung w en ig e r m öglich sein als in flach g ela g erten F lözen. Als Verhältnis der reinen K ohle zu den B ergem itteln kann m an bei den Flözen des R uhr­

bezirks durchschnittlich 8 :1 annehm en. D ieses V e r­

hältnis tr ifft im g ro ß en und g an zen für die F ettk o h le zu, w äh ren d es für die untere M ag erk o h le und die G as- fla m m k o h le u n g ü n stig er ist, w e il d iese F lözgru p p en sehr unreine Flöze enthalten. Für die sehr reine obere M agerkohle, in gerin germ M aße auch für die G askohle und z. T . auch für die untere F ettkohle ist es d a g e g e n g ü n stiger. V on 100 T eilen R ohkohle sind bei einem Verhältnis von 8 : 1 dem nach rd. 88,9 T eile reine K ohle und 11,1 T e ile B erge. D iese reine K ohle enthält jedoch in fo lg e des A uftretens kleiner B ergestreifen auch sch on etw a 4 - 5 °/o g e b u n d en e A sch e. W eitere l-2 < y 0 A sche m ögen aus den B ergem itteln in die R e in fö r d e ­ rung ü b e rg e g a n g en sein , so daß etw a 10 T e ile B erge auf 90 T eile R einförderung entfallen. D iese 90 T eile R einförderung en tsp rech en bei einem s p e z i­

fischen G e w ic h t von 1,33 rd. 120 t und die 10 T eile B erge je nach dem S ch ü ttungsverhältnis etw a 18 m 3 loser B erge. Auf 100 t R einförderung kom m en also 15 m 3 loser B erge. D a jed och im D u rchschnitt nur 9,75 rn; W asch - und L eseb erge je 100 t F örderung an ­ fallen, m uß man sch ließ en , daß 5 - 6 m 3, also etw a ein D rittel der B ergem ittel, sch on u n tertage w ährend des Abbaus au sg eh a lten w erd en . A uf die G e sa m t­

förd eru n g des Ruhrbezirks b e z o g e n sind dem nach im Jahre 1927 5,9 Mill. m 3 B erge aus den B ergem itteln der F löze sch o n in der G rube au sgeh alten und v er ­ setzt w ord en .

V on den ü bertage befindlichen B etrieben liefert die A u f b e r e i t u n g die m eisten B erge. Im Jahre 1927

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G l ü c k a u f Nr. 7 224

sind es rd. 11,5 Mill. m3 g e w e se n , und zwar 3 Mill. m3 K laubeberge und 8,5 M 11. m3 W aschberge. Dazu kom m en aus eigen en Vorräten und Betrieben der Z echen:

Mill. m3 K e s s e l a s c h e ...1>4 Aus der Abtragung von Gebäuden, Anlagen

und P l ä t z e n ... 0.8 Aus eigenen aufgestapelten

Vorräten (Haldenberge) . . . . 5.0 zus. 7,2 Eine restliche für die B ergeversatzversorgung er­

forderliche T eilm en ge entstam m t f r e m d e n B e ­ t r i e b e n u n d V o r r ä t e n und muß durch eigene oder frem de B eförderungsm ittel zu den Zechen herange­

sch afft w erden. Nach den Erhebungen des Bergbau- Vereins kann man diese B ergem enge auf 3,8 Mill. m3 schätzen, die sich w ie fo lg t zusam m ensetzen:

Mill. m 3 Von Halden und sonstigen Vorräten . . 1,8 Stückige S c h l a c k e ...1,1 Schlackensand ... 0,8 Aus S t e i n b r ü c h e n ... ... . . 0,1

zus. 3,8 In sg esa m t sind som it im Jahre 1927 folgen d e B erg em en g en versetzt w ord en (A bb. 1):

A us dem B etrieb e u n tertage Mill. m 3 o/0 1. A u sric h tu n g sb er g e . . . . 9,6 = 33,0 2. R e p a r a tu r b e r g e ... 7,2 = 24,7 3. A b b au streck en vortrieb s- und

V o r r ic h tu n g sb e r g e ... 6,4 = 22,0 4. B ergem ittel und N achfallpacken 5,9 = 20,3 29,1 = 56,4 Vom T a g e dem G rubenbetrieb zugefiihrt

5. W asch- und L eseb erge . . 11,5 = 51,2 6. A us eig en en V orräten und

B e t r i e b e n ...7,2 = 32,0 7. Von au sw ärts b ezogen . . . 3,8 = 16,8

22,5 = 43,6 zus. 51,6 100,0 Auf 100 t G esa m tfö rd eru n g bezogen ergeben sich fo lg e n d e B ergem en gen :

A us dem B etriebe u ntertage

1. A u s r ic h t u n g s b e r g e ...8 2 2. R e p a r a t u r b e r g e ...6,1 3. A bbau streck en vortrieb s- und V orrich­

tu n g sb e rg e ...5j4 4. B e r g e m i t t e l ...5 0

24,7 Vom T a g e dem G rubenbetrieb zugeführt

5. Lese- und W a s c h b e r g e ...g g 6. A us eig en en V orräten ...61 7. Von a u sw ärts b e z o g e n ...3^

in sg esa m t je 100 t F örd eru n g 43,8 m3 loser Berge.

D iese Zahlen geb en den Bergeverbrauch je 100 t G esam tförderung an, also der Förderung, d e s o ­ w oh l aus Betrieben mit H andversatz als^’auch aus solchen mit Blindortversatz stam m t. W ichtig und be-

rd. 109 Mill. t grubenfeuchter Förderung stammen.

D ie je 100 t durch Abbau mit H andversatz gewonnener grubenfeuchter Förderung versetzten Bergemengen stellen sich dann w ie folgt:

Aus dem B etriebe u n tertage m3

1. A u s r ic h t u n g s b e r g e ...8,8 2. R e p a r a t u r b e r g e ...6,6 3. A b b au streck en v o rtrieb s- und V orrich­

tu n g sb e r g e ...5,8 4. B e r g e m i t t e l ...5,4

26^6 Vom T a g e dem G ru b en b etrieb zu gefü h rt

5. L ese- und W a s c h b e r g e ...10,5 6. Aus eig e n en V o r r ä t e n ... 6,6 7. Von a u sw ä rts b e z o g e n ...3,5

20,6 zus. 47,2 D em nach w erden je 1 0 0 1 durch Abbau mit Handver­

satz g ew o n n e n e r g ru b en feu ch 'er Förderung rd. 47 m3 V ersatzgut b en ötigt. Zur w eitern K ennzeichnung der B ergew irtsch aft ist es jed o ch erford erlich , auch Raum­

maß m it Raum m aß zu vergleich en und festzustellen:

1. w elch e V ersatzm en ge entspricht dem insgesam t aus­

g ek oh lten H ohlraum , m it ändern W orten, wieviel Kubikm eter V ersatz w erden je 100 m3 anstehender K ohle ein geb rach t und 2. w elc h e V ersatzm enge ent­

fällt auf 100 m3 tatsächlich auszufüllenden Strebhohl­

raum es? Zur E rrechnung der je 100 m3 Flözinhalt, d. h. je 100 m3 an steh en d er R ohkohle im Durchschnitt b en ötigten V ersatzm en ge muß man zunächst ermitteln, w elch er Flözhohlraum je 100 t R einförderung ausge­

kohlt wird. D iese LIntersuchung so ll auf dem Um­

w e g e über die G esam tförd eru n g durchgeführi werden.

22,5/1t//m3

5 ,9 /ft//m3:

: (2C3% )—

Abbaustrek­

ken rorf rieb- u yorrichtur?g5_

berge

3,S/1i//.m3 (76,8%)

^20%)

9.7/1'Z/m3/

fA(56,v%)4

dusr/chtur/gs- berge

9,6/h/fm 3 f33,0% )

\7/,5/1,//m3À

&{57,2%)&

'/72M// '/ rr/3 //

//;s///. ////

m erkensw ert ist es nun, w elch e B ergem engen je 100 t mit H andversatz g ew o n n en e r grubenfeuchter Förde­

rung versetzt w erd en . Zur F eststellu n g dieser M enot ist es einmal erforderlich, die grubenfeuchte Gesamt-

« fö rd e ru n g zu erm itteln. Sie sei zu 114 M ill. t angenom m en.

Ferner ist die aus Blindort­

betrieb en stam m ende Förde­

rung zu erfa ssen und von der G e sa m tfö rd e r u n g abzuziehen.

Sie sei im R uhrgebiet auf rd. 5 M ill. t geschätzt, so daß aus H andversatzbetrieben /on

übertage

Aus ßerge- m/ffe/n

Jnsgesam t

L'on auswärts bezogen Aus eigenen Vorräten u Betrieben

Wasch- und Leseberge

l/on übertage U ntertage

gewonnen

Abb. I. Die im J a h r e 1927 im R u h r g e b ie t in Betriebe mit H an d v e rsa tz ein g e b ra c h te n Berg em engen.

(5)

16. Februar 1929

G l ü c k a u f 225

Die Reinförderung des R uhrbezirks b etru g im Jahre 1927 rd. 117,8 M ill. t oder, auf gru b en feu ch te Kohle um gerechnet, rd. 114 M 11. t. D as sp ez ifisch e Gewicht reiner K ohle sch w a n k t zw isch en 1,25 bei F ett­

kohle und 1,43 bei Anthrazit od er unter B erücksichti­

gung von 6«» A sche zw isch en 1,29 und 1,49, so daß sich als sp ezifisch es G ew ic h t der G esam tförd eru n g de?

Ruhrgebietes, auf g ru b en feu ch te K ohle b e z o g e n , etw a I,33 bis 1,35 ergibt. 114 M ill.t R ein förd eru n g b ed in gen also einen H ohlraum von 85 M ill. m s. Da jed och etw a 5M ill.t Kohle aus B lin d ortb etrieb en g e w o n n e n w orden sind, brauchen nur 85 3,7= 81,3 Mill. m 3 von H and v er­

setzt zu w erden. Dazu kom m t noch der H ohlraum , den die Bergemittel ein g en o m m en haben, der sich zu rd.

II,5 Will n r errechnet. N icht b erü ck sich tigt sind in diesem Z usam m enhang die A b b au verlu ste, die da­

durch eintreten, daß K ohle w ährend d es A bbaus in den Versatz gerät und reine K ohle bei der A u fb ereitu n g verlorengeht. D ie V ern a ch lä ssig u n g d ieser G rößen kann unbedenklich erfo lg en , w eil die in den V ersatz übergegangene K ohle einen g r o ß e m Raum einnim m t a!s im anstehenden Flöz und hierdurch auch W a sc h ­ verluste in etw a a u sg eg lic h en w erd en .

Der G esam thohlraum der R ein förd eru n g von 109 Mill. t beläuft sich so m it auf rd. 93 M ill. m 3 oder je 100 t auf 85 m3. 100 t R ein förd eru n g en tsp rech en also im Durchschnitt einem Flözraum von 85 m 3, für den 47 m:i V ersatzgut zur V e rfü g u n g steh en . Je 100 m 3 im Flöz anstehender R ohkohle w erd en in fo lg e d e sse n 47 :0,85 55 m loser B erge versetzt.

Zur B estim m ung der B erg ev ersa tzm en g e je 100 m s tatsächl'chen Strebhohlraum es sind noch zw ei w eitere Faktoren in R echnung zu stellen : 1. die V erringerung des ursprünglichen H oh lrau m es vor E inbringun g des Versatzes und 2. die F örd eru n g aus dem A bbau­

streckenvortrieb.

Der au sgek oh lte H ohlraum verringert sich, bevor der Versatz eingebracht wird, durch A b sen k u n g des Hangenden und Q uellen des L ieg en d en um einen Betrag, der in erster Linie v on der p etrograp h lsch en Beschaffenheit des N e b e n g e ste in s, ferner aber auch von der M ächtigkeit und dem Einfallen des Flözes sow ie von der Z eit ab h än gt. Ein fe ste s San d stein - hangendes senkt sich um einen kaum m eßbaren B etrag oder doch nur um w e n ig e Z en tim eter, w ährend man bei Tonschiefer h ä u fig 10 bis 20 cm und m ehr b e­

obachtet hat. D ie S en k u n g sb eträ g e sind bei g le ic h ­ artigem H angenden in flacher L ageru n g größ er als in steiler. Die F lözm äch tigk eit sp ielt insofern eine Ro’.le, als in einem m äch tigen Flöz der A b b au fort­

schritt vielfach g erin g er ist als in einem dünnen Flöz, so daß der au sgek oh lte H ohlraum längere Z eit offen bleibt. Das N eb e n g este in kann sich daher bei einem mächtigen F'öz stärker in den H ohlraum hineindrücken als in einem w en ig er m äch tigen Flöz, aus dem in der Zeiteinheit die g leich e T on n en zah l g e w o n n e n wird.

Das Quellen des L iegen d en erreicht in der R egel nur einen T e l des S e n k u n g sb etra g e s, w ird aber in seinem Ausmaß v ielfa ch un tersch ätzt. Im ganzen sei bei einer F lözm äch tigk eit von 1,40 m durch­

schnittlich mit einer V errin geru n g der M äch tig­

keit des au sgek oh lten H oh lrau m s in einem Be- trage von 12 cm g ere ch n e t, w a s 8,5 °o der F löz- m äch.igkeit und so m it auch d es H oh lrau m es ausm acht.

Der A bbaustreckenvortrieb liefert etw a 3,7 m 3 R o h ­ kohle je m Strecke, so daß bei einem jährlichen V o r­

trieb von 1,7 Mill. m 6,3 Mill. m 3 R ohkohle anfallen oder 6,5 o/o der G esam tförd eru n g. Der g esc h a ffe n e Streckenhohlraum w ird nur in b eson d ern Fällen w ied er versetzt beim Stoßbau, beim Rückbau, beim Abbau unter K unstw erken u. dgl. D ieser Anteil der w ied er v er­

setzten Strecken sei zu 10 »o a n g en om m en . In fo lg e ­ d essen braucht ein au sgek oh lter Streckenhohlraum v o r etw a 4 M ill. m 3, also 5 «b d es G esam th oh lrau m es, nicht w ied er verfüllt zu w erd en . D ie V ersatzm en ge von 55 m B erge entfällt also auf einen Strebhohlraum von 1 0 0 — (8 ,5 -}-4 ) 8 7 ,5 m 3, so daß je 1 0 0 m 3 S tr e b h o h l­

raum 63 m 3 B erg e versetzt w erd en , der S treb ver­

fü llu n g sg r a d m ithin im D urchs :h n itt 0 ,6 3 beträgt.

D ieser S treb verfü llu n gsgrad g ilt eb en so w ie die a n g eg eb en e B erg em en g e je 1 0 0 m3 ansteh en d er K ohle (5 5 m 3 V ersatz) und je 1 0 0 t gru b en feu ch ter R ein­

fö rd eru n g ( 4 7 m 3 V ersatz) für den D u rch sch n itt aller Z echen, die 56 »o aus flacher L agerung, 2 7 o/o aus m ittelsteiler und 10<>'o aus steiler L ageru n g g ew in n en . Für steile L agerung allein fällt der V ersatz dich ter aus, für flach e L agerung w e n ig er dicht, so daß in dem einen Fall die ob en gen an n ten Zahlen von 47, 55 und 63 m :; um 1 0 - 1 5 o/o überschritten, in dem ändern Fall um einen ähnlichen P rozentsatz unterschritten w erd en

Die K osten d es B e r g e v e r sa tz e s.

Bei der E rörterung der K osten des B ergeversatzes sei u n tersch ied en zw isch en den K osten d es V ersatz­

gu tes frei V erw en d u n g sstelle, d. h. frei Kipport, und den K osten des E inbringens, des eigen tlich en V er- setzen s. B eid e sind außerordentlich starken S ch w a n ­ kungen u n terw orfen . D ie K osten der V ersatzarbeit hängen h a u p tsä ch lich von der M äch tigk eit und dem E infallen der F löze s o w ie von dem A bbauverfahren ab, in zw eiter Linie auch von der Art des V ersa tzg u tes, w ährend die K osten der B erge frei K ippsteüe je nach der H erk u n ft erheblich w ech seln . D ie B e sc h a ffu n g s­

k osten sin d d esto gerin ger, je näher der G e w in n u n g s­

ort b ei der V e r w e n d u n g sstelle lieg t. Sie sin d also für die im A bbaustreckenvortrieb anfallenden G e ste in ­ m assen am g erin g sten und am h öchsten für das v o r ausw ärts durch die R eichsbahn od er andere B e fö r d e ­ rungsm ittel h era n g esch a ffte G ut. O berhaupt ist scharf zu u n tersch eid en zw isch en den im G rubenbetriebe unter- und ü b ertage g e w o n n e n e n B erg em a ssen und dem G ut, das aus e ig e n e n oder frem d en V orräten und B etrieben zusätzlich in die G rube ein g efü h rt w ird Beim A bbau o h n e B ergeversatz fallen d ie se frem den B erge o h n e w eiteres fort, w äh ren d sich die aus dem G rubenbetriebe stam m en d en B erg e b ei jedem A b b au ­ verfahren ergeb en und bei V erzicht auf B ergeversatz aus der G rube h e ra u sg esch a fft w erd en m üßten.

F ö r d e r k o s t e n .

Für die ein h eitlich e B erech n u n g der K osten frei K ippstelle ist es zunächst von W ich tig k eit, sich über das an zu w en d en d e V erfahren klar zu w erd en . Als zw eck m ä ß ig ster ersch ein t der W e g , für die Schacht-, H auptstrecken-, S tapel- und A b b au streck en förd eru n g die durch die B erg efö rd eru n g e n tsteh en d en M eh r­

k osten g e g e n ü b e r der L e e rw a g en fö rd eru n g fe s t ­ zustellen.

S c h a c h tfö r d e r u n g .

D ie im R u h rg eb iet in den Schächten g efö rd erten G e w ic h tsm e n g e n k ön n en w ie fo lg t v eran sch lagt w e r d e n :

(6)

226

G l ü c k a u f

in r. /

R o h k o h le ...

W asch- und Leseberge Sonstige Berge . . . H olz u sw ...

t °/o

130 0 0 0 0 0 0 80 15 0 0 0 0 0 0 \ lg 14 3 0 0 0 0 0 I

4 0 0 0 0 0 0 2 163 3 0 0 0 0 0 100

D em nach w ird die Schachtförderung zu 8 0o/o von den K ohlen, zu 1 8 o/o von den V ersatzbergen und zu 2o/o von H olz und so n stig em Material beansprucht. D ie K osten der Schachtförderung erw achsen aus den B e ­ triebs-, U nterhaltungs-, A bschreibungs- und Ver- zin su n gsk osten der Fördcrm aschinenanlage, des ror- dergerü stes, der Se'le und der Förderkörbe sow ie den Lohn-, A bschreibungs- und V erzinsungskosten dei H ängebank und der Fördereinrichtungen des Füllorts, w ozu noch die U nterhaltungskosten des Schachtes selb st kom m en. D avon m üssen die A usgaben für die U n terh altu n g und A bschreibung der Förderm aschinen­

anlage, des F örd ergerüstes, der Sede und der Förder- körbc oh n eh in getragen w erden, gleichgültig, ob nur leere oder auch m it Bergen gefü llte W agen den ein ­ fahrenden Korb belasten. W enn auch eine geringe M ehrbeanspruchung der Se le und Förderkörbe ein- tritt, so reichen doch die M ehrkosten für die B erge­

förderung in Zahlen ausgedrückt nur etwa an den B etrag von 0,01

M/t

heran. Von den Betriebskosten erfahren die L ohnkosten der M aschinenbedienung ebenfalls in der R egel keine E rhöhung, die Kraftkosten d a g eg en eine V erm inderung.

Mit M ehraufw endungen so w o h l hinsichtlich der A nlage- als auch der laufenden Betriebskosten ist da­

g e g e n auf der H ängebank und am Füllort zu rechnen, w eil die B ergeförderu ng einerseits mehr Raum und G leise und anderseits häu fig auch mehr B edienungs­

m annschaften erfordert. D ie A nlagekosten von H ä n g e­

bank und Füllort belasten die Bergeförderung aller­

dings nur in sehr gerin gem M aße. Für die T agesförd e­

rung einer Schachtanlage von 3000 t m öge die H än ge­

bankeinrichtung D /s M ill.

J (

kosten. Für A bschrei­

bung und V erzin su n g sei eine Summ e von 7 5 0 0 0 M an gen om m en , w o v o n 10% auf die für die B erge­

förderung im V ergleich zur L eerw agenförderung n o t­

w en d ig e V ergröß eru n g entfallen m ögen. W erden jähr­

lich 180000 t B erge in die Grube gefördert, so ergibt sich eine B elastung je t B erge von 0,04

M.

Am F üll­

ort muß man zum m indesten ein G leis allein für die B erg ew a g en vorseh en so w ie vielfach besondere U m bruchstrecken u sw . hersteilen. D ie hierfür au f­

zuw en d en d en M ittel sind jedoch gering und belasten die B erge nur mit 0,01 oder 0,02

MI

t, so daß ein e T o n n e von den A nlagekosten an der Hängebank und am Füllort nur etw a 0,05

'M

zu tragen hat.

Einen größern B etrag m acht der M ehraufwand an Lohnkosten für die B ergeförderu ng aus. Er ist zwar von A nlage zu A nlage sehr verschieden, jedoch läßt sich der D urchschnitt in etw a errechnen, w enn man die G esam tloh n k osten anteilm äßig auf die geförderten G ew ich te verteilt und die B ergeförderu ng mit 18 0/0 der L ohnkosten b elastet. Bei einer T agesförderung von 3000 t betrage die H än geb an k b ed ien u n g je Förder- sch 'ch t 12 M ann, die F üllortbedienung 8 Mann, so daß zusam m en 40 Schichten täglich verfahren werden, die einem L ohnaufw and von 4 0 0

M

entsprechen. 18 o/0 dieser Sum m e oder 72

M

entfallen auf die B erge- förderung oder 0,13

MH.

Für das R einigen der För­

d erw agen kann man tä g lich 3 - 4 Schichten und L ohn­

kosten von 20

M

oder 0 ,0 3 ,# je t B erge annehmen, so daß Füllort und H än geb an k 1 t B erge m it insgesam t 0 ,1 6

M

b ela sten . D ie se Sum m e ist für manche F ä lle sich erlich zu hoch, für andere zu niedrig, jed cch g ew ä h rt sie für die K en nzc'chnung des Durch­

schnitts einen gu ten A nhalt, w ie fo lg en d e Beispiele zeig en . Eine S ch ach tan lage m it 5300 t Bruttoförderung schickt tä g lich etw a 1 1 8 0 m" od er 1 5 0 0 W agen Berge vom T a g e in die G rube und b e n ö tig t hierzu einen M ehraufw and an S chichten von 45 ju gen d lich en Ar­

beitern auf der H än geb an k und 4 Vollarbeitern am Füllort, die zusam m en 280 M L ohnkosten verursachen oder je t B erge 0 ,1 0 M . A uf einer ändern Schachtan­

lage b eträgt d a g e g e n der M ehraufw and an Schichten für die F örderung von 450 W a g en od er 350 m:! nur 4 und an L ohnkosten 35

M

od er 0,08 M je t Berge.

Bei ändern Z ech en , die nur w e n ig zusätzliche Berge b en ö tig en , ist der M ehraufw and an Lohnkosten für die B ergeförd eru n g noch g erin ger, w eil diese in zahlreichen Fällen allein von den für die K ohlenförde­

rung erforderlichen M annschaften b ew ältigt werden kann. In allen Fällen erzielt man jed och , w ie bereits erw ähnt, durch die S ch ach tförd eru n g von Versatzgut in die G rube E rsparnisse in fo lg e des M inderver­

brauches an E nergie, w eil das grö ß ere G ew icht des einfahrenden K orbes einen T e'l des M ehrgewichts des ausfahrenden K orbes a u s g le x h t. D ie H öh e dieser E rsparnisse ist auf den einzelnen Z ech en verschieden, je nach den E rzeu g u n g sk o sten für D am pf oder elek­

trischen Strom , je nach dem E nergieverbrauch je S chacht PSh so w ie nach der T eu fe der Förder­

so h len . D urchschnittlich k önnen sie für e'nen Schacht von 6 0 0 m T eu fe zu 0 ,0 8 bis 0 ,1 5 M je t in die Grube geförd erter B erge an g en o m m en w erden.

Im großen D u rchschnitt w ie g e n also diese Er­

sp arn isse die erw ähnten M ehrkosten an Löhnen, Ab­

sch reib u n gsk osten u sw . fast auf, ja, in m anchen Fällen w erd en die Ersparnisse die M ehrkosten sogar über­

treffen. Som it ersch ein t cs als gerech tfertigt, die K osten der S ch ach tförd eru n g von V ersatzgu t nrt ± 0 einzusetzen.

H a u p ts tr e c k e n f ö r d e r u n g .

Die K osten der H au p tstreck en förd eru n g bestehen aus den unm ittelbaren B etrieb sk osten , also den Kosten für Löhne und Kraft, s o w ie den U nterhaltungs- und A b sch reib u n gsk osten für die M aschinen, G leis- und K raftübertragungsanlagen. S :e sind verschiedentlich, zuletzt 1026 vom D am pfkessel-Ü berw achungs-V erein der Z echen im O b erb ergam tsb ezirk D ortm und festge­

stellt w ord en und können im D u rchschnitt zu 0,15 M je N utz-tkm für K ohle. B erge und M aterial ange­

nom m en w erd en . Es erh eb t sich die Frage, ob sich dieser B etrag je N utz-tkm ganz od er nur zum Teil auch für B erge ein setzen läßt. W ürden u ntertage keine B erge g eförd ert, so b l'cb c die in der Hauptstrecken­

förderung g efa h ren e T onr.enkilom eterzahl um die­

jen igen E n tfern u n gen hinter der h eu te gü ltigen Zahl zurück, um w elch e die in der G rube se lb st anfallenden B erge hin und her b efö rd ert w erd en . Auch würde der A rbeitsanteil der L ok om otiven an V erschiebevor­

gän g en g erin g er sein . D a g e g e n kom m en die Tonnen­

kilom eter für die B eförd eru n g der von übertage stam m en d en B erge vom F üllort bis zu den Sohlcnan- sch lä g en der Stapel oder B rem sb erg e nicht ganz in F o rtfa ll, w eil leere W a g en oh n eh in bis zu diesen Punkten geb rach t w erd en m ü ssen . Sind z. B. während

(7)

16. Februar 1929

G l ü c k a u f

22 7

eines |ahres 2,4 M ill. N utz-tkm für d ie K o h len fö rd e­

rung g e f a h r e n w orden und 0 ,7 5 M ill. N utz-tkm für die B e r g e f ö r d e r u n g , so v erw a n d eln sich bei F ortfall de r B e r g e f ö r d e r u n g die N u tzto n n en k ilo m eter für die B e r g e f ö r d e r u n g vom Schacht zu den G rubenbauen in gewöhnliche W a g en k ilo m eter. Da d ie E n tfern u n gen , welche die vom Schacht k om m en d en B ergew agen zurückzulegen haben, u n g efä h r den W e g e n der zum Schacht geförderten K o h len w a g en en tsp rech en , v er­

hält sich die Sum m e der N u tzton n en k ilom eter für Kohle zur Summe derjenigen für B erge w ie die geförd erten Gewichte, also w ie 8 0 :1 8 , oder, m it ändern W orten, 22flo d e r N u tzton n en k ilom eter, a lso 2 2 x 2 ,4 0 ,5 3 M ill.

entfallen auf die vom Schacht in das G ru b en geb äu d e hineingeförderten B erg em en g en . D iese 0 ,5 3 M ill.

Nutz-tkm verw andeln sich in W a g e n k ilo m e ie ’-, w ährend die restlichen 0,22 M ill. fo r tfa lle n , d. h. nicht gefahren zu werden brauchen. D ie K osten der 0 ,5 3 M ill. B erge- tkm kommen jedoch nicht in Fortfall, verringern sich aber unmittelbar um den für die B efö rd eru n g der Bergemengen erford erlich en K raftaufw and. D essen Kosten kann man je N utz-tkm zu 2 P f. annehm en.

Weiterhin ist zu b erü ck sich tig en , daß, w enn nur Leerzüge in die Baue fah ren , ein e grö ß ere F a h rtg e­

schwindigkeit oder eine grö ß ere W a g en za h l je Zug erzielt werden kann und eine um 5 - 1 0 % gerin gere Lokomotivzahl in Betrieb zu sein braucht, w odurch sich die heutigen L o k o m o tiv fö rd erk o sten um einen ähnlichen P rozentsatz verrin gern . Sind in der H au p t­

streckenförderung einer Zeche 20 L ok om otiven e in ­ gesetzt und w erden jährlich an K ohle, B ergen und Material 3,1 Mill. N utz-tkm zu einem P reise von 0,15 M gefahren, so stellen sich die G esam tau sgab en auf 465000 M . D avon w erd en bei W eg fa ll der B e r g e ­ förderung vom Schacht zu den G rubenbauen an Kraft­

kosten 0,53 M ill. 2 P f. 1 0 6 0 0 M und durch Ver­

ringerung der L ok om otivzah l rd. 4 3 0 0 0 , # . in sg esa m t also 5 3 0 0 0 M gesp art. D iese Sum m e ste llt a lso den Aufwand für 0 ,5 3 M ill. tkm B e r g efö rd eru n g dar; m it­

hin kostet 1 B erge-tkm rd. 0 ,1 0 M . W en n auch das Beispiel, das d ieser B erech n u n g zu grunde lieg t, b e ­ liebig herau sgegriffen ist und ein z eln e B eisp ie le zum Beweise nie ausreichen, so v eran sch au lich t es doch den l (instand, daß 1 tkm B e rg e fö rd eru n g b illig er ist als der Durchschnitt der B erge-, K oh len - und M aterial­

förderung. Es w äre a lso fa lsc h , an zu n eh m en , daß bei Fortfall der B e rg e fö rd eru n g ein B etrag gesp art würde, dessen H ö h e durch M u ltip lik ation der g e ­ fahrenen Berge-tkm m it den d u rch sch n ittlich en N utz- tkm-Kosten erhalten w ird. D ieser zu ersparende B e­

trag ist vielm ehr nied riger.

Geringer noch a ls bei der L o k o m o tiv fö r d eru n g sind die Ersparnisse bei W e g fa ll d e r B ergeförd eru n g, also die Kosten der h eu tigen H a u p tstreck en fö rd eru n g der Berge, bei der S eilb a h n fö r d e ru n g , w eil hier im wesentlichen nur der durch d ie B e rg ew a g en ver­

mehrte K raftaufw and in B etracht kom m t, der S e il­

verschleiß und andere B etrieb sb ea n sp ru ch u n g en da­

gegen nur eine g e r in g e R o lle sp ie le n . Der K apital­

dienst für die G leis- und K ra ftü b ertra g u n g sa n la g e ist bei dieser K o sten a u ffü h ru n g u n b erü ck sich tig t g e ­ blieben, weil er bei der la n g en L eb en sd au er d es G e ­ stänges und der K ra ftü b er tra g u n g sa n la g e eine ver­

schwindend g erin g e Sum m e a u sm ach t und für reine Kohlenförderung eb e n so h och ist w ie für K ohlen- und B ergeförderu ng. A us d iesem G runde sind auch

die In sta n d h a ltu n g sk o sten der H au p tförd erstred cen

nicht e in g e se tz t w ord en . ; -

B rem s- u n d S ta p e lfö r d e r u n g .

D ie E rfassu n g der K osten g esta ltet sich hier sch w ierig er als bei der H au p tstreck en förd eru n g, weil einm al die B eanspruchung und die L ebensdauer eines H a sp els je nach den L ageru n gsverh ältn issen und der Z ahl der an ihn a n g e sc h lo sse n e n F lö zb etrieb e schw anken und ferner in vielen F ä llen ein H asp el in d erselb en Schicht entw ed er der K ohlen- und B erg e­

fö rd eru n g oder a u ssch ließ lich einer von beiden dient.

A ußerdem g ib t es Stapel, die zum m indesten in der letzten Zeit ihrer L ebensdauer nur noch für die B e r g e ­ fö rd eru n g in Betrieb g eh a lte n w erden und dann nicht nur m it den Lohn- und K raftkosten, sondern auch m it ihren U n terh a ltu n g sk o sten v o ll der B erg efö rd eru n g zur Last fa lle n . N ach den E rh eb u n gen d es B ergbau- V ereins w aren im R u h rgeb iet E nde 1 9 2 7 rd. 1 1 0 0 0 S tapel- und B rem sb ergh asp el vorhanden.* N im m t man an, daß 50% davon nicht dem F örderbetrieb e d ienten, son d ern sich in der W erk stätte, auf Lager oder in B lin d sch äch ten und B rem sb ergen befan d en , die nur der W etterfü h ru n g d ienten, so verb leib en 5 5 0 0 für den lau fen d en B etrieb. Bei einer T a g e s ­ fö rd eru n g von 3 5 0 0 0 0 t w ürden im D u rch sch n itt auf 1 H asp el 64 t arbeitstäglich od er auf H asp el und Schicht 32 t oder 40 60 W agen entfallen.

Bei einer so gerin gen B elastu n g der Stapel und B rem sb erge w ird die für die K oh len förd eru n g er­

forderliche B ed ien u n gsm an n sch aft auch die B e r g e ­ förd eru n g b e w ä ltig e n können und so m it eine E in ­ stellu n g zusätzlicher Leute nicht erforderlich sein D ieser Fall trifft jedoch in der R egel nicht zu, w eil die dem vollen A bbaubetriebe d ien en d en Stapel und B rem sb erge stärker b elastet sind als der ü b ersch lä g ig errech nete D urchschnitt, so daß auf vielen G ruben die tägliche S ta p elleistu n g 150 250 t und m ehr erreicht.

V erhalten sich nun die in den Stapeln od er B rem s­

bergen g efö rd erten K o h len g ew ic h te zu den B e r g e ­ g ew ich ten w ie 1 0 : 4 , so w erd en bei einer täglich en S tap elleistu n g von 2 0 0 1 K ohle etw a 8 0 1 B erge g e ­ fördert; vom g eförd erten G e sa m tg e w ic h t entfallen s o ­ mit 71 % auf die K ohle und 29% auf die B erge. W ird im g leich en V erhältnis die L ohnsum m e der S ta p elb e­

dien u n g verteilt und a n g en om m en , daß sie je Schicht aus 3 Mann b esteh t, die einen L ohnaufw and von 24 M verursachen, so ist von der G esa m tlo h n su m m e von 48 M die B erg efö rd eru n g m it 14 M od er 1 t B erge mit 0,17 M zu b elasten . A ußer einem M ehr an Lohn en t­

steh en K osten für den K raftverbrauch d es H a sp els, und zw ar fa llen d ie se zum w eita u s grö ß ten T eil der B er g e ­ fö rd eru n g zur Last, w e il für die A b w ä rtsfö rd eru n g der K ohlen keine od er nur seh r w e n ig Kraft b e n ö tig t wird. Bei einer durchschnittlichen S ta p elh ö h e von 50 m in fla c h e r L ageru n g und von 75 m in steiler L agerung sind im ersten Falle 0,5, im zw eiten Falle 0 ,7 5 PSh je t B erge erford erlich , d. h. bei ein em V er­

brauch von 60 m 3 a n g esa u g ter Luft je P Sh in sg esa m t 30 od er 45 m 3, so daß K osten von 0 ,0 9 od er 0,1 3 M je t B erge en tsteh en . Für die B rem sb ergförd eru n g kom m en je nach dem Einfallen nur B ruchteile d ieser für die S ta p elfö rd eru n g a n g en o m m en en P ferd ek ra ft­

stu n d en und K osten in B etracht. D ie übrigen K osten der S ta p elförd eru n g, w ie A uffah ru n g und U n terh a l­

tung, entfallen allein auf die K oh len förd eru n g, e b e n ­ so der g rö ß te T e il der A b sch reib u n g s- und U nterhai-

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tu n gsk osten der H asp el, Seile und G estelle . Der der B ergeförd eru n g zur Last fa lle n d e gerin gere Bruch­

teil erreich t, auf 1 t B e rg e u m g ele g t, nicht den B etrag ein es P fe n n ig s und kann daher u n b erü ck sich tigt bleiben.

A b b a u stre c k e n fö rd e ru n g .

Die K osten für die A bbaustreckenförderung der B erge unterliegen außerordentlich starken Schw an­

kungen, da für ihre H öh e zahlreiche U m stände m aß­

geb en d sind, w ie die Länge der Abbaustrecken, der Zustand ihres A usbaus, die Art der A bbaustrecken­

förderung, ob von H and, durch Streckenhaspel oder L okom otiven, die L eistu n gsfäh igk eit der Bergezufuhr, die sich darin äußert, ob die W artezeiten an den A n ­ schlägen der Brem s- und Stapelförderung erheblich oder gerin g sind, ob die Lohnkostenträger der Stapel­

förderung vo!l ausgenutzt w erden usw . Von Einfluß ist es auch, ob nur w e n ig e B ergew agen je Schicht zu fördern sind oder eine größ ere Anzahl, denn im ersten Falle stellen sich die K osten je B ergew agen niedriger, w ie noch näher ausgeführt wird. Ferner w erden die K osten w ech seln , je nachdem Abbau und B ergeversatz, mithin K ohlen- und B ergeförderung in derselben Schicht oder in verschiedenen Schichten er­

folgen. Kann man den B ergeversatz während der K ohlenförderung einbringen, w ie in der Regel bei steiler Lagerung im Strebbau, so ist die M ehrbelastung durch das B ergesch lep p en geringer, als wenn b e ­ son d ere Schlepperschichten für B ergeversatz verfahren w erden m üssen.

Eine B auabteilung z. B., die sich aus 5 über­

einanderliegenden S'.reben zusam m ensetzt, m öge je A rbeitstag m it 35 Mann b eleg t sein, die eine Förde­

rung von 100 t oder 20 t je Streb erzielen. 6 von diesen 35 Miann sind Schlepper, die som it 100 t Kohle und 40 t B erge von und nach den Streben zu befördern haben. D ie von den Schleppern zu bew egen d en G e ­ w ich tsm en gen b elaufen sich also auf 140 t, von denen 29o/o auf die B erge und 71 <>/„ auf die Kohle entfallen.

Da man aber m it A usnahm e der obern Sohlenstrecke leere W agen ohnehin /u den Füllpunkten bringen muß, sind die Schichten nicht im Verhältnis der G ew ichte /u verteilen, sondern es sei an genom m en, daß von den 6 Schlepperschichten 5 für die Kohle und nur 1 für die B erge zu verrechnen sind. Bei G esam tlohnkosten von 10 Jfr je Schlepper ist som it 1 t Berge mit 0,25 M belastet. H andelt es sich um flache Lagerung und um b eisp ielsw eise 4 übereinanderliegende Rutschen- betricbe, die eine tägliche Förderung von 400 t er­

reichen und 160 t B erge b en ötigen , so sind bei einer durchschnittlichen Abbaustreckenlänge von 150 m hieizu 1 6 - 1 8 K ohlenschlepper und 5 B ergeschlepper erforderlich oder je 30 t B erge ein Schiepper. An L ohnkosten en tsteh t som it in flacher Lagerung ein etw as h öherer B etrag je t B erge, nämlich 0,33 M.

Zu einem ähnlichen Ergebnis gelan gt man bei einer B erechnung auf dem W eg e über die Anzahl N utz-tkm , die ein Schlepper zu leisten verm ag. Bei einer Schlepperleistung von 31/2 tkm sind für 60 t Berge und 150 m S ch lep p län ge 9 tkm zu leisten oder 2,6 Schlepperschichten zu verfahren. Da aber leere W agen auf 3 od er 4 für die B ergeförderu ng in B e ­ tracht kom m enden Strecken ohneh'n zu fördern sind brauchen von den 2,6 Schlepperschichten nur 11/2 bis 2 für die reine B ergeförd eru n g e in g esetzt zu werden

Erheblich niedriger als bei der Schlepperförderuno stellen sich die Kosten bei der V erw endung von

S treckenhaspeln. Hier ist in den Strecken, in denen K ohlen- und B erg efö rd eru n g zu g le ich er Zeit stattfin­

den, w o b ei in den G eg en ru tsch en B ergeversatz- und K o h len förd ersch ich ten w e c h se ln , in der R egel keine M eh rb ed ien u n g g e g en ü b er L eerw agen förd eru n g erfor­

derlich, so daß nur die ob erste Strecke m it 2 Mann der B erg efö rd eru n g zu b elasten ist. Zwei w eitere Leute m ögen auf den ändern Strecken als zusätzliche Be­

d ien u n g sm a n n sch a ft an gen om m en w erden, so daß auf 240 t B erge 4 Schichten entfallen — 60 t je Schicht — und je t B erge L ohnkosten von 0,16 M entstehen.

Der auf die B ergeförd eru n g en tfallen d e Anteil an Krafl so w ie an A b sch reib u n g sk o sten für die H aspel und S eile kann w eg en sein er G e r in g fü g ig k e it unberück­

sich tig t bleiben.

Außer den A u sgab en für die Förderung ist dei B ergeversatz noch m it einem A nteil der Betriebs­

und der U n terh altu n gsk osten des F ö r d e r w a g e n p a r k s zu belasten. D ieser A nteil ist größer als^der H öh e der geförd erten G ew ic h te an V ersatzgut ent­

spricht, w eil die F örd erw agen vielfach vorübergehend zur Sp eich eru n g dienen und überdies durch die Berge­

förderung selb st so w ie durch den K ippvorgang sehr stark beansprucht w erd en . Bei einem normalen G ru b en geb äu d e w erden je t T a g esfö rd eru n g etwa 1,1 F örd erw agen b en ötigt, die im Jahre für Eetrieb und U nterhaltung einen A ufw and von 50 M verursachen, je A rbeitstag also von 0,17 -M. V erhalten sich die g e ­ förderten G ew ich te von K oh le und B ergen w ie 1 0 : 4 , so wird es aus den oben an gefü h rten Gründen g e ­ rechtfertigt sein , etw a ein Drittel dieser Sum m e, also 0,06 M je t B erge zu rechnen.

D ie Förderkostejn je t B erge von der Hängebank bis zur K ip p stelle setzen si"h a lso wrie f o lg t zusammen :

jUs

S c h a c h tfö r d e r u n g ... o.OO Hauptstreckenförderung bei 1 V2 km Förder­

länge ... o,15 Stapel- und B r e m s f ö r d e r u n g ...0 ,1 0 - 0 ,2 8 A bbaustreckenförderung:... 0 ,1 6 - 0 ,3 3 F ö r d e r w a g e n ... o,06

0 ,4 7 - 0 ,8 2 Da 1 t B erge 0 ,7 7 m3 einnim m t, schw anken also die F örd erk osten je m 3 lo se r B erg e z w isch en 0,61 und 1,06 M .

B e s c h a f f u n g s k o s t e n f ü r » F r e m d b e r g e « . Bei der vorstehenden B erechnung ist noch ange­

nom m en, daß für das V ersatzgu t frei H ängebank dem G rubenbetrieb keine K osten erw ach sen , eine Annahme, die nur für die Lese- und W a sc h b er g e zutrifft. Für die eigenen H ald en vorräten entstam m enden Berge sind noch die K osten fü r die A b tragu n g der Halde und die B eförd eru n g vom H ald en p latz zur Hänge­

bank, für die von au sw ärts b ezo g en en die Kosten frei E isen b ah n w agen , die B eförd eru n gsk osten zur Zeche, die A b lad ek osten und die Beförderungskosten zur H ängebank zu b erü ck sich tigen . Bei eigenen Ha'- d enbergen sch w an k en die K osten zw ischen 0,25 und 0 ,5 0 .M je t oder 0 ,3 2 und 0 ,6 5 M je m3, bei frem­

dem V ersatzgut. das im Jahre 1 9 2 7 im Durchschnitt d es R uhrbezirks a llein 0,91 M an Eisenbahnfracht erforderte, zw isch en 1, 10 und 2 ,0 0 M je t oder 1, 42 und 2,60 M je m 3.

Z u sa m m e n fa sse n d ergeben sich som it für 1 m?

V e isa tzg u t frei K ippstelle in runden Zahlen folgende K o ste n :

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