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Die Bautechnik, Jg. 11, Heft 47

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Academic year: 2022

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Versfeifung der

Baugrube mit Was

u esami lange der msenkłen Uukerrohre rd. 16Jm veriegt

A bb. 2 a.

DIE BAUTECHNIK

11. Jahrgang BERLIN, 3. November 1933 Heft 47

Bau e in es T rin k w asserd u k ers durch die Elbe bei D resden - L aubegast.

V on O berlngenieur E rn s t R ic h te r, M annheim .

A lle R ech tc v o rb e h a lte n .

A llg e m e in e s u n d B e s c h re ib u n g d e s B a u w e rk s .

Im Jan u ar 1929 w urde in der E lbe bei D resden-L aubegast ein D iiker fiir T rinkw asserzw ecke von rd. 163 m Lange versenkt. D er Bau brachte hinsichtlich der V orarbeiten und d er Art d er A usfuhrung, die sich infolge des ungew óhnlich strengen W inters und starken Eisganges besonders schw ierig g e sta lte te n , verschiedenes B em erkensw ertes, iiber das im folgenden berich tet w erden soli.

D ie D resdner W asserw erke h a tte n , um dem stark zunehm enden W asserverbrauch der Stadt entsprechen zu kOnnen, in den Jahren 1927 bis 1929 die L eistungsfahigkeit des H osterw itzer W erkes durch den Bau ein er G rundw asseranreicherungsanlage von 20 000 auf 60 000 m 3/Tag ge- steig ert. Da die vorhandenen D ruckrohrstrange fur die grOfieren L eistungen nicht ausreichten und der steig en d e W asserbedarf besonders auf der links- elbischen S eite auftrat, mufite eine neue H auptdruckleitung von 1200 mm Durchm. vom H osterw itzer W erk nach einem Hoch-

h e h a ite r auf den R acknitzer H óhen erstellt w erden. Diese L eitu n g kreuzt in ihrem ersten B auabschnitt die E lbe bei L aubegast u nd m ufite, da h ier noch keine Brucke vorhanden is t, den Strom ais D iiker unterfahren. Um e in e S tórung des F ah rb etrie b es zwischen L aubegast und

<iem H osterw itzer U fer durch die B auarbeiten zu ver- m e id e n , w urde die D iikerachse etw a 180 m unterhalb der F ahre b e i E lbeprofil 654 festgelegt, w ie aus Abb. 1 h ervorgeht. In dieser S trom strecke liegt die Schiffahrt- rlnne auf der rechten S trom seite.

Die W asserw erke entschlossen sich, die D iikerstrecke in zw ei parallel g efu h rte LeitungsstrSnge von je 900 mm D urchm. aufzulósen, um den B etrieb im Falle einer an einem Strange au ftreten d en U ndichtigkeit aus- hilfsw eise m it der anderen L eitung aufrechterhalten zu kónnen. Die Lange der doppelten Leitung b etrag t insgesam t 220 m, w ovon 163 m ais D iiker Y ersenkt w urden, w ahrend das restliche Stiick nach V ersenkung des e ig en t­

llchen Strom diikers und Einbau eines AbschluBdam m es gegen die E lbe in offener B augrube bei W asserhaltung v erleg t w urde. V erw endet w urden sch m ied eisern e, m ittels W assergas iiberlappt geschw eifite R ohre von '900 mm lichtem D urchm esser u nd 15 mm W anddicke aus bestem basischem

S.M .-F lufieisen von 34 bis 42 kg/m m 2 Festigkeit und 2 5 % D ehnung.

Die Rohre w aren innen m it Bitum en v ersehen, aufien mit B itum en-W oll- iilzp ap p e isoliert.

Fiir d ie Linienfuhrung- des Rohres w ar die G elandegestaltung des

Gemafi der genannten G elandegestaltung und Tiefenlage des Diikers w urde die Linienfflhrung des Rohres festgelegt, w ie aus Abb. 2a im einzelnen naher hervorgeht. B em erkt sei noch, dafi auch d er gew ah lte B auvorgang die Linienfuhrung m it beeinflufite,

da die Knicke d er R ohrleitung dorthin zu liegen kam en, wo sich die A blafigeriiste befanden.

B a u v o rg a n g .

Fflr die A rt des B auvorganges und die h ierb ei zu treffenden Mafi- nahm en w aren folgende Forde- rungen von Einflufi:

Abb. 1.

a) Fflr die Schiffahrt w ar w ahrend der Bauausfflhrung eine un g eh in d erte Durchfahrt von m indestens 35 m frei zu h alten , w obei ein Dam pfer zum B ugsieren der zu Tal fahrenden Schiffe bereitg eh alten w erden mufite.

b) Die Elbschiffahrt durfte hóchstenfalls 36 S tu n d en unterbrochen w erden.

c) Die R ohrverbindung sollte m ittels A utogenschw eifiung h erg estellt w erden, w obei In den geraden Strecken Sicherheitsschw eifim uffen,

F lufibettes der E lbe an d er gew ahlten Stelle m afigebend. Die Flufl- sohle steig t nach dem rechten U fer gleichm afiig an, w ahrend auf d e r linken Seite infolge von A nlandungen die G estaltung unregel- mafiig ist und keine geniigende Fahrtiefe b ie te t. H ier w ar eine sp atere V ertiefung gelegentlich der E lberegulierung g e p la n t, die bei d er L inienfuhrung des Diikers beriicksichtigt w erden mufite.

D ie linkę Flufiseite w ird durch ein H ochufer b e g re n z t, w ahrend sich auf der H osterw itzer Seite ein V orland von etw a 60 m Breite befindet. Die T iefenlage des Diikers w ar durch die F orderung der S trom bauverw altung b e d in g t, dafi zum Schutze des Diikers gegen B eschadigungen durchschleppende A nker von Elbeschiffen eine Uber-

•deckung der R ohre von m indestens 1,20 m vorhanden sein mufi.

Schnitt

Schnitt C-D

(2)

640

R i c h t e r , Ba u e in e s T r in k w a s s e r d i i k e r s d u r c h di e E l b e b e i D r e s d e n - L a u b e g a s t F a c h s c h r m i .d . g e s. B n u łn g e n le u rw e se n

Dorsfeliung der WasserfuHung fur )'e WasserfuHung wird so geregeli, da und auSerer Wassersfond gleich hoch

ein Rohr

" m erer

sogenannte K lóppcrm uffen und an den K nickpunkten Kugel- schweifimuffen vorgesehen w aren. D ie norm ale Lange der einzelnen Rohrstiicke b e tru g 8 m.

N eben der Erfiillung dieser F orderungen mufite die A rt des A rbeits- vorganges volle G ew ahr fur g en au este E inhaltung der D iikerlage und V erm eid u n g aller unzulassigen R ohrspannungen w ahrend und nach dem V ersenken b ie te n , um die notw endige v011ige D ichtigkeit dieses Trink- w asserdiikers zu erreichen, d essen B etriebsdruck 6 at betragt.

U nter diesen G csichtspunkten w ar die F rage des zu w ahlenden Bau- vorganges G eg en stan d eingehender U ntersuchungen der W asserw erke und der m it d er A usfiihrung b etrau ten B auunternehm ung G riin & Bilfinger AG, N iederlassung D resden. Bei den V oruntersuchungen w ar in E rw agung gezogen w o rd en , die Rohre ais ein ganzes Stuck am Lande langs dem E lbufer zusam m enzubauen und schw lm m end an O rt u nd S telle zu bringen.

Ein an d crer V orschlag w ar d er, die Rohre seitw arts der B austelle zu­

sam m enzubauen, sie qu er zum Strom ais G anzes teilw eise schw im m end beizuziehen un d von AblafivorrIchtungen aus in den Strom zu versenken.

B eide v o rgenannten A usfiihrungsarten w urden jedoch fallen gelassen, da die E rm ittlung d er ln den Rohren auftretcnden Spannungen nicht einw and- frei mOglich war. Nach ein g eh en d er Priifung w urde daher im Einvernehm en mit den W asserw erken folgender B auvorgang g ew ah lt:

Der D uker w urde in einzelne R ohrabschnittc zerlegt, von den en jed er am L ande zusam m engeschw eifit, ais D oppelrohr u n terein an d er v erb u n d en , ins W asser gelassen, an G eruste beigeschw om m en und an diesen hoch- gezogen w urde. N achdem alle R ohrabschnitte sich auf den G eriisten be- fanden, w urde der ganze D uker zusam m engeschw eifit und sodann in die endgiiltige Lage abgelassen.

Eine V oruntersuchung h atte ergeben, dafi bei etw a 40 m E ntfernung d er A nhangepunkte die B eanspruchung der R ohre sich noch in den zulassigen G renzen hlelt. D ieser G eriistentfernung pafite sich auch die verlangte DurchfahrtOffnung fiir die Schiffahrt von 35 m g u t an. G ew ahlt w urden d ah er fiinf AufhangebOcke Nr. 11 bis V , dereń A nordnung aus A bb. 2a hervorgeht. Ein w eiterer Hilfsbock I diente zur F iihrung des schragen Stiickes am L aubegaster H ochufer.

H iernach ergaben sich zw ischen d en fiinf GeriistbOcken vier Rohr­

abschnitte von je 35 bis 40 m Lange, die schw im m end an die G eruste gebracht w urden, w ahrend das Rohrstiick auf L aubegaster Seite vom Lande aus m ontiert w urde. Die gestrichelte Lage des Diikers in Abb. 2 a zeigt den zusam m engeschw eifiten D uker auf den GeriistbOcken iiegend kurz vor dem A blassen. Die R ohrunterkante lag hierbei 1 m iiber dem Null- w asserstand 4- 108,156, der nach den H aufigkeitslinien d er Ja h re 1916 bis 1925 im M ittel nur an 50 Tagen im Ja h r iiberschritten wird.

Die E inzelheiten der GeriistbOcke gehen aus A bb. 2 b geniigend hervor.

D as D iikerdoppelrohr befand sich beim A blassen zw ischen den senk­

rechten Pfahlen d er GeriistbOcke und g litt h ierb ei an eisernen Tragern herab, die an den strom abw arts geleg en en G erustpfahlen befestigt w aren.

Fur das A blassen des Diikers w aren Flaschenziige v orgesehen, die die E inhaltung der zugelassenen nur kurzeń U n terbrechung d er Schiffahrt er- mOglichten.

Gemafi dem B auprogram m w urden zuerst die beid en R ohrstrange zwischen d en G eriisten links der Schiffahrtoffnung, dann der R ohrstrang auf der rechten S eite eingeschw om m en und- auf den G erustbócken ab-

gesetzt. Die M ontage des R ohrhalses am L aubegaster U fer sow ie die V erbindung der Stofistellen auf den G eriisten II und III sollte sich daran anschliefien. W ahrend der 36stiindi- gen Schiffahrtsperre w urde dann ais letzter der R ohrstrang innerhalb der Schiffahrtoffnung ein ­ gebracht, w orauf nach V erbindung d er Stofie auf d en G eriisten IV und V dann der gesam te 163 m lange D oppeldiiker v ersen k t w erden konnte.

F iir die 36 Stunden w ar ein ganz g en au er A rbeitsplan festgelegt w orden, der, beginnend m it dem U nterbrechen d er Schiffahrtkette, sam t­

liche E inzelarbeitsvorg3nge bis zum W ieder- schlieficn d er S chiffahrtkette erfafite.

Um w ahrend des B auvorganges und nach vo llen d eter V ersenkung eine standige K ontrolle iiber die D ichtigkeit des Diikers zu haben, w aren, aufier der W erkdruckprobe der einzelnen Rohre m it W asser auf 25 atu von den W asser­

w erk en folgende D ichtigkeitspriifungen ge- fordert w orden:

1. eine an Land, w obei die auf 35 bis 40 m zusam m engeschw eifiten Rohre in einer A uflagerung, d ie dem S pannungszu- stande beim H ochziehen auf die Bócke entsprach, m it 6 atu Luftdruck abgepreflt w urden,

2. eine zw eite im aufgehangten Z ustande nach V erschw eifiung der einzelnen R ohrabschnitte auf den BOcken, ebenfalls m it einem Luft­

druck von 6 atii, und

3. schliefilich eine letzte m it W asser auf 15 atii im versenkten Z u ­ stan d e.

W ahrend des A bscnkens des Diikers kam es vor allem darauf an, iiber die im D uker auftreten d en K raftw irkungen im klaren zu sein und v011ige G ew ifiheit zu h a b e n , dafi die B iegungsbeanspruchungen in den eisernen Rohren an keiner Stelle und zu kelner Zeit iiber die zulassige G renze hinausgingen. Um dies zu erreichen, w urde nach E intauchen des D iikers in das E lbw asser im m er sovicl L eitungsw asser in das D iikerrohr ein g elassen , ais dem A uftrieb des Rohres infolge des E intauchens e n t­

sprach. H ierdurch blieb das G ew icht des Diikers w ahrend des V ersenkens nahezu gleich. Die W asserm enge w urde hierbei fur je d e A bsenktiefe u n ter Beriicksichtigung d er w echselnden R ohrnelgungen rechnerisch er­

m ittelt und w ahrend des A bsenkens m it W asserm essern sorgfaitig iiber- w acht. Zu diesem Zw ecke w urde eine b eso n d ere E influtungsliste (Abb. 3) au fg estellt, die gleichzeitig den Z eitplan fiir die einzelnen A bsenkstufen en tb ielt. W ahrend das Rohr bis auf den W asserspiegel in Stufen von 20 cm abgelassen w urde, betrugen die A bsenkstufen u n ter W asser zw ecks genauer K ontrolle nur 10 cm.

D iese M afinahm en in V erbindung m it M efivorrichtungen an jedem G eriist hatten an und fiir sich geniigt, das V ersenken einw andfrei durch- zufiihren. Um a b e r w ahrend des A bsenkvorganges eine d au ern d e K ontrolle iiber die L asten v e rteilu n g u nd dam it iiber die S pannungen in den Rohren zu haben, w urde die E inschaltung von D ynam om etern an den G eriisten IV und V und von F edervorrichtungen an den G eriisten II und III vorgesehen, die dic jew eilige Last g enau anzeigten.

S ta tis c h e B e re c h n u n g .

Das Rohrgew icht b etru g einschliefilich d er Q u erverbindungen 800 kg/m D oppelrohr. Die beim H ochheben der 40 m langen R ohrstrange auf die G eru ste e n tsteh en d e S pannung im Rohre w urde zu 823 kg/cm 2 erm ittelt bei einer D urchbiegung von 14 cm. Da das Schweifien im durchgebogenen Z ustande g esch ah , so konnten Stiitzenm om ente infolge der nach dem Schweifien eintretenden K ontinuitat im D iiker nicht auftreten. K leinere B eanspruchungen en tstan d en in den Stutzen durch die A uskragungen am linken D iikerende, die jedoch b ei der B erechnung im V ergleich zu den Feldm om enten keine Rolle spielten. D ie A uflagerdriicke ohne Beriick- sichtigung von Stiitzensenkungen ergaben sich fiir:

G eriist II zu 24,40 t

„ III zu 27,40 t , IV zu 30,70 t V zu 32,00 t

„ VI zu 16,00 t.

Da das Rohr w ahrend des A bsenkens noch dem Druck durch die W asser- strOmung der E lbe au sg esetzt w ar, so w urde auch hierfiir eine statische U ntersuchung an g estellt. Zugrunde g e le g t w urde ein e G eschw indigkelt der E lbe bis zu 1,2 m /sek, entsprechend dem hochsten w ahrend der V er- senkung noch mCglichen W asserstande von 1,0 m iiber N ullw asser. Die B erechnung ergab fiir diesen F ali eine zusatzliche B iegungsbeanspruchung von 112 kg/cm 2, also keine betrachtliche V erm ehrung d er infolge Eigen­

gew icht auftretenden B eanspruchungen.

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J3.Novemberi933 R i c h te r , Bau eines Trinkwasserdiikers durch die Elbe bei D resden-Laubegast 641

In der statischen U ntersuchung des Diikers w ar w eiter nachgepruft w o rd en , w eiche Beanspruchungen e n ts te h e n , w enn S tutzensenkungen durch ungleichm afiiges N achlassen an den einzelnen Stutzen auftreten sollten. H ierbei zeigte sich, dafi erst bei einer S enkung von 20 cm B eanspruchungen im D uker entstehen k o n n ten , die der in freier Auf- h angung gleichkam en.

Die hierbei erm ittelten ungiinstigen G eriistbelastungen w aren mafi- g eb en d fiir die B em essung der A blafigerate. D iese w urd en fiir eine N utzlast von 12,5 t bem essen, d ie ungefahr der 1 7 2fachen rechnerisch er­

m ittelten N orm allast entsprach.

Die gleichen ungiinstigen B elastungen w urden vorsorgiich auch der statischen B erechnung der A bsenkgeruste zugrunde gelegt, von denen G eriist V ais am starksten b e la ste t in allen E inzelheiten durchzurechnen war. Die U ntersuchung erstreckte sich auf die B erechnung des W aage- balkens der K ettenziige, der Q uer- und Langstrager zum AnhSngen des W aagebalkens, sow ie der senkrechten Trager zur Fuhrung der Rohre beim A bsenken und zur Aufnahme des W asserstofies. F u r die B erechnung der H olzkonstruktion w urde ein W asserspiegel w ahrend des A bsenkens von 1 m iiber N ullw asser angenom m en. Fiir die i. M. 15 m langen Pfahle ergab sich bei e in er 5fachen K nicksicherheit ein m ittlerer D irchm esser von 28 cm.

V erw endung von Fórderbandern. Die D iikerrinne, die in das Strom bett bis zu 4 m einschnitt, erh ielt eine beiderseitige Boschung von 1 :2 , die in der Schiffahrtrlnne auf 1 : 3 abgeflacht w urde. Auf G rund der B eob­

achtungen iiber das E inschw em m en von Sand, das in der Schiffahrtrlnne durch die D am pferw ellen und die erhóhte W assergeschw indigkeit be- gflnstigt w ar, w urde in dereń Bereich eine M ehrtiefe von 1 m vorgesehen, w ahrend m an sich seitlich m it einer solchen von 50 cm b egniigte. Das M ateriał b estan d vorw iegend aus Sand und grobem Kies, teilw eise auch aus grófieren Steinblócken.

Die A nordnung d er G eriiste ist aus A bb. 2 zu entnehm en. Die links un d rechts d e r SchiffahrtOffnung befindlichen Bócke erhielten zum Schutze gegen S tróm ung, E isgang u nd T reibzeug einen besonderen Stróm ungs- abw eiser und seitlich zum Schutze gegen Schiffstófie cin Leitwerk.

O bw ohl eine kurze H ochw asserw elle E nde N ovem ber den U m schlag- b etrieb erheblich stOrte und nicht w eniger ais etw a 2000 m 3 Sand und Flufigeschlebe in die D iikerrinne warf, konnten die A rbeiten durch Ein- legen dreifacher Schicht planm afiig fortschreiten, so dafi die V ersenkung fiir die Tage nach W elhnachten geniigend vorbereitet war.

Die etw a 8 m langen E inzelrohre w urden auf der aus w aagerechten Schienenlagen herg estellten M ontageebene zu R ohrstrangen von 35 bis 40 m entsprechend dem B ockabstande zusam m engebaut, ausgerichtet, g eb o rd elt und verschwelBt. Zur V ornahm e der D ruckprobe w urde der einzelne Strang an den E nden hochgezogen und nach A nbringen der B linddeckel

A bb. 4. A usbaggerung der Rinne.

B a u a u s fiih ru n g .

Fiir die V erlegung des Dtikers w aren die H erbstm onate vorgesehen, da in dieser Zeit mit giinstigem N iederw asser zu rechnen w ar und die Personenschiffahrt auf der E lbe nahezu stillg eleg t w ar. Durch einen Streik in den W estdeutschen ROhrenwerken trat jedoch eine V erzógerung ein, die zur Folgę h atte, dafi die Rohre b el den O berschlesischen W erken b estellt w erd en muBten und der Auftrag auf die A usfiihrung d er V erlegung erst zu einem verhaltnism afiig spaten Term in, am 26. O k to b er 1928 erteilt w erden konnte. Um nicht in den W inter hineinzukom m en, mufite daher alles aufgeboten w e rd e n , die A rbeiten zu beschleunigen. Das Bau- program m sah eine B auzeit von acht W ochen bis zur V ersenkung des Diikers am 29. D ezem ber vor. Trotz der aufiergewOhnlichen K alte des W inters gelang es im groBen ganzen das Bauprogram m einzuhalten, w enn auch der V ersenktag bis zum 14. Jan u ar verschoben w erden mufite. Die R estarbeiten hinsichtlich der W iedereinfullung des Diikers erfuhren durch d ie scharfe K alte der M onate Januar bis M arz allerdings eine groBere V erzógerung.

A nfang N ovem ber 1928 w urde der Bau entsprechend dem Bauprogram m in A rbeit genom m en. D er Schw erpunkt d er A rbeiten lag auf dem rechten Elbufer, das sich durch seine G elan d eg estaltu n g und E igentum sverhaitnisse hierfur am b esten eignete. Fiir die hochw asserfreie U nterbringung der M agazine und U nterkunftraum e stand auf dem H ochufer langs des be- festigten Fahrw eges zur F ahre stadtisches G elande in geniigendem Aus- mafie zur V erfiigung. Das V orland strom abw arts bot geniigend P latz fiir d ie Zw ischenlagerung des A ushubm aterlals, w ahrend das G elande oberhalb der D iikerachse fiir den R ohrm ontageplatz und die A blafibahn b en u tzt w urde. D er A ntransport der einzelnen bis zu 8 m langen Rohre, die m it Fuhrw erk auf dem F ahrw eg angefahren w urden, fand von da an zum R ohrm ontageplatz auf besonders verlegtem G leis statt.

Zur B ew aitigung des A ushubes der D iikerrinne im Flufibett w urde ein Schw lm m greifer von 14 m A usladung mit 0,75 m 3 G reiferinhalt und ein Schw im m bagger des W asserbauam tes D resden an g esetzt, die e n t­

sprechend dem A rbeitsplan die D iikerrinne vom lin k en U fer h e r profilm afiig auszuheben hatten (Abb. 4). Das B aggergut w urde in S chuten geladen und m it Dampfern an das U fer geschleppt. Das A usladen geschah u n ter

A bb. 5. E isgang auf der Elbe.

durch E inpum pen von Luft m ittels K om pressoren ein Innendruck von 6 atu erzeugt.

Die bei dieser G eleg en h eit durchgefiihrten M essungen ergaben g u te O bereinstim m ung m it derrechnungsm Sfiigen D urchbiegung. Nach Isolierung der Schw eifistellen w urden die R ohre an den beiden Enden und in der M itte zu D oppelrohrstrangen v erbunden. Es w urde hierzu eine E isen­

konstruktion gew ahlt, die eine L 3ngsverschiebung der beiden Rohre, bel einem llchten A bstande von 52 cm, g eg en ein an d er zu v erhindern und gleichzeitig den Druck des strO m enden W assers beim V ersenken auf beide Rohre zu verteilen hatte. A ufierdem w ar die V erbindung so au sg estaltet, dafi eine kleine gegenseitige V erschiebung d er Rohre in der H óhenlage m óglich w ar, um bei ungleichm afiigem A bsenken eine O berlastung der K ettenziige an einem R ohrstrang zu verhindern. Die an den E nden der einzelnen R ohrstrange aufm ontierten A ufhangebander w urd en zum Aus- gleich der R ohrneigung Im au fgehangten Z ustande und zur S chonung der Isolierung m it H olz ausgefiittert. Zum Schutze der R ohrisolierung beim L angsgieiten an den FtihrungstrSgern w ahrend des A bsenkens w urden noch B lechbandagen zunachst behelfm afiig um die Rohre g e le g t und nach dem Zusam m enschw eiBen d er R ohrstrange auf d en G erflsten in die genaue endgiiltige Lage gebracht. U m die D oppelstrange schw lm m fahig zu m achen, w urden eiserne D eckel w asserdicht aufgeschraubt.

D iese V orbereitungen w urden M itte D ezem ber nach vorhergehendem Schneefall durch eine K altew elle iiberrascht, die m it — 1 5° ihren H ohe- punkt erreichte. Noch bevor der Eisgang eine gefahrliche Starkę an­

genom m en hatte, w ar es g elungen, die R am m arbeiten zum Abschlufi zu bringen. Die restlichen A ushubarbeiten durch den Schw lm m greifer, be- stehend in dem N achputzen d er Rinne und dem D urchstich nach dem rechten V orland, w urden durch den im m er starker w erd en d en Eisgang zur E instellung gezw ungen (Abb. 5). W egen dro h en d er E isunterkeilung und B eschadlgung durch Eisschollen mufiten schllefilich sam tliche Fahr­

zeu g e nach geschiitzten S tellen abgeschleppt w erden. F erner m ufiten die Schw eifiarbeiten ein g estellt w erden, da eine GewShr fiir die D ichtigkeit nicht m ehr ubernom m en w erden konnte.

Erst nach den W eihnachtsfelertagen liefien W ltterung u nd verrlngerter Eisgang die W iederaufnahm e d er A rbeiten zu. Am 30. D ezem ber w urde

(4)

642

R i c h te r , Bau eines Trinkwasserdiikers durch die Elbe bei D resden-Laubegast F a c h s c h rift i. d . g e s . B a u in g e n ie u rw e s e n

Abb. 6. A blassen d er Rohre auf der AblaBbahn.

d er erste D oppelrohrstrang (A bschnitt 1 zw ischen den G eriisten II und III) auf elner schrSgen AblaBbahn zu W asser gelassen (Abb. 6). Ein Dam pfer schleppte dann die D oppelrohre an die G eriiste (Abb. 6 u. 7), an denen sie hochgezogen und abgesetzt w urden.

A nschlieBend w urden die M ontagearbeiten fiir den Rohrhals am linken D flkerende und die Schw eiBarbelten aufgenom m en. Anfang Januar 1929 konnten die folgenden RohrstrSnge und am 8. Jan u ar nach A ufnahm e der auf dem FluBbett liegenden Schiffkette bel lelchtem Eis- gang d er letzte R ohrstrang eingebaut w erden, so daB nunm ehr d er ganze D uker an den G eriisten auflag (Abb. 8). Trotz groBer K aite w urden im Schutze von behelfm aBlgen Schalw anden die letzten Schw eiBungen und D ruckproben durchgefiihrt.

Der vorher sorgfaitig erw ogene B auvorgang w ahrend der 36stiindigen P ause brauchte som it nicht durchgefiihrt zu w erden, da infolge des Eis- gangs die Schiffahrt vollstandig gesp errt und m ehr ais g en u g Z eit vor- h anden war. F ur die A bsenkung muBte man nun auf einen giinstigen Tag w arten , an dem m oglichst w enig T reibeis und kein A bgehen der oberhalb vorhandenen Eisstófie zu befurchtcn war.

A bb. 8. R ohrstrang fertig auf das G eriist verlegt.

D iese Lage w ar am 13. Ja n u a r geg eb en , fiir den von der Landes- w etterw arte das N achlassen des F rostes angektindlgt war. Am M orgen des 13. w urde d ah er die A bsenkung beschlossen, nachdem nochm als alles sorgfaitig durchgepriift w ar un d k lein ere S andm engen in d er D iikerrinne durch Spulpum pe entfernt w aren. D er D uker w urde zu erst um 5 cm empor- gehoben und an den D ynam om etem und F ed erw aagen die O bereinstim m ung m it den rechnungsgem aB en G ew ichten festgestellt. Um 15 U hr begann das A bsenken (Abb. 9). Das K om m ando geschah von ein er am rechten E lbufer befindlichen K om m andostelle aus, die m it jed em G eriist durch Fernsprecher verbunden war.

Ferner w urden durch V erw endung von elektrlschen Lichtsignalen der A bsenkvorgang geleitet. Nach jed er A bsenkstufe w urden die Lasten- ablesungen der K om m andostelle g e m e ld e t, so daB jed erzeit ein klares Bild iiber die B elastung jed es H ebezeuges und dam it auch der RohrstrBnge entstand.

A bb. 7. A nschw im m en der Rohre an die G eriiste.

Nachdem in 13 Stufen von je 20 cm der W asserspiegel erreicht war, muBte zum A usgleich des A uftriebes W asser in die Rohre eingeflutet w erden. Die W asserm enge w urde vom rechten Ufer h er zugefiihrt und durch W asserm esser fiir je d e Stufe g enau planm aBig zugem essen. Mit Riicksicht auf ein vorsichtiges Einfiillen geschah das A bsenken un ter W asser in Stufen von 10 zu 10 cm. Um die W asserstóBe beim E inlassen des W assers unschadlich zu m achen, w urde in jed em R ohrstrang ein Stofi- fanger eingebaut und b eid erseits nach dem Lande zu verankert. In der Zeit des D urchgehens des Diikers durch d en E lbw asserspiegel w aren A rbeiter auf den Rohren verteilt, um die einzeln an treib en d en Eisschollen m it Stangen vorsichtig unten durchzufiihren.

O hne n en n en sw erte S tórungen und ohne jeglichen U nfall w ar die vorgesehene A bsenktlefe nachts l 50 erreicht w orden.

Die Rohre blieb en an den K ettenztigen hangen, bis eine sa tte U nter- fiillung erzielt war. Noch in der Nacht w urde m it dem V erfiillen unter V erw endung des A ushubm aterials begonnen. Das SchlieBen der Schiffahrt- k e tte folgte am nachsten Tage. Nach acht Tagen konnte der D uker ab-

A bb. 9. A blassen d er Rohre.

g eh an g t w e rd e n , w obei sich ein S etzen der Rohre von etw a 8 cm bem erkbar m achte. Da in V orausslcht dieses S etzens b ei der A bsenkung 10 cm iiber d er planm aBigen Tiefenlage H alt gem acht w urde, w ar dam it die Solltiefe m it groBer G enauigkeit erreicht. Nach A ushangen der H aken durch Taucher w urde die A bm ontage der G eriiste beschleunigt durchgefiihrt.

Da das rechte D iikerende nach der V ersenkung u n ter dem E lb­

w asserspiegel la g , muBte h ier zur V ornahm e der W asserdruckprobe d ie Rinne nach der E lbe zu abgedichtet und leerg ep u m p t w erden.

Die Probe auf 15 at erw ies die vollkom m ene D ichtigkeit der beiden R ohrstrange. D ie Lieferung der Rohre oblag den B orsig w erk en , O ber- schlesien, die Schw eiBarbeiten oblagen d er V erelnigten R ohrleitungsbau- G esellschaft (Phonix), Berlin, und die F ernm elde- u nd S ignalanlage der m aschinentechnischen A bteilung des B etriebsam tes d er Stadtischen W asser- w erke D resden.

(5)

J a h r g a n g l l H e ft 47

3 . N o v e m b e r 1933 G o t t f e l d t , D ie b a u li c h e n B e s o n d e r h e i te n v o n A b r a u m fó r d e r b r iic k e n

643

Mię Rechte vorbehaite„. D ie baulichen B eso n d erh eiten von A braum fórderbriicken (an einem Beispiel erlautert).

Von ®r.=3ng- H a rry G o ttf e ld t, Berlin.

Die B raunkohle wird gewOhnllch im Tagebau gew onnen, derart, daB die iiber dem FlOz H egenden Erdschichten, das D eckgebirge, auf der einen S eite der G rube durch Bagger abgeraum t (Baggerseite), auf der anderen w ieder aufg esch iittetw erd en (H aldenseite). B egrenztw ird diese G ew innungs- art einm al durch die technischen M Oglichkeiten, also besonders durch die Leistungsfahigkeit der B agger auch bei groBen DeckgebirgshOhen, dann durch Fragen d er W irtschaftlichkeit: Die K osten der Forderung des Abraum s von der Bagger- zur H aldenseite m iissen in einem tragbaren V erhaltnis zu dem W erte d e r dadurch freigelegten K ohlenm enge stehen. E ntscheidend hierfiir ist das V erhaitnis zw ischen der O berdeckungshO he und d er Flóz- starke. Dieses V erhaitnis wird im Laufe der Jahre im m er ungunstiger, da die m achtigsten bzw. die am leichtesten zu erreichenden FlOze natiir-

Briicke, nach d er H ohe d es D eckgebirges, dem A uflockerungsfaktor und dem natiirlichen B oschungsw inkel des Schflttgutes die Lange des halden- seitigen K ragarm es.

Von den gewOhnlichen V erladebrflcken unterscheiden sich diese Bau­

w erke grundlegend durch die viel w eiter g eh en d en A nforderungen an die B ew eglichkeit. W ahrend V erladebriicken im allgem einen n u r senkrecht zu ihrer Langsachse verfahrbar sin d , so daB die beid en F ahrw erke, um ein V oreilen des einen zu v erm eiden, m echanisch oder elektrisch g ekuppelt w erden kOnnen, ist hier g erad e die M oglichkelt, die F ahrw erke unabhangig voneinander zu betreiben, von grófiter W ichtigkeit, um alle Ecken des G rubenfeldes ausnutzen zu kOnnen und um das Schiittgut unabhangig von der G ew innung so verteilen zu konnen, w ie es jew eils zweckmafiig

lich zuerst abg eb au t w urden. W ahrend friiher die Z ugforderung, besonders m it G roBraum w agen, trotz der oft viele K ilom eter w eiten W ege noch w irtschaftlich w ar, mufiten spater neue M ittel gefunden w erden, w enn m an den O bergang zum Tiefbau verm eiden w ollte.

So entstanden die A braum fórderbriicken, die die Erdm assen auf kurzestem W ege vom Bagger auf FOrderbandern iiber die G rube hinw eg zur A bw urfstelle schaffen und die sich trotz der sehr hohen A nlagekosten ais wirtschaftlich und trotz d er um standlichen baulichen und m aschinellen Einrichtungen vor allem auch ais durchaus betrlebsicher erw iesen haben.

Die G renze des obenerw ahnten V erhaitnisses von K ohle zu D ecke lag vor etw a zwOlf Jahren bei rd. 1 :2 ,5 , stieg dann durch anderw eitige Ver- besserungen auf 1: 3,0 bis 1 : 3,5, w ahrend h e u te das D eckgebirge schon bis etw a zum 6fachen der FlOzdicke abg eb au t w ird und HOhen bis zum 7,5fachen noch fiir abbaufahig g eh alten w erd en ; dam it kom m t m an auf im Tagebau zu b ew altigende D ecken bis zu 100 m ').

So einfach der diesen B auw erken zugrunde liegende G edanke ist — G ew innung der Erdm assen durch Bagger, O bergabe an FOrderbander auf der B rucke, A bw urf am anderen Ende — , so vielgestaltig sind sie in den E inzelheiten. Die A bstiitzung g eschieht teils auf dem D eckgebirge, teils auf der K ohle, m ltunter auch in Zw ischenschichten. Die E ntscheidung hieriiber hangt von den geologischen V erhaltnlssen, der T ragfahigkeit der einzelnen Schichten, dem G rundw asserstande, etw aiger R utschgefahr und ahnlichem ab. Nach der A nordnung der S tutzen sow ie nach d er Breite des gew iinschten K ohlenvorrates richtet sich w ieder die Stiitzw eite der

Ł) 3r.=3ng. cfjr. v. D e l i u s , D ie Entw icklung lm Bau und B etrieb von A braum fórderbriicken und dereń W irtschaftlichkeit, B raunkohle 1931, Nr. 31;

s. a. Technlsche B latter, W ochenschrift zur D eutschen B ergw erks-Z eitung 1931, Nr. 34.

ist. Die Brucken kOnnen daher g egen die N orm allage Schiefstellungen einnehm en, die bel einzelnen A usfiihrungsbelspielen bis zu 45 ° 2) gehen.

H ierdurch Ist w ieder eine V eranderlichkeit d e r S tiitzw eite bedingt. F erner ist darauf B edacht zu nehm en, dafi die H ohenlage der beiden Fahrstrafien nicht im m er genau der norm alen entsprechen w ird; auch N eigungen der Langsachse m iissen die Briicken also zw anglos ausfiihren kOnnen. Das alles erfordert eine raum lich statisch bestim m te A bstiitzung des Tragw erks gegen den B augrund und ebenso eine statisch b estim m te V erbindung der einzelnen Teile, w ahrend diese selbst innerlich statisch un b estlm m t sein diirfen.

Fiir die B erechnung und A usfiihrung der Stahlkonstruktion besteh en b eso n d ere R lchtlinien3), die sich im allgem einen eng an die sonstigen einschiagigen V orschriften, besonders die R eichsbahnvorschriften (BE) an- lehnen. Einige A bw eichungen erkiaren sich aus dem B estreben, das G ew icht der Briicken mOglichst niedrig zu halten, ein G esichtspunkt, der ja bel b ew eg ten B auw erken insofern b eso n d ers w ichtig ist, ais das G ew icht nicht nur die einm aligen A nschaffungskosten, sondern auch die standigen B etriebskosten beeinflufit. So ist der W inddruck auf die u n b elastete Brucke auf 150 k g /m 2 begrenzt (BE: 250 kg/m 2). Von d er Flachę des leeseltlgen H aupttragers ist trotz der W eltm aschigkeit und des grofien A bstandes nur die H alfte ais vom W indę getroffen anzunehm en (BE: 100% );

dafur w ird eine l,5 fach e K ippslcherhelt verlan g t (BE: 1,3fach), Fiir die V erb3nde w ird die gleiche B eanspruchung zugelassen w ie fiir die iibrigen T ragw erkteile (BE: 0,715fach). D agegen sind die Scher- und Lochleibungs- spannungen auf das 0,75- bzw. 2 ,0 fa c h e d er zulassigen B eanspruchung

,2) Bautechn. 1930, H eft 36, S. 549.

3) Richtlinien fiir d ie B erechnung u n d Ausfiihrung d er Eisenkonstruk- tionen von A braum fórderbriicken vom 28. O ktober 1930.

Abb. 1. A braumfOrderbriicke K leinlelpisch,

0 10 Z0 30 W 50 lOOm,

1...1___ _i ... I ... 1 ... 1 1 1 . 1 ... 1... I O berslcht.

- w s t — SchnittA-A

(6)

■Logeroberleit (iweiteilig)

Iwischenlage (Bronie)

Lageruhterteil mi senkrechtem^ Drehzapfen

■Ouertrager der Hauptschwinge

6 4 4 G o t t f e l d t , Die baulichen Besonderheiten von Abraumfórderbrucken F a c h s c h rlft t.d . ges. B a u ln g e n le u rw e s e n

Baggerseite

Abb. 2.

Schnitt durch das D rehgestell und die L aufbahn d er oberen

Z ubringerbrticke.

Ha/denseite

ZOO 15

Abb. 3. Statisch b estim m te L agerung des B rtickenkórpers.

festgesetzt (BE: 0,8- bzw. 2,0 bis 2 ,5 fach). Ais g erin g ste Dicke g elten 6 mm (9 mm). A bw eichend von allen sonstigen G epflogenheiten v o llzleh t sich die P riifung d er B erechnung und die B eaufslchtigung der M ontage. Da dic órtlichen B ehórden diesen auficrordentlich um fangreichen, dabei nur seiten v orkom m enden, dann ab er sehr drlnglichen A ufgaben schon reln zeltlich nicht gew achsen w aren, m ussen diese A rbeiten einem d er vom preuBischen M inister fiir H andel und G ew erbe anerkannten Sachverst3n- d lg e n 3) iibertragen w erden.

A b b . 4. K r e u z g e l e n k .

B esondere B eachtung ist dem W inddruck auf die in B etrieb befind- Iiche Briicke zu w idm en. „Es sind Sicherheitsvorrichtungen, w ie Signale, F ernsprecher, Brem sen, Schienenzangen, W indm esser usw. anzubringen, um die Briicke im B etrieb gegen W indgefahr zu sichern. D er W indm esser soli den W inddruck ais S taudruck selb sttatig anzeigen. E r soli w ahrend des B etriebes so ein g estellt sein, daB er bei einem S taudruck von 30 k g /m 2 die Briicke durch selb sttatig es A usschalten des elektrischen A ntriebes stlllsetzt. D ie E instellung auf einen hóh eren Staudruck bedarf der G enehm igung des O b e rb e rg a m te s."4)

Es soli nun eine der neusten A usfiihrungen von A braum fórderbrucken besprochen w erden, nam lich die der Braunkohlen- und B rikett-Industrie AG geh ó ren d e, von den M itteldeutschen Stahlw erken errichtete Briicke in K leinlelpisch (N icderlausitz). A bb. 1 g ib t eine G esam tiibersicht des Bau- w erkes. Es d ien t zum Freilegen eines Flózes von 9 m M achtlgkeit un ter ein er D ecke von 24,5 bis 48,0 m. Das V erhaltnis schw ankt also zw ischen 1 :2 ,7 und 1 :5 ,3 . D ie H alde h at w egen d er A uflockerung der Erdm assen ein e H óhe bis zu 55 m. D er A bbau des D eckgebirges g eschieht bei geringer H óhe im w esentllchen in zw ei Schnitten von je 12 m H óhe, und zw ar durch zw ei Tiefbaggcr, von denen der obere u b er einen in der Fahrrichtung liegenden Q uerfórderer das H auptfórderband der Briicke beschickt, w ahrend fiir den unteren eine beso n d ere B andstraBc m it eigener Zubringerbriicke an das H aupttragw erk angehangt w urde. D iese un- gew óhnliche A nordnung hat den V orteil, dafi die u ntenliegenden Erd­

m assen nicht unnótig hoch und w cit g efórdert zu w erden brauchen.

U berdies ist ihre T ragfahigkeit im vo rlieg en d en F ali w eit gróBer ais die der oberen Schichten; sie w erden d aher zum A nschiitten ein er Berm e b en u tzt, auf d er die H aldenstiitze fahrt. D adurch w ird diese Stiitze erheblich ktirzer, ais w enn sie auf dem L iegenden d er K ohle liefe; auBerdem ergibt sich so ein verniinftiges V erhaitnis zw ischen S tiitzw eite und Krag- arm lange. D er Kragarm , der je tz t 90 m lang ist, w iirde im anderen Fali im H inblick auf den seh r flachen B óschungsw inkel der oberen Schiittung eine Lange von etw a 150 m erreichen. Durch diese G esichtspunkte ist also die A nordnung zw eier B ander technisch und w irtschaftlich hinreichend begriindet. Die Briicke kann Langsneigungen bis zu ± 3 , 0 m ausfiihren;

dle H óhenlage der baggerseitlgen Stiitzung schw ankt um ± 4 , 5 m ; bei d er erw ahnten Berm e darf das dem gem aB nur um ± 1 , 5 m d er Fali sein.

Um dic rlchtige H óhe der B erm e einhalten zu kónnen, ist das H aupt­

fórderband vor der H aldenstiitze unterb ro ch en ; von h ier aus kann das obere Schuttgut nach Bedarf zw ei kurzeń Q uerbandern z u g e lc ite t w erden, von denen es iiber Schurren zu der B erm e g elan g t (Abb. 1, Schnitt B —B).

D er Bagger des ersten Schnittes w irkt bei niedrigem D cckgebirge vor allem ais P laniergerat, kann a b er auch H óhen bis zu 12 m bew altigen.

Er ist mit der Briicke durch eine Z ubringerbriicke von 34 m S tiitzw eite ver- b u n d en , die ln B riickenrlchtung um 15 m verfahrbar ist und Schw enkungen bis zu 2 5 ° ausfiihren kann, dam it der Bagger in w eitem MaBe unabhangig von der schw erfalllgeren H auptbriicke ist. Um den Bagger nach Bedarf

— vor allem an den E nden des F eld cs — links od er rechts der Briicke ansetzen zu kónnen, lauft auf dem O bergurt der H auptbriicke eine Katze von 60 t Tragkraft, die die Z ubringerbriicke so w eit an h eb t, daB der B agger d aru n ter hinw egfahren kann. Nach dem A nheben w ird die Z ubringerbriicke an H angestangen aufgehangt (Abb. 8 ), so daB sie nicht langere Z eit an d er Lauf- k atze zu hangen braucht. Fiir den u n tersten Bagger und seine V erbindung m it der angehangten Bandstrafle g elten die vorstehenden A usfiihrungen sinngemafi.

Seine Z ubringerbriicke w ird beim U m setzen (an Stelle der A ufhangung an H angestangen) so w eit zuriick- g efahren, dafi sie auf ihrer Fahrbahn ab g esetzt w erden kann. Im m ittleren Schnitt Ist ein U m setzen des Baggers naturgem aB unm óglich; hier sollen sp ater z w e i Bagger an g esetzt w erden.

D ie Zubringerbriicken sind statisch b estim m t in drei P un k ten gelagert. Das M ateriał w ird von den Q uerfórdc- rem auf d ie Zubringerbriicken und von diesen auf die H au p tb an d er durch im D rehpunkt an g eo rd n ete Trichter iib erg eb en , d ie O bergabe ist also unabhangig von der g eg en seitlg en S tellung der einzelnen E lem ente. G egen seitliche Krafte sind die Z ubringerbriicken durch federnde Fiihrungsrollen gesichert, die u n ter die O b erg u rte der vollw andlgen F ah rb ah n trag er g reifen ; die N iete in den auBeren, oberen G urtw inkeln dieser Trager sind versenkt, die aufieren Aus- steifungsw inkel vor dem O bergurt abgebrochen (A bb. 2). D ie Briicken sind m it eigenem A ntrieb versehen, der aber nur zum Zuriickfahren beim U m ­ setzen der B agger b e n u tz t w ird; im B etrieb Ist der A ntrieb losgekuppelt, die Briicken w erden von den Baggern m itgenom m en.

D er statische A ufbau des H aupttragw erkes lafit sich am leichtesten durchschauen, w enn man den eigentlichen B riickcnkórper einschllefillch d er baggerseltigen H auptschw inge, der H aldenstiitze und ihrer beiden Schw lngen von den daru n terlleg en d en F ahrw erken tre n n t (Abb. 3). Die

4) Vgl. B a u te ch n . 1933, H e ft 24, S. 311.

(7)

J a h rg a n g 11 H e ft 4 7

3 . N o v e m b e r 1933 G o t t f e l d t , Die baulichen Besonderheiten von Abraumfórderbriicken 6 4 5

Ouerfdrderer

aarmtrtr

g en an n te O berkonstruktion stiitzt sich m it H ilfe von sechs K ugelgelenken

— zw ei an der B aggerseite, vier an der H aldenseite — auf die F ahrw erke.

D iesen sechs Kugein entsprechen bekanntlich 18 A uflagerbedingungen.

Man darf annehm en, daB die Krafte in der S chienenrichtung sich gleich- maBig auf die zw ei bzw.

vier K ugein verteiien, ł~~\

da die- R ollw iderstande i

der F ahrw erke u n ter den einzelnen K ugein gleich sein w erd en ; es er- schelnen also nur die Sum m en d ieser K rafte ais U n b ek an n te; dam it verringert sich dereń Zahl auf 14. Um die notw endige slatische Be- stim m th eit zu crzielen, mufi also die O berkon­

struktion noch 1 4 - 6 = 8 B ew egungsm oglichkei- ten in sich bergen. Das w ichtigste B auelem ent zur E rzlelung dieses Zw eckes ist das soge- nan n te K r e u z g e l e n k . Aus dem Briickenbau sind L inienkipplager, die eine D rehung um e i n e (w aagerechte) Achse, un d

K ugelkipplager, die D rehungen um alle drei Achsen g e sta tte n , bekannt.

Das K reuzgelenk dagegen g e sta tte t D rehungen um die senkrechte und um e i n e w aagerechte Achse. Solche K reuzgelenke befinden sich zw ischen dcm B riickenkórper und den. drei die K ugelgelenke tragenden H auptschw ingen. Ihre w aagerechte D rehachse liegt in Richtung der Briicken- ach se, da N eigungen d er Briicke schon durch die m ehrerw ahnten sechs Kugein ermOglicht w erden. Treten solche N eigungen e in ,s o steh en also die H auptschw ingen ąuergeneigt. Abb. 4 zeigt ais Beispiel fiir die ungew óhn- lichen A bm essungen dieser StahlguB telle das K reuzgelenk d er B agger­

se ite ; das G ew icht betragt etw a 21,5 t. M it diesen drei K reuzgelenken sind sechs B ew egungsm óglichkeiten geschaffen; aufierdem befin d et sich zw ischen dem baggerseitlgen K reuzgelenk u nd dem Briickenkórper ein R ollentlsch, auf dem die Brucke einen Fahrw eg von 10 m zurticklegen kan n , und schliefilich ist d er hald en seitig e Schw enkrahm en gegen den Briickenkórper um eine senkrechte Achse drehbar, w ie aus Abb. 3 ohne w eiteres verstandlich. D am it sind die B edingungen der statischen Be- stim m th eit erfiiilt. Die V erteilung der K rafte von den sechs K ugein auf die 128 Laufrader der B aggerseite bzw . die 192 Laufrader der H aldenseite geschieht ebenfalls in statisch bestim m ter W eise, und zw ar, w ie m eist ublich, w ieder m it H ilfe von Schw ingen, also auf m echanischem W ege.

Der Raddruck b etrag t rd. 13 t.

E ine ausfiihrliche B eschreibung der g esam ten Stahlkonstruktion ais des elgentlich bautechnischen Telles des B auw erks w iirde iiber den Rahmen dieser A rbeit hinausgehen. S tatt dessen m ógen nur einige d er inter- essan testen G ebilde herausgegriffen w e rd e n , die besonders gut die Schw lerigkeiten erkennen lassen, die sich einerseits aus den F orderungen der B ew eglichkeit und statischen B estim m theit, anderseits aus d er Riick- sicht auf den F orderungsvorgang ergeben. Fiir diesen Zw eck ist eine kurze B esprechung der Fahrw erke am besten g eeignet.

A bb. 5 zeigt das Fahrw erk der B aggerseite. D ie U ntergurte der H aupttrager sind hier so w eit hoch g ezo g en 5), dafi das ganze Fahrw erk u n t e r der Briicke P latz findet. Das Fórderband lauft u n ter d er H auptschw inge zw ischen den Fahrbahntragern der oberen Z ubringerbrucke bis zu dieser durch. D er A uflagerdruck betragt 1600 t. Er wird von zw ei volhvandigen R ollbahntragern zunachst auf die acht Rollen des Rollentisches iibertragen, d er selnerseits auf dem w aagerechten Zapfen des b ereits in Abb. 4 w ieder- g eg eb en en K reuzgelenkes ruht. In den Rollentisch sind zw ei w aagerechte Fiihrungsrollen eingebaut. Das K reuzgelenk ist in d er H auptschw inge gelagert, das sind zw ei schw ere F achw erkhaupttrager von 27,3 m Stutz- w eite, die durch je einen V ollw andtrager an den Enden und zwei in der M itte verbunden sind. An den E ndtragern greifen die K ugelgelenke an.

In d er O b erg u rteb en e liegt ein V erband; der V erband im U ntergurt konnte w egen der durch die Schw inge hindurchlaufenden und auf ihr gelagerten Q uerfórderer nicht durchgefiihrt w erden, mufite vielm ehr w ied er nach dem O berg u rt zuriicklaufen (Abb. 6). D adurch w ird das System fiir den vor- llegenden B elastungsfail innerlich einfach statisch unbestim m t.

Noch w eit schw ieriger w ar die D urchbildung der darunterliegenden sog en an n ten D reieckschw ingen. Mit Riicksicht auf die Q uerforderer mufiten die Q u erverbindungen in der M itte, wo die K ugel aufsitzt, und

Schnitt B-B

Abb. 5. F ahrw erk der B aggerseite.

an einem E nde p ortalartig au sg eb ild et w erden, w ahrend an dcm anderen E nde eine Q u erverbindung iiberhaupt nicht unterzubringen w ar; sta tt dessen w urden aufien b eid erseits der H aupttrageruntergurte w aagerechte Ver- ban d e an geordnet. Um das G eb ild e trotz der V ierpunktlagerung aufier- llch statisch bestim m t zu m achen, w urde in das Endportal noch eine H ilfsschw inge eingebaut. Innerlich ist das System einfach statisch u n ­ bestim m t. Abb. 7 zeigt das System schem atisch. B em erkt sei noch, daB die w eiterhin folgenden Schw ingen, die im ubrigen kelner besonderen E rlauterung m ehr bediirfen, teilw eise so gelag ert sind, daB sie Krafte quer zur Fahrtrichtung nicht aufnehm en kónnen; dam it sollen unvcrm eidliche kleine G leisunterschlede ausgeglichen und die erw ahnten Krafte m óglichst gleichm afiig auf die v ler Schienen v erteilt w erden, und daraus erklart sich auch die elgenartige V erteilung der Kraft Q in Abb. 7.

Auf der H aldenseite ist die konstruktive D urchbildung insofern ein- facher, ais die B ehinderung durch die FO rderbander w egfallt; aufierdem w ird der A uflagerdruck von rd. 2500 t durch d en Schw enkrahm en schon auf z w e i Schw ingen verteilt, so dafi die w eiterzu leiten d en K rafte kleiner sind. Die W irkungsw eise d er folgenden Schwingen gemafi Abb. 1, Schnitt C —C, durfte ohne w eiteres verstandlich sein.

D ie ganze S tahlkonstruktion der Brucke ist aus einem Sonderstahl

Abb. 6. System der baggerseitlgen H auptschw inge.

m der Hauplschwinge(vgl.Abb.6)

5) DRP der M itteldeutschen Stahlwerke. Abb. 7. System der Dreieckschwinge.

(8)

6 4 6 G o t t f e l d t , D ie b a u li c h e n B e s o n d e r h e i te n v o n A b ra u m fO rd erb ru c k en

DIE BAUTECHNIK F a c h s c h rlft f. d . g e s. B a u ln g e n le u rw c s e n

A ntrieb des H auptbandes, die V erteilungs- vorrichtungen fur die A bzw eigung des E rdreiches nach den S churren, ferner T ransform atoren, S chaltanlagen und son- stige m aschinelle E inrichtungen enthait.

D er an d ere F iihrerstand lieg t u n ter dem h ochgezogenen U n terg u rt an d er Bagger- seite. V on hier aus kann das A rbeiten aller vier B agger beobachtet w erden.

D ariiber b efin d et sich ein zw eites kleineres M aschinenhaus.

A lle B ew egungen d er Briicke und der Zubringerbriicken sind selb sttatig be- g ren zt; die G renzstellungen w erden dem Abb. 8. B aggerseite der B rucke. ' Fiihrer durch akustlsche und optlsche Vor-

signale an g e z e ig t, so dafi er iiber die g eg en seitig e Lage der einzelnen E lem ente jed erzeit im Bilde ist. D er W indm esser ist auf einen Staudruck von 50 kg/m 2 eingestellt. M it Hilfe b eso n d erer O ber- briickungsschalter kann die B rucke im B edarfsfalle ab er auch noch b ei einem D ruck bis zu 70 kg /m 2 b ew eg t w erden.

D ie FćSrderbander sind 1,4 bis 1,8 m breit un d laufen m it einer G eschw indig­

keit von 2,0 bis 3,5 m /sek auf drelteiligen, m uldenfórm ig angeordneten Tragrollen- stationen. D ie Tragrollen haben staub- dicht gesch lo ssen e R ollenlager in pen- delnd eing eh an g ten Schw enkgehausen;

u n ter den M aterlalaufgabestellen sind sie m it starken G um m ibandagen v ersehen.

S ow eit dem nicht Riicksichten auf den F ah rw eg d er Zubringerbriicken entgegen- ste h e n , sind die B ander m it W ellblech u m b a u t, dam it das FOrdergut nicht vom W indę v erw eh t w ird. D er Innenraum w ird im W inter g e h e iz t, dam it es nicht an den B andem festfriert. D ie FO rderbander w erden durch G egen- gew ichte gespannt.

A bb. 8 u. 9 zeigen die fertlge Brucke. Das B etrlebsgew icht b e ­ tragt 4160 t, die L eistung In 21 Stunden 36 000 m 3 fester od er 50 400 m 3 geschiitteter M asse. 2666 kW sind auf dem B auw erk installiert;

das G ew icht der hierfur b en o tig ten K abelleitungen b e tra g t allein etw a 35 t. Die Brucke ist g egen die N orm allage um 25 ° v erstellb ar; ihre Fahrgeschw indigkeit lieg t zw ischen 8 un d 12 m /m in; sie riłckt taglich um etw a 3 m vor.

Abb. 9. H ald en seite der Brucke.

St 52 der M itteldeutschen S tahlw erke herg estellt, fur den eine M indeststreck- grenze von 4000kg/cm 2 gew ah rleistet w ird. Die zulassigen B eanspruchungen w urden jedoch entsprechend den eingangs erw ahnten V orschriften w ie fiir St 52 m it einer S treckgrenze von n u r 3600 kg/cm 2 eingehalten, so daB das Bauw erk also gegen O berschreiten der S treckgrenze eine grOBere Sicherheit ais sonst Ublich aufw eist.

Von den beid en Fiihrerstanden befin d et sich der eine dicht neben der H aldenstiitze u n m ittelb ar u n ter dem U n terg u rt, so daB der Fiihrer nach allen S eiten frele Sieht hat. D ariiber lieg t zw ischen den H aupttragern das H auptm aschinenhaus, cin m ehrstóckiges W ellblcchgebaude, das den

D ie Sp ren garb eiten beim Bau d es R heinkraftw erks A lb b r u c k -D o g e r n .

Aiie Rechte yorbehaiten. Von Karl D a a s e , O berhauer.

A us den b isher erschienenen A ufsatzen u b er das SchieBen m it fliissigem Sauerstoff, dic die A nw endung dieses S prengm ittels im Tiefbau darstellten, konnte d er praktische B etriebsm ann sich kaum ein Bild davon m achen, ob fiir seinen T iefbaubetrieb die A nw endung des S prengens mit fliissigem Sauerstoff technisch mOglich ist u nd w irtschaftliche V orteile bringt. Da ich an einer A nzahl grdfierer B austellen G eleg en h eit hatte, das V erfahren des Sprengens mit flussiger Luft k en n en zu lernen, halte ich mich fur berechtigt, mich zu diesen Fragen zu auBern.

Zum A usbau des R heinkraftw erks A lbbru ck -D o g ern g eh ó rte auch u. a. bei der H erstellung des etw a 3,5 km langen K anals ein Einschnitt in eine i km lange F elsstrecke, bei dem etw a 250 000 m 3 G estein, zum eist G ranit und G neis zu lOsen war. Die D urchfiihrung der B ohrarbeit geschah in der iiblichen W eise un ter V erw endung von 5 od er 6 groBen Flott- m ann & D em ag-K om pressoren und je Schlcht 25 bis 30 Bohrham m ern, Bauart B óhler & F lo ttm an n , die sich fiir die H erstellu n g d e r BohrlOcher bis zu 4,5 m Tiefe in diesem G estein gut bew Shrt haben. Die S preng­

arb eiten w u rd en durchgefiihrt u n ter V erw endung flussigen Sauerstoffs und handfertlger Sprengstoffe.

Die S prengung m it S prengluftpatronen hatten n u r da einen g u ten Erfolg, w o das zu sprengende G estein trocken war. Je tiefer m an zur S ohle des h erzu stellen d en Kanals in dem G estein vorw 3rts drang, um so w asserhaltiger w u rd e der Felsen. In diesem w asserhaltigen G estein ist A m m ongelatine 1 mit angew andt w orden, die dem S prengen m it fliissigem Sauerstoff auch noch insofern vorzuziehen ist, w eil man in aller Ruhe das SchuBfeld herrichten kann und keine G efahr lauft, daB zu groBe M engen flussigen Sauerstoffs aus den g etrankten Sprengluftpatronen ab- dam pfen. D ieser O belstand, der sich in einer m angelhaften Sprengw irkung aufiert, ist se h r oft beim SchieBen m it fliissigem S auerstoff in w asser- haltigem G estein aufgetreten. Bei d er gleichzeitigen Z u ndung grOBerer

SchuBreihen von Sprengluftschiissen ist es hierdurch leid er oft vorgekom m en, daB nur ein Teil der Schiisse die norm ale W irkung g ezeig t hat, w ahrend Schiisse mit Sauerstoffunterschufi m angelhaft gew lrkt u nd hierdurch dic zu sprengenden FelsflSchen nicht, w ie v o rg eseh en , hereingew orfen hab en . Um das A rbeitsfeld w ieder ordnungsm afiig herzurichten, m ufiten zum Teil n eu e Ldcher g eb o h rt und g elad en w erden. Erforderlich w ar nochm aliges Bohren, nochm aliges A uslegen von Z iindleltungen n ebst elektrischen Z iindern, d oppelter V erbrauch an fliissigem Sauerstoff n ebst den dazu- gehórigen Sprengluftpatronen, do p p elter A rbeitsaufw and fiir den Transport d er g etran k ten flflssigen Sauerstoffpatronen an die S p ren g stelle u nd fiir das B esetzen der S prengluftschiisse. D urch solche F ehlabschiage ist es auch zu erheblichen Stórungen im A btransport der G esteinsm assen gekom m en, w eil d ie Bagger P ausen m achen mufiten, bis die Sprengungen ordnungsm afiig b e e n d e t w aren.

Spater w urde im w asserhaltigen G estein, je n aher man zur Sohle kam, zum grofien Teil auch m it A m m ongelatine 1 gearb eltet. Bei diesem Sprengstoff lief man keine G efahr, dafi durch die W asserzufliisse irgend- w elche F ehlabschiage zu stan d e ko m m en , w ie dies bei den Sprengluft- schiissen haufig aufgetreten und m it schw erw iegenden F olgen verknupft g ew esen ist.

Nach dem A bbau d er H auptgesteinsm assen w urden durch Schiisse m it g erin g er Ladung Sohle und B óschung genau dem vorgeschrlebenen Profil entsprechend n achgearbeltet. Fiir diese kurzeń Pufferschusse w urde ebenfalls iiberw legend A m m ongelatine 1 verw en d et. In den Schiefikosten zw ischen A m m ongelatine 1 und Sprengluft w ar kein n en n en sw erter U nter- schied. Beim V ergleich b eid er Schiefiarbeiten konnte m an beobachten, dafi die A bschlage dort, wo m it A m m ongelatine 1 gesprengt w urde, gut bis zum B ohrlochtiefsten ausgew irkt h atten , so dafi das W egheben der Sohle und BOschung schnell vonstatten ging. Im G egensatze zu diesem

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