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Stahl und Eisen, Jg. 30, No. 51

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Leiter des technischen Teiles D r . - Jn g . E. S c h r 5 d t e r ,

Geschaftsftihrer des Vereins deutscher Eisen­

huttenleute.

Vcrlag Stahleisen m.b.H., Dusseldorf.

STAHL um EISEN

ZEITSCHRIFT

Leiter des wirtschaftlichen Teiles

Generalsekretar Dr. W. Be u m er, Gesdiaftsfulirer der Nordwestlichen Gruppe des Yereins deutsdier Eisen- und Stahl-

industrieller.

FUR DAS DEUTSCHE EISENHUTTENW ESEN.

N r . 51.

2 1

. D e z e m b e r 1910. 30 . J ahrg ang.

B uecks A bschied.

I | i c kraftvolle Personlichkeit des um das deutsche W irtschaftsleben hochverdienten Freundes der deutschen Industrie, H. A. Bueck, t r a t in ihrer ganzen Frisehe und Ungebeugtheit noch einmal in ilirer ganzen B edeutung in die Erscheinung bei der Delegiertenversammlung, die der Centralvcrband D eutscher Tndustrieller am 9. Dez. d. J. in Berlin u n te r dem Vorsitz des L andrats a. D. H errn Rotger abhielt. Es w ar das industrielle und sożialpolitische Testam ent Buecks, das dieser hier vor einer uberaus zahlreichen Versammlung von Industriellen aus allen Gauen D eutschlands entrollte, und das ein teures Verm aehtnis fiir die Z ukunft bleiben wird, die Alten erinnernd an das, was geleistet worden, die Jungen mahnend zu dem, was in der Fójgezeit not tu t.

Nach drei R ichtungen hin verteidigte der alte Kam pe den Centralverband D eutscher Industrieller.

Zunachst gegen die seit langen Ja h re n wiederholte, in der letzten Zeitgeradezu m itV erleum dungen durch- setzte, dadurch aber nicht w ahrer werdende Fabel, daB der C entralverband lediglich den Interessen der sog. schweren Industrie diene, fiir die In te r­

essen der Industrie der Fertigerzeugnisse aber kein Herz habe und geradezu schadlich wirke. Alit treffen- den Beispielen wies er diese Angriffe zuriick und h a tte die Genugtuung, daB auch aus der Yersamm- lung heraus das U ngerechtfertigte solcher Kampfes- weise gegen den Centralverband anerkannt wurde.

Zum zweiten w endete er sich gegen die Yer- dachtigung, daB cr sich dem „B undę der L andw irte11 unterw orfen habe und den Centralverband in dessen Lager iiferzufuhren bestrebt sei. Bueck betonte demgegenuber, daB zweifcllos die Interessen der Industrie und der L andw irtschaft vielfach zusammen- fallen, und daB ohne ihren ZusammenschluB die Um- kehr vom bedingungslosen Freihandel zum niacht- vollen Zollschutz nicht moglich gewesen wiire, die doch die wesentlichste Grundlage unseres gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwungs gewesen sei. In rich- tiger Erkenntnis der Bedeutung der Landw irtschaft fiir unser W irtschaftsleben sei der Ccntralverband auch beim neuen Zolltarif fiir die W iederherstellung der 1892 ermaBigten Getreidezolle eingetreten,

LT.jn

aber — wie Redner ausdriicklich betonte — nicht fiir mehr. Die ubertriebenen Forderungen des Bundes der Landw irte, dic unverantw ortlich hohen Zoile auf andere Lebensm ittel, selbst auf Materialien fiir unsere Industrie, habe Bueck und der Central- yerband stets energisch, aber leider erfolglos, be- kam pft. „W o ich im Laufe der Zeit die Verpflich- tung h atte, fiir die Beziehungen zwischen Industrie und Landw irtschaft einzutreten, habe ich niemals yersiiumt, den scharfen Gegensatz zwischen der Industrie und den Bestrebungen des Bundes der Landw irte liervorzuheben. Ich fordere hierdureh eindringlich auf, mir auch nur eine Tatsache oder AeuBerung naehzuwcisen, aus der meine Zuneigung zum Bundę der L andw irte gesehlossen werden konnte.

Wer solche, von meinen gewissenlosen Gegnern ausgehende Angriffe sich zu eigen m acht, der sollte bedenken, daB cs sich hier um Yerunglimpfung eines Mannes handelt, der der Industrie ein Menschen- alter hindurch und nicht ganz erfolglos gedient h a t.“

Und in dritter, aber nicht in letzter Linie bewahrte sich Bueck noch einmal ais den tapferen und m it vollem Recht unyersohnlichen Kam pfer gegeji die Sozialdemokratie. An den Beispielen des Streites i n Baugewerbe, des Karnpfes der Schiffswerften u i. 1 des Ausstandes der StraBenbahner in Bremen erbrachte er den Beweis, wie die Sozialdemokratie bestreb t sei, die Industrie vollig in ihre Gewalt zu bekommen, wobei ilir ein wesentliclier Yorschub dureh unsere Gesetzgebung geleistet werde. U nter Ueberwindung der kleinlichen Spaltungen in der Industrie miisse diese fest gesehlossen die Gewerk­

schaften niederkampfen und vernichten. Das miisse das Ziel des Kampfes sein; oder sie miisse sich und ihre Betriebe unter die Zw ingherrschaft der Ge- werkschaftsfiihrer, der A gitatoren und H etzer, u nter die BotmaBigkeit der Sozialdemokratie stellen.

Etw as anderes gebe es nicht. D ann aber wiirde die Sozialdemokratie die erste bedeutende Staffel in der H errschaft iiber den S taat und die Gesell­

schaft erkam pft haben.

Schon heute sei das Koalitionsrecht in einen Koalitionszwang um gcstaltet, der Arbeitswillige ge- brandm arkt und verfemt. Auf B etriebsstatten,

127

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21 4 4 S ta h l u n d EiB en. Buccks Abschicd. 80. J a h r g . N r . 51.

StraBen und P latzen w erden sie iiberfallcn und miBhandelt. Streikposten bilden die sichersten ZMittel zur Ausiibung aller Scbandtatcn und zur Niederzwingung der Unternehm er. Wir haben liingst Abhilfe auf diesem Gebiet verlangt, immer ver- gebens; ja das Gegenteil voUzieht sich in dcm ErlaB immer neuer Gcsetze, wie Redner des naheren d artu t. Die Regierung h a t auf dcm Gebiet des Schutzes der Arbeitswilligcn seit 1899 keinen Yer­

such m ehr gem acht, der Sozialdemokratie entgegen- zutreten. Diese h a t um so brutaler gegen Recht und Gesetz ihre Macht vcrwerten konnen und schon halb und halb das Recht auf die StraBe durchgesetzt.

Die A chtung vor der A utoritftt des Staates ist so weit gesunken, daB es jiingst in der H au p tstad t des Deutschen Reiches zu einer fast viertagigen Rcvolte kommen konnte. Auch dazu liat der m it S treik­

posten getriebene MiBbrauch AnlaB gegeben. Tag­

lich wird von der Sozialdemokratie offen und straflos der U m sturz von S taa t und Gesellsehaft, die Bcseiti- gung der Monarchie gepredigt, alle dam it zusammen- hiingenden Institutionen, jede A u to ritat in den Schmutz gezerrt. Freilich, wer heute cinc Yer- scharfung der Gesetze gegen dic Uebergriffc und U ntaten der Sozialdemokratio Yerlangt, der wird auch von m anchcn Y ertretern und der Presse der um die G unst der Masse buhlenden burgerlichen Parteien ais schwiirzester Scharfmaclier und K eaktionar gebrandm arkt.

Das Direktorium des Centralverbandcs ist ent- schlossen, dieses Odium auf sich zu nehm en; es wird beantragen, daB durch scharfere Bestimmungen in der groBen Novclle zum Strafgesetzbuch den Ausschreitungen der Streikposten entgegengetreten wird. Bueck selbst hiilt ein Gesetz zum Schutz der Arbeitswilligen ahnlich dem von 1899 uncrliiBlich.

E r schlieBt m it den W orten:

„Ich bin fertig, fertig m it meinem Bericht und auch sonst fertig. Ich liabe Ilmen den letzten Bericht c rsta tte t. Seit 37 Jahren habe ich hau fig an gleicher Stelle gestanden; denn seit der Begrundung des Centralverbandes, noch bevor ich den ehrenvollen Ruf, sein Geschiiftsfiihrer zu werden, erhielt, war ich Referent und B erichtcrstatter in seinen Yer- sammlungen. Ais ich mich m ehr in meine Aufgaben eingearbeitet h atte, durfte ich es zuwcilen wohl wagen, niahnende W orte an Sie zu richtcn. Und so will ich denn auch yon Ihnen scheiden, indem ich Ilmen mahnend ziirufe: s c h l i e B e n S i e s i c h f e s t u n d u n e r s c h u 1 1 c r 1 i c h z u s a m m e n , gewohnen Sie sich an den Gedanken, daB Ihnen ein f u r c h t b a r s c h w e r e r K a m p f auf- gezwungen wird, daB Sie, um ihn zu bestehen, g e w a l t i g e O p f e r werden bringen miissen, und daB das Ergebnis dieses Kampfes die N i e d e r - w e r f u n g und Z e r t r u m m e r u n g der s o - z i a 1 d e m o k r a t i s e h e n G e w e r k s c h a f - t e n s e i n m u B. Erreichen Sie dieses Ziel, so werden Sie von den kommenden Geschlechtern

gepriesen werden ais die R etter des S taats und der Gesellsehaft, ais die R etter der hohen K ultur, der wir uns ruhm en.“

D er Beifall, der den yerdienten und aufrechten Mann naeh diesen Ausfiihrungen begleitete, w ar ein beispielloscr, und die warmen Dankesworte, die der Yorsitzende an ihn richtete, kam en aus dem Iierzdn der ganzen Yersamnilung. N icht m inder die groBen und yerdienten Ehrungen, die ihm dann zuteil wurden, ais der Vorsitzęnde unter Uebergabe einer Adrcsse Buecks W ahl in das Direktorium und die Tatsache der Sammlung einer „B ueckspende" ver- kiindete, die zu Zwecken des Centralverbandes yer­

wendet werden soli und bis heute schon eine Ilólie von 700 0 0 0 .it erreicht hat. Es sei hier cingeschaltet, daB auch an dieser Tatsache die Sozialdemokratie nicht voriibergegangen ist, ohne ihrer bubenhaften Gemeinheit cin neues Beweisstiick zuzufiigen. Der

„Yorwiirts11 weiB aus den M itteilungen anderer B liitter ganz genau, daB die Spende lediglieh zu Zwecken des Centralverbandes bestim m t ist und daB Bueck keinen Pfennig davon crhiilt. Dcunoch schreibt er in seiner Nr. 290 vom 11. Dezember d. .1. w ortlich:

„Die Y ertretung der Interessen des Central- yerbandes lolint sieli iibrigens in reichlichem MaBe.

D er pensionierte H err Bueck crhiilt ais E x trag rati- fikation bei seinem Abschicd ein aus Sammlungen der Centralverbandsmitg]ieder hervorgegangenes

„E hren - Geldgeschenk", das sich bereits auf 700 000 .li beliiuft, obgleich erst ein kleiner Teil der Mitglieder seinen Obolus entrichtet hat. Auf ein Geschenk von l ‘/ 2 Millionen M ark kann also H err Bueck m it einiger Sicherheit rechnen. Eine ganz n ette G ratifikation!“

Diese Gemeinheit sei hier niedriger gehiingt, obwohl sie uns anw idert!

Es folgte u nter den Gliickwiinschenden der Senior der rheinisch - westfiilischen Eisenindustrie, H err G eheim rat S e r v a e s , der eine kunstlerisch ausgestattete U rkunde uberbrachte, durch die der

„Yerein zur W ahrung der gemeinsamen wirtscliaft- lichcn Interessen in Rheinland und W estfalen11 und die „Nordwestliche Gruppe des Yereins deut­

scher Eisen- und Stahlindustrieller11 Bueck zum Ehrenm itgliede ernennen. R echtsanw alt M e y e r - H annover, der Yorsitzende des „Yereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller", uberreichte eine Adrcsse, in der — gem alt von Ad. Lins (Diisseldorf)

— der „L andw irt11 Bueck am Pfluge den Gcfilden der Industrie entgegengeht. Kommerzienrat S p r i n g o m m teilte u nter Ueberweisung einer kunstreichen Darstellung, die an das T itelblatt von

„S tah l und Eisen“ anknupft, m it, daB der „Yerein deutscher E isenhuttenleute11 Buecks Ehrenm itglied- schafteinstim m ig beschlossen habe. B a u ra t® v .^ )i((.

h. c . t o u R i e p p e 1 uberbrachte m it einer wunder-

vollen Adresse die Gliickwunsche des „Yereins deu t­

scher M aschinenbau-Anstalten", und andere Gliick- wiinschende schlossen sich an. Tief ergriffen dankte

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21 . D e z e m b e r 1910. D ie Roheisenerzterjuhren in Deutschland. S ta h l u n d E is e n . 21 4 5 Bueck allen in cincr gedan k eim llen Redc. Und am

Abend kani das Festm ahl, iiber das wir an anderer Stelle berichten, und das den Achtzigjahrigen in alter K raft und Frische auch inter pocula zeigte.

Die Wiinsche aller Teilnehmer aber gingen ein- m iitig daliin, daB Bueck noch lange, lange Jahre

der deutschen Industrie erhalten bleiben moge.

Und daran merken wir erst, daB wir uns in der Ueberschrift geirrt haben: es w ar gar kein „Ab- schied", es w ar n u r dic dankbare Feier eines Zeit- abschnittes. Bueck bleibt, er bleibt der Unsere!

Die Redaktion.

Die R oheisenerzverfahren in D eutschland.*

V on D ire k to r R . G e n z m e r in J u lie n h iitte (O berschlesien).

F iir die R o h e ise n erzv e rfah ren ko m m en in D e u ts c h la n d z u rz e it folgende Y erfah ren in B e tr a c h t:

I. R o h e i s e n e r z v e r f a h r e n m i t f l i i s s i g e m R o h e i s e n e i n s a t z v o n n i e d r i g e m u n d m i t t l e r e m P h o s p h o r g e h a l t , u n d z w a r

a) bei d ire k te m B ezu g v o m H oehofen,

b) bei E in s c h a ltu n g eines gew ohnlichen (heizbaren) M ischers u n d c) eines M ischers ais V orfrischer.

I I . B e r t r a n d - T h i e l - b e z w . H o e s c h - V e r f a h r e n m i t f l i i s s i g e m R o h ­ e i s e n e i n s a t z v o n h o h e m P h o s p h o r g e h a l t ( T h o m a s e i s e n ) .

Da s T a l b o t - V e r f a h r e n , d a s in A m erik a, E n g la n d u n d m a n c h e n a n d e re n L a n d e m eine ziem liche V e rb re itu n g g efu n d e n h a t, ist z u rz e it in D e u ts c h la n d a u f k ein em H iitte n w e rk in B e trie b , u n d ob sich dieses V erfa h ren ein m al bei u n s ein b iirg ern w ird , is t n a tiirlic h m it S ich e rh e it n ic h t zu b e a n tw o rte n . D agegen w ird in O esterreich (W itkow itz) b a ld ig st m it dem B a u eines n eu e n groBen S ta h lw e rk s, d a s n a c h d em T a lb o t-V e rfa h re n a rb e ite n soli, begonnen w erd en . Ic h iib erg eh e d e sh a lb a n d ie ser S telle d a s T a lb o t-Y e rfa h re n g an z, ebenso d a s in D e u ts c h la n d k a u m ein g efiih rte so g e n a n n te D u p 1 e x - V e r f a h r e n , z u m a l seit d en V eró ffen tlich u n g en vo n P e t e r s e n** w enig N eues h in z u zu fu g en w are.

M aB gebend fiir d ie W a h l eines d e r angegebenen R o h e ise n erzv e rfah ren is t n a tiirlic h in e rste r L in ie die Q u a lita t des dem W e rk z u r Y erfiigung ste h e n d e n fliissigen R oheisens, u n d v o n b eso n d erer B e d e u tu n g is t dessen P h o sp h o rg e h a lt. H a t beispielsw eise ein W e rk T h o m aseisen z u r V erfiigung, w elches a u s b eso n d eren G riin d en im K o n v e rte r n ic h t v e rb la se n w erd en k a n n , so w a re e n tw e d e r d a s H o e s c h - V e r f a h r e n zu w ah len , o d er es w ird in einem M ischer v o rg e frisc h t u n d d a s so g ere in ig te R oh eisen in fe sts te h e n d e n H erd o fe n fertig g e m ac h t. H ierb e i b ie te t d e r H erd o fen n a c h D i c h m a n n f geg en iib er d em K o n y e rte r folgende V orteile:

1. M an k a n n d e n P h o s p h o r g e h a lt des R o h eisen s e tw a s n ie d rig e r o d e r a u c h h ó h c r b e la sse n , ais e s d e r T h o m asp ro zeB g e s t a tt e t, u n d d a d u rc h o f t d ie G e s te h u n g s k o s te n d es R o h e ise n s n ie d rig e r g e s ta lte n , o h n e d a b e i d o c h a u f d e n V o rte il v e rz ic h te n zu m u ssen , d e n die G e w in n u n g d e r v e r- k a u flic h e n P h o s p h a ts c h la c k e m it sich b rin g t.

2. M an k a n n alle v o m M a rk te v e rla n g te n FluB eisen- u n d S ta h ls o rte n h e rs te lle n .

3. M an k a n n d ic E rz e u g u n g s fa h ig k e it d e r A n lag e zu Z e ite n s c h le c h te r K o n ju n k tu r d u rc h S tille g u n g eines o d e r m e h r e re r O efen le ic h te r h e ra b s e tz e n , o h n e d ie G e ste h u n g s k o ste n b e so n d e rs u n g u n stig z u b eein flu ssen .

E in T h o m a sw e rk k a n n d a g e g e n im a llg em ein en n u r d a n n g u te R e s u lta te erzielen , w e n n d e r B e trie b fo rc ie rt u n d h o h e E rz e u g u n g sm e n g c n e rz ie lt w e rd e n . D ie E in s c h r a n k u n g e in e s T h o m a sw e rk c s la B t die G e s te h u n g s k o ste n so fo rt in e m p fin d lic h e re r W eise in d ie H o h e sch n cilcn . 4. D ie K o m b in a tio n H o e h o fe n — H e rd o fe n b ie te t e n d lic h d a d u r c h e in e n groB en V o rte il, daB ein

e rh e b lic h gróB eres M e h ra u sb rin g e n a n fe rtig e m S ta h l g e g e n iib e r d e m T h o m a s k o n v e r te r bei d e r g leich en M enge R o h e ise n s ta tt f in d c t. D e n n b e k a n n tlic h g e h en in groB en T h o m a sw e rk e n d u rc h A b b ra n d ja h r lic h W e rte v o n groB er H o h e v e rlo re n , w a h re n d b ei d e n R o h e ise n e rz p ro z e sse n d u rc h R e d u k tio n d es E ise n g e h a lte s d e r E rze e in Z u b ra n d e n ts te h t , d e r in v ie le n F a lle n e in A u s­

b rin g e n v o n u b e r 100 % d es m e ta lliś c h e n E in s a tz e s z u r F o lg ę h a t. B e d in g u n g is t a lle rd in g s, daB d ie im H e rd o fe n z u r Y e rw e n d u n g g e la n g e n d e n E rz e m o g lic h s t e ise n re ic h u n d a rm a n K ie se lsa u re sin d , u n d daB , u m n ie d rig c B e trie b s k o s te n z u erzielen , d ie O efen E rz c u g u n g e n v o n 150 b is 200 t fu r O fen u n d T a g le iste n , Z ah len , die v o n m o d e rn e n groB en O efen a u f ein ze ln en W e rk e n in D e u ts c h la n d h e u te sc h o n e rre ic h t w erden.

E s is t b e re its v o n P e te rse n a u f die groBe W ic h tig k e it d e r M i s c h e r f r a g e fiir den R oheisen- erz-ProzeB hingew iesen w orden. L eid er ist d a s M a teria ł, w elches m ir h ie rfiir z u r Y erfiigung s te h t, u n erh e b lich , b eso n d ers d esh alb , weil clie W e rk e a u f dem S ta n d p u n k t ste h e n , daB sie ihre m it viel

* G e k iirz te r A b d ru c k des a u f d em I n te r n a tio n a le n K ongreB , D u sse ld o rf i g i o , g e h a lte n e n V o rtra g e s u n te r W eg la ssu rtg des b e re its in d ie s e r Z e its c h rift v e ró ffe n tlic h te n M a te ria ls.

** , ,S ta h l u n d E is e n " 19 10, 5. J a n ., S. 1/3 9; 12. J a n ., S. 58/80.

f „ D e r b a sisc h e H e rd o fe n p ro z e B ", B e rlin 19 10. Y erlag J . S p rin g er, S eite 234, 235.

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2146 S ta h l u n d B ieo n . Die Hoheisenerzterfahren in Deutschland. 30. Ja h rg ;. N r. 51.

G eld u n d groBen S ch w ierig k eiten e rk a u fte n B e trie b s e rfa h ru n g e n n ic h t o h n e w eiteres a n d e re n b e k a n n t- g eb e n w ollen. E s g ilt dies v o r allem fiir die h eizb a re n M ischer, w elche ais V o rfrisch er b e n u tz t w erden.

F iir d iejenigen W e rk e, w elche M ischer n u r a is S a m m e la p p a ra t u n d ais E n tsc h w e fle r b e n u tz e n , is t z u b em erk en , daB ein so lch er A p p a r a t sich ais ein s e h r b ra u c h b a re s u n d , b eso n d ers bei w echselndem R o h eisen , n o tw en d ig es B in d eg lied zw isehen H ochofen u n d H erd o fe n erw iesen h a t. I n D e u ts c h la n d a rb e ite n je t z t b e re its folgende S ta h lw e rk e m it fliissigem R oheisen, te ils w ollen sie n o ch im L au fe dieses J a h re s d az u iib e rg eh en :

K a r n e d e s W e r k e s A n p a b e d e s Y e r f a l i r e n s

m it fliissigem E in s a tz 1. K a tto w itz e r A .-G . fiir B e rg b a u u n d H iitte n b c tr ie b , H u b e r-

tu s h ii tt e bei B e u th e n (O .-S.)

2. O b ersch lesisch e E is e n in d u s trie A .-G ., A b te ilu n g J u lie n - ) m it fliissigem E in s a tz u n d h e iz b a re m

h iitte , B o b re k (O .-S.) 150 t-M isch er

3. G eo rg s-M arien -B erg w erk s- u n d H iitte n v e r e in A .-G ., G eorgs- j m i t fliissigem E in s a tz u n d ein em Y or- m a r ie n h iitte b e i O sn a b riic k frisc h e r zu 150 t , e in 250 t-V o r-

frisc h e r (im B au) 4. H e n sc h e l & S o h n , A b t. H e n ric h s h iitte , H a ttin g e n a . d. R u h r m i t fliissigem E in s a tz

5. B e th le n -E a lv a h iitte , S c h w ie n to c h lo w itz (O .-S.) m i t fliissigem E in s a tz u n d ein em V or- fris e h e r zu 150 t (im B au) 6. H u s te n e r G ew e rk sc h a ft, H iis te n i. W . m it fliissigem E in s a tz u n d e in e m V or-

frisc h e r zu 150 t 7. E ise n - u n d S ta h lw e rk H o esch , D o rtm u n d H o e sc h -V e rfa h re n 8. O b ersch lesisch e E is e n b a h n b e d a rfs-A k tie n g e se lls c h a ft, m it fliissigem E in s a tz

F rie d e n s h iitte bei M o rg e n ro th (O .-S.) *

9. K ó n ig sh iitte , K ó n ig s h iitte (O.-S.) m it fliissigem E in s a tz

10. N ie d e rrh e in isc h e ■ H iitte in D u isb u rg -H o c h fe ld m it fliissigem E in s a tz u n d h e iz b a re m M isch er

1 1. P h o e n ix , A b t. H o rd ę i. W . H o e sc h -V e rfa h re n m i t fe s te m T h o - m aseisen .

I. a) R o h e i s e n e r z v e r f a h r e 11 m i t f 1 u s s i g e m R o h e i s e n v o n n i e d r i g e m u n d m i t t l e r e m P h o s p h o r g e h a l t b e i d i r e k t e m B e z u g d e s R o h e i s e n s

v o m I I o c h o f e n.

E s w ird h ierb ei an g e n o n u n en , daB d e r P h o sp h o rg e h a lt d ie G renze v o n 1 % n ic h t w esentlich iib e rsc h re ite t, w eil ein h ó h e re r P h o sp h o rg e h a lt, b eso n d ers bei nied rig em P ro z e n ts a tz a n S c h ro tt, d a s Y erfa h ren in einem festste h e n d e n H erd o fe n ais n ic h t w irtsc h a ftlic h erscheinen laB t, beso n d ers w en n bessere Q u a lita te n h erz u stellen sind.

N ac h diesem Y erfahren** a rb e ite n d , is t v o r allem die d e r K a tto w itz e r A k tie n g ese lisc h aft gehórige H u b e r t u s h i i t t e (O berschlesien) zu e rw a h n e n ; b eso n d ers d esh alb is t die d o rtig e A rbeitsw eise b e m erk en sw e rt, w eil die H eiz u n g d e r M a rtin ó fe n fa st ausschlieB lich m it K ok so fen g as erfo lg t, w o riib er T e r p i t z b e re its in dieser Z e itsc h rift b e ric h te t h a t . f

D ie F ris c h a rb e it w ird in d e r W eise g e fiih rt, daB m itte ls C h arg ierm asch in e z u e rs t E rz , K a lk u n d S c h ro tt u n d d a n n fliissiges R oh eisen ein g e se tz t w erd en , gew ohnlich 50 b is 60 % des E in sa tz e s. E s is t je d o ch a u c h zeitw eise a u f H u b e r tu s h iitte schon allein m it n u r fliissigem R o h eisen g e a rb e ite t w o rd en , w as keine S chw ierigkeiten b e re ite t h a t, w eil die M a rtin ó fe n , v o n d enen in d e r R eg el zwei im B e trie b sin d , ebenso w ie die H ochofen in 24 S tu n d e n je v ie rm a l a b ste c h e n .

N ac h d em m a n in H u b e rtu s h iitte eine R e ih e v o n J a h r e n in d e r ang eg eb en en W eise g e a rb e ite t u n d zu fried e n ste lle n d e E rg e b n isse e rz ielt h a t, ist n e u e rd in g s eine A en d e ru n g e in g e tre te n . D a n am lic h , w ie e rw a h n t, d o r t kein M ischer v o rh a n d e n ist, m a c h e n sich die b eso n d ers bei d en schw ierigen o b e r­

schlesischen V e rh altn isse n v ie lfach se h r erh e b lich e n S ch w an k u n g e n in d e r Z u sam m en setz u n g d e r einzelnen H o ch o fen a b stic h e re c h t u n a n g e n e h m fiih lb a r. D iese S ch w an k u n g e n sin d v o r allem fiir d e n C h arg en g an g se h r w esen tlich , w eil es schw ierig ist, d en fiir die b e tre ffe n d e C harge rich tig e n E rz - z u s a tz zu treffen . D en n b e k a n n tlic h w ird d a s E r z b e re its v o r h e r in d e n O fen g e ta n , also zu ein er Z eit, w o die Q u a lit;it d e s H ochofeneisens n o ch d u rc h kein erlei P ro b e festz u ste lle n w ar. E s k a m d es­

h a lb v ie lfach v o r, daB ein erseits C hargen zu h a r t k am e n — w as d a s k le in ere U eb e l w a r — , dem m a n d u rc h E rz n a c h se tz e n b ei v e rla n g e rte r C h a rg e n d a u e r R e c h n u n g tru g , o d e r daB sie zu w e i c h k am en u n d iib e rfrisc h t w u rd e n . In le tz te re m F a lle h ilft m a n sich b e k a n n tlic h d u rc h Z u sa tz v o n R o h -

* N r. 8 b e a b s ic h tig t n a c h d em H o e sc h -Y e rfa h re n zu a rb e ite n .

** S. a u c h P . K a h n e r t ; „ S tu d ie n iib e r die D u rc h fiih ru n g d e s R o h eise n e rz p ro z e sse s im M a r tin - o fe n " , K ó n ig s h iitte 1909. (D is s e rta tio n B erlin.)

f „ S ta h l u n d E is e n " 19 10, 1 5. J u n i, S. 1029.

(5)

21. D e z e m b e r 1910. S ic Iiohei.icticrzvcrjahren in Deutschland. S ta h l u n d E is e n . 2147 eisen, Spiegeleisen o d e r dergl., h a t d a n n a b e r n eb e n einem la n g eren C h arg en g an g eine O u a lita ts- v e rsc h le c h te ru n g d u rc h v e rm e h rte n S a u ersto ff in F o n n v o n E ise n o x y d u l zu g ew a rtig en .

E s w ird d esh alb je tz t so g e a rb e ite t, daI3 z u n a c h s t n ic h t die g an z e y o rau ssich tlich b e n o tig te E rz - m e n g e, so n d e rn n u r d e r groB ere T eil d erselb en ein g e se tz t w ird . G egen d a s E n d e d e r S ch au m p erio d e w ird d a n n ein T eil d e r S chlacke, u n g e fa h r d ie H a lfte , gezogen. D iese h a t zw a r einen etw a s h o h ere n E ise n g e h a lt ais die E n d sc h la c k e , n am lic h 15 b is 1 8 % gegen 10 b is 1 1 % , so daB im m erh in ein E ise n v e rlu st u n d d a m it ein u m r a n d 1 % g erin g eres A u sb rin g en e n t s t e h t ; tro tz d e m w ird diese A rb e its- w eise fiir v o rte illia ft g e h a lte n , u n d z w a r b eso n d ers w egen e in e r erh e b lich e n O u a lita tsv e rb e ss e ra n g d es erz eu g te n F luB eisens, d a die gezogene S chlacke die H a u p tm e n g e d es P h o sp h o rs u n d Sehw efels e n th a lt u n d d esh alb a u c h bei einem R o h e ise n m it h ó h ere m P h o sp h o rg e h a lt n ic h t so le ic h t eine R iick- p h o sp h o ru n g e in tre te n k a n n . N ac h d em Z iehen d e r S ch lack e w ird P ro b e gen o m m en u n d n a c h ih rem B e fu n d w ird d e r zw e ite E rz z u s a tz bem essen, d e r a b e r v o rsic h tig zu g e se tz t w erd en m uB , u m eine zu s ta rk ę R e a k tio n zu v e rh in d e m . J e d e n fa lls is t n a c h einiger U e b u n g so d a s z u r F ris c h a rb e it b e ­ n o tig te S a u e rs to ffą u a n tu m viel le ic h te r zu treffen ais fru h e r, o h n e daB d a m it eine V errin g eru n g d e r E rz e u g u n g e i n tr itt. D a s G ew ich t d e r e rh a lte n e n S chlackenm engen is t bei d ie ser A rbeitsw eise u n g e fa h r d a s gleiche g eb lieb e n , desgleichen d e r E rz v e rb ra u c h .

b) R o h e i s e n e r z y e r f a h r e n m i t f 1 ii s s i g e m R o h e i s e n e i n s a t z v o n n i e d r i g e m o d e r m i t t l e r e m P h o s p h o r g e h a l t b e i E i n s c h a l t u n g e i n e s

h e i z b a r e n M i s c h e r s .

W ie schon k u rz e rw a h n t, d ie n t ein h e iz b a re r M ischer in d e r H a u p ts a c h e a is S a m m e la p p a ra t u n d ais E n tsc h w e fler. E in solcher A p p a r a t is t a u f d e r J u l i e n h i i t t e (der O berschlesischen E ise n ­ in d u s trie A k t.-G es. in G leiw itz gehórig) se it v ie r J a h r e n im B e trie b . D erselbe, ein er d e r e rste n heiz- b a re n M ischer D e u tsc h la n d s, faB t 150 t u n d is t ein e lek trisc h k ip p b a re r R ollm ischer. E r s te h t in d er V erliin g eran g d e r G ieBhalle, so daB zu seiner B e d ie n u n g die a u c h d o rt lau fe n d en K ra n e b e n u tz t w erd en k o n n en . D ie R oheiseneinguB - u n d S chlackenabguB schnauze liegen a u f ein er S eite, gegen- lib e r b e fin d e t sich die A usguB schnauze. U rsp riin g lic h b e fa n d sich v ó r d e r le tz te n n o ch ein e S cheide- w a n d zu m Z u riic k h a lte n d e r S chlacke. D a a b e r tr o tz v ie lfach e r B em iih u n g en diese S ch eid ew an d n ic h t fu r la n g ere Z e it b e trie b sfa h ig zu e rh a lte n w a r, so w u rd e sie sp iite r g a n z fortgelassen. D e r M ischer w ird m it G e n e ra to rg a s g eh e iz t, b e s itz t je d o ch n u r R e g e n e ra to re n fiir L u ft. D u rc h diesen U m sta n d is t die T e m p e ra tu r k ein e ho h e, dieselbe b ew e g t sich gew óhnlich zw isehen 1300 u n d 1400 0 C.

D e r K o h le n v e rb ra u c h is t n u r g erin g u n d b e tr a g t bei 400 bis 500 t R o h e ise n d u rc h sa tz in 24 S tu n d e n n u r r u n d 8 t.

D ie V ersuche, die b eso n d ers in d e r e rste n Z e it g e m a c h t w u rd e n , u m d a s R oh eisen zu frischen, h a tte n zw a r d en E rfo lg , daB die V eru n re in ig u n g e n des R oheisens, b eso n d ers d e r G eh a lt a n Silizium u n d M an g an , h e ra b g e d riic k t w u rd e n ; es w u rd e je d o c h a n d e rse its d a s feu e rfeste F u t t e r so s ta r k an g e g riffen , daB die H a ltb a r k e it d es M ischers in F ra g e g e s te llt w u rd e, b eso n d ers w eil d a s F lick e n d e r S e ite n w a n d e w egen n ic h t g en iig en d e r Z u g an g lich k e it S chw ierigkeiten v e ra rs a c h te . M an v e rz ic h te te d a h e r a u f d a s F risc h e n u n d b e n u tz te d en M ischer n u r zu d en schon o ben g e n a n n te n Z w ecken, fiir w elche e r einen h e rv o rra g e n d e n N u tz e n g e w a h rt. Z ie h t m a n fern e r die z u m a l bei d en schw ierigen oberschlesischen H o ch o fen v e rh a ltn isse n u n v erm e id lic h groB en S ch w an k u n g e n in B e tr a c h t, so lie g t d e r groBe N u tz e n dieses A p p a ra te s k la r a u f d e r H a n d . Z u r E rla u te r a n g d es G esag ten d ien en die Z a h le n ­ ta fe ln 1 u n d 2 m it A n a ly s e n re su lta te n d es H ochofeneisens u n d d es M ischereisens, fiir die a b sic h tlic h zw ei B e trie b s ta g e g ew a h lt w o rd e n sin d , a n d en e n d ie S ch w efelgehalte d e r y ersc h ied e n en A b stic h e zu m T eil se h r h och sin d u n d a n d e rse its se h r v o n e in a n d e r a b w ic h e n ; d asselb e g ilt v o n S ilizium u n d M angan.

E s g e h t d a ra u s h e rv o r, daB a u c h bei schnellem W echsel v o r allem die E n tsc h w e flu n g d oeh eine se h r w esen tlich e ist.

S eh r w ich tig ist, daB d e r d u re h s c h n ittlic h e M a n g an g e h alt m o g lich st h och ist, w eil d a d u rc h d ie sch n elle A b sch e id u n g des Sehw efels d u rc h B ild u n g v o n M an g an su lfid b e sc h le u n ig t w ird. Zw ei M onats- d u rc h s c h n itts a n a ly s e n d e r M ischerschlacken h a tte n folgende Z u sam m en setz u n g in P ro z e n te n :

E i s e n K i e s e l s a u r e P h o s p h o r M a n g a n

26,66 36,50 0,18 r 4.°5

2 1,59 29,10 0 ,17 10,25

D ie M enge d e r S chlacke ist n u r g erin g u n d b e tra g t 0,4 b is 0,5 % d e r d u rc h g e se tz te n R oheisen- m enge.

D e r M ischer ze ig t je t z t eine au sg ez eic h n ete H a ltb a r k e it u n d g e h t au g e n b lic k lic h o h n e U n te r- b re c h u n g se it i 1/^ J a h re n . D e r B o d e n u n d die S eite n w an d e b is iib e r S c h la c k e n sta n d b e s te h e n a u s M ag n esitste in en , d a s iib rig e M au erw erk u n d d a s G ew dlbe a u s S c h a m o tte ste in e n .

(6)

2 1 4 8 S ta h l u n d E iso n . Die Roheiscncrzvcrjahren in Deutschland, 3 0. J f th r g . JN r. 51.

Z a h le n ta fe l i .

R o h e 1 * c n

T a g - u n d N a c h t i c h l c h t v o m 1 9 . F c b r u a r 1 9 1 0

D u r c h s c h n itt: 0,097 Ofcn-

Nr. Zeit Bruch Schwefel

%

Mangan

%

Silizium

IV . 4 .3 ° wciO 0,14 0,88 1.13

V. 5.00 ,, 0,05 2.75 1,03

1. 6,00 »» 0,10 1.82 1,65

V I. 7,00 ,, 0,07 2,08 1.22

I I . 7.30 h a lb . 0,05 2,68 2,13

IV . 8,15 weiB 0,19 1.13 1,12

V. 8-45 ,, 0,08 1.99 I,o8

V II. 9.30 ,, o»°5 2 ,52 0.47

I. 10,00 ,, 0 ,2 1 1.38 1.32

V I. 11,00 ,, 0,07 2,12 1,32

I I . 11.3° ,, o .°5 2.75 1,32

IV . 12,00 ,, 0 ,16 1.55 1,41

V. 1,00 ,, 0,07 2 ,11 1,27

1. 2,00 ,, 0,08 1.94 1,22

V I. 3.15 , r 0,07 2,07 1 ,32

IV . 4,15 ,, 0,10 1.77 1.32

V. 4.45 g ra u 0,06 2,44 1,60

I .V I I . 6,00 weiB 0,08 1,96 I . I 7

VI . 7,00

,,

0,10 I ,8l 1,03

I I . 7.30 g ra u 0,05 2,71 1.94

IV . 8,00 weiB 0 .15 1.63 1,32

V II. 9.30 , , 0,07 2, IÓ o.47

V I. n , o o 0,10 i,7 4 1.17

IV . 12.00 h a lb 0,07 2,18 1,60

V. I .I 5 g rau 0,24 0,91 0.52

I. 2.15 h a lb . 0,06 2,37 1.95

1.97 1,26

M l i c h e r e i s e n

T a g - u n d N a c h t s c h i c h t v o m 1 9 . F e b r u a r 1 9 1 0

O f e n -

N r . Z e i t S c h w e f e l

%

M a n g a n

_

%

P h o s p h o r

%

S i l i z i u m

%

V. 7.35 0.062 1,88

_

1,21

1 . 10,00 0.066 1,90 — 1,12

IV . 12,00 0,066 1,90 0*51 1.17

V. 2,00 0,061 1,9° — 1,12

IV . 5,30 0,058 1.94 — 1-17

I. 6,00 0,061 1,98 — M 7

I I . 6,10 0,061 1,98 0,51 1,12

V. 8,20 0,061 1,94 1,17

I. 11,00 0,056 1,90 — 1,12

I I . 12,15 0,058 1.94 0,5° 1,2 1 .

IV . 12,45 0,077 1,98 — 1,17

V. 2.35 0,1I O 1.98 — 1,12

D u r c h s c h n i tt: 0,066 1.94 0,507

---- --

I , l 6 --1

E in w e ite re r V orteil, d e n ein solcher M ischer geg e n iib e r dem d ire k te n B ezuge d es R o h eisen s v o m H o chofen h a t, b e s te h t d a rin , daB m a n die a u c h d e r M enge n a c h o ft w echselnden H och- o fen a b stic h e v e rm e id e t, v ie lm e h r s te ts eine g an z g en a u e M enge d em M a rtin o fe n zu fiih re n k a n n ; a u c h is t es w esen tlich , daB m a n bei C hargen, die zu w eich k o m m e n , ein e n tsp re c h e n d e s kleines Q u a n tu m fliissigen R o h eisen s schnell nachgieB en k a n n , w o d u rc h die b ein a h e fe rtig e C harge rasc h Z a h le n ta fe l 2.

R 0J 1 o I n e n

T a g - u n d N a c h t s c l i l e h t v o m 1 6 . M a r z 1 9 1 0

O f e n -

>’ r. Z e i t B r u c h S c h w e f e l

%

M a n g a n

%

S i l i z i u m

%

I. 4.15 g ra u 0,06 2,49 2,64

I V .V I . 5.00 weiB 0,12 1.53 1,13

I I . I V . 6,00 g ra u 0,07 2,01 2,26

V .V I I . 7,15 weiB 0,12 1.45 0,61

I. 8,00 g ra u 0,05 2,71 2,26

I I . I V . S.45

tp

0,05 2,60 2,So

V .V I. 9.45 weiB 0,10 1,88 1,32

IV. 11,30 g ra u 0,07 2,20 2,69

V I I . 12,00 weiB 0,06 2,28 0,80

I. 12,30 g ra u 0,07 2,24 2,69

I I . 1.15

,,

0,05 2,69 2,80

V. 1,30 weiB 0,10 1.77 o,94

V I. 2,00

,,

0,07 2 ,17 1,32

IV . 2.30 g ra u 0,06 2,45 3.29

I. 4 .3 °

,,

0,06 2,30 2,18

IV .V . 5.15 0,07 2,22 2,85

I I . 5.30

,,

0,06 2,36 2.75

V I. 6,00 weiB 0,06 2,26 1,41

V I I . 8,00 0,06 2,28 0,70

I. 8,15 h a lb . 0,18 1,34 2,42

IV . 8.45 g rau 0,16 1,51 1,88

V. 9,15 weiB 0,10 1,81 1,45

I I . 10,00 h a lb . 0,07 2,12 1.65

V I. 10,30 weiB 0,24 0 ,94 1.97

I. 11,30 h a lb . 0,06 2,40 2,21

IV . 12,30 weiB 0,22 0,87 0,56

V. M 5

,,

0.13 0,90 0,89

I I . 1.45 h a lb . 0,06 2,41 2,82

IV. V I. 3 ,4 ‘S

,,

0.10 1.76 1.97

D u r c h s c h n itt: 0,092 2.03 1.93

M i s c h e r c i a e n

T a g - u n d X a c h t « c h i c h t v o m 1 6 . M a r z 1 9 1 0

O f e n -

K r . Z e i t S c h w e f e l

%

M a n g a n

%

P h o s p h o r

%

S i l i z i u m

% v .

i i. n i .

IV . I I . V.

I I I . IV .

I I . V.

I I I . I I . IV .

V.

I I I .

7.00 7 .5 ° 11,009.25

1.30 1.45 4.156.00 8.00 9.00 11,30

1.30 3.00 3.45 5.15

0,072 0,075 0,059 0,067 0,058 0,059 0.059 0,061 0.053 0,061 0,069 0,061 0,054 0,059 0,073

1.63 1,67 1,94 1,80 1,90 1,84 1.S7 1.972,00 1,76 1.73 1.73 1.63 1.63 1,60

0-45

o.44

0,42

0,41

1.41

!.37 1.371.41 1,5°

1.55 1.55 I >55 1.41 1.41 1.371.4 1 1.37 1.371.41 D u rc h s c h n itt: 0,063 i 1,72 0,43 M 3

a u fg e k o h lt u n d so d a s Z u s a tz q u a n tu m in k iirz e ste r Z e it in F luB eisen bezw . S ta h l um - g e w a n d e lt w ird. H ierb ei is t allerd in g s a u f eine sorgfiiltige D e so x y d a tio n zu a c h te n . D ieser le tz te U m sta n d ist b eso n d ers b each - te n sw e rt, w eil beim R o h e ise n erzv e rfah ren d ie B e m e ssu n g d e r E rz m e n g e zu O x y d a tio n s- zw ecken, w ie schon e rw a h n t. o ft schw ierig is t, so daB ein U eb e rfrisch e n le ic h t ein­

tr e te n k a n n .

(7)

2 1. D e z e m b e r 1910. D ie Roheiscnerzverjahren in Deutschland. S ta h l u n d E is e n . 21 4 9 I s t d e r g ew a h lte E rz s a tz a b e r zu gering, so k o m m t d ie C harge zu h a r t, u n d d a s N ach w erfen v o n E r z h a t g ew óhnlich eine V erzógerung d e r C harge z u r F olgę. W ird ein groB erer P ro z e n ts a tz A ltm a te - rialien c h a rg ie rt, so is t b eim E rz z u s a tz die Q u a lita t dieses S e h ro tts a u c h zu beriick sich tig en .

D a s d em M ischer e n tn o m m e n e R o h e ise n — gew óhnlich 70 b is 80 % des G e sa m te in sa tze s — w ird , n a c h d e m es gew ogen, im J u lie n h iitte r S ta h lw e rk d u re h einen d e r drei 60 t- K ra n e v o n d e r A b- s tic h se ite in d en O fen gegossen, d e r v o rh e r m it S c h ro tt, E rz u n d K a lk b esch ic k t w orden ist.

D ie G ieB halle is t m it d rei K ra n b a h n e n a u s g e riiste t; a u f d e r o b e rste n la u fe n zwei K ra n e zu 60 t, a u f d e r m ittle re n ein K ra n zu 60 t u n d zw ei K o k ille n k ra n e zu 10 t u n d a u f d e r u n te rs te n ein schnell- g eh e n d e r H a lb p o rta lk ra n , le tz te re r b eso n d ers fiir d a s GieCen k le in er B locke. D a s S ta h lw e rk h a t sechs O efen zu je 40 t F a ssu n g , v o n 9 m H erdliinge u n d 5 m B re ite (zw ischen d en P la tte n ). D ie O fenhalle is t a u s g e riiste t m it zw ei C h arg ierm asch in en u n d zwei M u ld e n k ra n en , w elch le tz te re die M aterialien h e ra u fh e b e n u n d v o r die O efen setzen . D ire k t n eb e n d e r O fenhalle liegt die G e n e ra to rh a lle m it S ta u b - sa m m le rii u n d K a m in e n . E in e gem ein sam e G asleitu n g b e s te h t n ic h t, v ie lm e h r h a t je d e r O fen seine eigenen G aserzeu g er. D iese A n o rd n u n g h a t sich d u rc h a u s b e w a h rt, w as in d em g eringen K o h len v e r- b ra u c h v o n r u n d 2 0 % einschl. M ischer, S o n n tag sh e iz en u n d W a rm m a c h e n d e r O efen seinen A us- d ru c k fin d e t. D ie E rz e u g u n g sm en g e d e r J u lie n h iitte je O fen u n d T a g b e tra g t 150 b is 160 t ; es w erd en also u n g e fa h r v ie r C hargen in 24 S tu n d e n g em a c h t.

W a s n u n d ie so w ich tig e F ra g e d es A u sb rin g en s b e trifft, so is t dieses, ric h tig e S ch lack en flih ru n g v o ra u sg e se tz t, gegeben u n d v o n d e r Z u sam m e n se tz u n g des R oheisens, d es E rz e s u n d des S e h ro tts ab h a n g ig . D ie ric h tig e A m v en d u n g des E rz sa u e rsto ffe s b e d in g t eine E r h o h u n g d e s M e t a l i - a u s b r i n g e n s d u re h die R e d u k tio n des in d e n E rz e n e n th a lte n e n E ise n s, ein U m s ta n d , d e r a u f d ie G esteh u n g sk o ste n v o n w e ittra g e n d e r B e d e u tu n g ist. N atu rg e m aB is t d a s A u sb rin g en d a n n a m h ó c h ste n , w en n rein e R o h e ise n erzc h arg en g e m a c h t w erd en , o h n e Z u sa tz v o n S c h ro tt. So h a t D i c h - m a n n in seiner m e h rfa c h e rw a h n te n S tu d ie iib e r d en b asisch en H erdofenprozeB b e re c h n e t, daB th e o re tisc h bei einem T h o m aseisen v o n ein er Z u sam m en setz u n g v o n 1,8 % P h o sp h o r, 0,5 % S ilizium , 2,0 % M an g an , 4,0 % K o h len sto ff, w obei d er E rz b e d a rf z u r A b sch eid u n g d e r R e d u k tio n ssto ffe 28 % b e tr a g t (E rz m it 9 5 % E ise n o x y d ), w ozu n o ch e tw a 1 % M a n g an e rz k o m m t, u n te r g iin stig ste n U m s ta n d e n ein A u sb rin g en v o n 109,34 % m oglich ist. U n d z w a r b e tr a g t d e r Z u b ra n d :

fiir 1,8 % P h o s p h o r = 3,60 %

.. 0.5 % S iliz iu m = 0,50 %

4.0 % K o h le n s to ff = 5,88 %

S a . 9,98 % a b A b b r a n d fiir 2 % M an g a n 0,64 %

e r g ib t Z u b ra n d 9,34 %

I n d e r P ra x is is t ein d e ra rtig e s h o h e s A u sb rin g en allerd in g s w o h l n o ch n ie m als fe stg e ste llt w orden.

D a s J u lie n h iitte r S ta h lw e rk h a t b ei einem R o h e ise n sa tz v o n ru n d 75 % , v erh a ltn ism aB ig schlech- te m S c h r o tt (m eist Spiine m it rd . 90 % E isen) u n d 15 b is 18 % K riv o iro g -E rzen u n g e fa h r ein A u s­

b rin g e n v o n x o o % .

So w ie d a s A u sb rin g en laB t sich th e o re tisc h au c h die S ch lack en m en g e e rm itte ln , die bei g u te m B e trie b fallen muB. D ie E n d sc h la c k e b e s te h t n a m lic h — w enn k ein e L au fsc h lac k e gezogen is t — a u s :*

1 . der h y p o th e tis c h e n S ilik a tsc h la c k e , d ie au s d e m S iliz iu m g e h a lt d e s m e ta llisc h e n E in s a tz e s e n t s t e h t ,

2. a u s d er P h o sp h a tsc h la c k e , d ie a u s d e m P h o sp h o r g e h a lt d e s E in s a tz e s g e b ild e t w ird,

3. a u s d e r h y p o th e tis c h e n S ilik a tsc h la c k e , w e lch e v o n der K ieselsa u re der O fe n z u ste llu n g un d 4 . au s d e m K ie se lsa u r e g e h a lt a ller s o n s tig e n in d e n O fen g e la n g e n d e n M a teria lien e r z e u g t w ird.

A u f d em J u lie n h iitte r S ta h lw e rk b e tr a g t d a s G esa m tsc h la ck e n g ew ich t u n g e fa h r 2 0 % v o m A u s­

b rin g e n . D ie gezogene L a u f s c h l a c k e h a t u n g e fa h r folgende Z u sam m en setz u n g : 20 b is 30 % E ise n , rd . 20 % K ieselsau re, 1,5 b is 2,0 % P h o sp h o r, rd . 8 % M an g an . D ie re su ltie re n d e E n d sc h la c k e d ag eg en e n th a lt: rd . 1 0 % E ise n , rd . 2 0 % K ieselsa u re, rd . 1,2 % P h o sp h o r, 6 b is 7 % M angan.

D a s S ta h lw e rk d e r R h e in isc h e n B e rg b a u - u n d H iitten w e se n -A k tie n g e se llsc h a ft N i e d e r - r h e i n i s c h e H i i t t e zu D u isb u rg -H o c h fe ld , w elches b ish e r n u r n a c h dem S ch ro ttp ro ze B a rb e ite te , w ill d e m n a c h st eb e n falls fliissiges R o h e ise n v erw en d e n u n d in ah n liclier W eise y e rfa h re n , w ie es a u f

J u lie n h iitte g esch ie h t.

A u s A b b ild u n g 1 is t beziiglich d e r A n o rd n u n g d ie ser A nlage d a s N a h e re ersic h tlich . D e r P la n u m faB t n u r die A nlagen d es eig en tlich e n S tah lw e rk e s u n d d e u te t die V e rb in d u n g m it d em W a lz w e rk a n . D a s S ta h lw e rk b e s te h t a u g e n b lic k lic h a u s v ie r O efen, u n d z w a r d rei m it einem E in s a tz v o n 45 t u n d einem m it einem E in s a tz v o n 50 b is 55 t . W ie au s A b b ild u n g 1 zu erse h en , is t d ie E r- w e ite m n g d e r A nlage u m w e ite re v ie r O efen zu je 50 t g e p la n t. W a s d ie G róB enverh;iltnisse d e r

* Siehe C . D i c h m a n n ; „D ^ r basische H erdofenprozeB " S. 137.

(8)

2 1 5 0 S ta h l u n d E is o n . Dic Boheiscnerzvcrlahrc)i in Deutschland. 30. J a h r g . N r. 51.

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1 1 1 'Oj jD

(9)

21. D c z o m b e r 1 910. D ic Rohe.isencrzvcrjahrcn in Deutschland. S ta lli u n d E ia e n . 2151 u n te re n O efen b e triff t, so h a b e n die L u ftk a m m e m ru n d 6o cb m , die G ask a m m e rn ru n d 31 cb m G itte rm a u e rw e rk . D ie H e rd e d e r O efen m essen 1 0 x 3,5 m D ie B eh eizu n g d e r O efen erfo lg t d u rc h d reiz e h n G ase rz eu g e r S y stem M organ. D ie K ra n a u s riis tu n g e n sin d a u s d e r Z e ich n u n g g en a u zu erseh en . D a s R o h eisen w ird v o m H o ch o fen m itte ls R o h e ise n w a g en v o r d en M ischer g e fa h re n u n d d a n n in d ie sen m itte ls K ra n g e k ip p t. D ie E n tn a h m e v o m M ischer erfo lg t d u rc h G ieB pfannen, d ie v o n d e r G ieB grube a u s in d e n M a rtin o fe n e n tle e rt w erd en . D e r M ischer se lb st faOt 250 t u n d is t m it H o chofen- o d e r G e n e ra to rg a s h e iz b a r. D er zw e ite M ischer soli e n tsp re c h e n d gróB er g e b a u t w erd en .

D ie gegossenen B lo ck e v o n r u n d 3 t G ew ich t w erd en a u s d en G ieB gruben m itte ls A b stre ifk ra n in die T iefófen g e s e tz t u n d g elan g en v o n d a a u s d ir e k t zu m W alzw erk. D ie T iefo fen an lag e u m faB t h e iz b a re u n d u n g e h e iz te G ru b e n .

c) R o h e i s e n e r z y e r f a h r e n m i t e i n e m V o r f r i s c l i m i s c h e r .

N ac h diesem V erfa h ren a r b e ite t in sb eso n d ere die G e o r g s m a r i e n h ii 1 1 e b ei O sn ab riic k , fern e r die H i i s t e n e r G e w e r k s c h a f t in H iiste n , w a h re n d die B e t h 1 e n - F a 1 v a h ii 1 1 e in O berschlesien im L a u fe dieses S om m ers ein en V o rfrisch m isch er v o n 150 b is 175 t F a ssu n g in B e trie b b ek o m m en w ird . D as G e o rg sm a rie n h iitte r S ta h lw e rk h a t fiinf O efen zu 40 t — w elche je d o ch bis 50 t fassen k o n n en — , ein en V o rfrisch m isch er v o n 1 5 0 1 u n d einen zw eiten v o n 250 t, w elcher a b e r e r s t in einigen W o ch en in B e trie b k o m m e n w ird. D a s fliissige R oh eisen w ird v o n d e r in d e r N iihe b efin d lieh e n H o ch o fen an lag e zu d e r in n e rh a lb des S ta h lw e rk s liegenden M ischeranlage tr a n s p o r tie r t.

D ie C h a rg ierb u h n e d e r O efen u n d d e r M ischer lie g t m it d e r H u tte n s o h le a u f gleieh er H ohe, so daB d ie H e ra n sc h a ffu n g des S c h ro tts u n d des fliissigen R o h e ise n s o h n e irgendw elche H e b e a p p a ra te se h r ein fa ch v o r sich g ehen k a n n . Z u r B e d ie n u n g d e r O efen sin d zwei C h arg ierm asch in en y o rh a n d e n . D ie GieB halle w ird v o n zwei 60 t-K ra n e n u n d einem d a riib e r lau fen d en 10 t-H ilfsk ra n b e d ie n t. D ie d an e b en - liegende M ischerhalle e n th iilt z u r B e seh ick u n g des M ischers eine C h arg ierm asch in e m it ein er 30 t- u n d ein er 5 t-H ilfsw in d e, m itte ls d e r die v o m H o chofen k o m m e n d en R o h e ise n p fa n n en v o n d en T ra n s- p o rtw a g e n ab g e h o b en u n d d u rc h R in n e n stiic k in d en M ischer e n tle e rt w erden k o n n en . D as YergieBen d e r C hargen g eschielit v o n ein er G ieB biihne a u s in 5 t-K o k ille n , die a u f W a g e n ste h en .

D a s a u f d e r G e o rg sm a rie n h iitte in A n w en d u n g ste h e n d e M a rtin -F risc h v e rfa h re n b e s te h t d a rin , daB d a s R o h e ise n in dem ais M ischer g e b a u te n k ip p b a re n O fen, einem W ellm an n -O fen , v o rg efrisch t, u n d daB n a c h ein er b e s tim m te n Z eit ein T eil d es M isch erin h a lts abgegossen u n d d a ra u f in einem d e r M a rtin o fe n , w elche inzw ischen m it S c h ro tt, E rz u n d K a lk c h a rg ie rt sin d , fe rtig g e m a c h t w ird. E s u n te rsc h e id e t sich also w ese n tlich v o n d em T a lb o t-V e rfa h re n , in w elchem b e k a n n tlic h eine vollige E n tfe r n u n g alle r V eru n re in ig u n g e n im K ip p o fen se lb st d u rc h g e fiih rt w ird.

D e r M ischer ist a u f R o llen g elag e rt, ebenso die K ó p fe, die y e rsc h ie b b a r e in g e ric h te t sind. D a s A b riick e n d e r K o p fe sow ie d a s K ip p e n des M ischers geschielit h y d ra u lisc h . D e r ob ere T eil, ebenso d ie a b riic k b a re n K o p fe b e s te h e n a u s b estem D in a s m a te ria l, w a h re n d d e r H e rd a u s M ag n esitstein en m it d a riib e rg e s ta m p fte r D o lo m itm asse h e rg e ste llt ist. D ie B a d tie fe b e triig t r u n d 1 b is 1,2 m . D er R oheiseneinguB u n d S chlackenabguB liegen a u f d e r v o rd e re n S eite. D ie S ch lack e w ird in einen u n te r dem M ischer ste h e n d e n fa h rb a re n S ch lack en k iib el d u rc h K ip p e n abgegossen; v o n d o r t w ird le tz te re r in die G ieB halle gezogen u n d d u rc h einen d e r K ra n e w eggeschafft. D as A usgieBen des V orfrisch- E rz eu g n isses g eschielit d u rc h eine A usguB sclm auze a u f d e r R iick se ite in eine h an g e n d e P fa n n e . A u s d ie ser g e la n g t es m itte ls R in n e v o n h in te n in die O efen.

W a h re n d d a s fiir die M a rtin o fe n erfo rd e rlich e G as d u rc h n e u n K e rp ely -G aserzeu g e r v o n je 2600 m m D u rc h m e sser g eliefert w ird , e r h a lt d e r M ischer z u r H eizu n g g erein ig tes H o c h o f e n - g i c h t g a s . L e tz te re s w ird in ein er L e itu n g y o n ru n d 800 m m D u rc h m e sser d ir e k t bis zu m M ischer g e le ite t. W ie schon a n a n d e re r S telle e rw a h n t, b e tra c h te t d a s W e rk die V erw e rtu n g d es H ochofen- g ases ais sein G eheim nis; o b es n u r reines H och o fen g as o h n e eine frem de B e im e n g u n g ist, e n tz ie h t sich d esh alb d e r B e u rte ilu n g . E s is t a b e r festz u ste lle n , daB d a s G as m it h o h e r T e m p e ra tu r im M ischer v e r b r e n n t, daB es fern e r ausschlieB lich z u r H eiz u n g d e r sa m tlic h e n T iefófen b e n u tz t w ird , u n d daB e n d lich au c h v o riib e rg e h en d d ie M a rtin o fe n d a m it g eh e iz t w o rd en sin d . L e tz te re s m uB te m a n jed o ch fallen lassen , w eil d ie G asm enge, w elche d em S ta h lw e rk v o m H ochofen zu V erfu g u n g g e ste llt w erden k o n n te , n ic h t au sre ich te.

E s is t a b e r kein Zw eifel, daB d ie H eiz u n g d e r M a rtin o fe n m it H o c h o fe n -o d e r K o k so fen g as n a c h d em V o rg an g d e r G eo rg sm a rie n h iitte u n d d e r H u b e rtu s h iitte a u c h fiir D e u ts c h la n d n u r noch eine F ra g e d e r Z eit ist, d a sie eine w eitere w esen tlich e V erbilligung d e r B e trie b s k o ste n m it sich b rin g t.

A u ch a u f G e o rg sm a rie n h iitte is t diese in sb e so n d ere e rs t e in g e tre te n , ais m a n die eigene G aserzeu g er- a n la g e fiir d en V o rfrischm ischer, w elch er fiir 24 S tu n d e n r u n d 30 t K o h len v e rb ra u c h te , e in ste llte u n d g a n z o h n e G e n e ra to rg a s a rb e ite n k o n n te . I n h e rv o rra g e n d e m MaBe w ird diese A rt d e r H eiz u n g d o r t zu e rstre b e n sein, w o die G ask o h len te u e r sin d (Mk. 15/ t u n d m e h r k o ste n ).

128

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2 1 5 2 S ta h l u n d E is e n . Die Hohcincncrzvtrfahren in Deutschland. 3 0. J a h r g . N r. 51.

D ie A rbeitsw eise des M ischers is t n u n folgende: N ac h d em d a s H ochofeneisen in den M ischer gegossen ist, w ird m itte ls C h arg ierm asch in e E rz u n d K a lk e in g e tra g e n , u n d zw a r a n E rz n in d 5 b is 6 % , an K a lk 3 bis 4 % a u f d a s G esa m ta u sb rin g en b ere ch n et. D as R o h eisen h a t u n g e fa h r folgende Z u sam m en setz u n g : 3 ,8 0 % K o h len sto ff, 2 ,7 5 % M angan, 0,4 % P h o sp h o r, 0,6 b is 1 ,0 % S ilizium , 0,05% Schw efel, 0,40% K u p fer. M an h a t friih er im V o rfrisch er m it einem h o h eren E rz s a tz g e a rb e ite t, is t a b e r d a v o n w ieder ab g e k o m m e n , w eil es sich ais v o rte ilh a fte r erw iesen h a t, w en n m a n bloB w enig u n d n u r d en groB eren T eil d e r a n d e re n V eru n re in ig u n g e n e n tfe rn t. D a fiir is t n a tu rg e m aB d e r E rz - b e d a rf in d e n M a rtin o fe n je t z t groB er u n d b e tra g t ru n d 1 1 % ; d e r G e sa m tv e rb ra u c h b e tr a g t d e m n ac h 16 b is 1 7 % bei r u n d 7 0 % R o h eisen u n d ru n d 3 0 % S c h ro tt. Im M o n at F e b r u a r ds. J s . w a r z. B . d ie L e istu n g des V o rfrischm ischers folgende: D erselb e w a r b is a u f 1 y2 T ag e regelm aB ig u n te r F e u e r, u n d es w u rd e n 6 2 4 7 1 fliissiges R oheisen d u rc h g e se tz t. D ie sich erg eb en d e S ch lack e h a t te einen E ise n g e h a lt v o n 6,86 % . E s w u rd e ein E rz m it r u n d 67 % E ise n v e r a rb e ite t (schw edischer M a g n ete ise n stein ). D em M ischer w u rd e n d u rc h d a s E rz 3 5 4 1 E ise n z u g e fiih rt. I n 5 3 7 1 M ischerschlacke sin d 36 t E ise n e n th a lte n , m ith in w u rd e n ru n d go % E ise n im M ischer a u s d em E rz re d u z ie rt. D ie d u rc h sc h n ittlic h e Z u sam m en setz u n g des M ischereisens w a r: 3 ,5 0 % K o h len sto ff, 1 ,2 % M angan, 0,08 % Silizium , 0,15 % P h o sp h o r, 0,02 % Schwefel.

Im M a r t i n o f e n w u rd e n 1072 t E rz e m it 718 t E ise n v e r a rb e ite t. A n S ch lack e en tfiele n : T urschlacke 220 t = 2,24 % m it 25,49 % Eisen = 56 t

E ndschlacke 705 t = 7 ,18 % m it 9,38 % Eisen = 66 t Z u s. 122 t E is e n ;

h ie rz u k o m m e n n o ch die 537 t M ischerschlacke, so daB d e r G esa m tsc h la ck e n ab fall 14 ,8 % b e tru g . I m E rz w a re n 7 1 S t E isen , m ith in w u rd e n a u s d em E rz im M a rtin o fe n 83 % des E ise n g e h a lte s re d u z ie rt.

D a s G esa m ta u sb rin g e n a u s dem E rz im M ischer u n d O fen w a r d e m n a c h 85,2 % .

I n 24 A rb e itsta g e n w u rd e n 9825 t g u te B locke h e rg e ste llt. M it A u sn ah m e v o n v ie r T ag e n w a re n zwei O efen im B e trie b . D ie d u rc h sc h n ittlic h e E rz eu g u n g in 24 S tu n d e n d es ein en w a h re n d des ganzen M o n a ts im B e trie b b efin d lich e n O fens w a r 2 2 4 1 , des z w e ite n O fens 2 1 4 1, w as bei d em e rste n O fen 4,75 C hargen m it 4 7 ,3 1 A u sb rin g en , beim zw eiten O fen 4,77 C hargen m it 45,1 t au s m ac h t.

D ie groB te W o c h en e rz eu g u n g eines O fens v o n M o n ta g m o rg en 6 U h r b is S o n n ta g m o rg en 6 U h r w a r 1464 t ; h ierb ei is t zu b eriick sic h tig e n , daB 4 5 % H a r t s t a h l bis zu 80 k g F e s tig k e it h e r­

g e s te llt w u rd e n . In d en zwei M a rtin o fe n , d ie s te ts v o n d em M ischer b e d ie n t w erd en , w ird n u r e n t- siliziertes M a te ria ł v e r a r b e ite t; n a tu rg e m aB sin d die R e a k tio n e n in d en O efen w en ig e r h eftig , u n d d a d u rc h ist die H a ltb a r k e it d e r O fen zu stellu n g erh e b lich groB er ais beim V e ra rb e ite n v o n n ic h t v o r- g efrisc h tem M a teria ł. A us d e n ang eg eb en en E rz e u g u n g sz a h le n g e h t hervoi;, daB m it d em einen M ischer u n d zw ei M a rtin o fe n m in d e ste n s ebensoviel g eleistet w ird w ie im g iin stig ste n F a li m it drei M a rtin - ófen. A is Y o rteil is t a b e r zu b e tra c h te n , daB d e r M ischer — n a tiirlic h bei sachgem aB er Z u ste llu n g u n d B e h a n d lu n g — ru n d zwei J a h r e h a lt, u n d daB die R e p a ra tu rk o s te n fiir d en selb en bei dieser A rb e its­

w eise fiir d ie T o n n e n u r w enige P fe n n ig e a u sm ac h en . A is w eitere Y orteile d es M ischers sin d a n z u fiih re n : 1 . gcrin gere L o h n e, d a zu r B e d ie n u n g d e sse lb e n n u r z w e i M an n erfo rd erlich sin d ;

2 . K a lk -, D o lo m it- u n d E rzv e rb ra u ch s in d erh eb lic h h e r u n te r g eg a n g en . D e r D o lo m itv e r b r a u c h b e tr u g 2,65 % ;

3 . d a s h o h e A usbringen a n g u t e n B lo c k e n (die A b fa lle w u rd en s o fo r t w ie d e r e in g e s e tz t, o h n e a b - g e w o g e n zu w e rd en ), n a m lic h 103 b is 104 % . D e r I< o h len v erb ra u ch fu r d ie M a rtin o fe n b e lie f sic h a u f 16,3 % .

W e n n z u k iin ftig d e r zw eite Y orfrisch m isch er v o n 250 t F a ssu n g fe rtig g e ste llt sein w ird , will m a n beid e zugleich in B e trie b n e h m e n u n d h o fft m it diesen u n d d r e i M a rtin o fe n — also m it zu­

sa m m e n f i i n f A p p a ra te n — die d o p p e lte E rz e u g u n g w ie je tz t, also u n g e fa h r 800 b is 850 t im T a g , zu erzielen.

I n a h n lic h e r W eise w ie d ie G e o rg sm a rie n h iitte a rb e ite t d i e H i i s t e n e r G e w e r k s e h a f t in H iis te n in W e stfa le n m it einem Y orfrisch m isch er v o n ru n d 150 t F assu n g , in dem d a s R oh eisen fiir d ie M artinofen v o rg efrisch t w ird . Im G eg en satz zu G eo rg sm a rie n h iitte w ird d ie ser M ischer jed o ch m it G e n e ra to rg a s b e trie b e n , w elches n e u e rd in g s in ein er eigenen G ase rz eu g e ra n la g e erz e u g t w ird , w o­

d u rc h die B e trie b s k o ste n n ic h t u n w ese n tlich h o h e r sein d iirfte n ais a u f G eo rg sm a rien h iitte. D ie S ta h l- w erk san lag e b e s te h t a u s v ie r O efen, zw ei zu 30, einem zu 25 u n d einem zu 40 t F assu n g .

F a s t in d erselb en W eise w ie G e o rg sm a rie n h iitte u n d H iiste n w ill die d e r B ism a rc k h iitte gehorige B e t h 1 e n - F a 1 v a h ii 1 1 e a rb e ite n . D as a lte , n u r n a c h d em S c h ro ttv e rfa h re n a rb e ite n d e S ta h l­

w erk is t d u rc h ein n eu e s e rse tz t w o rd en , w elches m it allen m o d e rn e n H ilfsm itte ln d e r T ec h n ik a u s ­ g e s ta t te t ist. D asselbe b e s te h t v o rla u fig a u s d rei O efen zu 35 t F a ssu n g u n d einem 150 t fassen d en M ischer, w elcher ais V o rfrisch e r d ie n t. A uB erdem b e s te h t noch ein O fen zu 15 t F a ssu n g fiir F asso n - gieBerei.

U e b e r die A rbeitsw eise m it fliissigem R oh eisen se lb st liegen z u rz e it n o ch k ein e E rg e b n is s e v o r, je d o c h w ird m a n v o ra u ssic h tlic h z u n a c h s t n ic h t iib e r 5 0 % fliissigen E in s a tz g eh en . D a d a s W e rk

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2 1 . D c z e m b o r 1910. D ie Soheisenerzterfahren in Deutschland. S ta h l u n d E is e n . 21 5 3 ein groBeres B lockw alzw erk n ic h t b e s itz t, so m iissen m e ist k leine B locke gegossen w erd en . D ie G as- e rz e u g e ra n la g e b e s te h t a u s a c h t S tiie k K e rp e ly -G e n e ra to re n v o n 2600 m m lic h te r W e ite , w elche in ein en g em ein sam en G a sk a n a l a rb e ite n .

D a s S ta h lw e rk v o n H en sc h el & S ohn a u f d e r H e n r i c h s h i i t t e , H a ttin g e n a. d. R u h r, w elches b ish e r m e ist n a c h dem S c h ro ttv e rfa h re n a rb e ite te , h a t n u r v ersuchsw eise fliissiges R oh eisen ch a r- g ie rt. D a diese V ersu ch e g u te R e s u lta te sow ohl h in sic h tlic h d e r Q u a litiit ais a u c h d e r E rz e u g u n g e rg a b e n , w ill d a s W e rk d e m n a c h st eben falls d a u e m d die A rbeitsw eise m it fliissigem R o h e ise n a u f­

n eh m en . B ish er w u rd e le tz te re s d ir e k t d em H o ch o fen e n tn o m m e n ; m a n b e a b sic h tig t jedoch, einen M ischer ein z u b a u e n , in d em d a s R o h e ise n v o rg e frisc h t w erd en soli.

I I . B e r t r a n d - T h i e l - V e r f a h r e n b e z w . H o e s c h - V e r f a h r e n m i t f l i i s - s i g e m E i n s a t z v o n h o h e m P h o s p h o r g e h a l t ( T h o m a s e i s e n ) .

N ac h diesem V erfa h ren a r b e ite t in D e u ts c h la n d g eg e n w artig auB er dem S t a h l w e r k H o e s c h , D o rtm u n d , n o ch d e r P h ó n ix , A b t. H o rd ę i. W e stf., le tz te re s W e rk a b e r n u r m it k a lte m T hom aseisen.

F e rn e r b e a b sic h tig t die O b erschlesische E ise n b a h n b e d a rfs-A k tie n g e se llsc h a ft zu F rie d e n s h iitte bei M o rg en ro th (O .-S.), d a s H o esch -V erfah ren einzu fiih ren . U eb e r d a s H o e s c h - V e r f a h r e n is t in le tz te r Z eit, b eso n d ers in d e r A rb e it vo n S r . ^ n g . P e t e r s e n * u n d z u le tz t v o n $r.=£jit0.

S p r i n g o r u m , * * ein g eh e n d u n d u n g em ein in te re s s a n t b e r ic h te t w orden. E s e riib rig t sich d a h e r, h ie r n jih e r d a r a u f einzugehen.

B ish er ist n a c h d iesem V erfa h ren — v o n einigen geringfiigigen V ersuchen abgesehen — n u r m it E in s a tz v o n T h o m a s e i s e n g e a rb e ite t w o rd en . M an g la u b te friih e r a n n e h m e n zu m iissen, daB W e rk e, w elche T h o m a seisen sow ieso e rz eu g te n u n d dieses im K o n v e rte r v erb liese n , sich h ie rb e i billiger stiin d en , ais w enn dieses E ise n d em M a rtin ó fe n iib erg eb en w u rd e . N ac h d em fiir die S e lb stk o ste n in d em M a rtin sta h lw e rk v o n H oesch h ie m a c h a b e r Z ah ien e rre ic h t sind, w elche sich in u n g e fa h r gleich er H d h e w ie die des T h o m a sw e rk s h a lte n , is t fiir die Z u k u n ft an z u n e h m e n , daB d a m it im M a rtin ó fe n d em K o n v e rte r ein e b e n b iirtig e r K o n k u rre n t en v a ch sen w ird. B e d in g u n g is t allerd in g s, daB d a s T h o m a seisen g iin stig in b ez u g a u f Silizium u n d M an g an z u sam m en g esetz t ist. U n d z w a r g ilt ais ob ere G ren ze fiir Silizium ein G e h a lt v o n 0,6 % , w a h re n d es fiir M angan e m p fe h len sw e rt ersc h ein t, einen G e h a lt v o n 2 ,0 % n ic h t zu iib e rsch reiten , w eil so n st die Z u sam m en setz u n g d e r h o c h p h o sp h o rh a ltig e n Z w ischenschlacke u n d d e r A b b ra n d u n g iin stig e n E influB gew innen. D e n n d e r G ew inn a u s d e r erh al- te n e n Z w ischenschlacke (T hom asschlacke) ist bei diesem Y erfa h ren ein w ese n tlich er F a k to r , w elcher, je n a c h d e r P re isla g e d e r T h o m a ssch lack e , zw isehen 3,50 u n d 5,00 M ark fiir die T o n n e erz eu g te n F luB eisens sc h w a n k t. W e rk e , die diesen G ew inn w egen zu gerin g en P h o sp h o rg e h a lte s im R oheisen n i c h t h a b e n , also beispielsw eise m it einem R oh eisen b is 1 ,0 % P h o sp h o r a rb e ite n , w erd en es sich d e sh a lb liberlegen m u ssen , ob sie d a s H o esch -V erfah ren einfiihren. E s k o m m t fe rn e r in B e tra c h t, daB d a s H o esc h -V e rfah ren , falls die E in ric h tu n g e n d a fiir n ic h t v o n v o rn h e re in g etro ffen sind, groBere A n fo rd eru n g e n a n K ra n e , d u rc h d a s d o p p e lte A b ste ch e n a u c h eine M e h ra rb e it an d e n O efen, iiber- h a u p t eine gróBere K o m p liz ie rth e it d es B e trie b e s d a rs te llt, d ie bei o b je k tiv e r B e u rte ilu n g e rw a h n t w erd en muB.

A n d e rse its liegen V ersuche iib e r d ie V e ra rb e itu n g flussigen R oheisens m it h o h ere m P h o sp h o r­

g e h a lt (von 1,0 b is 1 ,8 % ) im V o rfrisch er n a c h G e o rg sm a rie n h iitte r A rt u n d m it F e rtig m a c h u n g in fe stste h e n d e n O efen in D e u ts c h la n d n ic h t v o r. E s sc h e in t a b e r n ic h t zw eifelhaft, daB m a n u n te r V o ra u sse tz u n g ein er billigen H eiz ąu e lle fiir d e n Y o rfrisch er a h n lic h g u te B e trie b s k o ste n w ie beim H o esch -V erfah ren erreiclien m uB te. D e n n au c h bei le tz te re m b r a u c h t m a n einen M ischer, w en n au c h n u r ais S a m m e la p p a ra t, u n d d a n n w ird es alle r V o ra u ssic h t n a c h gelingen, in d em V o rfrisch er bei T h o m aseisen ebenfalls, w en ig sten s zu m T eil, eine p h o sp h o rre ic h e S ch lack e zu e rh a lte n , so daB sie n och zu D iingezw ecken Y erw en d u n g fin d en k a n n . E s k o m m t h in z u , daB b ei V erw en d u n g eines V o rfrisch ers es le ic h te r ist, b e s te Q u a lita te n h erz u stellen . D e n n w a h re n d d a s V o rfrisc h p ro d u k t vo n sc h ad lich en B eim en g u n g en b e fre it ist, e n th a lt d ie S chlacke d e r zw eiten P e rio d e beim H o esc h -V e rfah ren n o ch d u rc h s c h n ittlic h 7 % P h o sp h o rsa u re . D a m it is t a b e r im m e rh in d ie M oglichkeit ein er R iick - p h o sp h o ru n g gegeben, zu m al bei h a rte re n O u a lita te n m it h o c h g e k o h lte n Z u satze n . H ie rm it soli n a tu rlic h d u rc h a u s n ic h t g e s a g t sein, daB bei d em A rb e ite n n a c h H o esch n ic h t a u c h vorziigliche Q u a lita te n h e rg e ste llt w erd en . E s b le ib t also d e r Z u k u n ft iib erlassen , w elches V erfa h ren die g iinstig- s te n B e trie b s re s u lta te ergeben w ird.

D a s R o h e ise n erzv e rfah ren w ird in D e u ts c h la n d au c h n o ch v o n d e r A k tie n g ese lisc h aft P h o n ix , u n d z w a r a u f dem H o r d e r S t a h l w e r k zu H o rd ę i. W e stf., b e trie b e n . D a je d o ch d en M a rtin -

* „ S ta h l und E isen" 1910, 5. Jan., S. 1/39; 12. Jan., S. 58/80.

** ,,Experim entelle Untersuchungen des H oeschverfahrens“ , „ S ta h l und E isen" 1910, 9. Marz, S. 396/411.

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