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Stahl und Eisen, Jg. 30, No. 48

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n m f l U T T T iiT n r T P T i I T

D r . - J n g . E. S d i r ó d t e r , ^ 0 | | |®j>j H fi H | g | | | »• § JL BI 8 Generalsekretar

Geschaftsfahrer des % 0 J L j a i I | f I I I H I I J I I d | jj I I I Dr. W. Be u m er,

Vereins deutscher Eisen- B B <&■ Jj n B Bjj GesdiaftsfUlirer der

hOttenleute. I I J f l Nordwestlichen Oruppe

---- W * _ _ _ _ ____ • ^ des Vereins deutsdier

VerlagStahIeisen m.b.H.,

Z E IT S G H R I F T

Eisen- und Stahl-

Dusseldorf. I B I 1 I I I industrieller.

FUR DAS DEUTSCHE EISENHUTTENW ESEN.

Nr. 48. 30. November 1910. 30. Jahrgang.

Z u r Eróffnung d er T ech n isch en H ochschule in Breslau.

J \ m 29. d. M. ist die E inw eihung d er n euen Tech-

*■ nischen H ochschule zu B reslau, d er jiin g sten S ch w ester im K rau ze u n serer technischen alrnae m atres, in A nw esenheit des K aisers u nd u n te r B e­

teiligung von Y e rtrc te m d er S ta a ts-, P ro v in zial- und S ta d tv e rw a ltu n g sowie d er schlesiśchen In d u s trie feierlich vollzogcn w orden.

Schon seit m ehr ais v ier J a h rz e h n te n w ar in Schlesien d er W unsch n a c h einer Technischen H och­

schule la u t gew orden, in d em bereits im J a h r e 1867 d er Schlesische G ew crbetag bei d er S taatsreg ieru n g wegen E rric h tu n g einer Technischen H ochschule vorstellig gew orden w ar. So groB jed o ch das Be- diirfnis u n d so zw ingend die N otw en d ig k eit w ar, so gelang es doch e rs t im J a h r e 1902 den vereinigten B em flhungen der P ro v in z Schlesien, daB die G riin- d u n g einer neuen H ochschule in A ussicht genom m en w urde un d zw ar m it d er E in śę h ra n k u n g , daB z u ­ n a c h st n u r eine kleine m aschinentechnische und elektrotechnische und fern er eine chem ische A b­

teilung e rric h te t w u rd e; im iibrigen sollte die H och­

schule in den allgem einen W issenschaften au f die U niversitiit zuriickgreifen. Im J a h re 1905 begann au f G rund dieses un v o llstan d ig en B auprogram m es d er B au des Chem ischen I n s titu ts , des E lek tro - technischen In s titu ts u nd des B au teils A des H a u p t- gebaudes (vergl. Abb. 1). G lucklicherw eise sta n d die oberschlesische In d u s trie W a c h t, u n d ihre Be­

streb u n g en h a tte n den E rfolg, besonders d u rch die

x l v h i.j#

ta tk ra ftig e M itw irkung des K o m m erzien rats N i e d t , G leiw itz, daB das B au p ro g ram m im J a h r e 1906 'e rw e ite rt w urde, u n d daB n ic h t n u r die Liieken bei den bew illigten B a u te n (V erdoppelung des M a- sch in en lab o rato riu m s u n d Y ergroBerung des B au teils A des H au p tg e b a u d e s um das S tiiek B) ausgeffdlt w urden, sondern daB auch ein besonderes I n s titu t fiir H tttte n k u n d e neu geschaffen w erden sollte.

D as neue H o c h s c h u 1 g e b ii u d e , dessen G esam tan sich t das obige T itelbild d a rs te llt, befindet sich in einem 3,4 h a groBen G eliinde an d er O der im ostlichen Teile der S ta d t in d er N ahe d e rU n iv e rsitiits- kliniken. D a sH a u p tg e b a u d e ist noch n ic h ty o llsta n d ig a u sg e b a u t; der B au des nach d er O der zu errich tcn - den Teils C (vgl. Abb. 1) m it den R e p ra se n ta tio n s- rau m en der Ilo ch sch u le b leib t noch dor Z u k u n ft ro rb e h a lte n . D as jetzig c H a u p tg e b a u d e b e ste h t aus einem 110 m langen schm alen Fliigel u n d en th iilt auBer einem teilw eise fu r H eizzw ecke u n terk ellerten 3,50 m hohen SockelgeschoB drei O bergeschosse von je 4,50 m Hohe. Im SockelgeschoB sind vorvviegend S am m lungsraum e v o rh a n d e n ; die im ersten O ber- gcschoB gelegenen R aum lichkeiten dienen dagegen zum Teil dem allgem einen Y erkehr, d er R eprasen- ta tio n un d d er Y erw altung d er H ochschule, zum Teil sind sie, wie auch die beiden anderen Geschosse, ais Mor- un d Zeichensiile sowie ais P rofessoren-, D ozenten- u nd A ssistentenzim nier aufgeteilt. Im d ritte n ObergeschoB ist die vorlaufige A ula u nd im

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2 0 2 4 S tu lił und F.isen. Z u r E ró ffn u n g der T echnischen H ochschule in ISreslau. 30. J a h r g . N r. 48.

A bbildung 1. Lagcplan der Technischen Hochschule.

stro m m asclu ń e d er A llgem einen E lek trizitats-G esell- sc h a ft fu r m ax im al 5 K W 15 bis 20 Y olt, einem E in p h a a e n g e n c ra to r derselben F ir m a fiir 21 KVA 160 Y olt u n d 50 P erio d en , einem E in an k er-U m fo rm er d er B erg m an n -Ę lek trizitatsw erk e

8

K V A D reh stro m 130 Y olt u n d 50 P erio d en , zwei D reh stro m g en erato ren d er Sięm ens-S chuckert-W erke fflr 9 K VA 220 Y olt u n d 50 P erioden, zwei D rch stro m -T ran sfo rm ato ren d e r F elten & G uilleaum e-L ahm eyer-W erke fiir 10 K Y A 220/500 Y olt u n d 50 P erioden, einem Gleich- strom -D rehstrom -G leiehstrom -U m form erderS icm ens- S ch u ck ert-W erk e m it einer m axim alen D reh stro m - leistu n g von 37 K W bei 220 V olt u n d 50 P erioden, einem G leich stro n ig en erato r der F elten & G uil­

le a u m e -L a h m e y e r - W erke fiir

8

K W bei 220 Yolt u n d einem H o c h sp an n u n g sg en erato r d er Siem ens- S ch u ck ert-W erk e fiir 1000 Y olt u n d 1,5 KW.

W ah ren d in d er M aschinenhalle den S tu d ieren d en G elegenheit gegeben ist, die v erschiedensten kon- stru k tiy e n G e sich tsp u n k te k en n en zu lernen u nd

ebenfalls ais besonderes G ebiiude das M a s c h i n e n- l a b o r a t o r i u m aufgefflhrt, dessen groBe Kesscl- u n d M aschinenanlage zugleich au ch L ehr- und Forschungszw ecken dient. D as K esselhaus h a t eine L an g e von 30 m u n d eine Tiefe von 18,5 m ; die B etriebsanlage b e ste h t aus drei D oppelcornw allkesseln fiir die H eizung von je 130 qm H eizflache u n d fiir den M aschinenbetrieb aus einem k o m b in ierten Cornw all- rauchrohrkessel m it 110 qm O berflache, sowie zwei Siederohrkesseln S y stem Steinrafiller von je 130 qm H eizflache. D ie H eizungskessel a rb eiten m it

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a t,

die K ra fta n la g e m it l l 1/ , a t U eberdruck.

W eiterh in s te h t im K esselhaus ein G aserzcuger n e b st G asreinigungsanlage u n d auB erhalb des Ge- biiudes ein G asom eter y on 40 cbm In h a lt. D er K esselschom stein h a t eine H ohe y o n 40 m u nd triig t einen 75 cbm fassenden W asserhochbehalter. Die M aschinenhalle (siehe A bb. 3) w eist eine liegende drci- fache E x p a n s i ons-H ei B d am pfm aschine von 300 P S effektiver L eistu n g au f bei 130 U m drehungen in d er DachgeschoB die B iicherei u n d der L esesaal u n te r-

g eb rach t. D ie von dem H a u p tg e b a u d e bedeckte G rundflache b e tr a g t ru n d 1802 qm , der u m b au te R a u m 42 670 cbm u n d die fiir den B au ohne seine innere E in ric h tu n g aufgew endete K ostensum m c 854 200 J L

D as E l e k t r o t e c h n i s c h e I n s t i t u t , dessen M aschinenhalle A bbildung 2 zeigt, ist ais eigenes G ebiiude parallel zum H a u p tg e b a u d e e rb a u t u nd b ild et einen lang g estreck ten B au , a n den sich ein q u erg erich teter K opfbau u nd scn k rech t zur L an g srich tu ń g eine emgeschossige M aschinenhalle von 180 q m G rundflachc anschlieBen. D ie im In ­ s t it u t ais S trom quellen z u r Y erfiigung steh en d en elektrischen S tro m erzeu g er b estehen aus einer H och-

M aachinenm essungen und B rem sversuche a n M otoren y o rzunehm en, w erden die feinen elektrischen und m agnetischen M essungen in den im ersten O ber- gcschoB liegenden L a b o rato rien ausgefiihrt. D as erste ObcrgeschoB e n th a lt auB erdem die A ssisten ten - zim m er u n d Zeichensale fiir dic k o n stru k tiv e n U ebungen. D er 170 P liitze um fassende Ilo rs a a l befin d et sich im zw eiten ObcrgeschoB, desgleichen die R iiunic fiir den I n s titu ts le ite r u n d die D ozenten.

Dic B au k o sten stellen sich a u f 309 600 M , zu wel­

cher Sum m ę fiir die bauliche innere E in ric h tu n g noch 89 100 J t u n d fiir die m aschinclle u n d a p p a- ra tiv e E in ric h tu n g 223 000 JC hinzukom m en.

F iir die V ersorgung der H ochschule m it H ciz- dam pf, elektrischem L ich t u nd elek trisch er K ra ft ist

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30. N o v cm b er 1 910, Z u r E ró ffn u n g der Teclinischen H ochschule in Breslau. S ta h l und E ise n . 2025

M inutę, eino D a m p ftu rb in e (A. E . G.) von 200 K W L eistu n g bei 1800 U m drchungen in der M inutę, einen einfachw irkenden Zw illingsgasm otor v on 160 P S L eistu n g bei 185 U m drehungen sowie einen Diesel- m otor v on 80 P S n o rm aler E ffek tiv leistu n g bei 185 U m drehungen n e b st einer P u m p e u nd einem K om pressor. S am tlich e K raftm asch in en treib en d ire k t g ek u p p elte G leiehstrom crzeuger von 220 V olt S p an n u n g . D er B au des M aschinenlaboratorium s h a t einen B e tra g von 334 000 M erfo rd ert, die

ganze w estliche H a lfte des B auw erks sowie einen sich d a ra n anschlicB enden B au fiir den groBen H orsaal m it e tw a 170 Pl& tzen, w ohingegen die ostliche H alfte in den beiden u n te re n G eschossen das organische I n s tit u t u n d im d ritte n u n d DachgeschoB das physi- kalisch-chem ische I n s tit u t a u fn im m t. Im H a u p tb a u des C hem ischen I n s titu ts sind dic groBen L ab o ra- to rien u n te rg ę b ra c h t, ferner drei k leinere H orsiile von je 75 P liitzen m it den zugehorigen Y orbereitungs- u n d S am m lungsraum en, sowie die P riv a tla b o ra to rie n

A bbildung 2. M aschinenhalle des E lektrotechnischen In stitu ts.

intiere bauliche E in rie h tu n g auB erdem 47 900 M und die m aschinelle u n d a p p a ra tiv e E in rie h tu n g 5G5 000 J l .

Zw isehen dem H a u p tg e b a u d e u n d dem E lek tro - teehnischen I n s titu t steli t das erst v o r k urzem be- w illigte A¥ e r k z e u g iii a s c li i n e n - L a b o r a - t o r i u m , das aus einer M aschinenhalle n e b st Schleif- rau m u n d Schm iede sowie den iibliclien L eh rrau m en sich zusam m ensetzt. D as G ebaude k o ste t 53 000 M , die innere E in rie h tu n g w ird sp iiter veranschlagt.

w erden.

D as C h e m i a c h e I n s t i t u t b e ste h t aus einem lan g g estre ck ten dreigeschossigen H a u p tb a u und zw ei an diesen sich anschlieB enden gleich hohen Fliigeln, in weichen die groBen L ab o rato rien liegen.

D as I n s titu t d ie n t den Zwecken dreier selbstandigen L a b o ra to rie n :

1

. des anorganischen,

2

. des or- ganischen u n d 3. des physikalisch-cheinischen L abo- rato riu m s. D as anorganische I n s titu t um faB t die

der In s titu ts v o rste h e r. D as physikalisch-chem isehe I n s titu t w eist eine besonders reichliche elektrische A u s sta ttu n g au f; a u Ber d er d irek ten L e itu n g der K ra ftz e n tra le steh en n ic h t w eniger ais v ier von- ein an d e r vollig unabhiingige A k k u m u la to re n b a tte rie n zu r Y erfiigung, u m so den besonderen A nfórderungen der T herm ochem ie, E lek tro ch em ie u nd Photoeliem ie in h ohem JlaB e R ech n u n g tra g e n zu konnen. Die K osten fiir das G ebaude stellen sich au f 507 880 fiir d ie 'b a u lic h e innere E in rie h tu n g au f 470 500 M u n d fiir die a p p a ra tiv e A u s s ta ttu n g au f 185 870 ,11.

N iichst dem H a u p tg e b a u d e ste llt das I n s t i t u t f ii r II ii 11 e n k u n d e (vergl. A bb. 4) das um fang- reichste B auw erk a u f dem H ochschulgelande dar. D as G ebaude se tz t sich aus einem L angsbau u nd zwei vor- gelegten K o p lb a u te n zusam m en u n d e n th a lt auBer einem 3 m h o h en KellergeschoB ein 4 m liohes Sockel- geschoB un d drei H a u p tsto c k w e rk e von je 4,50 m H ohe, sow ie das DachgeschoB. D as I n s tit u t fu r

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20 2 6 S ta h l und E iaen. Z u r E ró ffn u n g der Technischen H ochschule in Breslau. 3 0. J a h rg . N r. 48.

H iitte n k u n d e b e ste h t aus zwei H a u p ta b te ilu n g e n , dem e i s e n h u t t e n m a n n i s c h e n u n d d e m m e t a l i h i i t t e n m ii n n i s c h e n In s titu t. Im ersteren sind die nach śtelien d cn L ab o rato rien und U n tersu ch u n g srau m e u n te rg e b ra c h t: fiir K lein- g efu g eu n tersu ch u n g , fiir M atcrialpriifung, fiir W alz- w erkskunde, fiir m etallurgische u n d elek tro m etall- urgische S chm elzversuche, fiir E isen p ro b ierk u n st, fu r K o kereikunde un d G astech n ik , fiir elektrische u n d m agnetische U n tersu ch u n g von E isenlegierungen u n d fiir k o n s tru k tiv e H iitte n k u n d e , fern er der L ehr- stu h l fiir H u tten m aso h in en k u n d e u n d das L a b o ra ­ to riu m fiir feuerfeste M aterialien. L etzteres w ird das erste d e ra rtig e I n s tit u t an prcuBischen H ochschulen

K a rlsru h e erfolgt (im vorigen J a h r is t ebenfalls von d er W iener Technischen H ochschule eine Y ersuchs- u n d L c h ra n s ta lt fiir G aszw ecke g eg riin d et w orden), so w ird durch die Y erb in d u n g d er sta d tisc h e n Gas- v ersu ch saristalt m it dem K o k ereilab o rato riu m des eisen h iitten m an n iśclien In s titu ts u nd dessen K okerei- v e rs u c h s a n s ta lt eine h erv o rrag en d e A usbilduhgs- s tiitte fiir Ingenieure des K okerei- u n d G asfachs sich ergeben, die u m so ń o tw en d ig er ist, ais D eu tsch lan d in E u ro p a d er groBte K okserzeuger is t — von iiber 21 M illionen t K oks — w ovon au f PreuB en allein 97 % en tfallen , w ah ren d die A usbildung der K okerei- ingenieure, wie g esagt, b isher n u r au f auBcrprcuBi- schen H ochschulen m oglich w ar.

A bbildung 3. Halle des M ascliincnlaboratoriums.

sein u n d noch d ad u rch an A n zieh u n g sk raft gew innen, daB das S tu d iu m d er F a b rik a tio n feu erfester Steine u n d der K eram ik d u rch besondere Y orlesungen von W erk sd irek to ren aus d er P rax is v e rtie ft w ird.

M it dem K o k e r e i l a b o r a t o r i u m * ist noch eine besondere K o k so fen -U n tersu ch u n g san stalt y erb u n d en , die einzige d erartig e A nlage an deutsehen H ochschulen; sie w ird eine besondere S tu d ien - gelegenheit fiir solche S tu d ieren d ó bieten , dic eine A usbildung ais K okerei ingenieure erstreb en , und zw ar u m so m ehr, ais n ic h t n u r Y orlesungen iiber G astechnik g eh alten w erden, sondern au ch die S ta d t B reslau ihre G asv ersu ch san stalt in der groBen D iirr- g o y er G a sa n sta lt der H ochschule fiir w issenschaft- lich e Zwecke z u r Y erfiigung stellt. D a die A usbildung d e r* G asin g en ieu re in D eu tsch lan d b ish er n u r in

* Vgl. „ S ta h l und Eisen*' 1910, 23. Febr., S. 34S.

D ie g ep lan te W a l z w e r k s - V e r s u c h s - a n s t a 1

1

w ird n ach dem einstim m igen U rteil einer groBen Ileih e von W alzw erksfachleuten von w eit- tra g e n d e r B ed eu tu n g fiir die deu tsch e W alzw erksindu- s tr ie s e in ; sic soli gleichzeitig auch ais S tu d ie n o b jc k t fiir die W alzw erks- u n d E lek tro in g en ieu rc dienen.

D as m e ta llh u tten m an n isch e I n s tit u t zerfallt in die A bteilungen fiir H iitte n k u n d e , E lek tro m etallu rg ie (ausschlieBlich d er des E isens), P ro b ie rk u n d e und L o tro h rp ro b ie rk u n st; in einem besonderen Schuppen b efin d et sich fern er die A u fb e re itu n g sa n sta lt, welche ebenfalls ais N eucrung a n deu tseh en H ochschulen g e lte n kann.

D a wegen d er e rs t n ach trag lich erfolgtcn B e­

w illigung u n d der v e rs p a te te n E rn e n n u n g der beiden L e ite r der h u tte n m a n u isc h e n A bteilungen der innere A usbau sich v erz5 g ert h a t , w ird das I n ­ s t it u t fiir H iitte n k u n d e erst im n ach sten J a h r fertig-

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Abbildung 4. In s titu t Ittr H tttten k u n d e.

K o k ereileh ran stalt u n d die W alzw erksversuchsanlage h in zu treten .

D ie K o sten d er g esam ten B au an lag e m it den inneren E in ric h tu n g e n stellen sich im jetzig en A usbau au f e tw a 5 800 000 JC.

W enngleich die Technisclie H ochschule in B reslau leider noch n ic h t a u sg eb au t ist, so berechtigen doch die bisherigen E in ric h tu n g e n zu den schonsten H off- nungen fiir eine gedeihliche E n tw ick lu n g u n d fru c h t- bare W irk u n g d er yerschiedenen, harm onisch ver- einigten I n s titu te zu m Segen des y a te rla n d isc h e n

* Im laufenden W intorsem ester finden n u r die k o nstruktiven Uebungen und Yorlesungen s ta tt, im nachsten Som m ersem ester w ird dagegen auch der Labo- ratorium sbetrieb aufgenommen.

am 19. O k to b er d .J . die erste Iin m a trik u la tio n von 29 S tu d ieren d en u n d 16 H o rern y o m a h m :

„ . . . B a ld w erden Sie die K ra fte ken n en lem en , welche un sere T echnik auf den hohen S ta n d g e fu h rt h a b e n ; n ic h t handw erksm aG ige E m p irie u n d R o u tin e is t es gew esen, so n d ern ern ste, tiefgriindige w issen- sch aftlich e F o rsch u n g sarb eit, u n d es is t die vor- n eh m ste A ufgabe u n serer T echnischen H ochschulen, die ju n g e n In g en ieu re zu F o rsch ern zu erziehen, die sich m it E r n s t u n d G ew issenhaftigkeit in das W esen u n d die U rsach en tech n isch en G eschehens v e rtie fe n .“

In diesem Sinne ru fen aueh w ir d e r n euen T ech­

nischen H ochschule ein kriiftiges G liiekauf in aete r-

11

um entgegen! D ie R ed a ktio n . 30. N o y em b er 1 9 1 0 . Z u r E ru ffn u n g der T echnischen Hochschule i n B reslau. S ta h l und E ise n . 2027

gestellt.* W ir b eh alten u n s d a h e r v o r, s p a te r auf die E in ric h tu n g u n d A u s s ta ttu n g des I n s titu ts noch be- sonders zuruckzukom m en. D ie B au k o sten des h u tte n m a n n isc h e n I n s titu ts b etrag en 717 500 ,j £ ; die bauliche in n ere E in ric h tu n g ist au f 494 700 J l y eran sch lag t u n d die a p p a ra tiv e E in ric h tu n g auf 428 000 j i , so daB die G esam tkosten sich auf 1G 40000 ,11 belaufen, wozu noch die K osten fiir die

Gewerbfleifies, zum Segen d er d eu tsch en , ins- besonderc d er oberschlesischen In d u s trie , d er die technisclie W issenschaft h ier n eue H ilfsk rafte bilden, n e u e A ufgaben erschliefien u n d die vo rh an d en en K ra fte im w irtsch aftlich en W ettb ew erb stiitzen u n d fordern soli. W ir schlieBen u n s hierbei den W o rten des erste n R e k to rs der neuen H ochschule, P rof.

D r. S c h e n c k , in seiner A nsprache a n , m it der er

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2 0 2 8 S ta h l und E isen . D ie N e u anlagen der D eutschen M a seh in en fa b rik A . O. 30. J a h r g . N r. 48.

Die Neuanlagen d er D eutschen M asehinenfabrik A. G., W e r k Bechem & K eetm an in Duisburg.

(H ierzu Tafcl X X X II und X X X III.)

D

ie D e u t s c h e M a s e h i n e n f a b r i k A. G.

ist hcrvorgegangen aus der Y ereinigung der drei F irm e n : D uisburger M aschinenbau A. G ., vorm . B echem & K eetm an in D uisburg, B e n ra th e r M aschinen- fabrik A. G. in B e n ra th u n d L udw ig Stuckenholz A. G. in W e tte r a. d. R u h r. D ieser Z usam m enlegung v e rd a n k t die D eutsche M asehinenfabrik A. G. ein auB erordentlich um fangreiehes A rbeitsprogram m , das in groBen Ziigen die L ieferung vo rsieh t von Berg- w erkseinriclitungen, Y erlade- un d T ran sp o rtan lag en , H afenanlagen u nd H afen k ran en , ITochofenanlagen, S tahlw erkseinrichtungen fiir M artin- u n d Thom as- stahlw erke, S pezialkranen fiir S tahlw erke, W alz- w erksanlagen, W erfteinrichtungcn, E isen k o n stru k tio - nen , K e tte n , A nkern, Schm iedestucken usw. Die Z ahl d er B eam ten u nd A rb eiter b elau ft sich auf rd. 5000. D er U m schlag a n W aren beziffert sieli au f e tw a 30 bis 40 M illionen M ark.

A uf die d er G esellsehaft gehorigen W erksanlagen in B c n r a t h u n d W e t t e r soli hier n ich t niiher eingegangen w erd en ; v ielm eh rin o g en die n achstehen- den A usfiihruugen einer niiheren B esclireibung der im Ja h re 1 9 0 8 und 1909 e n t s t a n d e n e n N e u a n l a g e n d e s D u i s b u r g e r W e r k e s dienen.

D ie chem alige D uisburger M aschincnbau-A ktien- G esellsehaft, vó rm als B echem & K eetm a n , besaB in D u isb u rg zwei W erke, v o n denen das H a u p tw e rk in D uisburg-N eudorf u n d das zw eitc in H ochfeld lag. In D uisburg-N eudorf w urde d er B au von "Walz­

w erken u n d die K e tte n h e rstc llu n g b e trie b e n , w ah ren d in den H oclifelder W erk stiitten h au p tsach lich H ebe- zeuge u n d G esteinsbohrm aschiiien h erg estellt w urden.

Die A bteilung D u isb u rg h a tte sieli e rst 1904 u n te r groBen O pfcrn einen B ahnanschluB verschafft, dessen B en u tzu n g a b e r seitens d er E isenbahnver- w altu n g von y o m k erein gewisse E inschriinkungen crfuhr, w eil alle G u ter iiber die Selinellzuglinien ge- fiih rt w erden muBten. SchlieBlich w urde n u r noch n ach vorheriger E rlau b n is die V erladung ganz schw ercr G egenstande g e s ta tte t. E in d erartig er Z u stan d w ar n atfirlich u n h a ltb a r, u nd m an muBte a n die Y erlegung des W erkes denken, zu m al die alten W erkst& tten, welche schon bei G riindung der F irm a im J a h r e 1862 e rrie h te t w urden, v e ra lte t und baufallig w aren. Alit d er Y erlegung d e r A bteilung D uisburg w ar auch eine Y ergroBerung d er A bteilung H ochfeld, in d er die H erstellung von K rananlagen betrieben w ird, v erb u n d en , weil auch diese den A n­

forderungen, welche die gew altigen A bm essungen des H ebezeugbaues a n die W erk stiitten stellten , n ich t m eh r geniigte. Zudem sollten die W erke yereinigt w erden, um die L eitu n g zu erleichtern.

E s b o t sieli G elegenheit, das in u n m itte lb a re r Niihe der A bteilung H ochfeld liegende H oclifelder W alzw erk zu erw erben. D er P reis fiir dieses w ar, da die G ebiiude n ic h t zu yerw enden w aren, das ganze W erk also lediglich ais B a u p la tz in B e tra c h t kam , verhiiltnisniiiBig hoch. M an h iitte ja ohne Zweifel auB erhalb der S ta d t ein w esentlich billigeres G rund- stiick erw erben k o n n en ; tro tz d e m e n tsch lo B m an sieli a b e r zum A nkauf des H oclifelder W alzw prkes, weil d a m it n achstehende Y orteile y erb u n d en w aren:

E rh altu n g der Abteilung Hochfeld im vollen U m fang;

billigo B etriobskraft d urch das s ta d tise h e E lektrizitats- werk, das in u n m ittelb arer Niihe des W erkes liegt;

einfache K analisation des G rundstuckes, d a diasea von drei StraBon begrenzt w ird; bequem er Bahn- anschluB de3 Fabrikgrundst(lcko3; g u te Verkehrs- gelegenheit durch die StraBenbahn m it der S ta d t; vor allem ab er ein g u t geschultes, vor/>ugliche3 A rbeiter- personal in reichlieher Auswahl, da bekanntlich allo A rbeiter liebor dio B eąuenilichkeit d e r G roB stadt ge- nieBen, ais auBerhalb der S ta d t sich A rbeit suchen.

G erade der letztere U m stand w ar maBgebend, d as H ochfelder W alzw erk tro tz d er vcrhiiltnismiiBig hohen G rundstiickskosten zu erw erben. N ach Ueber- n ah m e dieses W alzw erks yerfiigte die D eutsche M asehinenfabrik iiber rd. 60 000 cpn neue G rund- stiicke, u n d m an k o n n te a n die A usfiihrung der N eu­

anlagen gehen.

Bei dem E n tw u rf dieser N euanlagen w urden folgende A ufgaben gestellt:

1. Verwendung der vorhandencn u n d fast neuen Ge- biiude der bisherigen A bteilung Hochfeld ohne groBe U m iindcrungskosten.

2. L eichter V erkehr zwisohon dcm a lte n und dom neu zu errichtenden Werk.

3. Mogliohstc V erwendung der E isenkonstruktion der alten Jlontagehalle der A bteilung Duisburg, hierbei Yerm eidung von Betriobsstorungcn und Yerhfitung von P roduktionsausfall.

4. ROcksicht auf spiitero Erw eiterungen.

5. B eąuem er V erkehr zwisehen Yerwaltungsgebiiude und B etriebsbureau einerseits und B etriebsbureau und W erk sta tt anderseits.

C. Alle Lagerpliitzo und N eubauten sollten m it dem AnschluBgleise in V erbindung stehen u n d móglichst viele K rano gleiehzeitig die Yerladcgleise bedienen konnen.

7. Das Magazin sollte nach M oglichkeit in der M itte des Werkes liegen und von allen A bteilungen leicht zu erreichen sein.

8. L eichter u n d beąuem er T ran sp o rt aller G egenstande von W e rk sta tt zu W erk sta tt oder von W erk sta tt zum M agazin und um g ek eh rt in der W eise, daB alle Erzeugnisse bei ihrem W crdegang von der Anlieferung d er R ohm atcrialien bis zur F ertigstellung u n d y e r ­ san d m óglichst nu r in einer R ichtung die einzelnen A bteilungen durehlaufen.

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SO. N o v cm b o r 1910. D ie N e u a n la g e n der D eutschen A la sch in en fa b rik A . G. S talli und E isen . 2029

Dic Lage des V erw altungsgebaudes, der neuen W erkstśitten, der L agerplatze u nd des a lte n W erkes (A bt. H ochfeld) ist aus Tafel X X X I I ersichtlich.

M it R ficksicht au f die A rt der E rzeugnisse w urde von vornherein eine T rennung d er einzelnen W erk­

s ta tte n vorgenom m en. E s verblieben in der frilheren A bteilung H ochfeld dic Schreinerei m it Modellager, die wegen der F euersgcfahr am iiuBersten E nde des G rundstiickes u n te rg e b ra c h t sind. F e rn e r w urden a u f dem alten G rundstiick noch das Kesselhaus m it K ohlenbunker, die H am m erschm iede, K ettenschm iede

G egenstiinde zu erhalten. F iir die H erstellu n g der E isen k o n stru k tio n en w urde ebenfalls eine besondere H alle gew Shlt, da m an den S ch m u tz u n d R au ch , sowie stark ę G eriiusche v o n den anderen W erkstiitten fern h a lte n wollte.

N achdem m a n iiber die A bm essungen der Ge­

b audc k la r gew orden w ar, w u rd e das A n s c h 1 u Li - g l e i s d e ra rt verlegt, daB die L angsachsen aller W e rk s ta tte n u n d L ag erp latze rechtw inklig zu dem - selben zu liegen kam en. D ie sich ergebenden Geliinde- w inkel w urden fiir den B au von A rbeiter-W asch-

Abbildung 1. K leindreherei und Fraserei.

m it P riifra u m , d er F o rd erk o rb b au u nd die Bergbau- A b teilu n g sowie alle M aschinen fiir die Massen- fab rik atio n belassen. L etztere w urden in einem be­

so n d eren Saal u n te rg e b ra c h t u n d liierfiir ein vor- h a n d e n e r E ta g e n b a u yerw endet. Auf dem neuen G ru n d stiick w urde ebenfalls eine T rennung vorge- nom m en, indem fiir die A ufstellung d er kleineren W erkzeugm aschinen, d er W erkzeugm acherei u nd des M agazins ein niedriger B au m it leiclitcn K ranen her­

g estellt w urde, einm al, um eine bessere U ebersiclit -zu erreichen, anderseits, um die M aschinen zweck- entsprccliend g ruppieren u nd aufstellen zu konnen.

F iir die B earb eitu n g d e r schw eren G egcnstande w urde eine besondere H alle m it schw eren K ranen gewśihlt u nd hieran anschlieBend eine groBe M ontagehalle, Mm einen becjuemen T ran sp o rt fiir die schweren

riium en, Speisesiilen, W agenrem isen usw. bestim m t.

Siim tliche W e rk sta tte n un d L agerplatze sind so an einem E n d e durch das AnschluBgleis m itein an d er v er- bunden. AuBerdem sind in der .Mitte sowie am anderen E n d e noch Q uergleise ang eo rd n et, so daB iiberall reich- lichc Y erkehrsgelegenheiten bestelien.

Beim E n tw u rf der einzelnen G ebiiude w urde in erster Linie d arau f R iicksicht genom m en, daB m an iiberall reichlich T ageslicht bekam . U m dies zu er­

reichen, m uB ten die zwischen dcm Y erw altungs- gebiiude un d den W e rk s ta tte n und die zwischen diesen selbst liegenden L agerplatze eine gewisse B reite haben, da O berlichter, m it denen m an rech t schlechte E rfah ru n g en g e m a c h t h a tte , n aeh Mog­

lichkeit verm ieden w erden sollten. W iihrend im all­

gem einen m it einer T agesbeleuchtung von 30 bis

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2 0 3 0 S talli und Einen. D ie N euanlagen der D eutschen M a sch in en /a b rik A . G. !!0. J a h r g . N r. 48.

3 5 % d er G rundfliiche gereclm et w ird, w urd en fur die neuen W erk stiitten z. B . 60 bis 8 0 % v erlan g t, um selb st in den en tleg en sten R ftum en u nd W inkeln iibcrall genugend T ageslicht zu haben.

iNTit der E rric h tu n g der N eu b au ten w urde 1908 begonnen. E s w urdo z u n ach st an der W erthauser- straBe (vgl. Tafel X X X I I ) ein geriium iges V e r w a 1 - t u n g s g e b i i u d e v o n rd. 5000 qm F lachen- in h a lt in A ngriff genom m en. D asselbe b estelit aus

D a in diesem G ebaude viele W erkzeugm aschinen au f- zustellen w aren, die nocli durch Riem en angetrieben w erden, w ar eine T ransm ission notw endig. Um dieso u n terzu b rin g en un d dabei alle M aschinen schnell u n d b equem bedienen zu konnen, erh ielt dic H alle noch eine m ittle re Saulenreihc m it K ra n b a h n , an d er gleichzeitig die T ransm ission v erleg t w urde.

D ie A nordnung dieser K ra n b a h n g e s ta tte t es, zwei K ran e nebeneinander laufen zu lassen. Es ist som it

Abbildung 2. Ansicht aus der K leindreherei und Friiserci.

KellergeschoB, ErdgeschoB u nd vier Obergeschossen.

Im K eller befinden sich die A rchive u n d das Lolin- b u reau , im ErdgeschoB die R au m e fiir die D irektion u n d die kaufm annischen B u reau s; in den d ariib er lie- genden Geschossen sind sieben groBe Zeichensale un terg eb rach t. Alle Geschosse sind durch m ehrere Aufziige m itein an d er v erbunden, so daB A kten und Zeichnungen ste ts schnell zur H an d sind.

In u n m itte lb a rc r N ahe des V erw altungsgebaudes befindet sich das B e t r i e b s b u r e a u m it d er Y orkalkulation bezw, dem A kkordbureau, d er N ach- k a lk u latio n u n d d er Zeichnungsausgabe.

An das B etriebsbureau schlieBt sich die in den A bbildungcn 1 u n d 2 d arg estellte K l e i n ­ d r e h e r e i m it M a g a z i n an . D ieser B au w urde 1908 in A ngriff genom m en; er h a t eine L ange von 150 m u n d eine B reite von 25 m u n d is t aus E isenfachw erk m it D rah tg lasw an d en hergestellt.

ein bequem er T ran sp o rt zwischen der K leindreherei u n d dem M agazin sowie den AnschluBgleisen erreich t w orden. Dic AnschluBglcise gehen durch dieses Gebiiude n ic h t h in d u rch ; die K rane m iissen vielm eh r d u rch den G iebel fahren,

11111

auf das AnschluBgleis gelangen zu konnen. D ie G iebel sind m it fah rb aren T oren versehen, welche beim H erausfahren des K ranes von diesem herausgeschoben w erden und beim H ineinfahren selb sttiitig m itgenom m en und im G iebel ausgelóst w erden, so daB diese g u t v er- schlossen bleiben. In d er K leindreherei laufen zwei 10 t- u n d zwei 5 t-K ra n e m it Spannw eiten von 1 1 ,7

111

u nd m it K ran b ah n h o h en von 7 m. D ic F a h r - geschw indigkeit der K ran e betriigt 150

111

, die H u b - geschw indigkeit 10

111

, die K atzenfahrgeschw indig- k e it rd. 35 m /m in.

D as ila g a z in ist d u rch Tore u nd groBe R olladen von der eigentiichen W e rk s ta tt g e tre n n t, so daB in

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3 0. N o v em b o r 1910. D ie N c u anlagcn der D eutschen M a sch in en fa b rik A . O. S ta h l uml E isen . 2031

den P atisen u nd w ahrend d er N ach t die K rane n ich t in das M agazin gelangen konnen.

In d er K leindreherei sind alle kleinen W erkzeug- m aschinen, wie D reh b an k e, Schleifm aschinen, Riider- frasm aschinen, B ohrm aschinen u n d kleine H obel- banke, u n te rg e b ra c h t, fem er eine um fangreiche W erk- zeugm acherei m it den zugehorigen H artev o rrich tu n g en und SchleiTerei, sowie die ITaupt-W erkzeugausgabe.

AuBerdem sind in dieser W erk stiitte noch eine A n­

zahl Schlosser besehiiftigt, dic sich besonders m it der A nfertigung einzelner M aschinenelem ente befassen, d ie-nach F ertig stellu n g in das angrenzende Magazin angeliefert w erden. D er Q u ersch n itt der K lein- dreherei ist aus Tafel X X X I I I bei B ersichtlich. D a in

G ruppen von

8

bis 10 Stiick gleichartiger Maschinen eingeteilt un d aufgestellt. Die A n o rd n u n g der Ma- schinen erfolgte dabei in der W eise, daB zum A n­

trieb jed er G ruppe gleiche M otoren y erw endet w ur­

den, um m oglichst w enig R eservem otoren zu be- notigeri. Z ur E rh a ltu n g einer m oglichst g u te n Ueber- sicht iiber alle M aschinen w urde die M ittel-Saulen- en tfern u n g auf 10 m festgelegt u nd a n jed er Siiule ein E lek tro m o to r an g eb rach t. F e rn e r w urde bei d er A ufstellung d er M aschinen d arau f R iicksicht genom ­ m en, daB sie ilirer V erw endung entsprechend nacli- einander so aufgestellt w urden, daB m oglichst w enig T ran sp o rte d er A rb eitsstu ck e notw endig w erden.

So sind z. B. die Spezialdrehbiinke fiir die Z ahnrader-

A bbildung 3. Blick in das M ittelschiff der Jlontagehnlle.

diesem R aum e viele kleine W erkzeugm aschinen auf­

g estellt w urden u n d auB erdem die W erkzeugm acherei u n terg eb rach t ist, so w urde au ch beim E n tw u rf dieser H alle au f g u te B eleuchtung besonderer W ert gelegt.

U m dies zu erreichen, muBte m an allerdings zur A n­

w endung von O berlichtern greifen, obgleich diese im allgem einen wegen der schlechten E rfah ru n g en , die m an in der A bteilung D uisburg d a m it gem acht h a tte , bei allen N eu b au ten n ach M oglichkeit ver- m ieden w erden sollten. D urch Z uhilfenahm e der O berlichter w urde eine B clichtung von 8 0 % der G rundflache erzielt. U m das volle T ageslicht n ich t durch R iem en oder Yorgelege zu v ersperren, fanden die M aschinen in der W eise A ufstellung, daB alle M aschinen, welche R icm enantricb b esitzen , in der M itte an geordnet, w ahrend a n den S eiten n u r M aschinen m it E in zelan trieb u n terg eb rach t w urden. D ie durch Transm issionen angetriebenen M aschinen w urden in

x l v i i i.,„

h erstellu n g zusam m en g n ip p ie rt, und in u n m itte l- b arer N ahe h ieran schlieBen sich die Z ah n rad er- frasm aschinen an. D ieZ ahnriiderfrasm aschinen fanden w iederum in u n m itte lb a re r N ahe der W erkzeug- schleiferei ihre A ufstellung, weil d azu eine groBe An­

zahl W erkzeuge b en o tig t w erden, die o fter geschlifren w erden m ussen. Yon d er Friiserei w andern die R ad er zu den StoB banken u n d d an n in das angrenzende Ma­

gazin zu r w eiteren A ufbew ahrung.

D a fiir das F rasen , B ohren u nd D rehen bei hoher S chnittgeschw indigkeit seh r viel K iihlw asser ge- b ra u c h t w ird, w urde fiir den ganzen R aum eine ge- m einsam e K u h lleitu n g angelegt. D as K iihlw asser w ird von einer Z entrifugalpum pe d u rch eine R ohr- leitung, welche in K aniilen gelagert ist, den einzelnen M aschinen zugefiihrt. D ie D ru ck ro h rleitu n g k an n a n je d e r beliebigen Stelle ang ezap ft w erden, je n achdem es die M aschinen erfordern. D as v erb rau ch te K u h l-

113

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2 0 3 2 11 fi la 1 und E ise n . i ’te N e u anlagen der D eutschen M a seh in en fa b rik A . O. 3 0 . J a h r g . N r. 48.

w asser liiuft durch den vorerw iihnten K a n a ł der Z entrifugalpum pe w ieder zu, so daB n u r ganz geringo Mengen Kiililwasser verloron gehen.

Bei d er groBen A nzalil von kleinen M aschinen, die in diesem B au A ufstellung fanden, w ar m an sieli von v ó m h erein k la r dariiber, daB besondere F u n d a- m ente verm iedenw erdenm uB ten. D erF n B b o d en w u rd e z u n ach st m it der StraBenw alze gew alzt, d an n w urde eino B eto n sch ich t von 20 cm S ta rk ę aufgetragen.

S t a t t der iibliclien feinen Z em entschicht w iihlte m an eine 4 cm sta rk ę S ta m p fa sp lia ltp la tte , d a Zem ent

F e n ste r R iicksicht nehm en. D iesen F orderungen paBte sich d ie E ise n k o n stru k tio n der a lten M ontagehalle der A bteilung D uisburg ganz g u t an . A us dem alten Teile d er D uisburger H alle w urden die beiden Seitenhallen Ż usam m engesetzt. N u r d e rM itte lb a u w urde ganz neu hergestellt. U m m it vielen K ran en gleichzeitig auf dic Yerladegleise gelangen zu konnen, w urd en in der M ittclhalle die K ran b ah n en iibereinander angeord­

n e t, w as schon m it R iicksicht au f die M ontage hoher G egenstiinde notw endig w ar. Bei der jetzigcn A n­

ordnung der M ontagehalle k a n n m an m it fiinf K ranen

A bbildung 4. Blick in ein Seitenschiff d er Montagehalle.

sich bei Y erw endung von Oel u nd sonstigen Schm ier- m itte ln ais unzw eckm aBig erw iesen h a tte . Soweit sich bis je tz t beurteilen liiBt, b e w a h rt sich dieser FuB bodenbelag ausgezeichnet.

N achdem alle kleineren M aschinen aufgestcllt w orden w aren, ging m a n 1909 an die E rric h tu n g einer neuen W e rk s ta tte , d er M o n t a g e h a l l e , in w elcher gleichzeitig au ch alle schw ereren W erkzeug- niaschinen u n te rg e b ra c h t w erden sollten. Diese M ontagehalle (vgl. A bb. 3 u n d 4) h a t eine L ange von 144m b e i6 1 m B re ite u n d b e ste h t aus einem M ittel-u n d zwei Seitenschiffen. Bei d er W ahl des Q uerschnittes, d e r aus Tafel X X X I I I bei A ersichtlich ist, m uBte nach M óglichkeit die Y erw endung d er alten M ontagehalle d e r A bteilung D uisburg vorgeselien w erden. H ier­

d u rch w ar dic F orm des Q uerschnittes gewissermaBen festgelegt. D a m an auBerdem m indestens 6 0 % Be- liohtung verlangte, m uBte m an auf m oglichst hohe

das V erladegleis bestreichen. Dio S pannw eiten d er K ran e b etrag en fiir die Seitenhallen 16,5 m, in der M ittelhalle fiir die schw eren K rane 23 m und fiir die an d er D ecke laufenden 11,9 m. Die A nordnung der K ra n e ist aus Tafel X X X I I I (bei A) ersichtlich. In den S eitenhallen laufen die K rane 8,5 m iiber F ltir, in d er M ittelhalle ist die F a h rb a h n - liohe fiir die u n te re n schw eren K rane 11,5 m und fiir die oberen u n te r d er D ecke laufenden K rane 18 m. D a bei den groBen A bm cssungen der W alz- w erksteile die schw eren K ran e bei d er M ontage oft stu n d en lan g festliegen un d m an auf bcquem e Ver- bind u n g m it dem AnschluBgleise n ich t verzichten w ollte, w urde in der M itte d er D ach b in d er eine zw eite K ran b ah n a u fg eh śn g t, u m som it gleichzeitig m it zwei D cckenkranen au f die Y erladegleise gelangen zu konnen. Die A nordnung der iibereinander laufen­

den K rane und die T ren n u n g des oberen F e ld e sin zwei

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3 0. N o y e m b e r 1910. D ie N cuanlaycn der Deutschen M a sch in en fa br i k A . G. S ta h l und E isen . 2033

K ran b ah n en bieten n ich t zu u n te r- schatzendc Y ortcile. 90 % aller zu bew egenden L asten haben Stuck- gew ichte u n te r 1 0

1

. M an k a n n nun jedes beliebige S tu ck ste ts m inde­

sten s m it zwei K ran en gleichzeitig bedienen; hierbei erweisen n a m e n t­

lich die kleinen schnellaufenden K ran e groBe D ienste, d a m an in jed er H in sich tu n ab h iin g ig ist. Selbst w enn beim A usspannen groBerer Stiickc die schw eren K rane stu n d en - lang festliegen, konnen dic kleinen obcnlaufenden K rane m ittels Tra- verse

20

t heben u nd jederzeit den V erkehr au frech t erh alten . In der M ittelhalle w urden cin 50 t-K ra n und ein 30 t-K ra n sowie zwei oben laufendc 10 t-K ra n e vorgesehen.

I n einer Seitenhalle w urden alle schw ereren W erkzeugm aschinen auf- gestellt u nd zu ih rer B edienung K ran e von 50 u nd 4 0 1 u nd fiir den T ra n sp o rt kleinerer G egenstiinde ein ta u f k r a n von 15 t angeordnet. Die zw eite Seitenhalle d ien t zu r Mon- tag e leichtcrer M aschinenteile; m an begniigt sich hier m it einem 30- und zwei 15 t-K ran cn .

Die schw eren K rane haben eine F ahrgeschw indigkeit von 120 m , eine H ubgcschw indigkeit von 5 bis 7 m u n d eine K atzfahrgeschw indigkeit von 35 m /m in. Die leichten K rane verfflgęn iiber eine F ahrgeschw in­

digkeit von 150 bis 180 m , 15 m H ubgeschw indigkcit un d 35 m K a tz - fahrgeschw indigkeit.

Bei dem E n tw u rf d er M ontage- halle w ar zu erw agen, daB eine H ohe von 18 m fiir die gróBeren M aschinenteile n ich t genugen w iirde, u n d m an lcgte deshalb a m E n d e der M ittclhalle eine M o n t a g e - g r u b e a n , welche eine lichte W eite von 16,5 x 16,5 m h a t. D ie Tiefe d er G rube b e tra g t

8

m. Sie ist so­

w ohl oben ais auch in einer Tiefe von 5 m m it sechs schw eren verschieb- b aren T ragern abgedeckt, welche eine B elastu n g von je 6 0 1 zulassen, so daB selbst die schw ęrsten Ma- schincnteile a u f diesem T rag erro st zusam m engebaut w erden konnen.

M it H ilfe der an d er D ecke laufen­

den K ra n e konnen G egenstando von 2 0

1

Eigengew icht in einer H ohe yon 25 m noch bequern m o n tie rt w erden.

Sowohl in den Seitenhallen ais auch in d e rM ittelh alle befinden sich groBe

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2 0 3 4 S ta h l und E ise n . D ie N eu a n la g e n der D eutsehen M a sch in en fa lirik A . G. 30. J a h r g . N r. 48.

guBeiserne A u fsp an n p latten , welclie zu r B earbei- tu n g groBer M aschinenteile b e n u tz t w erden.

U ni eine m oglichst g u te U ebersicht iiber die ganze H alle zu bekom m en, w ahlte m an fiir die M ittel- siiulen eine S aulen en tfcrm m g von 18 m . D ie E n t­

fernung der Seitensiiulen b e tra g t indessen n u r

6

m.

Bei B erechnung d er S aulen w urden die ungiinstigsten B elastungen gew ahlt, u nd zw ar rech n ete m an fiir eine M ittelsaule die B elastung von zwei 50 t-K ra n e n , zwei 30 t-K ra n e n u nd zwei 10 t-K ran en . Alle M aschinen, die in dieser H alle aufgestellt sind, h ab en E inzel- an trie b , Transm issionen w urden u b e rh a u p tv e rm ie d e n .

von 30 cni ein gew ohnlicher H olzbohlenbelag von 40 m m D icke aufgebracht. D ie B etonschicht is t alle halbe M eter m it L o ch em yersehen, um e tw a dureh- dringendes W asser abflieBen lassen zu konnen.

A u der Stelle d e r E i s e n k o n s t r u k t i on s h a l l e ist b isher n u r das L ag er fiir S tabeisen errich tet w orden, weil die hierfiir b estim m te H alle noch den Zwecken d er B riisseler A usstellung dient. Im Ja h re 1911 w ird die B riisseler H alle in H ochfeld zu r Auf- stellung kom m en. D er Q u ersch n itt derselben ist aus Tafel X X X I I I (bei C) ersichtlich. D a die ganze H alle sich den iibrigen A usstellungsgebauden der deutsehen

Abbildung 6. Stabeisenlagerplatz.

In der M ontagehalle befindet sich ferner noch eine V erwiegestelle fiir den ganzen B au, eine W erkzeug- u n d S chablonenausgabe, eine A nstreichbude u n d ein K om pressorenraum . U eber diesen R aurnen befindet sich dic feinm echanische W e rk s ta tte , wo S ch alttafeln und sonstige kleine A p p arate herg estellt w erden. D ie obere Biihne k a n n m a n bequem m it dem a n der D ecke laufenden 10 t- K r a n bedienen, so daB z. B.

Filhrerkorbe fiir L a u fk ra n e uswT. hier fertig h er- g erich tet u nd danach zu den einzelnen K ranen tra n s p o rtie rt w erden konnen.

Dic FuBboden der H alle w urden n ach d e r P la- nierung m it d er D am p fstra Benwalze befestigt u n d dan n eine 30 cm dicke B etonschicht aufgetragen.

Auch hier w urde fiir diejenigen R aum e, in denen m it Fliissigkeit g earb eitet w ird. s t a tt d er Z em entfein- schicht ein A sphaltbelag gew ahlt. In den M ontage- raum en selbst w urde dagegen au f der B etonunterlage

A bteilung in Briissel anzupassen h a tte , so m uBte seitens des W erkes bei der F orm gebung des Q uer- sch n ittes den W iinschen d er A usstcllungsleitung Recli- nu n g g etragen w erden, und die eigenen W iinsche m uB ten d a h in te r zuriicktreten. Sie b esitzt, wie A bbil­

du n g 5 zeigt, eine Lange von 120 m bei einer B reite von 50 m u n d b e ste h t aus einem M ittelschiff und zwei Seitenschiffen. Die Seitenhallen besitzen zwei 10 t- K ran e von 10,86 rn S pannw eite, welche 9 m iiber F lu r laufen. D ie m ittle re K ra n b a h n is t fiir einen 30 t-L a u fk ra n un d einen D relilau lk ran von 12,5 t bei 0 m A usladung berechnet. D ie S pannw eite dieser K rane b etriig t 23 m. D ie K ran e laufen 9,7 m iiber F lur. U m eine m oglichst bcąucm e U ebersicht iiber die ganze W e rk s ta tt zu e rh a lte n , u n d um das A rbeitsfeld des D rehlaufkrans n ich t zu seh r zu be- liindern, w urde eine S aulenentfernung von 24 m ge­

w ahlt. D ie A nordnung der K rane in d er E isen-

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30. N o v cm b er 1910. D ic N cunnla/jen der Deutschcn M a sch in en fa b rik A . G. S ta h l und E is o n . 2035

konstru k tio n slialle ist so getroffen, daB gleichzeitig vier K ran e die Gleise bestreichen konnen.

M it R iicksicht auf die sperrigen A bm essungen der E isenkonstruktionsteile w urde fiir die V erladung dieser langen Teile ein D reh lau fk ran gew ahlt, m ittels dessen es m oglich ist, sowohl in d er M ittelhalle ais auch in den S eitenhallen lange G egenstande leicht zu schwen- ken und m it zwei ITaken gleichzeitig au f das V erlade- gleis zu kom m en, w eil der Aitsleger u n te r die anderen K rane liindurchschw enkt. W ennglęich D rehlaufkrane wegen des hohen E igengew ichtes u n d wegen der S chw ankung des Auslegers gewisse N achteile m it sieli bringen, so sind sic fiir die V erladung von Eisen- k o n stru k tio n steilen doch sehr zweckmśiBig. Die Ge- sehw indigkeiten dieser K ran e sind die gleichen wie bei den K ranen d er friiher beschriebenen H alle. Die K rane der E isenkonstruktionshalle konnen drei Gleise bestreichen, da der am Gleise liegendc Giebel offen

Z usam m enbau in die groBe H alle gelangen. Die K ran b ah n en dieses Lagers sind d e ra rt angeordnet, daB die sam tlichen K rane au f den L agerplatz hinaus- faliren konnen u nd hier die M aterialien aufnehm en und in der H alle verteilen.

Zwischen den einzelnen W e rk s ta tte n befinden sich die L a g e r p l a t z e ; auch diese sind m it schnellaufenden K ran en a u sg e s ta tte t, d a m it alle ein- laufenden G egenstiinde schnell v e rte ilt w erden konnen.

A bb.

6

ste llt den S tabeisenlagerplatz dar. D er L ag erp latz zwischen der K leindreherei und der E isenkonstruktionslialle erhielt eine B reite von 25 m. Z ur B edienung dieses P latzes w ird ein 15 t- K r a n b e n u tz t, der bei 160 m Fahrgesehw indig- k eit u nd 10 m H ubgeschw indigkeit beide Gleise gleichzeitig bestreicht u n d die einlaufenden S tab- eisen auf dem P la tz e v erteilt. D er L ag erp latz zwischen der M ontagehalle u n d der K leindreherei w urde

A bbildung 7. Yerbindungsbrucke m it 5 t-L a u fk ra n .

ist. D ie SchlieBung der G iebel erfolgt in genau der­

selben Weise wic bei der K leindreherei bezw. dem M agazin, so daB m an sowohl innerhalb wie auBerhalb d er H alle ohne Schw ierigkeiten die Teile verladcn kann. A m anderen E n d e dieser H alle sind die Eisen- m agazine u n te rg e b ra c h t, in denen zu rzeit leichtere E isen k o n stru k tio n en herg estellt w erden.

Bei dem E n tw u rf dieser G ebiiude w ar m an au die A bm essungen a lte r E isen k o n stru k tio n en der A bteilung D uisburg gebunden, d a diese liierfiir naeh M oglichkeit Y erw endet w erden sollten. In der H alle laufen drei 5 t-K ra n e m it S pannw eiten von 14,5 m u nd

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m. Die K rane a rb eiten m it 150 m Fahrgeschw indigkeit u nd 10 ni H ubgeschw indigkeit u n d sind spiiter fiir die B edienung d er Scheren u n d Sagen bestim m t. In diesem B au sollen naeh F ertig stellu n g d er groBen H alle die S tabeisen gelagert w erden u nd d an n g esch n itten u n d v o rg erich tet zum

wegen der yerschiedenen L asten , die hier in F rage koium en, a b g e tre n n t u nd auf diesem P la tz noch eine K ran b ah n aufgestellt, so daB au f einer Seite ein K ran von 25 t fiir den T ran sp o rt schw erer G egen­

stan d e zu r Y erfugung s te h t, w ahrend au f der anderen Seite ein kleiner 5 t- K r a n fiir den T ra n sp o rt leichter G egenstande b e n u tz t w ird. D ic S pannw eite des letzteren K ranes b e tra g t 11 ni. Im AnschluB an diesen L ag erp latz w urde fiir die Y ereinigung m it dem a lte n W erk eine in A bb. 7 w iedergegebene Yer- b indungsbrucke hergestellt.

D ie K ran b ah n w urde d e ra rt an geordnet, daB d er 5 t - K r a n iiber die S taatsbahngleise hinw eg- faliren und so alle G egenstande, welche vom alten W erk der A bteilung H ochfeld kom m en, ohne Schw ie­

rigkeiten auf dem L agerplatz verteilen kann. D a es sich in der H au p tsach e n u r um Schiniedestucke h an d elt, welche aus d er H ainm ersclm iiede kom m en,

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2 0 3 0 S ta lli und E isen . Vor 50 Ja h ren . 30. J a h r g . N r. 48.

und in dieser Schm icde n u r G egenstiinde bis zu 5 t G ewicht v e ra rb e ite t w erden, so geniigt dieser K ran vollkom m en. D u rch diese Y erbindungsbriicke ist ein beąu em er u nd schneller V erk eh r zwisehen dem neuen u nd a lte n W erk gew ahrleistet. D ie A usfiihrung d er Y erbindungsbriicke stieB allerdings au f m anclierlei Schw ierigkeiten, weil die E isenbahnbehiirde es n ich t zulassen w ollte, daB der K ra n m it schw ebender L a st iiber die B riicke hinw egfiihrt. M an verlangte

yielm ehr, daB der K ra n die L a ste n absetzen solle, daB diese iiber die B riicke hinw eggefahren w erden u n d am an d eren E n d e d u rch einen A ufzug oder eine a n ­ dere V o rrichtung w ieder abgelassen w erden. D ieser F o rd eru n g w urde von dem W erke w idersprochen, w eil d an n zwei A rb eiter fiir den T ra n sp o rt m eh r notig gewesen w aren ais je tz t. U m ab e r den F orderungen der E isen b ah n b e h o rd eg erech t zu w erden, ist auf die Briicke ein T ra n sp o rtw a g e n gesetzt w orden. (SchluB folgt.)

V o r 5 0 J a h r e n .

E r in n e r u n g e n a u s d e r B e g r u n d u n g s z e i t d e s T e e h n i s e h e n V e r e i n s fur E i s e n h t i t t e n w e s e n , d e s Y o r l a u f e r s d e s Y e r e i n s d e u t s c h e r E i s e n h u t t e n l e u t e . *

II. Bessemerverfahren.

Von K om m erzicnrat H . B n u n s in Eisenach.

D

ie in teressan ten u n d fiir die G eschichte unserer vaterliindischen E isenindustrie iiuBerst w ert- vollcn M itteilungen iiber die E in fiih ru n g des basischcn W indfrischverfahrens in D eutschland, die u n te r der U eberschrift „ 3 0 J a h re T hom asverfahren in D eutsch- lan d “ in dieser Zeitschrift** ver

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ffen tlich t w urden, haben die E rin n e ru n g a n eine gleich w ichtige Epoche in d er E isen- u n d S tah lin d u strie, die n u n m eh r 50 Ja h re h in te r uns liegt, bei den w enigen Y eteranen der E isen in d u strie w achgerufen, die jcne Zeit m it d u rc h le b t h aben u nd n ich t liingst ais A lteisen in die S ch ro ttk iste g ep ack t sind.

E s w ar am I. M arz 1860, ais H e n r y B e s s e m e r sein P a te n t N r. 578 auf das retortcnahnliche, birnen- formige GefiiB nahm , welches noch h eu te in seinen G rundform en in allen L an d ern der E rd e fiir die A us­

fiihrung des sau ren wie des basischen W indfrisch- v erfahrens in G ebrauch ist. Ja h re la n g e r m iihevoller u n d kostspieliger Y ersuche b ed u rfte es, ehe es dem intelligenten, m it scltener Ziihigkeit u nd A usdauer begabten E rfin d e r gelang, fiir die A usfiihrung seiner schon im J a h r e 1856 p a te n tie rte n Idee, d u rch Ver- b ren n u n g d er K orper, die zur E rzeugung v on S tah l aus dem Roheisen e n tfe rn t w erden m uBten, dic fiir die E rh a ltu n g dieses S tahles in fliissigem Z ustande erforderliche hohe T em p eratu r zu erzeugen, diesen in teressan ten , je tz t v on aller W eit erp ro b ten A p p a ra t zu k o n stru ieren u nd dad u rch seine w ichtige E r- findung, die ihm m it R ech t die B ezeichnung eines

„W ohltilters d er M enschheit“ eingebracht h a t, zu einem fiir ihn w ie fiir die ganze ziyilisierte W eit gflnstigen AbschluB zu bringen.

D as Y ertrau en zu den E rfin d u n g en Bessem ers, der im L aufe d er Zeit eine U nzahl von P a te n te n genom m en h a tte , die sieli groBtenteils ąls w ertlos

* Die R edaktion h a tte sich an die alteren Ycreins- m itghcder m it der B itte gew endet, ih r das eine oder andere aus dem Scliatze ihrer E rinnerungen zur VerfOgung zu stellen. Ais zw eiten d erartig en A utsatz bringen wir dio vorliegendcn M itteilungen und geben dem W unsche Aus­

druck, daB noch viclo llm lich e folgen mogen. (Vgl. „S tah l und E isen" 1910, 23. N o r., S. 19S3.) D ic Red.

** „ S tah l und Eisen“ 1909, 22. S ept,, S. 1465 ff.

erwiesen, w enn schon zugegeben w erden muB, daB dieselben den W eg zu seinen schlieBlichen Erfolgen g ebildet hab en , w ar n ich t sehr groB, u n d die lu itten - m annische W eit sta n d auch dieser neuesten Erfin- dung zu n ach st skeptisch gegeniiber, obw ohl bedeu- te n d e E isen h u tten leu te, wie v o r allen P e t e r T u n n e r , die Idee Bessem ers liingst giinstig b e u rte ilt, u n d C.

S c li i n z schon im J a h r e 1856 rechnungsm aBig nach- gewiesen h a tte , daB d u rch die V erbrennung der aus dem R oheisen zu en tfern en d en K o rp er eine T em ­ p e ra tu r erzielt w erden k a n n , die zu r F lussigerhaltung des en tk o h lten Eisens yollstiiiidig ausreicht,

Bessem er h a tte inzw ischen zusam m en m it seinem F reu n d e L o n g s d o n ein kleines W erk e rric h te t, wo er sich bcm iihte, die ersten K inder- k ran k h eiten seines n u n m eh r in dem neuen A p p a ra t ausgefiihrten Y erfahrens zu beseitigen. J o h n B r o w n u n d C. C a m m e 1 in Sheffield w aren ihm m it K o n v crtern von 1 bis l 1/ , Tonnen In h a lt nachgefolgt, u n d so w ar es moglich, daB auf der L ondoner W eltausstellung im Ja h re 1862 eine Sam m - lung von E rzeugnissen aus Bessem ers talii vor- g efiih rt w erden k o n n te, w elche die A ufm erksam keit der E ise n h u tte n le u te d er ganzen E rd e a u f sich zog u n d die B esucher der A usstellung yeranlaB te, sich au f d en W erken in Sheffield iiber den in te r­

essanten ProzeB g en au er zu u n te rric h tc n und das Geschene in alle W eit hin au szu trag en . D ie U eberlegcnheit der B essem erbirne iiber alle anderen, fiir das W indfrischverfahren y erw endeten A p p arate, insbesondere auch iiber den schw edischen feststehen- den Ofen, stellte sich tro tz m an ch er MiBerfolge, die sowohl d u rch unzureiehende E in rich tu n g en ais auch d u reh die Y erw endung n ic h t geeigneten R oh- eisens herbeigefiihrt w aren, im m er d eu tlich er h erau s und w urde in im m er w eiteren K reisen erk an n t.

D urch zahlreiche Y ersuche, die m it den yerschieden- sten R oheisensorten auf englischen u n d schw edischen W erken schon v o r dieser Z eit an g estellt w orden w aren, w ar auB erdem auch festgestellt, daB es n ic h t m oglich w ar, den im Roheisen en tlialten en Schwefel und P h o sp h o r bei dem B essem erverfaliren zu entfernen, w odurch die A u snutzung der neuen E rfiń d u n g au f einen w eit engeren K reis b e sc h ra n k t w urde, ais m an urspriinglich g cd ach t h a tte .

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30. N o v em b o r 1910. Yor 50 Jalireu. S talli und E ise n . 2037

M it u m so groBerem Interesse lic h te te sich dio A ufm erksam keit d er E isen- u n d Stahlindustriellen aller Liinder auf diejenigen W erke, dic iiber phosphor- freie oder doch phosphorarm e E rze verfiigten. Auch von den deutschen E isen h iittcn leu ten w urden die erzieltcn E rfolge m it groBem Interesse b each tet und dereń W ich tig k eit gebtihrend gcw iirdigt. H och- ofenwerke, welche g lau b ten , ein fiir den neuen ProzeB geeignetes Roheisen hcrstcllen zu konnen, schickten P roben davon n ach E n g la n d , u m durcli V erarbeiten desselben feststellcn zu lassen, ob cs w i rk lich fiir die

„B essem crei" geeignet sei; cin leb h after V erkehr entw ickclte sich zwischen den deutschen un d eng- lischen F ach leu ten , u n d cs muB d a n k b a r a n erk an n t werden, daB der deutsche E isen h tttten m an n dam als in London wic au ch in Sheffield in licbensw iirdigster Weise iiber alles N otige u n te r ric h te t wurde. — Alit groBem Interesse h a tte auch der B esitzer der GuB- stahlfabrik in E ssen, A l f r e d K r u p p , die E n tw ick ­ lung des neiien S tahlbereitungsvcrfahrens verfolgt, und, m it dem ih m eigenen w eiten Blick die W ichtig­

keit desselben erkennend, w ar er schon frtthzeitig m it B essem cr in V erhandlung g e tre te n u n d k onnte im J a h r e 1860 m it dem B au einer B cssem eranlage in Essen beginnen u n d ais E rs te r in D eutschland dieselbe im J a h r e 1862 in B etrieb setzen.

Im folgenden J a h re beschaftigten sich der H oerder B erg w erk s-u n d H iitten v erein u nd die G utehoffnungs- h iitte in O berhausen m it der P ro jck tieru n g bezw.

dem B au von K o iw e rte ra n la g e n ; 1864 folgten diesem V orgehen der B ochum er Y erein, die Konigs- h iitte in O berschlesien, Poensgen in D usseldorf und ein W erk bei G cm ilnd i. d. Eifel.

A uf den W erken in E n g lan d , besonders bei Jo h n Brow n u n d Camm el in Sheffield, h a tte m an bald fcstgestellt, daB dic V erarb eitu n g groBerer .Mengen Roheisen im K o n v e rte r erhebliche Y orteile b ietet, und schon im J a h re 1864 g a lt ein E in sa tz von 2 bis 2y 2 Tonnen Roheisen ais das M indestgew icht, w ahrend ein E in sa tz von fiinf Tonnen ais noch v o rteilh after em pfohlen w urde.

Die fiir solch schw ere Chargen erforderlichen niaschincllen E in rich tu n g en b o ten dem M aschinen- ingenieur ein ebenso d an k b ares A rbeitsfeld, wie es fiir den H iitten in g en ieu r die A usbildung der rein m etallurgischen A rbeiten bei dem neuen Y erfahren w ar. In erster Linie g a lt es, die m aschinellcn E in ­ richtungen fiir den K o n v erterb etrieb so zu gestalten.

daB d er ProzeB m it der liotigen S ichcrheit durch- gefiilirt w erden k o n n te.

D ie G e b l a s c m a s c h i n e n muBten dcm fortsch reiten d en schw eren C hargeneinsatz ange- paB t u n d fiir D riicke k o n stru ie rt w erden, die m an bisher n ich t v erw endet h a tte . F u r die B ew egung der K o n v ertcr h a tte Bcssem er von vornherein die einfache E in ric h tu n g m it hydraulischem Z ylinder und Z alm stange em pfohlen; daneben blieben ab er die Zw illings-D ainpfniaschinen, neben dem K o n v erter liegend, noch jah relan g fiir diese Bewegung im G ebrauch.

Die Y orrichtungen fiir die U eberfiihrung des im K o im r te r erzeugten S tahles in die GieBpfanne u n d fiir das GieBen der Blócke boten noch lange Zeit h in d u rch ein iiberaus b u n tes Bild. A n d er einen Stelle liing die P fan n e in einem G estell m it v ie r R a d e m , welche sich auf Schienen bew egten, die eine tiefer liegende GieBgrube iiberspannten. U m die P fan n e zu erreichen, m uBte der S ta h l vom K on- v e rte r aus seinen W eg dureh eino la n g e . m it feuerfesterM asse so rgsam ausgckleideteR inne nehm en.

A n an d erer Stelle verw endete m an die von B essem cr ebenfalls fiir diesen Zweck em pfohlene h ydraulische K raft, indem m an die P fan n e von dcm vor dem K o n v erterp aar angelegten Z e n tra lk ra n tra g e n und im K reise iiber die ebenfalls kreisform ig angelegte GieBgrube sich bcwegen lieB. D as A usheben d e r crs ta rrte n Blócke aus der GieBgrube gescliah bei E in ­ richtungen dieser A rt ausschlieBlich durcli H eb e- kranc, die m it d er H an d betrieben w urd en ; c rs ts p iite r h a tm a ri auch h ie rfu rd ie hydraulische K ra ft verw endet.

N eben diesen E in rich tu n g en w urden a b er schon dam als sinnreich k o n stru ie rte D am p flau fk ran e v er- w endet, die au f Schienengleisen sich bew egten, die P fan n e in einem Gehiinge trag en d vor den K o n v erter fuhren un d , n achdem sie den S tah l aufgenom m en h a tte n , n ach d er niiher oder ferner liegenden GieB­

grube b rach ten . D erselbe A p p a ra t w urde d a n n zum A usheben d er Blócke, wie u b e rh a u p t zu r B edienung der GieBgrube verw endet.

Dic K o n v e r t e r w aren teils aus sta rk e m Eisenblech zusam m engenietet, teils aus GuBeisen h ergestellt u nd in letzterem F alle aus drei Teilen zusam m ehgesetzt. Die schm iedeisernen K o n v c rte r w urden von einem sta rk e n R in g m it angeschm iedetem T ragzapfen getragen, von denen d er eine fiir die D u reh fiih ru n g des W indes zu dcm u n te r dem K on- v erterb o d cn befindliehen W in d k asten hohl w ar, w ahrend an dem an d eren die V o rrich tu n g fiir die Bewegung des K on v crters angeschlossen w ar. D ie guBcisernen K o n v erter b estan d en aus H au b e, M ittel- stiick un d U nterstiick, an w elch letzterem die Y or­

richtungen zum A nsetzen d er B o d en p lattc u n d des W indkastens an g eb rach t w aren, w ahrend das M ittel- stiick m it den beiden T ragzapfen u n d sonstigem Zubehor aus einem S tu ck gegossen war.

F iir die A uskleidung der guB- oder schm iedeisernen K o n verterw ande m it feuerfestem F u ttc r sowie auch fiir die Boden der K o n v erter bezog m an in D eutschland n u r kurze Z eit lang ein in E n g lan d fiir diesen Zweck bew ahrtcs M ateriał, den G anister.

E s ist dies ein in der N ahe von Sheffield vorkom m en- des kieseliges G cstein, d a s,m itT o n g e m e n g t, entw eder in diinnen L agen zw ischen holzem en Schablonen un d K onverterw and ein g cstam p ft oder ais geform te un d au ch w ohl g eb ran n te Steine zu r A usfiitterung d er K onverterw ;inde verw endet w urde. N atiirlich stellte es sich bald h e ra u s , daB ein fiir diesen Zweck geeignetes M ateriał auch an giinstiger gelegenen O rten zu h aben w ar. Z unachst w ar d er in der N ahe von I l u y in Belgien in groBer Miichtig-

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