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Academic year: 2022

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Robert Rduch

Fleck und Linie als metaphorische Instrumente einerBilanz des 20.Jahr- hundertsin BothoStrauß’„Beginnlosigkeit”

Die Freiheit einer Spannweite -zwischen Libation und Mikroprozessor,ausgeflügeltes Erfahren, immer zur Beute einer Synthese hin sturzbereit, etwa einer nur aus Gedächtnis bestehenden NeuenWelt.Rettbarist alles: synkret. Rettbarsind die Origi- nale in der Lage des Sammlers. Wo liegt Abendland? Waren wir einmaldort oderwar es hier, wo wirjetztsind? Wahr ist, daß wir den altenZeit-Raumverlassen werden. Wir haben Mühe, all unser ZeugzurAbreise zusamrnenzutragen. IrgendeinTeil scheint im- mer nochzu fehlen und irgend etwaswird sich vergessen, soofiwir uns auchin der Wohnung umblicken und wiederholt in allen Zimmern, allen Eckennachforschen, ob nichts liegenblieb.l

Eine Bilanz wird gezogen, oder sollte man eher sagen, ein geistiger Kassensturz wird gemacht, denn wir befindenuns inder Welt der unbegrenzten Möglichkeiten und des „im Zentrum allerAntriebe”2 stehenden Ökonomismus.In literarischer Verformung wird hierdieZeitineinen Raum umgewandelt, genauer gesagtin ei- ne Wohnung, die bald verlassen werdenmuß. Vor dem Umzug, dessen Nähe zur kommenden Jahrhundertwende unverkennbarist, wird nach verwertbarem Ge- dankengut Ausschau gehalten. Die Vergangenheit („Abendlan ”, der ”alte Zeit- Raum”) wird rückblickend reflektiert und die Gegenwartin einer Synthesekri- tisch beleuchtet („Die Freiheit einer Spannweite-zwischen Libation und Mikro- prozessor”), aber das Ziel unddie Richtung des Wandels wurden noch nichtge-

' BothoStrauß: Beginnlosigkeit. Reflexionen über Fleck und Linie. München/Wien 1992, 8.49. Alle folgenden ZitatewerdenunterBezugnahme aufdiese Ausgabe direkt im Text mit AngabederSeitenzahl nachgewiesen.

2 Botho Strauß: Anschwellender Bockgesang. In:DerSpiegel 6 (1993), 8.202.

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nannt. Mittels „synkreter” Verbindung scheinen Götter und Technik in die neue Epoche übertragbar zusein.

Das eingangs herangefiihrte Zitat entstammt dem Prosatext „Beginnlosigkeit. Re- flexionen über Fleck und Linie” von Botho Strauß, das 1992publiziert wurde. Es sind Aufzeichnungeneiner Poet-Figur, dieunsan Rilkes Malte denken läßt. Dem Leser wird aber nicht nur direkt ihr geistiges Universum in Form von aufge- schriebenenFragmenten3 dargeboten, sondern auch Beobachtungen eines aukto- ria1en Erzählers, der voller Distanz die Künstler-Figur in ihrem inneren und äußeren Tun begleitet.

In keinem anderen Werk bezieht sich Strauß so direkt aufdas Phänomen des Epochenwechsels, insbesondereaufdas seit Anfang der neunziger Jahre in den Medien zelebrierte Ereignis des Jahrhundert- und Jahrtausendwechsels. Ansätze der Beginnlosigkeit-Konzeptionim Zusammenhang mit der Jahrhundertwende sind schon in dem Roman „Rumor” (1980) sichtbar.4 Auch in „Kongreß. Die Kette der Demütigungen” (1989) macht sich die in erotischen Phantasienaus- schweifende Hauptfigur Gedanken über das ausgehende Jahrhundert, das ineine Epoche der Hochtechnologiemündet.5Mit Skepsis begegnet der Erzählerin„Die Fehler des Kopisten” (1997), der neuesten Prosa von Botho Strauß, demallge-

3 Volker Hage nennt die Fragmente „Prosadenkstücke”. Vgl.VolkerHage: Alles erfunden.

Porträts deutscherund amerikanischer Autoren. München1995, 3.242.

Vgl.Botho Strauß:Rumor. München1985, S.37f.: „Freiheit vom 19.Jahrhundert!

fordernwir. ..jetzt, am Endedes zwanzigsten, endlich..miteiner großen, einzigartigen, allerletzten Aufbäumung (desKadaversuntermbiegenden Fraß von MilliardenTermiten)ms nächste Zeitalter hinüber,auffrische Erkenntniswiesen getragen, wo es nun endlich heißt: die Ganze Sammlung denken, sichaufdem Fleckestreckenundumundumverteilen, was wir an Gütern, Geist, Geschichte schon gesammelt haben. Wahrscheinlich haben wirjetztso ziemlich allesan der Handund mehr kommt nicht hinzu. ”

5 Vgl.BothoStrauß:Kongreß.DieKette derDemütigungen. München 1989, S.43f.:

„Seltsarn,dawird nun ein Zeitalter gewechselt-aber wo bleiben eigentlich diegroßen Abschiedsstimmungen, die Melancholien der Epik, die denUntergangdes Alten schn1erzlich unddochersterträglichgestalten, diesüßenundbitterenSchaudervoreinem endgültigen Nicht-Mehr?..Nein, das ist kein>_>Stechlin«-,kein»Radetzkymarsch«-Zeitraum, den wirjetzt verlassen, wenn dieStahlkocher-Äram die CIM-Ärawechselt. Keine Wehmut wird diesen Schwellenschritt begleiten. ”

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meinen „Epochenschwindel”°. Er scheutes nicht, die zu Ende gehende Zeit kri- tisch zu betrachten, doch Zukunftsvisionen lehnt er als „Schwächezustand des überinformierten Verstands”7 ab und stellt damit die Futorologie der „Beginnlo- sigkeit”-Prosa in Frage. Nachihmbleibt der erwartete Wechsel noch immeraus:

Ich habe mich immer gefi'agt, warumes nicht wirklich zu einem Wechsel der Ge- stimmtheit, der ästhetischen wie derintelektuellen, in meiner Lebenszeit gekommen ist allesdeutetedaraufllin sogareine geschichtliche EpochegingzuEnde unddoch ist die eigentliche Revolution, dasganznahe Andere wiederzurückgewichen. Warum?

Das technische Aevum, dem allesunterworfenist,rafiniert die Oberflächen, spielt im übrigen aber»aufewig« mit den altenMustern-demGehabtenund Gegebenen.li

In „Reflexionen über Fleck und Linie” begegnen wir dem von Strauß konstruier- ten Dichter im Zustand eines reflektiven Aufgewecktseins, das aus „der Erkennt- nis der absoluten Beginnlosigkei(8.8) resultiert. Ihn beunruhigt die kosmologi- sche »Steady state«-Theorie, nach der die Welt sich in einer Ewigkeit befindet, deren „metapherlose(s) Absolutum” (8.9) den Sinn jeglicher Suche nach Anfang als einem singulärem BegründungsphänomeninFrage stellt. Die vom Menschen gedachten Anfänge: Weltschöpfimg oder Geburt Christi gelten nicht mehr und alle abstrakte Übergänge markierenden Systeme verkommen zum Wahn. Doch der mentale Schock wirkt sichaufdie Dichter-Figur bei Strauß eher inspirierend als lähmend aus und dasimDenken und Schreiben zu bewältigende Problem wird ausdrücklichformuliert: „wie kann erin einem solchen Erkenntnisstand sich und die Welt erleben und welche Folgen hat dies unweigerlich für alles und jedes?”

(3.8)

Die Diskrepanz zwischen dem Weltbild der Naturwissenschaflen und dem des Dichtersmuß beseitigt werden. Da eraufdem Wege zur Beginnlosigkeitaufdas Medium Sprache angewiesenist, mißtraut er seinem eigenenText. Die fixierten

BothoStrauß: Die Fehler des Kopisten. München/Wien 1997,8.105.

7 Ebenda, 8.58.

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Gedanken kommen ihm „zum Ersticken komplett und zugespitzt dahingeschrie- ben” (8.17) vor. Er will sich „von den zahllosen Prototypen des Wahmehmens und Erkennens, die sich ins Blut des Bewußtseins gestreut und sich wuchemd vermehrt hatten” (8.19), befreien. Dem Druck des biologischen, chemischen und physischen Wissens ausgesetzt, empfindet der Dichter die Bewußtseinsschemata als eine so fortgeschrittene Entrnündungseines Selbst, daß er dasIch9aus seinen Notizen tilgt und dem unpersönliehenNanatordas Erzählen übergibt. Dieser re- gistriert den Prozeß des Umdenkensals einimInneren einer Maschine verlaufen- des Experiment: „Es war der Fall dessen, der Schicht um Schicht den Systemen, den Mustern, den Schemata, den Dispositionen entfiel:die Löschung der überge- ordneten Verzeichnisse.” (8.20) Bevor aber die ungewünschten „Modi” (8.21) aus dem sich „als technisches Wunderwerk begreifende(n) Geist” (8.20) entfernt werden, müssensie als solche identifiziert werden. Zu diesem Zweck bedient sich sowohl die Dichter-Figurals auch der auktoriale Erzähler einer dichotom aufge- bauten Metapher Fleck und Linie”, deren beide Elemente hierfiirzwei miteinan- der konkurrierende Bewußtseins- und Erkentnismodi stehen.

Die Komplexität der bildlichen Übertragung verbietet dem Interpreteneine ein- deutige Erklärung durch Verweis auf Bezeichnetes, denn „Fleck" und „Linie”

sind hier mehr als Metaphern, sie sind auch kulturgeschichtliche Paradigmen“, deren Bedeutung in zahlreichen Paraphrasen und Aufzählungen von analogen Phänomenen zu erschließenist:

" Ebenda, s.173.

9 „Was ist Ich, Subjekt, Selbst...?Nichtsals Denkerstaub, derin ehrwürdigen Seminaren am späten Nachmittag im Zwielicht glitzert.” (8.41)

' Beide Begriffewerdenin „Beginnlosigkeit” als Gegensätze geschildert, obwohl diePoet- FigrrbeiStraußdie Dichotornie grundsätzlich in Frage stellt: „Was sind Dichotomie, Widerspruch, derandere oder gar»die anderen«? Nichts als Denkerstaub...” (8.41).Diese Inkonsequenz istdaraufzurückzufilhren, daß diePoet-Figurim Schreibprozeß aufdie Sprache, alsoaufdie Linie angewiesen ist.

" Vgl. Bernhard Greiner: »Beginnlosigkeit« -»Schlußchor« - »Gleichgewicht«. Der‘Sprung’

in derdeutschenNachkriegsgeschichte undBothoStrauß’ Jakobinische Dramaturgie. In:

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DerFleck und die Linie./ Erist alles seelisch Gemeinte, nicht konturierbar, in mehr- deutiger Gestalt sich verlaufend. /Sie ist die gebündelte Helle, und ihr Mysterium ist ihr offenes Ende, ihre Unabsehbarkeit. Liebe ist Fleck, Schritt ist Linie. Gesicht ist Fleck, Schritte sind Linie.(8.70)

Liebe und Gesicht,die Repräsentanten des Flecks, im ständigen Wandel begrif- fen, kennen weder Anfang noch Ende. Dahingegen läßt sich der Verlauf von Schrift und von Schritten,die die Linie versinnbildlichen,genau bestimmen.

Fleck wurde der Malerei entnommen und steht fiir Ahnungsvolles, Amorphes, Verschwommenes, Undurchdringlichesund Irreguläres. Er bedeutet Freisein vom Wählen, von jeglicher Entscheidung, von scharfer Bestimmung eigener Stand- punkte.Im Fleck werdenalle Gegensätze aufgehoben. Er ähnelt einem Zustand, in dem die Natur verweilt, einem „sich selbst organisierenden Universum(-)”

(8.66). Er isteinereichere,diffuse Vorstufe des Gedankens.

Als gegensätzliches Paradigmaliegt die Linie jedem Gedanken und jeder Idee zugrunde. Linie heißt Vergleiche ziehen und Gegensätze feststellen.Sie beinhal- tet Geschichtlichkeit, „Dichte” und „Zerreißfestigkei (8.66). „Werdewelt” und

„Zeitpfeil” (8.39) sind ihre Domänen.Sie steht hinter der Vision der Weltals ei- ner geordnetenEinheit. Lebenist Linie, dennsie bedeutet immer einen „Ausriß”

(8.51) von der „Beginnlosigkei”. Nicht selten haltet der Linie eine negative Konn0tationan: „eine einzige blutige Folgerichtigkei (8.17), „der begradigte Menschenverstan (8.17), „lineare Unta (8.17), „der totalitäre Begradigungs- drang” (8.62), „das widematürliche Streben nach Reinheit, Einfachheit, Klarhei (8.62),„Begr‘adigungsdelirium” (8.65).

In einem der Fragmente sehnt sichdie Poet-Figur

nach demTEXT vor derSchritt, der Botschaftvordem Code, dem Fleckvor derLinie, er sehnte sich nach einem Verstehenvon nicht absehbarem Entgeleiten, aufdessen Weimarer Beiträge (1994) 2, 8.245: „Dem Paradigma ‘Linie’ wird das Paradigma ‘Fleck’

entgegengesetzt.”

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Welle das Bewußtseindahintreiben konnteohne Ziel und Schlußfolgerung, ohne verfi11hte Figürlichkeit, nach Sätzenmit difli.rsemHofund Hall und solchen, die einan- dersogleich in Vergessenheit senkten.(S.]9f.)

Inder den Fleck und die Linie enträtselnden Passage wird zugleichaufAutopoe- tik der Prosa von Botho Strauß verwiesen, dieals eine dem Fleck verpflichtete Struktur zu begreifenist.

Die Form wird nämlich von der Poet-Figur nichtals strenges Maß, sondernals ein unkalkulierbares Element konzipiert: „Form ist nicht nur Marmorlinie. Nicht nur schönes Versprofil. Form istauch: unabsehbare Form.” (8.60) Dieses Postu- lat wirdimFalle von „Beginnlosigkeit”erfiillt, denn das Buch von Botho Strauß entzieht sich jedem vereinfachenden Klassifizierungsversuch.

Der Text besteht aus beinahe 250 unbetitelten Fragmenten unterschiedlichen Umfangs. Eine solche Folge von Bruchstücken in ungebundener Rede ist bei dem Autor von „Paare, Passanten” kein Novum. In diesemFalle sind aber szenische Alltagsbildermitvielfältigem Figurenpanorama fast völlig verschwunden, um den Platz Reflexionen einer einzigen Gestalt zu machen. Hinter dem Begriff „Reflexi- on” steht die Poetik des Flecks, da die Reflexionim Unterschied zu einem Ge- danken so flüchtigist, daß sie aufeine einzige Formel, einen Begriff oder eine Idee wohl kaum reduziert werden kann. Sie ist eine Form der Öffnung und nicht einer eindeutigen Festlegung, um mit dem Poeten von Strauß zu sprechen: „es öffnetsie ” (3.17) und nicht „es stimm(8.17). Demzufolge kann das zu Kom- munizierendereflektiv umkreist werden, aber nieals Ergebnis einer sprachlichen Destillation zum Ausdruck gebracht werden: „Der erfahrene sucht die Mitte des Schleudergrunds, das Auge des Wirbels (in dem sich alles fiir Bruchteiele von Sekunden klärt), der Ungeübte trägt Abgeschleudertes hinaus.“(8.18)12 Mit der

MMbeitsweise

vonPaul Valéry beim Niederschreiben der Geschichten über Monsieur Teste. Vgl. Paul Valéry:Vorwort.In: Ders.:MonsieurTeste.

Frankfin‘t/Main 1997, S.7: „Ichtatdemnach, was ich konnte, dieDaueretwelcherGedanken

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Unbestimmtheit handlungsloser Erzählsituation wandelt sich die Prosa vom Epi- schen zumLyrischen.13Alle Figuren sind anonym und Schauplätze, an denen sich einige wenige Szenen ereignen, bleiben namenlos. Durch ihre teilweise mit An- merkungen belegte Intertextualität rückt Strauß’ „Beginnlosigkeit” in die Nähe eines wissenschafilichen Essays. Es mangelt ihr jedoch an strenger Konsequenz, die von der genannten Dichter-Figur gesetzten Ziele zu verfolgen, sei es die von ihr angesagte Inventur der Gegenwart oder die Untersuchung des eigenen Be- wußtseins. So werden Assoziationsreihen und Gedankenketten zwischen einzel- nen Prosarniniaturen durch aphoristische Einschübe verwischt oder unterbro- chen."

Der Poet hat es also nicht vor, „gereihte Additionen vorzunehmen. Jedes lexikali- sche Programm erschließt heute schneller und sicherer das Motivgeflecht eines Textes als der ‘lineare Leser’”. (3.92)

Der entschiedenen Absage des Flecks an Geschichtlichkeit zum Trotz läßt sich die unbestimmte Erzälflsituation der „Beginnlosigkei ”-Prosa von Botho Straußin den zeitlichen Rahmen des20. Jahrhunderts einfiigen.

Die Poet- und Erzähler-Figur referieren zwar aufAutoren von der Antikebis in die neunziger Jahre unseres Jahrhunderts, aber der Schwerpunkt liegt deutlichim Zeitalter der Moderne. Der die Ich-Form fliehende Poet zieht seine Bilanz im

um ein wenigeszuverlängern. Alles, was mir leichtfiel, war mir gleichgültig und fast feindlich.

Es schien mir, die Empfindung derAnstrengung müsseangestrebtwerden, und ich schätzte die glücklichen Ergebnisse nicht, welche bloß die natürlichen Früchte unsererangeborenen Fähigkeiten sind. Das will sagen, daß dieErgebnisse1mallgemeinen-und folglich die Werke - mir weit weniger wichtigwarenals die Energie desSchaffenden- der Wesenskem1enerDinge, aufdieer hoflt.Dies beweist, daß die Theologie sich ein bißchen überall wiederfindet. ”

Die

StraußscheFigurbetontdie Relevanz desPoetenimErkenntnisprozeß,dennerist„der leistungsstärkste unterunsTransformatoren”(S. 12). Sieprognostiziertsogar,daß Lyrikzum Bewußtseinsmodus der Zukunfiwird: „Man möge so viele Lichter, Intelligenzen prüfen, wie es gefällt: das poetische bleibt das beste.Esentspannt sich nun bald außerhalb der Gedichte und Prosawerke. Lyrik wird dannetwassoübergeordnetessein, daß wir unslediglichin ihrer Er- 1wartungbefinden können. Sie wird einmal ausjeglicherErkenntnis erwartet.” (S.26)

Hierzu nur ein Beispiel, dessen ich mich alsLesernichtenthaltenkann. „Abstraktionen:

Entblößungen, mit denenderGeistsich'1nErregungversetzt”(S. 71).Indiesem Sinne kann auchdas Jahr2000als eine solcheAbstraktionbegrifi‘en werden.

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Namen des ganzen Abendlandes undals „schwächste Membran der Allgemein- heit” (8.130) wird er zu einem pluralen Subjekt: „Wir Modemen” (3.71).

Doch meint er mit dieser Bezeichnung die Menschheitim 20. Jahrhundert, denn seine Haltung nennt der Erzähler spätmodem: „In seiner spätmodernen Verfas- sung, das war unvermeidlich,grifl'en ineinanderdie Module der gegensätzlichsten Regungen und Überzeugungen und wirktenaufein Ganzes, das schwerfiel.”(S.

47) Der Begriff „Postrnodeme” wirdindem ganzen Buch nicht einmalerwähnt.15 Invielen Stellungnahmenund Kommentaren der beiden Figuren, des Dichters und des Erzählers, tauchen ofi solche Zeitangaben wie „jetzt”, „heute”, „bald”, „wie- der”, „nun”oder „da” auf, mitHilfe derer kaum merklich Vergleiche zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftangestth werden. Ist es ein Verstoß ge- gen das Paradigma des Flecks oder nur eine Linie in dem unübersichtlichen Knäuel?Sokonnte man zum Beispiel einem soeben angefiihrtenZitat entnehmen, daß zu Beginn der neunzigerJahre“,„der lineare Leser” überflüssigist. Daraus ergibt sich die Überzeugung, daß in der Gegenwart lediglich nichtlineare Textstrukturen eine Herausforderung sowohlfiirden Autoralsauchfiirden Rezi- pienten darstellen.

Diese Erkenntnis ist bekanntlich ästhetischen Tendenzen zu verdanken, die sich umdie letzte Jahrhundertwende entwickelt haben. Was hat sich alsoin denletz- ten hundert JahrenimBewußtsein des Künstlers geändert? Diese Frage wird von der Feet-Figurin„Beginnlosigkeiverfolgt, weilsie ihreHaltung in Referenz zur literarischenAvantgarde vom Anfang des20.Jahrhunderts definiert.

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„Beginnlosigkei ” ist es fraglich,obman ihm mit der

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inhdevonden in

„Beginnlosigkeit” enthaltenen Anmerkungen als Anfangderneunziger Jahre unseres Jahrhunderts identifiziert werden.

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Dem späten Gottfiied Benn wirft der Straußsche Poet einen Verrat am Paradigma Fleckvor.17Doch die Poet-Figur versucht Benn gleich zu entschuldigen, dennsie verfängt sich auch in Widersprüchen, die sie mit Namen bekannter Dichter des

19. Und20. Jahrhundertsveranschaulicht.13 Dabei wird deutlich, daß das lineare Klassifizierungsmuster der Kultur des 20. Jahrhunderts nicht gerecht werden kann, und daßes folglich den Kampf um die Vorherrschafl zugunsten des Flecks immer häufiger verlierenmuß. Dieses Tauziehen zwischen der Linie und dem Fleck ereignet sich auchimInneren der Poet-Figur.

Der Erzählerin „Beginnlosigkei greift aufKleists Aufsatz „Über das Mario- nettentheater”als Exemplifizierung eines erkenntniskritischen Umbruchs zurück.

Mit der Beginnlosigkeit-Krise der Dichter-Figur konfrontiert, eilt er mit rhetori- schen Fragen, in denen die Kleistsche Leseerfahrungals Instrument zum Ermes- sen epistemologischenErdbebensfungiert:

dieser Umsturz der Gewißheiten sollte denneinenjungen Autor, der sich sonst als fleißiger Zeitgenosse beweist, gänzlichunberührtlassen?Müßtees ihn nicht in ebenso tiefe Unruhe versetzenwie einst den Dichter Kleist dieLektüreKants? Muß nicht ein erkenntniskritischer Zusammenbruch, ein Weltbildsturz gleichsam als Initiation der glaubwürdigen schöpferischen Tatvorausgehen? (8.13)

Fast wieeine Antwortaufdiese Frage läßt sich ein entschieden formuliertes Ur- teil der Dichter-Figurlesen, in dem die Maßstäbefürdie Krise schonim20. Jahr- hundert situiertsind:

„Benn, später, über den expressionistischen Dichter: ‘Zucht will er,da erderZersprengteste war; und keiner von ihnen,obMaler, Musiker, Dichter, wird den SchlußjenerMythe anders wünschen, als daß Dionysos endet und ruht zuFüßendes klaren delphischen Gottes.’ Das war derVerrat. Ergeschah indessen nicht aus Opportunismus, sondern aus tiefster Sehnsucht nach der Linie.”18 (8.61)

„In ihm kämpfte Marinetti gegenRuskin DerMaschinenbewunderer gegenden Maschinenverächter, derSturmläufer gegenden Uber]ieferer. Im Aufwiegeln gegenläufiger

%nqpfindungensuchteersein verlorenes Interesse durchden interessanten Afl‘ekt zu ersetzen.”

. l)

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Nun,das Schema der Bewußtseinskriseistwohlan sichschonein überholtes, parodiert voneiner Sintflut unablässiger Weltbildstürze. Krise ist immer. Ein Chandos, ein Mon- sieurTeste oder andere PilotfigurendesmodemenBewußtseins, sindjarührende Ka- mingäste des Geistes angesichts des gestaltlosen Ungeheuers vonzuviel neuem Sinn, zuviel sinnversprechender Literatur,das unsvonallen Seiten anschnaubt. (3.13)

Die von Hofmannsthal an der Chandos-Figur veranschaulichte Bewußtseinskrise istalso nach fast hundert Jahren zur Permanenz geworden („Krise ist immer”)'°‚

weil sieihre erschüttemde Kraft nurim Moment einer Wende freisetzt. Der Be- griff „Krise” stammt vom griechischen „krisis” und bedeutet ursprünglich „Ent- scheidung, entscheidende Wendung”. Jetzt, dadie meisten Ernmgenschaften der Avantgarde vom Anfang des Jahrhunderts selbstverständlich wurden, erscheinen dem Straußschen Dichter Hofinannsthals und Valerys „Pilotfiguren des modernen Bewußtseins” als Veteranen einer Antithese, die vergeblichaufihre Vemeinung wartet, als Erfinder des Flecks, der heute in seiner Verbreiümg eine Sättigungsphase erreicht. Das dialektische Denken kannin der sich langsam an- bahnenden Beginnlosigkeit-Epoche nicht mehr als ein Erkenntnismuster bemüht werden:

Wenn wirdemAnfang dasHauptabschlagen, wiekönnenwirdanndie Triade verscho- nen: daßnach IdentitätDifferenz und aufdiese wiederhergestellte Identitäterfolgt? Die Liquidierung des Anfangs hat diesofortige ZerstörungjeglichenDrittenReichs, jegli- cherIdee, in denDrei Schrittenzudenken, zurFolge. (3.36)

Angesichts der kommenden Jahrhundertwende konstatiert die Dichter-Figur den Hang der menschlichen Gattung zu einem linearen Modell des Übergangs mit dialektisch betonten Gegensätzen, doch fiihrt die Überfiille der in diesem Kontext aufgestellten.Wende-Theorienzum Chaos, also zur Beginnlosigkeit:

“’ DerselbenKonstatierungbegegnetmanschon indem Band„Niemand anderes” (1987). Vgl.

BothoStrauß: Niemand anderes. München1990, 8.143: „Kein Ort, keine Stellung, kein Ausgang unkt.Nur wandemdeReizbarkeit. Krise ist immer. Alle lebenden Systeme sind instabil.äergangistjederzeit undüberall. Das Bewegungsprinzip genauzu wissenMit- Wisser des Seienden, dies allein ist ein ZustandderRuhe. EinOrt.”

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HundertevonBestseller-Konfessionalisten, Weltanschauler in einer Fülle, wie sie nur im großenDurcheinander vonSchwellenepochen auflrommt‚ Mahner und Warner anjeder Ecke, rationalistische Propheten,die allegutenWillens sind bisaufeinenentscheiden—

den böswilligen Defekt: ihre krankha.fi eitle Mitteilungssucht. (S. 13f.)

Der Dichter bei Strauß spottet über die fiir die Linie schwärmende Menschheit:

Wir haben die Alltäglichkeit der kopemikanischenWende erreicht: heuteein neues Weltbild inderPhysik, morgen ein neues Menschenbild derNeurobiologie, übermorgen die Auflösung der Erdein einemneuen ErkenntnisrasterderGeologie... (S. 14)

Damit betonter, daß Naturwissenschafien unsinihrer dynamischen Entwicklung mit zu vielen Entdeckungen und ErfindungeninEinzeldisziplinen überraschen, als daß das Individuumall die Errungenschafien wahrnehmen, geschweige denn be- greifen könnte. Revolutionäre Umbrüchein der Wissenschafl mit ihren weitrei- chenden Folgen fijr dieKultur, wie sie seit der Renaissancezeit stattfanden, sind nicht mehr möglich. Das Neue von damals, das Neue vom Anfang des20. Jahr- hunderts existiert nur noch als seine Vollendung, sorgfältig gepflegt von der sich nach der Linie zurücksehnenden Menschheit. Deshalb verhöhnt die nach dem Fleck strebende Dichter-Figur die Atmosphäre des nahen Jahrhundertwechsels, der lediglich eine Zifferngelegenheitist:

Welchsüßer Schlafinden Augen derFrühe, deswilden Jahrhundertbeginns! Zeitliche, größerals Kriege. Klassik des Wissens, des Traums und des Alltags. Klassik der Ent- deckungenund der moralischen Verstöße.Klassik derTollheit und des Intellekts. Der Angst und des Übermuts. Klassik des Neuen. DeshohenNeuen: nichtzuverwechseln mitdemNeuestenundderNeuigkeit, seinem Abfall.(S.]15f.)

Die genanten Phänomene schockierten am Anfang unseres Jahmundertsdie noch tiefim 19. Jahrhundert steckende bürgerliche Gesellschafl und inzwischen wur- den sie geistig verarbeitet, nachgeahmt und parodiert. In diesemSinne stellt Bo- tho Straussindem Essay „Anschwellender Bockgesang”fest, daß Nischen, von

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denen aus Pioniere der Moderne als Outsider die derLinie treue Mehrheit provo- zierten, nicht mehr vorhandensind:

Der Außenseiter-Heroswird aber heuteund künftig andere Züge tragenals der ver- dientepoetemaudit oderübertäre Rebel],schondeshalb, weil es erstens keine Bürger- Philister mehr gibt, diermn erschreckenkönnte, und weil zweitens demMedienbürger jeder nurerdenkliche Schrecken zu seiner Unterhaltung dient. DasVerbotenekannman suchen wie das Magische -schwer zufindendort,womanes bereits einmalfand.20

Sobleibt dem linearen Menschen nur noch ein „Einstweh” (3.53), denn ermuß es in Kauf nehmen, daß heute der Wechsel „unübersichtlich, tendenzlos, unteleolo- gisch”(S. 120)verläuft;

Das zu Ende gehende Jahrhundert zwingt die Dichter-Figur zur Neubewertung der Erfahrung von Lord Chandos, diejetztnicht mehr als Verlust, sondern als ein notwendiger Schrittaufdem Weg zum komplexen Verstehen empfundenwird:

Jenerschmerzhafte Bewußtseinsschub, denHofinannsthals LordChandos zuBeginn des 20.Jahrhundertsertrug, daihm dieWörter,die Dinge in Teile und diese wiederum in Teile zerfielen, erweist sicham Endedesselben als Gleichnis des überschwenglichen, des komplexen Begreifens. Esist nicht Zerfiall gewesen, sondern »Dissipation«, nicht Auflösung, sondernEnergiewandel, der zumAuflaau neuerErkenntnisfelder beitrag.

DerWeg zu den Teilchen wardie unabdingbare Voraussetzung,umGenaueres vom Ganzenzuerfinhren.(8.117)

Eine einzige Chance fiir einen spektakulären Durchbruch am Ende des Jahrhun- derts erblickt der Dichter bei Strauß darin, daß man wieder gläubig wird, daß man zu Gott findet und dadurch das Bewußtsein der Gegenwart opfert. Dieser Wandel würde den Menschen aus dem „veranstalteten Zeitalter” (8.79) in die göttliche Ewigkeit versetzen, einen Zustand, in dem die künstliche Inszenierung der Vergangenheit nicht mehr nötig wäre:

"’BothoStrauß, Anmerkung 2, S. 206.

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Den Durchbruch hinter eine unbegrenzt sich ausbreitende Kontemporalität ermöglicht allein das Opfer ihres Bewußtseins. Letzlich ist es das orthodoxeBekenntnis des Gläubigen, welchesdenZauber der weltlichen Gleichzeitigkeit bannt und diese Parodie zurückwendet aufihr machtvolles Vorbild, jenenGrundsatz, dergleichlautend ist fiir die Kirche wie fiir dieNaturgesetze: quodubique, quodab ommbus, quodsemper - was überall,wasfiir alle, was immer gilt. Wer es vermag, in diese ‘Zeit’ einzutreten, derbegeht heute die Überschreitung, dievorhundertJahrenderGeistzurEntfesselung hintat. (8.117)

Der seit Ende des 19. Jahrhunderts durch abendländische Kultur geistemde Spruch „Gott ist tovon Nietzsche wäre damitfiirungültig erklärt.

Die Poet-Figur pendeltinzukunfisorientierten Fragmenten ihrer Reflexionen zwi- schen Weissagung und Futurologie. Mystisch und rätselhaft anmutende Prophe- zeiungen sowie kritische Aussagen über die zu erwartenden Entwicklungenauf technischem, sozialem und künstlerischem Gebiet wechseln einanderab.

Orakelhafi liest sich die Voraussage einer zukünfligen Verbindung von Mythos und Technik, wenn der flühere Versuch,sie zuvereinigen‚ im europäischen Fa- schismus endete und jetzt von der Feet-Figur als „eine verfrühte, gefährliche Berührung unter naiven, vorkybemetischen Bedingungen” (8.118) dargestellt wird. Die erneute Aufgabe, die beiden Spähren zuvereinigen‚ „wird vielleicht der entscheidende Versuch des Akrologs sein.” (3.119) Der geheimnisvolle Begriff

„Akrolog”, der einige Maleim Buch aufiaucht, stehtfiir hochentwickelte Tech- nik, die sichinihrer Struktur der Natur anpaßt.

Eine solche Entwicklung der Technik wird nach der Poet-Figur dazufiihren, daß man zwischen Natur und Technik nicht mehr unterscheiden wird. Das heißt, daß TechnikimherkömmlichenSinne nicht mehr existieren wird: „Die Technik kon- struiert immer organischer und konvergiert am Ende mit der Natur- aufdie Ge- fahrhin,auch dem Zyklus des Aussterbens überantwortet zu werden.” (8.108) Der so technisierten Welt wird ironisch das Attribut des Magischen zugeschrie- ben, denndie sich verselbständigende Technik wird sich auch dem menschlichen

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Begreifen entziehen. Im Endeffekt der vonuns eingeleiteten Evolution verkom- men wir zu Pflegem der Maschinen:

Die magische Welt: die technische in vollendeter Selbstbezüglichkeit. Ein plötzlicher Zusammenschluß, deruns ausschließt, in Verständnislosigkeit zurückließe voreinem Wissen, das übersich selbst verfügt. Die Wächterrolle in einer Kultur wärebeendet.

Derschweigende Dienst desWärtersfolgte.(3.44)

Doch die Unterscheidung zwischen Menschen und Maschinen kann in dieserSci- ence-fiction-Zukunfi auch problematischsein. Der Fall einer Claire Zachanassian wäre Alltag geworden, selbstverständlich in einer besseren Ausführung:

„Schließlich: welcher Zellverband wäre nicht stimulationswürdig,welches Organ nicht prothetisch verbesserbar?” (3.89) Auch das Unbewußte wird dem Men- schen durch die Technik zur Verfügung gestellt, aber das eigentliche, blasphemi- sche Ziel dieser Vervollkomnungist es, eine absolute schöpferische, gottähnliche Potenz zu erlangen:

Man sehntden doppeltenSprung herbei: denSprung in die Technik und denderTech- nik aus sich selbst heraus. Esist demaltenVerständnis nachlängst nicht mehr Technik, sondern es ist Neuromania. Die Sucht, denRiesen—Komplexzu erstellen, denNeocor- tex zur letztenund ganzen Großveranstalhmgder menschlichen Selbstnachahmung zu machen. DerAkrolog: die Rede vomüberspannenden Zelt derNetze. Vomuns alle Übertrefi'enden. VomKlippenvorsprung, vonschwindelnder Höhe.(S.89)

InbezugaufDeutschland versagt das prophetische Vermögen der Feet-Figur.Sie weiß nur die Gegenwart der Deutscheninbitteren Worten zu kritisieren, dennes mangelt ihnen „an kollektiver Substanz” (3.122):

Heuteaber bildet das Volk der Deutschenkeinen geheimen Schatz inderSeele des einzelnen mehr, aus demerKraft schöpfen könnte. Esist nichts als ein launiger, be- quemer Mehrheits-Potentat.Ein Auslöscherjeder,aberauch jederideellen Kraft. Es spricht nurnochaus Faulheit deutsch, die meisten seiner Regungenund Interessen ließen sich besseraufamerikanisch ausdrücken. (S. 122)

(15)

Sarkastisch konstatiert der Poet, daß er Überlebenschancen fiir das

Deutscth

nurinder Literatur erblickt: „so ist über das Deutschejetzterst zu sagen, daß es sich vollständig fiemd wurde. Nur die Bücher enthalten es noch und stehen heute zumindest in den Volksbibliotheken...” (8.122)

Auf diese Weise muß sich auch das Nationale als historisches Phänomen, allmählich dem Diktat des Flecks beugen, und es bleibt ungewiß, ob es als brauchbares „Zeug zur Abreise” (3.49) in die Epoche der Beginnlosigkeit wahr- genommenwird,denn:

Es wächst derZeit-Raum, in dem die Nicht-Mehrs schwinden. Es kehrt, es könntein sprunghafien Fristen manches wiederkehren, so daßnundie Zeit nicht mehr nach Zy- klus und Pfeil unterscheidet, sondern sie wie das Ganze eines Gedächtnisses durchreist, das selbsttätig, inwärts, eher nach neuronalen als historischen Prinzipien sich erinnert Aufdem Weg aberwerdenwir klein und kleiner sehen, immerengerund innerer sehen, Anschauung verlieren, Wälder vergessen, Zaunund Fluß nicht mehr unterscheiden, Fels und gepuderteWange nicht - aber den Gedankenselber erblicken in seiner endlosen Knospe. Umdann noch inwendiger zu sehen, wieeraus einer kosmischen Menge ver- schalteter Flecken und Fasern gemacht wird in einerwortlosenSprache, und schließlich begreifen, daß wirdurchunddurchretikulär sind: ein Netz-Wesen, dasnurnochNetz erkennen kann. (S.49f.)

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