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Thorner Presse 1888, Jg. VI, Nro. 91

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Academic year: 2021

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Abonnemenispreis

>ur T h o r n und Vorstädte frei ins Haus: vierteljährlich 2 M a rk, monatlich 67 Redaktion Und Expedition:

A u s w ä r t s frei per Post: bei allen Kaiser!. Postanstalten vierteljährl. 2 M ark. ^ ^ ,

A u s g a b e Katharmenstr. 204.

tä g lic h 6V- Uhr Abends m it Ausschluß der Sonn- und Feiertage.

Jiisertiorispreis

fü r die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharinenstr. 204, Annoncenexpedition „Jnvalidendank"

in B e rlin , Haasenstein u. Vogler in B e rlin und Königsberg, M . Dukes in Wien, sowie von allen anderen Annoncenexpeditionen des I n - und Auslandes.

Annahme der Inserate fü r die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr M itta g s .

Donnerstag den 19. ^pril M8. VI. Iahrg.

Das Befinden des Kaisers.

- , I n dem B e f i n d e n S e in e r M ajestät des K a i s e r s ist Montag Abend eine wesentliche Besserung eingetreten. D ie Ottern früh stattgehabte ärztliche K onsultation hat ergeben, daß

^ Fieber, sowie die Athmungsbeschwerden nachgelassen haben, i/? Allgemeinbefinden ist besser; S eine M ajestät sind bereits

^ g e s te rn V o rm itta g außerhalb des Bettes, meist m it Lesen Briefschreiben beschäftigt. Auch am Fenster wurde der L N r mehrfach sichtbar, zur großen Freude der vo r den:

Glosse harrenden nach vielen Hunderten zählenden Menge.

.i. Ueber den V e rla u f des vorgestrigen und gestrigen Tages be- Met die „ P o s t " : „E s w ar M o n ta g in Charlottenbnrg ein T a g

° ?Ker Aufregung, die durch das plötzliche A uftreten der B ronchitis

? ^ r . Majestät dem Kaiser und Könige hervorgerufen wurde, ob- M die behandelnden so wie die herbeigerufenen Aerzte, dar- s.Er Geheimrath Professor S e n a to r, noch nicht über die U r- der plötzlich aufgetretenen akuten Krankheitserscheinung im sind, ob nämlich dieselbe auf eine eitrige Masse zurück- M h re ii ist, welche, anstatt durch die Kanüle abzufließen, in die

?"gen ihren Weg genommen hat, oder ob ein Absceß in den

?"gen dabei im S p ie le ist, während man sich andererseits zu

^ Ansicht neigt, daß die Lungen noch nicht afsicirt seien.

Majestät die Kaiserin V ic to ria wich fast nicht von der ihres Gemahls, der einige S tunden aufgestanden w ar und N ^urze Z e it am Fenster den, P u b liku m grüßend zeigte. A m L?»d fu h r auch Ih r e Majestät die K aiserin Angusta vor, um

^ Nach dem Befinden des erlauchten Sohnes zu erkundigen, aber nicht in C harlottenburg. W ährend der Nacht waren ljl' kaiserliche und Königliche Hoheit der K ronprinz, Se. König- Hoheit P rin z Heinrich, sämmtliche behandelnde Aerzte in iM v tte n b u rg . I n der Nacht nahm das Fieber etwas ab, auch

? N 'lil stellte sich ein, in Folge dessen der Kaiser einige Nah- zu sich nahm. Auch die 'Nachtruhe w a r weniger gestört.

^ i,i der vorausgegangenen Nacht. Diesen M orgen (Dienstag) z? lO U hr fand ein K onsilium statt, zu welchem auch Geh.

bat? Professor Leyden auf telegraphische Weisung aus W ies- eingetroffen w ar. (D a s R esultat desselben w ar das , Metiri, welches w ir bereits gestern telegraphisch veröffentlich- D. Red.) D ie allgemeine Ansicht der Aerzte prüzisirt sich daß der Zustand des Kaisers bedenklich, man muß sagen i>j? Erdenklich ist, daß aber eine im m inente Lebensgefahr fü r h Ochste Z e it „och nicht vorhanden ist und daß die Aerzte

^ Hoffnung auf dein günstigen Kräfteznstand des Kaisers

"erbauen."

Die „N a t.-Z tg ." berichtet vom M o n ta g über den Krankheit-

">o»d M onarchen: „D ie heutigen Nachrichten lallten ernst, n , starke Fieber, das bis 3 9 ,4 G r. Celsius anstieg, hat M o n -

^ Abends fortgedauert. D e r P u ls w a r auf 104 Schläge in ii, M inute, die Respiration auf mehr als dreißig Athemzüge 1^.?rr M in u te gestiegen. Es haben heute drei ärztliche Konsul-

^ "Neu stattgefunden, M orgens um 9 U hr, M itta g s um 2 und s ^ d s um 8 Uhr. Leider handelt es sich nicht um eine ein-

^ Entzündung der Bronchien, der feinen Verästelungen der

^ !"ohre in den Lungen, sondern um eine Ausdehnung des sgs'EopfleidenS auf die Bronchien und dam it auf die Lnngen Diese neue, leider vorherzusehende K om plikation steht, dx. "äs m it Bestimmtheit versichert w ird , m it einem V o rfa ll M vergangenen Woche in ursächlichem Zusammenhang. I n

^ des bedauerlichen llmstandes, daß die Kanüle zeitweise

! nicht richtig gelegen und sich dadurch verstopft hatte, w a r die Absonderung aus dem Kehltopfe, anstatt durch die Kanüle ihren Weg nach Außen zu nehmen, an der Kanüle entlang in die Bronchien hinabgeflossen und hatte dort entzündnngserregend gewirkt. Anzeichen einer Lungenentzündung sind, wie die heutige Untersuchung der Aerzte ergab, bis jetzt glücklicher Weise nicht konstatirt worden."

Ueber den V e rla u f des vorgestrigen Tages in C harlotten­

burg meldet noch die „Voss. Z tg . " : „D ie betrübenden Nach­

richten aus dem Schlosse hatten die Bevölkerung C harlotten- burgs und der Umgegend in begreifliche A ufregung versetzt.

Hunderte von Menschen m it kummervollen Gesichtern umlagerten fortwährend das Schloß; jede M itth e ilu n g aus demselben wurde m it besorgter Theilnahm e aufgenommen und verbreitet. Jeden Augenblick brachten Droschken und Pferdebahn aus B e rlin neue Ankömmlinge, welche m it E ife r Nachfrage hielten, um das Wenige zu erfahren, was zur Kenntniß der Menge gelangt war.

Unaufhörlich rollten Hofwagen ab und zu, die Angehörige des Kaiserlichen Hauses, Hofbeamte, höhere Offiziere, Aerzte und andere Persönlichkeiten brachten oder fortführten. Es w ar ein ungemein bewegtes B ild , aber über a ll der B u n th e it des ersten Anblickes lagerte das düstere Bangen über das Geschick des ge­

liebten Fürsten. B is spät Abends harrte die Menge aus, die Augen auf die erleuchteten Fenster des Schlosses gerichtet."

Ueber die am Dienstag V o rm itta g stattgesundene Aerzte- Konferenz w ird uns geschrieben: „ M a n fand die T em peratur niedriger, die Athmungs-Bewegungen langsamer. D ie B ronchitis ist im m er noch eine begrenzte und Lungenentzündung w ird mo­

mentan nicht befürchtet. D ie Aerzte vermuthen jetzt, daß ein oder mehrere kleine Abscesse in B ild u n g begriffen seien, wodurch die im m er noch absolut hohe Tem peratur erklärt würde.

Ueber die fernere B ehandlung S r . M ajestät erfährt die

„ N a t. - Z tg . " : „D ie nächste K onsultation findet heute Abend statt, doch werden an derselben n u r die behandelnden Aerzte theilnehmen. M orgen V o rm itta g werden wieder sämmtliche zu­

gezogenen Aerzte zur K onsultation erscheinen, doch sollen fo rta n die beiden inneren K lin ike r abwechselnd hinzugezogen werden.

Auch soll morgen V o rm itta g die am Donnerstag eingefügte Ka­

nüle, welche bis jetzt gut gelegen hat, behufs R einigung ge­

wechselt werden. Diese Kanüle hat dasselbe F o rm a t und die­

selbe Lange wie diejenige, welche u n m itte lb a r nach der Trache- otomie von D r. B ra m a n n eingeführt worden ist und welche von gewissen S eiten mancherlei A ngriffe erfahren hatte."

D ie gestrige Konferenz der Aerzte hat, wie die „P o s t" hört, das freudige Ergebniß, daß die K risis der B ronchitis fü r über­

standen gehalten w ird und daß die H offnung, das Leben des Kaisers noch zu erhalten, sehr gewachsen ist. Z u der Konferenz w ar übrigens auch noch Professor Langenbucher hinzugezogen.

D ie heute eingegangenen Depeschen lauten:

B e r l i n , 18. A p ril, 10 Uhr Vorm ittag. S e . M a je ­ stät der Kaiser hatte eine leidlich gute Stacht, obwohl der Schlaf einige M a l durch Husten unterbrochen wurde; das Fieber ist noch nicht gehoben. D e r Kronprinz verbrachte die Nacht in B e rlin .

B e r l i n , 18. A p ril, 1 Uhr 40 M i n . Nachm. D er Zustand S r . M ajestät des Kaisers w ar im Laufe des B or mittags gegen gestern ziemlich unverändert; Fieber ist zwar noch vorhanden, aber der Kräfteznstand ist befriedigend. D ie

ärztliche Konsultation w ar gegen elf Uhr beendet; die Aerzte sollen nicht unzufrieden sein.

Bokilische Tagesschau.

Z u r Abwehr von Verdächtigungen der Darstellung der

„K ö ln . Z tg ." über die V o r g ä n g e a m K r a n k e n b e t t e S r . M a j e s t ä t i n d e r N a c h t v o m D o n n e r s t a g erklärt auch die „K reuzzeitnng", die diesen A rtike l erst heute abgedruckt:

„Demgegenüber wollen w ir nicht unterlassen festzustellen, daß die von der „K ö ln . Z tg ." m itgetheilten Einzelheiten durchweg auf W ahrheit beruhen und uns ebenfalls von einer S e ite m itgetheilt waren, welche über die Verdächtigungen der freisinnigen Presse hocherhaben ist. M i t Rücksicht darauf, daß d ie j e t z i g e e r n s t e E r k r a n k u n g d e s K a i s e r s m i t d i e s e m V o r g ä n g e i n u n m i t t e l b a r e m u r s ä c h l i c h e m Z u s a m m e n h a n g e zu stehen scheint, w a r diese Feststellung unvermeidlich."

D ie schmerzlichen Nachrichten vom K r a n k e n l a g e r K a i ­ s e r F r i e d r i c h s rufen auch in W ie n tiefen Eindruck hervor.

D ie „N eue Freie Presse" schreibt: „E s sind S tunden schwerer S orge, die jetzt verrinnen, könnten gute Wünsche sie wenden, so wäre das Leben Kaiser Friedrichs gesichert: denn an seinem L a ­ ger stehen die S ym pathien der ganzen W e lt."

Sämmtliche Londoner M o rgenblätter drücken ihre tiefste Theilnahm e anläßlich der ernsten W endung in der K r a n k h e i t d e s K a i s e r s F r i e d r i c h aus. S ta n d a rd sagt, die S y m p a ­ thien Europas seien m it dem Kaiser und der Kaiserin in dieser schweren S tunde bitterer P rü fu n g , aber nicht m inder lebhaft müsse die allgemeine Bewunderung sein fü r die S tandhaftigkeit, welche beide entfalten.

D ie „Schles. Z tg ." glaubt die M itth e ilu n g der „N a t.-Z tg .", wonach eine authentische Bestätigung fü r die M iß b illig u n g des B a t t e n b e r g ' s c h e n H e i r a t h s p r o j e c t s durch die K ö n ig in V ic to ria vorliegt, in Z w eifel ziehen zu sollen. Demgegenüber kann die „N a tio n a lz e itu n g " zufügen, daß der englische P re m ie r und auswärtige M in is te r, Lord S a lis b u ry , die bezügliche Nach­

richt nach B e rlin gelangen ließ.

Nach einer M eldung der „F re ie n Presse" w ird der P r i n z - R e g e n t v o n B a y e r n M itte M a i zu einem zwölstägigen B e s u c h seiner Schwester, der Herzogin von M odena nach W i e n kommen.

D e r Abschluß der V e r h a n d l u n g e n z w i s c h e n d e m S u l t a n v o n S a n s i b a r und der D e u t s c h - O s t a f r i k a n i - schen G e s e l l s c h a f t wegen des von dem ersteren beanspruch­

ten Küstengebiets scheint nunm ehr endlich eingetreten zu sein.

Wenigstens weiß die „K ö ln . Z tg ." zu berichten, daß der jetzige S u lta n den V ertrag, den D r. Peters seinerzeit m it seinem V o r­

gänger S a id Bargasch abgeschlossen, m it einigen unwesentlichen Aenderungen in S ansibar ra tis ic irt habe. Nach demselben würde der ganze Küstenstrich von R ovum a, nördlich von den Besitzun­

gen der Ostafrikanischen Gesellschaft, den bisher der S u lta n beansprucht hatte, m it sieben Häfen und drei Rheden an die Ostafrikanische Gesellschaft gefallen sein.

Dem „Pester L lo y d " w ird aus B r ü s s e l telegraphirt, das b o n a p a r t i s t i s c h e W n h l c o m i t e im Norddepartement habe auf direkte O rdre des P rinzen V ic to r Napoleon 250 000 Francs fü r die boulangistische W a h la g ita tio n angewiesen. (D aß P rin z V ic to r diese S um m e fü r die B oulangistcn bestimmt hätte, w a r schon vo r einigen Tagen aus Brüssel gemeldet worden.

Aräulein Jaraschke

Eine Erzählung aus dem Saalthal.

V on M a x F r i e d e .

____________ (Nachdruck verboten.) (1. Fortsetzung.)

„i,, , "Ic h habe mich zu I h r e r V erfügung gestellt, H e rr B a ro n ,

° ich bitte S ie , zu bestimmen, was gethan werden soll."

jc h ^ .G u t, also M ilc h ! Z w e i G la s M ilch , Paraschkenwirth-

h ^ " N u n , n u n , was soll der L ä rm ? " ließ sich jetzt vom E her eine Männerstim m e im breitesten singenden D ia le kt Thüringers vernehmen und ein M a n n erschien in dem T h ü r- E g w a r der Paraschkenwirth in eigener Person, eine

^(Letzte gedrungene Gestalt von einigen F ünfzig Jahren m it

>>>>?" breiten harten Gesicht; stechende Augen blitzten listig

^i>> huschigen B raunen hervor und flogen prüfend über die iy, ^ lungen Leute; er w a r in Hemdsärmele, eine kurze P feife .,h, ^ u n d e , das schwarze Sammetkäppchen auf dein Kopfe.

M orgen den H e rr'n " , sagte er näher tretend, indem er Heu , ife ein wenig aus dem M unde nahm und an dem Käpp- selb,-,*"ckte. „Z w e i G la s M ilch wünschen S ie ? W erds gleich

heforgen." D a m it ging er.

"»ck H e rr Paraschke", rie f ihm B a ro n W erthere lachend

^ "keine G robheit heute fü r uns b ereit?"

hest " P " , da hätte ich v ie l zu thun, wenn ich jedem eine G rob- b lj^ a c h e n sollte, der es v e rla n g t," sagte er, indem er stehen i^i Und sich „och einm al um w andte; „ a u f Kommando gehts IjH nicht, wenn w ir nicht selbst kommandiren können; fre i- Ljx Ih n e n sollte man eine Ausnahme machen, H e rr B a r o n ; HigH^d e i„ fleißiger, getreuer G a s t; w ir werden seh'n, was sich

"Paraschkenlieschen schläft w ohl noch?" fragte der B aron.

„M e in e Liese soll S ie bedienen? J a , das glaube ich, das könnte Ih n e n so passen am frühen M orgen. H e rr B a ro n ; nein, das w ird nichts; meine Liese ist nicht fü r leicht J e ­ manden."

„D anke fü r die G robheit, H e rr Paraschke," lachte der B a ro n , „u n d jetzt könnt I h r geh'«."

„W e n n 's n u r beliebt; auf Kommando geschieht nichts.

D e r H e rr werden sich erkälten in dem feuchten Grase d a ,"

wandte er sich jetzt an den G rafen Windeck, der sich inzwischen scheinbar unbekümmert um die ganze Scene, die sich vo r ihm abspielte, in das weiche G ra s gelagert hatte, „d a s ist nichts fü r so feine, zarte Herrchen; sollte sich lieber auf die Bank setzen, zu dem H e rrn B a ro n ."

„D anke fü r den guten R a th ; aber ich bleibe, wo ich bin und wo es m ir gefällt."

„ M i r auch recht, wenn der H e rr so w ollen; ich erkälte mich nicht. Also zwei G la s M ilch wünschen S ie ? Ic h werd's gleich selbst besorgen, Lassen S ie sich die Z e it nicht lang wer­

den, H e rr B a ro n ; m it der Liese w ird s heute nichts."

„ A lte r E s e l!" lachte B a ro n W erthere halb belustigt, halb ärgerlich auf, als sich der W irth entfernt hatte. „A b e r es ist jedenfalls ein O rig in a l, nicht w ahr H e rr G r a f? "

„ E in N a rr und ein G ro b ia n dazu," erwiderte der Gefragte,

„ich wünschte, er käme nicht wieder. Sicherlich entspricht sein Name seinem Benehmen; m ir ist der M a n n widerlich. W ie heißt er?

„D a s kann ich Ih n e n w ahrhaftig nicht sagen," lachte der B a ro n , „trotzdem ich tagtäglich hier bin. A la n nennt ihn nicht anders wie Paraschkenwirth oder H e rr Paraschke, und ich habe mich diesem Gebrauche angeschlossen, ohne nach seinem Namen zu fragen. Auch ist er es nicht, der mich hierherzieht, sondern Jem and, den ich den Schatz der M ü h le zu nennen liebe — "

Ehe er noch eine weitere E rklärung abgeben konnte, näherte sich aus der M ü h le wieder der Paraschkenwirth, m it zwei Gläsern M ilch , welche er säuberlich auf ein Theebrett gestellt hatte. „Lassen sich die H e rr'n es gut bekommen, sagte er, in ­ dem er ihnen dieselben präsentirte und dabei wieder ein wenig an seinem Käppchen rückte. E r blinzelte verschmitzt zu dem B a ro n hinüber und rieb sich dann vergnügt die Hände; ein süßliches Lächeln, mehr einem Grinsen ähnlich, umspielte seine Lippen.

„ M i t der Liese w ird s nichts, H e rr B a ro n ; es paßt sich nicht mehr, sie w ird nächstens B ra u t."

„H o h o ! Und wer ist denn der Glückliche, wenn man fragen darf, H e rr Paraschke ?"

„ E in achtbarer B ü rg e r aus der S ta d t, H e rr B a ro n . E r hat ein Ange auf das M ä d e l geworfen ; das dumme D in g sperrt sich zwar noch ein wenig und schwört S te in und B e in , sie wolle nicht; aber so machen sie's ja A lle, und helfen thuts ih r doch nicht, denn w ir sind e in ig ; nachher g re ift's in it beiden Händen zu, w ir kennen das, H e rr B a ro n , hehehe! E in schöner M orgen heute, so recht ein T a g des H e rm ; w ird Heuer eine gute E rnte g e b e n .--- Ic h glaube man r u ft mich im Hause."

E r entfernte sich schnell bei diesen W o rte n ; sein G ang hatte etwas Schleichendes, Unangenehmes, wie sein Gesicht.

D e r B a ro n schien nichts davon zu bemerken; ih n beschäftigte die M itth e ilu n g , die er eben vernommen hatte, und die so u n ­ zweideutig an seine Adresse gerichtet war. G ra f Windeck aber drehte nervös an den Spitzen seines S chnurrbarts. D as Wesen und die W orte des alten M annes hatten einen unangenehmen Eindruck auf ihn gemacht und er zögerte nicht, seinen Gefühlen in den kurzen W orten Ausdruck zu geben: „ E in widerlicher P a tr o n !"

(2)

B o u l a n g e r Hai an seine W ähler im Nord-Departem ent ein längeres Dankmanifest gerichtet, in welchen: er den 15. d.

M ., den T a g seiner W a h l, einen T a g der B efreiung nennt.

Durch die W a h l, heißt es in dem Schriftstück, hätten die W ä h ­ ler der T y ra n n e i Trotz geboten, uni ihrem Gewissen zu gehorchen und m it ihm (B oulanger) verlangt, daß die zur Ohnmacht ver­

dammte Kammer aufgelöst, daß die Verfassung, die nicht n u r antirepublikanisch, sondern auch usurpatorisch sei, re v id irt werde.

W as Frankreich verlange, was sie (die W ä h le r) durch seinen (B oulangers) Namen bestätigt hätten, das sei die Nothwendig­

keit einer konstituirenden Versam m lung, vo r der alle ehrgeizigen Bestrebungen zurücktreten würden, einer Versam m lung, welche den, Volke in der Republik den weiten R aum zugestehe, den es einnehmen müsse und von dem man es systematisch fern gehal­

ten habe. — I n der K a m m e r , die von, 19. bis 28. tagen soll, werden lebhaftere Debatten über innere Fragen stattfinden, u n ­ gewiß ist es indessen, ob B oulanger sofort seine Program mrede halten w ird. F ü r Donnerstag den 19. d. M . sind vo r der Kammer Demonstrationen fü r und gegen B oulanger geplant. — D e r leitende Ausschuß der P a t r i o t e n l i g a wählte Döroulöde wieder zum Ehrenpräsidenten. D re i Ausschußmitglieder der P a r ­ tei F e rry 's angehörend, sind in Folge dessen ausgetreten. G ru p ­ pen durchzogen am Abend unter den R u fe n : „E s lebe B o u ­ la n g e r!" die S traß en P a ris , wurden aber von der P o lize i leicht zerstreut. — D ie „D ö b a ts " schreiben: „D ie Wahlergebnisse des Norddepartements beweisen, daß das Land in hohem Grade er­

schöpft sei, es empfindet eine tiefe Abneigung gegen die P o litik und die Handlungsweise der Regierung. D ie M ehrheit der W ähler wolle nichts mehr von einer Regierung wissen, welche das Land der T y ra n n e i des W ahlkom itös und der Zwistigkeiten der P a rte ifü h re r preisgebe." F e r r y hat am M on ta g im S p in a l eine Rede gehalten, w o rin er die H a ltu n g der opportunistischen P a rte i rechtfertigte und B oulanger, den er als den S oldaten des A u fru h rs bezeichnete, sehr scharf zu Leibe ging. D a s Cabinet Floquet müsse dem B oula n g ism u s gegenüber eine thätige, streitbare H a ltu n g ein­

nehmen und auf eine Conzentrirung der Republikaner gegen­

über der cäsarianischen und plebiszitären Bewegung hinarbeiten;

die Rückkehr zum Cäsarismus würde einen K rieg m it dem A us- lande herbeiführen. Frankreich würde die Achtung Europas verlieren, wenn es innerhalb 40 Jahren zun, zweiten M a le dazu käme, eine M ittelm äßigkeit fü r ein Genie und einen K a ti- lin a fü r einen W ashington zu nehmen.

W ie man der „ P o l. K o rr." aus S t . P e t e r s b u r g mel­

det, w ird gegenwärtig im russischen F in a n z-M in iste riu m ein P rojekt, betreffend den R ü c k k a u f der Gruppe der W e i c h s e l - B a h n e n durch den S t a a t , ausgearbeitet. D ie Gruppe dieser B a h n lin ie n , deren jede eine Konzession fü r die D auer von 75 Jahren besitzt, um faßt die L in ie n Warschau-Wien, Warschau- Brom berg und Warschau-Terespol. D e r T e rm in , bis zu welchem dem S ta a te das Nückkaufsrecht zustand, erlosch fü r die erste der genannten L in ie n am 20. Oktober 1877, fü r die zweite am 1.

J a n u a r 1883 und fü r die d ritte am 6. September 1887.

D ie X I X . r u s s i s c h e T r u p p e u d i v i s i o n hat der „ W . P o l. C o rr." zufolge einen allm ähligen V o r m a r s c h gegen die österreichischen Grenze begonnen.

D ie M eldung, wonach P r i n z F e r d in a n d von B u lg a rie n demnächst dem rumänischen Fürstenpaar einen Besuch abstatten werde, w ird von S o fia aus dementirt.

D ie r u m ä n i s c h e B a u e r n u n r u h e n haben zu blutigen Zusammenstößen zwischen den aufrührerischen B auern und dem M ilit ä r geführt. D abei hat es mehrere Todte und zahlreiche Verwundete gegeben, auch wurden viele von den A u frü h re rn verhaftet. 200 Pächter und Gutsbesitzer sind vor den B auern in die S ta d t geflohen und p e titionire» bei der Regierung um energische M aßregeln gegen die Aufständischen. D ie Regierung w ird n un auch energische S chritte gegen die aufrührerischen B auern unternehmen.

Ueber die jüngsten s ü d a f r i k a n i s c h e n G o l d f u n d e w ird berichtet, daß in W itw atersw and während des Februars 15884 Unzen G old — 60 000 Lstr. aufgefunden worden sind. I n P o t- chefstrong sind Alluwium sunde gemacht worden. I n R eitfontein ist ein K lum pen im Gewicht von 10 Unzen entdeckt worden.

I n Jnsuzi im Z ulu la n d e soll man auf eine Goldader gestoßen sein, welche durchschnittlich 4 Unzen Gold auf die T onne Erz liefert. D as G old läßt sich im Gestein m it bloßem Auge er­

kennen. D ie G oldfelder in B a rb a rle n und S ara zila n d liefern fortwährend dieselben reichen Ertrüge. M a n n im m t an, daß

„W a s wollen S ie , H e rr G r a f," replicirte der B a ro n , „das ist so die A r t solcher Leute, man gewöhnt sich schließlich daran;

freilich, m it unserm Maßstabe d arf man sie nicht messen; aber es ist auch, wie gesagt, nicht der A lte , welcher mich nach der stillen einsamen Paraschke zieht, sondern der Schatz, der hier verborgen ist und der sich heute wirklich nicht zeigen zu wollen scheint, die thüringische Helena — "

Doch er hatte heute entschieden Unglück m it seinen A u s ­ einandersetzungen ! denn auch jetzt sollte er unterbrochen werden, wenn auch auf eine angenehmere Weise. D a s Giebelfenster wurde geöffnet und ein blonder Mädchenkopf beugte sich hervor.

„ D a ist sie! F rä u le in Paraschke!" rie f der B a ro n entzückt,

„F rä u le in Paraschke, noch zwei G las M ilc h !"

D e r blonde Kopf verschwand sofort und man hörte das Fenster schließen; dann wurde es still. Endlich hörte man die polternde S tim m e des A lte n auf dem F lu r ; „W a s , D u w illst die M ilch hinaustragen? Und ich hatte doch gesagt, es würde heute nichts daraus."

„A b e r ich w ill, V a te r" , erklang eine sanfte und dabei doch energische S tim m e , „ich werde dem H e rrn B a ro n guten M orgen sagen."

„ G u t " , hörte man den A lte n knurren, „th u ' es. D u sollst Deinen W ille n haben; aber D u kommst sofort wieder zurück, es schickt sich nicht fü r die B ra u t eines Anderen, m it jungen Leuten zu scharmiren."

„ Ic h bin keine B ra u t, und die eines B ü rg e rs werde ich n ie ," antwortete dieselbe S tim m e in demselben Tone.

„N u n , n un w ir werden sehn, mein Täubchen, w ir werden ja sehn; schon gut, geh' n u r, geh' — und daß D u m ir gleich zurückkommst!"

D ie W o rte verklangen wie ferner D o n n e r; gleich darauf erschien eine schlanke Mädchengestalt auf der Schwelle des

die südafrikanische Goldausbeute in diesem Jahre 2 000 000 Lstr.

erreichen w ird.

Deutsches Weich.

B e rlin , 17. A p r il 1888.

— Se. M ajestät der Kaiser hat eine bessere Nacht gehabt, die T em peratur ist jedoch nicht herunter gegangen. A m heutigen V o rn iitta g e nahm Se. M ajestät der Kaiser einen etwa drei- viertelstündigen V o rtra g des Chefs des M ilitü r-K a b in e ts , Ge­

nerals der Kavallerie und General-Adjutanten v. A lbedyll, ent­

gegen. M itta g s zeigte der erlauchte Monarch sich am Fenster seines Arbeitszimmers und wurde von dem vor dem Schlosse überaus zahlreich versammelten P u b liku m m it lebhaften Hoch­

rufen begrüßt. Ih r e Königlichen Hoheiten der K ronprinz und der P rin z Heinrich, Höchstwelche sich gestern V o rm itta g von B e rlin nach dem Schlosse zu C harlottenburg begeben und auch do rt übernachtet hatten, werden heute Abend wieder nach B e rlin zurückkehren. A n dem heutigen D in e r nahmen die Priuzessinnen- Töchter V ic to ria , Sophie und M argarethe, der K ronprinz und die Kronprinzessin, der E rbprinz und die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen und der P rin z Heinrich T h e il. — A m ge­

strigen Abende stattete Ih r e M ajestät die Kaiserin Augusta m it der Großherzogin von Baden den Kaiserlichen Majestäten im Schlosse zu Charlottenburg einen längeren Besuch ab. Ebenso hatten sich auch Ih r e K önigl. Hoheit die Großherzogin von Mecklenburg - S tre litz und der Erbgroßherzog von Hessen zum Besuch Ih r e r Majestäten nach C harlottenburg begeben.

— I m Gegensatz zu obiger M eldung w ird uns geschrie­

ben: Se. Kaiser!, und K önigl. H oheit der K ro n p rin z und auch P rin z Heinrich verbleiben v o rlä u fig im Schlosse zu C har­

lottenburg.

— Ih r e M ajestät die Kaiserin V ic to ria hat die auf D onner­

stag angesetzte Reise nach W ittenberge und Lttneburg (zurück über Büchen) in Anbetracht der Krankheit S r . M a j. des Kaisers v o rlä u fig aufgegeben.

— Ih r e M a j. der K aiserin Augusta sind unter den zahl­

reichen von S tä d te n , Korporationen, Vereinen u. s. w. beim Ableben w eiland S r . M a j. des Kaisers W ilh e lm dargebrachten Beileidsbezeugungen mehrere zun, T h e il kunstvoll ausgestattete Adressen zugegangen. D ie Liste dieser Adressen weist u. A. fo l­

gende Rainen a u f: D ie U niversität G reiföw ald und B o n n , die Akademie der Wissenschaften zu B e rlin , den Kunstgewerbe-Verein zu München, den Jnnnngsausschuß zu B e rlin , den Lehrerverein zu B e rlin , den Kom m unallandtag des Regierungsbezirks W ies­

baden, den deutschen Kriegerverband von B e rlin , den Konser­

vativen V erein zu Dresden, den Männcrgesangverein zu K ö ln , die deutsche K olonie in M a lta , die Vaterländischen Frauenzweig- vereine zu W aldenburg, Kassel, Wesel, P rü m , sowie die städti­

scheil Behördeu iu München, Essen, S tra u b in g , M ünster, B a r ­ men, Arnsberg, D u is b u rg , Wesel, H am m , G reifsw ald, H alber­

stadt, Düsseldorf, U lm , Soest, W ittenberge, Metz, Dennold, Zobden. Diese Adressen sowie alle übrigen von Korporalionen u. s. w. in F o rm von B rie fe n oder Telegrammen ai, I . M a j.

gerichteten Beileidskundgebungen sind dein Hohenzollern-Musenm zur Aufbewahrung überwiesen worden.

— D e r „Franks. Z tg ." meldet man aus M ünchen: D ie K ön ig in von England kommt am 27. auf der Reise von F lo ­ renz nach B e rlin hier durch. — D ie Nachricht steht m it allen früheren Angaben in Widerspruch und besitzt wenig innere Wahrscheinlichkeit.

— Heute Nachmittag 2 U hr hat, wie die „P o s t" hört wiederum eine Sitzung des S ta a ts iiiin is te riu m s stattgefunden.

— D e r M in is te r des In n e r n v. P uttkam er hatte die A b­

sicht, gestern Abend sich auch in die ostpreußischen Ueber- schwemmungsgebiete zu begeben ; die Reise ist m it Rücksicht auf die ernsten M itth e ilu n g e n , welche der Reichskanzler über das Befinden des Kaisers schon gestern Nachmittag in der S ta a ts - m inisterial-S itzung machte, v o rlä u fig aufgegeben worden.

— Heute fand die Vereidigung des Offiziercorps des Ve- zirkskommandos 2 B e rlin statt. C irca 600 Offiziere aller preu­

ßischen Truppentheile und auch von außerpreußischen Contigenten leisteten dem Kaiser den E id der Treue. I n ihrer Eigenschaft als Offiziere des Beurlaubtenstandes nahmen u. A. Staatssecre- tä r v. Bötticher, Geh. Ober-Regicrungsrath W eym ann (beide als M a jo rs ) und der Dicector im A usw ärtigen A m t H ellw ig (als H auptm ann) an dem feierlichen Akt T h e il.

— Nach einer Königlichen Ordre vom 10. d. M ts . hat das bisherige „Königliche Hofmarschallamt" von jetzt ab den

H auses; ein einfaches K leid umgab anschließend die zarten G lieder, deren Feinheit iu dieser Umgebung überraschte; ein Helles Tuch w ar lose um die Schultern geschlungen, das reiche blonde H aar fie l in zwei langen, dicken Zöpfen über den Nacken hinab, während kleine widerspünstige Löckchen anm uthig die liebliche R undung der klaren S t ir n um fla tte rte n ; das große Auge schimmerte in wunderbarem B la u . G ra f Windeck starrte die unerwartete Gestalt wie eine Wundererscheinung a n ; er glaubte zu träum en, als er sie so voller Leben und A nm uth aus dem düsteren Nahmen des Hauses hervortreten sah, blond und schön wie ein R itte rfrä u le in des M itte la lte rs . D a s skepti­

sche Lächeln, das seine Lippen bei den W orten des B a ro n s um ­ spielt hatte, verschwand ; w ahrlich! sie w a r wirklich der Schatz der M ü h le und, was ih n mehr frappirte, wie alles Andere, sie bewegte sich m it dem Anstand einer Weltdame. W enn es ihm n u r gleich gelungen wäre, sie als die Tochter des alten G ro b i­

ans zu verstehen, der eben erst vor ihnen gestanden hatte! H ie r mußte ein Ir r th u m vorherrschen, und doch hatte er sie selbst den A lte n : „V a te r " nennen hören. B a ro n Werthere aber war freudig erregt aufgesprungen, als sie jetzt herankam oder vielm ehr heranschwebte; denn ein Gehen konnte man es kaum nennen, ihre Füße schienen den Boden nicht zu berühren; so mußten die S eligen schweben, wenn sie ihren Tanz aufführten, Fiesole hätte seine schwebenden Engel nicht aninuthiger darstellen können, und einem Fiesole'schen Engel glich sie in der T h a t, das fu h r dem G rafen blitzartig durch den K opf, als er sie jetzt vor sich stehen sah; diese unnennbare Süßigkeit des sanften Ge­

sichtes, diese In n ig k e it und Z a rth e it, er hatte sie außer hier noch nirgends gefunden wie auf den B ild e rn des alten Meisters. E r strich sich m it der Hand über die Augen, w e il er einen Spuck vo r sich zu sehen glaubte, er wollte ihn verscheuchen; aber nein, die Erscheinung blieb, sie hatte Fleisch und B lu t, sie lebte!

(Fortsetzung fo lg t.)

T it e l „O ber-Hofm arschall-Am t S r . M ajestät des Kaisers ""

K ö n ig s " zu führen.

— D ie Commission fü r das Nothstandsgesetz hat die ^

läge heute unverändert angenommen. . ^

— F ü r die morgige zweite Lesung des Schullasten-Geie«

ist ein A n tra g der Abgg. Hobrecht, v. Holtz und v. Absitz . einbart, welcher bestimmt ist, das Zustandekommen des zu ermöglichen. Danach würde die Beibehaltung des SP geldes n u r fü r solche gehobenen Schulen gestattet werden, bc Lehrziel über das der eigentlichen Volksschule hinausgeht» oy das der Mittelschule zu erreichen. Z ive i Kategorien gewöhM ^.

Volksschulen nebeneinander, die eine m it, die andere ohne SH geld, wie die Kommission es vorschlägt, wurde nicht gell" . A n O rten, wo der A u sfa ll an Schulgeld beträchtlich höher w ' als der Zuschuß des S taates zur Lehrerbesoldung, soll die st . erhebung eines Schulgeldes fü r eine Uebergangszeit von stens 10 Jahren gestattet werden, wenn der K reis- resp- . zirksausschuß die Nothwendigkeit anerkennt. Es ist aber >

zweifelhaft, ob eine M a jo ritä t fü r diesen A n tra g erreicht w D ie Regierung hat übrigens rundweg erklären lassen, daß auf eine Zurückziehung des Schullastengesetzes behufs 2-^rio düng der 10 M illio n e n fü r die Nothleidenden in den schwemmungsgebieten u n te r keinen Umständen eingehen w ürv-,

— D e r Afrikareisende Strecker, welcher in Diensten der D lin e r Afrikanischen Gesellschaft gestanden hat, ist gestern

Jungbunzlau gestorben. ^

— D e r Krankenwärter, welcher bisher in der Rahe Kaisers schlief» ist, wie der „N a t.-Z tg ." berichtet w ird , enstE und durch einen andern ersetzt worden. . ^

Baden-Baden, 17. A p ril. D ie Kaiserin von Oellsjll ist heute V o rm itta g zu längerem A ufenthalte hier e i n a e t E >

H u s lan d .

W ien, 16. A p ril. W ie die „ P o l. C o rr." aus - § meldet, t r it t die marokkanische Conferenz am 1. M a i zusa"'" ^

W ien, 17. A p ril. D e r Wehrauöschuß nahm unverM die Wehruovelle an. D e r Landesvertheidigungsminister A l . die Anwendung des Gesetzes solle n u r ausnahmsweise I n anderen S taaten beständen betreffs der Heranziehung ^ Reserve vie l strengere Bestimmungen. Eine G arantie gege"

Mißbrauch des Gesetzes liege in der Budgetbewilligung.

>l»^ 16. A p ril. D e r Papst empfing heute die öste>^

Rom chischen P ilg e r,

dankte der Papst fü r die ihm dargebrachte H uld ig u n g , e A u f die von, G r ä fin Perger verlesene

an die zwischen dem kaiserlichen Haufe und dem S tu h le bestehenden engen Bande und empfahl den Pilger», erhabenen Monarchen stets u n te rw ü rfig zu sein und fü r re»g

Erziehung einzutreten. .j„e

Rom, 16. A p ril, Abends. Deputirteukamm er. Äm ^ ^Aus Anfrage M a r tin i's erklärte der M inisterpräsident C risp i, ^ die afrikanische Expedition bezüglichen Schriftstücke würden b nächst vorgelegt werden. General P ozzolini brachte eine pellation ein über die Maßregeln der Regierung fü r die heit Masiowahs. D e r M inisterpräsident C ris p i erklärte, er ^

am 20. d. hierauf antworten. .s«,

Belgrad» 16. A p ril. D ie Skupschtina nahm m it ist ^ M a jo ritä t die Gemeinde-Gesetzbestimmung an, nach w e lch e s einer direkten S te u e r von 10 Franks die A usübung des rechts gewährt w ird . D a s Budget fü r 1 8 8 7 /8 8 ergiebt 3->

Franks Ueberschuß. .

P a ris , 17. A p ril. I n Bordeaux konnten die Opp"fi»e,i sten wegen des tumnltuarischen A uftretens derjj B o u b E ihre Versamm lung nicht halten, sie mußten die Sitzu»g heben. ___ _____________

Wrovinziak-Wachrichten. . ,

(*) Strasburg, 17. A p ril. (Verschiedenes.) Noch immer von ganzen oder theilweisen Einstürzen der Häuser in Folge der schwemmungen. Das Pionier-Commando Hai noch immer irr der ^ j l und in ihrem Weichbilde vollauf zu thun. Gegenwärtig ist beschäftigt, eine Nothbrücke nach der Masurenvorstadt über die zu schlagen, welche so lange stehen bleiben soll, bis die eigentliche an der alten Stelle wieder gedarrt sein w ird. Der angerichtete ^ st ist enorm groß. M a n sagt, die Stadtverw altung habe 170M ^ ^ilj zahlen. Dazu kommen denn noch die Brückenbauten. Die alte ^ xer brücke, welche vor 6 Jahren gebaut wurde, kostete 24000

Unterricht in den städtischen Schüler: kann frühestens nächsten aufgenommen werden, da einzelne Fam ilien noch in den S c h u llo t^ §,it wohnen. — Der hiesige Franenverein hat seine vollste Tßatlgn faltet. Täglich werden in der vor: ihm eingerichteten Suppenkun' ^ Portionen an Hilfsbedürftige verabfolgt. Das Central-HilfskonU»

verschämter: Armen daran. - Die Bahnstrecke S trasb urg-L artte nb lA ^ noch immer gesperrt, und dürfte geraume Zeit vergehen, bis dem Verkehr übergeben w ird. — Heute V orm ittag gegen 9 ^ der: Stallungen des Kaufmanns Balzer hierselbst Feuer aus, brennbaren Flüssigkeiten (S p iritu s , Petroleum rc.) ergriff und Dimensionen anzunehmen drohte. Das unm ittelbar daran ^ f t ^ Arntsgerichtsgebäude w ar in größter Gefahr. Den v e re in ig te n ^ M der Feuerwehr, einer Abtheilung In fa n te rie und der Umsicht ^ niere gelang es nach großen Anstrengungen, das Feuer zu

Amtsgericht hat n u r wenig Schaden genommen, die Akten an ^jut!' gefährdeten Stellen wurden glücklicherweise allesammt gerettet. ^ jil«

eigenthümlich-seltsamen Anblick gewährte es, die durch die Zuckerst^

Rinnsteine sich hinschlängelnde Feuerschlange zu beobachten.

ritn s ergoß sich nämlich über den Hof u. s. w. Ueber die Entst - Ursache des Feuers ist uns noch nichts bekannt geworden.

Graudenz, 16. A p ril. (Dienstjubiläum. Petition.) Der Einnehmer Herr Wahrendorsf feiert heute sein M jähriges Dienstiuv^u

— Die von den Vorständen der hiesigen In n u n g e n ausge" hes P etition (betrf. die Fortbildungsschule), in der u. a. die Verlegl v ^yl Unterrichtsanfanges von 7 auf 7V« Uhr Abends erbeten tviro, ^s.) an den Handelsminister Fürsten Bismarck abgesandt worden.

Rosenberg, 15. A p ril. (Selbstmord.) V o r einigen Tagen. "

sich der hiesige Uhrmacher S ., welcher hier schon 27 Jahre n n ia w ^d e in einem A n fa ll von Geistesstörung. Da er der dritte Uhnnawe S tadt war, glaubte er nicht im Stande zu sein, weiterhin fü r st'

und acht Kinder sorgen zu können. _c».ll)

Aus dem Kreise Stuhrn, 15. A p ril. (E in trauriger Pck eignete sich in den gestrigen Abendstunden zu Königlich Reuoo 15 jährige Sohn des Einwohners Boruschewski reizte wüten Po»

Stückchens einen an der Kette befestigten bösartigen Hofbw wüthende Thier riß sich von der Kette los, stürzte auf den j u n g e n ^ w a rf ihn zur Erde und verletzte ihn derartig, daß aus ^ n ^ nao schnell hinzugezogenen beiden Aerzte aus S tuhm seine UebersE einer K lm ik in Danzig heute in aller Frühe erfolgen wußt ' rasende Thier hatte dem Burschen die eine Backe völlig ,ur ^ und die Lippen abgebissen, die übrigen Gesichtstheile aber bis -

kenntlichkeit zerfleischt. ..

Neuenburg, 15. A p ril. (Z ur W arnung fü r Prozeßsücht'g ^ ye einem Jahre verkaufte der Besitzer K. in Kommorsk ein P 'A ,rih e Ä , Besitzer M . in W arlubien und dieser an jenen ein Kalb iw A e ji 8 M k. Da K. das Kalb nicht abholte und eine gütliche ElN S

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