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Deutsche Bauzeitung, Jg. 67, No. 28

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DEUTSCHE BAUZEITUNG

H e ra u s g e b e r: R e g ie ru n g s b a u m e is te r D r. In g . E. h. F ritz Eiselen B e r l i n S W 4 8

R e g ie ru n g s b a u ra t R u d o lf S te g e m a n n 1 2 - J u , i 1 9 3 3

O r g a n d e s D e u t s c h e n A u s s c h u s s e s f i i r w i r t s c h a f t l i c h e s B a u e n H e ft

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HAM BURG S V O R G E H E N ZU R FÓ RD ERU NG

DER E IG E N H E IM S IE D L U N G

R eg.-B aum eister E. S tiirz e n a c k e r, H a m b u rg Der V e rfa5ser sprach am 14. Ju ni im „D e u tsch e n V e re in fu r W o h n u n g s re fo rm " in B erlin u b e r „ D ie p olitisch e Bedeutung d e r S ie d lu n g " und erórterte bei d ie se r G e le g e n h e it d ie in H a m b u rg in d ie W e g e g e le ite te F ó rd eru n g des E ige nheim baues. Die Beachtung, d ie diese A u s fu h r­

ungen g e fu n d e n h a b e n , v e r a n la fit uns, d ie fo lg e n d e n n ah e re n M itte ilu n g e n zu diesem Thema zu b rin g e n . Die S ch riftle itu n g

Der G r u n d g e d a n k e

Man w a r bisher allzusehr g e n e ig t, die S ie dlung sfra ge ais soziales K olie ktivprob le m zu be trachten. Z w e ife llo s d a rf bei der kom m enden Regelung d e r B a u p o litik diese Seite des Problems nicht ubersehen w e rd e n , und die n a tio n a l- sozialistische A uffassung g e h t auch allge m ein da hin, d a fi die S iedlungsfrage in ih re r T o ta lita t nur a u f diesem W e g e angefafit w erden kann.

Es ist indessen schon langst e rka n n t w o rd e n , d a fi die Lósung a lle r S iedlung spro ble m e in diesem w e iten Um- fange eine a u fie ro rd e n tlic h um fangreiche P lanungsarbeit voraussetzt, die sich w iede rum zum g ro fie n Teil a u f die Móglichkeit ausreichender Landbeschaffung stiitzen m ufi.

Aus dieser Lage e rg ib t sich, d a fi eine kollektive Lósung der S iedlungsfrage g a r nicht von heute a u f m orgen in die W ege g e le ite t w e rd e n kann, d a fi sie vielm ehr zu ihrer V orb ere itung eine gewisse Z eit b e n ó tig t, die im Augenblick beim M a n g e l d u rc h g re ife n d e r gesetzlicher Regelungen noch nicht iibersehen w e rd e n kann. Fiir eine wirksame s o f o r t i g e A rbe itsbe scha ffun g ist die S ied­

lung ais K o lle k tiv a u fg a b e zunachst noch wirkungslos.

Solche Erwagungen fuhren z w a n g s la u fig d a zu, nach Wegen zu suchen, die auch a u f dem Baum arkt eine m óg­

lichst umfassende und rasche A rbe itsbe scha ffun g zur Tat werden lassen. Es lie g t d a b e i nahe, a u f die je n ig e n G e ­ biete des Bauwesens z u riic k z u g re ife n , a u f denen eine ver- haltnismafiig g ro fie Z ahl b a u re ife r A u fg a b e n v o rlie g t, und auf denen auch ein starker W ille zur raschen Durch- fiihrung dieser Projekte zu erkennen ist. Dieses G e b ie t ist im M om ent ausschliefilich d e r p r i v a t e E i g e n - h e i m b a u , und z w a r in seiner p rim itive re n Form der E i g e n h e i m s i e d l u n g .

Die V o ra u s s e tz u n g

Von diesen Erw agungen ausgehend, g e la n g te H am burg ais erster deutscher S taat d a z u , von sich aus eine um­

fassende Fórderung des Eigenheim baues in die W e g e zu leiten, die sich in ihren G ru n d z iig e n an die H e rg a b e der Reichsbaudarlehen anlehnt, in ih re r H a n d h a b u n g a b e r wesentlich g ro fiz iig ig e r g e da cht ist. D a be i erscheint es wichtig, d a fi hierbei zum erstenm al die Beschrankungen eigenstaatlicher G e ld w irts c h a ft b e w u fit beiseite gelassen wurden, indem H am burg auch solche Eigenheim siedler unterstutzt, die von d o rt aus in das w irtschaftlich an Hamburg a n ge glied erte preufiische S ie dlung sge bie t iib e r- siedeln. Festgelegt w u rd e f iir d ie H e rg a b e d e r D arlehen das G ebiet der ham burgisch-preufi. Landesplanung, also ein 30-km-Kreis um den Turm des H a m b u rg e r Rathauses.

V oraussetzung fiir die Durchfiihrung einer móglichst g ro fie n A rbeitsbeschaffung ist, d a fi durch diese A ktion , die organisatorisch in Handen de r Ham burgischen Be- leihungskasse f iir H ypotheken liegt, móglichst viele G e ld e r aus P rivathand und aus dem óffentlichen G eld - m arkt durch die óffen tliche Beleihung m obil gemacht w erde n. Die Frage verdichtet sich also zu einer Lósung de r allgem einen, noch sehr problem atischen Frage des zw e itste llige n H ypothekarkredites.

Die gesetzliche Regelung des Reichsbaudarlehens sieht eine ziem lich starre Beleihung von durchschnittlich hóch­

stens 1500 RM fu r das E inzelobjekt vor. D am it w ird ein verh altn ism afiig enger Ausw ahlkreis unter den an sich beleihungsw erten O bje kten geschaffen, da in den meisten Fallen ein Zuschufi von 1500 RM nicht hinreicht, um die sonst nó tige n M itte l fliissig zu machen. D am it ist die W irk u n g einer d e ra rtig e n Bezuschussung na tiirlich a u fie r­

ordentlich beschrankt, denn es g e lin g t immer nur, einen sehr kleinen Kreis de r Bauvorhaben zu erfassen, und die S pa rge lde r, die fiir die Durchfiihrung de r Hauptmasse de r nach den Beleihungsgrundsatzen des Reichsbau­

darlehens nicht be leihungsfahigen B auvorhaben bereit liegen, bleib en ungenutzt und kónnen fu r die A rb e its ­ beschaffung infolgedessen nicht m obil gemacht w erden.

Der M a n g e l dieser Regelung ist bei de r in H am burg in die W e g e geleiteten A k tio n kla r erkannt w o rd e n , und die Finanzierung ist a u f dieser Erkenntnis a u fg e b a u t.

A u fb a u u n d O r g a n is a tio n

Es w a r zu e rw arten , d a fi bei Uberschreitung de r engen G rund satze de r R eichsbaudarlehensgew ahrung eine un- geheure Fiut von ba u re ife n und nichtbaureifen Projekten ausgelóst w e rden w u rde . Deshalb hat man sich in Ham ­ burg entschlossen, zu dereń Sichtung und sachgem afier O rd n u n g eine besondere Dienststelle ais „ A m 11 i c h e B a u b e r a t u n g s s t e l l e " einzurichten. Von dieser w u rde n in den ersten Tagen ihres Bestehens vie le hundert Menschen be raten , und es w u rde n e tw a 2200 A ntra gs- fo rm u la re von ih r a n g e fo rd e rt. Nach d re iw ó ch ig e m Be­

stehen dieser Dienststelle w a r die Summę de r b e a n tra g te n D arlehen a u f 2,7 M ili. RM angewachsen. Das bedeutet, wenn man von einem Erfahrungssatz von e tw a 1 :3 f iir das V erh altn is de r óffen tliche n Beleihungen zu den sonst- w ie m obil gem achten G e ld e rn ausgeht, die M o b iiis ie ru n g von 8,1 M ili. RM f iir die A rbe itsbe scha ffun g im Bauwesen bei eine r H a m b u rg e r B evólkerungszahl von rund 1,2 M il- lione n. Die A nsp an nu ng d e r ó ffen tliche n M itte l durch dieses Y o rg eh en ist eine starkere ais bei den Reichs-

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ba udarlehen, der A rbeitsbeschaffungseffekt ist dem- entsprechend ab er auch wesentlich hóher.

Beliehen w e rden zunachst nur Hauser mit steilem Dach und Ziegeldeckung, die nach M a te ria ł und A usfuhrung eine Lebensdauer von mindestens 50 Jahren e rw arten lassen. In erster Linie sollen II. H ypotheken bei 2 v. H.

Zinsen und 3 v. H. Tilgung gegeben w e rde n, w ahre nd die Beschatfung der I. Hypotheken zunachst den Siedlern uberlassen bleibt. DaG diese hierbei o ft a u t groGe Schwierigkeiten stoGen, ist bei de r Lage des G eldm arktes selbstverstandlich, andererseits g e lin g t es a b e r auch, sehr viele S pa rge lde r bei V erw an dten und Freunden der Siedler durch diese Regelung m obil zu machen.

Die Beleihtingskasse la fit es sich indes auch angelegen sein, bei de r Beschatfung des erststelligen H yp othe kar- kredites behilflich zu sein. Die M óg lich keit hierzu ist da- durch gegeben, daG fu r diese A ktio n , die in H am burg allgem ein den Nam en „K ro g m a n n -P la n " fuh rt, von seiten p riv a te r G eldinstitute gewisse M itte l be reitg estellt w o rde n sind. Dadurch, daG die Beleihungskasse fu r die I b H yp o- thek*) die A usbietungsgarantie ubernim m t, ist es m oglich, a u f G rund der g e tro ffe ne n Regelung mit de r I. H yp othe k bis zu 50 v. H. des Bau- und Bodenwertes zu kommen.

Ais A u s l a u f g r e n z e fu r die aus den M itteln der Ham burgischen Beleihungskasse fu r H ypotheken zu ge- w dhrenden zw eitstelligen H ypotheken sind bei Hausern mit einem G esam tpreis einschl. Grundstuckskosten

bis zu 7 500 RM 85 v. H.

bis zu 15 000 RM 70 v. H.

uber 15 000 RM 60 v. H.

des nach Fertigstellung festgestellten W ertes festgesetzt.

Die M ita rb e it des Siedlers, Selbsthilfe und umberechnete gegenseitige H ilfe durfen bis zu 25 v. H. der Baukosten betragen.

N e u a rtig du rfte auch die in H am burg vorgenom m ene Regelung de r V o r f i n a n z i e r u n g v o n B a u s p a r - v e r t r a g e n sein. Die Beleihungskasse bevorschuGt bis zu 85 v. H. solche B auvorhaben, dereń D aue rfinan zie rung au f G rund eines S parvertrages mit einer anerkannten Bausparkasse gesichert erscheint, unter der Voraussetzung, daG nach menschlichem Ermessen die Z uteilung inne rhalb de r nachsten zw e i Jahre erfo lg e n kann. Das hat bei der sonst ub era ll zuta ge tretenden A b n eigun g gegen eine solche Regelung grundsatzl. Bedeutung. Die H ypotheken- institute kónnen indessen, falls die Bausparkasse an- erkannt ist und eine G e fa h r fu r rechtzeitige Ruckzahlung de r Vorschusse nicht besteht, wenn also ein Einfrieren de r Kredite nicht zu befurchten ist, in solchen Fallen etwas groG zugiger verfah ren ais sonst ublich. In diesem Zu- sammenhang w a r auch zu prufen, w ie sich bei G e- w ahrung solcher Zwischenkredite die Belastung des Siedlers v o r Z uteilung de r Bausparsumme gestalten w urde. Im allgem einen w a r festzustellen, daG g e ge nu ber der norm alerw eise gezahlten M ie te + m onatlichen Spar- raten eine gewisse Erleichterung eintreten kónnte, so daG der S parer in de r Lage ist, seine M onatsleistungen g e g e n ­ uber de r Bausparkasse zu erhóhen. Hierdurch w ird eine raschere Z uteilung be w irkt, was w iederum de r Gesamt- heit de r Bausparer zugute kommt. Eine besondere Rege­

lung mu(3 fu r die Bausparer de r O ffentlichen-B auspar- kassen ins A ug e gefaG t w erden, da d o rt de r Zuteilungs- term in in fo lg e de r Auslosungen immer sehr unsicher ist.

Da die O ffentlichen-Bausparkassen in de r H and de r Spar- kassen sind, so erscheint es nur b illig , die H ilfe d e r Spar- kassen bei dieser Regelung in Anspruch zu nehmen.

Dies kónnte in Form erststelliger H ypotheken geschehen.

*) A is I b - H y p o th e k w ir d in H a m b u r g d ie H y p o th e k b e z e ic h n e t, d ie d e n R a n g z w isch e n 4 0 - 6 0 v. H. e in n im m t. Erst w a s d a h in t e r k o m m t is t II. H y ­ p o th e k , d ie a b e r n ic h t im m e r e rs t m it 6 0 v. H. zu b e g in n e n b ra u c h t.

Es e rg ib t sich aus a ll diesem, auch w enn man die Bevor- schussung de r B au spa rvertrag e in Betracht zieht, daG der Schlussel fu r die A n ku rb e lu n g d e r Eigenheimsiedlung die Lósung des zw e itste llig e n H y p othe karkred ites ist.

D ie D u rc h fiih ru n g

Es kónnen selbstverstandlich mit einer Eigenheim fórderung in dem hier g e ze ig te n Sinne noch w e iterg ehe nd e Ziele v e rfo lg t w e rde n, ais le dig lich die m om entane A nkurbe­

lung de r Bauwirtschaft. Die E igenheim siedlung w ird fur eine Reihe von Jahren ein sehr w ichtige r Ausschnitt im G esa m tg ebiet d e r B a u p o litik sein. Die obengenannten Zahlen zeigen, daG a u f diesem G e b ie te , unter der Vor- aussetzung, daG die V erhaltnisse im ub rigen Deutschland ahnlich g e la g e rt sind w ie hier, bei einer sachgemafien wirtschaftlichen U n terbauung ein Umsatz von etwa i/2 M illia rd e RM in g a n z Deutschland fu r den Baumarkt ausgelóst w e rde n kann. Es ist noch nicht zu ersehen, ob es sich bei den an uns h e ran getra gen en O bjekten le dig­

lich um einen au fgestauten B ed arf aus den letzten drei Jahren handelt, o d e r o b mit einer gewissen Stetigkeit der N a c h fra g e fu r eine Reihe von Jahren zu rechnen sein w ird . Setzen w ir voraus, daG eine stabile Beschaftigung des Baumarktes einen Jahresum satz von 5 M illia rd e n RM e rfo rd e rn w u rde , so w u rd e d e r Eigenheim bau hieran einen A n te il von 10 v. H. am G esam tvolum en haben, der im m erhin groG genug ist, um ihn reg uliere nd innerhalb einer gróGeren B auw irtschaftsplanung einzusetzen.

Um einen w e iterg ehe nd en U berblick uber die Lage des Eigenheim baues zu ge w in ne n, w u rd e bei de r Ham­

burgischen Regelung auch W e rt d a ra u f ge le gt, diejenigen Projekte zu erfassen, die heute noch nicht ais „b a u re if"

gelten kónnen. Fur solche Falle w e rde n von den Inter- essenten sogenannte V o ra n tra g e eingereicht, an Hand de re r ein allg e m e in e r U berblick uber die Gesamtlage g ew onnen w e rde n kann. Es ist d a m it die M óglichkeit geschaffen, die Entwicklung de r einzelnen Bauvorhaben zu beobachten und, fa lls w ir einm al zur Durchfiihrung baupolitischer Planung kommen sollten, je nach Bedarf eine mehr o d e r w e n ig e r beschleunigte Fórderung noch nicht b a u re ife r B auvorhaben vorzunehm en. In diesem Sinne kónnte die E igenheim siedlung neben der Kollektiv- siedlung ais M itte l d e r B a u p o litik eingesetzt w erden.

S c h lu B fo lg e ru n g e n

Im Zusam m enhang mit den Erfahrungen de r in Hamburg eing ele iteten E ig enheim fórderung ergeben sich eine Reihe w e ite re r Fragen:

Es muG untersucht w e rde n, in w ie w e it d e r Baumarkt so­

w ie der Interessentenkreis des Eigenheim baues fu r eine w e ite rg e h e n d e A k tio n tra g fa h ig sind. Bei de r gegen- w a rtig e n Lage des G eld m arktes ge ht es naturlich nicht an, ó ffen tliche M itte l fu r z w e its te llig e H ypotheken uber eine gewisse G renze hinaus einzusetzen. Der private G e ld m a rk t w ird unter allen Um standen in weitestem MaGe h e ran gezo ge n w e rde n mussen. Es z eigt sich be- dauerlicherw eise, daG die zur H e rg a b e I. Hypotheken be rufenen Instanzen in bezug a u f die Festsetzung der A uslau fg ren ze uber das n o tw e n d ig e MaG hinaus sich zuriickhalten. Es scheint, ais w u rde n hierb ei die psycho- logischen Bindungen des Siedlers an das eigene Heim nicht g e n iig e n d berucksichtigt. Der Siedler w ird immer alles daransetzen, sein Eigenheim , das er ais etwas Persónliches, zu ihm G e h ó rig e s be trachtet, unter allen Um standen zu halten, so daG sich schon aus diesem Um- stand eine viel w e ite rg e h e n d e Sicherheit fu r die I. H yp o­

thek e rg ib t, ais sie e tw a bei dem unpersónlichen Besitz gróG erer M ietblocks, die sich zudem noch meist in der Hand unpersónlicher G esellschaften be find en , vorliegt.

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(3)

Diese Feststellung m uftte sich u n b e d in g t in Richtung einer Erhóhung de r Beleihungsgrenze ausw irken.

G rofie Erschwerungen bestehen noch in bezug a u f die Bereitstellung des Landes. A bgesehen von den heute noch durchweg vie l zu hohen G rundstuckspreisen in der Nahe der G ro fis ta d t, erscheint es auch n o tw e n d ig , die an sich un pro duktive n B ara u fw e n d u n g e n fu r den Land- kauf auf ein M inim um herabzusetzen. Es w ird also bei einer generellen Regelung, w ie sie fu r das Deutsche Reich einm al kommen m ufi, d a ra u f h in g e w irk t w erden mussen, d a fi die A uflassung d e r G rundstucke bei ge- ringster A nza hlung und unter Sicherung des Restkauf- geldes an de r 1 b - Stelle bei e tw a ig e r ó ffe n tlic h e r Aus- bietungsgarantie e rfo lg e n m ufi. Es erscheint unter Um-

standen zw e ckm afiig , in dieser Richtung so w e it zu gehen, d a fi man B auvorhaben, bei denen nach einem noch festzusetzenden Termin v o lle A uszahlung des G ru n d - stuckspreises v e rla n g t w ird , von de r Beleihung ausschliefit, sow eit hiervon nicht e tw a schon la ufen de V e rtra g e be- ruhrt w erde n. W enn man voraussetzt, d a fi in dieser W eise etw a 40 000 Eigenheime unter ó ffe n tlich e r Fórde- rung in Deutschland erstellt w e rde n kónnten, und an- nimmt, d a fi bei de r hier vorgeschlagenen Regelung des G ela nd eka ufs je Bauvorhaben 750 RM in B ara ufw e n­

dungen statt dem G rundstucksverkaufer dem A rbe itsm arkt zug efuh rt w e rde n kónnten, so w u rde alle in d a m it die Summę von 30 M ili. RM bzw . 50 v. H. mehr ais z u r H er­

g a b e von Reichsbaudarlehen bereitg estellt w a ren , erreicht.

EIN LA6ERHAUS FUR DRUCKFARBEN

Konstruktive Durchbildung u. technische Einrichtungen fur staubtrockene Lagerung

Architekt H elm uth H ille , Z itta u i. S. / 6 A b b ild u n g s ta fe ln

V o r b e m e r k u n g d e r S c h r i f t l e i t u n g . D ie h ie r d a r g e s t e llt e u n d b e s c h rie b e n e A n la g e is t n u r e in S o n d e r fa ll. Es la ssen sich d a r a u s a b e r n id it n u r G e s ic h ts p u n k te f u r d ie T r o d c e n la g e r u n g a n d e r e r S to ffe g e w in n e n , s o n d e rn u b e r h a u p t f u r d ie G e s ta ltu n g v o n B a u te n m it dem Zw edc d e r A b h a lt u n g d e r a tm o s p h a r is c h e n E in flu s s e . In s o fe rn r e d it f e r t ig t sich a n d ie s e r S te lle d ie W ie d e r g a b e d e r k la r e n K o n s tru k tio n s - z e id in u n g e n u n d d ie in s E in z e ln e g e h e n d e B e s c h re ib u n g d e r A u s fu h r u n g , s o w ie d e r n o tw e n d ig e n m a s c h in e lle n E in r ic h tu n g e n z u r B e lu ftu n g .

Allgem eines

Es gibt m ancherlei Erzeugnisse, die bei de r Lagerung einer w eitgehenden Sicherung gegen klimatische Ein­

flusse, v o r allem gegen T em peratur- und Feuchtigkeits- wechsel be du rfe n, um ihre un vera nde rte G ebrauchs- fahigkeit zu erh alte n. Lagerraum e solcher Zweck- bestimmungen mussen d a h e r im A u fb a u und de r tech­

nischen D urchbildung sich den klim atischen Verhaltnissen ihres Standortes anpassen, um unter m óglichst g e rin g e r Inanspruchnahme m aschineller H ilfsm ittel die gleich- bleibende G ute d e r e in z u la g e rn d e n S toffe zu sichern und im w irtschaftlichen Interesse die Entstehung un- brauchbarer A b fa lle zu verh in dern . D e ra rtig e Bauten erfordern daher, um ihren Zweck v o ll erfu lle n zu kónnen, von vornherein eine enge Zusam m enarbeit des A rc h i­

tekten mit dem B etriebsingenieur fu r die Erzeugung des einzulagernden S toffes und dem M aschineningenieur fu r die notw endigen technischen Einrichtungen.

Die staubfreien Farbm ehle haben im m er das Bestreben, die Feuchtigkeit d e r Luft auch im verschlossenen G e fa fl anzuziehen, diese aufzunehm en und dadurch zu ver- klumpen. Nicht nur die S truktur w ird v e ra n d e rt, sondern es treten auch chemische B indungen ein, die die feinen Abstufungen de r F arbtóne vernichten. Es ge n u g t da h e r nicht nur der Schutz durch die G e staltu ng des Bauwerks selbst, die in erster Linie in d e r A u s b ild u n g d e r Um- fassungsmauern, Fenster und Turen die A u fg a b e hat, die von aufien z u d rin g e n d e feuchte Luft a b z u h a lte n , sondern zur E rhaltung e in e r vollkom m e n gleich m afiigen Trockenheit und T em pe ratur ist noch eine Bew etterungs- anlage nótig, d. h. eine m aschinelle A n la g e zur Luft- trocknung, H eizung o d e r K uhlung. Die konstruktive Durchbildung des Baues m ufi d a b e i so e rfo lg e n , d a fi diese A nla g e nur z e itw e ilig in A nspruch genom m en werden mufi, so d a fi sich die B etriebskosten in fu r die Kosten des Produktes w irts c h a ftlic h e n G renze n halten.

Haupterfordernisse fu r die konstruktive D urchbildung sind: Die Umfassungen durch schlechte W a rm e - und Feuchtigkeitsleiter zu schutzen, Turen und Fenster ais Hauptverlustquelle d e r T rocken lu ft zu sichern, u b erh aup t alle M óglichkeiten zur V e rh in d e ru n g des Eindringens von Feuchtigkeit zu erschópfen. O h n e diese M a fire g e ln ist die beste maschinelle A n la g e zur B ew etterung w irkungs-

los. In den nachfolgenden Darstellungen w e rde n die m annigfachen M óg lichkeiten der Bew etterung und der technischen Durchbildung des Baues naher e rla u te rt:

B e w e tte r u n g s a n la g e m it L u ftk iih lu n g b z w . L u ft- h e iz u n g

Tafel 1 z e ig t die A no rd n u n g der benótigten Raume mit einer Bew etterungsanlage mit Luftkuhlung bzw . mit Luftheizung.

Im G r u n d r i f i A b b . 1 (Ausfuhrung de r Umfassung 1 Stein Z ieg e lm a u e rw e rk mit 6 cm starker innerer K orkplatten- an ble n d u n g , T afel 4) sind zw e i Lagerraum e m it V orraum durch G lasschutzw ande (Tafel 6) getrennt, ein Maschinen- raum und die Luftkammer an ge ordn et. Die maschinelle A n la g e besteht hier im wesentlichen aus einer Kalte- m aschinenanlage, die sich aus einem Am m oniakkom - pressor (A bb. 1, 3) mit elektr. A ntrie bsm o to r (A bb. 1, 4) und dem K ondensator (A bb. 1, 7) im M aschinenraum zu- sammensetzt. H ier w ird die zur U nterkuhlung no tw en dig e K alte entw ickelt, um dann dem K u h le a p p a ra t (Abb. 1, 1) in d e r Luftkam m er z u g e fu h rt zu w e rd e n , und durch diesen a u f die Luft ub ertrag en . Durch den ihm angebauten V e n tila to r (A bb. 1, 1) w ird die gekuhlte und trockene Luft z u g fre i in die Lagerraum e eing efuh rt. Die Trocknung der Luft e rfo lg t durch Kondensation ihres W asserdam pfes.

□ be r den Eingangen sind G lasjalousien (A bb. 1, 6) an- z ub rin gen , durch die die eingeblasene Luft in den V or- raum entw eicht und das e tw a ig e Eindringen feuchter W a rm lu ft von a u fien her verh in dert. Zum Zwecke der K alteersparnis w ird ein Teil de r Luft aus dem V orraum im K reislauf durch die U m luftleitung (A bb. 1, 5) w ie d e r mit v e rw e n d e t und zusammen m it einem Teil Frischluft durch Frischluftklappe (A bb. 1, 2) vermischt und dem K u h la p p a ra t zu g e fu h rt. Die A n la g e re g e lt sich autom atisch je nach dem Feuchtigkeitsgrad d e r Luft selbst durch Ein- und Ausschalten. Z ur V erm e id ung jeglicher F arbe na ufw irb elung ist die V e rte ilu n g de r in dem Raum gedruckten Luft durch S p e z ia llu ftv e rte ile r (System Berventulo*) vorgenom m en, die die re la tiv hohe G esch w in dig keit in de r Blechrohr- le itun g u n m itte lb a r v o r dem A u stritt in eine sehr ge rin g e umsetzen. Die A n la g e eines V orraum es ist un b e d in g t

*) A n m e r k u n g d e r S c h r i f t l e i t u n g . D ie S ch u tzre ch te u n d K o n s tr u k tio n e n d e r Fa. B e ry e n tu lo i. L. w e r d e n v o n d e r n e u g e g r ijn - d e te n „ B e w e tt e r u n g s g e s e lls c łia ft m b H " , B e rlin W 62, v e r w e r t e t.

541

(4)

(T) Lagerhaus fur r

^ * staubfrockne Auf be - wahrung von Druckfarben.

10 7o

GrundLriss fiir Ausfuhrung in Ziegelmauer- V ^ T w e r k mit maschin. luftkuhlanlage

Systenr^Beryentulo"

1 K uhlm aschine u Luflaggregat. 2 Frischluftklappe

3 K o m p re s s o r 4 Motor

5 U m luftkla pp e 6 Glasjalousie 7 Gondensator

_______________________________ '19.6o -

2.

©

Grundriss fu r Ausfuhrung in Stahlbau­

weise mit maschin. Luftheizanlage System,, DAQUA "

■I.KIIm atlsator, 2 F risch lu ftkla p p e , 3 K uhlmaschine,4. Motor D ruckfarben

Lu tlka m P arb& n

G laswand

j Masch Raum.

2.oo \forraum .

i Lagerhaus fu r słaubtrockne Aufbewahrung von Druckfarben.

©

Ummantelung des Eisenbetonbalkens Ouerschnrtt der Ausfuhrung in

Ziegelmauerwerk. M.4:100.

Asohalt

(^5^) Querschnitt d d. Luftkanal

®

Aufhangung der Kalfluftleitung

Umluftklappe M a u e rw e rk

®

Querschnitt der Umluftklappe.

©

duerschmtt der Ausfuhrung in Stahlbauweise M. Ą '■ ■100.

Eisenbefon

Korkschutzplatten Rabiłzbeton -M a u e rw e rk

toker- | platt?n

Kalt luft

Luft v e rte ilo r

erford erlich, da m it der D berg ang von auOen nach innen abgeschwacht u. g ro fie K uhlluftverluste verm ieden w erden.

G r u n d r i 6 , T afel 1, A b b . 2 mit Lufth eiza nlage hat die ahnliche Raum anordnung (Ausfuhrung de r Umfassung in

S tahlbauw eise m. H o lz fa s e rp la tte n -ls o lie ru n g Tafel 5). Um das Lager fu r die D ruckfarben und a n ge rieb en e Farben w ird ein Iso lie rg a n g he rum g efuh rt und durch Glastrenn- w a nd e a b g e te ilt. Turen und Fenster erhalten eine Moos-

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der Luftkammer w ird ein K lim atisator (Abb. 2,1) in Schrank- form (System D A Q U A ) aufgestellt. Der A p p a ra t nimmt einen Teil Luft von au fien durch die Frischluftleitung (Abb. 2, 2) und einen Teil ais Riickluft durch den K anał im V orraum aus dem Isoliergang. Zu- und R iickluftkanale sollen sich móglichst gege nu berlieg en . Die Luft passiert im K lim atisator den in de r durch einen E lektrom otor (A bb. 2, 4) betrieb. Kaltemaschine (A bb. 2, 3) ge kiih lten W asserstaub, der durch Diisen erze ug t w ird . H ier w ird die Luft gewaschen, g e k iih lt und entfeuchtet, um dann durch den angebauten elektrischen Lufterhitzer a u f die Einblasetem peratur au fg e w a rm t und in den Z u lu ftka n a l geblasen zu w e rde n. Die T aupunkttem peratur w ird durch eine autom atische R egulieranlage konstant gehalten.

Die E inblaseóffnungen an den Kanalen kónnen durch Jalousieklappen ge re g e lt w e rde n. Das aus den Diisen- batterien kom m ende Kuhlwasser w ird a u fg e fa n g e n und zu erneutem Kreislauf der Kiihlmaschine w ie d e r zu- g e fiih rt, de r W asserverbrauch ist so gering.

W esenseigene V o rte ile haben beide A nla g e n , die Kiihlung w ie auch die H eizung, die W a h l richtet sich ganz nach den órtlichen klimatischen Verhaltnissen. D ort w o hohe A ufie ntem p era tu ren vorkom m en, w ird eine K iihl- a n la ge hóhere Betriebskosten e rfo rd e rn ais d o rt, w o mit norm alen T em peraturen zu rechnen ist.

Tafel 2 g ib t die O u e r s c h n i t t e f iir beide A nlag en.

Der Schnitt fu r die erste A n la g e , A b b . 3, z e ig t eine Eisen- betondecke, die zugleich das flachę Dach b ild e t; auch die Decke ist hier gleich den Umfassungen mit 6 cm starken Korkschrotplatten zu schiitzen. Fiir die Stahl- bauw eise z eigt de r Schnitt A b b . 4 eine H olzdecken- und Dachkonstruktion mit Zinkblech-Dachhaut und innerer H o lzfase rpla tten -lso lie rung . Die Luftkanalkonstruktion mit Rabitzkonstruktion und innerer Korkschrotplatten-Aus- m antelung z eigt die A b b . 5. Diese innere A uskleidung ist unbedingt nó tig, dam it nicht schon in de r Leitung Tem- peraturverluste entstehen. Am M a u e rw e rk und Beton w erden die Isolierp latten mittels Klammern gehalten. Die A ufh ang un g de r Blechrohrleitung e rfo lg t mittels Ver- schraubung an den Ankerschienen, die im Beton ein- gesetzt sind und mit den Eiseneinlagen zur besseren Sicherung verbunden w e rde n, A b b . 6. A lle B etonbalken sind u n be din gt zu um m anteln, d e ra rt, d a fi a lle etw a ig e n Ubertragungsstellen verdeckt sind, denn g e ra d e Eisen­

beton ist ein besonders gu ter Leiter f iir den T em peratur- ausgleich. Die innere T em peratur m ufi zur V erm eidung von Verlusten u n be din gt vom Kern de r Umfassung ab - gehalten w erden, A b b . 7. Den G ru n d rifi d e r Um luft- kla pp e z eigt A b b . 8. Die K lappenjalousien sind senkrecht stehend a n ge ordn et, um Reibungen de r Luft móglichst zu verhindern.

D u rc h b ild u n g d e r K o n s tru k tio n

Dam it die Leistung der maschinellen Heiz- o d e r K iihl- a n la g e eine gleich bleib en de ist und unter u n ge w ollten Schwankungen nicht le ide t und d a m it ihr Betriebskosten- a u fw a n d a u f das zu la g e rn d e Produkt nicht verteuernd einw irkt, ist die bauliche A n la g e in g ró fite r technischer V ervollkom m nung durchzubilden und a u f sachliche uttd ge eignete A nw en dun g dam m ender, sperrender und bau- sichernder Baustoffe de r g ró fite W e rt zu legen.

Immer g ró fie re r B eliebtheit erfreuen sich die Baukonstruk- tionen unter Zuhilfenahm e von dam m enden und sper- renden L e i c h t b a u s t o f f e n . Diese in sich verschlun- genen unter athmospharischem Druck g e p re fite n H olz- w o lle p la tte n mit S pezialzem ent- und M ag ne sia b in d u n g o d e r ais H o lz fa s e rp la tte mit im p ra g n ie re n d e r Bindung, die ba up olizeilich ais feuerhem m end und feuerschiitzend anerka nnt sind, gestatten eine sehr y o rte ilh a fte Bauweise

mit g a n z kurzer Bauzeit. Sie bedingen geringere Starken de r B aukonstruktionen und ersetzen das Ziegel- m au erw e rk durch ihre vie l hóhere Isolier- und Schutz- fa h ig k e it vollkom m en. So w ird eine schnellere Inbetrieb- nahm e des Bauwerkes m óglich und der Zinsendienst fiir die B augelder w a h re n d d e r Bauzeit ge ringer, der Kapital- a u fw a n d w a h re n d d e r B auzeit w ird dadurch neben einer n ie d rig e re n Bausumme eb e n fa lls geringer.

T afel 3 e rla u te rt die A u s f u h r u n g i n L e i c h t b a u - w e i s e fu r den Lagerraum . Hier ist Eisenbeton der K onstruktionsfaktor in ge rin g e n Q uerschnitten ais Skelett- bauw eise, de r S to ff de r Umfassung ais Ummantelung die Leichtbauplatte, innen 7,5, a u fien 5 cm stark auf Bohlen- rahm en be festigt, in den Fugen gu t verschmiert und be id erseitig v e rp u tzt. Z ur V ersteifung sind Zwischenhólzer eingeschaltet. A n Decke und Fufiboden ist eine 7,5 cm starkę Le ich tb au pla tten -lso lie rung eb enfalls durchzufiihren.

A n de r Decke unter dem U b erb eton a u f der Eisenbeton- decke ais Niederschlagsschutz und im Fufiboden zwischen U nterbeton und Leichtplatten-lsolierung ist jeweils eine 1 cm starkę K alta sph alt- o d e r Bitumenschicht anzuordnen.

Im F ufiboden soli diese Schicht bis an die Sockelkante reichen und durch eine Zinkblech-Sockelleiste gegen Risse- b ild u n g an d e r Leichtbauplatten-Um fassung abschliefien.

Bei d e r A n o rd n u n g d e r inneren Schicht Leichtbauplatten- Umfassung ist d a ra u f zu achten, d a fi gegen innen die E isenbetonkonstruktion vollkom m en abgeschlossen ist, d a m it hier keine Tem peraturausgleiche geschaffen w erde n. Die so entstehende Luftschicht in der Umfassung m ufi vollkom m en ruhen, d. h. g a n z in sich abgeschlossen sein. Diese Bauweise entspricht in ihrer Temperatur- haltung bei eine r e in w a n d fre ie n technischen Durch­

b ild u n g g e rin g gerechnet eine r Ziegelm auerstarke von rd. 2i/2 Stein. Ais Fenster sind D oppelfenster zu wahlen, die au fie re n sind b iin d ig sitzend anzuordnen, nach aufien schlagende Fliigel vorzusehen und eine im Falz sitzende M oosgum m idichtung ist a n zuo rdne n, in die sich der Steg des Fliigelrahm ens eindriicken m u fi; an den Tiiren ist die gleiche A n o rd n u n g zu tre ffe n , die absolute Dichtheit g e w a h rt. Besondere Beachtung ist den Ubergangen von den Leichtbaustoffen zu an deren Baustoffen zu schenken, da m it Rissebildungen verm ieden w e rde n und dadurch eine Feuchtigkeits- und T e m p e ra tu riib e rtra g u n g verhindert w ird . G e g e n iib e r dem Z ie g e lm a u e rw e rk besitzt diese Bauweise eine b e de uten dere T em peraturhaltung und eine g ró fie re P reisw iirdig keit.

Eine Bauweise in 1 Stein starkem Z i e g e l m a u e r w e r k m. einer 6 cm stark. i n n e r e n K o r k s c h r o t p l a t t e n - A n b l e n d u n g ais Schutzschicht w ird in den Einzel- fa lle n in T afel 4 d a rg e s te llt. Diese Korkschrottplatten w e rde n mit B itum enm itteln unter hohem Druck gebunden und g e p re fit. Durch die Struktur des Korkes vereinigen sie in sich u n za h lig e g a n z in sich abgeschlossene Luft- zellen, durch die sie eine g ro fie Iso lie rfa h ig ke it erhalten.

A n d e r Umfassung und an den Decken w erden die Platten mittels eingesetzter Klam m ern befestigt. A u f die Hohl- steindecke ist eine starkę Schlacken- o d e r Torfmullschicht a u fz u b rin g e n , ais Dam m ung im F ufiboden ist hier wieder eine 1 cm starkę Bitumenschicht vorzusehen, auf die hier die K o rk p la tte n v e rle g t und vergossen werden, die Fugen sind e b e n fa lls mit Bitumenschutzmitteln zu dichten.

Zur A b le itu n g d e r Reinigungswasser ist im Fufiboden ein E inlauf von G ufie isen e inzu bau en , de r mit Geruch- verschlufi versehen sein m ufi, und eine Verdunstungs- m óglichkeit des im B o d e n e in la u f stehenden Wassers ist, sow eit a n g a n g ig , auszuschalten, d. h. die sichtbare W asserflache m ufi g a n z g e rin g sein. Doppelfenster und -turen sind in jedem Falle vorzusehen. Die aufiere Tiir ist eine solche mit s tah lverkleid eten S perrholzplatten mit Luftschicht, die innere mit S p e rrh o lz und Holzfaserisolier-

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ve rzin kte Stehfalzbleche

Details der Ausfuhrung in Stahllamellenbauweise M .^40.

Schalung

Stahllamelle

•-Bohlenbindel- 1— Schalung

— 3n su lite P u tz

S chalung

g e k u p fe rte , Stahllamelle

Traufe R ahm enprofil

-Flugelprofil Putz

Dnsulrte

S chalung

^-F u ssw in ke l rS tem hol

2

I r-U nte rb eto n

L u ftra u m -L u fira u m

Zinkleiste

\sulite

■Flugelprofil A sphalt 'Icm-

-Rah men profil.

■Schalung 'S-Verschraubung M a uerw erk-

Sandschuttun^

Sockel

Stahllam elle

-Stahllamelle

Grundnssecke

( 5 # L a g e r h a u s f u r s ł a u b t r o c k n e

Aufbewahrung

v o n

Druckfarben.

Details der G lastrennwand-Konstruktion M

Dnsulite

Fusswinkel-

S tahlrohrrahm en

Moosgummidchtung.

Turmittelpfosten.

U - Rahmen

-O ubelschraubl^

am Fussboden

S ta h lro hrra hm en

Moosgummidichtung Drahtspiegelglas

Trennwandanschluss furanschlag

Wandanschluss

Lagerhaus fur staubtrockne Aufbewahrung von Druckfarben.

platten-Zwischenschicht. D am it das e tw a a n d rin g e n d e Grundwasser leicht seinen W e g vom B auw erk hinw eg findet, ist unter de r F u fibo de nko nstruktion eine 50 bis 60 cm starkę Schlackenschicht a n z u o rd n e n und eine

D ra in a g e le itu n g nach a u fien vorzusehen. Es ist immer w ie d e r zu bedenken, d a fi die a n d rin g e n d e Feuchtigkeit de r g ró flte Feind de r guten W irkun gsw e ise eine r Trocken- a n la g e ist. Auch am Sims an de r Rinne ist ein g e e ig n e te r

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Schutz zu tre ffe n , dam it das Bauwerk nicht von oben her in seiner Konstruktion durch Nasse verseucht w ird . Ein mit de r Rinne im Falz verbundenes T raufblech, daG zugleich zwischen die beiden Lagen de r A sphaltbitum en- pa p p e (teerfrei) gedeckt und verkleb t ist, b ietet den sicheren U berg ang von der Rinne zur Dachhaut.

Die S t a h l b a u w e i s e (Tafel 5) e rfo rd e rt die geringste Starkę der Umfassungen. Die auGere Haut besteht aus ge kupferten, allseitig in einer Breite von 8 cm rechtw inklig um gebórdelten Stahllam ellen in dem FlachenmaGe von 1,15‘ 2,80 m und einer Starkę von 3 mm. Die U m bórde- lungen w e rden m iteina nde r verschraubt, die Fugen zwischen je 2 Lamellen durch einen mit M en nige od er Bitumen getrankten Jutestreifen o d e r einen B itum enfilz- streifen besonders gedichtet. Es ist a u f diese W eise m óglich, eine absolut feuchtigkeitsundurchlassige AuGen- w a nd zu schaffen. Die innere Umfassung besteht aus einer H olzverschalung mit Z arg e n h ó lze rn und w ird mittels in de r Verschraubung befestigten Klam m ern ge- halten, a u f die eine 13 mm starkę H o lzfa se rp la tte n - Schutzschicht au fzu b rin g e n und zu verp utzen ist. Die Dachkonstruktion ist die gleiche, de r Sims besteht eben- falls aus Lamellen, die Deckenisolierung in de r A usfuhrung der inneren Umfassung, die D achkonstruktion ist Bohlen- konstruktion mit Schalung und Zinkblechdachhaut mit Stehkante. Die FuG bodenausbildung und die G rund un g e rfo lg t ahnlich w ie die im vorige n Beispiel. Der Sockel ist am U berg ang w ie d e r durch eine Zinkblechleiste zu schutzen, die Bitumenschutzschicht im FuGboden muG bis an den Sockelputz reichen, der FuG bodenbelag ist Stein- holz. W ege n des zwischengeschaltenen Isolierganges ist die A no rdn un g von D oppelfenstern und -turen nicht u n be din gt e rford erlich, sie durfen nur in ih rer GróGe nicht zu reichlich g e w a h lt w e rde n. Es kommen hier S pe zia lstahlpro filfenste r in Frage, de r Rahmen w ird mit den Lamellen verschraubt und die V erglasung de r Flugel

STEUERFRAGEN

U m s a tz s te u e rp flic h t des U n te rn e h m e rs auch fu r L eistu n g en d e r v o n ih m b e s c h tiftig t. H a n d w e r k e r . (Urteil des Reichsfinanzhofes vom 9. 12. 1932 V a 774) Ein Bauunternehm er hatte die schlusselfertige Herstellung und A b lie fe ru n g m ehrerer Hauser zu einem Pauschal- preis ubernom m en. Er beanspruchte U m satzsteuerfreiheit fu r E inzelbetrage, die an H a nd w erke r fu r ausgefuhrte A rb e ite n g e za h lt w aren, da diese A rb e ite n vom Bauherrn selbst vergeben seien und er nur die A brechnung ub er­

nommen habe. AuGerdem b e rie f er sich au f § 7 des U. St. G . und machte w e ite r gelten d, daG die den Hand- w erkern bezahlten Betrage bei ihm „d u rch la u fe n d e Posten" darstellten und schon deswegen steuerfrei seien.

Die S teuerbehórde hatte den Steuerpflichtigen mit dem v o 11 e n Entgelt heran gezo ge n. Einspruch und Berufung gegen die S teuerveranlagung w a ren ohne Erfolg. Auch die Rechtsbeschwerde w u rde v e rw o rfe n . Aus den G runden des Reichsfinanzhofs ist erw ah nen sw e rt:

Beschwerdefuhrer hat schlusselfertige H erstellung u. A b ­ lieferu ng der W ohn ha use r ubernom m en. Nach der standigen Rechtsprechung des Senats ist der Beschwerde­

fuh re r G en eralunte rneh m er und mit dem gesam ten Ent­

g e lt um satzsteuerpflichtig. Die Urteile, a u f welche sich de r Beschwerdefuhrer b e ru ft (vom 11.4.1930 V a 786/29 und 318/30), tre ffe n hier nicht zu. In jenen Fallen ha nd elt es sich um V erb an de , welche die A u ftra g e an ihre M itg lie d e r zur selbstandigen A usfuhrung w e ite rg e g e b e n haben. Die A usfuhrung e rfo lg te dem A u ftra g g e b e r g e ge nu ber ohne M itw irk u n g de r V erb an de . H ier d a ge ge n hat de r Steuer- pflichtige seinen A u ftra g g e b e rn g e ge nu ber die Her-

sitzt in einem besonders bre iten K ittfa lz. Der Anschlag ist durch die S p e z ia lp ro file de r Flugel und Rahmen d o p p e lt und g e w a h rt so hinreichend Schutz.

Besondere Beachtung ist auch den G l a s t r e n n - w d n d e n (Tafel 6) im Inneren der Lagerraume zu schenken. A n de r Decke, den W d n d e n und dem Fufi- boden ist de r U-Eisenrahmen mittels Steindubel und Verschraubung durchgehend zu befestigen und an diesen Rahmen die eigentliche Sprossen- und Glashalterkonstruk- tion . Die V erg la sung ist in besonders tiefem Kittfalz zu fassen und durch D eckprofil zu sichern. Am FuGboden ist am U b e rg a n g zum V orra um am U-Rahmen eine FuG- w inkelschiene anzunieten und durch Dubel einzube- ton iere n. Die V erg la sung soli aus Drahtspiegelglas be- stehen und e tw a in Brustungshóhe w ird ein doppel- w a n d ig e r Blechsockel mit H o lzfaserplatten-lsoliereinlage vorgesehen, d a m it e tw a h e ra b fa lle n d e G efaGe die Glas- w a n d nicht zerstóren. Die Platten- o d e r Steinholzschicht ist ha rt bis an den U-Rahmen zu verlegen und mit Bitumen zu vergieGen. Die Z ugangstur ist mit einer M oosgum m i-D ichtungseinlage in W inke lrah m en fa lz aus- w echselbar vorzusehen und zu sichern. Der Stahlrohr- rahm en preGt sich beim SchlieGen in die Moosgummi- e in la g e und v e rh in d e rt so allseitig das Durchdringen der gekuhlten o d e r geheizten Luft; Turanschlag ahnlich.

S c h lu B b e m e rk u n g

Die E rzielung gróG ter Leistungsfahigkeit mit geringsten M itte ln hangt nicht alle in von de r W a h l geeignetester M aschinen ab , die staubtrockene Lagerung der Druck- fa rb e n hangt nicht alle in von de r Bew etterung des Lager- raumes selbst ab, die wichtigste V oraussetzung fur ein- w a n d fre ie Lagerung und Beschaffenheit des Produktes ist die w ohldurchdachte Planung und technische Durch- b ildu ng des Bauwerkes unter Einbeziehung der maschi- nellen A n la g e zu w irtschaftlicher Einheit.

stellung de r W ohn ha use r ubernom m en, die er ihnen im vereinbarungsm aG igen Zustand zu ubergeben hat. LaGt er im eigenen Nam en E inzelteile de r Bauten durch selb- standige H a nd w erke r herstellen, so w e rden diese Teile nicht dem A u ftra g g e b e r, sondern dem Beschwerdefuhrer zunachst u b erg ebe n, de r sie a u f vertragsm aGige A b­

lieferu ng p ru ft. Der Beschwerdefuhrer schuldet dem Bauherrn nicht die einzelnen Teile, sondern ais Gesamt- lieferu ng den fe rtig e n Bau, de r einen von den einzelnen Teilen verschiedenen G egenstand darstellt. § 7 U. St. G.

ist da h e r nicht a n w e n d b a r, w e il die Befreiung nur bei Umsatzen uber G eg enstan de g I e i c h e r A rt eintritt.

Die an die H a n d w e rke r g e zah lten Betrage gelten auch nicht ais du rchlaufen de Posten beim Beschwerdefuhrer.

V oraussetzung d a fu r w a re , daG Beschwerdefuhrer eine frem de Schuld begleicht, wenn er die H andw erker be- zah lt. Es muGten m ithin un m itte lb are Beziehungen zwischen dem Bauherrn und dem H a nd w erke r bestehen.

Das ist hier nicht de r Fali, denn de r Beschwerdefuhrer hat den Bau de r Hauser gegen einen Pauschalpreis uber­

nommen, fu r den er den fe rtig e n Bau einschlieGlich aller Einzelleistungen liefern muG. Die H a nd w erke r sind daher lediglich ais E rfijllun gsg eh ilfen des Beschwerdefuhrers ta tig , de r ihre Anspruche ais eigene Verbindlichkeit zu begleichen hat. Die im V e rtra g e vorgesehene Verpf)ich- tung des Beschwerdefuhrers, dem Bauherrn die Hand­

w e rk e r n a m h a ft zu machen und die Befugnis des Bau­

herrn, ihm nicht genehm e H a n d w e rke r abzulehnen, besagen nicht, daG ein V ertrag sverh altn is zwischen Bau­

herrn und H a n d w e rk e r besteht. S.

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K re is s p a rk a s s e E r k n e r b e i B e rlin

Baugestaltung : R e g ie ru n g s b a u m e is te r a. D. O t t o Risse, Berlin

1500

Die Siedlungsentw icklung de r letzten Jahre brachte in den óstlichen A u fie n b e zirke n von Berlin einen lebh afte n G e ld v e rk e h r d e r d o rtig e n óffen tliche n Kassenzweig- stellen mit sich. Fur die G em einde Erkner w a r d a h e r die S chaffung e in e r eigenen neuzeitlichen S parkassenfiliale durch die Kreissparkasse N ie d e rb a rn im n o tw e n d ig . Dies w a r um so m ehr erfo rd e rlic h , ais die neuentstandenen N a chb arsie dlu ng en einen g ro fie n Kundenkreis hinzuge- bracht hatten und die behelfsm aftige U n te rbrin gu ng des Kassenbetriebes in M ietraum en u n h a ltb a r w a r. Da gleich - z e itig eine N a c h fra g e nach guten K le inw ohnungen be- stand, w u rd e die Errichtung eines Sparkassengebaudes in V e rb in d u n g mit W o h n u n g e n und Laden beschlossen.

D ie w e rb e n d e W irk u n g eines solchen Baues bei d e r gunstigen V erkehrslage an d e r D urchgangsstrafie Berlin- Furstenw alde und nahe am B ahnhof Erkner w a r ein w eiteres w ichtiges M om ent, tro tz d e r ungunstigen Zeit- verhaltnisse einen solchen Bau durchzufuhren.

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V o rd e ra n s ic h f und Erdgeschofl- g r u n d rifl im M a fis ta b 1 :400

Die G ru n d rifta u fte ilu n g fo rd e rte eine grundsatzliche Trennung d e r W o h n un ge n und ih re r E ingange von denen d e r Kasse, dereń H a u p te in g a n g b e to n t w u rde . G e ­ wisse S chw ierigkeiten boten hier die noch nicht fest- liegenden H óhenunterschieae d e r neu geplante n Bruckenram pe, die nach den Planen d e r preufiischen W asserb au verw a ltun g bis an die H auptseite des G e- baudes v o rg e fu h rt w e rde n sollte. Die Z ugange der Laden m ufiten da h e r den jetzigen und spateren Hóhen- voraussetzungen Rechnung tra g e n . Die A ufra m p u n g des Burgersteiges und die A n b rin g u n g von Treppenstufen v o r den Laden lieft sich d a h e r nicht yerm eiden. V on de r ursprunglichen E rw agung, den H a u p te in g a n g de r Spar- kasse an die starkste Verkehrsseite zu legen, w u rde A bstand genom m en. A bgesehen davon, d a ft die Ober- sichtlichkeit d e r R aum anordnung sehr viel ungunstiger ge w o rd e n w a re , hatte d e r G esa m tb aukó rpe r in seinem Um fang keineswegs ausgereicht, durch einen besonders he rvorg ezog en en betonten F lugelbau o d e r de rgleich en an de r Verkehrsstrafte, eine gute Ecklósung zu schaffen. Diese Seite w u rd e zu Ladenzwecken ausgebaut, da im Zuge d e r H a u p tstra fie zw e ife llo s eine hoher M ie tw e rt zu e rw arten w a r, w a h re n d es im Sinne des Sparkassenbetriebes lag, den Kassen- zug an g a u f d e r vom V erke hr abgeruckten Seite vor- zusehen. Nach V erw irklichung d e r festge leg te n Bauflucht- linien in diesem O rtste il w ird eine nahezu v o lls ta n d ig e Freilegung des Blickfeldes a u f diese Langsseite im Zuge d e r H a u p tstra fle móglich sein.

Die tiefe n Leibungen des Kasseneinganges erm óglichten an dieser Stelle den Einbau eines S pa rau to m aten , von Briefschlitzfachern und Briefkasten. Ein N a chttre sor er- hielt rechts vom Eingang den geeigneten Platz. Es sind

dies Einrichtungen, a u f welche die Sparkassen in ihren Z w eigstellen nicht m ehr w e rd e n verzichten kónnen. Auf den Einbau, v o r allem des S pa rau to m aten , w urde be- sonderer W e r t ge le gt, w ird hierdurch doch den Kunden die M ó g lich ke it ge bo te n, auch S p a rb e tra g e kleinster Art ab zug eb en, ohne Z eit zu v e rlie re n ; zudem w ird an Personal gespart.

Die A no rd n u n g des Tresors hat besondere Beachtung gefunden. Aus Raum ersparnisgrunden w u rd e au f einen herum fuhrenden K o n tro llg a n g verzichtet. Ein Spiegel- kontrollschlitz an z w e i Seiten des Tresors mit einer Hóchstbreite von 40 cm b ie te t eine gleich w e rtige Prufungs- m óglichkeit. Die W a n d ę des Tresors sind aus Sonder- eisenklinkern In Zem ent gem auert, Decke und Boden aus Eisenbeton mit besonderen Eiseneinlagen. W ahrend die Y e rg itte ru n g d e r Kassenfenster nur ais Sicherung

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Kassenroum h eli g e h a lte n . W a n d ę u n d Decke etw a s g e to n t. Kassen- tisch h elle s E ich en fo u rn ier, rotes Tischlinoleum und v e rn ic k e lte M essing- schutzschiene. Durch S ich lb arm ach u n g des U n te rz u g e s und B e ib e h a ltu n g des P feilers e rh e b lic h e K o ste n ersp arn is. D bersicht n u r unw esentlich v e r rin g e rt. FufJboden d u n k e lg ra u e r L ln o le u m b e la g

w a h re n d des Kassenbetriebes zu betrachten ist, e rh a lt de r Eingang durch selbsttatige Schliefiungsm óglichkeit eines Scherengitters und eine a u fien angebrachte A larm sirene d ie e rford erliche n Sicherungsm afinahm en. Die Auslósung d e r Sirene kann gleich zeitig von verschiedenen Stellen des Kassenraumes aus e rfo lg e n . An diese A larm einrich- tung ist gleich zeitig die T resortur angeschlossen, so d a fi dereń gew altsam e Erbrechung ohne A la rm ie ru n g aus- geschlossen ist. Diese Sicherungsm afinahm en sind fu r d e ra rtig e Zweigkassen v ó llig ausreichend.

Die a u fie re G estaltung ist durch die innere A ufte ilu n g d e r Kassen- und W o hn rau m e z w a n g la u fig gegeben. Der Sockel und die Portaleinfassung sind aus Muschelkalk, das Gesims und die oberen Fensterleibungen aus V or- satzbeton. Das heutige o ffe n tlic h e Sparkassenwesen hat keine Ursache, durch Prachtbauten die Festigkeit seiner Finanzen zu beweisen — die jungsten M o n a te haben starkę Z w e ife l erbracht — sondern die w irkliche N u tzlichke it und W irtschaftlich keit auch in ihren Bauten zu erfullen. Die W e rb u n g durch ein solches Haus ist eine an de re ge w o rd e n . Sein aufieres Bild soli durch Ruhe und Beherrschtheit w irken.

Schrift e ig e n s g e f o r m t und in B ro n ze g e g o s s e n . Buchstoben in 1 cm A b s ta n d vom Putz b e fe s tig t, um e in V e rs chm utzen des h e lle n Pu tzes durch o x y d ie r te s R e g e n w a s s e r zu v e r m e id e n . S ch rift, L a te rn e n und W a p p e n (M u s c h e lk a lk s te m ) sind A r b e ite n von B ild h a u e r W . E. Lem cke, B e rlin . G it te r h a n d g e s c h m ie d e t, in sc h w a rze r L a c k fa rb e g e s trich en . Z ie r k n ó p fe

d es G e la n d e r s m es s in g b la n k

5 4 9

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S p a ra u to m a t, Briefschliefifacher und N a ch ttreso r sind unmittel- b a r a m E ingan g e in g eb a u t, o h n e d ie W irk u n g des Eingangs n ac h te ilig zu beeinflussen

H a u p te in g a n g s tu r durch tie fe Leibung d e r D ffn u n g v o r Regen geschutzt.

StoO zw ischen Rahm en und Fiillung durch le is te n a b g e d e c k t. Fournier, R ahm en und Leisten aus Eichenholz, m a tt la c kiert

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F r ie d h o fk a p e lle K le in s c h o n e b e c k b e i B e rlin

Baugestaltung: R e g ie ru n g s b a u m e is te r a. D. O tto Risse, Berlin

H auptzugang zum Friedhof und zur Ka- pelle ein schrag zur H auptseite laufender A nfahrlsweg. Dieser N a d iłe il wird durch den halbkreisfórm igen V o rp latz aus- g e g lidien , d e r genugend Raum fur eine grófiere Trauergem einde bietet

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Schnitte und G rundriO 1 : 200 — T ie fg e h e n d e Fun- d a m e n te , w e il durch Erd- a ufschuttung kunstliche Er- hóhung des Bauplatzes ge- fo r d e rt w a r. FuOboden der H a lle aus Massivdecken (System S tolte) m it Eisen- k lin k e rn und Basaltin- p la tte n b e la g

Im Rahmen d e r N e u b e a rb e itu n g des Flachenaufteilungs- planes fu r die G em einde Kleinschónebeck w a r es die A u fg a b e des Planverfassers, die Ausweisung entsprechen- d e r ó ffe n tlic h e r Freiflachen festzulegen. Eine m óglichst rasche V e rw e rtb a rk e it d e ra rtig e r Flachen fu r óffentliche Zwecke w a r g e fo rd e rt. Zu diesen g e hó rte v o r allem die neue F ried ho fa nla ge . Die Entscheidung ub er dereń Aus- gestaltung, en d g u ltig e Lage und G ro fie m ufite ba ld e rfo lg e n , da fu r die anwachsende G em einde die Er­

richtung eine r Leichenhalle seit Jahren drin g e n d n o t­

w e n d ig w a r und d e r be he lfsm afiig e Zustand dieser Be- ziehung u n h a ltb a r w u rde . Das baum lose, kahle und unbew egliche G e la n d e b o t keinen reizvo lle n Rahmen fu r einen d e ra rtig e n K ap ellen ba u und das ganzliche Fehlen eine r Begrenzung des G elandes zum ubrigen

D e r h a lb ru n d e A n b a u d e r etw as sudlandisch w irk e n d e n Ruckseite er- g a b sich aus d e n b eschrankten A b m essungen des A ufb a hru n g sra u m e s.

Der geschw ungene Raum g ib t bessere B e w e g u ngsm óglichkeiten zum T ra g en d e r S a r g e a ls ein g leich schm aler g e ra d e r U m ga n g m it scharfer Eckausbildung

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Das A lta rk re u z w u rd e a b n e h m b a r g e fo rd e rt, d a auch u b e rko n fe ssio - n e lle B eisetzungen in d e r von d e r politischen G e m e in d e e rb a u te n K a p elle e rfo lg e n . Die e le ktrischen H e iz k ó rp e r h a b e n k le in e A b - m essungen, sind d a h e r w e n ig ra u m stó re n d . K e rz e n tra g e r aus b la n ke m M essing, Fu6 im Boden fe s t e in g e la sse n, um ein U m w e rfe n b ei dem

beschrankten Raum zu y e rh in d e rn

A ckerland steigerte diese Beziehungs- und M afistab s- losigke it noch mehr. Es w u rd e d a h e r versucht, durch Erdaufschuttung den Bau ein w e n ig aus dem ebenen G e la n d e herauszuheben und durch eine stark v e rtik a le Betonung d e r H auptseite diese N achteile d e r órtlichen Lage zu verm indern. Es hatte dies gleich zeitig den V o rte il, d a fi d e r Hóhenunterschied von den Kellerraum en zum vorh an den en G ela nd e betrachtlich v e rrin g e rt w urde.

Hierdurch kam die ungunstige A n o rdn un g von T reppen fu r das H e ra u ftra g e n d e r Sarge in F ortfa ll. Auch w a r es hierdurch m ó g lid i, die Ram penlange sehr kurz zu gestalten und die Kellerraum e in ih re r vo lle n H óhe mit kuhlendem E rdre id i zu um geben. D er Einbau eines Fahr- stuhls in s pa terer Z eit w u rd e vorgesehen.

Das G e w ó lb e im Kellergeschoft en th a lt a u fie r dem H aupt- ke lle r einen Sezierraum , einen G erate raum und A b o rt- an la gen . Der Versam m lungsraum b ietet Platz fu r 135 Per­

sonen, eine beim Eingang vorgesehene Empore fa fit 25 Platze. Im Anschlufi an die H a lle liegen ein A u f- bahrungsraum und ein A ufenthaltsraum fu r den G eist- lichen. Die H eizung d e r H a lle ist elektrisch. Da lediglich eine T em perierung des Hauptraum es g e fo rd e rt w urde,

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D ecke n b alke n m it F e ldern u nd G e stu h l aus d u n k e lg e b e iz te m Kiefern- h olz. W a n d ę h e tle r z a rtg ru n e r L e im fa rb e n a n s tric łi. D ie Glasmale- re ie n e rh o h e n durch ih re sta rkę Lichthem m ung den Ernst und Ruhe v e rle ih e n d e n Eindruck. Die M essingleuchten sind n eben den Glas- fe n ste rn d ie e in z ig e n Schm uckformen des Raumes

fe rn e r die Strom kosten fu r die O rtsgem einde ais Eigen- tum erin des Baues bedeutend n ie d rig e r sind ais bei p rivaten A n lag en, ist die elektrische H eizung zweifellos fu r einen solchen Bau die wirtschaftlichste.

Die au fie re n V erhaltnisse d e r K apelle entsprecheff in d e r Durchfuhrung nicht g a n z dem Entwurf. Durch spater g e fo rd e rte Erhóhung des Rundbaues ist das Hóhen- verhaltnis des A lta rru n d k ó rp e rs zum Um gang ungunstiger ge w o rd e n . Auch d e r kna pp e S turz uber dem hinteren Eingang ist durch spatere V e rg ró fie ru n g des Tores keine Verbesserung.

Fur den Bau standen nur die beschranktesten M ittel zur V erfu gun g. Berucksichtigt man d a b e i, d a fi die Ausgestal- tung unter Beschaftigung von nur tuchtigen Hand- w erkern, die innere A usgestaltung, w ie Beleuchtung, G estaltung d e r V o rh an ge und des Altarschmuckes sowie die G lasm a le re i unter H eran zieh un g na m ha fter Kunstler e rfo lg te , so kann man die Kosten dieses Baues von 23 000 RM einschliefilich des gesam ten lnventars ais sehr g e rin g bezeichnen. Das e rg ib t a u f den cbm umbauten Raum verrechnet 17 RM.

Die Errichtung eine r K apelle, w elche mindestens 160 Per­

sonen fa fit, fu r eine V o ro rtg e m e in d e mag vielleicht u b ertrie ben und ais Ausdruck eines lokalen Ehrgeizes und Burgerstolzes anzusehen sein. Dieses tr ifft nicht ganz zu. Es d a rf nicht vergessen w e rde n, d a fi die Beteiligung an den Bestattungsfeiern bei dem starken Zusammenhang unter den S iedlern wesentlich re g e r ais in d e r G rofistadt ist. Auch m ufi man berucksichtigen, d a fi die Einwohner- zahl dieser G em einden in den nachsten Jahren wesent­

lich ansteigen w ird.

A lta r in ro te n Biberschw anzen b r e itfu g ig g e m a u e rt. Fugen dunkel- g ra u g e tó n ł. A lta rp la tte M u sche lka lkku n sfste in . A lta rs tu fe n und Fu6- b o d e n des A lta rra u m e s aus B a s a ltin p la tte n . E n tw u rf M a ria N eppert*

B o e hla nd , Berlin (A u fn a h m e Svenson)

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Cytaty

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