BIBLIOTEKA
Instytutu B aftyckiego
w Bydgoszczy
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Eine
Originalurkunde /Gustav Adolfs
über
ein Kirchspiel in Westpreussen.
Mitgetheilt
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D ie älteste erhaltene U rkunde über das K irchspiel Thiensdorf im kleinen M arienburger W erder ist von König Gustav Adolf im Feldlager zu W orm dit am 9. O ctober 1627 ausgestellt. H artw ich, welcher in seiner Landesbeschreibung der drei W erder, K önigsberg 1722, auch die Ge
schichte der einzelnen K irchen daselbst behandelt und die P red ig er an denselben zusammenstellt, erw ähnt sie in seinen N achrichten über Ihiens- do rf (S. 265) nicht. R hesa hat, wie eine Notiz in den „K urzgefassten N achrichten über die evangelischen Kirchen in W estpreussen“ K önigs
berg 1834 S. 214 zeigt, von derselben Kunde gehabt, sie aber nicht ü b er
setzen können. Das Original derselben mit Gustav Adolfs eigenhändiger U nterschrift und dem schwedischen Reichssiegel liegt in der R eg istratu r der Thiensdorfer K irche, ist aber noch immer nicht bekannt gemacht.
H e rr P fa rre r Krause hatte die Güte sie mir anzuvertrauen, da es mir w ünschenswerth schien, eine zuverlässige Abschrift und U ebersetzung der
selben zu besorgen.
U rkunden in schwedischer Sprache aus der Zeit Gustav Adolfs zu entziffern h at nicht unerhebliche Schwierigkeiten, da die Sprache seit seiner Zeit sich erheblich verändert hat. Ueberdies ist das O riginal der Thiensdorfer U rkunde keineswegs in besonders deutlichen Schriftzügen geschrieben. Die Hülfe einiger Freunde in der Provinz, welche der heutigen schwedischen Sprache vollkommen m ächtig sind, reichte für den Zweck, den ich verfolgte, nicht aus, dagegen gelangte ich durch die Güte F innländischer Freunde w ährend eines Besuches in Elbing zu einer zuverlässigen Abschrift und U ebersetzung, die ich im Folgenden mittheile.
Original.
W ij G ustaf A dolph medh Güds näde Sweriges, Göthes och W endes Konung, Stoifürste tili Finland, H ertigh uthi Liftland och Carelen, H erre utöfwer Ingerm anland etc. Göre w itterligit, a tt Oss war U nderfätere wollärde her Georgius Severus hafwer underdänigast lä te t tillkenna gifwa, hurüledes effterföliende D örpfher Campenow, Marxhoff, T h ierg a rd t, Alt och Preusch R osengart hafwa af längligh tidh hördt under e tt Kirchspiel, han och en tidh dem uthan hinder hafwer b esü ttit och nü tit; Och a tt nägra af samma Dörffer uthan Laglig U rsak hafwa söndret sigh der ifrän;
Odm iükligen der hoos bediendes wij nädigast wille göra den Anordning, a tt de ock här effter U nder e tt K irchspiel lyde m äge: Hwarföre, Och emedan sädant söndring icke alienast länder deras K yrkia tili stoor förklening och skadha, U than ock iämwäl forna der utöfwer gifna P rivilegia tili föracht, biüda och befala wij här medh, Säsom ock fulikombligen och
1 0 4 Eine Originalurkunde Gustav Adolfs über ein Kirchspiel in Westpreussen.
alfw arligen statüere, a tt samma gamble fundation och h är effter holles skall, och icke j nagon m otto sönderriffwas eller förendras. W ij biüde fördensküll Strängeligen alle ehoo de äre, som i b eE fern Dörffer byggia och boo, a tt de erkenna fo rb e= Georgium Severum och hans Lagliga Successoribus för deres re tte K yrkeherde, U tgörandes honom godwilligen och i rettan tijdh alle de R ettigheeter som de etfter gamble S ta tü te r och R ecesser skyldige och plichtige äre, sin P asto ri a tt gifwa, och hans A ntecessores bekom mit hafwa. D er alle wete sigh a tt elfter re tta , wid w ar onäde och tilbörligit straff. Datum uthi w ärt feltläger wid W orm bdit den 9. Octob. A r 1627. Gustavus Adolphus.
(L. S.) Deutsche Uebersetzung.
W ir Gustav Adolph von G ottes Gnaden König von Schweden, Gothen und W enden, G rossfürst von F innland, H erzog in Lifland und Carelen, H e rr über Ingerm annland, thun kund, dass unser U nterthan, der wohl
gelehrte H e rr Georgius Severus, unterthänigst zu unserer E rkenntniss gebracht h a t, dass nachfolgende D örfer: Campenow, Marcushoff, Thier- garth, A lt und Preussisch R osengart seit langer Z eit zu einem K irchspiel g eh ö rt haben, und er es auch eine Zeit lang ohne H indernisse besessen und genossen h a t, und dass einige derselben D örfer ohne gesetzlichen G rund sich davon abgesondert haben, dem üthig uns bittend, w ir wollten gnädigst die Anordnung treffen, dass sie auch fernerhin unter ein K irch
spiel gehören mögen; weswegen, und weil eine solche A bsonderung nicht allein ihrer K irche zu grösser V erkleinerung und Schaden, sondern auch früheren darüber gegebenen Privilegien zur V erachtung geräth, verordnen und befehlen wir hiem it, so wie wir auch ernstlich und ausdrücklich statuiren, dass diese alte Fundation auch hernach gehalten und nicht im geringsten Maasse verkleinert oder verändert werden soll. W ir befehlen deshalb strengstens allen, wer sie auch wären, welche in den betreffenden 5 Dörfern bauen und wohnen, dass sie vorgemeldeten Georgium Severum, wie auch seine gesetzlichen Nachfolger, als ihren rechten K irchenhirten anerkennen, ihm gutwillig und zu rechter Zeit alle G erechtigkeiten gewähren, welche sie nach alten S tatuten und Recessen ihrem P a sto r zu thun schuldig und pflichtig sind, und seine V orgänger auch erhalten haben. H iernach haben sich alle zu richten bei unserer Ungnade und gebührlichen Strafe. Datum in unserem Feldlager bei W orm dit den 9. October 1627.
Gutavus Adolphus.
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