• Nie Znaleziono Wyników

Glückauf, Jg. 52, No. 46

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Glückauf, Jg. 52, No. 46"

Copied!
20
0
0

Pełen tekst

(1)

■Kamin zum Schach/

Kesse■/

y haus

P .'lk OM/i_

—223#—

W äsche M ille Gleis 2_

.V iä '.Q k> fji

M itte ö /e is _ tf _

D urch die rasche Entw icklung, die vor einer Reihe von Jah ren nach einer langem Zeit des Stillstandes im B au von D am pffördem iaschinen eingesetzt h at, ist bekanntlich eine hohe W irtschaftlichkeit u nd B etrieb­

sicherheit dieser w ichtigen M aschinenart und ihre erfolg­

reiche W ettbew erbsm öglichkeit m it der schnell zu Be­

deutun g gelangten elektrischen F örderm aschine erzielt worden.

Von einem Gebiet schien sie jedoch wegen ihrer E igenart bisher ausgeschlossen zu sein, näm lich dem der Turm förderung. Zwar is t bereits vor etw a 30 Jahren, wohl zum ersten Male, eine Verbundm aschine von 1570 m m H ub und 980X1440 m m Zylinderdurchm esser auf dem gem auerten S chachtturm der Zeche H annover aufgestellt und betrieben worden, jedoch h a t m an, soweit bekannt geworden ist, diese A nordnung n ich t m ehr wiederholt. Sie blieb beim Ü bergang von den gem auerten S chachttürm en zu den eisernen F ö rd er­

gerüsten der elektrischen F örder­

m aschine Vorbehalten. E s ist d a ­ her bem erkensw ert, daß m an neuer­

dings eine T urm dam pfförderanlage fü r eine recht beträchtliche L eistung auf einem S chacht der Zeche N eu­

m ühl eingebaut h at, die seit D e­

zember 1914 in B etrieb ste h t.

D er in der G em arkung H am born, etw a 950 m östlich von S chacht I, in der von der H aldenstraße u n d der S ta atsb ah n nach S terkrade gebildeten Ecke (s. Abb. 1) m it 4500 m D urchm esser niedergebrach­

te Schacht w urde im Ja h re 1914 zu einer selbständigen F ö rd er­

anlage ausgebaut. Bei dem be­

engten R aum um den Schacht, dessen Lage durch die B etriebs­

verhältnisse u n te r Tage bedingt wurde, w ar die zweckmäßige Aus­

gestaltung der Tagesanlagen sehr schwierig. Bei der üblichen An­

ordnung w äre durch die S chacht­

gerüststreben und das F örderm a­

schinengebäude so viel P la tz be­

ansprucht worden, daß eine zweck­

entsprechende U nterbringung der übrigen Gebäude unmöglich wurde.

Man entschloß sich daher zur A ufstellung einer T u rm ­ förderanlage.

N ach den bisher herrschenden Anschauungen k onnte bei der W ahl des A ntriebes n u r eine elektrische F ö rd er­

m aschine in B etrac h t kom m en, die wegen der fehlenden hin- und hergehenden Massen und des geringem Ge­

w ichtes zu r A ufstellung im F ö rd ertu rm allein geeignet erschien und sich bereits in zahlreichen A usführungen b ew äh rt h atte.

Gegen den elektrischen Antrieb sprach jedoch der U m stand, daß die vorhandene Z entrale der Zeche N eum ühl für die beträchtliche neue B elastung nicht ausreichend gewesen u nd daher ihre E rw eiterung um ein Turboaggregat m it S chaltanlage notw endig ge­

w orden wäre.

Die d ad urch bedingte erhebliche E rh öh un g der Anlagekosten v eran laß tejd ie Zeche, der G utehoffnungs­

h ü tte die Frage vorzulegen, ob die A ufstellung einer

Abb. 1. G ru n d riß d e r T agesanlagen.

m . i Gleis 5

Sfaafseisenbahn

GLÜCKAUF

Berg« und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 4 6 11. November 1916 52. Jahrg.

Die Turmdampfförderanlage auf der Zeche Neumühl.

V on O b erin g e n ieu r F r . v o n H u m m e l , S terk ra d e.

(2)

9 7 8 G l ü c k a u f N r . 46

D am pfförderm aschine in dem 36 m hohen F ö rderturm möglich sei und keine B edenken hinsichtlich schädlicher Einw irkungen der im B etriebe auftretenden B ean­

spruchungen auf die Sicherheit und S tandfestigkeit des F örderturm es vorlägen.

N ach eingehender U ntersuchung und Erw ägung aller in B etrac h t kom m enden V erhältnisse h at die G ute- hoffnungshlitte die gew ünschte G ew ährleistung ü b er­

nommen u nd den A uftrag auf die gesamte T urm förder­

anlage erhalten.

Die Anlage ist bestim m t, aus 600 m Teufe in rd-

^32 Zügen stü ndlich 134 t Kohle in ¿reigeschossigen F örderkörben m it je 2 W agen hintereinander zu heben.

Die N utzlast b eträ g t 4200 kg, die größte Förderge- schw indigkeit 16 m /sek. D a|JSeil w ar m i t 60 m m D urch­

m esser u n d 12,7 kg M etergewicht vorgeschrieben. Die höchste L eistung der Maschine beläuft sich u n te r Be­

rücksichtigung der zu beschleunigenden Massen am E nd e des B eschleunigungsabschnittes auf etw a 2500 PSi.

F ü r den A ntrieb kam n u r eine Treibscheibenm aschine in F rage, die m it ihrer Achse in einer H öhe von 36 m über R asenhängebank angeordnet werden m ußte.

A bb. 2. A n sich t d e r F ö rd e ra n la g e .

Bei der D urchbildung des S chachtgerüstes wie auch der Förderm aschine w ar besonders zu berücksichtigen, daß in der H öhe von 36 m durch die hin- und hergehenden Massen der Maschine freie K rä fte auf das E isengerüst z u r W irkung kom m en, die bei der ganz beträchtlichen Größe der M aschine zu Bewegungen des T urm es und

dam it zu erheblichen B eanspruchungen führen können.

Abb. 3. A ufriß des F ö rd e r tu m ie s .

(3)

i i .. N o v e m b e r 1916 G l ü c k a u f 979

E ine u n m ittelb a r gekuppelte liegende Förderm aschine konnte bei der vorgeschriebenen hohen Leistung wegen ihres großen Platzbedarfs und Gewichtes nich t in E r ­ wägung gezogen werden. D aher lag der Gedanke nahe, eine stehende Maschine aufzustellen, bei der die Massen­

kräfte. senkrecht gerichtet sind, und die auch weniger R aum als die liegende Maschine erfordert. Die nähere Untersuchung, ergab jedoch, daß sie hinsichtlich der B eanspruchung des F örderturm es keinen fcesondern Vorteil gegenüber der liegenden bietet, deren bessere Ü bersichtlichkeit und Zugänglichkeit aller Teile sowie deren bew ährte bauliche D urchbildung die Entscheidung zu ihren G unsten beeinflußte. Sie'wurde, abgesehen von den besondern M aßnahmen, die wegen des raschen Ganges getroffen werden m ußten, als normale Zwillings­

förderm aschine m it Pfeilradübersetzung ausgeführt. Von einigen Einzelheiten w ird noch die Rede sein.

D e r F ö r d e r t u r m .

Der F örderturm , dessen gefälliges Aussehen Abb. 2 erkennen läßt, ist ganz in E isenkonstruktion ausgeführt (s. Abb. 3) und hat einen quadratischen Q uerschnitt m it 12 m Seitenlange. Die 4 kräftig ausgebildeten E ckpfosten übertragen alle senkrecht w irkenden Lasten und u n ter M itwirkung von Schrägstäben auch alle wagerecht wirkenden K räfte auf die G rundm auern.

Die Ausbildung der E ckpfostenfüße ermöglicht in ein­

facher Weise ein Anheben der Pfosten, für den Fall, Saß. Bodensenkungen eintreten oder die G rundm auern sich ungleichm äßig setzen sollten. Zur Aufnahm e der wagerechten K räfte der Seilzüge und der Maschinen­

kräfte sind V erbände in der Maschinen- und Ablenk- scheibenbühne angeordnet worden.

A bb. 4. H ä n g e b a n k un d F ö rd e rw ag e n u m la u f.

Die Abzughängebank (s. Abb. 4) liegt in einer Höhe von 9_m über der Rasenhängebank. Sie ist nach zwei Seiten über den T urm querschnitt verlängert, um den nötigen P latz für den selbsttätigen W agenum lauf

und für Abstellgleise zu schaffen. Die vollen Wagen laufen m it natürlichem Gefälle zu den Kreiselwippern und nach der E ntleerung zu den selbsttätigen Aufzügen, welche die W agen so hoch heben, daß sie wieder m it natürlichem Gefälle zum S chacht zurückkehren. In etw a 36 ni Höhe erw eitert ■ sich der Q uerschnitt des Turm es auf 18 X 13,5 m zur'M aschinenbühne un d setzt sich in diesen Abmessungen bis u n ter das D ach fort.

Im .M aschinenraum ist ein L aufkran von 15 t T rag ­ fähigkeit vorgesehen, m it dem die Maschinenteile au ßer­

halb des Turm es hochgezogen werden können. U n ter­

halb der M aschinenbühne liegt in 29 m Höhe eine w eitere B ühne, welche die Ablenkseilscheibe träg t. Bis zur M aschinenbühne führt eine schmiedeeiserne T reppe sowie, ein elektrisch betriebener Aufzug von 500 kg T ragkraft. Mehrere Versteifungsringe im Innern des Turm es sind als Laufstege ausgebildet und durch T reppen zugänglich, um die F en ster von innen reinigen zu können.

F ü r die äußere Reinigung und für Ausbesserungsarbeiten ist ein rings um den Turm fahrbares E isengerüst v o r­

gesehen.

Die Außenwände des Bauwerkes bestehen aus E isen­

fachwerk m it

y ,

Stein stark e r Ziegelausmauerung. Dip B ühnen des M aschinenraumes un d der Ablenkscheiben sind m it Eisenbeton, das D ach ist m it Bim sbeton und doppelter Papplage abgedeckt.

D er B erechnung des Turm es w urde eine betriebs­

m äßige Last von 24 050 kg, ferner die Seilbruchlast von

226

i 000 kg in beiden^Seilen, ein W inddrück von 125 kg /qm und der K räfteplan der Förderm aschine m it Vorgelege in den verschiedenen Kurbelstellungen für Vor- und R ück w ärtsfahrt sowie bei den verschiedenen Um laufzahlen zugrunde gelegt.^, , / , - /v

D ie F ö r d e r m a s c h i n e .

Wie bereits erw ähnt wurde, ist die Förderm aschine als liegende Zwillingsmaschine m it einfacher P feilrad­

übersetzung auf die Treibscheibenwelle gebaut, und zw ar für nachstehende V erhältnisse:

N u t z l a s t 4200 kg

T e u fe ... 600 m Größte S eilgesch w ind ig keit 16 m

O b e r s e i l 60 mm

Unterseil ... 60 mm D am pfdruck an der Maschine. . . . 1 0 - 11 a t

D a m p f te m p e r a tu r... 275° C . Auspuff in die H eizanlage.oder ins Freie.

Die Abmessungen der Maschine sind folgende:

H u b ... ... 1000 mm Z y lin d erd u rch m esser... 700 mm T re ib s c h e ib e n d u rc h m e s s e r... 6000 mm Ü bersetzung von der M aschinen- auf

die T re ib sc h eib en w e lle... 2,35 : 1 H öchste U m drehungszahl... ^120.

A bb."5 gibt eine A nsicht, Abb. 6 den G rundriß der Maschine wieder. Die B a u a rt ist die übliche m it auf und u nter den Zylindern liegenden V entilen.

T rotz der hohen U m laufzahl w urde der D aum en ­

steuerung wegen ihrer unzw eifelhaften Überlegenheit

in w irtschaftlicher und betriebstechnischer H insicht

(4)

980 G l ü c k a u f N r . 46

gegenüber der K ulissensteuerung der Vorzug gegeben.

Allerdings erforderte der rasche Gang eine besonders sorgfältige B erücksichtigung der Beschleunigungsverhält­

nisse un d eine gute D urchbildung und H erstellung der Steuerdaum en, um ein ruhiges, stoßfreies A rbeiten der S teuerung zu erzielen. Die A usführung h a t gezeigt, daß auf diese Weise tatsächlich ein einwandfreier Gang der Steuerung, auch bei der für eine Förderm aschine unge­

wöhnlich hohen Um drehungszahl, erreicht werden kann.

E in B ild über die D am pf Verteilung geben die Diagram m e der Abb. 7, die w ährend des Beschleunigungs- und des B eharrungszeitabschnittes aufgenomm en worden sind.

Sie zeigen bereits im erstem eine sehr gute A usnutzung der E xpansion des Dampfes. Die B etätigung der S teuerung erfolgt in der üblichen Weise m it H andhebel vom M aschinenführerstande aus durch V e rm ittlu n g einer D am pfsteuervorrichtung.

Besondere A ufm erksam keit w ar darauf verw andt worden, die W irkung der K räfte, die von den hin- und hergehenden Massen des Triebw erkes ausgehen, in ihrer Größe so klein wie m öglich zu h alten und

ihre zeitliche A ufeinanderfolge so zu ge­

stalten, daß nennensw erte Bewegungen der F örderturm es nach Möglichkeit vermieden werden.

Bei der außerordentlichen Höhe, in der die Förderm aschine arbeitet, und den großen M assenkräften, die bei der Seilgeschwindig­

keit von 16 m bis zu 9500 kg betragen, w ar zu erw arten, daß der T urm im B etriebe Bewegungen zeigen würde. Bei jedem H ub der Maschine w irkt auf die Masse des Turm es und der Förderm aschine, die m an sich im P unkte

A

(s. Abb. 8) in 36 m H öhe in der Treibscheibenachse vereinigt denken kann, die freie Beschleunigungskraft

K

in wage­

rechter R ichtung. Diese erteilt der Masse

M r

eine Bewegung, die

A

aus seiner Ruhe­

lage nach

B

bringt. D urch das elastische Nachgeben des Gerüstes w ird eine m it der Größe des Ausschlages

A B

zunehm ende, rückführende K raft zur W irkung gebracht, so daß der P u n k t

B

nach Aufhören der K raftw irku ng nach

A

zurück und darüber hinaus nach

B i

schwingt. Dieser Zustand der erzwungenen Schwingung w ird durch die w ährend des Ganges zeitweise regel­

m äßig auftretenden, in ihrer R ich tu n g und Größe wechselnden wie auch in verschiedenen Ebenen wir­

kenden Beschleunigungskräfte w esentlich verwickel­

ter. Ist die zeitliche Aufeinanderfolge der K raftw ir­

kungen und deren R ichtung derartig, daß sie m it der Eigenschwingungszahl des T u n n es übereinstim m t, so tr itt eine andauernde V erstärkung der Schwingung ein, die so groß werden kann, daß die zulässigen B ean­

spruchungen überschritten werden und Gefahr für das Bauwerk d roht (Resonanz). D er andere Grenzfall ist, daß die K raftw irkungen in ihrer zeitlichen A ufeinander­

folge zw ar m it den Schwingungen übereinstim m en, jedoch der- R ichtung der Schwingung entgegenwirken. In diesem Falle treten Interferenzerscheinungen auf, die

zu einer V erm inderung der Schwingungsweite, u n ter U m ständen zu einer vollständigen B eseitigung jeder Schwingung führen können.

Da die Um laufzahl der Förderm aschine von der R uhe bis zu einem H öchstw ert w ächst, w ar anzunehm en, daß bei einer bestim m ten Geschwindigkeit die zeitliche Aufeinanderfolge der K raftw irkungen, die von der Maschine auf den T urm übertragen werden, m it der Eigenschw ingungsdauer des Gerüstes zusam m enfällt und dann eine wesentliche V erstärkung der Bewegung des Turmes herbeigeführt werden kann.

Tatsächlich h a t sich auch nach der Inbetriebnahm e gezeigt, daß Bewegungen des Turm es auf traten . Bei einer Seilgeschwindigkeit bis 7% m blieb der Turm ruhig, bei 7% — 8% m m achten sich Schwingungen bem erkbar, die bei w eiterer E rh öh un g wieder ver­

schwanden, so daß auch bei der Höchstgeschwindigkeit von 16 m der Turm nahezu ruhig blieb.

D urch Messungen m it dem T heodoliten auf einem an der A ußenseite des Turm es in Höhe der Maschinen-

A bb. o. A n sich t d e r F ö rd e rm a sc h in e.

bühne angebrachten M aßstab, sind Ausschläge von der Ruhelage aus in der R ichtun g der Seilebene bis zu 5

y2

mm un d senkrecht dazu bis etw a 4

y2

mm erm ittelt worden.

Die Größe dieser Ausbiegungen des T urm es ü b e r­

traf w eitaus die durch die größte B eschleunigungskraft mögliche Form änderung. Auch nahm en die Bewegungen bei Geschwindigkeiten ü b er 8 m w esentlich ab und verschwanden bei 16 m Seilgeschwindigkeit fast ganz, trotzdem dabei die zu r W irkung kom m enden K räfte 4m al so groß sind wie bei 8 m.

E s bestätigte sich also, w as m an erw artet h atte,

daß nicht die Größe der K räfte, sondern ihre zeitliche

Aufeinanderfolge für die Bewegungen des T u rm e s. aus-

(5)

11. N o v e m b e r 1916 G l ü c k a u f 981

A bb. G. G ru n d riß d e r F ö rd e rm a sc h in e.

schlaggebend sein würde. D urch besondere Maß­

nahm en beim Ausgleich der hin- und hergehenden Massen w urde die Zahl der bei einer U m drehung der Maschine auf trete n d en , auf den Turm w irkenden K ra ft­

wirkungen gecändert. D er Erfolg w ar vollständig. Vom Ansetzen der M aschine bis zur Höchstgeschwindigkeit von 16 m sind nach dieser Änderung keine Bewegungen des T urm es m ehr festgestcllt worden. E r befindet sich

A bb. 7. D am p fd ia g ra m m e .

also bei allen Um drehungszahlen der Förderm aschine in Ruhe.

D as Triebw erk, Kolben, K olbenstange, K reuzkopf und Schubstange, sind 'aus hochwertigem W erkstoff hergestellt und so leicht gehalten, als es m it R ücksicht auf die B eanspruchungen zulässig ist.

Die K raftüb ertrag un g von der Maschi- ^ nen- zur Treibscheibenwelle erfolgt durch ein D oppelpfeilrädergetriebe m it einer Ü bersetzung von 2,35 : 1. Die R äder be­

stehen aus Siem ens-M artinstahl, haben sauber und praktisch spielfrei gefräste Doppelwinkelzähne un d laufen in einem geschlossenen Gehäuse in ö l und F e tt.

Eine besondere P um pe b rin g t das Schm ier­

m ittel von der tiefsten Stelle des Ge­

häuses zur Eingriffstelle auf die ganze B reite der Zähne, so daß durch die vor­

zügliche Schm ierung im Zahneingriff ein sehr ruhiges, fast geräuschloses A rbeiten erzielt wird. Bei der B erechnung der Zahnräder ist d arau f R ücksicht genommen w orden, daß auch bei der größten, im B etriebe n u r ausnahm s-

V 7//77A A bb. 8.

(6)

982 G i i i c k a u i N r . 46

weise vorkom m enden H öchstbelastung die K raftü b er­

tragung n u r m it einem Zahn m it voller Sicherheit er­

folgen kann. D a die E e: riebsbelastungen erheblich geringer sind und außerdem m ehr als ein Zahn im E in ­ griff ist, erhöht sich die Sicherheit des G etriebes ganz beträchtlich gegen die der R echnung zugrunde gelegte.

Die Treibscheibe h at einen D urchm esser von 6 m, im Seilm ittel gemessen, und ist in Schmiedeeisen­

b au m it gußeiserner Nabe hergestellt. F ü r ihren B au kommen lediglich die durch die Seil- und Brem s­

k rä fte au ftretenden B eanspruchungen in B etracht.

Das Gewicht ist so leicht gehalten, als es die R ück­

sicht auf diese K räftew irkungen erlaubte, denn die U nterbringung eines besonders großen Gewichtes in der Treibscheibe zur Erzielung eines gleichförmigen Ganges wie bei der u n m ittelb a r gekuppelten Maschine ist hier nicht notwendig. Bei der m it Vorgelege arbeitenden, raschlaufenden Maschine genügt für dieselbe Gleich­

förm igkeit des Ganges der Treibscheibe ein ungefähr im V erhältnis zu der Ü bersetzung kleineres T reib­

scheibengewicht.

W enn auch von einer so w eitgehenden Verringerung des Gewichtes wegen der ändern Anforderungen nicht G ebrauch gem acht werden kann, so ergibt sich doch für den praktischen B etrieb der Vorteil, daß das Mehr­

gewicht, das die A usführung aufweist, der Vergrößerung der Gleichförmigkeit des Ganges der Treibscheibe zugute kom m t.

D er vom Seil um spannte Bogen auf dem T reib­

scheibenum fang, der bei der üblichen A nordnung etwa 180° ist, b eträ g t rd. 230°, demgem äß erhöht sich die Sicherheit gegen Seilgleiten um etw a 39% , also ganz beträchtlich.

Die Treibscheibenwelle, die auch das große Pfeilrad trä g t, ist sehr kräftig gehalten und nu r in 2 Lagern gestützt, die, wie auch die H a uptrahm en der Maschine, u n m ittelb a r auf den großen G erüstträgern ruhen. Diese A nordnung von n u r 2 Lagern ist gewählt worden, um selbst im unwahrscheinlichen Fall einer ungleichen F orm änderung der T u rm träger Schwierigkeiten, die infolge der m ehrfachen Lagerung der Welle auftreten könnten, zu vermeiden. Treibscheiben- und Maschinen- wellc sind bis zu einem gewissen G rade in ihrer gegen­

seitigen Lagerung unabhängig. Um die Genauigkeit des Zahneingriffs zu sichern, sind die Lager durch Keile in senkrechter R ichtung leicht einstellbar.

Im übrigen zeigt die M aschine die A usführung und E in rich tu n g der neuzeitlichen D am pfförderm aschine, die größte B etriebsicherheit und W irtschaftlichkeit vereinigt. Die Fahrweise ist äußerst einfach. Der M aschinenführer legt den .Steuerhebel in -d ie zum An­

fahren erforderliche Stellung aus. E rreicht die Maschine die vorgeschriebene Geschwindigkeit, so stellt der Regler selb sttätig die zur E rh a ltu n g dieser Geschwindigkeit erforderliche Expansion ein. Bei Beginn des Auslauf­

weges b rin g t der F ü h rer den S teuerhebel wieder in die M ittellage und sperrt dam it die D am pfzufuhr ab.

V ersäum t er, dies rechtzeitig zu tun, so erfolgt die Ab­

sperrung der D am pfzufuhr selb sttätig durch die Sicher­

heitsvorrichtung, und zw ar in Abhängigkeit von der jeweiligen Geschwindigkeit und Teufe. Diese einfache

Steuerungsw eise sichert die w irtschaftlich günstigste H and hab un g der Maschine, unabhängig vom F ührer.

Die S icherheitsvorrichtung h at folgende W irkung:

Sie v erh ind ert das A nfahren in v erk eh rter -R ichtung, ohne dem M aschinenführer die zum Um setzen nötige F reiheit zu nehm en, stellt selb sttätig die zur E rh a ltu n g der Höchstgeschwindigkeit notwendige F üllung ein, verhindert bei L asten- und Seilfahrt die Ü berschreitung der jeweilig zugelassenen Höchstgeschw indigkeit, stellt m it Beginn des Auslaufweges die S teuerung auf N ull­

füllung und erzwingt so w ährend des Auslaufes eine stetige H erabm inderung der Geschwindigkeit m it der A nnäherung des Korbes an. die H ängebank.

Die Maschine kom m t an der H ängebank n u r m it ganz geringer Geschwindigkeit an und wird bei ihrer Ü berschreitung um ein bestim m tes, einstellbares S tück sofort ohne schädlichen Stoß stillgesetzt. Ein Ü b er­

treiben ist also ausgeschlossen.

Diese W irkung erreicht die V orrichtung durch das Zusam m enarbeiten des Reglers m it der Teufenkurve.

Sehr w esentlich ist, daß diese u n m ittelb a r von den T eufenzeigerm uttern bewegt wird. Sind diese m it den F örderkörben im Schacht in Ü bereinstim m ung gebrach t, was ja stets der F all sein m uß, so sind auch die K u rven und som it die ganze V orrichtung richtig eingestellt.

Dies ist von B edeutung bei Treibscheibenförderung, wo m it Seilrutsch gerechnet w erden m uß, u nd bei Trom m elförderung, wenn versteckt werden soll.

W erden die K urvenstücke nicht u n m ittelb ar von den T eufenzeigerm uttern bewegt, so m üssen jene für ein richtiges W irken der Sicherheitsvorrichtung bei jedem S eilrutsch oder Verstecken stets von neuem eingestellt werden. Erfahrungsgem äß u n terlä ß t der M aschinen­

führer dies leicht, so daß in einem solchen F all die V or­

richtun g außer W irkung gesetzt ist.

Ü ber den D am pfverbrauch der Maschine ist zu b e ­ m erken, daß zwar durch das Vorgelege ein A rb e its­

verlust herbeigeführt w ird, der jedoch bei Pfeilrädern m it geschnittenen Zähnen und vorzüglicher Schm ierung, wie im vorliegenden Fall, sehr g erin g -ist; er kann auf etw a 3 - 4% geschätzt werden. Dagegen ist zu b erück ­ sichtigen, daß die Förderm aschine durch das Vorgelege m it erheblich größerer U m laufzahl bzw. größerer K olben­

geschwindigkeit arbeitet. W ährend diese bei der n o r:

m alen Maschine im Mittel 2,7 m b eträg t, steig t sie bei der hier beschriebenen M aschine auf 4 m. Diese E r ­ höhung der Kolbengeschwindigkeit h a t aber eine nich t unerhebliche Verringerung des D am pfverbrauches zu r Folge. Ein w eiterer U m stand, der einen günstigen Einfluß auf den D am pfverbrauch ausü bt, ist die V er­

m inderung der Strahlungs- und U ndichtheitsverluste während des B etriebes und beim S tillstan d infolge der w esentlich kleinern abkühlenden Flächen u n d A b­

m essungen. Auch die V erluste beim U m setzen sind wegen des geringem H ubraum es der M aschine kleiner.

W enn sich diese Einflüsse auch n ich t zahlenm äßig genau erfassen lassen, so k ann doch angenom m en werden, daß durch alle zusam m en der G esam tdam pf­

verbrauch auf 1 Schachtpferdekraft u n d S tu nd e niedriger •

ausfällt als bei u nm ittelbarem A ntrieb. E r berechnet

sich m it dem üblichen Zuschlag für Verluste und S till­

(7)

11. N o v e m b e r 1916 G l ü c k a u f 983

stände, B rem sdam pfverbrauch usw. auf rd. 12,5 kg für H eißdam pf von 275°. D er Auspuffdam pf w ird zur H erstellung von W arm wasser für Baderweekc und Beheizung der W aschkauenräum e wie auch zur Speise- wasservorwärm ung verwendet. Mit R ücksicht darauf, daß die Heiz- und W arm wasserbereitungsanlage für ununterbrochenen Betrieb einzurichten ist, der Ab­

dam pf der Förderm aschine jedoch nur abschnittweise zur Verfügung steh t, ist ein Ausgleich durch Aufstellung eines Dam pfspeichers getroffen worden, in dem der A bdam pf jedes A rbeitsabschnittes niedergeschlagen wird. Von diesem V erdam pfer führen Leitungen zur Niederdruckdam pfheizung, die m it 0,1 a t betrieben w ird, zum Kesselspeisewässervorwärmer und zum W arm wasserbereiter, der für 60 B rausen und 24 W annen bemessen ist.

Zur Erzeugung des für den B etrieb der Förderanlage notwendigen Dampfes ist in unm ittelbarer Nähe des Turm es eine K e s s e l a n l a g e aufgestellt. Sie besteht aus 3 Zweiflammrohrkesseln von je 105 qm Heizfläche m it Ü berhitzern von je 40 qm , die D am pf von 12 at Ü berdruck und 300° Ü berhitzung liefern. Als Brenn­

stoff w ird u. a. getrockneter Kohlenschlamm m it Koks­

grus gemischt verwendet.

Die Anlagekosten der T urm förderung stellen sich wegen des F ortfalls des Förderm aschinengebäudes, der M aschinengründungen, der Seilscheiben m it Achsen und

Lagern niedriger als bei der üblichen A nordnung. Jedoch tr itt die durch den F o rtfall der genannten Teile erzielte E rsparnis nicht in vollem U m fang ein, da sie zum T eil durch die schwerere A usführung des S chachtturm es gegenüber dem üblichen F ördergerüst sowie auch durch die Ablenkseilscheibe unterhalb der Treibscheibe a u f­

gewogen wird.

Die gesam ten K osten der eigentlichen F örderanlage, bestehend aus dem vollständigen F ö rd ertu rm , der Förderm aschine m it Ablenkseilscheibe, der Kessel­

anlage m it Schornstein, der R ohrleitungsanlage und allen G ründungsarbeiten haben rd. 335 000

M

betragen.

Die elektrische Anlage für die gleiche L eistu ng h ä tte im vorliegenden Fall unter B erücksichtigung der n o t­

wendigen Erw eiterung der vorhandenen Z entrale m ehr als 500 000

,fi

erfordert. Auf G rund der g u ten E r ­ fahrungen m it der Turm förderm aschine auf d er Zeche Neum ühl ist eine Anlage für 1300 kg N utzlast aus 400 m Teufe für die Zeche H einrich in Ü berru hr au sgefüh rt worden, die sich gegenwärtig in der A ufstellung befindet.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

E s w ird eine neue Förderanlage beschrieben, bei der eine D am pfförderm aschine von b eträch tlich er Leistung im F ö rd ertu rm A ufstellung gefunden hat, und auf einige B esonderheiten, die sich aus dieser A nordnung ergeben, hingewiesen.

Der Eisenerzbergbau in Nordwestfrankreich.

Von B erg assesso r D r. F . F r i e d e n s b u r g , z. Z. H erisa u (Schweiz).

(Schluß.) Bmuneisorierztaschen an der Siluroberl'liiciie im Anjou und

in der Bretagne1.

Neben den prim är-sedim entären Erzlagern innerhalb der Silurschichten finden sich im Anjou und den an­

grenzenden Gebieten der B retagne sekundäre Eisenerz­

vorkom m en, wie sie ähnlich auch in der N orm andie vorhanden sind. Sie bedecken das Ausgehende der Schichten und sind bisher hinsichtlich der Förderzahlen den prim ären L agerstätten noch erheblich überlegen.

E s handelt sich um m ehr oder weniger ausgedehnte, unregelm äßig geform te E rzkörper, die nur von gering­

m ächtigen Sand- und Lehm schichten und vom K u ltu r­

boden überlagert werden. Sie folgen gewöhnlich dem Streichen bestim m ter Schichten und besitzen infolge­

dessen langgestreckte Form en. Ihre G esam tausdehnung erreicht gelegentlich m ehrere tausend Q u adratm eter;

die M ächtigkeit b eträ g t 1 - 20 m ; z. B. zeigt der aus­

gedehnte Aufschluß des T agebaus von Rouge, nord­

w estlich von C h ätea u b n an t, eine M ächtigkeit der abbau-

i -Vach N i c o u in T lie iro n o re rc so iifccs of th e w orld m i n , Bd. l.

S. äi ; 1) a v v : L es m in e r a is d e rer de l ’A n jo u e t du S u d -K st de la B re ta g n e , B uli. de la Soc. de l'in d . m in . 1911, S. 19 tr .; G a n e I : ü n e Visite d a ns l ’A n jo u rerrifö re, E ch o d, m in, e t de !a m i t a l l , 1913, S, n ie ff., b e so n d e rs

s.

5 3 9/4 0,

würdigen Erzm asse von 15 m bei einer B reite von 2 0 - 2 5 m . U n ter dem Ackerboden folgen zunächst rote Tone m it vereinzelten Erzblöcken, die nach u n ten an Größe zunehm en und auf diese Weise einen allmählichen Ü bergang zum festen E rz verm itteln. D as E rz wiederum geht nach unten vielfach in eisenhaltiges K onglom erat über. Die allgemeine Basis bilden weiße Tone, d aru n te r folgen dann die tonigen un d an den Schichtenköpfen vielfach zersetzten Schiefer des U ntersilurs.

In der Form d erartiger L agerstätten trete n teils die Schichtenköpfe der prim ären Erzlager auf, zersetzt, um gelagert und durch Erosionsw irkung verb reitert, teils sind es die veränderten und zerstörten E rze dieser Lager, fortgeschafft und an anderer Stelle neukonzen­

triert, teils auch R ü ckstandslagerstätten schwach eisen­

haltiger zerstörter Schichten. In jedem F all besteh t

das E rz vornehm lich aus B rauneisenstein als der

chemisch w iderstandsfähigsten Eisenverbindung. Es

besitzt gelbe bis b rau n e F arb e ; die S tru k tu r ist teils

schiefrig u n d m eh r oder weniger fest, teils auch weich,

tonig, m it eingelagerten niedrigen oder derben Stücken von

einem D urchm esser bis zu m ehrern Metern. Teilweise

bestehen die E rzstücke auch aus dichtem k arb o n ati.

(8)

984 G l ü c k a u f N r. 46

schem E rz, das n u r oberflächlich in B rauneisenstein um gew andelt ist.

D as lufttro ckne E rz en th ält 45 - 50

%

Eisen neben 1 4 - 2 0 % K ieselsäure und durchschnittlich 0,5 % Phos­

phor. E ine D urchschnittsanalyse des lufttrocknen Erzes von Roug£ ergab:

F e . . %

. .48,91 CaO

0/ /o . .0,16

Mn . . 0,08

M gO

. .0,13

SiO„ . . .15,51

a l o

3 . . .1,39 P . . . . 0,42 S* . . . .0,03

Soweit das derbe E rz vorwiegend karbonatisch ist, en th ält es w eniger Eisen und bedarf d er R östung vor dem V erkauf.

Infolge des regellosen A uftretens und der unregel­

m äßigen B egrenzung sind die w irklich vorhandenen V orkom m en wohl noch kaum erschöpfend bekannt.

Im m erhin sind die in der N ähe der Verkehrslinien liegenden L ag erstätten m eist durchforscht. G a n e t 1 schätzte 1913 auf G rund d er bisher vorliegenden Auf­

schlüsse einen G esam tvorrat von höchstens 10 Mill. t E rz, der sich auf zahlreiche einzelne F u n d o rte verteilt.

D ie G ewinnung des Erzes erfolgt durchw eg im Tagebau. Sie schreitet infolge der geringen Q uerschnitt­

abm essungen der L ag erstätten rasch vorw ärts und wechselt n aturgem äß häufig nach E rschöpfung des in Angriff genom m enen Vorkom m ens den O rt. Technisch unterscheiden sich die B etriebe kaum von einfachen S teinbrüchen oder Lehm gruben. Im W in ter stellt m an den B etrieb gew öhnlich ein.

Bisher h a t das E rz infolge seiner leichten Gewinn- b a rk e it eine gewisse w irtschaftliche B edeutung besessen- D er H au p tb e trieb setzte m it der H o c hko njunktu r von 1900/1901 nach jahrelangem D am iederliegen ein.

Seit 1902 entw ickelte sich die Förderung in den D epar­

tem en ts Ille-et-V ilaine, L oire-Interieure und Morbihan (vgl. Abb. 1) folgendem !aßen:

J a h r t J a h r t

1902 6 426 1908 23 464

1903 27 566 1909 95 400

1904 79 533 1910 131 700

1905 83 040 1911 189 700

1906 •114 242 1912 209 000

1907 125 301

D ie F örd eran g stam m te in den letzten Ja h re n zu etw a gleichen Teilen aus den beiden D epartem ents Ille-et-V ilaine u n d Loire-Inferieure, nachdem in dem D epartem ent M orbihan die G ewinnung erloschen ist.

D ie größten B etriebe lagen im Ja h re 1912 bei den O rten Rouge, Sion und N ozay im D epartem ent L oire-Infe­

rieure und bei E rce-Teillay unw eit von B ain im D e­

p arte m en t Ille-et-Villaine. E ine wesentliche Steigerung der Förderzahlen ist nich t m ehr zu erw arten.

E ntsprechen d den B estim m ungen des französischen Berggesetzes gehören die Erze, weil sie durch Gräberei gew innbar sind, den 'G rund eig entüm ern; sie werden von einer A nzahl von U nternehm ern pachtw eise aus­

gebeutet. Neben einigen kleinern französischen Gesell­

i a. a. O. S. 540.

schäften steh t als w ichtigste Erzeugerin die R otterdam er E rzhandelsfirm a de Poorter.

N u r ganz geringe Mengen des E rzes w erden in der H ü tte von T rignac bei St. N azairc verschm olzen; der w eitaus größte Teil geht ü ber N antes und St. Nazaire in das Ausland, und zwar m eist ü b er R otterdam nach D eutschland. D er w ichtigere Hafen ist St. Nazaire;

die F rachten kosten dorthin von N ozay 2 f r /t, von Erce-Teillay 2,80 fr. D a die A bbaukosten recht gering sind, stellen sich die Selbstkosten fob St. Nazaire durch­

schnittlich auf nicht m ehr als 5 — 6 fr/t. D as E rz w ird fob H afen m it 9 - 1 0 f r /t v erk au ft; die w irtschaftlichen Gewinne der B etriebe dürften also recht erheblich sein.

Der wirtschaftliche Wert der Eisenerzvorkommen in Nord- wcstfrankreich für den W eltmarkt.

W irkliche B edeutung auf dem W eltm ark t können n u r die L ag erstätten erlangen, die große Mengen E rz, d. h. jährlich m indestens etw a 1 Mill. t, m it gewisser Regelm äßigkeit auf längere Z eiträum e hinaus zu liefern vermögen. Sicherlich sind die sekundären Eisenerz­

vorkom m en in der N orm andie und im Anjou hierzu keineswegs im stande. Ih re B edeutung ist m ehr oder w eniger örtlich, und die L ag erstätten im Anjou werden in absehbarer Zeit erschöpft sein, wie es die der N or­

m andie bereits sind.

Dagegen leisten die silurischen L ager der N orm andie schon je tz t eine F ö rd erang von reichlich % Mill. t und w erden nach den getroffenen Vorbereitungen innerhalb des kom m enden Jah rzeh n ts ein M ehrfaches dieser Zahl erreichen; überdies sind die L agerstätten wahrscheinlich ausgedehnt genug, um die F örderung der gesteigerten Mengen auf viele Jah rzeh n te zu gestatten . D er ständige Niedergang des Eisengehalts in der E rzförderang der m eisten Eisenerzbezirke der W elt zw ingt die Hochofen­

werke ohnehin, sich im m er m ehr auf die V erhü ttu ng geringhaltiger E rze einzurichten. Die n u r m ittelreichen Erze N ordw estfrankreichs w erden also kaum auf A bsatz­

schwierigkeiten stoßen, zum al sie m it n ur m äßigen Selbstkosten belastet sind.

Diese Erw ägungen gelten fü r die B eurteilung der zukünftigen. B edeutung der silurischen L ag erstätten im Anjou durchaus in gleicher Weise. Leisten sie bisher auch n u r eine rech t geringe Förderm enge, so deuten doch zahlreiche Anzeichen bereits d arauf hin, daß sich hier einer der bedeutendsten Eisenerzbezirke der W elt entwickeln wird. N ach den zu r Zeit in Vorbereitung befindlichen B etriebsm aßnahm en werden die Bergwerke im Anjou hinsichtlich d er Förderm enge in kurzer Zeit denen d er N orm andie gleichkommen.

Zweifellos kan n nach V erw irklichung dieser Ab­

sichten und E rw artungen ein gewisser Einfluß auf den

E rz m a rk t nicht ausbleiben. D a die V erhü ttu ng in den

Erzbezirken selbst aller W ahrscheinlichkeit nach n u r

fü r einen sehr geringen B ruch teil der G esam tförderung

in F rage kom m en w ird, m uß der größte T eil der

Erzm engen dem freien E rz m a rk t zufallen. Die E rze

werden in erster Linie berufen sein, den durch die

(9)

11. N o v e m b e r 1916 G 1 ü c k a u f 985

in absehbarer Zeit eintretende Erschöpfung m ancher europäischer, nam entlich der nordspanischen Lager­

s tä tte n entstehenden Ausfall zu decken und die von dieser E ntw icklung befürchteten Folgen zu m il­

dern. W eiterhin können sie sicherlich einen Teil des zukünftigen M ehrbedarfs an Erzen liefern, der in­

folge der ständigen A usdehnung der Eisenindustrien, nam entlich der deutschen, an den E rzm arkt herantreten m uß. E s scheint wünschenswert, daß die deutsche E isenindustrie dem besonders entwicklungsfähigen An­

jou-Bezirk eine größere Aufm erksam keit als bisher zuw endet.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Im N ordw esten Frankreichs, in der N orm andie wie im Anjou, finden sich ausgedehnte Eisenerzlager im U nter­

silur. Die geologische Stellung und das V erhalten der L agerstätten werden geschildert, ihre V orräte an Erz geschätzt und ihr A bbau und ihre w irtschaftliche E n t­

wicklung einschließlich der Selbstkosten un d der Ar­

beiter- und F rach tverhältnisse beschrieben. Außerdem werden in der gleichen Weise kleinere, n ich t unter- silurische Eisenervorkom m en derselben Gegenden be­

handelt. Eine W ürdigung der zukünftigen B edeutung der L agerstätten für den W eltm arkt bildet den Schluß.

Bergbau mul Hüttenindustrie Italiens im Jahre 1914.

(Schluß.)

Die B le i- und Z i n k e r z g e w i n n u n g , die bei einer Förderung von 44 000 t Blei- und 146 000 t Zinkerz in 1914 W erte von 9,1 und 14 Mill. L ergab, geht nam entlich auf der Insel Sardinien um, wo 1914 im ganzen 177 000 t (93,39

%

der Gesamtmenge) im W erte . von 21,7 Mill. L gewonnen worden sind. In diesem E rz­

bergbauzweig waren in 1914 14 791 Personen beschäftigt.

D as K u p f e r e r z (87 000 f im W erte von 1,6 Mill. L) wird hauptsächlich in dem Bezirk von Florenz gefördert und ebenso wie das Bleierz im Lande selbst v e rh ü tte t, w ährend das sardinische Zinkerz zum größten Teil zur A usfuhr gelangt.

Die P e t r o l e u m g e w in n u n g Italiens, die 1914 554,21 im W erte von 1,4 Mill. L betrug, verm ag nur einen kleinen Teil des Landesbedarfs zu decken, infolgedessen werden sehr große Mengen Petroleum aus dem Ausland

Zahlentafel 14.

G e w in n u n g u n d E i n f u h r v o n P e t r o l e u m in I t a l i e n v o n 1 8 9 5 -1 9 1 4 .

G ew in n u n g von E in f u h r von J a h r R o h ­ ra ffin ie rte m ra ffin ie rte m

P e tro le u m , P e tro le u m , p e tro le u m B enzin usw. B enzin usw .

t t t

1895 3 594 4191 68 617

1900 1683 6 077 73 089

1901 2 246 4 211 69 298

1902 2 633 4 413 68 781

1903 2 486 4 577 68 220

1904 3 543 6 568 69 233

1905 6123 9 925 66 493

1906 7 452 10 954 64 541

1907 8 327 10 556 72 714

1908 7 088 10 876 89 881

1909 5 895 11077 99146

1910 7 069 12 349 96 823

1911 10 390 15 570 138166

1912 7 479 13 792 137 HO

1913 6 572 11160 146 599

1914 5 542 11873 116 275

bezogen. Die G ewinnung und E infuhr von Petroleum seit 1895 sind aus der Zahlentafel 14 zu ersehen.

In der Gewinnung eines Minerals, näm lich von S c h w e fe le r z , und des daraus gewonnenen P ro d u k tes nim m t Italien, wie die Zahlentafel 15 zeigt, einen her­

vorragenden Platz u n ter den Ländern der E rd e ein.

Zahlentafel 15.

G e w in n u n g v o n R o lis c h w e f c l in I t a l i e n v o n 1 8 9 5 -1 9 1 4 .

G ew innung von R o h schw cfel in Anteil Italiens

J a h r Ita lie n d e r W e lt an (1er

Welterzeugung

t t %

1895 370 766 398 916 92,94

1896 426 353 459 798 92,73

1897 496 658 528 592 93,96

1898 502 351 532 312 94,37

1899 1900

563 697 592 290 95,17

554 119 581 282 95,33

1901 563096 604930 93,08

1902 539 433 552 996 97,55

1903 553 751 631 035 87,75

1904 527 563 767 249 68,76

1905 568 927 830 609 68,50

1906 499 814 845 956 59,08

1907 426 972 801 911 53,24

1908 445 312 829 437 53,69

1909 435 060 817 608 52,64

.1910 430 360

, ,

1911 414161

, ,

1912 389 451

1913 386 310

.

1914 377 843 ■

Nachdem neuerdings die am erikanische Union m it von J a h r zu J a h r steigenden Mengen in den M arkt getreten ist, h at Italien seine bis zum Jah re 1903 fast m onopolartige Stellung in der Schwefelerzgewinnung der W elt eingebüßt. Im m erhin übersteigt seine Rohschwefel­

erzeugung auch heute noch die der V ereinigten.S taaten,

(10)

986 G l ü c k a u f N r . 46

Zahlentafel 16.

B ezirk

Z ahl d e r fö rd e rn d e n W erke

1913 1 1914

S chw efelei 1913

t

z fö rd eru n g 1914

t

G esam t F o rd 1913

L

w ert d e r eru n g

1914’

L

D u rch scl

■ f ü r 1913

L

m itts w e rt 1 t

1914 L B o lo g n a ...

C a l t a n i s s e t t a ...

F l o r e n z ...

N e a p e l ...

7 ' I 7

342 ! 309

1 1

9 1 7

153 100 2 210 612 7 000 81 762

156 200 2 117 924 5 647 91 934

2 490 070 24 980 799 59 500 909 001

2 628 093 25 286 888 47 999 1 100 231

16,26 11,30 8,50 11,12

16,83 11,94 8,50 11,97

zus. 359 1 324 2 452 474 2 371 705 28 439 370 29 063 211 ' 11,60 12,25

die 1914 332 893 t betrug, obwohl sie im letzten 'J a h r ­ zehnt sehr stark zurückgegangen ist.

Näheres über die italienische Schwefelerzgewinnurig ergibt sich für das B erichtsjahr aus der Zahlen­

tafel 16.

N icht ganz neun Zehntel der Schwefelerzgewinnung Italiens entfielen in 1914 auf den Bezirk C altanissetta (Insel Sizilien), in dessen Schwefelerzgruben 1914 14 006 (13 971 in 1913) Personen beschäftigt waren. Die Zahl der Schwefelerzgruben auf Sizilien h at in den letzten Jah ren erheblich abgenommen. Hierbei m acht sich eine S tröm ung auf A usschaltung der kleinen Gru­

ben bem erkbar, die ihr Dasein nu r durch K redit fristen.

Diese S tröm ung setzte im Jah re 1906 ein, als m an für die Zukunft der italienischen Schwefelindustrie zu fürchten begann. Von 777 in 1903 ist die Zahl der fördernden Schwefelgruben von C altanissetta auf 309 in 1914 zurückgegangen.

Die G esam tzahl der im italienischen Schwefelerz­

bergbau . beschäftigten A rbeiter zeigt ' seit 1900 die Zahlentatel 17.

Zahlentafel 17.

Z a h l d e r v o n d e n f ö r d e r n d e n S c h w e f e l e r z , g r u b e n b e s c h ä f t i g t e n A r b e i t e r im i t a l i e n i s c h e n

S c h w e f e l e r z b e r g b a u v o n 1900— 1914.

J a h r

u n te r T ag e ü b e r T ag e

in s ­ ge­

sa m t

fSäDBliehe j weibliche

A rb e ite r

zus. mjonlicfae ! weibliche

A rb e ite r

zus.

1900 32 423 186 32 609 1735 ! — 1735 34 344

1901 32 590 149 32 739 1777 i 3 1780 34 519

1902 31 917 149 32 066 1758 ! 4 1762 33 828

1903 31 257 169 31 426 1954 : 4 1958 33 384

1904 30 053 30 053 2008 1 20 2028 32 081

1905 30 758 : 30 758 2066 ¡ 6 2Ó72 32 830

1906 27.181 27 181 2021 1 4 2025 29 206

1907 22 468 — - 22 468 2005 i 17 2022 24490

1908 21983 — 21 983 1966 10 1976 23 959

1909 20.821 20 821 1937 Í 31 1968 22 789

1910 19 247 19 247 1916 i 38 ■ 1954 21 201

1911 17 163 17163 2122 j 8 2130 19 293

1912 15 206 _ ! 15 206 1981 ; 39 2020 17 226

1913 13 621 13 621 2030 ; 36 2066 15 687

1914 13 842 13 842 1870 i 35 1905 15 747

D a die fü r die E ntw icklung einer m e t a l l u r g i s c h e n I n d u s t r i e w ichtigsten Vorbedingungen, ausreichende F örderung von Eisenerz und Kohle, in Italien fehlen.

sind seiner E i s e n i n d u s t r i e von vornherein enge Grenzen gezogen. Trotzdem besteht in Italien eine nich t unbedeutende E isenindustrie, die in den Ja h re n 1913 und 1914 die in der Zahlentafel 18 zusam m engestellten Ergebnisse aufzuweisen h a tte .

E r g e b n i s s e d e r

Zahlentafel 18.

• m e t a l l u r g i s c h e n I n d u s t r i e I t a l i e n .

in

E rz e u g n is

G ew innung

1913 1914

G e sa m tw e rt 1913

1000

L

1914

1000

L

E in h e its w e rt 1913 ; 1914

L : L

R oh eisen . . . t 426 755

t

385 340 44 091 47 823 R oh eisen zw eit.

S ch m elzu n g . 32 051 — 8 234 — F e rtig e ise n . . 142 820 114 322 30 309 25 725 F e rtig s ta h l . . 846 085 796152 213 849 223 550 W e iß b le ch , . 39 698 — 20 517 __

K u p fe r und

-L eg ieru n g en 24 625 1 8391 56 622 3 310 B l e i ... 21 674 20 464 10 051 9 914

kg kg

R o h silb er . . . 13 094 15 254 1 322 1468

R ohgold . . . 27 — 46

t t

A lu m in iu m . . 874 937 2 229 2 530 Q u ec k silb e r . . 1004 1 073 5 020 5 580 Schw efel :

r o h ... 386 310 377 843 38 102 37 918 ra ffin ie rt . . 151713 149 100 16 859 16 772 g em ah le n . . 156 103 165 362 19930 21 376

A n tim o n . . . 76 138 41 • 88

103,32 124,11 256,98 212,22 252,75 516,82

225,02 280,79

2299,55 463,75

1800,00 484,46 101,00 1705,30

96,20

2550.00 5000.00

2700.00 5200.00 98,63 111,12 127,68 538,48

100,35 112,49 129,27 635,87 1 N u r K u p fe r.

Die B etrach tu n g der Zahlentafel 19 läßt eine recht- günstige E ntw icklung der Eisen- u nd Stahlindustrie erkennen. Im besondern hat die R oheisenerzeugung seit A nfang dieses Jah rh u n d erts einen erheblichen Auf­

schwung genom m en, sie h at sich im Ja h re 1913 auf stark das Zehnfache ihres dam aligen U m fangs erhöht. Im B erichtsjahr ist sie wieder auf 385 000 t zurückgegangen.

Die S tah lin d u strie b rach te in 1913 m ehr als das Sieben­

fache der vor 14 Jah ren erzeugten Menge hervor, im B erichtsjahr weist jedoch auch sie einen R ückgang auf.

Die H erstellung von W eißblech ist in 1913 gegen 1900

um ein Mehrfaches gestiegen. F ü r das J a h r 1914 sind

in der am tlichen italienischen S ta tistik keine Angaben

veröffentlicht. Die H erstellung von Fertigeisen bewegt

sich seit einigen Ja h re n in sta rk absteigender R ichtung,

(11)

11, N o v e m b e r 1916 G l ü c k a u f 987

Zahlentafel 19.

G ew innung von

J a h r R oh eisen F e rtig e ise n W eißblech F e r tig s ie h l

.1 t t t

1900 42 571 190 518 10 000 115 887

1901 30 890 180 729 7 550 123 310

1902 43 335 163 055 8 800 108 864

1903 90 744 177 392 11 275 154 134

1904 112 508 181 385 16 465 177 086

1905 181 248 205 915 18 560 244 793

1900 180 940 236 946 16 350 332 924

1907 148 996 248 157 24 423 346 749

1908 158100 302 509 28 277 437 674

1909 254 904 281 098 35 880 608 795

1910 399 700 311 210 42 670 670 983

1911 342 586 303 223 46 352 697 958

1912 418 675 179 516 40 126 801 907

1913 458 806 142 820 39 698 846 085

1914 385 340 114 322 — 796 152

Die italienische R o h e i s e n i n d u s t r i e hat ihren H au p tsitz im Bezirk Florenz, wo 1914 auf der Insel E lba und dem gegenüberliegenden Eisenwerk von Piombino 254 000 t im W erte von 35,52 Mill. L erblascn w urden; an zw eiter Stelle steh t der Bezirk von Neapel m it einer E rzeugung von 125 000 t im W erte von 11,27 Mill. L. Die Hochöfen im M ailänder Bezirk lieferten nur 4000 t im W erte von 757 000 L.

Die F e r t i g e i s e n ’ und die S t a h l i n d u s t r i e v er­

teilen sich nach Menge u nd W ert ihrer Gewinnung in 1913 und 1914, wie die Zahlentafel 20 veranschaulicht, über das Land.

D a die verarbeitende In dustrie viel größere Mengen Eisen b rau ch t, als die Hochöfen des Landes zu liefern im stande sind, ist die E infuh r von Roheisen sehr be­

deutend ; im Jah re 1914 ist sie m it 219 995 t allerdings um 1702 t kleiner gewesen als im Vorjahr. D azu kom mt ein sehr b eträchtlicher Bezug von Abfalleisen aus dem

I t a l i e n s F e r t i g e i s e n - u n d

Zahlentafel 20. •

S t a h l i n d u s t r i e n a c h B e z i r k e n 1913 u n d 1914.

F ertig e ise n F e rtig s ta h l

B ezirk G ew innung W e rt G ew innung W e rt

1913 1914 1913 1914 1913 1914 1913 1914

t t L L t t L L

B ologna ... 200 210 55 000 57 150

. _

_

C a lta n is s e tta . . 12 500 10 200 2 575 000 2 677 500

C a r r a r a ... 29 319 24 045 5 959 087 5 049 450 372 758 324 754 89 031 607 90 457 233 F l o r e n z ... 26 000 19 300 5 875 000 4 510 000 157 636 136 069 39 033 500 35 726 650 M a i l a n d ... 38 460 33 407 8 195 830 7 360 910 144 780 134 698 33 857 276 36 441 763 N e a p e l ... 18 021 10 325 3 336 825 2 116 125 44 486 86 627 8 967 390 16 528 541

R o m ... 1 522 405 656 600 243 000 16 540 15 749 17 699 124 12 153 335

T u r i n ... 16 620 16 210 3 573 200 3 603 260 94 900 85 944 22 036 200 29 531 340

V i c e n z a ... 178 220 82 700 107 900 14 985 12 311 3 223 815 2 711 360

zus. 142 820 114 322 30 309 242 25 725 295 846 085 796 152 213 848 912 223 550 222

Ausland, 1913 betru g er 326 136 t. Die E infuh r von Eisen und S tahl in wenig bearbeitetem Z ustand be­

zifferte sich auf 17 416 (22 725 in 1913) t, von Schmiede- ünd Stabeisen und Schm iedestahl, Röhren, D ra h t usw.

auf 142 475 (155 384) t, von E isenbahnrädern auf 5251 (7154) t, von Eisen- und Stahlw aren auf 42 172

(53 081) t.

D eutschland ist nach der deutschen A usfuhrstatistik an dem Bezug Italiens an Eisen und Eisenw aren seit 1900 wie folgt beteiligt.

J a h r 1000 t J a h r 1000 t

1900 . . . ... 71 1908 ... . . 293

1901 . . . ... 74 1909 ... . . 300

•1902 . . . ... 135 1 9 1 0 ... .. 259

1903 . . . ... 130 1911 ... . . 270

1904 . . . ... 124 1912 ... . . 299

1 9 0 5 ,... ... 147 1 9 1 3 ... . . 293

1906 . . . ... 203 J a m - J u n i 1914. . . 162 1907 . . . ... 2S7

E s h a t m ith in seine Versendungen in dem vierzehn­

jährigen Zeitraum erheblich steigern können, und zwar d ürfte dies zum Teil auf Kosten G roßbritanniens ge­

schehen sein,

In der S t e i n b r u c h i n d u s t r i e Italiens, ü ber welche die Zahlentafel 21 einige allgemeine Angaben b ietet, die u. a. ersehen lassen, daß dieser Erwerbszweig m ehr A rbeiter als der B ergbau des Landes beschäftigt, kom m t der Gewinnung von M a r m o r die größte

Z ahlentäfel 21.

I t a l i e n s S t e i n b r u c h i n d u s t r i e v o n 1 9 0 0 -1 9 1 4 .

Z ahl d e r G e sa m tw e rt d er Z ah l d e r b e­

J a h r b e trie b e n e n G ew innung s c h ä ftig te n S tein b rü c h e

....

L A rb e ite r

1900 5 173 32 831 435 ,31 535

1901 11 441 37 201 903 56 948

1902 11 495 40 132 305 57 950

1903 11 556 41 164 562 58 837

1904 11 576 43 856 105 59 063

1905 11 452 45 004 560 59 342

1906 11 565 48 086 033 65 648

1907 12 045 50 319 746 67 921

1908 12 204 51 334 566 69 108

1909 12 452 50 069 701 69 143

1910 12 542 54 567 420 69 335

1911 12 700 61 048 203 70 767

1912 12 635 64 258 333 70 914

1913 13 485 67 807 945 71 493

1914 11 860 81 277 096 67 818

(12)

9 88 G l ü c k a u f N r . 46

B edeutung zu. Ih r W ert betrug in 1914 21,8 Mill. L, was bei einer Gewinnung von 431087 t einen W ert für .1 t von 50,54 L ergibt. Der größte Teil dieser Menge, nämlich 357 497 t im W erte von 17,8 Mill.

L ,

stam m t aus den bekannten B rüchen von Massa-Carrara (Apuanische Alpen), die in 1914 m it den ihnen an­

gegliederten B etrieben 18134 A rbeiter beschäftigten.

In der A usfuhr Italiens spielt der M armor eine nicht unerhebliche Rolle; 1914 w urden aus dem Bezirk der Apuanischcn Alpen 246468 t ausgeführt, davon 138904 t in unbehauenem Z ustand, 94 031 t gesägt und 13 533 t bearbeitet. Den besten M arkt findet dieser M armor in den V ereinigten S ta aten , die 1914 44 998 t bezogen;- E ngland erhielt 37 139 t, Südam erika 25 281 t, F ran k ­ reich 20 048 t, Belgien 14 957 t, die wohl ebenso wie die Ausfuhr nach H olland in H öhe von 15 389 t zum Teil ihren W eg nach D eutschland gefunden haben. Die un­

m ittelb are Zufuhr nach D eutschland belief sich in dem genannten J a h r auf 29 944 t.

Zum Schluß sei noch in Zahlentafel 22 eine Ü ber­

sich t über die t ö d l i c h e n V e r u n g l ü c k u n g e n im B ergbau und in der S teinbruchindustrie Italiens in den

Jah ren 1900 — 1914 geboten.

Von den tödlichen Verunglückungen im J a h re 1914 erfolgten im B ergbau 48 u n te r un d 12 über Tage; für die S teinb ruchin dustrie sind die entsprechenden Zahlen 5 und 47. Im B ergbau entfällt die Mehrzahl der Todes-

Zahlentafel 22.

T ö d l i c h e V e r u n g l ü c k u n g e n im B e r g b a u u n d in d e r S t e i n b r u c h i n d u s t r i e I t a l i e n s v o n 1 9 0 0 -1 9 1 4 .

J a h r B e rg b a u S te in b ru c h in d u s trie a b s o lu t 01 100 a b s o lu t °i 100

1900 119 1,75 23 0,73

1901 126 1,86 24 0,42

1902 86 1,35 53 0,91

1903 110 1,75 44 0,75

1904 120 1,89 59 1,00

1905 114 1,78 49 0,83

1906 79 1,26 69 1,05

1907 113 1,90 51 0,75

1908 73 1,29 60 0,87

1909 69 1,31 56 0,81

1910 59 1,18 63 0,91

1911 117 2,36 80 1,13

1912 71 1,47 75 1,06

1913 108 2,27 52 0,70

1914 60 1,29 52 0,77

opfer (33) auf den Bezirk von C altanissetta, der m it 15 175 Marin Belegschaft in 1914 32,70% der insgesam t im B ergbau beschäftigten Personen um faßte. Im S tein ­ bruchbetrieb weisen die B ezirke von C arrara (12) un d M ailand (8) in 1914 die höchste Zahl der tödlichen Verunglückungen auf, dann folgen die Bezirke von Neapel und Rom (je 7).

Bericht des Dampfkessel- Überwacliungs -Yereins der Zechen im Oberlbergamtsbezirk Dortmund über das Geschäftsjahr 1914/15.

(Im A uszug.)

A m 31. M ärz 1915. g e h ö rte n dem V erein ... 94 M itglieder m it 5407 K esseln a n Z ug an g a n M itg lie d ern d u rc h N e u b e itr itt ... 1

A bgang a n M itg lied ern d u rc h S t i l l e g u n g ... . 1 Z ugang a n K esseln ... 164

A b g an g a n K esseln ... 88, also m e h r. . . 70 K essel,

so d a ß d a s la u fe n d e G e sc h ä ftsja h r m it 94 M itg lied ern m it 5483 K esseln

einschließlich 93 polizeilich a u ß e r B e trie b g em eld e te r K essel b egonnen h a t.

V on d e n K esseln u n te rs ta n d e n 5 455 d e r A u fsich t des O b e rb e rg a m ts zu D o rtm u n d , 28 d e n R e g ie ru n g e n zu A rn s­

b e rg u n d M ünster.

B e sta n d d e r D a m p f f ä s s e r ... 84.

A n d e n K esseln e rfo lg te n :

11 439 (10 9 0 7 ) 'regelm äßige ä u ß e re U n tersu c h u n g en , 1 638 ( 1 546) ,, in n e re

637 ( 646) ,, W a sse rd ru ck p ro b en , 196 ( 218) a u ß e ro rd e n tlic h e U n tersu c h u n g en ,

93 ( 97) W a sse rd ru c k p ro b e n n ac h H a u p ta u s b e s s e ­ rungen,

96 ( 251) B a u p rü fu n g e n n eu e r u n d n eu g en eh m ig ter K essel,

105 ( 268) W a sse rd ru c k p ro b e n n e u e r un d neuge­

n e h m ig te r K essel, 358 ( 709) S c h lu ß a b n a h m e n

14 562 (14 702) U n te rsu c h u n g e n a n 5 483 (5 407) D am p i- kesseln.

1 Zahlen des V orjahres.

M ithin e n tfiele n a u f je d e n K essel 2,05 (2,71) U n te r ­ such u n g en .

F e rn e r k a m e n 119 (195) V o rp rü fu n g en v o n G enehm i­

gungsgesuchen z u r E rled ig u n g .

A n D am p ffässe rn w u rd e n v o rg en o m m en : 9 in n e re U n tersu c h u n g en ,

1 W asse rd ru ck p ro b e,

38 B a u p rü fu n g e n u n d D ru c k p ro b e n n eu e r D am p ffässer, 47 S ch lu ß a b n a h m e n .

5 A b n a h m e n v o n A ze ty le n -A n la g en , 1 F a lirs tu h la b n a h m c w u rd e n a u sg efü h rt.

F e rn e r erfo rd e rte n U n te rsu c h u n g e n : 1 E x plosion,

31 K essel, bei d e n e n d ie so fo rtig e A u ß e rb e trie b se tz u n g n o t­

w e n d ig w a r, u n d z w a r: w egen E in b e u lu n g e n v o n F la m m ­ ro h re n infolge v o n W asse rm an g el in 26 F ällen , von Ö l­

a b la g e ru n g in 1 F a ll u n d v o n S chlam m - u n d K essel­

ste in a b la g e ru n g e n in 2 F ä lle n ; wegen A ufreißens einer W a sse rk a m m e rn a h t infolge G ew ölbeeinsturzes in 1 F a ll

Cytaty

Powiązane dokumenty

Demnach braucht es noch nicht ausgeschlossen zu sein, daß auch bei Reptich an der Basis des D olom its noch eine Erzlage vorhanden ist, da sich der

Die zum Aufnehmen und Wegfiillen von Haufwerk untertage bestimmte Vorrichtung hat bekanntlich ein oder zwei endlose Fordermittel a, b, die das Haufwerk nacheinander

Dabei scheint sich jedoch der nordöstliche Beckenteil langsam gehoben zu haben, so daß dort die wenn auch stark eingeebnete Kuppe des Pfälzer Sattels Festland

rührungsdauer m it dem zersetzenden Kohlenstoff werden deshalb auch für die Wassergasbildung nicht aus dem Grund als vorteilhaft anzusehen sein, weil diese günstige

stellen ausschließt, und daß der E influß, den die W ahl eines großem oder kleinem D urchm essers oder auch eine für später geplante E rw eiterung haben, in

Vielfach sind derartige Verbindungen aus böswilliger Absicht hergestellt worden und haben nicht n u r zu .vorzeitiger Zündung von Schüssen, sondern auch zu einem

Abb. nicht wie über Tage in eine leitfähige Um gebung eingebettet sind, w irkt die Befestigung je nach A rt und Feuchtigkeit des Streckenausbau cs m ehr oder

Die eingesandten .Mischungen w aren zum Teil ü b erh au p t nicht sicher gegen Schlagw etter, zum Teil w ar ihre Lebensdauer und dam it auch die .Dauer ihrer